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elleth

-Elbenmädchen-
von

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Sindarin und andere Probleme mit Elben

Eilig ritt ein Trupp Elben über die lange Straße von Düsterwald nach Isengard, wo sie bereits erwartet wurden. Gandalf der Graue persönlich hatte an Thranduil Herr von Düsterwald und König der Waldelben eine Nachricht geschickt. Elinol, Hauptmann der Reiter, runzelte seine schöne Stirn. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was einen so langen Weg wert war. Sein Herr hatte ihm nichts Näheres verraten.

Er drehte seine dunkelgrünen Augen zu einem weiteren Elben, der gerade zu ihm aufschloss. Er erkannte Tawarên, seinen treuen Freund.

"Elbische Pferde sind zwar ausdauernd, aber dieser Galopp wird selbst ihnen nicht gut bekommen", ermahnte der Grauäugige. Elinol zog die dunklen Augenbrauen zusammen und verlangsamte sein Tempo.

"Du hast Recht."

Tawarên grinste.

"Sicher hab ich das. Hab ich doch immer. Aber sag..." Er machte ein ernstes Gesicht und sah seinen Hauptmann durchdringend an. "...weshalb die Eile? Willst du so schnell zurück? Sei doch froh, dass du für einige Zeit nicht die Grenze bewachen musst. Oder liegt es vielleicht an Eliant? Du willst wohl den Rest unserer Zeit in Bruchtal verbringen, bevor wir nach Düsterwald zurückmüssen?"

Elinol gab seinem Pferd Norui die Sporen, so dass es ein Stück vortrabte und er sich den Fragen seines Freundes entziehen konnte. Natürlich war er froh einige Zeit keine Wache schieben zu müssen, aber es machte ihn neugierig, was so wichtig war, dass vier Elbenkrieger quer durch ein reines Menschengebiet reiten mussten.
 

Elinol stoppte sein Pferd und zwang somit auch die anderen Elben hinter ihm anzuhalten.

"Was ist los Hauptmann? Stimmt etwas nicht?", fragte Ithildin, dem das plötzliche Halten etwas verstimmte.

Er war nun schon lang genug Grenzwache, um hinter jedem Stein einen Ork, Troll oder Schlimmeres zu vermuten. Elinol drehte seinen honigblonden Schopf zu seinem Untergebenen um und musterte ihn streng. Ithildin sollte gefälligst Ruhe bewahren und seinen Unmut für sich behalten. Neben dem Grenzwächter, in seiner grünen Kleidung und dem grauen Mantel darüber, der am Rücken von Köcher, Bogen und einem Schwert mit weißem Griff und schmaler, silber-weißer Klinge, zusätzlich an den Körper gedrückt wurde, löste sich Lagor, Tawarêns Pferd und schritt zum Hauptmann.

"Wieso hältst du?"

Elinol sah seinen Freund nicht an, dennoch bemerkte dieser das blaue Leuchten in seinen Augen. Er konzentrierte sich auf etwas in der Ferne.

"Siehst du, der Orthanc und Isengard?"

Tawarên stutzte. Noch etwa zwei Wegstunden vor ihnen, ragte, umgeben von üppigem Wald, ein weißer Turm, wie eine Nadel, in den Himmel. Gleich einem Spinnennetz, umrahmten gepflasterte Wege das bizarre Gebäude. Das war sie also, Heimstätte von Saruman und Sitz der Zauberer von Mittelerde.

"Da müssen wir hin."

Tawarêns Augen folgten Elinols Arm, den er nun ausgestreckt vor sich hielt. Allerdings zeigte er nicht auf den Orthanc, sondern auf einen Fleck dahinter. Der etwas jüngere Elb mit den grau-grünen Augen runzelte die Stirn.

"Nicht zum Orthanc?"

Der Hauptmann schüttelte seine langen, glatten, honigblonden Haare.

"Nein, wir müssen zum Waldrand dahinter."

Er gab Norui die Sporen und galoppierte weiter voraus. Tawarên, Ithildin und Dhoron seufzten, folgten ihm dann aber doch.
 

Auf die Umgebung konzentriert und dennoch gelassen ritt Elinol durch den Wald. Der Weg war schmal und wie ein Baldachin verschränkten sich die Äste, über den Elbenköpfen, ineinander. Nur gelegentlich drang die Sonne in ihrer vollen Pracht durch die Kronen, sonst nur einige Strahlen, die allem eine angenehm schattige Atmosphäre gaben. Buntes Vogelgezwitscher und einige Rehe, die, durch die Bäume hindurch, interessiert zu den Ankömmlingen blickten, gaben dem Frieden den letzten Schliff.

Dhoron, ein recht junger Elb, dessen Haare etwas dunkler waren, als die der anderen, richtete seine Augen geradeaus. In der Ferne, unter einer großen Eiche, hatte er etwas entdeckt. Die graue Farbe des Mantels war im dunklen Schatten kaum erkennbar und doch handelte es sich hierbei um eine Person.

"Hauptmann seht!"

Elinol nickte knapp.

"Ich habe es bereits gesehen. Es ist Mithrandir."

Der alte Mann erwartete sie bereits. Aufgerichtet stand er im Schatten des großen Baumes, der den Weg gabelte. Seine Augen leuchteten und ein Lächeln zierte seine Lippen, als er die Elben auf sich zukommen sah.

"Sei gegrüßt Elinol aus Düsterwald! Wir haben uns lang nicht mehr gesehen."

Der eher schweigsame Elb sprang von seinem Pferd und verneigte sich vor dem Magier, dessen wahre Macht nicht mit seinem Äußeren vereinbar war.

"Sei gegrüßt Mithrandir. Nicht mehr, seid eurem letzten Besuch bei Thranduil."

Kein Lächeln stahl sich in sein hübsches Gesicht. Emotionslos stand er dem alten Mann, den er schon sehr lange kannte, gegenüber. Gandalf machte dies nichts aus. Er war es gewohnt, dass Elben seiner Position das Wort Emotion nicht einmal buchstabieren konnten, geschweige denn, diese auch noch zu zeigen.

Bedachten Schrittes ging der alte Mann auf den Ewigjungen zu, die Stirn nachdenklich in Falten gelegt und den Griff um seinen knorrigen Stab verstärkt.

"Auf ein Wort, Elinol, ich denke nicht, dass dein König dir schon alles erklärt hat."

Der Elb nickte und übergab Tawarên, der auch abgesessen hatte die Zügel, um Gandalf aus der elbischen Hörweite zu folgen.
 

"Was glaubst, über was sie reden?"

Dhoron stützte seine Unterarme neben dem Sattelknauf ab und hielt die Zügel locker in der Hand, während er neugierig zu seinem Hauptmann hinüberschaute.

"Weiß nicht, werden wir sicher bald erfahren", antwortete Tawarên schulterzuckend.

Auch er beobachtete Gandalf und Elinol sehr genau und was er sah, gefiel ihm nicht. Es musste ein sehr spezieller Auftrag sein, denn Elinol runzelte abwechselnd die Stirn oder hob eine seiner dunkelblonden Augenbrauen. Eins war klar, dieser Auftrag gefiel ihm nicht, auch wenn sein Körper sich kaum rührte.

"Sieht nicht nach was Einfachem aus, oder?"

Dhorons mittelblonde Haare fielen über seine Schultern, als er noch weiter absank. Aus dem Augenwinkel schielte er zu Ithildin, der seinen Kopf in alle Richtungen drehte, um zu lauschen. Der jüngere Elb seufzte bei dem Anblick. Hinter jedem Grashalm und unter jedem Kiesel vermutete Ithildin eine Bedrohung, deswegen war er auch freiwillig mitgekommen, damit nichts Gefährliches in das Gebiet der Waldelben eingeschleppt wurde.
 

Gandalf und Elinol trennten sich.

"Aufsitzen!" sagte der Elb scharf zu Tawarên, als er diesem den Zügel von Norui wieder abnahm.

"Wir folgen Mithrandir."

Wie aufs Stichwort kehrte der Magier auf einem fuchsfarbenen Pferd, zwischen den Bäumen, herausgeritten. Im Schritt folgten die Elben dem alten Mann, während Elinol mit ruhiger Stimme seinen Begleitern den Grund für ihre Reise erklären musste. Tawarên grinste belustigt, Ithildin schien unbeteiligt und Dhoron glotzte seinen Hauptmann nur zweifelnd an.

"Weswegen?" fragte er schließlich verwirrt.

Elinol zeigte nicht einmal ein Muskelzucken.

"Es ist unser Auftrag und wir haben darüber keine Fragen zu stellen!"

Seine Stimme war hart und erlaubte nicht die geringste Spur von Widerspruch.

"Das ist ein merkwürdiger Auftrag und erklärt immer noch nicht unseren Umweg über Bruchtal", murmelte der junge Elb.

Elinol verdrehte die Augen und drehte nun doch seinen Kopf zu seinen Leuten um.

"Weil ich Elrond etwas von Thranduil ausrichten sollte."

Geflissentlich ignorierte er das breite Grinsen auf Tawarêns Gesicht. Dieser ritt so nah an Dhoron, dass er ihm ohne Probleme in der Seite anhauen konnte.

"Unser König hat ihn doch nur dort hingeschickt, wegen Eliant. Sicher steht bald eine Hochzeit ins Haus."

Der jüngere Elb wandte seinen Blick von Elinol ab, der sich grummelnd zurückdrehte und stur auf Gandalfs Rücken starrte, und auf Tawarên zu. Unglaube stand in seinen Augen. Der Hauptmann und Frauen, das war so untypisch und dann noch mit Eliant. Nur Arwen war ihr in Bruchtal an Schönheit, Anmut und Geist überlegen. Sie passte so gar nicht zu dem schroffen, abweisenden Elinol, außerdem hieß es, Elrohir sei an ihr interessiert. Wohl doch nur wieder eines dieser Gerüchte.

Immer noch starrte Dhoron seinen Kameraden mit offenem Mund fragend an.

"Du glaubst mir nicht? Es stimmt aber. Zur Festigung des Bündnisses zwischen Bruchtal und Düsterwald wurde beschlossen, dass Eliant mit einem Waldelb verheiratet werden soll."

Angestrengt versuchte Tawarên ein ernstes Gesicht zu machen.

"Da die Braut ja nicht irgendwer ist, sondern Glorfindels Mündel und damit annähernd Elronds Patenkind, kommt als Gemahl nur mindestens ein Hauptmann in Frage, der zudem Thranduils Vertrauen genießt."

Dhoron wunderte sich etwas, weshalb die Mundwinkel des anderen Elben nervös zu zucken begannen.

"Allerdings gibt es in ganz Düsterwald nur einen Hauptmann, der weder verheiratet, verlobt oder versprochen ist und das ist Elinol."

Das Zucken wurde immer stärker und letztendlich brach er in lautes Lachen aus.

"Weil unser König sich Sorgen macht, sein treuer Hauptmann würde nie heiraten, hat er Elronds Vorschlag zugestimmt."

Feixend schaute er geradeaus zum Hauptmann. Irrte er sich oder war da ein leichter, roter Schimmer an der äußersten Spitze seiner Ohren?

"Er ist so ungeschickt bei Frauen, dass jetzt sogar schon sein König als Kuppler einspringen muss." Die Ohrspitzen waren wirklich gerötet. Es schien dem sonst so unterkühlten, unangreifbaren Elinol peinlich zu sein.

"Du hättest sehen müssen, wie erfreut Eliant war, als sie ihn dann endlich gesehen hat. Nicht umsonst hat sie uns sofort weggeschickt", fuhr Tawarên unbeirrt fort.

Dhoron konnte es sich lebhaft vorstellen und musste unwillkürlich grinsen. Eliant war nicht unbedingt für ihre Schüchternheit bekannt und das dürfte Elinol wohl ziemlich überfordert haben.

"Tawarên?"

Der Angesprochene horchte auf und sah zu seinem Hauptmann. Geradeausschauend saß er auf seinem Schimmel. Der Körper hatte sich Noruis Bewegungen perfekt angepasst und gab dem strengen Elben doch eine Spur von Gelassenheit und der Rotschimmer war endgültig verflogen.

"Wenn du nicht die nächsten Jahrhunderte die Pferdeställe ausmisten willst, solltest du jetzt besser still sein oder ich werde Dhoron erzählen, wie du dich bei Eirien angestellt hast."

Die dunkle Stimme war klar, ernst und frei von jeglicher Drohung oder Spott. Tawarên schluckte, lief knallrot an und schwieg peinlich berührt. Schallend lachte Dhoron auf und fing sich einen bösen Blick von Ithildin.

Allmählich ebbte das Lachen ab und auch Tawarên bekam eine gesündere Gesichtsfarbe, schwieg aber weiterhin. Erst jetzt bemerkte Dhoron den finsteren Blick, der auf ihm lag. Irritiert sah er zu Ithildin.

"Was ist?"

Der ältere Elb mit den hellblonden Haaren sah ihn abschätzig an

"Musst du so laut sein?", zischte er, "so werden uns unsere Gegner meilenweit hören."

Der Mittelblonde lächelte immer noch versöhnlich.

"Ithildin, wir sind hier in Isengard, was für Gegner erwartest du hier? Tollwütige Eichhörnchen oder rollige Wildkatzen?"

Der Angesprochene knurrte verächtlich und ließ sich mit seinem Pferd zurückfallen

"Orks können überall lauern", murmelte er und fing sich wieder ein Augenrollen Dhorons ein.
 

Einige Meter voraus deutete sich eine Lichtung an, denn die Sonne brach mit aller Macht durch das Blätterdach. In dem Tempo würde es noch einige Minuten dauern, bis sie die Hütte erreichten, welche unübersehbar in der Mitte der Lichtung, umringt von einem kleinen Garten, stand. Unbeirrt ritt Gandalf darauf zu und bemerkte nicht, dass der Abstand zu den anderen immer größer wurde. Das Rascheln in den Blättern kam diesen merkwürdig vor.

Misstrauisch reckte Elinol seinen Kopf zum Blätterdach über sich und suchte dies ab. Es kam ihm vor, als würde ein Schatten über ihnen durch die Äste wandeln. Ein Blick zu den anderen, gab ihm Zustimmung. Auch sie hatten etwas bemerkt, denn angespannt saßen sie auf ihren Pferden und lauschten jedem Geräusch. Besonders Ithildin schien verkrampft, einen Pfeil bereits schussbereit im Bogen haltend.

Ein sehr lautes Rascheln in einer blattreichen Buche voraus, schreckte die Elben auf. Ithildin riss seinen Bogen hoch und schoss auf den Schatten. Ein spitzer Schrei ertönte, als jene vermeintliche Bedrohung aus dem Blätterdach fiel und sich beim Aufprall auf dem harten Weg, den Fuß verknickste. Seine Verwirrung für sich behaltend, blickte Elinol in zwei grün-blaue Augen, die ihn geschockt vom Boden hinauf ansahen.

Der Ausdruck in ihren Augen änderte sich. Wütend blickte sie an den beiden ersten Reitern vorbei zu einem weiter hinten, der sie mit einer Mischung aus Misstrauen und Verzeihung ansah. Beschämt versuchte er den Bogen vor ihrem bohrenden Blick zu verstecken.

Tawarên war der Erste, der sich fing. Belustigt schloss er zu Elinol auf und sah auf Ithildins ,Feind' hinab.

"tiro firiel!"[1]

Und sogleich spürte er ihren fragenden Blick auf sich. Er lächelte, doch es kam Linn unecht, fast schon überheblich und spöttelnd vor. Sie verstand nicht, was es war, aber dem vergnügten Ton zu urteilen, musste es etwas auf ihre Kosten gewesen sein.

"Was fällt euch ein, ihr hättet mich töten können", schimpfte Linn unvermittelt los, dass die vier Männer erschrocken zurückzuckten.

"edain"[2], murmelte Tawarên kopfschüttelnd, sowohl amüsiert, als auch leicht schockiert über ihren Wutausbruch.

Wiederum glotzte ihn das Mädchen verständnislos an. Es war ein komischer Anblick fand er. Das Mädchen, mit den zerzausten Haaren, indem sich einige Blätter beim Sturz verfangen hatten und dem zerrissenen Kleid, saß, mit angewinkelten Beinen und zurückgelehntem Oberkörper, da und blickte sie mit aufgerissenen Augen fragend an. Er lachte auf und weckte nun auch endlich Gandalfs Aufmerksamkeit.

Der Zauberer hörte das helle Lachen Tawarêns und drehte sich auf seinem Fuchs um. Erstaunt sah er sich die Szene, die sich ihm bot an und kehrte hastig um.

"Linn, bist du in Ordnung?" fragte er das blonde Mädchen von seinem Pferd herab. Verwirrt blickte sie zu ihm auf und er verstand, weshalb der Elb so gelacht hatte. Auch ihm schlich sich ein Lächeln auf die Lippen.

"Sieh haben mich einfach abgeschossen", klagte das Mädchen kleinlaut. Die merkwürdige, aber unendlich klangvolle und schöne Sprache, hallte noch in ihrem Kopf. Gandalf seufzte.

"Du bist auch selber schuld, was kletterst du so auffällig in den Bäumen, wo du doch genau weißt, dass Elben kommen?"

Empört über sein Tadel sprang sie auf, nur um kurz danach wieder auf den Boden zu plumpsen. Ein stechender Schmerz bohrte sich in ihr Fußgelenk, als sie dieses aufzusetzen versuchte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb sie sich den Knöchel.
 

Vorwurfsvoll blickte Elinol über die Schulter zu Ithildin, der versöhnlich und beschämt lächelte, bevor er absaß und Tawarên den Zügel zuwarf. Überrascht blickte Tuilinn auf, als sich der gutaussehende Mann zu ihr hinunterkniete.

"mae govannen Linn",[3] begrüßte sie der Blonde und erntete dafür einen hilflosen Blick.

Sie fasste es als Gruß auf und erwiderte ihn mit einem scheuen Nicken, was der Elb zu verstehen schien. In seinen eher neutralen Augen blitzte kurz etwas Freundlichkeit auf.

"aranno ven mîn úgarth"[4], fuhr er fort, während er ihr Gelenk betrachtete.

Linn errötete beschämt, als Elinol ihr Kleid bis zu den Knien hochschob. Sie spürte seine kalte Hand, die ihren Unterschenkel fixierte und wie die andere vorsichtig über das Gelenk strich. Ein heißkalter Schauer zog sich über ihren Rücken. So nah war ihr noch nie ein Mann gewesen. Doch etwas an ihm war seltsam. Kritisch musterte sie ihn, während er ihren Fuß schmerzhaft in sämtliche Richtungen bog. Seine Ohren! Irritiert von den Spitzen Ohren musste sie sich zurückhalten, um sie nicht zu berühren und zu sehen, ob sie genauso echt waren, wie ihre. Ihre blonden Haare streiften Elinols Gesicht, als sie schwunghaft ihren Kopf in Gandalfs Richtung drehte.

"Das sind ja wirklich Elben", bemerkte sie erstaunt.

"Natürlich", lächelte der alte Mann, "oder glaubst du ich würde dich belügen?"

Zu einer Antwort konnte sie nicht mal mehr ansetzen, denn Elinol hatte sie auf den Arm genommen und trug sie zu Norui, wo er sie in den Sattel hob. Verwirrt hielt sie sich am Sattel fest, als der Elb vor ihr aufsaß. Vorsichtig nahm sie ihre Hände vom Sattel und legte sie auf Elinols Hüfte, als sich das Pferd in Bewegung setzte.
 


 

Nachdenklich schaute Elinol in das kleine Zimmer, aus dem nur schwaches Kerzenlicht drang.

"Es ist nichts gebrochen und wird schnell heilen. Wir werden ohnehin reiten, also sollte es keine größeren Verzögerungen oder Probleme geben."

Gandalf nickte.

"Und du weißt, was du noch zu tun hast?"

Leicht zuckte eine dunkelblonde Braue. Natürlich wusste er, was er noch zu tun hatte, auch wenn er es nicht verstand. Dieses Mädchen sollte nicht nur so schnell wie möglich Sindarin lernen, sondern auch noch einiges andere, was eine Grenzwache, ausgerechnet eine Grenzwache, können muss. Wenigstens konnte sie reiten, dass hatte er bemerkt und das mit dem Klettern war auch kein Problem. Es würde wohl eine einfache Reise werden. Elinol nickte und wandte sich dann seinen Leuten zu, die sich am Kaminfeuer wärmten. Dhoron und Tawarên zogen den sichtlich beschämten Ithildin immer noch auf. Diesem war der ganze Vorfall mehr als peinlich und er hatte sogar angeboten, dem Mädchen sein Pferd zu überlassen, was schon außergewöhnlich ist. Elinol war zufrieden, vielleicht würde dieser Vorfall ihn endlich von seiner Paranoia befreien.
 

"Wie fühlst du dich?"

Gandalf saß auf einem Stuhl und schaute besorgt in Tuilinns Gesicht. Ihr Fuß lag ausgestreckt auf einem niedrigen Hocker, während ihr Körper tief im weichen Sessel verschwand.

"Gut", antwortete sie knapp und der Graue streichelte sich den Bart, wobei er sie kritisch musterte.

Aus dem Wohnzimmer drangen elbische Laute an ihre Ohren. Die Sprache war wirklich schön, auch wenn sie diese nicht konnte, noch nicht.

"Wissen sie, wer ich bin?"

Der Graue schüttelte den Kopf.

"Nein und es wäre sicher besser, wenn du es ihnen erst erzählst, wenn ihr am Ziel seid."

Linn nickte verstehend.

"Können sie auch die Allgemeinsprache?"

Enttäuschung und leichte Panik breitete sich in ihr aus, als der alte Mann wieder den Kopf schüttelte. Wochenlang mit Leuten unterwegs sein, deren Sprache sie nicht verstand und die ihre nicht konnen. Sie seufzte enttäuscht.
 


 

[1]"Schaut, ein (sterbliches) Mädchen!"

[2]"Menschen"

[3]"Seid gegrüßt Linn" -> in etwa

[4]"Vergebt uns unsere Schuld!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Poolee
2003-08-08T15:40:00+00:00 08.08.2003 17:40
Ich mag Elinol!
Ist das einer aus dem Buch oder ein von dir erfundener Charakter?
Ich mag Charakteren, die kühl und geheimnisvoll sind...
Deshalb ist er genau nach meinem Geschmack! *fg*
Außerdem fand ich Männer mit langen Haaren schon immer lecker...*smile*
Und ich fand's sooo süß, als die anderen Elben über Elinol und seine "Zukünftige" gesprochen haben - die roten Ohren konnte ich mir gut vorstellen...^^
Allgemein finde ich die Gespräche zwischen den Elben sehr erfrischend! Es beschreibt die scheinbar herrschende Freundschaft zwischen ihnen sehr gut.
Und immer noch finde ich es faszinierend mit der elbischen Sprache.
Woher kannst du sie denn?
Passt natürlich toll zur Geschichte, wenn es Sätze in einer fremden Sprache gibt und man so nachvollziehen kann, wie es Linn in der ersten Zeit ergehen musste.
Weiter so! *Fähnchenschwenk*

^^Poo
Bis zum nächsten Kapitel!*fg*
Von: abgemeldet
2003-06-10T03:32:49+00:00 10.06.2003 05:32
Das war ja klasse:-) Aber kann eigetlich nicht jeder die Allgemeine Sprache? Sonst währe sie ja nicht allgemein.
Von: abgemeldet
2003-06-09T08:49:46+00:00 09.06.2003 10:49
Diesmal hats mit Sprache alá Tolkin doch noch geklappt!!!!Warn SUPERGALAKTISCHMEGASTARKES kapitel!!!!!
Mach büdde schnell weida!!!!!

Berit


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