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Nacht

von

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Nacht
 

Es war Nacht und so dunkel wie schon lange nicht mehr. Keine Sterne waren am Himmel zu sehen und der Mond, der sonst so freundliche Mond, der mit seinen Strahlen immer die Gesichter erhellte, war von Wolken bedeckt. Diese Wolken waren groß und dunkel. Sie sahen so aus, als ob es sofort aus ihnen losstürmen, regnen und blitzen könnte. Aber da es so dunkel war, konnte man sie ja nicht sehen.

Eine dunkle Gestalt kletterte aus dem hause der Tendos. Man konnte nur sehr schwach die Umrisse erkennen. Es waren die Umrisse eines jungen Mädchens. Die Haare waren kurz, die Figur schlank und anmutig. Sie trug einen Rock und ein kurzärmliges Oberteil. Mehr konnte man nicht erkennen. Langsam schlich sich das Mädchen auf den Hof hinaus. Für einen Moment blickte sie auf das schwarze Wasser des Teiches. Sie hockte sich in und tauchte eine Hand ihn das kühle Nass. Sie schien nachzudenken. Kurze zeitspäter stand sie wieder auf und schlich auf das Tor zu. Da plötzlich war ein lautes Knacken zu hören. Blitzschnell drehte sie sich um und schaute sich unsicher um. Erleichtert stellte sie fest, dass sie nur auf einen kleinen Stock getreten war. Geschmeidig wie eine Katze schlich sie weiter, bis sie schließlich das Tor hinter sich schloss. Als sie das Tor geschlossen hatte, lehnte sie sich erst einmal an und atmete tief durch. *Was mache ich hier eigentlich? *dachte sich Akane, ging dann aber nach einem kurzen Zögern weiter. Sie ging weiter und weiter, tief in die dunkle Nacht hinein. Schließlich war sie an ihrem Ziel angekommen.

Sie stand auf einer großen Lichtung, die umringt von Bäumen war. Sie stand da und lauschte. Ringsum war das Rauschen der Bäume zu hören. Da plötzlich hörte sie wieder ein Knacken. Leise Schritte waren zu hören bis sie schließlich dicht hinter ihr aufhörten. Immer wieder fragte sich Akane *Was mache ich bloß hier? Ihr herz schlug bis zu Hals. *Ob er es wohl hören kann?*

Akane konnte ihn nicht sehen. Ein junger Mann stand dicht hinter ihr. Er war groß, schlank und muskulös. Ein Zopf zierte seinen Hinterkopf. Auch ihm schlug das Herz bis zum Hals. Immer wieder fragte er sich *Was mache ich bloß hier? Warum bin ich nur hierher gegangen?* Als er Akane erblickte, schlich er sich langsam an sie heran. Ein Gefühl hatte ihm gesagt, dass sie hier sein würde und er hatte auch keinen Moment daran gezweifelt. Da stand sie nun, mitten in der schwarzen Nacht.

Schützend legte er seine Hände um ihren Körper. Sie sagte nichts und zuckte auch nicht zusammen; sie drehte sich einfach nur um und drückte sich an seine Brust. Sie wusste nicht woher oder warum sie wusste, dass sie Ranma heute Nacht genau auf dieser Lichtung treffen würde, aber er war da.

Und so standen sie da, auf der Lichtung, mitten in der Nacht und sie umarmten sich einfach nur. Ihre Körper schmiegten sich aneinander. Sie standen bestimmt eine ganze Stunde da und sprachen kein Wort.

Dann löste sich Akane aus Ranmas Armen und ging. Sie ging davon bis zu ihrem Zimmer, wo sie erschöpft einschlief.
 

Der nächste Morgen brach an. Die Wolken verzogen sich und die helle Sonne blinzelte in Akane Zimmer. Langsam öffnete sie die Augen. Ihre Glieder waren schwer und sie hätte sich am liebsten wieder in ihr Bett gekuschelt. Doch da rief Kasumi schon ein zweites Mal: "Akane, aufstehen oder du kommst zu spät zur Schule!" Murrend stand Akane auf. *Warum bin ich nur so müde?*

Kurze zeit später saß sie mit ihrer Familie, Herrn Saotome und Ranma am Tisch um zu frühstücken. Träge und mit schweren Liedern aßen Akane und Ranma ihren Reis. "Na ihr zwei, habt ihr etwa die Nacht zusammen verbracht oder warum seht ihr so müde aus?", fragte eine lachende Nabiki. Akane schaute sie wütend an: "Mit so einem Trottel die Nacht verbringen? Du tickst ja nicht mehr ganz richtig!"

Und so begann der altbekannte Streit, wie an fast jedem Morgen:

"Du blödes Macho-Weib. Was hab ich den nun schon wieder gemacht?", fragte Ranma gekränkt.

"Du bist einfach von Natur aus blöd!", erwiderte Akane.

"Trampel!"

"Trottel!"

Beide streckten sich die Zunge raus: "Bähhh!"

Schließlich rief Kasumi den beiden zu: "Nun hört schon auf mit dem Blödsinn. Ihr müsst zur Schule.

Erschreckt sprangen die beiden auf. "Was so spät schon?", fragte Akane entsetzt. Doch da hatte sie Ranma schon bei der Hand gepackt und zog ihn hinter sich her. Stolpernd folgte Ranma Akane. Auf der Straße riss er sich los und sagte wütend: "Warum musst du mich den immer so brutal hinter dir herziehen? Du Trampel?" Akane drehte sich um und starrte ihn an. Schon wollte sie ihn mit ihrer Schultasche schlagen, als Ranma geschickt auswich und auf den Zaun sprang. Mit einem "Phh!" drehte Akane sich um und stiefelte weiter. Verwundert schaute Ranma ihr hinterher. *Was für ein Macho-Weib.*
 

Als Akane endlich an der Schule ankam, war der Schulhof menschenleer. *Mist, jetzt komm ich schon wieder zu spät.* Leise schlich sie sich bis zum Klassenzimmer und öffnete leise die Tür. "AKANE TENDO!", Akane zuckte zusammen, "Du kannst gleich draußen bleiben ... und du auch Ranma!" Akane drehte sich um schaute in Ranmas Gesicht. Der schaute sie nur verschmitzt an und murmelte nur: "Na toll, jetzt muss ich schon wieder mit diesem Macho-Weib hier draußen rum stehen." Akane ballte ihre Hände zu Fäusten und fragte Ranma mit bebender Stimme: "Was hast du da gerade gesagt, du Blödmann??" Doch Ranma verschränkte nur die Hände hinter dem Kopf und drehte sich pfeifend um. Mit bebendem Körper lief Akane um Ranma herum, baute sich vor ihm auf. "Ich habe dich gefragt, was du gerade gesagt hast", schrie sie ihn an.

"RANMA, AKANE! Seid endlich still", rief der Lehrer aus dem Klassenzimmer.

"Na toll, jetzt bekomm ich wegen dir auch noch Ärger, du dumme Gans", Ranma streckte Akane die Zunge raus. "Dann geh doch", sagte Akane mit trauriger Stimme. Doch als sie bemerkte, wie sich ihre Stimme angehört hatte, streckte sie Ranma schnell die Zunge raus. Zu ihrem Erschrecken sagte Ranma dann auch noch: "ja, gute Idee. Wer hat auch schon Lust mit so einem blöden Macho-Weib wie dir hier herum zu stehen?!" Pfeifend ging er davon. Traurig blickte Akane ihm nach. *Wieso ist er denn jetzt nur gegangen? Bin ich den wirklich soo schlimm?* Traurig schaute sie ihre Schuhe an, doch dann straffte sich ihr Körper wieder. *Phh, wahrscheinlich ist es sogar besser so. Soll er doch gehen!*
 

Als die Schule zu Ende war und Akane sich gerade auf den Nachhauseweg machte, hörte sie auf einmal Ranmas Stimme: "Hey Akane, warte. Wir können doch zusammen nach Hause gehen." "ich mit dir? Ich dachte du willst lieber alleine sein!", sagte Akane mit verärgerter Stimme. Ranma verdrehte die Augen: "Nun komm schon, so war das doch gar nicht gemeint. Es war doch nur ein Scherz." Sauer schrei Akane ihn an: "Ich fand das aber gar nicht lustig!" und beförderte ihn mit einen gezielten Tritt in die Luft.

Nachdem sie zu hause angekommen war, machte sie sich sofort auf den Weg ins Dojo. Hier konnte sie wenigstens ungestört trainieren und endlich mal ihrer Wut freien Lauf machen. Mit lautem Geschrei ging sie auf eine Strohpuppe los. Sie schlug zu so fest wie sie konnte und trat zu mit aller Kraft die sie aufbringen konnte, aber dennoch schweiften ihre Gedanken nur um Ranma. *Ob er mich wohl gar nicht ausstehen kann'*, dachte sie traurig.

Plötzlich hörte sie ein leises Lachen. Sie drehte sich um und erblickte Ranma, der in der Tür stand. "Na Akane. Das sieht ja so aus, als ob du der armen Puppe den Kopf abschlagen willst." Mürrisch verzog Akane den Mund: "Bist du hier um mich auszulachen oder willst du Kämpfen?" "Na ja, wenn ich schon mal hier bin, kann ich auch gleich ein bisschen mit dir kämpfend", sagte Ranma schulterzuckend. "Okay", rief Akane, "dann mach dich bereit". Und schon war sie auf ihn zugesprungen, doch wie immer wich Ranma Akane geschickt aus. Immer wieder und wieder versuchte sie es, aber sie schaffte es noch nicht einmal ihn auch nur zu streifen. Stattdessen lachte er sie immer mehr aus. "Du bist zu laaangsam!" Doch das brachte Akane nur noch mehr in Rage. *Was bildet sich dieser Typ überhaupt ein? '* Erschöpft blieb sie für einen Moment stehen und starrte auf den Boden. *Na warte Ranma, dir werd ich's zeigen!* Und schon war sie aufgesprungen und verpasste Ranma einen schlag ins Gesicht. Ranma der gar nicht damit gerechnet hatte, blieb verdutzt stehen und als er sah, dass Akane schon wieder ausholte, konnte er sich nur noch in letzter Sekunde ducken. Er hörte einen leisen Schrei und dann sah er, wie Akane neben ihm zusammenbrach. *Oh nein, was hab ich nur getan?* Erschreckt blickt er auf Akane hinab. Währen er vorhin ihrem zweiten Schlag ausgewichen war, hatte er aus Reflex mit seiner einen hand zugeschlagen. *Ich hab Akane geschlagen, wie konnte ich nur?* Besorgt bückte er sich zu Akane herab und hob vorsichtig ihrem Kopf an und legte ihn auf seinen Schoß. "Akane", sagte er mit leiser Stimme. Doch da fing Akane schon an zu husten und öffnete kurze Zeit später ihre Augen. Als sie Ranma erblickte, füllten sich ihre augenblicklich mit Tränen, aber auch mit Wut. Ohne ein Wort zu sagen stand sie auf, verließ das Dojo und ging in ihr Zimmer. Geschockt setzte sie sich auf ihr bett und hielt mit einer hand, die Stelle, an der Ranma sie gerade getroffen hatte. Wieder füllten sich ihre Augen mit tränen und diesmal lies sie es auch zu. Sie weinte nicht über ihre Schmerzen, sondern vielmehr darüber, wie Ranma sie so verletzten konnte. Sie hatte sich doch sonst immer so sicher bei ihm gefühlt und nun so was. *Er muss mich wirklich hassen.*

Schluchzend legte sie sich auf ihr Bett und bemerkte deswegen nicht wie Ranma leise eintrat. Als er sah, wie Akane weinend auf ihrem Bett lag, seine Akane, die sonst immer so kalt wie ein Stein war wenn es um Gefühle ging, durchfuhr ihn ein Schmerz in seiner linken Brusthälfte. Zögernd ging er auf sie zu. *Was hab ich nur getan? Das wollte ich nicht. Ich könnte ihr doch niemals mit Absicht wehtun.*
 

Langsam trat Ranma an Akanes Bett heran. Mit leiser Stimme sagte er: "Akane, es tut mir Leid. Das wollte ich nicht." Bei diesen Worten zuckte Akane zusammen. Sie drehte sich um und sah Ranma genau in die Augen. Diese Augen, die so voller Schmerz waren und nicht die gewohnte Fröhlichkeit ausstrahlten. Ranma wich einen Schritt zurück. Mit kalter Stimme hörte er Akane sagen: "Verschwinde Ranma, ich will dich nicht sehen."

Sie drehte sich um und hörte wie Ranma sich mit leisen Schritten entfernte. Dann fing sie wieder an bitterlich zu weinen. Und so weinte sie sich bis in den Schlaf hinein.
 

Der Himmel färbte sich langsam schwarz und kleine Sterne erschienen an der Himmeldecke. Der Mond schien immer wieder durch dicke Wolken hindurch. Langsam wachte Akane auf. Ranma rief sie oder doch nicht? Es war nichts zu hören, aber da war es schon wieder. "Akane, komm zu mir!", hörte sie Ranmas Stimme leise sagen. Aber sie hörte diese Worte diese Worte nicht mit ihren Ohren. Die Stimme war in ihrem Kopf und wie in Trance zog sie sich um und stieg leise aus dem Fenster hinaus. Wieder einmal lief sie bis zu der Lichtung, wo Ranma schon auf sie wartete.

Als er sie sah, lief er auf sie zu und schloss sie zärtlich in seine Arme. "Akane", flüsterte er in ihr Ohr.

Während Ranma sie in seinen Arm schloss, durchfuhr Akane eine kleine angst. Doch schon bald gab sie sich ihren Gefühlen hin. Sie schmiegte sich an ihn. Sie genoss seinen männlichen Geruch und sie strich zärtlich durch seine Haare.

Und so standen sie wieder eine Stunde auf der Lichtung mitten in der Nacht und umarmten sich. Als eine Stunde vergangen war, wendete sich Akane wieder ab und lief nach Hause.
 

To be continued



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Youshino-chan
2007-01-29T20:29:30+00:00 29.01.2007 21:29
Das war doch wohl eine super gute FF.
Aber leider ist mir noch nicht so Klar Warum und Wodurch sich Ranma und Akane jede Nacht trafen????
Ich Denke zwar das Darfür die Liebe der Zwei verantwortlich ist, wiß es aber nicht.
Daher wäre es gut wenn du das noch in deiner FF Irgendwie Erklären könntest.
Mit freundlichen Grüßen und einem dicken Lob
Nabiki
Von: abgemeldet
2006-07-04T00:54:35+00:00 04.07.2006 02:54
wieder ne super idee von dir und sehr interessant gestaltet, aber könntest du mir sagen, warum sie jede nacht in trance dahingegangen sind?
Mitsuki-Itami
Von: abgemeldet
2003-06-09T18:43:46+00:00 09.06.2003 20:43
Hi

echt coole Story! Warum stehen die beiden bloß immer mitten in der Nacht auf und wissen dann morgens nichts mehr?

Cu
DocSon
Von: abgemeldet
2003-06-09T16:54:37+00:00 09.06.2003 18:54
Hey, klasse Thema!!! *sichfroi*
Ich glaub, sowas gabs noch nie! Ich bin schon sehr gespannt wies weiter geht, aber achte mal darauf, dass du die Satzanfänge auch groß schreibst. Und benutz nicht mehr ganz so oft das "Machoweib", das gibts so oft... Aber die FF gefällt mir wirklich gut! Los, ran an die Tasten!!!

Mfg, Miyo
Von: abgemeldet
2003-06-08T18:07:18+00:00 08.06.2003 20:07
schreib bitte unbedingt schnell weiter!!! die geschichte gefällt mir!!! bin gespannt wie's weiter geht!!! ;)
Von: abgemeldet
2003-06-08T17:02:17+00:00 08.06.2003 19:02
die war voll süß schreib schnell weiter
Akane13
Von: abgemeldet
2003-06-08T15:58:31+00:00 08.06.2003 17:58
Weiterschreiben!!!!! Ist echt gut geworden, bin mal gespannt was mit den zwei wird. Ob sie wohl zusammen finden? Naja, schreib weiter, dann wissen wirs *g*
Bye
Kisso
Von: abgemeldet
2003-06-08T15:14:18+00:00 08.06.2003 17:14
das klingt sehr interessant! ich frag mich was das mit der Lichtung auf sich hat, schlafwandeln die oder so?? naja auch egal, schreib schnell weiter die FF ist klasse!
Cu,
Akane--Chan


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