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Breaking the fourth wall

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich bitte um Entschuldigung, falls die beiden Wettkämpfe etwas hingeschlurt wirken. Ich hab mich bemüht, alles dramatisch zu beschreiben, aber mir läuft die Zeit bis zur Deadline davon. :) Komplett anzeigen

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Frost und Sand

Crimson starrt Sorc an. „Wow... die Mode hier gefällt mir.“

„Das ist nicht direkt Mode, sondern Sportbekleidung,“ widerpricht Sorc.

„Naja, irgendwie auch Mode, Sportmode eben,“ grinst Dartz.

„Man braucht ewig, um sich da reinzuquetschen,“ grummelt Sorc.

Der Atlanter und der Chaoshexer tragen beide den gleichen, eng anliegenden Anzug, wie man ihn in er Welt des Blauen Lichts üblicherweise bei Wintersportlern sieht. Der Stoff glänzt und liegt an wie eine zweite Haut. Team YuGiOh FW hat sich für die Farbe Flieder entschieden, weil Dartz sie mag. Er durfte als Erster wählen, weil sein Team auf dem letzten Platz ist.

Zur Ausstattung gehört eine Schutzbrille, Handschuhe und natürlich moderne Sportschlittschuhe. Eine Mütze gibt es nicht, aber am Anzug ist direkt eine Kappe angenäht. Dartz ist damit etwas unzufrieden, er findet, dass sie zu sehr wie eine Badekappe aussieht. Er und Sorc hatten Mühe, ihre Haare darunter zu stopfen. Aber das dürfte den anderen Teams ähnlich gehen.

Kyuunan ist möglicherweise etwas grummelig, weil er ebenfalls Flieder wollte – viele Drachen seiner Art haben diese Farbe. So aber hat er Cremeweiß gewählt. Man erkennt ihn und Sensui in dem Aufzug kaum wieder.

Hakuya und Johanna tragen Himmelblau, die Farbe von Hakus Augen. Johanna wollte gerne ein kräftiges Rot, aber als sie erfuhr, welche anderen Farben im Rennen sind, hat sie sich ihrem Vater angeschlossen und lieber eine nicht ganz so auffällige gewählt.

Arcanus, Black Luster und Opal tragen normale Winterkleidung. Opal hat sich für einen Schneeanzug mit Kapuze entschieden, weil eine Mütze ihm im Flug herunterfallen könnte. Er kann Kälte auch ohne Schutz vertragen, ist jedoch nicht scharf auf die Erfahrung.

Sorc und Crimson tauschen einen kurzen Kuss und aufmunternde Worte aus, dann muss Sorc sich zu den Beamfeldern begeben.

Die Hände von Dartz und Sensui berühren sich kurz, ohne dass die beiden sich ansehen. Zweifellos sind sie sich bewusst, dass Kyuunans wachsamer Blick auf sie gerichtet ist.

Bei diesem Wettkampf nehmen alle drei Teamführer teil. Das dürfte ziemlich interessant werden.

Das Ziel des Beamens ist dieses Mal eine andere Stelle. Dort ist der Schnee soweit geräumt, dass eine feste Schneeschicht entstanden ist, an deren Seiten sich überall der Schnee türmt, und dahinter ist die generelle Schneeschicht zwei Meter höher als an der freigeräumten Stelle. Die Schlittschuhläufer müssen etwa zehn Meter auf den Kufen über den Schnee gehen und sinken dabei bis zu den Schuhsolen ein. Sie erreichen einen zugefrorenen Fluss, der – wie der See vom Vormittag – nicht unter dem Schnee verschwindet. Warum das so ist, lassen wir mal außen vor, denn es spielt im Prinzip keine Rolle. Auf jeden Fall haben die Teams gut daran getan, einen fliegenden Begleiter als Helfer zu wählen, denn Laufen ist am Rand in dem hohen Schnee unmöglich. In einiger Entfernung sind schneebedeckte Berge zu sehen, die aber noch eine moderate Höhe von einigen Hundert Metern haben.

Hinter den Gruppen erscheint Jana, die heruntergebeamt wird, um das Startsignal zu geben. Es ist ihre älteste Variante, ungefähr sechzehn. Erst am Ziel ist ein Zelt bereitgestellt, wo Jana darauf warten wird, dass die Teilnehmer fertig werden.

„Auf mein Zeichen lauft ihr einfach los, bis ihr in ungefähr fünf Kilometern die Zielgerade erreicht,“ erläutert Jana. „Es gibt 75 Punkte für den Sieger, 50 für den Zweiten und 25 für den Dritten. Dabei gibt es eine Besonderheit. Die Punkte werden jeweils zweimal vergeben. Wenn also ein Team zweimal 75 Punkte gewinnen will, müssen beide Läufer vor allen anderen das Ziel erreichen. Danach gibt es zweimal 50, dann zweimal 25. Die Punkte werden nur an Läufer vergeben, die das Ziel erreichen. Gegenseitige Behinderung ist hierbei nicht erlaubt und führt zur Disqualifikation, ebenso eine Einmischung durch den Helfer. Sollte also jemand von euch Hilfe von außen benötigen, ist er oder sie raus aus der Wertung. Alles verstanden?“

Allgemeines zustimmendes Murmeln und Nicken antwortet ihr.

Die Läufer betreten die Eisfläche und klopfen mit den Kufen auf das Eis, um den Schnee loszuwerden. Sie sind keine Profis, daher nehmen sie auch jeder eine Startposition ein, die ihnen sinnvoll erscheint.

„Die Eisschicht ist übrigens fünfzehn bis zwanzig Zentimeter dick, also sehr sicher. Aber wie ihr sehen könnt, handelt es sich um einen breiten, tiefen Fluss.“ Nun gut, das mit der Tiefe wissen sie jetzt durch Jana erst, auch wenn das vielleicht nicht überrascht. „Unter dem Eis befindet sich fließendes Wasser. Ihr lauft stromaufwärts, aber das ist kaum zu bemerken, denn die Strömung ist nicht besonders stark, da habt ihr Glück, falls ihr einbrecht.“ Das Mädchen lächelt berechnend. „Im Prinzip kein Problem... ach ja...“ Sie schaut nach links, und alle zucken zusammen, als scheinbar direkt neben ihnen, aber eigentlich mehrere Kilometer entfernt mit einem lauten Knall die Spitze eines Berges wegfliegt. Lava ergießt sich auf den Hang, sofort verdunkelt eine Rauchwolke mehr und mehr die Umgebung. Erste Aschepartikel fallen herunter.

„Wie bitte?“ empört Hakua sich. „Das ist nicht dein Ernst...“

„Rein geologisch ist es wohl möglich,“ überlegt Dartz.

„Wir können es eh nicht ändern, lasst uns nicht hier rumstehen,“ drängt Sorc.

Die Erde bebt, und auch das Eis erfährt Erschütterungen. Fünfzehn bis zwanzig Zentimeter erscheinen auf einmal verdächtig wenig. Und wer kann schon sagen, ob sich nicht der Fluss erwärmt?

„Starte das Rennen!“ schreit Opal Jana an.

„Nicht in diesem Ton!“ motzt sie zurück.

„Bitte,“ ergänzt er widerwillig.

Sie kommt ihrer Pflicht nach, holt eine Signalpistole hervor und schießt eine Leuchtrakete ab. Die Läufer hasten los, motivierter denn je. Zunächst sind sie alle ungefähr gleichauf.

Opals Flügel wachsen aus seinem Rücken, und er schraubt sich in die Luft, muss aber auf herumfliegende Gesteinsbrocken achten. Noch ein leichteres Ziel sind Arcanus und Luster, die nun in ihre Drachengestalt wechseln und von der Naturgewalt ziemlich abgelenkt sind, während sie eigentlich auf ihre Schützlinge achten sollten.

Der Ascheregen ist nicht hilfreich. Er erschwert die Sicht und fällt heiß auf das Eis, bleibt an den Kufen kleben und setzt sich auf den Anzügen der Läufer fest. Aber das ist noch nicht alles.

Sorc schaut instinktiv nach oben und wuchtet per Magie einen Glutbrocken zur Seite, der daraufhin seitlich in den Schnee fällt statt neben ihm auf das Eis. Der Schwung der Aktion nimmt dem Magier das Gleichgewicht, so dass er schlitternd stürzt. Er hinterlässt eine helle Spur auf der Oberfläche, welche durch Asche und erstes Tauwasser ganz matschig wird. Dartz bemerkt seinen Sturz, wird jedoch nicht langsamer. Sorc kommt so schnell wie möglich wieder auf die Füße und eilt den anderen hinterher, die jetzt alle vor ihm sind.

Beim Vulkankrater ereignet sich eine weitere Explosion, die die Landschaft erzittern lässt. Die Läufer müssen um ihr Gleichgewicht kämpfen, weshalb Hakuya wohl auch den Riss im Eis übersieht. Mit einem Aufschrei fällt er lang hin, als eine Kufe am Rand einer frisch aufbrechenden Eisscholle hängen bleibt. Die Platte löst sich aus dem Verbund und senkt sich auf seiner Seite, so dass er bis zur Hüfte im Wasser hängt.

„Vater! Nein!“ ruft Johanna entsetzt. Sie wirft sich an der gegenüberliegenden Seite mit dem Oberkörper über einen etwa zehn Zentimeter breiten Spalt, der Hakuyas Platte vom Rest der Eisfläche trennt. Der Riss breitet sich quer über den Fluss aus, so dass Sorc ihn überspringen muss, was er aber scheinbar mit Leichtigkeit schafft. Er könnte eingreifen, tut aber nichts für die beiden Mograts. Auch die anderen Läufer haben das Problem bemerkt, werden jedoch nicht langsamer, um zu helfen. Jedes Zögern kostet Zeit, Wettkampfpunkte und vielleicht letztendlich das Leben.

Hakuya schlägt seine Krallen ins Eis und zieht sich auf dem Bauch weiter nach vorne. Unter seinem Bauch wird Asche mit schmelzendem Eis zu einer glitschigen Masse. Auf seinem Rücken erscheinen Flügel aus Licht, die Schwingen seines Blutspatrons, aber als er damit schlägt, platschen sie ins Wasser und helfen ihm nicht weiter.

„Johanna, beende das Rennen!“ ruft er seiner Tochter zu. „Schnell, damit dir nicht auch noch was zustößt!“

„Aber... uhm... na gut...“ Vorsichtig kriecht sie rückwärts von der losen Platte herunter. Wo sie liegt, drohen weitere Risse zu entstehen. Hakuya hat Recht, sie sollte schnell zusehen, dass sie von dort verschwindet. Sie steht auf, kommt wieder in Fahrt und sieht sich nicht mehr um.

Hakuyas Platte neigt sich durch das fehlende Gegengewicht wieder weiter ins Wasser, aber er behält die Nerven. Opal nähert sich bereits, aber er hat Schwierigkeiten, den Ascheregen zu durchdringen.

Der Mograt streckt eine Hand aus, die der Engel ergreifen kann. „Bring mich nur an den Rand, Opal, und pass weiter auf Johanna auf!“

„Am Rand ist metertiefer Schneematsch!“ protestiert Opal.

„Ich überlebe,“ erwidert Hakuya. „Hol mich später.“

Opal fügt sich und transportiert in ein Stück weit vom gefrorenen Fluss weg. „Vielleicht kannst du dir eine Höhle im Schnee graben oder so,“ schlägt er vor.

„Ja, ja, hau ab! Ich mache mir Sorgen um Johanna!“

Opal fliegt den Läufern nach und lässt seinen Teamführer im Schnee zurück. Selbiger ist zwar metertief, aber dennoch so tragfähig, dass man nicht sofort völlig einsinkt.

Johanna ist auf den letzten Platz zurückgefallen und wird wahrscheinlich niemanden mehr einholen, es sei denn, es gibt noch so ein Missgeschick. Weiter vorne versucht Sorc, zu den übrigen Läufern aufzuschließen. Kyuunan befindet sich knapp hinter Sensui und Dartz. Alle müssen immer wieder Asche von ihren Brillen wischen, und ihre Kufen gleiten mittlerweile durch flaches, schmutziges Wasser. Das Tageslicht hat stark abgenommen, da die Luft voller Ascheflocken ist.

Etwa zehn Meter vor ihnen fällt ein glühender Gesteinsbrocken zischend auf die Eisfläche und bricht durch sie hindurch. Sensui saust schnell an dem Loch vorbei, das sich zum Glück eher rechts als mittig befindet. Dartz allerdings muss auf der schmaleren, rechten Seite vorbei, wenn er nicht mit Zeiteinbußen seinen Kurs ändern will. Er geht das Wagnis ein, stolpert aber über einen winzigen, versteckten Riss. Er kann sich abfangen und einen Sturz verhindern, wird aber von Kyuunan überholt.

„Sensui, lauf! Dass du dir nicht einfallen lässt, dich um den Gegner zu sorgen!“ ruft der Seelenleser, der beobachtet hat, dass sein Teammitglied sich umgesehen hat.

Ob Kyuunan dadurch unaufmerksam geworden ist? Gut möglich, jedenfalls kann er dem nächsten kopfgroßen Gesteinsbrocken nur gerade so eben ausweichen. Dartz schließt wieder zu ihm auf und sie liefern sich ein Kopf an Kopf Rennen.

Ein Stück vor ihnen tut sich ein Spalt im Eis auf, als ein erneutes Beben die Landschaft erschüttert. Sensui beschleunigt seinen Lauf, um genug Anlauf für einen Sprung zu haben.

„Vorsicht, Sensui!“ schreit Dartz, doch seine Stimme dringt nicht bis zu dem Schwimmer vor, zu laut ist die allgemeine Geräuschkulisse.

Sensui springt, aber genau in diesem Moment schlägt wie ein Meteorit ein weiterer Glutbrocken in das Eis ein und zertrümmert es in kleine Stücke, gerade da, wo er landen will. Der Drache in Menschengestalt versucht, sich im Flug zu drehen, schafft es sogar, auf der nächsten großen Eisscholle aufzukommen, aber bei seiner Landung bricht das Eis unter seinen Kufen weg und er verschwindet im Wasser und unter dem Eis.

„Sensui...“ Dartz murmelt den Namen, aber er unternimmt weiter nichts... schließlich weiß er, dass sein Freund unter Wasser atmen kann. Außerdem hat er eigene Sorgen, denn er muss irgendwie an dieser Stelle vorbei, wo das Eis mehr Risse als Lauffläche hat.

Kyuunan steuert auf die einzig sinnvolle Stelle zu, wo es noch einen einigermaßen springbaren Abstand zur anderen Seite des Risses gibt und das Eis nicht aus allzu vielen Einzelteilen besteht. Dartz versucht, als Erster dort zu sein. Durch die Präsenz des Seelenlesers lässt er sich nicht einschüchtern, sondern hält entschlossen mit ihm mit. Beide Teamführer setzen alles auf eine Karte. Nebeneinander stoßen sie sich ab und fliegen gut einen Meter weit über zerstückeltes, brüchiges Eis. Beide landen tatsächlich auf der anderen Seite... und beide stolpern durch die Wucht des Sprunges oder über eine Unebenheit und fallen lang hin.

Dadurch kann Sorc sie einholen – er bückt sich tief beim Laufen, und unter seiner Hand gefriert der Riss gerade so lange, dass er darüber schlittern kann. Unter seinen Kufen knackt es, vielleicht ist er deswegen nicht gesprungen. Er hat ein gewisses Gespür für Eis und sieht auch Dinge, die anderen entgehen.

Er nimmt sich die Zeit, Dartz hochzuhelfen, obwohl dieser protestiert: „Lauf lieber weiter und sichere uns die Punkte!“

Doch Sorc zeigt mit dem Daumen über seine Schulter auf Kyuunan. Dieser bewegt sich nicht, und um seinen Kopf herum färbt sich das Eis rot. „Lass uns verduften, bevor Arcanus hier landet.“

Obwohl die Konkurrenz nun weitgehend ausgeschaltet ist, beeilen sich die beiden trotzdem und geben noch einmal alles, denn die Naturgewalten bleiben immer noch als Hindernis. Sie müssen Gesteinsbrocken ausweichen oder ihren Flug mit Magie ablenken, Risse im Eis überwinden und bei bebendem Untergrund auf den Beinen bleiben, und das alles, während der Ascheregen den Untergrund immer matschiger und die Sicht quasi unmöglich macht. Zuletzt halten sie sich an den Händen, weil Sorc immer noch besser den Weg im Dunkeln findet als Dartz. Sie sehen die Ziellinie eigentlich gar nicht und bemerken nur, dass sie angekommen sind, weil Luster ihnen telepathisch zuruft, dass sie es geschafft haben. Beide schlittern an den Rand des Flusses und lassen sich von dem Drachen in Empfang nehmen. Er trägt sie das letzte Stück zu den Beamfeldern.

Team YuGiOh FW erreicht das Ziel mit beiden Teilnehmern, aber sie sind die Einzigen. Sensui und Kyuunan sind außer Gefecht. Kyuunan muss von Arcanus davor gerettet werden, auf dem brechenden Eis von fliegendem, heißen Gestein erschlagen zu werden. Inzwischen ist die Eisschicht durch die Erwärmung des Wassers auch deutlich dünner als zu Anfang.

Sensuis Drachekopf taucht in der Nähe des Startpunktes auf. Der Schwimmer kämpft sich durch das Eis bis zum Ufer, wo Arcanus seine Kleidung gelassen hat, und will sie anziehen, nachdem er sich zurückverwandelt und getrocknet hat. Die Sachen sind ihm etwas eng, weil der Nachtgänger viel schmaler ist als er, deshalb entscheidet er sich dann doch für Lusters Variante, die ihm wesentlich besser passt.

Johanna hat sich noch ein Stück weit voran gekämpft, aber das Eis ist inzwischen überall so brüchig, dass sie aufgeben muss.

Damit erhalten Eternity und Piacularis 0 Punkte, YuGiOh FW jedoch 150. Entsprechend groß ist der Jubel, als Dartz und Sorc auf das Schiff zurückkehren. Mit 540 Punkten liegen sie nun knapp hinter Piacularis und haben Eternity überholt. Doch die beiden sind nicht in Feierstimmung, sondern wollen nur noch ihre Ruhe.
 

Indessen sind auf dem Wüstenplaneten die Vorbereitungen beendet. Die Helfer jedes Teams haben nebeneinander je ein kleines Zelt erhalten, wo sie eventuelle Notfälle verarzten oder mit Wasser und Sonnencreme versorgen können.

Bei Piacularis wurden Hajime und Owari für diese Aufgabe eingeteilt. Die Gruppe trägt T-Shirts zu locker sitzenden Hosen und Turnschuhen, dazu behelfsmäßige Turbane. Da es sich bei den Teilnehmern und Engel und Dämonen handelt, müssen sie sich wegen der Sonne keine zu großen Sorgen machen. Nur Seraph ist ein Mensch, aber er hat von der Seefahrt gebräunte Haut, die er trotzdem noch gut eincremt.

Bakura und seine Kameraden tragen allesamt beigefarbene Hosen, dünne Stiefel gegen den Sand, cremefarbene Hemden mit kurzen Ärmeln und gelblich-braune Tropenhelme. Möglicherweise war das Pegasus' Idee, denn er macht begeistert einige Fotos. Crimson versorgt sich mit reichlich Sonnencreme, was auch die anderen gerne nachmachen, denn Bakura und Yami mögen in einem früheren Leben dunkelhäutig gewesen sein, jetzt aber nicht mehr. Und Tristan zeigt bestenfalls eine japanische Sommerbräune.

Die Streiter von Eternity tragen lockere Hosen und dazu Tunikas, insgesamt also Kleidung, die sehr luftig wirkt, aber viel Haut bedeckt. Dafür gehen sie barfuß. Als Kopfbedeckung dienen ihnen bunt gemusterte Kufiyas – das sind diese Tücher, die auf dem Kopf liegen, wobei optional eine um den Kopf gebundene Kordel sie festigt. Die Enden hängen herunter oder werden locker um den Hals geschlungen. Dies sieht man oft in Filmen, in denen Beduinen mitspielen.

Die Teams bauen sich bei den Streitwagen auf. Die Gefährte sind der Reihe der Punkte nach sortiert, wobei das Ergebnis des Eislaufens noch nicht mitgerechnet wird. Folglich steht der Wagen von Piacularis neben dem von Eternity, dann kommt der von YuGiOh FW. Jedes Team soll seinen Wagen an eine beliebige Stelle ziehen und da mit dem Sammeln der Goldteller beginnen, wie Jana (diesmal 10 Jahre alt) ihnen gerade erläutert. Die Teile können leicht auf der Fläche des Wagens gestapelt werden.

Numen und Seraph haben sich bereiterklärt, als Zugpferde zu dienen – was speziell Numen einige dumme Bemerkungen im Stil von „Das kennst du ja schon!“ einbringt. Allerdings geht es Valerian nicht viel besser, der sich die Aufgabe mit Taika teilt.

Nur im Team von Dartz gibt es noch Streit. Keiner will sich wirklich dazu herablassen, schon gar nicht Bakura und Yami, die sich allerdings gegenseitig vorschlagen.

„Dann kann der eingebildete Pharao mal lernen, was Arbeit ist!“ zickt Bakura seinen Feind an.

„Dich sollte man auch mal wieder daran erinnern!“ gibt Yami zurück und schubst Bakura, der sich das natürlich nicht gefallen lässt.

Während Crimson und Tristan schicksalsergeben seufzen, aber auch nicht einsehen, warum sie sich freiwillig melden sollen, wird aus dem Gezänk eine handfeste Auseinandersetzung. Zuletzt stürzt Yami rückwärts gegen den Streitwagen von Eternity und stößt sich am Rand den Kopf an. Er hat einige Mühe damit, sich wieder hochzurappeln, denn auf der anderen Seite steht der Wagen seiner eigenen Gruppe. Sich an beiden abwechselnd abstützend, kraxelt er aus dem Zwischenraum heraus. Dann rückt er die Wagen etwas zurecht.

„Ähem... entschuldigt, Leute,“ murmelt er in Eternitys Richtung.

Letzten Endes werden Tristan und Yami zum Ziehen auserkoren, und da sie dicke Kumpel sind, dürfte das ganz gut funktionieren.

Jana ermahnt die Teilnehmer, mit dem Sammeln aufzuhören, sobald der große Gong ertönt, der beim Zelt mit den Beamvorrichtungen aufgebaut ist. Dann betätigt sie einen kleineren als Startzeichen.

Drei Streitwagen fahren in unterschiedliche Richtungen davon, jeder etwa fünfzig Meter weit, so dass man sich nicht allzu sehr in die Quere kommt. Sie suchen sich geeignete Parkplätze, von wo aus die Sammelaktion losgehen kann. Tristan hält an und holt eine Rolle undurchsichtiges, weißes Klebeband aus der Jackentasche. Er trennt mit den Zähnen ein Stück ab und klebt es über den Namensschriftzug.

„Yami, du hast das Amulett an den Wagen von Eternity geklebt?“ fragt Crimson.

„Klar, dicht ans Rad, da sieht man es kaum.“

„Ich hab das zweite bei unserem unter dem Boden angebracht,“ verkündet Bakura.

Crimson nickt. „In Ordnung.“ Er sieht zu den Eternitys hinüber, die sich mit dem Rücken zu ihrem Gefährt aufgebaut haben und darauf warten, dass sie sich auf den mit Schätzen versehenen Wüstensand stürzen können.

Erneut ertönt der kleinere Gong, was das Startzeichen ist. Alle stürzen sich auf den Sand und fangen an, ihn mehr oder weniger systematisch mit den Fingern zu durchsieben. Eternity benutzt auch die Füße – wie sich herausstellt, ist Eliza gut darin, die Gegenstände aufzuspüren.

Crimson ist beim Wagen geblieben, scheinbar als Wache. Ein kurzes Zauberwort des weißhaarigen Magiers lässt den eigenen Wagen und den des Eternityteams kurz aufleuchten, doch in der Sonne fällt es kaum auf.

Tristan klebt erneut ein Stück Klebeband über den Namenszug. „Wir haben doch gesagt, dass ich den Wagen bewachen soll!“ ruft er deutlich hörbar.

„Da wussten wir noch nicht, dass der Gegner so viele Magier hat!“ erwidert Crimson.

„Umso wichtiger, dass du gehst,“ beharrt Tristan.

„Kommt gefälligst beide und sammelt erstmal was, damit sich das Bewachen lohnt!“ schreit Bakura ihnen aus einiger Entfernung zu.

Tristan und Crimson schnauben einander an und leisten der Aufforderung Folge.

„Das war fast zu einfach,“ murmelt Yami.

„Manchmal sind es die einfachen Dinge,“ grinst Bakura.

Das Team ist hier stark im Nachteil, ganz wie Dartz vermutet hat. Numen und Nigra stürzen sich in geflügelter Gestalt wie Raubvögel auf die Schätze und sind schnell beim Wagen und wieder zurück. Seraph übergibt ihnen hin und wieder seine Fundstücke, da er zu Fuß nicht so schnell ist.

Was Arsiel tut, kann man gar nicht so genau erkennen. Künstlerengel, welche auch die himmlischen Musen genannt werden, fliegen nicht wie andere Engel. Sie verwandeln sich in etwas, zum Beispiel einen Schmetterlingsschwarm, und bewegen sich als solcher fort. Folglich könnte Arsiel die Sandwolke sein, die gerade umherzieht.

Zunächst einmal geht es bei dieser Aufgabe ganz gesittet zu, doch schnell werden die Goldteller knapp. Insgesamt 300 Stück können gefunden werden. Anders als beim Eislauf sind hier alle Tricks erlaubt.

Taika nimmt seine Drachengestalt an, um den Wagen seines Teams zu verteidigen. Das Gefährt ist bereits ganz gut gefüllt. Auch Arsiel geht dazu über, als Wächter zu arbeiten, ebenso Crimson, der als Magier noch am ehesten gegen Dämonen und andere Magier ankommt. Sein Team hat noch nicht viel Erfolg gehabt, denn oft wird ihnen die Beute einfach weggeschnappt. Es muss frustrierend für sie sein.

Als es Gladys nicht gelingt, etwas aus dem Wagen von Piacularis zu stehlen, lässt Eliza kurzerhand die Erde unter dem Gefährt erbeben, und ein Großteil der Sammlung ergießt sich zurück in den Sand, da hinten ja keine Verschlussklappe angebracht werden kann. Valerian schnappt sich einige der Teller, bevor Arsiel sie in Sicherheit bringen kann, doch dann... vergisst er anscheinend, was er vorhatte. Arsiels Gabe der Inspiration kann auch die Ideen nehmen, statt sie zu geben.

YuGiOh FW wird in die Defensive gedrängt und versucht hartnäckig, die paar Teller zu behalten, die sie erbeutet haben, doch sie können nicht verhindern, dass trotzdem ein paar gestohlen werden. Auf diese Weise können sie natürlich weder neue sammeln noch ihrerseits von den Gegnern welche entwenden.

Gerade, als der Endgong ertönt, kommt Yami noch mit zwei Goldtellern herbeigelaufen, aber er schafft es nicht, sie rechtzeitig in den Wagen zu werfen. Geschlagen lässt er sich in den Sand sinken. Bakura, Crimson und Tristan tun es ihm gleich.

„Alle Teilnehmer bitte zu ihren Zelten, wir beginnen mit der Auswertung. Lasst die Wagen, wo sie sind,“ ruft Jana durch ein Megaphon. Sie wartet kurz, bis alle der Aufforderung Folge geleistet haben und geht zum ersten Wagen, um die Teller zu zählen.

Während die verschwitzten Sammler in ihren Helferzelten Wasser in die Hände gedrückt bekommen und bei Bedarf neu mit Sonnencreme versorgt werden, latscht das Mädchen etwas lustlos zwischen den Wagen hin und her, zählt mehrmals nach und notiert die Ergebnisse auf einem Klemmbrett.

Schließlich kommt sie zurück und nimmt wieder das Megaphon zur Hand. „Hier sind die Ergebnisse!“

Die Teammitglieder treten erwartungsvoll vor die Zelte.

Jana schaut kurz auf ihr Klemmbrett. „Piacularis hat von 300 möglichen Goldtellern 64 gefunden, YuGiOh FW 78 und Eternity 11. Damit ergibt sich ein Punktesta---“

„Moment!“ ruft Glady erbost, und auch ihre Teamkameraden sehen nicht glücklich aus. „Wir haben zweifellos mehr als 11! Bist du blind, Mädchen?“ Sie deutet zum Wagen ihres Teams.

„Das ist der von Dartz' Team,“ klärt Jana die Frau auf.

„Nein, es ist unserer!“ widerspricht Taika – wieder in Menschengestalt – vehement. „Der da gehört YuGiOh!“

„Da steht euer Name drauf,“ erklärt Jana ruhig.

„Was?“ Taika kann es nicht fassen, und der Rest des Teams auch nicht. Gemeinsam gehen sie nachsehen. Und tatsächlich... Auf dem Wagen mit 11 Tellern steht in goldenen Buchstaben „Eternity“.

„Ja, aber...“ Eliza blickt zu den Zelten zurück, wo die Fanfiction-Charaktere mit verschränkten Armen und seltsam wissenden Gesichtern stehen und bei weitem nicht mehr so gefrustet aussehen wie vor kurzem noch.

„Hier... klebt etwas drauf...“ ruft Gladys, die den anderen Wagen kontrolliert. „Sie müssen die Wagen irgendwie ausgetauscht haben, bevor der Wettkampf begonnen hat...“

Das weiße Klebeband hängt halb herunter, weil Jana es gelöst hat, um den Namenszug zu lesen.

Empörung macht sich bei Eternity breit. Aber YuGiOh FW zeigt sich unbeeindruckt, schließlich hat ihnen auch niemand was geschenkt.

Im Team Piacularis gehen die Meinungen zu dieser Vorgehensweise auseinander. Zuletzt einigt man sich darauf, dass es gut ist, dass Eternity das Opfer von Dartz' List war und nicht das eigene Team.

„Sie müssen gewusst haben, dass sie wenig Chancen haben, und deshalb griffen sie zu diesem Trick,“ stellt Nigra fest. „Vielleicht sollte ich mir das merken.“

„Das Ergebnis ist gültig,“ bestimmt Jana. „Wir werden auf das Raumschiff zurückkehren, um den Gesamtpunktestand zu erfahren.“

Mit gemischten Gefühlen folgen ihr die Gruppen, aber sie passen jetzt gut auf, dass sie unter sich bleiben. Steht das Ergebnis der Veranstaltung bereits fest?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2014-06-02T06:08:21+00:00 02.06.2014 08:08
Hallo (^o^)y

Das ist doch echt blöd, wenn ein so alter und eigentlich Eigenverantwortlicher
Drache wie Sensui so unter Kyuunans Argusaugen steht und ständig die Blicke
im Nacken hat, weil er fürchtet, das Dartz und er sich helfen. Das ihn das nicht
ärgert. Hoffentlich hat er es auch gepackt, als er ins Eis eingebrochen ist.

Der Wettkampf auf dem Eisplanet war richtig tragisch, und als die Naturgewalten
losgelegt haben, war es eigentlich klar, das die Teams sich da nicht noch selbst
behindern mussten, wenn sie mit sich schon genug zu tun hatten.
Das mit dem Ascheregen und dem schmelzenden Eis war eine hammer harte Kulisse
und du hast die hecktik auch gut umgesetzt.

Die Idee die Darz in der Wüste hatte war auch cool. Das sie ja sowieso schon
wusten, das sie diesen Wettkampf nicht gewinnen konnten und abschätzen konnten,
wer am ehesten gewinnt.

Aber man sieht schon wie die Stimmung kippt, als alles zurück auf das Schiff kommen.
Bin auf dein letztes Kapitel gespannt, wie sich das auswirken wird, wenn die Teams
untereinander sauer sind.

Liebe Grüße, Jyorie



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