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Zwischen Alltagschaos und Liebesleben

Tausend Ideen in einer FanFiction
von

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Überfall

Das Dorf stand lichertloh in Flammen, als Sorria und Natsu endlich eintrafen. Manche Räuber jagten auf Pferden durch das Dorf, andere brachen in die Häuser ein, schlachteten Männer ab und trieben Frauen und Kinder zusammen. Unterwürfig gehorchten diese ihrer Erziehung und kauerten sich auf dem großen Platz in der Dorfmitte zusammen, manche verstört, manche weinend, aber keine zeigte den Hauch von Widerstand. Sie vertrauten stumpf ihren Männern, von denen nur noch wenige, mit Picke und Schaufel bewaffnet, standen und gegen die Angreifer kämpften. Die große Lore voller roher Edelsteine stand unbeachtet am Ende ihrer Gleise.

„Wir müssen ihnen helfen!“, rief Sorria verzweifelt, stopfte sich die Taschen mit Talismanen aus ihrem Vorrat voll und rannte blind in die kämpfende Masse.

Natsu fand das leichtsinnig, aber auf die Schnelle fiel ihm auch nichts besseres ein. Auch wenn er lieber auf seine eigene Magie vertraute, nahm er ein paar der vorbereiteten Tretmienen mit und stürzte sich ins Getümmeln.

Eigentlich, dachte Natsu, war es gar nich so dumm, abends anzugreifen, wenn die Männer müde aus den Stollen krochen, zu erschöpft um ihre massigen Körper aufrecht zu halten. Nun, Natsu war weder müde noch übermäßig massig, weswegen er sich voller Elan in den Kampf stürzen konnte. Die Räuber bemerkten ihn und griffen im Kampfesrausch an, ohne abzuschätzen, mit wem sie es zu tun hatten. Natsu setzte die ersten Drei außer Gefecht, bevor die Nachfolgenden begriffen, was für ein Gegner da vor ihnen stand. Er laß in ihren Gesichtern, dass sie nicht mit einem Magier gerechnet hatten. Dennoch warfen sie sich wagemutig in den Kampf, als wäre ihnen ihr Leben egal.

Der Verdacht, dass irgendetwas an dem Angriff faul war, keimte in Natsu auf. Ihm begegnete kein einziger Magier. Nur die gewöhnlichen Banditen, die für Natsu nie eine besondere Herausforderung darstellten. Irgendetwas wollte nicht zusammenpassen!

Er kam an dem Grund für den lauten Knall vorbei. Jemand hatte das Dynamitlager der Bergarbeiter in Brand gesetzt, vielleicht sogar diese selbst, damit der explosive Stoff nicht den Angreifern in die Hände fiel. Ohne dieses Signal wären Sorria und er zu spät gekommen.

Sorria. Wo war das Mädchen? Natsu sah sich hektisch um, nachdem er die Wachen der Frauen niedergestreckt hatte. Er entdeckte nicht die kleinste Spur ihres blauen Haares. Lediglich ein paar Explosionskrater um Edelsteine am Boden und vereinzelt verkrüppelte Männer deuteten darauf hin, dass sie hier durchgekommen sein musste.

Seine Unaufmerksamkeit büßte Natsu dadurch, dass ihm jemand mit einem Holzpfahl auf den Hinterkopf schlug. Er sah lauter bunte Punkte, konnte sich jedoch noch einmal abfangen und erholte sich gewohnt schnell wieder von dem Angriff. Als ob ein bisschen Holz ihm Schaden zufügen könnte!

Er schlug den Mann mit dem Pfahl nieder und da fiel ihm etwas ins Auge. Ein Pferd tänzelte durch die Flammen, geritten von einem alten, erfahrenen Banditen, hinter dem eine gefesselte Frau saß. Es war keine aus dem Dorf, erkannte Natsu, wahrscheinlich nichteinmal aus diesem Land. Sie hatte diese typischen Züge jemandes, der aus den östlicheren Gebieten des Kontinents kam. Reglos und unbeteiligt wie eine leere Hülle saß sie hinter dem Reiter und nahm scheinbar die Umgebung um sich herum nicht wahr. Natsu erinnerte sich daran, was die Wache am Tag zuvor gesagt hatte: „Die Kleine aus Seven reagiert gar nicht mehr.“ Dies musste die Frau sein, von der der Räuber gesprochen hatte. Ihrem Zustand nach zu urteilen, befand die Frau sich schon länger in der Gewalt der Banditen.

Natsu erschrak vor sich selbst, weil er sich ausmalen konnte, was für Widerlichkeiten diese Schweine mit ihr angestellt hatten. Sein näheres Verhältnis mit Lucy und die gesammelten Erfahrungen der letzten Monate hatten seine Phantasie beflügelt. Hoffentlich käme er nie in Versuchung, sollche Dinge mit Lucy zu tun. Nie!

Er bemerkte gerade noch rechtzeitig den Angriff eines weiteren Banditen und wich ihm aus, um denjenigen in der gleichen Bewegung platt zu machen. Wurden das denn nie weniger? Und wo steckten die Magier der Bande? War dieser Angriff vielleicht ein Ablenkungsmanöver für etwas viel größeres?

Keine Zeit zum Nachdenken! Eine große Gruppe Räuber stürzte sich gemeinsam auf Natsu und er hatte alle Hände damit zu tun, diese abzuwehren. Für Nicht-Magier entpuppten sich manche von ihnen als starke Gegner, wenn auch nicht so stark wie Natsu. Er brauchte etwas länger, bis er diese Gruppe fertig gemacht hatte, besonders da sein Blick immer wieder zu dem Reiter mit der Frau schweifte. Dieser schien eine feste Bahn zu reiten, immer im Kreis, und brüllte Befehle an die übrigen Räuber.

Ein Hauch von blau fiel Natsu in seinem Blickfeld auf, es lugte hinter einer Kiste neben einem Lagerhaus hervor. Sorria, schoss es ihm in den Kopf. Das Haar seiner kleinen Freundin war genauso blau wie ein Edelstein, den sie Lapis Lazuli nannte. Die gute Nachricht war, dass sie noch lebte. Die schlechte, dass die Anzahl der Räuber zu langsam abnahm.

Wo kam diese ganze kriminelle Energie nur her? Dem Land ging es gut, es gab keinen Grund, kriminell zu werden. Da blieb als einzige Erklärung, dass es diesen Menschen Spaß machte, anderen Schaden zuzufügen und dieser Gedanke machte Natsu nur noch wütender.

Er streckte die momentanen Angreifer nieder und nahm sich vor, als nächstes den Reiter platt zu machen. Doch bevor er dazu kam, sprang Sorria aus ihrem Versteck, direkt vor die Hufe des Pferdes. Dieses scheute vor der mutmaßlichen Gefahr und die Frau wäre mit Sicherheit heruntergefallen, wenn sie nicht festgebunden gewesen wäre.

Sorria hatte mit ihrem Angriff nicht nur das Pferd, sondern auch den Reiter überrascht. Dessen Schrecksekunde nutzte sie aus, um einen gebündelten Feuerstrahl aus einem Rubin auf diesen loszulassen. Der Mann stürzte vom Pferd und sein Ross trampelte ihn fast nieder, als es panisch davon stob, noch immer die gefesselte Frau auf dem Rücken.

„Bleib hier, du Scheißvieh!“, brüllte Sorria ihm nach, doch natürlich brachte das bei dem verängstigten Tier überhaupt nichts und es verschwand im Rauch. Sorria rief ihm weitere wüste Beschimpfungen nach und vergaß darüber den Mann, der direkt zu ihren Füßen auf dem Boden lag. Dieser hatte nach seinem Schwert gegriffen und war kurz davor, es Sorria durch den Bauch zu rammen.

Das konnte Natsu nicht zulassen! Mit kräftigen Schritten eilte er zu Sorria und versetzte dem Räuber einem dermaßen harten Tritt, dass dieser gegen eine brennende Hütte geschleudert wurde. Sein Körper riss die letzten Stützen des Holzgebildes weg und es brach über ihm zusammen. Natsu hörte die Schreie des bei lebendigem Leibe verbrennenden Menschen, aber er konnte kein Mitleid empfinden. Nicht mit einem solchen Arsch.

Sorria hingegen war aschfahl im Gesicht, als müsste sie sich gleich übergeben. Natsu fiel nichts Aufmunterndes oder Beschönigendes zu sagen ein. Er beschränkte sich darauf, dem Mädchen eine Hand auf den Kopf zu legen, ohne sie anzusehen.

Die verbliebenen Banditen, die Zeuge des Tods ihres Kommandanten waren, ergriffen die Flucht. Besser so für sie, dachte Natsu grimmig.

„Die Frau“, murmelte Sorria, „irgendwer muss sie von dem Pferd losmachen! Wir müssen ihr helfen!“ Sie sah ihn mit riesiegen erwartungsvollen Rehaugen an.

Natsu seufzte. „Was liegt in der Richtung?“

„Die Minen“, antwortete Sorria. „Das Vieh muss reingelaufen sein.“

„Dann müssen wir es rausholen.“, meinte Natsu und ließ die Schultern kreisen. So ein Kampf von Zeit zu Zeit hatte doch etwas entspannendes.

Sie gingen auf den Eingang der Mienen zu, als ihnen ein verwundeter Arbeiter engegen kam. Er hatte eine stinkende Brandwunde an der Schulter und der darunter befindliche Arm schien gebrochen zu sein. „Sorria!“, rief er. Natsu glaubte, so etwas wie Erleichterung zu hören.

„Onkel Mac!“ Sorria lief ihm entgegen und stützte den Mann mittleren Alters.

„Dem Gott der Erde sei gedankt, dass dir nichts passiert ist. Zum ersten Mal bin ich froh, dass du nie auf deinen Vater hörst, meine Kleine“, sagte er erleichtert und bedachte Sorria mit einem liebevollen Blick.

„Kleiner“, berichtete Sorria ihn streng und der Mann lachte. Dann sah er sich auf dem Schlachtfeld um. Viele Männer lagen am Boden, Räuber und Dorfbewohner zugleich. Die Frauen standen hilflos noch immer dort, wo die Banditen sie versammelt hatten.

„Was für ein Massacker“, seufzte Mac. „Junger Mann, hast du die Banditen erledigt?“

„Nur einen Teil“, stellte Natsu klar. „Sorria hat auch viele erledigt. Sie ist eine starke Magierin.“

„Das wissen wir“, gestand Mac und wuschelte Sorria liebevoll durchs Haar. „Es ist selten, dass Magier in diesem Dorf geboren werden. Häufig sind es Frauen. Doch nie gab es hier eine so wilde Magierin wie Sorria. Das Dorf ist zu klein für sie.“

„Ich habe ihr bereits den Vorschlag gemacht, mit mir in meine Gilde zu kommen“, erzählte Natsu.

„Ja, das wäre das Beste für sie“, stimmte Mac zu. „Sie braucht Menschen, die ihr ein besseres Vorbild sein können als wir. Wer weiß, vielleicht wird ihr Traum dann wahr und ich werde sie eines Tages Sol nennen müssen. Dabei entwickelt sie sich gerade in eine Schönheit.“

Natsu nickte zustimmend. Nur noch ein paar Jahre und keine Frau die er kannte könnte Sorria das Wasser reichen. Nicht einmal Lucy, aber das war in Ordnung. Ihm reichte eine überdurchschnittliche Schönheit als Partnerin.

„Hört auf über mich zu reden, als wäre ich nicht anwesend!“, rief Sorria plötzlich aufgebracht. „Ich werde keine Schönheit, sondern ein Junge! Basta!“

„Ist ja gut“, lachte Mac. „Apropos Schönheit, eben im Minenschacht ritt eine auf einem Pferd an mir vorbei. Ich glaube nicht, dass sie die Kontrolle über das Tier hatte, so panisch wie es aussah.“

Natsu und Sorria sahen sich an. „Wir müssen der Frau helfen“, sagte Sorria zu Mac. „In welchen Stollen ist das Pferd gerannt?“ Dieser ächzte vor Schmerz, als sie ihm half, sich auf einen flachen Stein zu setzen.

„Der versiegelte Unterstollen, der am tiefsten in den Berg führt“, sagte er und positionierte vorsichtig seinen verletzten Arm. „Na ja, ehemals versiegelt. Dein Vater ist auch dort unten. Eine Gruppe der Banditen ist mit ihm dort hinunter. Keine Ahnung, was die eigentlich wollen. Unsere Tagesausbeute haben sie einfach ignoriert.“

„Wir werden es herausfinden“, versichterte Natsu ihm. Er fühlte sich in seiner Vermutung bestätigt. Irgendetwas stimmte mit diesem Überfall nicht. Der Anführer war nicht hinter den Edelsteinen, sondern irgendetwas anderem her. Etwas, dass tief unten im Berg versteckt lag. Vielleicht das Geheimnis der Teufelstiefen?

„Wir sollten uns beeilen“, bemerkte Sorria. „Die Stollen sind eng, verwinkelt und tief. Das Pferd kann jeden Augenblick stürzen und die Frau unter sich begraben.“

Natsu nickte bestätigend. Sie hatten keine Zeit zu verlieren. Nicht nur der jungen Frau zuliebe, sondern auch, um zu verhindern, was auch immer dieser Banditen planten.


Nachwort zu diesem Kapitel:
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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
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Von:  Hithilion
2015-02-13T18:53:05+00:00 13.02.2015 19:53
Und wieder ein neues Kapitel das mich glücklich und zugleich traurig macht. Glücklich weil es eine super Geschichte ist und traurig weil ich nicht weiterlesen kann und wieder warten muss. Und obwohl ich bereits denke zu wissen was nachher in diesem verdammt tiefen Mienenschacht, sogar „Der versiegelte Unterstollen, der am tiefsten in den Berg führt“, passiert kann ich kaum erwarten es zu lesen und hoffe das nicht das passiert was ich denke das passiert. Mal schauen wie sich die Geschichte so entwickeln wird.

Vielen Dank und weiter so

Hithilion (Assassingamer von FanFiction)
Antwort von:  ZerosWolf
13.02.2015 22:14
Ich habe keine Ahnung was du meinst, aber deine Idee würde mich interessieren, auch wenn du bis zum nächsten Kapitel warten musst um zu wissen, ob du richtig lagst.
Von:  Kimikou
2015-02-10T16:10:56+00:00 10.02.2015 17:10
Interessante Storry!
ich werde sie weiter verfolgen ^-^

lG
Kimi
Antwort von:  ZerosWolf
10.02.2015 18:34
Danke!
Willkommen in der Leserschaft :)
Ich hoffe, dass es dir auch weiterhin gefallen wird.

LG Zero
Von:  fahnm
2015-02-09T23:27:05+00:00 10.02.2015 00:27
Klasse Kapitel


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