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Komplementär

Schwarz oder Weiß?
von

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5. Was keiner weiß

Ein prüfender Blick, dann war sie fertig. Die Schneiderkreide war aus ihrem Gesicht verschwunden, das Makeup saß, die Haare waren frisiert, die Maske stand. Sie atmete tief durch und straffte sich. Zufrieden nickte das Einhorn, ehe es sich umwandte und das Badezimmer verließ.

Draußen war es heiß und stickig. Wie nicht anders zu erwarten. So war es schon in den letzten Tagen gewesen. Heiß und stickig. Den fleißigen Pegasusponys war Dank. Nicht. Die Sonnen brannte heiß vom Himmel und schon nach wenigen Minuten begann Rarity wieder zu schwitzen. Eigentlich hatte sie nur in die Sugarcube Corner gewollt, nur ein paar Straßen weiter. Sie hatte gehofft dort anzukommen, ohne zu schwitzen. Ohne dass Wasserfälle ihren Körper herabliefen, ihr Haar sich mit der salzigen Flüssigkeit vollsog und leblos zu Boden sank. Aber sie hatte die Rechnung ohne die Pegasusponys gemacht, die ganz Arbeit geleistet hatten. Wie die letzten Tage auch schon. Rarity zwang sich, ruhig zu bleiben. Das Makeup war jetzt sowieso wieder völlig zerlaufen. Wenn diese unerträgliche, unerbittliche Hitze nicht langsam endete, musste sie wohl zu wasserfestem Makeup greifen. Aber nicht jetzt. Jetzt wo es ohnehin zuspät war, beeilte sie sich, über die Straße und zur Sugarcube Corner zu kommen.

Ein kalter Hauch nahm sie mit eisigen Hufen in Empfang. Die wohlige Kühle eines klimatisierten Raumes. Rarity seufzte erleichtert. Doch kaum war der Laut der Erleichterung über ihre Lippen gekommen, wurde sie auch schon stürmisch begrüßt. Bevor sie überhaupt begriff wie ihr geschah, war sie unter einem Berg pinker Haare begraben und eine helle Stimme quietschte auf sie ein. Rarity begann verzweifelt, das Pony zu beruhigen doch Pinkie Pie hörte einfach nicht auf zu plappern. Sie hatte ohnehin Probleme, dem Pony zu folgen aber wenn sie mit ihr alleine war, fiel es ihr fast noch schwerer. Bevor sie sich jedoch weiter darüber Gedanken machen konnte, klingelte das Glöckchen an der Tür und der Rest der Truppe betrat den Laden. "Mädels!", quietschte Pinkie Pie fröhlich und schaffte es irgendwie, alle vier gleichzeitig zu umarmen. Rarity lächelte, bevor sie selbst ihre Freundinnen begrüßte. Nur Apple Jack behandelte sie anders. Sie umarmte sie nicht, wie die Anderen, sondern zeigte ihr die kalte Schulter. Einsilbig begrüßte sie das Pony und setzte sich dann gleich wieder an den Tisch, um dort ihr Getränk zu sich zu nehmen.

Die Anderen folgten diesem Beispiel und setzten sich ebenfalls. Twilight ergriff, kaum dass sie saß, das Wort. Sie legte einen Brief auf den Tisch, plusterte sich auf wie eine Taube und sah in die Runde. "Wir sind von Celestia eingeladen worden!", verkündete sie stolz und die Ponies am Tisch fingen an zu jubeln. Alle, bis auf Apple Jack, die betreten auf die Tischplatte starrte. Aus den Augenwinkeln sah Rarity Tränen in ihren Augen glitzern. Es tat ihr selbst weh, versetzte ihr einen schmerzhaften Stich. Trotzdem wollte er den Anderen keinen Anlass bieten, irgendeinen Verdacht zu schöpfen. Eigentlich wollte sie selbst diese ganze Sache ungeschehen machen. Während sie darüber nachdachte, fiel ihr auf, dass Rainbow Dash ihr die Partyeinladung überbracht hatte. Wusste sie..? Rarity wurde bleich, griff sofort nach ihrem Glas und leerte das Glas mit hastigen Schlucken.

Als sie das Glas absetzte, sahen alle sie an. Augenblicklich wurde Rarity rot, sah Apple Jack aus den Augenwinkeln an, wurde noch dunkler und sah dann wieder in die Runde, ehe sie sich räusperte. "Ehm ja.. ", begann sie und lächelte entschuldigend. Rainbow Dash war die erste, die das Wort wieder ergriff. "Okay. Dann würde ich vorschlagen gehen wir packen und treffen uns in zwei Stunden am Bahnhof." Alle nickten, erhoben sich und verließen die Sugarcube Corner.

Rarity bemerkte, wie Fluttershy Apple Jack in ein Gespräch zu verwickeln versuchte, um zu erfahren, was mit ihr los sei. Apple Jack wich dem jedoch aus, antwortete nicht und ließ sich dann zurück fallen. Rarity beeilte sich, die Gruppe zu verlassen. Sie wollte selbst einem unangenehmen Gespräch mit Fluttershy entgehen und so grüßte sie nur kurz und huschte dann in ihr Haus, wo sie sofort die Tür hinter sich schloss und dann anfing zu packen.
 

Zwei Stunden später standen die sechs Freunde am Bahnhof. Pinkie Pie hüpfte aufgeregt herum, Rainbow Dash flog von einer Ecke zur anderen, Twilight las und Fluttershy hatte eine Maus entdeckt, mit der sie sich unterhielt. Apple Jack stand abseits, scharrte mit den Hufen auf dem Boden, schob Steine hin und her und seufzte hin und wieder. Rarity betrachtete sie einen Moment, dann ließ sie sich mit einem genervten Stöhnen auf ihren Koffer fallen. Diese ganze Sache machte sie fertig, fraß sie innerlich auf. Sie wusste nicht, was sie denken und fühlen sollte. Und gleichzeitig wusste sie, dass nur sie selbst eine Antwort finden konnte. Unruhig stand sie auf und fing an, mit einem Huf auf ihrem Oberschenkel einen Takt zu klopfen.

Schließlich kam der Zug und Rarity wollte nach ihrem Koffer greifen, doch jemand kam ihr zuvor. Rarity hob den Kopf und sah geradewegs in die blauen Augen eines uniformierten Hengstes "Ich mach das für Sie.", erklärte der Hengst, ehe er den Koffer aufnahm und ihn hinter Rarity her in das Abteil trug. Dort angekommen verfrachtete er den Koffer in ein Gepäcknetz. "Danke schön." Rarity schenkte ihrem Helfer ein charmantes Lächeln. Der Hengst nickte pflichtschuldig und verschwand, während die Anderen ihre Koffer selbst trugen und in das Gepäcknetz wuchteten. "Was war das denn? Warum hilft der nur dir?", fragte Rainbow Dash angesäuert, während sie die übrigen Koffer in das Gepäcknetz verfrachtete. "Was weiß denn ich? Vielleicht sehe ich einfach besser aus.", erwiderte Rarity schnippisch und ließ sich auf einen Fensterplatz fallen. Rainbow wollte grade anfangen, sich über Rarity zu ärgern, doch Fluttershy hielt sie zurück. "Lass mich los, Fluttershy! Das lasse ich mir nicht bieten!", keifte das Pegasuspony, doch Fluttershy zwang Rainbow mit ihrem Starren dazu, sich auf einen Platz zu setzen.

Rarity verbrachte die Fahrt damit, so zu tun, als starrte sie aus dem Fenster. In Wahrheit beobachtete sie jedoch Apple Jack, die ihr stumm gegenüber saß. Nach einer Weile wurde die Tür aufgeschoben und Rarity hob den Kopf um in die Richtung zu sehen, als der das Geräusch kam. In der Tür stand der Hengst, der ihr geholfen hatte, und schob einen Wagen mit Süßigkeiten und Getränken herein. Sofort wurde er von Pinkie Pie belagert, die ihm alles abkaufte, was er hatte. Diese setzte sich dann mit ihren Süßigkeiten in eine Ecke, wo sie einen Gefechtshelm aufsetzte, um ihre Süßigkeiten zu verteidigen.

Der Hengst schob den leeren Wagen weiter zu Rarity, und lächelte sie an. Rarity lächelte zurück. "Nun..", begann er, "Ich habe zwar keine Leckereien mehr, aber.." Rarity hob interessiert eine Braue und brachte den Hengst damit aus dem Konzept. "Also ich.. würde Ihnen ganz gerne Gesellschaft leisten." Rarity lächelte ihn zuckersüß an, schielte dann zu Apple Jack herüber und nickte dann, ehe sie ihm folgte.

Als Rarity den Wagon verlassen hatte, sprang Rainbow Dash von ihrem Platz auf. "Habt ihr das grade gesehen?!", fragte sie empört. "Ja, Rainbow.", antwortete Twilight genervt, weil Rainbow sie beim Lesen unterbrach. "Ich meine dieser Schleimbeutel hat sie einfach so mitgenommen!", rief Rainbow Dash lauter und wies auf die Tür, durch die Rarity mit dem Hengst verschwunden war. Apple Jack wandte den Kopf ab. Es sah aus, als wollte sie durch das Fenster an einen schöneren Ort diffundieren. "Hallo? Hört ihr mich?!", fragte Rainbow Dash in die Runde, doch ihre Freunde waren beschäftigt: Twilight las, Pinkie Pie bewachte ihre Süßigkeiten, Und Apple Jack versuchte einfach nicht da zu sein. Nur Fluttershy hörte Rainbow Dash zu, versuchte sie auf den Sitz zurückzuziehen und zu beruhigen.



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