Eine ungewöhnliche Nacht
Eine ungewöhnliche Nacht
Spät Abends in Konoha, während die meisten der Bewohner schon daheim in ihren Betten lagen, war eine junge Kunoichi immer noch auf den Beinen und streifte gedankenversunken durch den Park. Erinnerungen an früher trübten ihre wunderschönen grünen Augen, Erinnerungen an ihre frühere Liebe. Eine warme Sommerbrise ließ ihre langen rosafarbenen Haare sanft im Wind wehen.
Um diese Jahreszeit, blühten alle Kirschbäume und überall flogen Kirschblüten durch die Gegend. Das es schon lange dunkel war störte die junge Frau nicht, sie konnte eh nicht schlafen.
Wiedereinmal plagten sie Schuldgefühle, als sie an das was damals passiert ist, zurückdachte. Sein harter und gleichermaßen gleichgültiger Blick hatte sich bis heute in ihrer Netzhaut festgebrannt. Wie von selbst trugen ihre Beine sie zu einer ihr sehr bekannten Parkbank, welche sie mit tränenerfülltem Blick anstarrte.
“Sasuke...“ hauchte sie.
Es sind mittlerweile 2 Jahre vergangen seit Sasuke das Dorf verlassen hatte und noch heute gab sie sich die Schuld an seinem Verschwinden. Immerhin war sie es, die ihm kurz vor seinem Aufbruch aus Konoha ein letztes Mal begegnet war. Sie hätte ihn Aufhalten sollen! Das war ihre Pflicht als Ninja und erst recht als Teamkamaradin!
Doch sie war nicht stark genug. Trotz ihrer Tränen und trotz das sie ihn angefleht hatte hier bei ihr und Naruto zu bleiben, war er gegangen. Außer einem lächerlichen „Hn.“ hatte er nix weiter zu erwiedern. Es schien ihm schlichtweg egal zu sein, das Sakura ihn liebte und Naruto wegen ihm seinen besten Freund verlor. Das letzte was sie sah waren seine eiskalten schwarzen Iriden, die sich hart und ohne jede Gefühlsregung in ihre bohrten. Dann verschwand Sasuke mit einem mal und ehe sie reagieren konnte traf sie ein harter, präziser Schlag in ihrem Nacken. Erst am nächsten Morgen erwachte sie aus ihrer Ohnmacht und konnte nicht fassen, dass das letzte Nacht nicht alles nur ein schlechter Traum war. Sondern die eiskalte Realität.
Auch Naruto hatte, nach dem er von Sasukes Entscheidung erfahren hatte, noch lange Probleme damit sich mit der Situation abzufinden, das er seinen besten Freund wohl nie wieder sehen würde. Und wenn doch, dann nur als Feind.
Seitdem hatte sich vieles verändert. Naruto war inzwischen glücklich mit Hinata zusammen und Sakura ist dank Tsunades Training zu einer der fähigsten MedicNins im ganzen Land geworden. Aber das war nicht alles, in den 2 Jahren hatte sie sich von einem Chunin zur Jonin und schließlich zur Anbu ausbilden lassen. Mittlerweile war sie eine der stärksten und gefürchtetsten Ninjas in der Umgebung, da das Training mit der Hokage viele neue Fähigkeiten und Stärken zum Vorschein gebracht hatte. Zum einen ihr bis vor kurzem noch unbekanntes Kekkai Genkai, über das aber nur ihre engsten Vertrauten Bescheid wussten und zum anderen war sie nun eine Meisterin im Genjustu. Keiner konnte ihr bisher darin das Wasser reichen, nicht einmal mehr ihr ehemaliger Sensei, Kakashi.
Gedankenversunken wanderte ihr Blick durch den Park und ihre Beine setzten sich wieder in Bewegung. Zu dieser Uhrzeit war niemand mehr unterwegs und das war ihr auch recht so. Sie war gerade nicht unbedingt auf Kontakt aus.
Plötzlich hörte Sakura hinter sich etwas rascheln, reflexartig drehte sie sich um....
Nichts..
„Hmm..ich sollte wohl besser heimgehen und mich ausruhen.“ murmelte Sakura und schüttelte sacht den Kopf.
Rascheln.
Erneut drehte sie sich um, da war es schon wieder, dieses Geräusch... Wurde sie langsam verrückt?
….
Ohne dem Geräusch weiter Beachtung zu schenken, machte sie kehrt und schritt Richtung Parkende. Sie schaute sich um, hier war alles so schön am liebsten würde sie länger hier bleiben, aber es wurde langsam kalt und ihr war etwas mulmig zumute.
Plötzlich wurde ihr schwindelig, der Weg vor ihren Augen teilte sich in zwei, verschwand in die Ferne und war plötzlich wieder ganz nah, sie konnte ihren Augen nicht trauen.
„Was zum..“
Sie bekam Kopfschmerzen und verlor langsam das Gleichgewicht, sie fiel nach hinten und konnte sich nicht mehr fangen. Sie machte sich auf den Aufprall gefasst und presste ihre Lieder zusammen, doch der harte Aufschlag auf den Boden blieb aus. Jemand hatte sie aufgefangen..
Langsam hob sie den Kopf und öffnete misstrauisch einen Spalt breit ihre Augen, um zu sehen wer sie da vor dem Sturz gerettet hatte.
Grün traf auf schwarz.
Schwarz traf auf grün.
„Sasuke?“ Überrascht riss sie ihre Augen auf und blickte ihren Gegenüber an. Doch zu mehr kam sie nicht, als die Schwärze ihre gesamte Sicht einnahm.
Kraftlos sackte ihr zierlicher Körper in sich zusammen, gehalten von den Armen ihres Helfers.
Einen Augenblick noch verweilte sein Blick auf ihrem zarten, schlafenden Gesicht, bevor er sie auf seine Arme nahm und mit ihr aufstand. Kurz sah er sich um und vergewisserte sich, das niemand in der Nähe war. Auch Chakren waren keine zu spüren.
Dann wanderte sein Blick wieder auf die schmale Gestalt in seinen Armen hinab, bevor beide dann mit einem Mal in einem Blätterwirbel verschwanden.
Außer ein paar kleinen Blättern am Boden, ließ nichts darauf deuten das hier zuvor noch 2 Menschen waren.. und so sollte es auch sein.