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Die Wahrheit über Wölfe

[Stiles / Derek]
von

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Lügen und Halbwahrheiten

Vorwort/Warnungen: Handlungsmäßig passiert nicht sonderlich viel aber es gibt jede Menge Gefühle und Kitsch und ganz viel Stiles & sein Dad. (Ich war vollkommen self-indulgent, sorry.)

Warnungen: Es gibt eine Szene, wo ein Minderjähriger von einem Erwachsenen gegen seinen Willen angefasst wird, auf eine Art, die als sexuell übergriffig angesehen werden kann (nur als Warnung, falls das jemand als triggernd empfindet - andererseits - wieso guckt ihr dann Teen Wolf? ;P). Falls ich was vergessen habe, wovor ich eurer Meinung nach warnen sollte, bitte lasst es mich wissen.

Ansonsten viel Spaß und danke für die Kommentare, ich freu mich über jeden Einzelnen. :-)
 

„Stiles… wir haben den Jeep gefunden.“ Der Kehlkopf seines Vaters bewegt sich heftig als er schluckt.
 

„Was?"
 

„Du warst verschwunden und… das ganze Blut…“
 

Es dauert einen Augenblick, bis das ankommt.

Der Jeep.

Gott verdammt. Der Jeep.

Sein völlig zertrümmerter Jeep mit zerbeulter Hintertür und zertrümmerter Fensterscheibe. Sein Jeep, den er völlig gedankenverloren am Straßenrand hat stehen lassen, denn was soll schon passieren?

Der Gedanke ist ihm nicht einmal gekommen, dass die Polizei es vorher finden könnte. Und dass sie natürlich sofort seinen Vater benachrichtigen würden… und dass er denken könnte…

Gott.

Stiles spürt wie ihm übel wird.
 

„Dad…“ Seine Stimme bricht.
 

„Wir haben die gesamte Gegend abgesucht nach dir. Und die Krankenhäuser angerufen!" Die Hände seines Vaters vergraben sich in seinen Schultern und er sieht aus, als ob er sich nur mit Mühe davon abhalten kann, ihn zu packen und zu schütteln. Er sieht wütend und aufgelöst zugleich aus, als ob er auseinanderbricht und nicht weiß, wie er sich noch zusammenreißen soll.
 

Stiles schluckt und schluckt und fühlt sich, als würde er ersticken.
 

„Was ist passiert? Wo warst du?
 

Und das ist die Preisfrage des Abends, nicht wahr?

Wir wurden von einem Alpha angegriffen und eine Schulkameradin von mir ist auf meinem Rücksitz verblutet, aber keine Sorge Dad, sie ist okay, denn sie ist ein Werwolf und die sind hart im nehmen, du weißt ja wie das ist.
 

„Ich…“ Stiles fährt sich mit der Zunge über die ausgetrockneten Lippen. „Es war…ich weiß nicht. Da war…“ Er stammelt. Sein Kopf ist wie leer gefegt.
 

„Du hattest Hausarrest!“ brüllt sein Vater.
 

„Dad…“
 

„Und dann haust du ab, mitten in der Nacht, ohne mir zu sagen, was du tust und wo du dich herumtreibst! Und mit wem!“ Er wirft über Stiles‘ Schulter hinweg einen Blick, der nur Derek gelten kann.

Stiles wird heiß und kalt.
 

„Es ist nicht was sie denken, Sheriff…“, beginnt Derek.
 

„Ich habe nicht mit dir geredet, Hale. Und solltest du in irgendeiner Weise darin verwickelt gewesen sein, dann…“

Es klingt feindselig und vorwurfsvoll und es ist nicht einmal so, als ob Stiles ihm das verdenken kann. Wann immer er verschwindet oder lügt, und wann immer er in seltsame, kriminelle Dinge verwickelt wird, ist Derek in der Nähe und hat irgendetwas damit zu tun. Ihm ist klar, wie das von außen wirken muss.

Sein Vater sieht so misstrauisch und wütend aus, so als möchte er Stiles am liebsten meilenweit entfernt von Derek Hale entfernt wissen, Derek, der wie ein Serienkiller aussieht und sieben Jahre älter ist als sein minderjähriger Sohn, und Stiles kann beinah vor sich sehen, auf wie viele verschiedene, hässliche Arten diese Situation gleich ausarten könnte.
 

„Es war ein Wildunfall“, platzt es aus Stiles heraus. „Das Auto, das war…“
 

„Was?“ Sein Vater lässt ihn los und lässt die Hände sinken. Sein Blick ist unlesbar.
 

„Ein Tier. Ein Großes! Ich weiß nicht, was… vielleicht ein Hirsch?“ Stiles wedelt hilflos mit den Händen. Adrenalin und Angstschweiß lassen seine Finger zittern. „Oder ein…ein Puma? Wir haben ein Puma-Problem in Beacon Hills, das wissen wir doch schon länger. Es … da war … da war ein Hirsch, der von einem Puma gejagt wurde… und das Blut… das…“
 

„Stiles…“ Sein Vater klingt müde und so enttäuscht, als ob er weiß, dass jedes einzelne Wort aus Stiles‘ Mund eine Lüge ist. Eine von vielen, unzähligen Lügen, die sie sich wie ein Netz um Stiles schlingen und ihn unter sich zu begraben drohen.
 

Sein Puls hämmert und er ist schweißgebadet, und der Boden schwankt unter seinen Füßen, als ob alles langsam zusammenbricht unter dem Gewicht der geballten Missbilligung seines Vaters.

Er hasst die Lügen und die Ausreden und das ständige Misstrauen und er hasst es, dass sein Vater ihn manchmal ansieht, als ob er ihn kaum noch wieder erkennt. Als ob sein Sohn ein Fremder ist, der stiehlt und lügt, und der sich nachts aus dem Haus schleicht und sich mit verdächtigen Leuten herumtreibt.

Und Stiles würde alles, alles dafür tun, damit sein Vater ihn wieder so ansieht wie früher, als er noch stolz auf ihn war. Aber es geht nicht. Es gibt kein Zurück mehr zu diesem Stiles.

Sein Vater starrt ihn an und wartet auf eine Antwort, auf irgendetwas, aber die Worte bleiben in seiner Kehle stecken.
 

„Er hat sich am Kopf verletzt“, sagt Derek hinter ihm, grollend und widerstrebend.

Er klingt als ob er sich am liebsten aus dem ganzen Gespräch heraushalten würde. Aber vermutlich traut er Stiles gerade nicht die geistigen Kapazitäten zu, sich eine halbwegs plausible Lüge auszudenken. Um ehrlich zu sein traut sich Stiles gerade nicht einmal selbst die geistigen Kapazitäten für eine gute Lüge zu. Nicht einmal für eine schlechte.
 

„Was?“ Sein Vater runzelt die Stirn und sein Blick fokussiert zielsicher auf Stiles‘ Stirn.
 

„Ich bin nicht… Dad, es ist alles in Ordnung“, protestiert Stiles, aber sein Vater hat schon die Hände auf seinem Gesicht und dreht behutsam seinen Kopf zur Seite, um im dämmrigen Licht der Wohnzimmerbeleuchtung besser sehen zu können.
 

„Vermutlich eine Gehirnerschütterung“, sagt Derek und ignoriert Stiles Einwände. „Er war ziemlich durcheinander als ich ihn gefunden habe. Sir“, ergänzt er, wie einen Nachgedanken.
 

Stiles stöhnt innerlich. Er versteht was Derek vorhat und vermutlich funktioniert das sogar, aber das ist nicht okay, das ist sowas von nicht okay! Er will nicht, dass sein Dad sich völlig umsonst Sorgen macht. Es geht ihm gut.
 

„Das stimmt doch gar nicht, es war nicht…“ Behutsame Fingerspitzen berühren die Schwellung an seiner Schläfe und er zuckt unwillkürlich zusammen. „Es ist okay. Ich bin okay. Wirklich! Dad…“
 

„Sheriff!“ Dereks Stimme ist schneidend und er greift nach Stiles‘ Ellbogen, als ob er ihn festhalten will. Sekundenlang ist Stiles verwirrt.

Erst als er sieht wie der Gesichtsausdruck seines Vaters innerhalb eines Sekundenbruchteils von ernsthaft zu alarmiert wechselt, fällt ihm auf, dass er dabei ist langsam zur Seite zu kippen. Zwei Paar Händen halten ihn gleichzeitig fest, als er in die Knie sackt.

„Oh…“ sagt Stiles überrascht. Was sicherlich einen Preis für den geistreichsten Kommentar des Abends verdient.

Er blinzelt und wartet bis das Zimmer aufhört um ihn herum zu schaukeln. Dereks Hand ist warm und sicher auf seinem Oberarm, der Griff seines Vaters ist beinah schmerzhaft fest, aber sekundenlang ist es das einzige, was ihn aufrecht hält.
 

„Sie sollten ihn ins Krankenhaus bringen“, sagt Derek, mit diesem ungewohnt respektvollen Tonfall, den Stiles noch nie von ihm gehört hat. Und vielleicht ist Stiles doch nicht so okay, wie er dachte. Vielleicht fängt er schon an zu halluzinieren.
 

Er spürte wie die Hände seines Vaters zucken, als ob er sich mit Gewalt zusammenreißt. „Ja“, sagt er dann und sein Gesicht nimmt einen entschlossenen Zug an. „Wir beide sprechen uns noch, Hale“, fügt er hinzu und es klingt wie eine Drohung.
 

Derek nickt, als ob das wirklich eine Option ist. Stiles wirft ihm einen schiefen Blick zu.
 

Dad“, protestiert er schwach.
 

„Nein.“ Sein Vater schüttelt den Kopf. „Nein, Stiles.“ Und Stiles kennt diesen Tonfall. Sein Dad ist ein netter, entspannter Mensch, aber wenn er seine Autoritätsstimme auspackt, kann man nicht mit ihm argumentieren. Nicht einmal Stiles. „Du wirst dich untersuchen lassen. Und wenn sie sagen, du musst dort bleiben, dann wirst du dort bleiben, bis die Ärzte dich entlassen. Keine Widerrede.“
 

Stiles stöhnt.
 

„Ich war kurz davor, eine Hundestaffel anzufordern“, sagt sein Vater leise. „Und die ganze Zeit habe ich mich dabei gefragt, ob wir vielleicht nur noch deine Leiche finden.“
 

Stiles öffnet den Mund, aber er bringt keinen Ton hervor.

Er hat fünf Minuten lang geglaubt, dass seinem Vater etwas passiert ist und er fühlt sich immer noch ganz schwach und elend deswegen, und so als ob er jahrelange Therapie brauchen wird, um das zu verarbeiten.

Sein Vater hat die letzten Stunden damit verbracht, eine Suche nach Stiles… oder dem was von ihm übrig geblieben ist, zu organisieren.
 

„Tu das für mich“, fährt sein Vater unbarmherzig fort. „Und später… wir reden später darüber, was wirklich passiert ist.“
 

„Okay“, flüstert Stiles. „Später.“ Er nickt und schluckt, und er weiß noch während er es ausspricht, dass es gelogen ist und vermutlich weiß sein Vater es auch.

Aber es ist alles, was er zu geben hat im Augenblick, Versprechen auf eine Zukunft in der alles anders wird, und die es niemals geben wird.
 

-
 

Der Flur der Notaufnahme ist hell erleuchtet und die sterile Beleuchtung brennt in seinen Augen. Der Boden hat nicht aufgehört zu schwanken und Stiles gibt es ungerne zu, aber er vermutet, dass die Hand seines Vaters an seinem Ellenbogen viel dazu beiträgt, dass er aufrecht bleibt. Eine Herde an Nachtschwestern und Ärzten läuft über die Flure und überall herrscht hektische Betriebsamkeit.

Zwei Polizisten stehen am Empfang und machen sich Notizen, während sie mit der Empfangsdame reden.
 

Sein Vater bleibt stehen, als er sie sieht. „Ah, verdammt“, seufzt er und fährt sich mit einer Hand über das Gesicht. „Lass mich das kurz klären.“
 

Wir haben die Krankenhäuser angerufen‘ hallt in Stiles‘ Ohren wieder, vorwurfsvoll wie eine Kirchenglocke, und er nickt stumm. Jedes neue Detail ist eine ernüchternde Erinnerung daran, was sich in den letzten Stunden abgespielt haben muss, während Stiles friedlich in Deatons Hinterzimmer geschlummert hat.
 

„Setz dich“, befiehlt er, „das kann einen Augenblick…“
 

Eine aufgeregte Stimme am Ende des Ganges unterbricht ihn mitten im Satz.
 

„…heißen, sie haben keine Spur? Wie können sie keine Spur haben? Sie haben doch sein Auto! Es kann doch nicht schwer sein…“

Es ist Scott.
 

„Oh“, sagt Stiles, „oh shit“, und er wedelt die Hände seines Vaters beiseite der ihn nachdrücklich auf einen Stuhl bugsieren will. „Dad, lass mich, ich muss… Scott? Scott!
 

In dreißig Meter Entfernung fliegt der dunkle Schopf seines besten Freundes herum. Sein Blick gleitet über die Menschenmenge hinweg und landet zielsicher auf Stiles Gesicht. Seine Augen werden weit und seine Schultern sacken so ruckartig nach unten, dass es sekundenlang so aussieht, als ob sein gesamter Körper in sich zusammensinkt. Dann läuft er los.

Stiles beschleunigt seine Schritte.

Sie treffen sich in der Mitte.
 

„Oh mein Gott!“ Scott packt ihn an den Schultern. Seine Stimme überschlägt sich vor lauter Panik. „Stiles! Wo warst du?! Meine Mum hat mich angerufen, weil die Polizei dich sucht! Sie haben …! Dein Auto…! Du bist nicht an dein Handy gegangen! Ich hab tausend Mal versucht…“

Sekundenlang verliert er die Kontrolle und Stiles spürt die Spitzen scharfer Krallen die sich durch den Stoff seines Pullovers bohren. Es funkelt verdächtig gelb in seinen Augen, als ob der Wolf direkt unter der Oberfläche lauert und darauf wartet hervorzubrechen.
 

„Alter“, zischt Stiles panisch und zerrt ihn ein paar Schritte zur Seite. Er ahnt mehr als dass er sieht wie sein Vater hinter ihm einen instinktiven Schritt auf sie zutritt, aber scheint es sich dann anders zu überlegen. Er bleibt in einiger Entfernung stehen.
 

Scott atmet so heftig als ob er kurz vor einem Asthmaanfall steht und sein ganzer Körper vibriert. Sein Augen sind riesengroß und aufgewühlt. Er ist noch nie besonders gut darin gewesen, die Kontrolle zu behalten, wenn seine Emotionen mit ihm durchgehen.

Das fehlte noch, dass er sich hier, mitten in der Öffentlichkeit in einen Werwolf verwandelt.

Abrupt schlingt Stiles die Arme um Scott und vergräbt das Gesicht an seinem Hals. Körperkontakt. Er erinnert sich an Allisons Hand in Scotts und an seinen immer ruhiger werdenden Herzschlag. Körperkontakt ist gut.
 

„Vorsicht mit den Klauen, Junge“, murmelt er sacht. Adrenalin pumpt durch seine Adern und er spürt, wie die Leute um sie herum stehen bleiben und gucken, und den bohrenden Blick seines Vaters in seinem Nacken. „Beruhig dich. Es ist okay, es ist alles gut.“
 

Er spürt mehr als dass er sieht wie Scott in sich zusammensinkt, wie ein Ballon, aus dem man die Luft herausgelassen hat. Die Krallen verschwinden und nach kurzem Zögern schlingt Scott beide Arme um ihn. Seine Finger vergraben sich in dem Stoff des Pullovers. Sein Atem ist schnell und warm an Stiles Nacken, als ob er immer noch rennt.

„Was ist passiert?“ bringt er hervor.
 

„Alpha“, flüstert Stiles direkt an seinem Ohr. „Mein Dad denkt, es war ein Wildunfall.“
 

Was? Wo? Wie…?“
 

„Keine Zeit. Erica ist wieder da“, wispert Stiles hastig. „Rede mit Derek.“
 

„Bist du verletzt? Wurdest du…?“
 

„Ich bin okay, Lydia ist okay. Nur mein Jeep…“
 

Scott hebt den Kopf, ohne ihn loszulassen und sein Blick landet zielsicher auf Stiles Gesicht. Besorgt verzieht er die Augenbrauen. Stiles schüttelt unwillig den Kopf. „Ich übertreibe wegen meinem Dad“, zischt er. „Damit er mir keine Fragen stellt.“
 

Scott sieht ungläubig aus und Stiles verdreht die Augen. Es ist alles gar nicht so schlimm, er weiß nicht wieso alle so ein Theater machen. Nur weil er ein Mensch ist, ist er ja nicht aus Zuckerguss.

„Es ist okay“, wiederholt er eindringlich. „Ich kann nicht reden. Mein Dad… es ist alles okay.“
 

„Gott, Stiles… ich …“ Seine Stimme wackelt und bricht, und Stiles denkt an die harschen Worte, die das letzte waren, was sie zueinander gesagt haben.
 

„Ich weiß“, sagt er leise. „Ich weiß.“
 

„Stiles“, ertönt die Stimme seines Vaters hinter ihm und er löst sich unwillig aus Scotts Griff. „Sie warten auf dich.“
 

„Ich komme.“ Er wirft Scott einen letzten Blick zu und versucht schweigend alles zu kommunizieren, was er sagen will.

Rede mit Derek‘, formt sein Mund lautlos und nach kurzem Zögern nickt Scott.

Seine Hände sinken hilflos zur Seite und er blickt Stiles nach, bis er um die Ecke verschwunden ist.
 

-
 

Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass Mrs McCall Nachtdienst hat, aber sie kommen tatsächlich sofort dran. Scotts Mutter sieht blass und entsetzt aus, als sie einen Blick auf ihn wirft, aber sie verkneift sich alle Fragen. Nur ihre Blicke sind vielsagend und vorwurfsvoll.
 

Leute drücken an seiner Stirn herum und ziehen an seiner linken Schulter, die offensichtlich mehr von dem Aufprall abbekommen hat, als zuerst registriert.

Sein Vater weicht nicht von seiner Seite, und wenn Ärzte ihn vorwurfsvoll ansehen, weil sie um ihn herum arbeiten müssen, hebt er unbeeindruckt die Augenbrauen. Stiles sollte ein bisschen peinlich berührt sein (er ist schließlich sechzehn und keine sechs mehr), aber er ist viel mehr beeindruckt davon, wie autoritär und furchteinflößend sein Vater sein kann, wenn er es darauf anlegt.
 

Nach einer unangenehmen halben Stunde, in der an Stiles herum gepiekt, in seine Augen geleuchtet und sein Blutdruck gemessen wird, stellen die Ärzte fest, dass er es vermutlich überleben wird. Das hätte er ihnen ja gleich sagen können.

Seine Schulter ist geprellt und er hat tatsächlich eine leichte Gehirnerschütterung. Außerdem hat er eine Millionen blaue Flecke und sie haben drei Glassplitter aus seiner Haut gepuhlt. Er wird gefragt wann er das letzte Mal etwas gegessen hat, weil sein Blutzucker offenbar völlig im Keller ist, und stellt vage überrascht fest, dass er sich nicht mehr erinnern kann.

Jemand drückt ihm ein Glas Orangensaft in die Hand und er wird über die Vorteile einer regelmäßigen, ausgewogenen Ernährung belehrt.
 

Die Ärzte würden ihn gerne einen Tag eine Nacht hier behalten, nur zwecks Überwachung, aber Stiles wirft seinem Vater bettelnde Blicke zu, bis er schließlich seufzt und ablehnt. Wenn ihm innerhalb der nächsten 48 Stunden schwindelig oder schlecht wird oder er anfängt kleine, rosa Mäuse zu sehen, soll er umgehend wieder herkommen.

Vermutlich ist es besser, dass er noch nicht mit dem Thema „Werwölfe in Beacon Hills“ angefangen hat.
 

Sein Vater verschwindet nach draußen, um mit Scotts Mutter zu reden, entweder darüber wie hart es ist Kinder zu haben (ein Gedanke, der Bauchschmerzen verursacht) oder sich von ihr nochmal versichern zu lassen, dass mit Stiles definitiv alles wieder in Ordnung kommt.
 

Stiles bleibt hinter dem Untersuchungsvorhang zurück und bemüht sich sein Pullover wieder anzuziehen, was nicht ganz einfach ist, weil seine Schulter sich entschieden hat jede Mitarbeit zu verweigern und er den linken Arm nicht mehr richtig nach oben bekommt.

Er hat sich hilflos im Stoff verheddert, als es nach einer unvorsichtigen Bewegung anfängt richtig wehzutun und er beschließt auf seinen Dad zu warten. Oder Mrs McCall. Es ist völlig okay wenn sie ihn halbnackt sieht. Es ist schwer Schamgefühl bei jemandem zu entwickeln, der einem schon mal Holzsplitter aus dem Hintern gezogen hat. (Das ist eine lange und sehr peinliche Geschichte und Scott hat versprochen sie mit ins Grab zu nehmen.)
 

Als der Vorhang sich bewegt, seufzt er erleichtert.

„Hey Dad, könntest du mir kurz helfen? Mein Pullover…“
 

„Oh, ich würde dir schrecklich gerne helfen, Stiles“, sagt eine sachte Stimme. „Aber ich fürchte, wenn ich dich anfasse, hinterlasse ich gewisse Spuren auf dir, die meinem Neffen nicht gefallen würden.“
 

Sämtliche Worte ersterben auf Stiles‘ Lippen.

Etwas Kaltes breitet sich in seinem Magen aus.
 

„Anderseits gibst du so hilflos gefangen eine hervorragende Beute für Raubtiere ab. Und das würde ihm sicher auch nicht gefallen. Es ist so schwierig es allen Recht zu machen, findest du nicht auch?“
 

Behutsame Hände zupfen an seinem Pullover und Stiles Kopf schwimmt durch den aufgeheizten Stoff an die Oberfläche. Er schnappt nach Luft und fühlt sich wie in einem Ozean, als ob die Wellen über ihm zusammenschlagen.

Denn wer plötzlich vor ihm steht, in einem langen schwarzen Ledermantel und mit einem Lächeln auf den Lippen, ist nicht sein Vater.

Es ist Peter.

Peter Hale.
 

„Was willst du hier?“ Seine Stimme kratzt in seiner Kehle, die sich rau anfühlt an wie mit Sandpapier wundgerieben. Er rutscht soweit zurück, bis er mit dem Rücken an die Wand stößt.
 

Peters Lächeln wird wenn möglich, etwas breiter. „Wir sollten reden, Stiles.“
 

„Ich sage nichts ohne meinen Anwalt.“
 

Peter neigt sich vor und sein Gesicht ist plötzlich so dicht vor Stiles, dass ihre Nasenspitzen sich berühren. Sein Herz pumpt, als ob er um sein Leben rennt.

„Du bist amüsant, Stiles. Deswegen warst du mir schon immer von allen der Liebste.“
 

Manchmal träumt Stiles von dem Moment in der Tiefgarage. Peter der ihn gegen den Wagen drückt und die Krallen in seinem Nacken vergräbt. Peters Zähne an seinem Handgelenk.

In seine Träumen überlebt er diese Nacht nicht. In seinen Träumen ist es immer sein Vater der am nächsten Morgen seine Leiche findet.
 

„M-mein Dad ist gleich da draußen“, stammelt Stiles. „Und er hat eine Waffe.“
 

Es klackt hörbar als Peter die Klauen ausfährt. Beinah behutsam fährt er damit über Stiles‘ Wange, bis hinunter zu seiner entblößten Kehle. „Ich bin dafür, dass wir diesmal alle Waffen aus dem Spiel lassen, meinst du nicht? Es könnte jemand verletzt werden.“
 

Stiles hält die Luft an und wagt es nicht zu nicken. Er hat live und in Farbe gesehen was Werwolfkrallen mit einem Menschen anstellen können und es ist kein schöner Anblick. „Keine Waffen, außer meinem beißenden Witz“, flüstert er.
 

Peter lächelt und tätschelt ihm sacht über die Wange. „Guter Junge.“
 

Er atmet aus als Peter einen Schritt zurück tritt. Sein Rücken klebt an der Wand hinter ihm und das Blut rauscht in seinen Ohren. „Was willst du hier?“

Er vergräbt die Hände unter den Achselhöhlen, als ob Peter den Puls in seinen Handgelenken rauschen hören kann wie eine Einladung.
 

„Direkt auf den Punkt. Ich sehe schon, was meinem Neffen so an dir gefällt.“
 

„Was willst du hier, außer mir unangebrachte Komplimente zu machen?“
 

Peter lächelt maliziös. „Wollen wir nicht alle das gleiche?“
 

„Weltfrieden?“
 

„Die Alphas.“
 

Oh.

Okay.

Das ist nicht einmal unerwartet, je länger Stiles darüber nachdenkt. Immerhin sieht Peter sich immer noch als Herrscher von Beacon Hills an, der das Kommando hat, auch wenn Derek längst sein Alpha ist. So oder so, kann sich Stiles vorstellen, dass Peter diese neue Bedrohung auch nicht sonderlich gut in den Kram passt.
 

„Was ist damit?“ fragt Stiles und spürt wie seine Augen schmal werden. „Und vor allem wieso besprichst du das mit mir und nicht mit Derek?“
 

Peter lächelt. „Ah“, sagt er sacht. „Siehst du, es wäre mir lieber, wenn dieses kleine Gespräch unter uns bleiben würde…“
 

-
 

Sie kommen erst am späten Morgen wieder nach Hause. Stiles hat zwischendurch eine eidesstaatliche Aussage voller Lügen und Halbwahrheiten abgegeben und sein Dad ist schweigsam, und er sieht grau und müde aus. Stiles würde sich nochmal dafür entschuldigen, was ihm antut, wenn er nicht wüsste, dass es absolut nichts helfen wird.
 

Er zerrt seinen Pullover über den Kopf, noch bevor sie ganz durch die Tür gekommen sind und wirft es in den Korb mit schmutziger Wäsche. Nach kurzem Nachdenken, vergräbt er es ganz unten durch dreckigen Sportsocken und verschwitzten Lacrosse-Pads. Peters Fingerspitzen fühlen sich an, als ob sie sich wie Zigarettenspitzen durch den Stoff auf seine Haut gebrannt hätten.
 

„Ich gehe duschen“, verkündet er und läuft nach oben, ohne auf eine Antwort zu warten.
 

Du solltest den Pullover verbrennen, Stiles.‘ Peters amüsierte Stimme hallt in seinem Kopf. Er ignoriert sie. Heißes Wasser hämmert auf seine Schultern und er schließt die Augen und presst die Stirn gegen die Kacheln.
 

Wieso sollte ich mit dir reden wollen?
 

Die Alphas, Stiles. Das Problem tangiert uns doch allein bisschen. Wie ich sehe, bist du schon hautnah mit ihnen in Berührung gekommen.
 

Er schrubbt sich ab, bis seine Haut brennt und die Duschgelflasche halb leer ist.

Sein Gehirn arbeitet fieberhaft.

Er hat keine Ahnung, ob Peter ihn einfach nur aus Spaß an der Freude terrorisiert, oder ob er irgendeine eigen Agenda verfolgt, oder ob er Derek und den anderen wirklich nur helfen will.
 

Okay, letzteres kann wohl ausgeschlossen werden.
 

Mein Neffe hat leider das Gefühl, dass er mir… nicht vollkommen vertrauen kann.
 

Ich kann mir nicht einmal ansatzweise vorstellen wieso.
 

Was bedauerlich ist, denn ich habe das Gefühl, dass er wirklich jede Hilfe gebrauchen kann…
 

Gott, er muss mit Lydia darüber reden. Er hat keine Ahnung wie und wann er ihr das jemals beibringen soll, aber sie kann ihm vielleicht weiterhelfen. Außerdem ist er ihr das schuldig. Niemand wurde von Peter so sehr terrorisiert wie sie.

Und Derek…

Derek …
 

Wasser tropft über sein Gesicht und er reibt sich über die Augen.

Derek kann wirklich jede Hilfe gebrauchen, die er kriegen kann. Sogar Peters Hilfe. Er kann es sich nicht leisten einen Kleinkrieg mit seinem Onkel anzufangen, nur weil seine bloße Anwesenheit Stiles Gänsehaut über den Rücken laufen lässt. Oder weil er Stiles im Krankenhaus beim Umziehen hilft wie der gruselige pädophile Onkel, der er ist.

Ach fuck…
 

Zähneknirschend schlägt er mit der flachen Hand gegen die Kacheln.

Peter hat ihn genau dahin manövriert, wo er ihn haben wollte. Wenn er Derek sagt, dass sein Onkel ihn belästigt… vermutlich würde Derek… also vielleicht… es ist nicht so, als ob Stiles erwartet, dass Derek irgendetwas für ihn tun würde.

Aber es besteht zumindest die vage, theoretische Möglichkeit, dass Derek sich für ihn mit Peter anlegen würde. Er hat sich schon einmal zwischen sie gestellt, um Stiles zu beschützen.

Und damit würde Derek den einzigen Werwolf in seinem Rudel verlieren, der kein problembelasteter Teenager ist. Er würde auf die einzige wirkliche Hilfe verzichten, die er hat. Den einzigen, der vielleicht eine Ahnung hat, was auf sie zukommt.
 

Stiles kann es nicht riskieren. Nicht falls Peter wirklich vorhat Derek zu helfen.
 

Und falls Peter ihnen wirklich in den Rücken fällt… nun, dann wird er der erste sein, der es mitbekommt. Und ihn aufhalten.

Oder ihn mit einer Rolle Eisenhut verprügeln. Irgendetwas wird ihm schon einfallen.
 

Behutsam tapst er die Treppe nach unten.

Sein Vater hat einen Aktenstapel auf dem Wohnzimmertisch ausgebreitet, der nicht so aussieht, als ob er heute vorhat heute nochmal ins Bett zu gehen. Stiles legt sich wortlos zu ihm auf die Couch und sieht ihm beim Arbeiten zu.
 

„Dad“, sagt er leise, nach zehn Minuten angespannter Stille.
 

„Hm?“
 

„Es tut mir leid… wegen dem Wagen.“ Und wegen allem anderen, denkt er, aber das sagt er nicht. Es klingt sehr kleinlaut und er fühlt sich mit einem Mal sehr jung.
 

Sekundenlang ist er ganz still und Stiles kann die Zeiger der Wohnzimmeruhr ticken hören, laut wie ein schlagendes Herz.
 

Sein Vater seufzt und nimmt die Brille ab, um sich mit einer Hand über die Augen zu reiben. „Ist es Derek Hale?“ fragt er unvermittelt und Stiles, der schon halb am einschlafen war, zuckt überrascht zusammen.
 

„Was?“
 

„Bringt Derek dich in Schwierigkeiten? Sind es Drogen? Was immer es ist, du weißt, du kannst es mir…“
 

„Woah, woah, was?!“ Stiles setzt sich so abrupt auf, dass sein Kopf schmerzhaft pulsiert, und wickelt die herunterrutschende Decke enger um seine Schultern. „Ich nehme keine Drogen! Außer Kaffee und Amphetamine und dem glückseligmachenden Endorphin-Rausch wenn ich Scott bei ‚Call of Duty‘ den Hintern versohle.“
 

„Ich weiß.“ Sein Vater zieht eine Grimasse. „Ich habe Melissa nach Einstichstellen suchen lassen.“
 

Dad!
 

Er hat den Anstand wenigstens ein bisschen schuldbewusst auszusehen. „Sie werden dein Blut sowieso auf illegale Substanzen untersuchen. Das ist Standardverfahren …“
 

„…nach Autounfällen, ich weiß.“ Stiles seufzt. Das hätte ihm klar sein müssen.

Vermutlich hat er Melissa auch gleich nach Gang-Tätowierungen und Geschlechtskrankheiten suchen lassen (nicht, dass da viel zu finden wäre, Stiles lebt jungfräulicher und enthaltsamer als eine 90jährige Nonne, die in einem Turm eingesperrt wurde).

Aber sein Dad ist nichts als gründlich, vor allem nicht wenn es um sein einziges Kind geht.
 

„Ich habe nicht geglaubt, dass du selbst welche nimmst“, sagt sein Vater schließlich und der leise Hauch des Zweifels der zurückbleibt, fühlt sich an wie ein Stich in seiner Brust. „Aber Dealer machen sich nicht selten an Jugendliche heran, um besser in den Schulen verkaufen zu können. Marihuana. Steroide.“ Er wirft ihm einen schiefen Blick zu. „Oder um an Rezepte für ADHS-Medikation zu kommen.“
 

„Oh mein Gott, Dad!“ Stiles wedelt nachdrücklich mit beiden Händen. „Derek. Ist. Kein. Dealer.“
 

Wenn es nicht so furchtbar wäre, wäre es beinah zum Lachen.

Zugegeben, Stiles sieht wie man auf diese Idee kommen kann. Derek verbringt wirklich auffällig viel Zeit mit High School kids und lungert finster dreinblickend auf dem Schulhof herum. Und dann sieht er noch aus wie ein Serienkiller. Ihm ist schon klar, wieso sein Vater das nicht sonderlich vertrauenserweckend findet. Er kann das alles sehr gut nachvollziehen, immerhin ist er derjenige, der zu Beginn ihrer Bekanntschaft angenommen hat, dass Derek ein Mörder ist und ihn deswegen hat steckbrieflich suchen lassen.

Es ist seltsam wie sich Dinge ändern.
 

Sein Vater setzt die Brille wieder auf und wirft ihm über den Rand hinweg einen scharfen Blick zu. „Wenn du Angst vor ihm hast“, sagt er langsam und Stiles sieht wie er unter dem Tisch unwillkürlich eine Hand zur Faust ballt. „Wenn er dich mit irgendetwas bedroht oder du glaubst, dass er irgendetwas gegen dich in der Hand hat, dann …“
 

„Ich hab keine Angst vor Derek. Er ist…“
 

„Ja?“
 

Stiles pausiert, weil es wirklich keine Worte gibt, die ihre Beziehung adäquat beschreiben könnten.

„Freund“, sagt er schließlich. „Er ist ein… Freund.“

Das Wort fühlt sich seltsam an in seinem Mund, nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz ausreichend.
 

„Ein Freund.“ Sein Vater klingt nicht sonderlich angetan von diesem Ausdruck. Er klingt sogar eher so, als hätte er sich gewünscht, dass Stiles‘ Antwort ‚er ist ein vager Bekannter‘ gelautet hätte. Oder optimalerweise ‚Derek… wer?‘.

„Hat er dich überredet nachts aus dem Haus zu schleichen? Für eine… Party?“ Er spricht das Wort aus, als sei es etwas Unanständiges und Stiles verdreht die Augen.
 

„Ja genau Dad, du hast mich durchschaut. Stripper, Bier und illegales Glücksspiel - die ganze Nacht.“
 

„Stiles.“
 

Der ernste Blick seines Vaters ernüchtert ihn sofort. Stumm schüttelt er den Kopf und senkt den Kopf.
 

„War er an deinem ‚Unfall‘ beteiligt?“ bohrt sein Vater weiter. Stiles hört die Gänsefüßchen um das Wort Unfall so deutlich, als ob sein Vater sie dazu gemalt hätte. „Ist er gefahren? War er betrunken? Hat…“
 

„Nein“, sagt er leise. „Ich bin gefahren. Ich hab ihn angerufen, nachdem es passiert ist, und er hat mich abgeholt. Ich war mit…“ Er stockt, fährt mit der Zunge über seine trocken gewordene Unterlippe und hofft, sie verzeiht ihm, dass er sie mit unter den Bus wirft, „… ich war mit Lydia unterwegs.“
 

Die Augenbrauen seines Vaters schnellen ungläubig nach oben. „Du hattest ein Date mit Lydia Martin?“
 

Er wird rot. „Es war nicht… es war kein Date.“
 

„Hm“, macht sein Vater und betrachtet ihn nachdenklich.
 

„Sie hat sich mit Jackson gestritten“, fügt Stiles hinzu, in einem hilflosen Versuch so dicht wie möglich an der Wahrheit zu bleiben. „Ich habe sie nach Hause gefahren.“
 

„Und dann ist der Unfall passiert.“
 

„Ja.“ Stiles nickt erleichtert.
 

„Und du hast Derek angerufen.“
 

„Genau.“
 

„Du hättest mich anrufen können“, stellt sein Vater fest. „Oder Scott. Oder Melissa.“ Oder jeden anderen, impliziert sein Tonfall.
 

„Ich…ähm…“ Stiles fährt sich mit der Zungenspitze über die Unterlippe. „… Kopfverletzung?“ Es ist eine schwache Ausrede, aber es ist alles was ihm im Augenblick einfällt.
 

Sein Vater betrachtet ihn schweigend, als wartet er darauf, dass Stiles von alleine mit der ganzen Wahrheit heraus rückt. Aber das passiert natürlich nicht.
 

Er seufzt.
 

„Derek ist beide Male frei gesprochen worden“, fühlt Stiles sich verpflichtet hinzuzufügen. „Er war immer unschuldig.“
 

„Ich weiß.“ Sein Vater verzieht das Gesicht.
 

„Was ist es dann?“
 

Sein Vater ist so lange still, dass Stiles schon gar nicht mehr damit rechnet, noch eine Antwort zu bekommen. Als sie schließlich kommt, ist sie so seltsam, dass er einen Augenblick annimmt sich verhört zu haben.
 

„Ich mag die Art nicht, wie er dich ansieht.“
 

„Das hat nichts zu bedeuten, ehrlich. Er guckt immer so, als ob er einem gleich den Kopf abreißen möchte. Ich nehm das schon nicht mehr persönlich.“
 

Sein Vater gibt ein ersticktes Geräusch von sich, das klingt als ob er nicht weiß, ob er lachen oder weinen soll. „Das“, sagt er langsam, „ist nicht die Art, die ich meine.“
 

Mit dieser, höchst unklaren, Aussage im Hinterkopf schläft Stiles ein.
 

Forsetzung folgt
 

Nachwort: Einige Leute haben nach Scott gefragt (zu Recht) und hier war er. Wenigstens kurz. ;-) Aber ernsthaft, wer hatte nach "Motel California" keine Scott & Stiles-Gefühle ohne Ende? Mein Herz ...

Abgesehen davon: Sheriff & Derek-Interaktionen sind immer meine totalen Favorites und sobald ich kann, müssen die nochmal aufeinander treffen. Unter den gegebenen Bedingungen kann man dem Sheriff aber sicher nicht verübeln, dass er das schlimmste annimmt...
 

Fakten und Fiktion: Die Szene im Krankenhaus mit Scott bezieht sich natürlich auf 1x06 "Heart Monitor", wo Stiles und Scott feststellen, dass starke Emotionen (bzw sein dadurch beschleunigter Herzschlag) die Verwandlung triggern. Und als Allison Scotts Hand hält, beruhigt ihn das ja ganz schnell wieder. Da Wölfe extrem taktile Kreaturen sind, fand ich das auch sehr nachvollziehbar. Die kann man bestimmt in die totale Unterwerfung knuddeln. ;-)
 

Eine Frage an alle: Hat irgendjemand die Folgen auf deutsch gesehen und kann mir verraten wie sie "Mountain Ash", "Wolfsbane", "Spark" und "Sourwolf" übersetzt haben? Das wäre super! =)



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Hatschepueh
2015-10-08T13:14:46+00:00 08.10.2015 15:14
Ein tolles Kapitel. Ich finde es super das die Gefühle und die Charaktere im Vordergrund stehen und es nicht darum geht viel Action reinzubringen und die beiden möglichst schnell miteinander ins Bett steigen zu lassen. Und es gelingt dir ganz wunderbar alles in Einklang zu halten ohne das Charktere ooc werden. Ich bin schon jetzt von der FF begeistert.
Von:  Memphis
2013-09-30T13:21:17+00:00 30.09.2013 15:21
Hm, hab Teen Wolf leider auch nicht auf Deutsch gesehen, die Übersetzung davon würde mich nämlich auch interessieren. (Hab mich jetzt doch entschlossen, was zum deutschsprachigen Teen Wolf Fandom beizutragen und manche Begriffe sind komisch zu übersetzen.)

Ich mochte die Szene zwischen Stiles und Scott echt gerne & ja, da kamen durchaus "Motel California" Gefühle auf.

Peter hat mich in diesem Kapitel überrascht. Mit ihm hatte ich nicht gerechnet, aber dass er wieder eine eigene Agenda verfolgt, überrascht mich nicht. Ich hoffe, er weiß wirklich was, um Derek zu helfen (und ihn vermutlich dabei zu entmachten, alle Alphas zu töten, und den größtmöglichen Vorteil daraus zu ziehen, aber hey, solange das heißt das Derek oder jemand anders nicht dabei stirbt, kann ich theoretisch damit leben.)

Schreibst du auch eine Szene mit Peter & Lydia? (Fehlt ja in der Serie noch aktuell sehr und kommt wohl erst in 3B, uff... bin gespannt, wie das wird.)

Und yay für mehr Derek & Sheriff Gespräche. xDD Und allgemein mehr Sheriff, der sich mit seinem Sohn und was damit zusammen hängt, rumschlagen muss. Also er tut mir leid, und mein Herz blutet für ihn und seinen Sohn, das so viel zwischen ihnen liegt. Aber dafür, also finde ich, macht er das schon gut.

Freue mich schon auf das nächste Kapitel!
Antwort von:  DasIch
03.10.2013 20:54
Die deutschen Folgen wurden auf RTL 2 ausgestrahlt leider vorbei :-(
Von:  Black_Polaris
2013-09-28T21:43:56+00:00 28.09.2013 23:43
oh mein gott du ahst meinen samstag abend lese sitzung gerettet, ich liebe dieses paar, diese story und bette zum lieben gott das du weiter dran bleibst, ich liebe diese sympatische art und weise wie du schreibst und will mehr lesen, bitte poste schnell weiter dein fan

Von:  BunteRegentropfen
2013-09-28T18:33:37+00:00 28.09.2013 20:33
Ich finde die Interaktion von Stiles und seinem Vater sehr schön. Auch die Panik das Stiles was passiert ist, vom Vater oder auch von Scott...
Peters Auftritt ist einfach nur...Peter! Obwohl er echt der Psycho ist, mag ich ihn...ein bisschen verrückt ist doch schön!!

Lass uns nicht lange warten, ja?


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