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DmC 5: Patronus angelicus

Spoiler, wer's noch nicht durch hat. Spielt sich direkt nach dem Spiel ab
von

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Morgendliche Kälte

Auf den Straßen lag ein feiner Nebelfilm. Es war kalt und dennoch schwül und die Luft trug einen schweren Geruch von Rauch und morschem Holz. Hatte man nur wenige Schritte getan, lagen einem die ersten Wasserperlen auf der Stirn und das Atmen viel einem schwer. Die einst geteerten und gepflasterten Straßen waren oft metertief aufgebrochen, so, dass sich die Bewohner meistens nur noch in Gassen und kleinen Seitenstraßen fortbewegten.
 

Dante und Kat hatten sich auf den Weg in die Stadt gemacht und befanden sich in so einer Seitenstraße. Seit Mundus‘ Fall waren drei Wochen vergangen. Räumarbeiten hatten bisher noch keine stattgefunden da erst eine Lösung gegen die übernatürlichen Angreifer, die Dämonen, gefunden werden musste. Nachdem der Limbus in die reale Welt gedrungen war, wurden Rettungskräfte bereitgestellt. Das Militär konnte in wenigen Tagen ein kleines Gebiet von Limbo City für sich gewinnen in welchem Zelte aufgebaut wurden, in denen sich Sanitäter und Freiwillige um Verletzte und Obdachlose kümmerten. Zu Anfang hatte Dante Kat zu den Sanitätern gebracht, damit sich diese um ihre Wunde kümmern konnten, welche von Dante davor nur bescheiden und eher mäßig verarztet werden konnte. Inzwischen brauchte Kat die Schlinge für ihre Schulter nicht mehr aber die Wunde war noch nicht ganz verheilt. Es war eine Durchschusswunde unter der sie litt und welche seine Zeit brauchte um gänzlich zu verheilen. Manchmal stach die Wunde und sobald Dante dies bemerkte wollte er sie gleich wieder zum Sanitäter bringen oder dass sie wieder Medizin nimmt. „Es ist nichts, schon okay.“, antwortete Kat immer. Die Medizin war ihnen nun jedoch ausgegangen und so mussten Dante und Kat erneut zur Sanitärstation. Dante hätte sie am liebsten in der Bruchbude gelassen aber Kat bestand darauf an die frische Luft zu gehen. Frische Luft. Dachte Dante und seufzte innerlich. Fehlt noch der Geruch von Schwefel und dann ist das Halloween-Feeling perfekt. Dante sah aus dem Augenwinkel zu Kat. Sie hielt mit der rechten Hand ihren linken Arm fest, vermutlich schmerzte die Wunde und sie versuchte jegliche Bewegung ihres Arms zu vermeiden. „Wir sind gleich da.“, sagte Dante und versuchte Kat somit wenigstens etwas zu erleichtern. Sie bogen in eine kurze Gasse ab die an einem größeren Platz endete. Auf dem Platz befanden sich eng aufeinander liegende große weiße Zelte welche an Festzelte erinnerten. Auf dem Platz gab es jedoch nichts zu feiern. Verteilt lagen Holzkisten mit verschiedenem Inhalt auf dem Boden und Soldaten und gewöhnliche Zivilisten liefen richtungswechselnd über den Platz und in die Zelte. Es herrschte reinstes Chaos. Dante nahm Kats rechten Arm und zog sie näher an sich als er bemerkte, dass sie vermutlich nicht durch das Gewusel kommen würden, ohne dass Kats linke Schulter angerempelt werden würde. Sie liefen, den anderen Menschen dabei ausweichend, zu einem der Zelte und sobald einer der hektischen Zivilisten ihnen zu nahe kam, stoß Dante ihn weg. „Ups, ‘tschuldigung.“, sagte Dante mit überschwänglicher Betonung und zog Kat geradewegs weiter ohne auf eine Antwort der entgeisterten Person zu warten. Als sie das Zelt betraten öffnete sich ein Anblick auf ein Massenkrankenlager. Gerade und in Reihen standen Krankenbetten aneinander und auf ihnen lagen Verletzte. Sanitäter liefen Patientenwechselnd durch das Zelt und schienen alle Hände voll zu tun zu haben. Als einer dieser an Dante und Kat vorbei sauste, hielt Dante ihn am Kragen fest um ihn zu stoppen und ließ ihn darauf hin auch wieder los. „Hey, wir brauchen Medizin. Meine Freundin ist verletzt.“. Der Sanitäter war ein junger Mann, gerade so alt wie Dante und sah deutlich gestresst aus. Dante hielt ihn für eine Sekunde älter als sich bis er bemerkte, dass es nur Stressfalten und Augenringe waren die den Sanitäter älter aussehen ließen. „Tut mir leid“, fing der Mann an „Wir sind momentan mit der Situation überfordert und kriegen durch diese… Wesen keine Medizin und Vorräte mehr, da der Transport durch diese… Dinger verhindert wurde.“. „Aber ihr habt doch sicher noch ein-zwei Päckchen Schmerztablett oder so, oder?“, bohrte Dante eindringlich. „Tut mir leid, wir geben keine Medikamente mehr ab. Nur noch für die Verletzten im Zelt.“, „Super, das trifft sich gut denn wir sind im Zelt und sie ist verletzt!“, zischte Dante genervt. Das dauerte ihm zu lange und die Hektik im Zelt machte ihn nervös, seine Nerven lagen ohnehin durch den Schlafmangel blank. „Dante…“, Kat versuchte ihn zu besänftigen und schauten ihn leicht nervös an. „Nein, es bekommen nur noch die Verletzten, die seit vergangener Woche hier sind, Medikamente. Wir geben keine Medikamente mehr an die von außen!“, erwiderte der Sanitäter und schien von Dantes schlechter Laune angesteckt worden zu sein. Dante knurrte. „An die von außen?!“, erwiderte er und trat dem Sanitäter einen Schritt näher. Kat stellte sich schnell zwischen Dante und dem Sanitäter um schlimmeres zu vermeiden. „Schon okay, schon okay. Ist nicht so schlimm. Ich brauch nichts!“, sagte Kat schnell und schaute Dante dabei in die Augen. Ihrem beruhigendem Gesicht und ihrer gerunzelten Stirn nach schien es wirklich in Ordnung für sie zu sein. Dante schnaubte nachdem er Kats Blick für wenige Sekunde erwiderte und drehte sich zum Gehen um. Kat seufzte erleichtert, drehte sich kurz zum Sanitäter um und nickte zum Abschied, dieser sah beiden nur verständnislos hinterher. Als Dante und Kat das Zelt verließen, war ein Mann mit einem beladenen Wagen auf dem Weg ins Zelt. Er schob ihn vor sich und brachte mit ihm Medikamente, bestimmt für die Verletzten im Zelt. Dante zählte eins und eins zusammen und stoß beim Vorbeigehen mit einem starken Hüftschwung den Wagen um. Der Wagen fiel zur Seite und von ihm die ganzen Medikamente auf den Boden. „Oh, das tut mir aber leid!“, sagte Dante schnell und half dem Mann wieder beim Aufladen des Wagens. Mit einer unauffälligen und raffinierten Bewegung lies Dante ein kleines Päckchen mit Medikamente in seinem Ärmel verschwinden und stand auf. „Entschuldigen Sie, wir haben es eilig.“, sagte Dante knapp und nahm Kat wieder am Arm und zog sie mit sich. „Dante!“, zischte Kat leise und guckte Dante entgeistert an. „Gehen wir zur Bruchbude zurück, bevor du dich noch erkältest.“, sagte Dante mit einer deutlich besseren Laune. Der Mann mit dem Wagen kam ihm wohl nicht nur wegen dem Medikament gelegen, sondern auch um ein wenig Dampf abzulassen, auch wenn nur in Form eines kräftigen Hüftschwungs. Kat senkte ihren Kopf. Es tat ihr leid, dass sie Dante im Moment mehr zur Last viel als dass sie ihm helfen konnte. Damals im Orden konnte sie ihm helfen, wofür er sich auch überschwänglich bei ihr bedankt hatte. Damals… Es war noch nicht lange her, seit das Hauptquartier des Ordens gestürmt wurde und Vergil sich als größenwahnsinnig entpuppt hatte. Kat fing unweigerlich mit zittern an. „Zieh deine Kapuze hoch, dann wird es dir wenigstens um die Ohren warm.“, sagte Dante plötzlich. Kat sah zu ihm auf. Dante merkte schnell, wenn Kat etwas hatte, sie war nur froh, dass er dieses Mal nicht wusste, weshalb sie zitterte und fälschlicher Weise die Kälte als Grund sah. Kat setzte ihre Kapuze auf und machte ihre Jacke ein Stück weiter zu. Er hatte Recht, es wurde ihr etwas wärmer.
 

In der Wohnung zurück setzte sich Kat gleich wieder auf das Sofa. Ihre Wunde schmerzte stumpf und die Naht zog an ihrer Haut. Dante holte aus dem Päckchen ein Plastikstreifen mit Tabletten raus und drückte eine der Tabletten raus. Er nahm eine PET Flasche mit Wasser, die neben dem Sofa stand und setzte sich neben Kat. „Hier.“. Dante hob ihr Tablette und Flasche hin welche sie beide dankend annahm. Kat nahm die Tablette in den Mund und trank darauf etwas Wasser, damit sich die Tablette schneller auflösen konnte. Dante wartete bis sie getrunken hatte und stand dann wieder auf. Er lief in ein kleines Bad welches nur mit einer Tür vom Zimmer getrennt war. Am Waschbeckenrand lag ein Tuch zum trocknen, welches Dante zuvor benutzt hatte um Kats Wunder zu säubern. Er nahm das Tuch und feuchtete es unter dem Wasserhahn leicht an. Obwohl die Stadt und auch die Wohnung verwüstet waren, hatte es sich gottseidank nicht auf die Wasserzufuhr und den Strom in den Wohnungen ausgewirkt, jedenfalls nicht auf alle. Als Dante mit dem Tuch zurück ins Zimmer ging hatte Kat bereits ihre Jacke runter gezogen und somit ihre Verletzung frei gemacht. Ihre Schulter war mit einer Mullbinde verbunden. Nachdem Kat das erste Mal bei den Sanitätern gewesen war, hatte sie eine Heilsalbe mitbekommen welche sie regelmäßig auf ihre Wunde auftragen sollte. Die Salbe war Kat nun aber ausgegangen und da die Sanitäter nun keine Medikamente mehr abgaben, musste sie gucken, wie sie ihre Verletzung pflegen konnte. Dante setzte sich wieder neben Kat und half ihr den Verband abzumachen. Er nahm die Kompressen, die auf ihrer Wunde am Rücken und unterhalb ihres Schlüsselbeins lagen, ab und legte sie neben sich. „Ich werd‘ dir neue besorgen sobald der Transport bei den Sanitätern durchkommt.“, sagte Dante und fing an ihre Wunde mit dem feuchten Tuch abzutupfen. „Danke.“, murmelte Kat. Das war das Geringste was er für sie tun konnte. Seit der Wiedervereinigung mit Vergil merkte Dante, wie wichtig ihm Freundschaft war. Wie wichtig ihm Beziehungen waren. Er hatte Kat mit der Zeit, als er mit dem Orden gearbeitet hatte, ins Herz geschlossen. Vermutlich lag es mit daran, dass Kat ihm von ihren Albträumen und ihrem Trauma erzählt hatte. Beide hatten sich zum selben Zeitpunkt einander geöffnet. Es erstaunte Dante fast ein bisschen was eine Rolltreppe und ein dekadentes Getränk gemeinsam doch für Auswirkungen auf zwei Seelen haben konnten. Dante hatte sich davor noch keinem so schnell geöffnet, wenn überhaupt. Es war vermutlich aber auch etwas schwer einem Menschen zu erzählen, dass man in seiner Pubertät Dämonen abgeschlachtet und nach dem Prinzip „Sex & Alcohol“ gelebt hat.

Als Dante fertig war stand er mit dem Tuch auf. „Lass an die Wunde Luft, den Verband nochmal zu benutzen ist, glaub‘ ich, gefährlich.“, sagte er und ging ins Bad um das Tuch abzuwaschen. „Ich geh nochmal in die Stadt und guck ob ich in ‘nem Laden Verbandszeug bekomme.“. Kat zog die Jacke über ihre rechte Schulter um ihren Körper zu wärmen. Auf einmal dreht es Kat und sie hielt ihre Hand an ihren Kopf in der Hoffnung, es würde aufhören. Als Dante aus dem Bad kam stoppte er kurz und sah Kat besorgt an: „Alles okay?“. „Ja, ich bin nur müde…“, erwiderte Kat. „Überanstreng dich nicht, ja?“. Kat schüttelte den Kopf. „Schon okay, ich leg mich nochmal hin.“. Dante nickte kurz und ging dann zur Wohnungstür. „Gut, ich bin dann kurz weg.“ Kat nickte und legte sich auf das Sofa. Sie guckte Dante hinterher als er aus der Wohnung ging. Als die Tür ins Schloss fiel seufzte Kat und schloss die Augen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Leaf-Phantomhive
2013-08-30T23:37:24+00:00 31.08.2013 01:37
Tolles zweites Kapitel
Wie schon gesagt ich liebe die beziehung in dem die beiden stecken.
Und mal ganz erlich mit Kat stimmt doch was nicht. Das merkt man sofort.
Also bitte bitte schreib schnell weiter.
Lg lili


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