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Niemand hat je mich gewählt...

von

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...auch du nicht

„Shikamaru verbringt ja fast nur noch Zeit mit Temari!“

„Bist du blind? Die sind ja auch total ineinander verknallt!“
 

Noch immer glaubte Ino zu hören, wie ihre Freunde sich über die beiden unterhielten.

Niemand hatte bemerkt, wie der blonden Kunoichi für den Bruchteil einer Sekunde die Gesichtszüge entglitten waren.

Ihr Herz hatte sich schmerzhaft zusammen gekrampft.

Shikamaru und Temari

Shikamaru mit einer Freundin.

Mit einem anderen Mädchen als ihr selbst.

Mit einem frustrierten Seufzer warf Ino sich auf ihr Bett. Wann hatte sie angefangen, ihren ehemaligen Teamkameraden mit anderen Augen zu sehen? Sie wusste es nicht. Oder treffender gesagt: sie wusste nicht, was es ausgelöst hatte.

Sie war immer die gewesen, die die Jungs nicht gewollt hatten. Die hübsch gefunden wurde, aber die eben nicht gewollt wurde. Der immer irgend etwas gefehlt hatte.

Sakura und sie hatten sich um Sasuke gestritten.

Sasuke hatte Sakura gewollt.

Und sogar als sie Neji angebaggert hatte, auch wenn sie nie ernsthaftes Interesse an ihm gehabt hatte, sondern ihn nur hatte ablenken wollen, hatte dieser nicht einen hauch von Interesse gezeigt. Erst später hatte sie erfahren, dass es für ihn offenbar immer nur TenTen gegeben hatte.

Auch Shikamaru schien sich nie für sie zu interessieren, doch er interessierte sich schließlich für kein Mädchen.

Und ihr hatte er sogar gesagt, dass er sie hübsch fand.
 

Er hatte sie gefunden, nachdem Sasuke und Sakura öffentlich bekannt gegeben hatten, dass sie ein Paar waren.

Er hatte immer gewusst, wo er sie suchen musste wenn sie nicht gefunden werden wollte.
 

„Vergiss ihn, Ino. Wenn er dich nicht will, dann hat er dich auch nicht verdient.“

„Sakura wurde früher immer für ihre breite Stirn ausgelacht. Sie fand sich so hässlich. Jetzt ist sie viel hübscher als ich. Sasuke hat das gesehen.“

„Du bist hübscher als Sakura.“

„Das sagst du nur so.“

„Ihr Mädchen seid anstrengend.“
 

Ein trauriges Lächeln umspielte Inos Lippen.

Sie war so dumm.
 

„Shikamaru ist sicher in dich verliebt!“

Lachen.

„Hörst du dir selbst beim Reden zu, Sakura?“
 

Sie hatten das Thema nie wieder angesprochen und Ino hatte lange nicht darüber nachgedacht.

Bis zu jenem Abend.
 

Sie, Shikamaru, Choji und Asuma hatten eine Mission beendet, waren aber noch nicht nach Konoha zurückgekehrt.

Sie saßen gemeinsam am Lagerfeuer; Asuma und Choji schliefen tief und fest.

Shikamarus Blick war fest auf das Lagerfeuer gerichtet, während er und Ino über Gott und die Welt redeten.

Ino sah ihn an und, ohne Vorwarnung, schoss ihr die Frage durch den Kopf, wie es wohl wäre Shikamaru zu küssen.

Erschrocken wandte sie den Blick von seinem Gesicht ab.

Himmel, was dachte sie denn da?

Im Laufe des Abend huschte ihr Blick immer wieder zu ihm. Zu seinen Händen, über seine Arme und seinen Oberkörper – Ino war dankbar für die Dunkelheit; sie war sich sicher, dass sie inzwischen dunkelrot angelaufen war vor lauter Scham.

Woher kamen diese wirren Gedanken?

Das war alles Sakuras Schuld, die ihr diesen Floh überhaupt erst in Ohr gesetzt hatte.

Sie und in Shikamaru verliebt – also wirklich.

„Du kannst ruhig schlafen, Ino... ich übernehm die Nachtwache, wenn du müde bist.“

seine leise, dunkle Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken.

Dummer, dummer Körper.

„Ich...ähm also...ja klar...“

Seit wann stotterte sie denn? Das war doch Hinatas Spezialität!

Bevor sie sich zu weiteren Dummheiten hinreißen lies, legte sie sich hin, das Gesicht Shikamaru zugewandt und versuchte, sich einzureden, dass nichts dabei war, dass sie ihn gutaussehend fand.

Sie hatte ihn schließlich schon immer gutaussehend gefunden. Auch, als sie noch in Sasuke verliebt gewesen war. Das bedeutete gar nichts.
 

Das und anderes hatte Ino sich seitdem krampfhaft versucht einzureden.

Sie war nicht in Shikamaru verliebt. Sie fühlte sich einsam und sehnte sich nach dem Gefühl, geliebt zu werden und selbst verliebt zu sein.

Und Shikamaru war, wenn er denn wollte, ein einfühlsamer junger Mann.

Ein intelligenter, überdurchschnittlich gutaussehender einfühlsamer junger Mann noch dazu.

Da war es kein Wunder, dass diese emotionale Verwirrung gerade bei ihm vonstatten ging, aber das ging sicher schnell vorbei.

In diesem Stil versuchte Ino, sich wochenlang zu beruhigen.

Bis das Gerede über Temari anfing.

Die selbstbewusste, toughe, witzige, lockere und schöne Temari.

Sie begann, Shikamarus Verhalten in ihrer Gegenwart zu beobachten.

Und sie kam zu dem selben Schluss wie alle anderen auch: Shikamaru war verliebt.

Und das tat weh. Mehr, als bei Sasuke.

Ino drehte sich auf die Seite und ihr Blick fiel auf ihr Spiegelbild.

So viele sagten ihr wie hübsch sie doch sei.

Ihre Freundinnen hatten ihr, als sie ihnen von ihren Gefühlen für Shikamaru erzählt hatte, versichert sie sei viel hübscher als Temari.

Und dennoch schien ihr offenbar wieder etwas zu fehlen.

Wie immer war sie diejenige, die nicht gewollt wurde.

Die gute Freundin.

Natürlich.

Wäre sie ein Mann, würde sie sich wahrscheinlich auch eher in Temari verlieben als in sich selbst.

Sie war launisch, zickig, anstrengend..

Die Männer mussten sich in die Sakuras und Temaris dieser Welt verlieben, oder auch in die TenTens und Hinatas.

Aber nicht in die Inos.

Sie war die, mit der geflirtet wurde. Die beste Freundin, auf die die Freundin dann eifersüchtig war.

Dabei wollte sie nichts mehr, als selbst die Freundin sein.

Die, von der Shikamaru nicht die Augen lassen konnte.

Die er in seinen Armen hielt. Sie wollte die eine für ihn sein. Die, über deren Fehler er hinweg sehen konnte weil er sie liebte.

Nur sie.

Nicht Temari mit ihrer perfekten, weiblichen Figur und ihrer ganzen, verdammten Art.

Sie drehte sich auf den Rücken und ihr Blick fiel auf ein Foto von ihr und ihren Freundinnen.

Sakura hatte bei ihrem letzten Telefonat gesagt, dass sie sich vorstellen konnte, dass Shikamaru schon längst von Inos Gefühlen wusste und aus reiner Höflichkeit nichts dazu sagte.

Die junge Kunoichi betete, dass das nicht stimmte. Wie könnte sie ihm unter diesen Umständen jemals wieder unter die Augen treten?

Außerdem – Shikamaru war, so intelligent er auch war, nicht der Typ Mann, der sich mit so etwas auseinandersetzte. Frauen waren ihm doch viel zu anstrengend, warum also sollte er darauf gekommen sein, dass sie sich in ihn verliebt hatte?

Mit diesem beruhigenden Gedanken schlief Ino schließlich ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  ElisabethBenneth
2015-01-23T17:26:01+00:00 23.01.2015 18:26
Ich denke, es ist die beste Aufhängung für eine Fortsetzung! ;) Ino ist doch auch taff! Soll sie der ollen temari doch den Kampf ansagen :D
Von:  Inojin
2014-06-29T15:30:33+00:00 29.06.2014 17:30
Nette Geschichte.
Eigentlich finde ich das Ende nicht schlecht, also das es kein "Happy End" ist.
Ich kann sehr mit Ino mitfühlen.

Von:  Lily_Toyama
2013-08-20T10:02:48+00:00 20.08.2013 12:02
Eine sehr schön erzählte, aber auch sehr traurige Geschichte. Ich hoffe irgendwie auf eine Fortsetzung, dass Ino glücklich wird (am Besten mit Shikamaru)
Lg Lily
Antwort von:  DreamerInHeaven
05.09.2013 09:50
Danke für den Kommi :)
Freut mich, dass es dir gefallen hat :)
Ich weiß noch nicht, ob ich eine Fortsetzung schreibe :)

Liebe Grüße :)
Von:  Maria-Chan
2013-06-18T16:34:18+00:00 18.06.2013 18:34
Wow ich finds spannend weiter so! ^^
Antwort von:  DreamerInHeaven
26.06.2013 12:07
Danke :))


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