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Mal mich!

Aktzeichnen für Saiyajins
von

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16 - [Abreisetag]

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16
 

Das Raumschiff hatte den letzten Feinschliff bekommen und stand abflugbereit im Garten der Capsule Corporation. Während Bulma Vegeta zeigte, wie es zu steuern und zu bedienen war, hatte Son Goku sich in sein kleines Zimmer zurückgezogen, um seine Sachen zu packen.

Es besaß nicht viel und so war die Reisetasche, die er bei seinem Auszug von Chichi bekommen hatte, schnell gepackt. Sie enthielt einige Klamotten, hauptsächlich Kampfanzüge, ein gerahmtes Foto, das an einer von Bulmas Grillfesten entstanden war, auf dem all seine Freunde zu sehen waren und ein paar andere Habseligkeiten, die ihn an die Erde erinnerten, von denen er sich nicht trennen wollte. Als er den Reisverschluss der Tasche zuzog, überflutete ihn eine Welle an Erinnerungen... Er sah seinen Großvater, mit dem er in den Bergen gelebt hatte, seinen ersten Flug auf Jindujun, sein Training mit Krilin, seinen ersten Kampf mit Piccolo und all die Leute, die im Laufe seines Lebens zu seinen Freunden geworden waren. Eine Träne bahnte sich den Weg aus Son Gokus Augen, als er mit einer gewissen Melancholie an die Jahre seines Lebens auf der Erde zurückdachte. Er lächelte. //Jetzt beginnt ein neues Kapitel...//, dachte er und leckte mit seiner Zunge die Träne weg, die sich in seinem Mundwinkel gefangen hatte. Dann schulterte er seine Tasche und begab sich hinaus zum Raumschiff.
 

„... und wenn du den Kurs ändern willst, kannst du hier die Koordinaten ändern...“ Bulma stand neben Vegeta, der sich auf dem Steuersitz des Raumschiffes nieder gelassen hatte, und erklärte ihm die Funktionen. „... oder einfach hier...“ Sie deutete auf einen blauen Knopf neben der Zahlenfeld. „... die manuelle Steuerung einstellen.“

„Hallo“, grüßte Son Goku grinsend und wurde gekonnt ignoriert.

„Wenn du manuell fliegst, darfst du das Steuer unter keinen Umständen verlassen. Die Steuerung ist sehr sensibel, es reicht ein kleiner Fehler und ihr verliert komplett den Kurs.“

„Ja, ja, Weib“, meckerte Vegeta. „Es ist nicht das erste Mal, dass ich ein Raumschiff lenke.“

Mit hochgezogenen Augenbrauen und einem Schulterzucken stellte Son Goku seine Tasche ab. „Ich muss noch kurz in die Stadt, bevor wir losfliegen.“

Er erntete ein Abwinken von Vegeta und deutete dies als „okay“. Also verließ er das Schiff und die Capsule Corporation, um noch etwas zu besorgen, was er für die Reise haben wollte. Es war ihm am Morgen nach dem Frühstück eingefallen und er hielt es für eine gute Idee. Freudig fragte er sich, was Vegeta wohl dazu sagen würde.
 

Langsam verwandelte sich das Blau des Himmels in ein zartes Rosa. Die Sonne leuchtete feuerrot zwischen den Wolken hervor, während sie sich dem Rand des Horizontes annäherte. Der Abend begann so verlockend und wunderschön, als würde er die zwei Saiyajin davon überzeugen wollen, auf diesem herrlichen Planeten zu bleiben.

Bulma stand mit ihrem Sohn Trunks auf der Wiese vor dem Raumschiff und war hin und her gerissen zwischen der Erleichterung, dass sie endlich mit dem Schiff fertig geworden war und der Trauer, dass Son Goku und Vegeta die Erde verließen.

Vegeta stand ausdruckslos mit verschränkten Armen daneben, als Bulma ihren besten Freund in eine enge Umarmung zog. Sie kämpfte sichtlich mit den Tränen. Liebevoll strich ihr Son Goku über die Haare und gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Backe. „Keine Sorge, Bulma, wir werden uns bestimmt wieder sehen.“ Sie nickte und blickte zu Vegeta, der ihrem Blick auswich. Das brachte den Damm in ihr zum Bersten und Tränen flossen unkontrolliert aus ihren Augen. „Ihr werdet mir fehlen“, brachte sie zwischen ihren Schluchzern hervor.

Vegeta blickte immer noch weg. „Jetzt hör schon auf zu heulen!“, grummelte er ihr entgegen. Eigentlich wollte er ihr etwas nettes sagen, immerhin hatten sie eine gemeinsame Vergangenheit, die ihn nicht ganz kalt ließ, aber sein Stolz war immer noch zu gekränkt von ihren Schnüffeleien in seinem Zimmer.

Verständnislos blickte sie ihn an. „Manchmal kannst du ein richtiges Arschloch sein!“, fauchte sie.

Er erhob seinen Blick und grinste sie süffisant an. „Kennst mich doch.“

Verwundert über diesen Kommentar schaute sie ihn an und ihr Schluchzen versiegte. „Leb wohl, Vegeta“, sagte sie mit weicher Stimme. „Du wirst mir hier fehlen. Jetzt ist niemand mehr da, der sich mit mir anlegt.“ Der Prinz schenkte ihr ein Nicken.

Son Goku und Vegeta verabschiedeten sich noch von Trunks und stiegen dann in das Raumschiff. Gekonnt ließ sich Vegeta auf dem Steuersitz nieder, Son Goku auf dem Sitz daneben. Unter leisem Piepsen stellte Vegeta die Koordinaten ihres Ziels ein und drückte schließlich ein paar weitere Knöpfe, so dass das Raumschiff um sie herum schließlich zu wackeln und brodeln begann, als sich die Zündung in Gang setzte und sie den Erdboden verließen.

Schweigend saßen sie da und blickten aus dem Fenster, vor dem sich die Erde von ihnen entfernte, bis sie schließlich nur noch ein kleiner blauer Ball im Weltall war.

Kaum hatte das Raumschiff die Erdatmosphäre verlassen, hörte das Wackeln gänzlich auf und mit einem lauten Zischen zündete sich der Turboantrieb. Im Eiltempo verließen sie das Sonnensystem und schließlich auch die Milchstraße. Ihre Reise hatte gerade erst begonnen und doch waren sie schon so weit von zu Hause entfernt. Zehn Tage würden sie nun quer durch das Universum rasen, bis sie an ihrem Ziel ankommen würden.
 

Für ein paar Stunden war nichts zu hören, außer dem Surren der Maschinen. Die beiden Saiyajin hingen ihren Gedanken nach. Ab sofort würden sie nur noch sich haben, alleine im Weltall. Sie hatten ihre Familien hinter sich gelassen. Son Goku hatte sein gesamtes Leben hinter sich gelassen, um Vegetas Vergangenheit zu erkunden. Er war neugierig darauf, was ihn erwarten würde und vorallem wer. Aber er hatte auch Angst, dass sein Prinz wieder zu dem herzlosen Killer werden würde, der er früher scheinbar war, bevor er sich Son Goku und seinen Freunden angeschlossen hatte. Er hatte sich so verändert, seit ihrem ersten Kampf, das durfte nicht ungeschehen gemacht werden! Somit hatte Son Goku sich selbst zur Aufgabe gemacht, Vegeta vor seiner Vergangenheit zu schützen und das vielleicht sogar nur durch seine pure Anwesenheit. Dass er selbst in Gefahr kommen konnte, sich zu verändern, auf diesen Gedanken kam er nicht.

Der Prinz unterdessen beschäftigte sich ebenfalls mit seiner Vergangenheit. In gewisser Weise war ihm mulmig zumute, wenn er daran dachte, wem er sich stellen musste. Er konnte nur hoffen, dass er nicht wieder denselben Fehler wie in seiner Jugend machte und den falschen Leuten vertraute. Vertrauen war etwas für Schwächlinge. Man konnte sich nur auf sich selbst verlassen. Dass Kakarott bei ihm war, würde ihm zwar vielleicht helfen, aber er durfte sich nicht zu sehr darauf verlassen, dass er immer da war und immer loyal war. Der Weltraum konnte jeden verändern... Vegeta wusste das. Immerhin hatte er es selbst erlebt, als er jahrelang unter Freezer gedient hatte. Das hatte ihn zu einem anderen Wesen gemacht, eine andere Seite in ihm zum Vorschein gebracht. Er war nicht immer der gnadenlose Mörder gewesen, den Kakarott auf der Erde kennen gelernt hatte.

Vor ihnen erstreckte sich das All. Schwarze Leere, gefüllt mit leuchtenden Sternen und wabernden Galaxiennebeln. Hin und wieder flogen sie an einem Planeten vorbei. Ansonsten Leere. Absolute Leere. Das Nichts. Kein Licht, keine Sonne, die Ihnen irgendeine Tageszeit anzeigte.

Irgendwann erhob sich Vegeta von seinem Sitz. „Zeit zu schlafen, Kakarott. Ab morgen früh wird trainiert.“

Son Goku wachte aus seinen Gedanken auf und nickte Vegeta zu. Er war ziemlich erschöpft von dem ganzen Geschraube mit Bulma. Tiefe Augenringe durchzogen sein Gesicht und er hielt es in der Tat für eine tolle Idee, sich hinzulegen.

Das Raumschiff bestand im Grunde genommen aus zwei Teilen. Im vorderen befand sich die Kommandobrücke, wo sie die ganze Zeit gesessen hatten. Ein kleiner Raum, in dem sich die gesamte Steuerung des Raumschiffes befand. Direkt darüber, zu erreichen über eine schmale Leiter, waren zwei Schlafräume, die spärlich eingerichtet waren mit einem Bett, einem Einbauschrank und einer separaten Toilette. Noch ein Stockwerk höher war eine kleine Küche mit einem riesigen Kühlschrank, einem Esstisch mit zwei Stühlen und einem in der Wand eingelassenen Tresor, in dem sich eine Auswahl an Kapseln befand, die Bulma für den Notfall eingebaut hatte. Neben der Küche war ein Badezimmer mit einer großen Dusche und allem, was man sonst noch benötigte.

Im zweiten, hinteren Teil des Raumschiffes, den man ausschließlich über die Kommandobrücke erreichen konnte, war der Trainingsbereich. Zuerst kam man in eine Art Garderobe mit einem Schrank. in dem sich unzählige Kampfanzüge befanden. Von dort gingen zwei Türen ab. Die eine, normale Türe führte in einen kleinen Raum mit einer großzügigen Dusche und die andere Türe, die aus Stahl war und mit einem dickglasigen Bullauge versehen war führte geradewegs in einen riesigen Gravitationsraum, der die gesamte hintere Hälfte des Schiffes füllte. Bulma hatte sich einen speziellen Mechanismus ausgedacht, der dafür sorgte, dass bei Beschädigung der Außenwand des Raumes (falls einer der beiden Saiyajin mal wieder übertrieb und ein Loch hineinschoss...) der vordere Trakt vom hinteren isoliert weiterfunktionieren konnte. Im Notfall konnte man sogar den hinteren Teil des Schiffes absprengen und ohne diesen weiterfliegen.
 

Vegeta lag noch lange wach in seinem Bett. Die Angst vor den Konfrontationen, die ihm bevorstanden, ließ ihn nicht los. Es war weniger eine Angst, mehr eine Art flaues Gefühl, ein Ausweichen-Wollen und es nicht können. Wie ein Faustschlag von einem Gegner, den man zwar direkt auf sein Gesicht zurasen sieht, dem man aber nicht ausweichen kann, weil man gefesselt ist.

Er starrte an die Decke des niedrigen Schlafzimmers. Durch ein kleines Bullauge konnte er hinaus in den Weltraum sehen und ein weiches, bläuliches Licht drang durch das Glas in sein Zimmer. Unwillentlich erinnerte er sich an die Zeit, in der er unter Freezer gedient hatte. Nächtelang war er in solchen Raumschiffen gelegen, in Kammern, die wesentliche kleiner waren, als diese, hatte hinaus in den Weltraum geblickt und sich in die Ferne gesehnt. Und immer hatte er davon geträumt, sich dieser Echse zu entledigen und ein angenehmeres Leben zu führen. Jetzt hatte er einen Ort gefunden, an dem er genau das hatte, wonach es ihn verlangt hatte, Freiheit. Und doch hatte er ihn wieder verlassen, um einem Gegenstand aus seiner Zeit vor Freezer nachzujagen. War es das überhaupt wert?

Vegeta atmete tief ein und auf einmal schien es ihm, als hätte sich die weite Leere des Weltraumes in ihm ausgebreitet. Unzufrieden seufzte er. Plötzlich erschien ein Bild in seinem Kopf. Kakarott.

Kakarott, der neben ihm lag und schlief. Und er selbst, wie er sich an ihn schmiegte und den wohligen Geruch einatmete, den der andere Saiyajin verströmte. Fast war es Vegeta, als könnte er den Duft des anderen wirklich riechen.

Langsam setzte er sich auf, rieb sich den Nacken und verließ sein Zimmer.

Der Boden des Raumschiffes war kühl und Vegeta spürte, wie sich diese Kälte in seine Fußsohlen schlich. //Morgen mal rausfinden, wie die Fußbodenheizung angeht...//, nahm er sich innerlich vor, während er zu Kakarotts Tür ging.

Nachdenklich starrte er diese an.

Dann hob er vorsichtig seine Hand, um zu klopfen, aber er hielt mitten in der Bewegung an.

Wieder starrte er die Türe an, knirschte mit den Zähnen und verzog sein Gesicht.

Dann senkte er seine Hand wieder, seufzte resigniert und trottete zurück in sein Zimmer.
 

Auf der anderen Seite der Türe seufzte ein enttäuschter Son Goku.

Er hatte Vegetas Aura vor seinem Zimmer wahrgenommen und hatte für einen Moment wirklich gedacht, der sture Prinz würde endlich sein Ego überwinden und zu ihm kommen. Er fühlte sich genau so einsam wie Vegeta, hier im unendlichen All.

Son Goku hoffte inständig, dass Vegeta bald einsehen würde, dass sie sich nur noch gegenseitig hatten und dass es absolut unverwerflich war, wenn sie füreinander da waren und sich gegenseitig gaben, wonach sie sich insgeheim beide sehnten - Wärme und Nähe.

Mit diesen Gedanken drehte er sich auf die Seite und mummelte sich in seine Decke.
 

Der Wecker klingelte um Punkt sechs Uhr morgens nach Erdenzeit. Der in das Schiff integrierte Wecker sorgte dafür, dass mit dem ersten Klingeln auch das Licht im Zimmer anging und so blieb Vegeta nichts weiter übrig, als missmutig grummelnd aufzustehen und sich in dem kleinen Badezimmer, das an sein Zimmer grenzte, frisch zu machen. Viel Schlaf hatte er nicht gerade abbekommen. Er hasste es, in Raumschiffen zu schlafen. Da konnte er genausogut wach bleiben und würde sich am nächsten Morgen nicht wacher oder müder fühlen, als nach solch einer Nacht.

Als er in der Küche saß und eine Schüssel Müsli zu sich nahm, kam bald ein verschlafen wirkender Kakarott in den kleinen Raum, bediente sich am Kühlschrank und platzierte sich dann gegenüber von ihm.

„Morgen...“, stöhnte Son Goku. „Hast du auch so schlecht geschlafen?“

Vegeta musterte ihn mit einem strafenden Blick und wand sich dann ohne ein Wort gesagt zu haben wieder seinem Frühstück zu.

Son Goku grummelte ein paar unverständliche Worte vor sich hin, die verdächtig nach „Na der ist aber gut gelaunt“ klangen und machte sich über sein eigenes Essen her.

Nach dem Frühstück begaben sie sich gemeinsam auf die Kommandobrücke, Vegeta checkte den Kurs des Schiffes und die technischen Daten und stellte zufrieden fest, dass alles in Ordnung war. Dann überquerten sie den Gang, der in den hinteren Teil des Raumschiffes führte und gelangten so in die Garderobe.

Son Goku zog sich zum Trainieren einen von den blauen Kampfanzügen an, die auch Vegeta trug. Bulma hatte extra einige in seiner Größe im Schiff deponiert. Er wollte seine roten Gis nicht beim Trainieren schrotten, da er ja jetzt, wo er nicht mehr auf der Erde war, nur noch die wenigen hatte, die er eingepackt hatte.

Da sie beide noch nicht richtig wach waren, genehmigten sie sich ein paar Aufwärmübungen bei normaler Schwerkraft, bevor sie richtig loslegten.

Sie trainierten und kämpften bis in die späten Nachmittagsstunden, powerten sich hoch und schenkten sich nichts.

Als Son Gokus Magenknurren schließlich verkündete, dass es Zeit war, mal wieder etwas zu Essen zu sich zu nehmen, verließen sie den Gravitationsraum, duschten und versorgten ihre Schrammen. Keiner von beiden war ernsthaft verletzt, aber der Kampf hatte seine Spuren an der Kleidung hinterlassen, die gänzlich zerrissen war.

Nachdem sie ausgiebig gespeist hatten, verzog sich Vegeta in sein Zimmer. Er war heute nicht sonderlich gesprächig gewesen und Son Goku schob dies auf die Situation, in der sie sich befanden. Gestern noch auf der Erde, in einem bequemen Haus mit Robotern, Platz und frischer Luft in Hülle und Fülle. Heute in einem engen Raumschiff mit gefilterter Luft, viel zu wenig Platz und nicht gerade abwechslungsreicher Beschäftigung. Son Goku ging es da nicht anders. //Wir werden uns schon dran gewöhnen//, dachte er optimistisch und legte ein Lächeln auf. Dann ging er in sein Zimmer, holte, was er am Tag zuvor noch in der Stadt gekauft hatte und begab sich damit hinauf auf die Kommandobrücke.
 

Vegeta lag mit seinem Skizzenbuch im Bett und betrachtete nachdenklich das Portrait seiner Mutter, das ihm nicht sehr gut gelungen war. Es frustrierte ihn, dass seine Erinnerung scheinbar schon so verblasst war, dass er ihre Gesichtszüge nicht mehr einfangen konnte. Er drehte sich auf den Rücken und atmete tief ein und aus. Langsam schaffte er es, seinen Körper zu entspannen. Aus dem hintersten Teil seines Bewusstsein fischte er nach Erinnerungen an seine Mutter. Sie war eine schöne Frau gewesen. Nicht umsonst hatte der König sie zu seiner Gemahlin gemacht. Aber es war nicht nur ihre Schönheit, die den wilden Saiyajin-Herrscher fasziniert hatte. Diese Frau war von einem so schönen Wesen gewesen, dass es niemanden gab, der sie nicht gut leiden konnte. Ihre Warmherzigkeit war das, wofür sie unter den Saiyajin bekannt war und obwohl diese Eigenschaft als Schwäche galt, konnte doch keiner behaupten, die Königin sei nicht stark gewesen. Entschlossenheit und Mut waren genauso Eigenschaften, die sie hatten beschreiben können.

Das Malen war ihre Lieblingsbeschäftigung gewesen. Sie hatte viele junge Saiyajins darin unterrichtet, doch am liebsten hatte sie die Zeit mit ihrem Sohn Vegeta verbracht. Ein Naturtalent.

Vegeta lächelte bei der Erinnerung und fühlte sich auf einmal wieder wie der fünfjährige Junge, der er gewesen war, als seine Mutter sich abends zu ihm auf sein Bett gesetzt hatte, während er seinen Vater aus dem Kopf zeichnete. Damals hatte sie ihnzum ersten Mal so bezeichnet. Naturtalent.

Mit einem Mal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

Er drehte sich in seine vorherige Position zurück, griff nach seinem Bleistift und begann zu malen. Die graue Spitze flog geradezu über das raue Papier und langsam entstand die Form eines weiblichen Gesichtes mit hohen Wangenknochen, einer weichen, geschwungenen Stirn, mandelförmigen, entschlossen blickenden Augen und einem schlanken Hals. Zwei dünne, elegant geformte Lippen zierten und vervollständigten das Bild und das ganze wurde umrahmt von wilden, dunklen Locken. Vegeta erinnerte sich daran, dass die schwarzen Haare seiner Mutter immer einen silbernen Glanz gehabt hatten, wenn sie von Licht beschienen worden waren. So oft hatte er sie gemalt, als er jung war. Am liebsten in Farbe, um den natürlichen bräunlichen Hautton und die weichen Schatten heraus zu arbeiten.

Nach einer Weile betrachtete Vegeta sein Werk und ein zufriedener Ausdruck legte sich in sein Gesicht. Er hatte es also doch nicht vergessen.

Und wie er sich seine Zeichnung so betrachtete, musste er an Bulma denken.

Erschrocken sah er auf. //Wie komm ich denn jetzt dadrauf?//, fragte er sich verwirrt und blickte das Bild erneut an.

Dann fiel ihm auf, dass die wilde Lockenmähne seiner Mutter Ähnlichkeit hatte mit der Frisur, die Bulma gehabt hatte, als sie sich auf Namek zum ersten Mal gesehen hatten. Sein Gesicht verwandelte sich in ein Grinsen. //Das erklärt einiges...//

Verwirrt von seinen Gedanken und genervt von der Enge seines Zimmers, beschloss Vegeta, runter auf die Kommandobrücke zu gehen, um nach dem rechten zu sehen.
 

Als Vegeta den engen, kleinen Raum betrat, sah er Kakarott auf einem der Sitze, vertieft in irgendetwas, das auf seinem Schoß lag. „Was machst du da?“, fragte er neugierig.

Son Goku hob seinen Blick und grinste den Prinzen an. „Ich male.“

Ein verwirrt dreinguckender Vegeta war seine Antwort. Voller Freude hielt Son Goku dem Prinzen seine neueste Errungenschaft unter die Nase. Ein noch fast unbeflecktes Skizzenbuch mit rotem Einband. „Das hab ich mir gestern in der Stadt gekauft.“ Ungläubig nahm Vegeta das Buch in die Hand und starrte es an.

„Willst du jetzt unter die Künstler gehen oder was?“

Son Goku ließ sich von diesem bissigen Kommentar nicht beirren. Er stand auf, stellte sich direkt vor Vegeta und blickte ihm tief in die Augen. „Bitte, Vegeta, bring es mir bei.“

Doch dieser drückte ihm das Buch mit einem „tze“ in die Hand und drehte sich mit verschränkten Armen um. „So was lernt man nicht einfach von heute auf morgen. Außerdem bist du dafür viel zu grobmotorisch.“

Son Gokus Mund öffnete sich empört, um etwas zu erwidern, aber im letzten Moment beschloss er, es einfach gut sein zu lassen. Würde er es eben ohne Vegeta lernen. Wenn der Prinz nicht wollte, dann wollte er eben nicht. Wortlos nahm er wieder in seinem Sitz Platz und widmete sich wieder dem Bild, das er gerade zu zeichnen versuchte.

Ebenso wortlos setzte sich Vegeta in den anderen Sitz und betrachtete einige Daten im Bordcomputer. Immer wieder ließ er seinen Blick unbemerkt hinüber zu Kakarott wandern, der emsig in sein Buch zeichnete. //Der spinnt doch! Meint, dass man das mal eben so lernen kann.//

Er wand sich wieder dem Computer zu.

Sein Blick schweifte wieder zu Kakarott ab.

Immer wieder musste er sich mahnen, nicht ständig zu diesem Baka rüberzuschauen. Er war heute viel zu schlecht drauf, als dass er sich mit ihm rumärgern wollte.

Irgendwann seufzte er, als er ein weiteres Mal den Blick auf den anderen Saiyajin richtete. „Kakarott, was du da machst, ist völlig falsch. Deine Perspektive stimmt ja hinten und vorne nicht!“

„Perspektive?“, fragte Son Goku unwissend und glotzte Vegeta an.

Vegeta klatschte sich mit der rechten Handfläche gegen die Stirn. //Au weia...// Dann begann er, Kakarott zu erklären, was es mit Perspektive auf sich hatte.

In den kommenden Stunden hatte Vegeta Kakarott - obwohl er es eigentlich nicht hatte tun wollen - einige Grundlagen des Zeichnens erklärt. Dann portraitiert Kakarott den Prinzen, um zu üben.

Vegeta saß still da und blickte in den Weltraum. Der zeichnende Kakarott spiegelte sich in der Scheibe und so konnte Vegeta ihn bei seinem Werk beobachten. Ihm gefiel es, die Aufmerksamkeit des anderen auf sich zu wissen und irgendwie hatte sich im Laufe des Abends seine üble Laune verabschiedet und war einer angenehmen Wärme gewichen. Zufrieden blickte Vegeta das durchsichtigte Spiegelbild Kakarotts in der Scheibe an. Der Zeichnende hatte einen angespannten, konzentrierten Ausdruck im Gesicht und Vegeta musste fast lachen, als ihm auffiel, dass dies der Blick war, den Kakarott beim Kämpfen ebenfalls trug. Irgendwie machte es ihn glücklich, so dazusitzen, gemalt zu werden und Kakarott anzusehen. Der Anblick des anderen löste eine weiche Seite in ihm aus, der er sich nicht bewusst war.

Son Goku bemerkte die langsame Veränderung in Vegetas Laune und in seinen Gesichtszügen und er freute sich insgeheim darüber, dass sein Prinz sich entspannte. Als er mit seinem Portrait fast fertig war, beschloss er, ein Gespräch anzufangen, trotz des Risikos, dass Vegeta aufstehen und gehen könnte, wenn er seine Frage gestellt hatte.

„Sag mal, Vegeta...“

„Hm...?“ Der Prinz hatte seine Augen geschlossen und seinen Kopf zurückgelehnt.

„Was ist das denn eigentlich für ein Gegenstand, dem wir da hinterherjagen?“

Langsam öffnete Vegeta seine Augen und verzog keine Miene. Son Goku starrte ihn gespannt an.

„Es ist ein Spiegel.“

Vegeta hatte seinen Blick nach vorne in den Weltraum gelegt und er suchte nach den richtigen Worten, um den Spiegel zu beschreiben. Sein Geist beförderte ihn zurück in die Zeit, als er noch auf Vegeta-Sei gelebt hatte.

„Genau genommen ist es - oder war - eine Scherbe.“

Son Goku blickte den Prinzen gespannt an und legte sein Skizzenbuch zur Seite.

„Bevor die Saiyajins auf Vegeta-Sei lebten, gab es dort eine heiße Quelle in einem Urwald. Man sagt, diese Quelle habe magische Fähigkeiten gehabt und wer darin gebadet hatte, war danach nicht mehr derselbe, habe hellseherische Kräfte bekommen. Gedankenlesen und so ‘n Kram.“

Son Goku nickte und versuchte, Vegetas Erzählung zu folgen. Es war das erste Mal, dass er etwas aus der Geschichte der Saiyajin erfuhr.

„Zu dieser Zeit waren die Saiyajins nicht mehr als eine Horde wilder Affen, die in den Wäldern von Vegeta-Sei hausten. Erst als die Tsufurianer mit ihrer Gentechnik auf unseren Planeten kamen, entwickelten wir uns immer weiter zu humanoiden Wesen. Wir entdeckten die Kräfte der Quelle und versuchten sie zu nutzen, doch auch den Tsufurianern blieb die Macht des Wassers nicht versteckt und sie setzten sie gegen uns ein. Sie hatten gemerkt, dass unsere Entwicklung bedrohlich für sie wurde, obwohl sie dafür verantwortlich waren. Sie versuchten, uns zu unterdrücken, doch wir wehrten uns und erkannten dank des Wassers aus der Quelle, dass wir unsere Peiniger loswerden konnten, wenn der Mond voll war. Als Oozarus schlugen wir sie vernichtend. Doch noch bevor sie von unserem Planeten flüchteten, sorgten sie dafür, dass wir das magische Wasser nicht mehr benutzen konnte. Mithilfe einer Maschine verwandelten sie das glasklare Wasser in Kristall und zerschlugen diesen in millonen kleiner Splitter. Ein zu dieser Zeit besonders hoch entwickelter Saiyajin fand jedoch eine Scherbe, die nicht winzig klein war, sondern in etwa die Größe einer offenen Hand hatte. Er nahm sie an sich und sie wurde von da an verehrt, wie ein großes Heiligtum, doch lange wusste man nicht, dass auch in dieser Scherbe noch die Magie des Wassers schlummerte. Der Saiyajin, der die Scherbe besaß, wurde der Gründer der saiyajinschen Dynastie und ist somit einer meiner direkten Vorfahren. Das ganze ist mittlerweile mehrere tausend Jahre her.“

Vegeta schaute zu Kakarott rüber, der ihm mit gespitzten Ohren lauschte.

„Und diese Scherbe suchen wir?“, fragte er schließlich.

„Es ist keine einfache Scherbe mehr.“

Kakarott blickte ihn fragend an. „Nun lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen, Vegeta!“

Vegeta schnaubte wütend. „Lass mich doch erstmal nachdenken, bevor ich dir etwas sage. Ich erzähle das zum ersten Mal so ausführlich, du Baka!“

Beschwichtigend hob Son Goku die Hände. „Ist ja gut. Lass dir Zeit.“

Vegeta nahm sich noch einen Moment, um sich zu beruhigen, verschränkte dann die Arme und schloss die Augen. „Es ist ein Spiegel. Mit einem speziellen Verfahren kann man eine Kristallscherbe so schleifen, dass sie die Eigenschaften eines Spiegels annimmt. Dass man sich darin sehen kann. Einst wurde diese Scherbe diesem Verfahren unterzogen, bekam eine handgemachte Einfassung und einen Deckel aus Andrit - einem Gestein, das nur auf Vegeta-Sei vorkam - und einigen anderen Verzierungen. Als er fertig war, war er das schönste Objekt, das jemals von den Saiyajins erblickt wurde. Das Ganze sollte ein Geschenk für die Königin sein, eine Art Klappspiegel, wie ihn auch die Frauen auf der Erde benutzen, nur viel wertvoller und natürlich hochwertiger.“ Der Prinz war richtig ins Schwärmen gekommen, als er vom Objekt seiner Begierde sprach. Son Goku nickte. Chichi hatte auch immer so einen komischen Mini-Spiegel in ihrer Handtasche gehabt. Frauen...

„Doch als der Spiegel fertig war, stellte man fest, dass man sich in dem Spiegel nicht nur selbst ansehen konnte.“ Vegeta öffnete die Augen und blickte Kakarott direkt an. „Wenn man in den Spiegel sieht und dessen Rückseite auf eine andere Person richtet, dann ist es, als könnte man durch den Spiegel hindurchsehen und man sieht die gesamte Vergangenheit dieser Person.“

„Was?“, fragte Son Goku erstaunt. „Das heißt, wenn ich, hm... sagen wir, den Herrn der Schildkröten durch diesen Spiegel ansehe, sehe ich sein gesamtes voriges Leben?“

„Ja genau. Und das macht den Spiegel zu einer ungeheuren Waffe.“

„Wieso Waffe? Wie kann man denn jemanden mit seiner Vergangenheit töten?!“

Vegeta grinste Son Goku hämisch an. „Überleg doch mal, Kakarott. Wenn du die Vergangenheit einer Person kennst, kennst du all ihre Schwächen. Sämtliche Schwachpunkte. Jeden Angriffspunkt.“

Nachdenklich schloss Son Goku die Augen und lehnte sich in seinem Sitz zurück. Vegeta hatte recht. „Und so ein Spiegel kursiert seit Jahren im Weltall? Gruselig. Hoffentlich ist er nicht in allzu falsche Hände geraten.“

„Ich glaub nicht, dass er jemals benutzt wurde, seit er Vegeta-Sei verlassen hat.“

„Wieso?“

„Nachdem wir herausgefunden hatten, was der Spiegel kann, habe ich ihn so umgebaut, dass er nur durch einen bestimmten Mechanismus benutzt werden kann.“ Eine gewissen Portion Arroganz und Stolz schwang in Vegetas Stimme mit. „Ich denke nicht, dass irgendjemand herausgefunden hat, wie der funktioniert. Das weiß nur ich.“

Son Goku blickte Vegeta skeptisch an. „Nur du?“

„Hast du Tomaten in den Ohren?! Ja, nur ich.“

„Wie oft wurde er benutzt, bevor du ihn umgebaut hast?“

„Kein einziges Mal, außer von mir.“

Son Goku überlegte. „Vegeta... Das heißt, DU hast herausgefunden, dass der Spiegel das kann? Ich meine, warst du derjenige, der den Auftrag gegeben hat, die Scherbe zu einem Spiegel machen zu lassen?“

„Auftrag? Du spinnst wohl. So was wertvolles gibt man nicht aus der Hand. Ich hab den Kristall selbst geschliffen. Ich selbst habe den Rahmen gebaut und den Spiegel eingefasst. Was meinst du, warum mir so viel an diesem Teil liegt?“

Son Gokus Augen weiteten sich. Nie hätte er gedacht, dass Vegeta zu solch handwerklicher Arbeit fähig war. Mit einem Mal konnte er es kaum erwarten, diesen Spiegel zu sehen. Er musste wunderschön sein, wenn das, was Vegeta sagte, stimmte. Langsam begann er zu begreifen, warum dieser Spiegel so wichtig für Vegeta war. Er war eine Erinnerung an seine Vergangenheit. Eine Erinnerung an seine Jugend und an seine Mutter, für die der Spiegel als Geschenk gedacht war. //Er muss seine Mutter wirklich sehr geliebt haben...// Son Goku lächelte, als er sich einen sentimentalen Vegeta vorstellte. Er erinnerte sich daran, dass Vegeta seine Mutter portraitiert hatte und wieder wuchs das Bedürfnis in ihm, dieses Bild zu sehen. Ob er es wohl jemals zu Gesicht bekommen würde?

„Was ist dann mit dem Spiegel passiert?“, fragte Son Goku, nachdem beide eine Weile ihren Gedanken nachgehangen waren.

„Ich habe ihn natürlich nicht meiner Mutter geschenkt, sondern wegsperren lassen. Dummerweise hatte sich schnell rumgesprochen, zu was das Ding in der Lage war und so erfuhr auch Freezer, dieser Bastard, davon. Wir wussten, dass er alles daran setzen würde, den Spiegel zu bekommen, also sandten wir eine geheime Spezialmission aus, um den Spiegel auf einem anderen Planeten zu verstecken. Den Rest kennst du. Kyuri und Meat sind mit dem Spiegel abgehauen. Nasuto hat sich zurück nach Vegeta-Sei durchgekämpft, um uns zu berichten. Er wurde wieder losgeschickt, um die beiden Verräter zu finden, und seitdem hab ich ihn nicht wieder gesehen. Freezer hat uns unterworfen und den Planeten gesprengt. Nappa, Radditz und ich wurden zu seinem Laufburschen, durften die Drecksarbeit für ihn erledigen und so weiter. Blabla.“

Vegeta hatte keine Lust, jetzt an seine Zeit unter Freezer zu denken. Mehr brauchte Kakarott auch nicht wissen. Was er jetzt wusste, war wichtig für die Mission und alles andere wären unnötige Informationen gewesen, die er ihm, Abgesehen von ihrer Unwichtigkeit, überhaupt nicht erzählen wollte. Er wollte sich ja selbst nicht daran erinnern.

Son Goku hatte Vegetas Unbehagen bei den Erinnerungen an Freezer bermerkt und wollte nicht weiter nachharken. Er würde dem Prinzen zuhören, wenn dieser reden wollte, aber er würde ihn zu nichts drängen. Er lächelte beim Gedanken daran, wie verletzlich Vegeta im Grunde war und dass sein Stolz eigentlich nur ein Schutzschild vor weiteren Enttäuschungen war. Am liebsten wäre er aufgestanden und hätte ihn in seine Arme geschlossen.

Eine Weile waren die beiden Saiyajin noch schweigend dagesessen, doch dann stellte Vegeta mit leichtem Entsetzen fest, dass es nach Erdenzeit schon mitten in der Nacht war und dass sie beide wohl besser schlafen gehen sollten, da sie ziemlich hart trainiert hatten.

Nacheinander kletterten sie die schmale Leiter hinauf und erreichten den kleinen Gang, auf dem sich gegenüber gelegen ihre Schlafzimmer befanden.

Der Prinz wand sich als erster seiner Tür zu und öffnete sie. Son Goku blickte ihm nach.

„Vegeta?“

Der Angesprochene drehte sich um und blickte Kakarott an, dessen Augen einen seltsamen Glanz angenommen hatten. „Was?“

„Wenn wir den Spiegel haben... darf ich ihn dann einmal benutzen?“

Ein skeptischer Blick. „An wem?“

Son Goku grinste provokant. „Ich würde zu gerne in deine Vergangenheit blicken.“

Der Prinz lief rot an. „Das kannst du ja wohl total vergessen! Wenn überhaupt, werd ich ihn selbst benutzen, um endlich deine Schwachpunkte rauszufinden und dann werd ich dich ein für alle mal besiegen!“

Son Goku machte zwei Schritte nach vorne, stand nun direkt vor dem Prinzen und schaute ihn herausfordernd an. „Du kennst meine Schwächen bereits, mein Prinz.“ Er erhob seine rechte Hand und strich Vegeta damit zärtlich über die Wange. „Außerdem gibt es nichts, was ich dir nicht auch ohne den Spiegel erzählen würde, wenn du danach fragst.“

Vegeta war in eine absolute Regungslosigkeit verfallen und starrte Kakarott mit leicht geöffnetem Mund irritiert an. Was meinte er mit „Du kennst meine Schwächen bereits“? Und wieso sagt er das mit solch einem gehauchten Tonfall? Meinte er etwa... ihn? Er spürte Kakarotts Hand, die sanft über seine Wange glitt und eine Gänsehaut bildete sich auf seinem gesamten Körper. Verdammt, wieso hatte dieser Kerl nur solch ein Wirkung auf ihn?!

Im nächsten Moment spürte Vegeta, wie Kakarotts Hand in seinen Nacken glitt und ihn so näher zu sich zog. Vegeta fühlte sich absolut willenlos und obwohl sein Kopf nein sagte, wollte sich sein Körper einfach nicht gegen Kakarott wehren. So ließ er es zu, dass Kakarott ihn küsste.

Eine wohlige Wärme breitete sich in Vegetas Körper aus, als der die Lippen des anderen auf den seinen schmeckte. Willig öffnete er sich diesen und erwiderte den Kuss erst zögerlich, wurde dann aber immer fordernder. Kakarotts Geschmack war einfach zu göttlich, als dass er widerstehen konnte.

Kakarotts Zunge bahnte sich einen Weg zur Zunge Vegetas und es entbrannte ein leidenschaftliches Spiel zwischen den beiden, das von lustvollen Seufzern begleitet wurde.

Langsam drängte Son Goku Vegeta gegen die Wand und ließ seine Hände an Vegetas Oberkörper hinabgleiten. Er wollte den Prinzen einfach nur spüren. Dieser schlang seine Arme um Kakarotts Hals und versenkte seine Finger in dessen schwarzen Haaren. Unbewusst dürckte er sein Becken gegen Kakarotts Oberschenkel.

Abrupt beendete Son Goku das kurze Intermezzo, ließ von Vegetas Mund ab und blickte Vegeta tief in die Augen. „Gute Nacht, mein Prinz“, flüsterte er mit seinem gemeinsten Grinsen im Gesicht, ließ gänzlich von seinem Gegenüber ab und begab sich in sein Zimmer.

Leise schloss er die Tür hinter sich und atmete tief durch, bevor er sich auszog und sich in sein Bett legte. Er wusste, dass es äußerst fies gewesen war, Vegeta einfach so stehen zu lassen. Aber er fand, dass es ein geschickter Schritt war, um Vegeta dazu zu bringen, endlich zu akzeptieren, dass er Son Goku wollte und dass ein Zusammen-Sein schöner war, als dieses ewige umeinander Herum-Gemache.
 

Vegeta fühlte sich wie in kaltes Wasser geworfen. Was bildete sich dieser Unterklasse-Krieger überhaupt ein? Dass er ihn, den Prinzen der Saiyajin hier einfach so stehen lassen konnte?! //Erst macht er mich heiß und dann haut er ab?! Das kann er ja wohl vergessen! Dem werd ichs zeigen!// Er fasste einen Entschluss, tat einige Schritte und öffnete gereizt die Tür von Kakarotts Zimmer. „Ich kriege immer, was ich will, hast du das gehört?“

Son Goku blickte ihn süffisant aus seinem Bett heraus an. „Ich weiß, Vegeta.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  BadMajin
2013-09-03T21:07:58+00:00 03.09.2013 23:07
WAAHH!! Endlich hab ich es geschafft das Kapitel fertig zu lesen! Mensch! Ich hatte die ersten drei Seiten gelesen um dann festzustellen das ich ja noch weg musste... so nix wars mit weiterlesen. Dann seh ich in meinen ENS das es ein neues Kapitel gibt. Hab mich gefreut wie ein Schneekönig und mach mich direkt ans lesen.... Dann der Gedankenblitz das da irgendwie was nicht stimmt mit der Story. Nee mit der Story war alles gut nur ich hab verpeilt das mir noch gut 10 Seiten vom letzten Kapitel gefehlt haben -.-''
Vegetas fieße Gedanken sind sooo schöööön ähm... fieß? ^^
Wenn Goku nur ab und an wüsste was Getalein so vor sich hin grübelt *hihi* Am besten gefallen mir seine patzigen Ausdrücke "das kann er vergessen..!"
Am faszinierenden fand ich deine Beschreibung wie Geta seine Mum zeichnet! O.O Ich hab ihr Portait ja schon bildlich vor mir gesehn!
Die Erklärung von dem Spiegel fand ich klasse! Schön beschrieben und vorallem wieder ein Detail in Vegetas Vergangenheit gelüftet ^^
Ich frag mich nur ob Geta da nicht noch etwas zu jung gewesen ist um so eine Meisterleistung hinzubekommen? Die Maschinen wird er schon gehabt haben als Prinz. Aber mit 5 sowas herstellen? hm ka... Ich traus ihm schon zu, wegen seines Durchhaltevermögens.
Vegetas Gesichtsausdruck hätte ich zu gern gesehn als Goku ihn an der Wange gestreichelt hat. So richtig schön verdattert >.<
Weiter, Weiter!!
*knuddel*
Antwort von:  katzendrache
04.09.2013 01:21
ich glaub ich muss das echt langsam mal irgendwo reinbringen... in meiner vorstellung, bzw meiner version der geschichte war vegeta schon jugendlich, als freezer den planeten gesprengt wurde. d.h. er war vielleicht schon zwölf, als er den spiegel gemacht hat. naja, dann bau ich das halt mal ein.^^ historische unkorrektheiten... ayayay. naja, in ffs ist alles erlaubt :P
Von:  Arya
2013-08-31T11:57:24+00:00 31.08.2013 13:57
HalliHallo!!

Habe es endlich geschafft dein Kapitel zu lesen und einen Kommi zu hinterlassen :-)

Fand die Story des Spiegels und des Teiles aus Vegetas Vergangenheit gut geschrieben und sehr schlüssig. Kann ich mir gut vorstellen,
denn wenn Vegeta sich was in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er es auch durch, bzw. arbeitete er mit einer Leidenschaft für sein Ziel, das find ich echt
erstaunlich. Und das hast du mit der Geschichte über den Bau des Spiegels verdammt gut hinbekommen!!!
War ja klar, das Goku diesen Magischen Spiegel einmal ausprobieren will, immerhin hat Vegeta eine unbekannte Vergangenheit, die ihnbis zum Ende
des Mangas begleitet und geprägt hat. Das einer wie Son-Goku darauf so neugierig reagiert ist meiner Meinung nach nur normal und logisch.
Wenn Vegeta will, dann harmonieren die beiden echt gut miteinander!! :-))
Aber ich muss sagen, du hast einen verdammt fuiesen Cliffhanger eingebaut!!
Und das Goku so fies sein kann, wow. Wobei, ich weiß nicht ob sein Spiel mit dem Feuer so eine gute Idee ist... man kann sich sehr leicht verbrennen,
wenn man dieses Speil nicht beherrscht. Und bei Goku zweifel ich ein wenig dran :-)
Möchte wissen, was da noch so alles bei den beiden passiert. Und welche Vergangenheit unser Prinz mit den anderen drei Saiyajin so teilt!!
Schreib auf jedenfall weiter.
Antwort von:  katzendrache
31.08.2013 20:22
witzig, dass du immer auf animeyy und auf fanfiktion.de kommentierst. ich wunder mich jedes mal :P
Antwort von:  Arya
01.09.2013 14:58
Ich weiß, eine echt komische Angewohnheit von mir... Wobei ich eigentlich nie vorgehabt hatte, bei FF.de zu kommentieren, das sollte nur ne Plattform sein, um meine FFs on zu stellen und nicht zu lesen, aber das habe ich recht schnell über Bord geworfen :-)
Antwort von:  katzendrache
01.09.2013 15:43
an sich ist FF.de ja unkomplizierter... keine gesperrten adult-artikel und kein ewiges warten aufs freigeschaltet werden... dort ist das neue kapitel schon seit gestern abend online, während ich hier noch warte -.- das nervt irgendwie.
Antwort von:  Arya
01.09.2013 15:54
Du wirst hier auch noch etwas länger warten müssen. Keine Ahnung, warum hier so große Unterschiede bei den verschiedenen Seiten gegeben sind... Meine Braucht auch mal ein Tag oder etwas länger, um on gestellt zu werden.
Antwort von:  katzendrache
02.09.2013 00:08
naja knapp 24h bis es online war.^^
Von:  Saiyan-Princess
2013-08-26T20:11:03+00:00 26.08.2013 22:11
oh mann ich hab es endlich geschafft deine ff weiter zu lesen und ich bin erstaund welche ausmaße diese story angenommen hat.
also diesen spiegel würde ich auch zu gerne mal sehen ^^

die story wird echt spannend und ich werde auf jedenfall dabei bleiben also schreib bitte schnell weiter ^^
Antwort von:  katzendrache
27.08.2013 00:44
ja, über die ausmaße wunder ich mich mittlerweile selbst... eigentlich sollte das ne schöne kurze liebeschnulze werden.
aber bei diesen saiyajin weiß man ja nie...
hat sich beim schreiben ziemlich verselbständigt irgendwie.
und die kommentare beflügeln.^^
Antwort von:  Saiyan-Princess
27.08.2013 01:05
ja ich kenn dass meine geschichten enden auch nie so wie ich es ursprünglich geplant hatte ^^

aber der verlauf deiner geschichte ist echt gut und greift super ineiander über sehr fließende übergänge ^^
Antwort von:  katzendrache
28.08.2013 02:10
hach immer dieses lob *rot-werd*
is das schön^^
Antwort von:  Saiyan-Princess
28.08.2013 11:55
^^


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