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weil das Leben bunt ist

FF zu schwarz und weiß
von

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Kapitel1

Leise hörte man das Rauschen der Wellen. Die Luft roch salzig und der Wind blies durch mein Haar. Es kamen immer mehr Wellen, die am Festland verschwanden. Bis zum Horizont sah man nur Meer. Am liebsten wollte ich herausfinden, was danach kam. Wahrscheinlich eine andere Region, eine andere Stadt oder Route. Vielleicht stand jemand genau in diesen Moment auch am Wasser und fragt sich, was hier wäre.

Seit ich klein war, lebte ich hier in Avenitia, ein kleines Dorf am Rande der Einall Region. Selten verließ ich es und wenn, nur mit Begleitung einen Erwachsenen, da ich leider noch kein Pokémon hatte.

Diese sind fantastische Wesen, die es in verschiedene Arten und Formen existieren. Man vermutet, es sind Tausende, Millionen oder vielleicht auch unendlich viele. Jedes von ihnen hat eine andere Fähigkeit und Attacken. Manche sind wirklich niedlich, andere wiederum machen mir Angst.

Mein größter Wunsch war es, Pokémontrainerin zu sein, damit ich möglichst alle treffen und fangen kann. Nur dafür musste ich hier raus aus dem Dorf und die Welt entdecken.

Nicht nur ich wollte Pokémon trainieren, sondern auch meinen besten Freunde, Bell und Cheren. Wir kennen uns schon fast ewig. Schon unsere Eltern waren befreundet, als sie so alt waren wie wir. Zu dritt machten wir unsere ersten Schritte, spielten und lernten wir. Aber vor allen träumten wir. Das Dorf zu verlassen, Abenteuer erleben, erwachsen zu werden.

Als wir etwa fünf waren, schworen wir, diese gleichzeitig zu beginnen. Jetzt sind es schon 10 Jahre vergangen, ohne, dass uns das Abenteuer begonnen hatte. Das wir keine Pokémon hatten war nämlich nur das kleinste Problem von zwei. Notfalls hätten wir Professor Esche, eine Professorin, die sich an dem Ursprung der Pokémon sich spezialisiert hatte, fragen können, ob sie uns welche gibt. Ein größeres Problem bereitete Bell´s Vater. Er meinte, die Reise sei zu gefährlich. So musste Bell bleiben. Nicht nur wegen des Versprechens blieben Cheren und ich auch hier, sondern wir fanden es Unfair, einfach ohne Bell aufzubrechen, da wir Freunde sind. Unsere Freundschaft war für mich nämlich wichtiger als die Reise! Egal was passiert, wir bleiben Freunde, oder?
 

Als ich nach Hause ging, sah ich gerade noch, dass Professor Esche gerade mein Zuhause verließ.

Sie schien mich nicht bemerkt zu haben, als sie wieder zu ihrem Labor lief. In letzter Zeit kam sie öfter als früher zu uns, aber auch zu den Eltern von Cheren und Bell. Wir haben schon darüber Gedanken gemacht, warum, aber niemand wollte mit uns darüber sprechen, als wir danach fragten.

Mit der Zeit wurde es schon fast normal. Vielleicht war sie einsam, vermuteten wir deswegen.

So machten keiner von uns dreien darüber Gedanken, dass es was mit der Reise zu tun haben könnte.

Ich ging rein. Ein Duft nach Kaffee durchströmte meine Nase. „Ich bin wieder da, “ rief ich laut.

„Es ist ein Päckchen für dich angekommen. Ich hab es in deinem Zimmer gebracht“, antwortete Mum aus der Küche. Ein Paket? Ich hab doch gar nichts bestellt. Hastig lief ich in den 1. Stock, wo auch mein Zimmer war. Wirklich, auf dem Schreibtisch lag ein Päckchen, welches im violetten Geschenkpapier eingepackt war. Ein Zettel mit einer Krakelschrift lag darauf. „Vergiss nicht, mit deinen Freunde zu teilen. Professor Esche“, entzifferte ich.

//Sind da etwa...//dachte ich und nahm meinem Viso- Caster, der daneben lag. Dann tippte ich Cheren und Bell´s Nummer ein. Nach einer kurzen Zeit erschienen endlich ihre Bilder auf dem Display. „Könntet ihr jetzt schnell zu mir kommen? Ich glaube, es ist wichtig, “ sagte ich hastig und zeigte ihnen das Geschenk mit dem Zettel. „Wir kommen sofort“, meinte Cheren und legte auf bevor Bell noch was sagen konnte. ,,Bis gleich“, kam es dann auch von ihr. Kurz darauf verschwand auch ihr Bild. Wenige Minuten verstrichen, als Cheren in meinem Zimmer reingestürmt kam. Auf Bell mussten wir noch etwa 10 Minuten warten. „Es ging nicht viel schneller“, entschuldigte sie sich und verbeugte sich leicht. Nach einer Weile setzten wir uns auf dem Boden. In der Mitte lag das violette Päckchen. Eine Zeit lang starrten wir es an und trauten uns nicht es aufzumachen, auch wenn wir alle drei so gerne gewusst hätten, ob das so lang gesehnte drinnen war. „Mach schon auf. Es wurde ja dir gegeben“, forderte Cheren mich nach der Zeit der Stille auf. Ich merkte, wie meine Hände zitterten, als ich das Papier wegriss so, dass der braune Karton zu sehen war. //Hoffentlich ist es das, was ich vermute//dachte ich. Vorsichtig öffnete ich die Verpackung. Neugierig schauten wir alle drei rein. Drei Pokébälle lagen drinnen. Blitzschnell nahm jeder von uns einen der rotweißen Bälle. Feinsäuberlich mit schwarzen Buchstaben stand auf jedem der Name des Pokémon, welches drinnen war. ,,Floink“, las ich laut vor. In Cheren´s Pokéball sollte ein Ottaro sein und in Bell´s ein Serpifeu. Gleichzeitig drückten wir auf den jeweiligen weißen Knopf der Bälle und die Pokémon erschienen. Floink war ein rotes Schweinchen mit dunkelbraunen Ohren, die jedoch mehr Ähnlichkeiten mit einem Hasen hatten. Am Ende seines Ringelschwanzes war eine kleine Kugel, die bei laufen hin und her bewegte. Das kleine Schweinchen schaute jeden Winkel von meinem Zimmer an. Ich musste tierisch aufpassen, dass es nicht aufvernsehnlich was verkohlt, denn ab und zu kamen kleine Funkeln aus seinem Rüssel. Irgendwann kam es auf mir zu. Kurze Zeit war ich schon geschockt und schloss meine Augen. Doch dann spürte ich was Warmes an meinem Bein schmiegen. Langsam öffnete ich sie wieder und schaute Floink an. Vorsichtig streichelte ich es, dabei grunzte es fröhlich. „Es scheint dich zu mögen“, stellte Bell lachend fest. Ja, Floink mochte mich. Anders schien es mit Serpifeu zu sein. Das Pokémon hatte Ähnlichkeiten mit einer zweibeinigen Schlange, welche am hinteren Ende, vom Schweif, ein Blatt hatte. Irgendwie schien es sich zu langweilen, denn seit es aus dem Ball kam, bewegte es sich kaum. Ab und zu gähnte es kurz, sonst machte das Pokémon erstmals nichts. Rein gar nichts.

„Es könnte vielleicht daran liegen, dass es bald dunkel wird“, überlegte Cheren laut, während Ottaro an seinem Bein klammerte. Ottaro hatte einen großen, weißen Kopf mit zwei kleine, blaue Öhrchen obendrauf. In der Mitte seinen blauen, flauschigen Bäuchlein war eine Muschel, die scheinbar abnehmbar war. Seine flossenähnlichen Füße versuchten bei jedem aber Schritt von Cheren mitzuhalten. Dabei wackelte der Schweif von Ottaro. Es schaute wenig skeptisch Bell und mich an. Als ich näher kam, lief es sofort weg. Floink dagegen rannte vor mich, saß sich hin und schaute mich mit großen Augen an. Ich kniete mich hin und kraulte hinter seinem Ohr. „Ist schon gut, ich nehme dich“, lachte ich, auch wenn ich nicht sicher war, ob es mich versteht. „Dann nehme ich Ottaro, “endschloss sich Cheren, der versuchte, dass Ottaro sein Bein loslässt. Seufzend schaute Bell Serpifeu an: ,,Da kein anderes Pokémon übrig ist, nehme ich eben Serpifeu.“

Das genannte Pokémon stand immer noch still da. Ich würde schon gerne es mal in Bewegung sehen, so fragte ich Bell: „Wie wäre es mit einem Kampf?“ OK, vielleicht wollte ich auch noch wissen, mein Pokémon alles kann und wie es sich anfühlt, Trainerin zu sein.

Ein Lächeln erschien auf Bell´s Gesicht. „Ich nehme die Herausforderung an“, versuchte sie ernst zu sagen, doch die Spannung konnte man sehr gut erkennen.

Mein erster Trainerkampf begann.

Kapitel 2

„Warte. Ihr könnt doch nicht hier in einem Zimmer kämpfen“, versuchte Cheren uns von unserem Vorhaben abzuraten. Ernst packte er mich an der Schulter.

„Keine Panik, wir passen schon auf, dass nichts passiert. Und wenn, ist ja auch mein Zimmer“, erwiderte ich flott. Wie sehr ich es liebte, wenn er versucht uns in die Vernunft zu treiben, es war unverträglich. Seit wir klein waren, war es so. Ab und zu hatte er zwar schon Recht, aber es war nur ein Kampf, es würde schon nichts passieren.

Keiner von uns hatte wirkliche Erfahrung von Kämpfen, doch im Fernsehen sah alles so einfach aus. Man sagte ein paar Attacken und die Pokis taten das, was man gesagt hatte. Und zweitens wollte ich meinen Kampf so schnell wie möglich starten, da ich darauf schon seit Jahre gewartet hatte. Es war eben der größte Traum von mir. Ich freute mich schon richtig darauf.

Ich schaute Bell Kampf bereit an, mein Gesicht strahlte Selbstbewusstsein aus. Sie schien das Gleiche gerade gedacht zu haben, ihr Blick loderte auf. Cheren wusste er konnte nichts dagegen unternehmen. Er stellte sich aus dem gedachten Kampffeld.

„Ok, ABER wenn ihr was demoliert, bin ich nicht schuld daran“, kam es schließlich vorwarnend von ihm.

Der Kampf konnte nun endlich beginnen. Aus Zuversicht stämde ich meine Faust in die Luft.

„Los! Floink! “rief ich begeistert und das kleine Feuerschwein lief sofort auf Kampfposition. Es wollte auch sofort loslegen. Überraschter weiße schickte Bell ihr neues Serpifeu in den Rennen, ich grinste das war schon klar gewesen. Es sprang flott vor ihr. Elegant und Mutig das waren die passenden Worte. Willenskraft loderte feurig in den Augen von dem schlangenartigen Wesen. Ängstlich sprang Floink einen Schritt zurück. Irgendwas schien ihn zu verängstlichen. Aber was? „Serpifeu, setze Tackle ein!“, kam es von Bell. Das genannte Pokémon rempelte mit seinem ganzen Körper Floink an. „Floink, du auch“, schrie ich. Floink lief zu Serpifeu und wollte es treffen, doch Serpifeu sprang weg. So traf mein Feuerschwein den kaum gebrauchten Fernseher, den ich von Dad zu Weihnachten bekommen hatte. Erschrocken sahen wir uns an. „Sollen wir lieber aufhören bevor noch mehr kaputt geht?“, fragte Bell verunsichert. Das Feuer erlosch ein wenig.

Ich hatte keine Zeit, darauf zu antworten, denn mein Bücherregal stürzte unerwartet ein. Cheren sprang erschrocken zur Seite, weil er in der Nähe stand. Scheinbar kämpften Floink und Serpifeu einfach ohne uns weiter. Serpifeu schien diesmal an dem Regal gestoßen zu sein. Zum Glück ist aber nichts Schlimmeres passiert, die Bücher waren sowieso nicht so wichtig. Als wir versuchten, die zwei in ihre Pokébälle zurückzurufen, weigerten sie sich einfach. Wie ein Mensch schüttelten sie ihre Köpfe. „Ich wusste nicht, dass sie es verweigern können“, staunte ich, das kam nie im Fernseher vor. Wir mussten also den Kampf zu Ende führen, denn eine andere Möglichkeit schien es nicht zu geben. „Wäre es ok, wenn ich noch mit Ottaro hier einmische?“, fragte Cheren plötzlich, er sah ein das er eingreifen musste. Die Kampfflamme flog auf ihm rüber. „Warum nicht, der Kampf ist schon chaotisch genug“, meinte Bell, die überfordert mit dem Kampf war. „Ottaro, zeigen wir´s ihnen, wie es richtig geht“, rief Cheren siegessicher. Ottaro schaute zunächst verunsichert zu den anderen Pokis, doch dann stimmte es ihm zu, indem es in die Flosse klatschte. Das kleine Pokémon tapste zu den anderen, die immer noch sich gegeneinander duellieren. Das Zimmer sah nicht gerade besser aus.

Kurz schauten Floink und Serpifeu das kleine Ottaro an und schienen sich kurz zu beruhigen. Man könnte kurz meinen, sie sahen in Ottaro keinerlei Gefahr.

„Tackle auf Floink“, schrie Cheren nach einer Weile. Fast schon Automatisch kam es von mir: „Floink, setz die gleiche Attacke auf Ottaro ein!“ Beide Pokémon stösten sich gegenzeitig an. Es schien, dass es nicht viel half. Serpifeu schaute kurz konzentriert zu und versuchte dann aber wieder auch Floink anzugreifen. Dieser war jedoch auf Ottaro fixiert. „Floink, weich aus!“, kam es von mir leicht panisch. Ich hielt den Atem an. Irritiert schaute Floink sich um. Als es Serpifeu sah, welches flott zu ihm zusteuerte, blieb es starr stehen. „Floink, du musst ausweichen!“, versuchte ich nochmals. Die weit geöffneten Augen von Floink schauten mich in einem Bruchteil einer Sekunde an. Mit Erfolg. Diesmal reagierte Floink. Schnell sprang es weg, als Serpifeu es fast berührte. Dafür traf die Schlange Ottaro. Das kleine Pokémon ging auf der Stelle K.O. Besorgt rannte Cheren direkt zu es und nahm Ottaro schweigend in den Arm, bevor es seinen Pokéball rauskramte und dieses darin verschwand. Jetzt waren wieder nur Serpifeu und Floink auf dem Kampffeld. „Floink, Tackle!“ Mit aller Kraft lief Floink zu Serpifeu. „Serpifeu, ausweichen!“, befahl Bell hastig. Das schlangenartige Wesen wich jedoch nicht aus, sondern wollte Floink besiegen. Beide Pokémon stießen sich ein letztes Mal an. Diesmal blieben beide danach erschöpft stehen und warteten für einen kleinen Augenblick, bis Serpifeu auf dem Boden kraftlos lag. Floink schien gewonnen zu haben.

„Gutgemacht“, lobte ich es. Von Floink grunzte stolz.

Jetzt bemerkte ich erst richtig, wie Chaotisch mein Zimmer jetzt war. Nicht nur das Regal und der Fernseher wurden von dem Kampf umgeworfen, sondern fast alle Möbel, die in meinem Zimmer standen lagen auf dem Boden. „Es wird wohl eine lange Nacht“, ging es mir sofort durch den Kopf. Ich hoffte dass meine Freunde mit anpackten.

„Wir helfen dir, oder Cheren?“, meinte Bell. „Äh,... ja“, stotterte Cheren, der scheinbar noch nicht glauben konnte, das er seinen ersten Kampf verloren hatte. Nun ja, wenn es als Trainerkampf durchkommen kann.
 

KURZE Zeit später war mein Zimmer mehr oder weniger in Ordnung. Der Fernseher funktionierte nicht mehr, was auch schon wieder egal war. Wenn uns die Reise beginnen würde, würde ich ihn sowieso nicht mehr gebrauchen. Hätte mich auch gewundert, wenn der nach dem Sturz ganz geblieben wäre.

Wir gingen müde runter. Mum stand schon an der Treppe. Plötzlich wurde es mir klar, dass es doch ein wenig komplizierter werden würde, als gedacht. Was soll ich jetzt sagen? Das wir wahrscheinlich morgen von hier weggehen? Wie würde sie reagieren? Zuerst ging mein Dad mit meinem Zwillingsbruder Touya, weil er es hier nicht ausgehalten hatte, nun ich. Ich schaute in ihre Augen. Der Blick sagte, dass ich nichts zu erklären brauch. Sie lächelt uns traurig an. „Ihr seid wirklich groß geworden“, meinte sie nur. Dann umarmte sie mich noch einmal. „Wir treffen uns morgen vor dem Labor um gegen zehn“, hörte ich noch Cheren rufen, bevor er rausging. „Ich geh dann auch mal“, verabschiedete sich Bell. „Dann bis morgen“, antwortete ich noch. Die letzte Nacht hier im Dorf. Niemand weiß, was uns da draußen erwartet.

Mum erwärmte schnell mein Abendbrot, das schon längst fertig war. Floink bekam ein Napf mit ein wenig Pokémon Futter. In Windeseile war dieser leer.

"Hat´s dir wohl geschmeckt“, lächelte ich. Dann nahm ich Floink in den Arm und ging schlafen.

Kapitel 3

Am nächsten Morgen wurde ich vom Licht der Sonne wach. Als ich Floink sah, das sich am Ende des Bettes gemütlich gemacht hatte, wurde mir sofort klar, was heute los war. Nach einem kurzen Blick auf meiner Wanduhr wusste ich, dass es etwa 8 Uhr war. Ich hatte also noch genug Zeit, bevor ich los musste. Schnell stand ich auf, wusch mich, zog mich um und packte flott meine Sachen. Kurz vor 9 war ich schon fertig, weckte Floink auf und lief runter um zu Frühstücken. Nach der Stärkung holte ich meine Tasche, schickte Floink in den Pokéball und wollte gerade rausgehen, als Mum nach mir rief. „Du willst doch nicht ohne ein Wort gehen, „meinte sie lächelnd. „Melde dich hin und wieder“, flüsterte sie in meinen Ohr, als ich sie kurz zum Abschied umarmte. Dann ging ich endlich raus. Im Moment war es noch ziemlich kühl, doch zum Mittag sollte es noch wärmer werden. Als ich am Labor ankam, das am Ende der Stadt stand, stand Cheren schon vor der Tür. „Sollen wir schon Mal reingehen? Ich bin mir ziemlich sicher, dass Bell sich verspäten wird", begrüßte er mich. „Hi erstmals.", gab ich zurück, „aber sie wird kommen, auch wenn es vielleicht etwas verspätet ist." So warteten wir. Gegen 11 kam Bell endlich. Sagte aber zunächst kein Wort. Wahrscheinlich hatte sie wiedermal mit ihrem Vater gezofft und verloren, wie immer. Bestimmt durfte sie nicht mit. Ich spürte eine gewisse Wut bei diesen Gedanken. Doch dann meinte Bell plötzlich:„ Lasst worauf warten wir noch? Bedanken wir uns bei Professor Esche und last unsere Reise beginnen." Man konnte ihre Entschlossenheit spüren. Andere Entschlossenheit als gestern vor dem Kampf. Es war fast, ob sie jemand anders wäre. Cheren und ich schaute sie überrascht an. Es kommt nicht so oft vor, dass Bell so entschlossen ist wie in diesem Augenblick. „Ok, lasst uns reingehen!", stimmte ich zu und klopfte an die Tür. Als ein „Herein" ertönte, gingen wir rein.
 

Drinnen war es gemütlich warm. „Wenn ihr wollt, könnt ihr euch irgendwo hinsetzten, „ bot Professor Esche, die gerade einen Computer herunterfährt, uns an. „Danke, aber wir wollten uns nur wegen den Pokémon bedanken“, sagte ich schnell. Wenn Esche mit etwas Anfängt, kann es nämlich eine ganze Weile dauern. „Ich möchte etwas wichtiges Besprechen“, seufzte sie. Sie kannte mich auch schon ziemlich gut. Sie wusste, dass ich es schnell haben will. „Worüber?", fragte Bell. „Über den Pokédex, ich wollte euch fragen, ob ihr in das Projekt reinsteigen wollt." Wir wussten schnell die Antwort. Natürlich wollten wir es! Welcher vernünftige Trainer hätte nein gesagt? Den Pokédex zu füllen ist schon eine Ehre. „Wir werden es machen", antwortete Cheren. Bell und ich nickten nur. Ich konnte es einfach noch nicht fassen, dass ich dafür gebeten wurde. Jeder von uns bekam ein flaches Gerät in die Hand gedrückt. In der Mitte war ein großer, runder Knopf. Neugierig drückte ich drauf. Der Pokédex verlängerte sich. Bisher stand scheinbar noch kein einziger Eintrag drinnen. „Wenn ihr ein fremdes Pokémon sieht, dann scannt ihr es zunächst ein. Nach einem gelungenen Fang, solltet ihr den Pokéball einscannen. So erscheinen dann auch die einzelnen Einträge", erklärte Esche kurz. Wir testete es direkt auf unseren Starter. Sofort erschien Floinks Eintrag. Dann bekamen wir noch jeweils fünf Pokébälle. „Das soll fürs erste genügen“, meinte Professor Esche. Sie wünschte uns noch viel Glück auf der Reise. Wenig später standen Cheren, Bell und ich an der ersten Route. Wir nahmen uns in der Hand. Ich stand in der Mitte, Cheren rechts, Bell links von mir. „Seid ihr bereit?“ Cheren schaute uns fragend an. „Immer!“, kam es von mir. „Ich auch!“, stimmte Bell leicht verunsichert zu. Der Mut von gerade eben war verschwunden. Sie schien leicht mit ihren Gewissen zu kämpfen. Fast schien es so, als ob sie doch hierbleiben wollte. Wir zählten bis drei. Bei drei angekommen, machten wir gleichzeitig die ersten Schritte zur Freiheit. Nichtsahnen, was auf uns zukommen wird. Die Welt schien in diesem Augenblick unendlich groß zu sein. „Wie wäre es mit einem Wettstreit? Wer die meisten Pokémon auf dieser Route fängt gewinnt, “ schlug Bell vor schließlich vor. Wollte sie sich ablenken? „Warum nicht? Wir sollen doch Pokémon fangen“, überlegt Cheren. „Wann fangen wir also an?“, fragte ich als Antwort.
 

Kurz darauf stürmten wir durch die Route, mit der Hoffnung, den einen oder anderen Pokémon zu entdecken und fangen. Vorsichtshalber ließ ich Floink aus dem Pokéball. Aus eigener Erfahrung wusste ich, dass es sicherer ist. So lief mein Schweinchen hinter mir her. Doch andere Pokémon ließen sich nicht blicken. Waren wir dann doch zu laut? Hatten sie vielleicht Angst? Wie aus dem nichts sprang plötzlich Yorkleff vor mir. Es knurrte mich bösartig an. Für einen Augenblick stand ich geschockt da. Ich konnte einfach nicht anders. Mein Herz pochte wie verrückt. //Nicht jetzt!//, ging es durch meinem Kopf. Als ob Floink meine Angst gespürt hatte, lief es sofort vor mir und griff Yorkleff mit einer Feuerattacke an. Ich wusste gar nicht, dass es schon eine konnte. Wütend setzte Yorkleff scheinbar Tackle ein, doch sie verfehlte Floink. „Floink, setz die Feuerattacke nochmals ein“, schrie ich, weil ich nicht wusste, wie sie hieß. Floink gehorchte dennoch. Es wusste einfach, was ich meinte. Die Attacke traf Yorkleff heftig. Das kleine hundeähnliche Poki versuchte mit aller Kraft aufzustehen, doch es fiel immer wieder auf dem Boden zurück. Schnell zuckte ich einen von den fünf freien Pokébälle und warf es auf ihm. Yorkleff verschwand mit einem roten Lichtstrahl darin. Kurz ruckelte der Ball, doch bald hörte ich ein klick und er blieb ruhig liegen. Schnell nahm ich ihn hoch. Freude kam auf. Ich konnte es noch nicht fassen! Mein erster Fang war geglückt! Den Pokéball scannte ich schnell noch ein, bevor ich Yorkleff kurz raus ließ. Das kleine Pokémon schaute mich verängstig mit seinem großen Augen an. „Ich tue dir nichts“, lächelte ich es an und versuchte Yorkleff zu streicheln. Doch als ich mit meiner Hand näher kam, schnappte es nach mir. Ich konnte gerade rechtzeitig sie wegziehen. Floink ging zu Yorkleff.

Mit grunz Töne versuchte es den Hund zu beruhig. Scheinbar mit Erfolg! Yorkleff entspannte sich. Als ich diesmal mit meiner Hand näher kam, beschnüffelte es mich zunächst mal. Dann streichelte ich es vorsichtig. Das Fell fühlte sich weich an. Nach einer Zeit wurde die Streicheleinheit zu viel für Yorkleff und es versuchte weg zu gehen. Es muss sich noch an mich gewöhnen. Da ich auch nicht einfach hierbleiben konnte entschloss ich, weiter zu gehen. Auf dem Wettbewerb hatte ich keinen Bock mehr. Yorkleff schickte ich zurück in den Pokéball. Ich wusste sonst einfach nicht, ob es weglaufen würde. Floink sprang auf meiner linken Schulter. So ging ich zur Anfang von Gavina, die Nachbarstadt von Avenitia. Dort wartete ich auf Cheren und Bell. Die kamen jedoch auch relativ bald. „Wie viele Pokémon habt ihr gefangen?“, fragte ich neugierig. Bell schaute Cheren kurz an, „wir beide haben bisher nur jeweils eins gefangen“, gab sie zu schüchtern zu. „Ich auch, “ meinte ich grinsend. Plötzlich mussten wir drei einfach lachen. Den Wettstreit hätten wir gut auch weglassen können. Nach einer Zeit meldete Cheren sich zu Wort. „Ich denke, wir sollten so langsam uns nach einem Pokémon-Center ausschauhalten. Es wird bald dunkel.“ Da ich mir sicher bin, dass es der vernünftigste Vorschlag der letzten fünf Minuten war, stimmte ich zu. Bell nickte auch. So gingen wir in rein in die Stadt.

Kapitel 4

Gavina war zwar eine kleine Stadt mit viel Natur, aber eindeutig größer als Avenitia. Die meisten Häuser wurden etwas höher gebaut, damit man den Ausblick genießen kann.

Ab und zu war ich hier mit meiner Mum, um neue Klamotten einzukaufen, da in Avenitia keine vernünftige Geschäfte gab. Dies konnten wir aber auch nie zu oft machen, da sie noch arbeiten musste und kaum Zeit hatte. „Da ist es!“, meinte Cheren plötzlich vor einem hohen Gebäude mit rotorange Dach. Das Pokémon-Center. Kurz bevor wir reingingen, ließ ich Floink wieder in seinem Pokéball verschwinde.

Drinnen war einiges los. Hinten bei den Sitzecken wurde die verschiedenste Taktiken diskutiert, vorne hinter der blauen Theken verkauften zwei Verkäufer Pokébälle, Tränke und sonstige Trainerbedarf. Doch als Erstes gingen wir zu Schwester Joy, eine Art Krankenschwester für Pokémon, die hinter einer orangen Theke stand, die eher mittig im Raum war, gaben ihr kurz unsere Pokémon in Obhut, damit diese wieder Fit und gesund sind, und reservierten zwei bis drei Zimmer. „Ihr habt gerade noch Glück gehabt. Wir haben nämlich nur noch zwei Doppelzimmer frei, “ sagte sie mit einem freundlichen Lächeln. Sie erklärte uns dann noch kurz die Hausordnung und wo wir was finden könnten. Kurz darauf verschwanden wir erstmals in unseren Zimmern, die im nächsten Stockwerk befanden. Bell und ich teilten eins, Cheren bekam ein eigenes, was irgendwie klar war. Er ist ja ein Junge. Jedes Zimmer war gleich gestrickt. Es gab zwei Bette, zwei Schränke, einen Tisch, vor dem ein Stuhl steht, und in einem Extrazimmer noch ein Bad mit Dusche. Nachdem wir uns ausgeruht haben, gingen wir nach unten. Zu dritt saßen wir an einem Tisch hin, um zu planen, was wir morgen Unternehmen sollten. „Ich denke, wir sollten morgen früh zur nächsten Stadt aufbrechen. Dort wird es auch eine Arena geben, die wir herausfordern können“, schlug Cheren vor. „Warum so eilig. Hier in Gavina gibt es doch einiges, was wir bestaunen können. Was meinst du, Touko?“, fragte Bell mich. „Ich weiß es noch nicht“, gab ich offen zu. Beides klang für mich einfach zu gut. Einerseits sind wir erst heute hier angekommen und hatten noch keine Zeit die Stadt zu besichtigen, andererseits wollte ich auch so schnell wie möglich mit dem Orden sammeln anfangen. Warum muss ausgerechnet hier keine Arena existieren? Es gab ein hin und her zwischen uns dreien. Nein, mehr zwischen Bell und Cheren. Ich dagegen fühlte mich hin und her gerissen. Schaffte es nicht, mich auf einer Seite zu stellen.

„Wäre es vielleicht besser, wenn wir uns für die Reise trennen? Ich meine, so könnte jeder von uns in seinem Tempo alles tun“, kam es schließlich zögernd von Bell, kurz bevor der Streit noch heftiger wurde. Dann kam eine längere Pause des Schweigens. Jeder von uns wusste, dass es eigentlich ein guter Vorschlag war, doch niemand wollte es zugeben. Wir drei waren doch sonst immer zusammen gewesen! Mehr als ich mit meinem Bruder! Irgendwann wurde mir das Schweigen doch zu bunt. „Versuchen wir es doch einfach. Wenn es nicht funktioniert, können wir wieder zusammen Reisen“, meinte ich dann mit möglichst ruhige Stimme. Ich wollte nicht zeigen, wie schwer es mich traf. Irgendwie hatte ich schon gehofft, zusammen zu reisen. Aber wenn es scheinbar nicht ganz so klappt wie gewollt. Nur jetzt musste ich mich wirklich entscheiden. Zwar nicht sofort, aber früher oder später. Cheren nickte nur als Antwort. Auch für ihn war es sicherlich schwer. Wir holten uns noch was zum Essen, auch wenn keiner von uns wirklich Hunger hatte. Keiner außer unsere Pokémon. Sie schienen es zwar bemerkt zu haben, dass es uns nicht so ganz gut geht, aber sie aßen brav ihren Napf alle. Vor allen unsere drei Starter versuchten uns mit ihrer Art so uns aufzumuntern.

Zuerst ging Cheren schlafen, mit der Begründung, morgen früh los zu müssen, kurz darauf auch Bell. Sie fragte mich davor noch kurz, ob es ok wäre. Natürlich sagte ich nicht nein. Warum sollte ich auch. Für uns drei war es schon etwas zu viel. Zum ersten Mal schliefen wir nicht in Avenitia, sondern in der Nachbarstadt. Unsere Familien weit weg. Mum wollte ich aber an dem Zeitpunkt nicht anrufen. Was sollte sie denken, wenn ich schon hier Heimweh bekomme. Das wir uns schon hier uns gestritten hatten. Waren wir doch schon etwas voreilig? Hatten wir vor der Reise doch noch etwas planen sollen? Man hätte meinen können, wir hätten genug Zeit zum planen und so, aber es war nicht so. Oft wollten wir Trainer werden, jedoch wirklich Gedanken gemacht hatten wir nie. Und doch gab es Sachen, die eigentlich schon davor passieren hätten sollen. Jetzt war es für uns egal. Nun zu überlegen wäre es zu spät.

Nach einer, für mich, längere Zeit stand ich auf. Ging aber nicht Richtung Zimmer, sonder ich musste einfach Mal raus. Egal wie dunkel es sein mochte. Ich hoffte, die frische Luft würde mir beim Nachdenken helfen. Als ich an der Tür stand, erinnerte mich die Schwester Joy noch Mal, dass ich nicht zu lange draußen bleiben sollte, da das Center um 10 schließt.
 

Auf den Straßen war kaum jemand zu sehen. Ab und zu sah man ein wildes Pokémon, das durch den menschenleeren Straßen seine Chance nutzt um nach essbaren Müll zu suchen. Einmal kam ein Pärchen, dass lachend Arm im Arm ging. Viel mehr war nicht los. Trotzdem schlenderte ich ruhig durch die Gassen um meine Gedanken zu ordnen. Oft war ich in Avenitia heimlich hinausgeschlichen, um die Sterne zu beobachten. Meist wenn es irgendwo Streit gab. Es war etwas, was mich beruhigte. Theoretisch war es schon eine andere Situation, in Avenitia kenne ich mich viel besser aus als hier, aber es musste sein.

Ganze Zeit war ich in Gedanken. Für was sollte ich mich entscheiden? Die Entscheidung fiel mir wirklich schwer. Egal was ich Wähle, ich müsste einer meiner Freunde im Stich lassen. Dies kam zuvor so gut wie nie vor. Nach einer Zeit schaute ich auf meinem Viso- Caster, wie spät es ist. Halb 10. //Ich muss langsam zurück//, ging es mir durch den Kopf. Doch dann bemerkte ich, dass ich mich verlaufen hatte. „Mist“, fluchte ich leise. Was nun? Plötzlich spürte ich, einen stechenden Blick im Nacken. Jemand beobachte mich. Aber wer? Angst schlich sich langsam auf. Ich schaute mich um. Niemand zu sehen. //Du bildest es nur ein. Wer soll dich schon beobachten. Sicher ist es nur der Stress//,versuchte ich mich zu beruhigen, mein Herz schlug mir danach immer noch bis zum Hals. In der Hoffnung, einen Ort wiedererkennen, ging ich möglichst langsam zurück. //So weit bin ich sicher noch nicht gegangen//, hoffte ich dabei. Falls wirklich jemand hier wäre, wollte ich nicht zeigen, dass ich große Angst hatte. Irgendwo hatte ich mal gehört, dass man in dieser Situation es nicht zeigen sollte. Doch es schien nichts zu nützen. Plötzlich bemerkte ich eine Person, die etwa 10 Meter vor mir stand. Instinktiv rannte ich zu der Person rüber, doch dann blieb ich stehen. //Was ist, wenn der mich beobachtet hatte? // überlegte ich. Kurz schaute ich nochmals auf die Uhr. Viertel vor 10. Hatte ich eine andere Wahl? //Wenn was ist, dann hole ich Floink aus dem Pokéball// ,entschloss ich mich, nahm mein ganzer Mut zusammen und ging rüber.

Kapitel 5

Dann stand ich vor der Person. Ein Junge, kaum älter als ich, stand vor mir. Das erste, das mir bei ihm auffiel, war sein langes, grünes Haar. //Sicher nur gefärbt//, dachte ich, auch wenn ich es irgendwie nicht glauben konnte, denn es sah wirklich natürlich aus. Er trug ein weißes Leinenhemd über ein anderes schwarzes T-Shirt. Worauf er eine Kette mit einer blauen Gugel dran trug. Schwarz und Weiß war auch sein Cap, mit dem er seine Augen verdeckte. An der hellbraunen Hose hing ein Würfelartiges Etwas. Konnte ich ihm vertrauen? Wieder kam die Panik hoch. War er es, der mich gerade eben beobachtet hatte? Am liebsten wäre ich am weggelaufen, doch eine Stimme im Kopf sagte, dass ich bleiben sollte. „Kannst du mir den Weg zum Pokémon-Center zeigen?“, fragte ich unsicher. Ich wusste, jetzt zu drücken war es schon zu spät. Vielleicht war er es ja auch nicht. Überrascht musterte er mich. Er schien leicht irritiert zu sein. Hatte er was anderes erwartet? Nun konnte ich seine blauen Augen sehen. So blaue wie… , wie das Meer! Plötzlich nahm er mich an die Hand und meinte mit ruhiger Stimme: „ Ich werde dich dorthin bringen.“
 

Es dauerte nur einen kurzen Moment bis wir ankamen. Als ich das Pokémon- Center sah, fing ich an zu rennen. Mein Begleiter ließ mich dabei los. Angekommen, wollte Schwester Joy gerade die Tür abschließen. Erleichtert, dass ich es gerade noch geschafft habe, drehte ich mich kurz um, um mich zu bedanken, doch der Junge war schon gegangen. //Wenn ich ihn zufällig wiedertreffe werde ich es nachholen// beschloss ich mich und ging rein. Direkt ging ich zum meinen Zimmer und klopfte an. Keine Antwort. Leise schlich ich rein. Bell schien schon zu schlafen. Nun ja, der Tag war auch schon ziemlich anstrengend. Es muss ja nicht rauskommen, dass ich kurz draußen war. Schnell putzte ich meine Zähne, zog meinen Pyjama an und legte mich auch mal hin. Überraschend schnell schlief ich auch ein.
 

Schweißgebadet wachte ich auf. An den Träumen konnte ich mich nichtmehr erinnern, doch mir war es sofort klar, dass sie recht wirr waren. Ich schaute auf die Uhr. Halb 8. Kurz blieb ich liegen. Irgendwann stand ich dann doch auf, duschte kurz und zog frische Sachen an. Ich wollte gerade schon rausgehen, als Bell wach wurde. „Guten Morgen“, nuschelte ich schnell, bevor ich das Zimmer verlies. Cheren war schon an einem Tisch, als ich unten ankam, so saß ich zu ihm hin. „Und, hast du dich schon entschieden, was du heute machen willst?“, fragte er mich. „Nein, immer noch nicht.“ Cheren seufzte. „Langsam müsste du dich wirklich entscheiden. Hab nämlich vor, bald aufzubrechen.“ Er aß sein Brötchen noch auf und ging raus. Dann holte ich für Floink, Yorkleff und mir auch was zum Essen. Nachdem wir satt waren schickte ich Yorkleff wieder in dem Pokéball, aber Floink ließ ich noch draußen. Kurzdarauf kam Bell zu mir mit einem Tablett. Ich wartete bis sie und ihre Pokémon fertig mit dem Essen waren. „Ich glaube, ich hab was vergessen. Du könntest schon mal rausgehen“, meinte Bell plötzlich vor der Tür und flitzte schnell nochmal ins Zimmer. Ich ging raus. In der Nähe des Pokémon- Centers hatte sich eine Menschenmenge gebildet. //Was ist dort los? //Neugierig lief ich dorthin.
 

Was wäre, wenn ich nicht dahin gegangen wäre oder im Center auf Bell gewartet hätte? Das weiß ich nicht. Wahrscheinlich hätte vieles nicht passiert. Viel schlechtes, aber auch nicht viel Gutes. Ich schätze, dies hatte einiges in Rollen gebracht.

Vor der Menschenmenge stand eine kleine Gruppe von Leuten, die es nicht registriert hatten, dass das Mittelalter schon längst vorbei war. Mit den Rüstungen sahen sie wirklich bescheuert aus! Welche vernünftige Person trägt den so was? Eine Person, die scheinbar zu der Gruppe gehörte, aber ein violettes, gelbes Umhang anhatte, ging immer wieder auf und ab und erzählte etwas. Zunächst verstand ich kaum was. Wollte nichts verstehen. Es konnte doch einfach nicht wahr sein! Doch je mehr ich zuhörte, wurde es mir klar, dass sie es ernst meinen. Sie spinnen doch gewaltig! Oder warum finden sie, dass man alle Pokémon freilassen sollten? Eine Wut staute Wort für Wort auf. Und doch hörte ich zu. In der Hoffnung, es stellt sich als mieser Scherz raus. Der erste April ist doch schon vorbei. Plötzlich wurde es mir einfach zu viel. „Es ist doch quatsch, wovon ihr redet!“, schrie ich. Man muss doch gegen solche Spinner tun! Für kurze Zeit blieb der komische Typ stumm, doch dann erzählt er weiter, als ob nichts passiert wäre. Das ließ ich mir nicht gefallen! „Antworte endlich!“ Ich ging ein Schritt nach vorne. Floink, das auf meiner Schulter saß, schnaubte zustimmend. Auffordernd schaute ich den Typen in den Augen. Nein, in einem. Das zweite war mit einem roten Teil verdeckt. Für einen Kampf wäre ich bereit! Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner linken Schulter. Erschrocken drehte ich mich um. Cheren stand hinter mir. „Es hätte keinen Sinn, jetzt Ärger mit denen zu haben. Sicher ist deren Gefasel nur heiße Luft, “ beruhigte er mich. Ich atmete einige Male tief ein und aus. Spürte, wie mein Puls ruhiger wurde. Als diese Typen gegangen waren, stieß Bell zu uns. „Hab noch einige Tränke kaufen. Habe ich was verpasst?“, fragte sie. „Nicht viel. Eine Gruppe namens Team Plasma hatte einen Vortrag gehalten, warum es schlecht sei, Pokémon zu fangen. Touko ist deswegen ein wenig Ausgerastet.“ Ein wenig war untertrieben. „Ich möchte schon wissen, welchen Verrückten dieses Ausgedacht hatte. Wahrscheinlich dieser komischer Clown, der immer dort oben hin und her gelaufen ist, “ meinte ich und äffte ihn nach. Plötzlich sah ich den Jungen von Gestern, der sichtlich leicht amüsiert mich anschaute. Dann ging er zu uns rüber. „Ich bin N“, stellte er sich vor.

Kapitel 6

Skeptisch musterte Cheren N. „Was will der den?“, fragte er leise. Bei Bell war es wahrscheinlich wie bei mir. Im Sonnenlicht sah N wirklich gut aus! Ich spürte, dass mein Gesicht rot anläuft. Urplötzlich sprang Floink von meiner Schulter auf dem Boden. Es grunzte kurz. Dann lief es zu N und beschnüffelte ihn. Doch als N sich zu ihm runterbückte, kam es zu mir zurück. Nicht ängstlich, eher, als ob es spielen wollte. „Wollen wir kämpfen?“, fragte N mich. Ohne auf einer Antwort abzuwarten, holte er ein Felilou, eine kleine violette Katze, aus einem Pokéball. „Floink, lass uns kämpfen“, sagte ich. Kampfbereit stellte Floink vor mir. Wenn er einen Kampf will, kann er es doch haben! Ich muss irgendwie meine Wut verschwinden lassen. Ein kurzer Kampf könnte vielleicht helfen „Felilou, Kratzer!“, rief N. Die Katze hob einer ihrer Vorderpfoten. Sichtbar wurden die Krallen länger. Es traf Floink Mitte ins Gesicht. Floink quickte laut. „Floink, Tackle!“ Am liebsten hätte ich die Feuerattacke benutzt, jedoch ich wusste den Namen immer noch nicht. Es wäre auch peinlich, es zuzugeben müssen. Brav versuchte Floink den Gegner mit aller Kraft zu treffen, doch Felilou weichte aus. „Nochmals, Kratzer!“ und wieder wurde mein Schweinchen getroffen. So lief es den ganzen Kampf über. Floink schaffte es einfach nicht, Felilou zu treffen. Erschöpft versuchte es auf allen vieren zu bleiben. Als Felilou es nochmals Treffen sollte, sprang ich auf Feld und stoß Floink weg. Statt Floink traf Felilou meinen rechten Oberarm. Ich biss meine Zähne zusammen. Es schmerzte fürchterlich. Blut floss von der Verletzung. Langsam stand ich wieder auf. „Ich glaube, wir haben genug gekämpft“, sagte ich nur und schaute dabei in den Augen von N, die mich einer seit geschockt, andere seit interessiert anstarrten. Niemand verstand, warum ich das getan hatte. Vor allen ich selbst nicht. Als ich klein war, wurde ich schon Mals von einem Pokémon angegriffen. Seitdem hatte ich eigentlich Angst davor, wieder Angegriffen zu werden.

Floink grunzte N etwas zu. Er nickte nur. Es schien, dass er Floink verstanden hätte. Aber es kann nicht sein. Niemand versteht die Sprache der Pokémon! Dann wollte N gehen, doch ich hielt ihn zurück. „Ich hatte vergessen, mich vorzustellen. Ich heiße übrigens Touko und danke für Gestern“, sagte ich. Hoffte ich etwa, dass er bleibt? „Ich würde dir raten, nächstes Mal aufzupassen, was du machst. Du hättest keine Chance gehabt.“ N schaute mich ernst an. Jedoch kurz bevor ich ihn Fragen konnte, was er damit meinte, ging er. „Komischer Typ. Mit ihm scheint etwas nicht zu Stimmen“, meinte Cheren kopfschüttelnd, „ich gehe jetzt auch mal. Der einzige Grund, warum ich hiergeblieben bin, ist das Team Plasma mir den Weg versperrt hatte.“ Als Cheren verschwunden war, fragte Bell mich: „Ich denke, du solltest Pokémon- Center gehen und deinen Arm mal verbinden lassen.“ Zusammen gingen wir wieder in das Center, ich ließ mein Floink heilen und meinen Arm verbinden. Joy erklärte mir dabei, was bei meinem Handel passieren hätte können. Mit dem tiefen Kratzer hatte ich, laut ihr, noch Glück gehabt. Es hatte weitaus schlimmere Folgen haben können. Wenig später verließen wir es wieder. „Machen wir doch einfach jetzt ein Mädchentag“, schlug Bell vor. Zu zweit gingen wir durch die Geschäfte und kauften dies und das ein. Wir mussten dennoch drauf achten, dass es nicht zu viel wird. Neben Klamotten und Pokéartikeln kaufte ich ein Tagebuch mit einem Floinkbild auf dem Cover. Erschöpft saßen wir schließlich an einem Café und bestellten uns ein Eis. „Wofür hast du dich eigentlich an N bedankt?“, fragte sie mich, als wir fertig mit dem Eis waren. „Ähm, wir haben uns gestern zufällig getroffen und er hatte mir bei etwas geholfen.“ Ich spürte, wie mein Gesicht wieder rot wurde. Bell lächelte: „Ich glaube, ich verstehe dich. Weißt du, ich bin schon seit Jahren in Cheren. Er scheint es nicht zu begreifen.“ „Du denkst also, dass ich in N bin? Ich kenne ihn doch kaum. Eigentlich nur seinen Namen, und ich denke nicht, dass er nur N heißt. Sicher ist sein Ganzer Name etwas länger. Und wenn, er hat sicher schon eine Freundin, so gut, wie er aussieht. Das mit Cheren, du musst mit ihm noch Geduld haben. Bald wird er es sicher kapieren.“ Und doch mochte ich den Gedanken nicht, dass Bell mit Cheren zusammenkommen könnte. Dies könnte doch unsere Freundschaft gefährden, oder?

Rest des Tages plaudernde wir ein wenig über Jungs. Mit Cheren im Schlepptau hätten wir es bestimmt nicht so ausführlich machen können. Erst als wir wieder in dem Zimmer vom Pokémon- Center waren, überlegten wir, wie wir es morgen machen werde. Wir entschlossen uns, dass wir getrennt zur Route 2 gehen sollten.
 

Kurz nach dem Frühstück ging ich los. Nach einem kurzen Blick auf der Karte, wusste ich sofort, dass sie viel größer ist als Route 1. Mir war es klar, dass ich mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwo da schlafen muss. Doch ich hatte genug Proviant und einen Schlafsack mit.

Die Route sah nicht viel anders als die Erste aus. Überall grün. Bäume standen am Wegesrand, bei manchen Stellen war das Gras Knietief hoch. Nach den ersten Schritten sah ich plötzlich etwas Violettes. Ich wusste sofort, dass es das Felilou war, welches N gestern eingesetzt hatte. „Wo ist dein Trainer?“, fragte ich es. Natürlich hatte ich nicht auf einer Antwort gewartet, doch ich war schon endtäuscht, als Felilou sich nicht bewegte und nur mich anstarrte. Floink, das ich heute wieder draußen gelassen hatte, ging zu Felilou und „redete“ mit dem, zumindest schien es mir so. Da N nach einiger Zeit nirgends zu sehen war, kam mir plötzlich der Gedanke, dass er es Freigelassen haben könnte...

//Aber warum soll er es tun? Es gab doch keinen Grund dazu. Oder wurde er dazu gezwungen?// Im Kopf malte ich mir aus, was alles passiert sein könnte. In den meisten hatte Team Plasma etwas mit dem zu tun. Diese waren bisher die einzigen, die ich kannte, die Pokémon freilassen würden.

Die einzige Vernünftige Lösung war aber N zu fragen. Nur er selbst könnte es mir erklären. Ich fing Felilou ein, welches sich direkt mit einem Pokéball fangen ließ, und ging weiter durch die Route, mit der Hoffnung, N zu treffen. Jedoch traf ich ihn nicht. Nur der eine oder andere Trainer, der sich von mir besiegen ließ. Etwa in der Mittagszeit des nächsten Tages kam ich erschöpft Orion City an.

Kapitel 7

Die Einfamilienhäuser, die es in Gavina noch zahlreich gab, verschwanden langsam vom Stadtbild. Dafür kamen die ersten Hochhäuser. Wie in Gavina ging ich zuerst zum Pokémon- Center und reservierte ein Zimmer. Dann verschwand ich kurz in der Trainerschule, damit ich endlich den Namen der Feuerattacke herausfinde. Es war einfach zu blöd, dass Floink eine Feuerattacke drauf hat und ich kenne den Namen nicht. Das hatte mir einen Sieg gekostet.
 

In der Trainerschule war einiges los. Hier befanden sich nicht nur die Schüler, sondern auch viele frisch gebackene Trainer, genau wie ich. Ehrlich gesagt war ich davor nur für meine Abschlussprüfung einmal hier, ansonsten wurde ich, mit Cheren und Bell, von Professor Esche unterrichtet. Der Grund war, dass in Avenitia keine Trainerschule existiert. In diesem Fall ist dann immer der Professor dafür zuständig.

Als ich mich umschaute, sah ich direkt ein bekanntes Gesicht. Cheren. Mich hätte es auch gewundert, wenn er nicht hier wäre. Cheren las viel über Pokémon, forschte selbst auch ein wenig darüber. Ich würde mich nicht wundern, dass er später ein Professor wird, oder etwas ähnliches. Nach einer kurzen Begrüßung, unterhielten wir uns über die letzten Tage. „Und hast du hast du die Arena schon herausgefordert?“, fragte ich Cheren. „Nein, hab es morgen vor. Weiß du, das es hier drei Arenaleiter gibt?“, antwortete der Brillenträger. „Drei? Wie jetzt? Muss ich alle besiegen, oder was?“ „Nein, du suchst dir einer von ihnen aus, wen du besiegen willst. In deiner Stelle würde ich den Pflanzenarenaleiter wählen. Mit Floink hättest du dann ein Vorteil.“

Bis zum Abend blieben wir dort und diskutierten über die verschiedensten Taktiken. Nebenbei hatte ich noch herausgefunden, dass Floinks Feuerattacke „Glut“ heißt. Beim Weg zum Pokémon- Center trafen wir noch auf Bell, die gerade angekommen war. So verbrachten wir den Abend zu dritt. Kurz bevor wir schlafen gingen, redete wir nochmals über die letzten Tage. Ob wir weiter es so machen sollten, dass wir theoretisch alleine durch die Welt reisen. Da es bisher so gut lief, ließen wir es so.
 

Am nächsten Morgen ging Cheren zur Arena; Bell und ich gingen einfach mal mit. Wir wollten beobachten, wie ein Arenakampf verläuft.

Die Arena war eigentlich ein Restaurant, welches mit der Zeit immer öfter Kämpfe auf einer dafür angefertigte Bühne ausgefochten wurde. Zunächst wie beim 7- Sterne- Restaurant in Sinnoh, wo jeder gegen eine x- Beliebige Person kämpfen kann, dann wurde sie zur Arena benannt, bei der nur der Arenaleiter, oder in diesem Fall, die Arenaleitern, herausforderbar sind.

Bell und ich saßen uns an einem Tisch vor der Bühne. So konnten wir den Kampf gut beobachten. Cheren dagegen schaute sich nach den Arenaleitern um. Bald darauf entdeckte er sie. Drei Jungs, nicht älter als 12 Jahre, standen vor ihm. Alle in Kellner Klamotten, aber jeder von ihnen hatte ein andere Haarfarbe: rot, blau, und grün, passend zum dem Pokémontyp, die sie trainieren. „Maik, ich fordere dich zum Heraus!“, rief Cheren. „Ich nehme die Herausforderung an“, grinste der Rothaarige. Beide gingen auf die Bühne. „Du kennst die Regeln von dieser Arena?“ Cheren nickte nur. Scheinbar war er ein bisschen nervös.

Maik rief Grillmak, ein rotes Äffchen, Cheren dagegen rief Ottaro ins Rennen. Es war ein kurzer Kampf, Ottaro, das scheinbar ein wenig mehr Selbstvertrauen gewonnen hatte, setzte Aquaknarre ein und der Kampf war schon vorbei. Cheren bekam noch den Orden überreicht, bevor er von der Bühne ging.
 

Als wir rausgingen, meinte Cheren nur: „Es war viel leichter als gedacht. Wenn die nächsten Arenen so sind, werde ich schnell zur Top 4 schaffen.“ In der Mittagszeit ging er auch schon Richtung der nächsten Stadt. Bell und ich dagegen bereiten uns schon für morgen vor. Da haben wir vor, die Arena aufzumischen. „Wir können doch zur Traumbrache gehen um zu trainieren“, schlug ich vor. Gesagt, getan. Wir gingen dorthin. Die Traumbrache war ein verlassenes Gelände, bei der es heißt, dass dies der einzige Ort sei, Somniam, ein rosa Pokémon mit Blümchenmuster, zu treffen. Angekommen hörte man ein Geschrei. „Es kommt von dort“, rief Bell hastig. Wir beeilten uns zu der Stelle, woher das Geräusch kam. Es kam von einem Somniam, das versucht von zwei Typen vom Team Plasma zu fliehen. „Rück schon den Traumdunst raus, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit“, meinte einer von ihnen. //Die Spinnen doch gewaltig! Erst meinen sie, Trainer behandeln ihre Pokémon schlecht, aber selber!// Wütend lief ich zu ihnen rüber. „Lass das Somniam in Ruhe!“, rief ich. „Und wer will uns aufhalten? Du etwa?“, lachte einer von ihnen, „du bist fast noch ein Kind.“ „Warum sollten wir nicht gegen sie kämpfen. Es wird sicher ein leichtes Spiel werden“, meinte der zweite lachend und rief ein Nagelotz aus einem Pokéball. „Yorkleff, Biss!“, rief ich direkt, als ich das Hündchen aus dem Pokéball holte. „Nagelotz, du auch!“ Beide Pokémon versuchten den anderen zu beißen. Yorkleff war aber gelenkiger und biss Nagelotz in den Rücken. „Jetzt Tackle!“ Der kleine Hamster wurde von Yorkleff nochmals von Hinten getroffen. Schon war es schon besiegt. „Das wird dir leidtun“, zischte der andere und rief Felilou. „Yorkleff, zurück! Floink, dieses Kätzchen wirst du besiegen“, meinte ich. Entschlossen schnaubt Floink. Es wollte nicht nochmal gegen einem Felilou verlieren. „Felilou, Sandwirbel!“, rief der Plasmatyp. Mit den Hinterpfoten tritt die Katze auf dem Boden so, das Sand in den Augen von Floink landete. Floink schloss seine Augen. Diesen Augenblick nutzte der Felilou aus. Es wollte auf Floink Kratzer einsetzten. Als die Katze fast an dem Schwein angekommen war, rief ich: „Glut, vor dir!“ Und es traf die lila Katze. Jedes Mal, wenn Felilou angreifen wollte, sagte ich eine Richtung und Floink versuchte da Glut einzusetzen. Es klappte nicht immer, aber immerhin oft. So habe ich den Kampf für mich entschieden.

Bell hatte die zwischen Zeit benutzt um Somniam einzufangen. Als die zwei von Team Plasma begriffen, was passiert war, meinte der eine: „Jetzt habt ihr vielleicht gewonnen, aber bald werden euch noch das Lachen vergehen. Wir werden es weiterleiden. Unser König wird es wissen, was man mit euch anstellen wird.“ Dann verschwanden sie. //Wen meinen sie mit König?//, überlegte ich. Doch bevor ich genauer darüber den Kopf zerbreche, meinte Bell: „Ich denke, das war genug für heute. Lass uns zurückgehen.“ Dies ließ ich mir nicht zweimal sagen. Bald schon waren wir wieder im Pokémon-Center.

Ich rief zunächst meine Mum an. Sie wollte sicher hören, wie es mir geht. Natürlich fragte sie, woher ich die Verletzung am Arm hatte. Meine Antwort darauf war, dass ich einfach unvorsichtig war. Was ja auch stimmte. Das mit Team Plasma verschwieg ich. Sie sollte darüber nicht allzu viele Sorgen machen. „Du bist wirklich wie dein Vater in deinem Alter“, lächelte sie zum Abschied, dann legte Mum auf. Dann riefen Bell und ich Cheren an. Er sollte wissen, was passiert ist. „Ich werde auf euch morgen vor der Pension warten. Dann könnt ihr es mir gründlich erzählen“, meinte der. Scheinbar war er ein bisschen sauer, dass er den Kampf verpasst hatte. Aber auch besorgt. Auch er hatte noch ein Flemmli mit Team Plasma zu rupfen. „O.K. Bell und ich werden zuerst den Orden holen, dann werden wir kommen.“
 

So gingen Bell und ich am nächsten Tag zur Arena. Als die drei Arenaleiter vor uns standen, entschloss ich mich nicht den Rat von Cheren zu folgen und Benny zu wählen, sondern ich wollte unbedingt gegen Colin, der Blauhaarige, kämpfen. Auch wenn Floink dabei ein Nachteil hat. Der Kampf wird nicht leicht werden, dafür umso spannender.

Kapitel 8

Meine Hand zitterte, als ich Floinks Pokéball in die Hand nahm. Mir war es klar, dass es vielleicht um einen Fehler handeln könnte, ihn gegen Colin einzusetzen. Aber ich wollte es so. Gestern Abend hatten Bell und ich diskutiert, wen wir Herausfordern werden. Keiner von uns beide wollten den „leichten Weg“ wählen. Bell hatte vor Benny herausfordern, also den mittleren Weg. Sie wollte keinen Typvorteil haben, aber der Gegner aber auch nicht. Ich dagegen wollte es schwer haben. Ohne Mühe wäre der Orden für mich kaum was wert. Ein Stück Blech, mehr nicht.

„Bist du bereit?“, fragte Colin mich. „Das bin ich!“, rief ich und schickte Floink ins Gefecht. Colin grinste als er Floink sah, sagte aber nichts. Sicher dachte er, wie doof man sein muss, ein Feuerpokémon gegen ein Wasserpokémon zu hetzen. Dann rief er sein Sodamak, ein blaues Äffchen. „Floink, Tackle“, befiel ich Floink. Kurz bevor es Sodamak traf, rief Colin: „Aquaknarre.“ Nach der kalten Dusche schüttelte Floink sich kurz. Man konnte sofort sehen, wie sehr er Wasser hasste. Vielleicht war das mit dem Direktangriff keine so gute Idee…

Ich veränderte meine Taktik. Anstatt Sodamak anzugreifen, sollte Floink ausweichen. Das ging so weit, bis das Äffchen sichtbar aus der Puste kam. „Jetzt Glut!“ Die Feuerattacke traf Sodamak. War nicht effektiv, aber es klappte. Nach einigen Treffern ging es k.o. auf die Knien. Colin schickte es zurück in den Pokéball. „Da hast du ihn“, sagte er und überreichte mir den Triorden. Bald darauf kämpfte Bell gegen Benny. Ganz knapp gewann sie. Beinahe war es ein Wunder, dass sie überhaupt gewonnen hat.

Als wir die Arena verlassen wollten, kam ein älterer Herr auf uns zu. „Es war ein großartiger Kampf, den du geboten hast“, meinte er zu mir. „Wer sind Sie?“, fragte ich leicht verwirrt nach. Kurz kramte er dann in seine Jackentasche und holte eine Visitenkarte raus, die er mir gab. „Mein Name ist Guido, und ich suche nach Leuten, die eine Chance haben, Champ zu werden“, stellte er sich vor. „Und warum sprechen sie mich an und nicht gestern Cheren?“, fragte ich skeptisch. Einerseits war ich schon geschmeichelt, aber sicherhalthalber fragte ich nach. „Weißt du, Cheren hat, wie soll ich sagen, nicht besonders gekämpft. Jeder besiegt Maik. Meist sieht man bei den meisten Trainer, ob sie es schaffen könnten frühsten bei der zweiten Arena. Bei dir ist es etwas anders. Du bist mit Touya White verwand, oder?“ „Äh… ja er ist mein Bruder…“ „Das bemerkte man sofort. Beim Aussehen und die Art zum Kämpfen ist bei euch verblüffend ähnlich. Eigentlich Schade, dass Touya sich für das Musical entschieden hat, anstatt die Reise zu beenden. Er hätte es sicher geschafft. Aber du könnte es jetzt für ihn tun.“ „Ich werde es mir noch überlegen“, sagte ich und ging mit Bell raus. Gestern wurden wir vom Team Plasma angegriffen, warum sollte ich jetzt einen wildfremden Mann trauen?!
 

Zunächst gingen wir ins Pokémon-Center, um mein Floink und Bells Serpifeu heilen lassen. Dann gingen wir zu Route 3. Relativ am Anfang ist die Pension, wo wir uns mit Cheren verabredeten. Eigentlich war es nicht nur eine Pension, sondern im gleichen Gebäude war ein Kindergarten eingebaut. Die kleinen Kinder spielten vergnügt draußen. Wir gingen in die Pension rein. Cheren wartete schon auf uns. „Ich habe schon gehofft, ihr seid schon vor ´ne Stunde hier“, meinte er nur. Bell und ich erzählten möglichst ausführlich, was gestern passiert ist. Am Viso- Caster ging es eben nicht so gut. Ab und zu stellte Cheren noch ein paar Fragen. Dann blieben wir eine Zeit lang still, nur die Kinder vom Kindergarten konnte man noch hören. „Touko, du hast es scheinbar geschafft. Du bist erst seit fast ´ne Woche eine Trainerin und hast eine ganze Organisation als Feind“, stellte Cheren mit einem ernsten Gesicht fest. Vielleicht war es jetzt noch übertrieben. Ich hatte bisher nur bei einer Rede meine Meinung gesagt und zwei von ihnen in einem Kampf besiegt. Sicher haben sie mich nicht direkt deswegen zur Feindin Nummer eins erklärt, oder?
 

Als wir diesmal zu dritt zur nächst Stadt losgehen wollten, sahen wir gerade noch, wie ein Plasmascherge ein Pokémon von einem Kindergartenkind wegnahm und floh. „Das können wir doch nicht einfach so gefallen lassen!“, meinte ich dann und lief hinterher. Cheren ging diesmal mit mir mit. Bell blieb bei der Kleinen, die nach dem Schock anfing zu weinen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit des Laufens, verschwand der Typ von Team Plasma in einer Höhle, dicht gefolgt von Cheren und mir.

„Wir wissen nicht, was uns drinnen erwartet. Mach dich bereit für einen Kampf“, sagte Cheren kurz bevor wir reingingen.

Die Höhle war genauso, wie man sich eine Höhle vorstellt. Überall „wuchsen“ Stalakmiten und Stalaktiten. Von Team Plasma war keine Spur. „Aber er ist doch hier reingelaufen“, murmelte ich und fing an, die Höhle zu durchsuchen.

Platsch. Platsch. Platsch. Leise tropfte das Wasser von der Decke. Unsere Schritte konnte man auch noch hören. Ansonsten war es still, vielleicht sogar zu Still. Nicht mal ein Pokémon war zu sehen. Plötzlich kam ich eine Idee. Ich holte Yorkleff aus seinem Pokéball „Such nach Team Plasma“, bat ich es. Anstatt zu suchen, saß es sich erstmals hin und schaute mich schief an, so, als ob es nicht weiß, was zu tun ist. Doch dann stand es auf und lief durch die Höhle. Und wieder mussten Cheren und ich laufen. Aber die Mühe hat sich gelohnt. Yorkleff hatte wirklich Team Plasma entdeckt. Zum Glück haben sie uns noch nicht bemerkt. „Wir schleichen uns hinten an und holen das Pokémon zurück“, flüsterte Cheren. So taten wir es auch. Mit einem Kampfschrei stürmten wir mit unseren Pokémon auf sie los. Die Rüpel starrten uns überrascht an. Sicher hatten sie gedacht, dass wir schon längst aufgegeben hatten. Es kam zu einem kurzen Kampf, wo Cheren und ich die besseren waren. Widerwillig rückten sie dann das geklaute Pokémon raus. „Lassen wir sie jetzt in Ruhe. Ich hoffe, es wird denen eine Lehre sein. Einfach ein Pokémon von einem Kind zu stehlen. “Cheren schüttelte seinen Kopf. Keiner von uns beide konnte es verstehen, warum sie es getan haben. Zumindest haben wir das Pokémon zurück erobert. Zusammen gingen wir zurück, brachten das Pokémon dem kleinen Mädchen und blieben für die Nacht in der Pension.

Am nächsten Morgen gingen wir mit Bell weiter. Mir fiel an dem Morgen auf, dass Floink ganze Zeit versuchte, auf den Hinterbeine zu laufen. „Er wird sich sicher bald sich entwickeln“, überlegte Cheren, als er es auch beobachte. „Eure sicher auch“, antwortete ich. Am Rest des Morgens blieben wir Still. Ich dachte über das Entwickeln nach. Wie wird Floink aussehen? Wie wird es heißen? Will ich es überhaupt, dass Floink sich entwickelt? Oder vielleicht noch wichtiger: will Floink es überhaupt? Dann kam die Mittagszeit. Cheren und Bell schienen sich auch ihre Gedanken um das Thema Entwicklung gemacht zu haben. Als wir auf einer Wiese saßen, um eine kleine Pause zu machen, schlug Bell vor: „Wie wäre es, wenn wir eine kleine Trainingseinheit mit unsere Starter machen, damit sie sich so schnell wie möglich sich entwickeln.“ Ich blickte zu Floink, das sich an meinem Schoß sich gemütlich gemacht hatte. Erwartungsvoll schaute es sich mit seinen großen Augen mich an. „Bin dafür“, sagte ich dann zu Bell. „Dann mal los“, war Cheren´s Antwort.

Die Trainingseinheit war eher ein Spiel als echtes Training. Wir machten kleine Schaukämpfe. Liefen einige Runden und, und, und. Einfach alles, was wir dachten, das könnte vielleicht helfen. Zuerst entwickelte Cheren´s Ottaro sich zu Zwottronin, es sah nicht mehr so knuffig aus wie vorher, doch Cheren schien es zu gefallen. Aber er ist ja auch ein Junge. Dann war Bell´s Serpifeu dran. Die Entwicklung hieß Efoserp und war länglicher. Zum Guten Letzt war Floink an der Reihe. Sein Körper wurde Eiförmig und es ging nicht mehr auf allen vieren. „Ferkokel“, lächelte es mich an. „Wie wäre es wenn ich dich jetzt Rexy nenne?“, schlug ich vor. Floink, äh, Ferkokel überlegte kurz. Dann grunzte es fröhlich. Den Namen schien ihm zu gefallen. Wenn ich ehrlich bin, wollte ich dennoch Floink „zurück“. Die Entwicklung gefiel mir nur halb zu gut. Doch ich wollte versuchen, mich daran zu gewöhnen. Für Rexy. „Sei nicht zu sehr Enttäuscht. Zumindest hat es auch den Typ Kampf“, wollte Cheren mich zu trösten. Wir blieben bis zum Morgen da, dann gingen wir weiter zur Nächsten Stadt. Septerna City.

Kapitel 9

Früher war Septerna City mal ein Fabrikgelände gewesen. Doch dann wurde alles nach und nach nach Stratos City verlegt. So stand sie für längere Zeit still. In der 90er fing man an, die alten Fabriken und Lagerhallen so umzubauen, dass man da leben kann. Dadurch entstand die Stadt. Es heißt, das Artie, der Arenaleiter von Stratos City das Projekt gestartet hatte. Damals war der ein junger, aufstrebender Künstler. Ich wundere mich immer noch, warum er nicht hier Arenaleiter ist, sondern „nur“ von der Nachbarstadt.
 

„Im Museum soll die Arena sein“, Cheren schaute auf einem Stadtplan. Ein Museum? Nichts für mich. „Da ist auch eine Bibliothek drinnen“, die Augen des Brillenträgers fingen an zu leuchten. Scheinbar ist einer seine größten Träume in Erfüllung gegangen. Seine drei Lieblingsgebäude in einem Haus. „Lass uns doch mal hier umsehen, was es sonst noch hier gibt“, Bell nahm Cheren´s Hand und ging einfach los. Wir waren gerade in Septerna City angekommen, eine Stadt die gut für Familien geeignet war. Eigentlich hatten wir ja geplant, getrennt von Stadt zu Stadt zu reisen, doch irgendwie hatte die Kämpfe gegen Team Plasma uns veranlasst, wieder zu dritt zu gehen, zumindest diesmal. Man kann eben nie wissen, wann sie wieder zuschlagen und da ich öfter denen klar gemacht hab, was ich von denen halte, hat Cheren nun Angst, dass diese sich nun an mich rächen wollen. Was ich aber irgendwie nicht vermute. Bisher ließen sie mich in Ruhe.

Rexy, mein Ferkokel, lief neben mir her. Ich versuchte mich an das neue Aussehen zu gewöhnen, was aber echt schwer war. Doch Rexy deswegen links liegenlassen wäre unfair, denn er ist und bleibt innerlich das gleiche Pokémon.

Nach der kleinen Stadtbesichtigung gingen wir zum Pokémon- Center.
 

Später ging ich nochmal allein durch die Stadt. Bei einem Café, in der Nähe der Arena, sah ich ihn. N stand da und beobachtete das Museum von außen. Ich ging näher. Er schien mich noch nicht bemerkt zu haben. „Wartet du auf jemanden?“, fragte ich. Überrascht drehte N sich um. „Ich warte auf niemanden“, antwortete er nur, während seine Augen auf die Eingangstür hefteten. Ich blieb Schweigend neben ihm stehen. „Und warum stehst du dann hier rum?“, fragte ich ihn. „Brauch ich dazu einen Grund?“. Leicht genervt schaute er mich an. „Ich wollte es nur wissen“, entschuldigte ich mich, „sollen wir uns lieber ins Café sitzen und was essen?“ Ich spürte, wie N mich von oben nach unten mit den Augen abtastete. Dann schaute er Rexy an, das neben mir stand und etwas grunzte. „Na gut“, gab er schließlich auf. Wir gingen ins Café und saßen uns an einem Tisch, der weiter weg von den anderen stand. Zunächst ließ ich Yorkleff aus seinem Pokéball, dann wollte ich Felilou raus lassen, doch ich zögerte zunächst. Was soll ich ihm sagen? Hey, ich hab zufällig dein Pokémon getroffen und gedacht, da du nicht da warst, gefangen. Das klingt doch irgendwie bescheuert. Nun ja, ich ließ dennoch Felilou aus dem Pokéball. //Falls er mich darauf anspricht, werde ich ihn Fragen//, beschloss ich mich.

Wir blieben eine Zeit lang da. Aber redeten kaum. N beschäftigt sich mehr mit meinen Pokémon. Es schien fast so, als ob er sich mit denen unterhält. Findet er mich etwa zu langweilig? Ich überlegte, was ich machen sollte, damit er mich bemerkte. Irgendwann bezahlte ich die Rechnung, steckte Yorkleff und Felilou zurück in den Pokébälle und wollte gehen. Doch dann schnappte N plötzlich meine Hand. „Geh bitte jetzt nicht“, sagte er mit ruhiger Stimme. „Warum nicht?“, fragte ich nach. KRACH! Es kam von Gebäude nebenan, die Arena. Ich riss mich los und lief raus um genauer zu sehen, was los war.

Draußen liefen einige von Team Plasma gerade an mir vorbei. „Halte den Dieb!“, riefe ein Frau, Mitte 30. Aloe, die Arenaleiterin dieser Stadt. Ich hatte sie schon einige Male im Fernseher gesehen. „Was ist passiert?“, fragte ich. „Team Plasma hat den Drakoschädel gestohlen!“ „Was soll Team Plasma mit ihm anfangen“, wunderte ich mich. „Frage ich mich auch.“ N stand plötzlich hinter mir. „Ich werde ihn zurückholen“, versprach ich und lief los. „Du kannst doch nicht…“, hörte ich noch N zu mir rufen, aber mehr kam ich nicht mit, Team Plasma war in dem Augenblick wichtiger.
 

Bald schon war ich im Ewigenwald. //Wohin ist Team Plasma wohl hingelaufen//, suchend schaute ich mich um. Niemand zu sehen. „Ferk, Ferk“, Rexy zeigte Aufgeregt nach links. Jemand schien den Weg verlassen zu haben und ist einfach durch den Wald gelaufen. „Vielleicht war es Team Plasma?“, fragte ich leise und lief einfach dadurch. Meine Kleidung war zwar dafür nicht geeignet, aber es war mir gerade egal. Warum musste ich gerade heute die kurzen Sachen anziehen? Ich spürte, wie Äste von Sträucher und Bäume an meine Arme und Beine kratzten. Zu meiner Armverletzung, die ich nichtmehr verbinde, kommen einige kleine Kratzer dazu. Irgendwann kam ich an einer Lichtung an. In der Mitte lag der Drakoschädel. //Warum soll Team Plasma den hierhin verfrachten?// Mir war es klar, dass dies eine Fall sein könnte und doch ging ich auf es zu. Als ich ihn aufheben wollte, hörte ich ein Rascheln. „Ist hier Jemand!“, rief ich und stellte mich Kampfbereit auf. Auch Rexy ging zur neuen Kampfposition. Falls es Team Plasma ist, wird es bestimmt zu einem Kampf kommen. Doch es war… N! Er kam von der anderen Richtung des Waldes. „Was machst du hier?“, fragte ich. „Ich wollte dich nicht alleine hier lassen. Übrigens, Team Plasma ist schon weg. Die Rüpel liefen gerade eben an mir vorbei. Ohne den Schädel. Bestimmt wurde der für sie zu viel bei der Verfolgung. Übrigens, was hättest du gemacht, wenn sie dich hier angegriffen hätte?“ „Gekämpft, natürlich!“ Was für eine doofe Frage… „Und wenn du den Kampf verloren hättest? Du hättest Glück, wenn man nur deine Pokémon weggenommen hätte.“ N schauten mich ernst an. „Ich, ich weiß nicht.“ Weiß er mehr, als er zugeben wollte? Bestimmt nicht! Oder?

„Komm, bringen wir den Schädel zurück.“ N nahm, wie bei unsere erste Begegnung, meine Hand und ging los. Bald waren wir wieder in der Stadt und brachten schnell den Schädel ins Museum. Da wir schon mal dort waren, schauten wir eine Ausstellung über die Zwillingshelden an, die wegen des 2000 Jubiläum gezeigt wurde. Ehrlich gesagt, hielt ich wenig von der Legende. Letzte Zeit wurde zwar bewiesen, dass einige Stimmen, zum Beispiel die von Sinnoh, aber muss sie deswegen auch wahr sein?

In der Ausstellung wurde alles gezeigt, was man in der Gegend gefunden hatte, wo sie spielen sollte, die heutige Wüstenresort. Selbst der Kleinste Stein. Plötzlich hörte ein Schrei. Zuerst leise, dann immer lauter. Ich schaute mich um. Doch niemand anders schien es gehört zu haben. Hab ich ihn etwa nur Eingebildet? „Ist alles in Ordnung?“, fragte N mich besorgt. „Äh…ja, alles O.K. . Ich denke, ich bin nur ein wenig müde“, versuchte ich mich von der Situation raus zu reden. Hat er gesehen, dass ich kurz zusammengezuckt bin? „Vielleicht solltest du langsam zum Pokémon- Center gehen“, schlug N vor. „Ja, vielleicht sollte ich…“ Er begleitete mich dorthin. Irgendwie sah er dabei nachdenklich aus, fast, als ob er Sorgen machte. Doch er wollte es nicht sagen, was los ist. Denkt er etwa, ich sei verrückt? Kurz bevor ich in das Center reinging, flüsterte N in meinem Ohr: „Es ist das letzte Mal, dass ich dich warne. Pass auf was du tust. Du ahnst nicht, in was du dich verstrickst!“, und ließ mich und Ferkokel einfach stehen, ohne das er Ansatzweise sagte, was er damit meinte. Wahrscheinlich ging es um das Team Plasma. Was wollen sie wirklich? Ein Schatten huschte kurz über mir. Ich fröstelte kurz. Dann ging ich mit Rexy rein ins Center, ohne zu schauen, was es war.

Kapitel 10

Zwei Drachen am Himmel. Einer schwarz und der andere weiß. Beide bekämpfen sich. Plötzlich flog der Weiße auf mich zu. Ich versuchte zu rennen, doch meine Beine wollten sich nicht bewegen. „Renn nicht von deinem Schicksal weg!“, rief eine sanfte Stimme zu mir.

Erschrocken wachte ich auf. Es war noch dunkel. Doch einschlafen konnte ich jetzt auch nicht mehr. Ich ging ins Bad. Erst Mal frischmachen. Was gestern passiert war, hatte ich bisher mit niemand gesprochen. Die Jagd auf Team Plasma, der Schrei im Museum und was N vor der Tür gesagt. //Auf welche Seite steht er eigentlich? Er scheint einiges über Team Plasma zu wissen. Mehr, als er zugeben will. Oder liegt es dran, dass ich ihn noch nicht gefragt hab? Wollte ich es eigentlich wissen? O. K. nehmen wir mal an, er wäre in Team Plasma, warum sollte er mich dann beschützen? Es gebe doch keinen Sinn. Vielleicht ist er ja auch der Anführer und braucht mich für seinen Plan.// Ich musste schmunzeln. Das ist er bestimmt nicht. Er ist doch etwa gleich alt wie ich! Vielleicht hatte er nur zufällig was mitbekommen oder er hat, wie Cheren, nur Sorgen um mich. Also, eine harmlose und vielleicht auch Logische Erklärung, auch wenn ich noch nicht so ganz an ihr glaubte. Mein Gefühl sagte mir, dass hinter ihm mehr steckt, als ich ahnen konnte. Ich zog mich schnell um und ging runter. Es war kaum was los. Ich holte mir was zu essen, fütterte meine Pokémon und verschwand nach draußen. Heute wollte ich meine Pokémon trainieren. In der Nähe von dem Ewigenwald gestern hatte ich eine gute Stelle gesehen. Ich sollte auch langsam neue Pokémon fangen. Gestern erfuhr ich, dass Cheren und Bell weiter waren als ich. Cheren hatte schon sechs Stück gefangen, Bell neun. Bei mir waren es nur vier. Gesehen hatten wir, zum Glück, etwa gleichviel. So ging ich durch das kniehohe Gras. Dann sah ich es: Ein Dusselgurr, das gerade sein Gefieder mit seinem Schnabel säuberte. Langsam schlich ich näher. Es soll mich noch nicht bemerken. Ein lautes Geräusch und es würde entweder wegfliegen oder mich angreifen. Beides wäre nicht das glücklichste. „Rexy, Glut!“, rief ich, als ich nah genug dran war. Das Feuer traf das Taubenähnliche Pokémon. Sofort warf ich einen Pokéball hinterher. Er wackelte kurz und… das Dusselgurr befreite sich. Es flatterte mit seinen Flügeln. Das Feuerschwein und ich konnten gerade noch hinter einem Stein uns in Sicherheit bringen. Ich staunte nicht schlecht. Scheinbar war Dusselgurr stärker, als der erste Blick verrät. „Nochmal Glut!“, befahl ich das Ferkokel. Die Attacke saß. Direktgefolgt vom Pokéball. Diesmal schaffte ich es zu fangen! Fröhlich nahm ich den Pokéball in die Hand um es an meinem Gürtel zu befestigen. Zuerst wollte ich die andere Pokémon trainieren. Vor allen wollte ich wissen, ob Rexy eine Kampfattacke beherrscht. Aber für Yorkleff und Felilou würde ein bisschen Training nicht schaden. Bald schon müssten beide sich auch entwickeln. Kurz bevor ich mit dem Training anfing, kam Cheren. „Ich dachte schon, dass du hier bist“, meinte er und rückte seine Brille zurecht, „bestimmt möchtest du Ferkokel ´s Kampffähigkeiten an dem Trainingsfelsen testen, stimmst?“ „Was ist der Trainingsfels?“, fragte ich verwundert. Davor hatte ich darüber noch nie gehört. „Viele Kampftrainer kommen dorthin um sich und ihre Kampfpokémon zu trainieren. Auch viele Wilde Kampfpokémon halten sich in der Nähe auf. Das ist auch der Grund, warum ich hier bin.“ Er drückte mir noch ein Buch in die Hand. „Training für Kampfpokémon: So geht es richtig!“, las ich vor. „Es könnte dir nützlich sein. Aber gibt es mir später wieder“, meinte Cheren. „Äh, danke“, ich starrte das Buch an. Denkt er wirklich, dass ich es brauche? „Ich geh dann mal“, sagte Cheren noch, bevor er ging, um ein Kampfpokémon zu suchen. Ich fing an, im Buch zu blättern. Viel Text wenig Bilder. Der Text war ausschließlich Sachlich geschildert. Soll ich es lesen? Ich versuchte es. Als erstes las ich über den Trainigsfelsen. Es stand vieles darüber. Vielleicht sogar ein paar Informationen zu viel. Ich ging zum Felsen. „Rexy, es ist eigentlich ganz einfach, was du machen sollst. Du solltest einfach auf dem Felsen schlagen. Ungefähr so.“ Ich schlug einmal auf dem Felsen. „Verstehst du?“ „Fer, Fer“, sagte Ferkokel und nickte bevor es den Felsen Attackiert. In der Zwischenzeit trainierte ich Yorkleff, das sich auch bald entwickelte. Es wurde länger, der Fleck auf dem Rücken wurde größer. „Terribark“, sagte es zufrieden mit sich selbst. Ich streichelte es einmal. Dann schaute ich nochmal nach Rexy. Es schien große Arbeit geleistet zu haben. Viele kleine Steine lagen herum vom ihm „Gut gemacht“, lobte ich es. Ich steckte Terribark in seinem Pokéball, Rexy dagegen lief wieder hinter mir her. Wir gingen wieder zurück zur Stadt.

Im Pokémon- Center fand ich ein besseres Buch für das Trainieren von Kampfpokémon. Anders als das Buch, was Cheren mir gegeben hatte, stand in dem, wie man mit seinem Pokémon trainiert. Also nicht nur befehle, sondern man tut auch was für sich selbst. Nebenbei lud ich einige Songs auf meinem Viso- Caster, die irgendwo was mit dem Kampf zu tun haben und mir gefallen.

In den nächsten Tagen war ich immer wieder in der Nähe des Felsen. Ich versuchte möglichst genau die Tipps des Buches zu befolgen. Nun ja, nicht alles konnte ich machen. Vor allen wenn Ferkokel mich angreifen sollte. Das soll die Bindung zwischen Trainer und Pokémon stärken, doch ich bekam zu schnell Panik. So ließ ich dies erst mal.

Felilou hatte sich zwischenzeitlich auch entwickelt. Es wurde größer und eleganter. Das Pokémon hieß nun Kleoparda. Nach etwa eine Woche ging ich zur Arena. Diesmal hatte ich mir Zeit gelassen, weil ich von Cheren gehört hatte, wie schwer die Arena sei. Er hatte drei Tage nach unserer Ankunft in dieser Stadt die Arena herausgefordert und hauchdünn gewonnen! Aloe spielt in einer ganz andere Liga wie die drei von der ersten Arena! Zumindest laut ihm. Einen Tag bevor ich zur der Arena ging, rief ich Guido an, dass ich sein Angebot annehme. Davor hatte ich nach ihm geforscht. Sogar meinen Bruder angerufen, was ich ziemlich selten tue. Er hatte es bestätigt, was Guido gesagt hatte, und mir viel Glück gewünscht. Vor der Arena wartete schon Guido auf mich. Neben ihm standen noch zwei weitere Personen. Eine Frau, die für die Kamera zuständig war und ein Mann, der alles Kommentieren soll. Der Arenakampf soll gefilmt werden! Ich überlegte zunächst, ob ich gut genug Aussehe um ins Fernseher zu kommen.

Zu meiner Erleichterung soll der Kampf nicht live, sondern irgendwann nachmittags gezeigt werden. Falls der Kampf gut war. Bei den Späteren Arenakämpfen könnte es dennoch passieren, dass diese live gezeigt werden. Es liegt an mein Talent, ob und wann es so ist. Nachdem mir alles bis zum kleinsten Detail erklärt wurde, war es endlich soweit. Aloe erwartete mich schon in einem Geheimen Raum in der Bibliothek.

Der Kampf verlief gut, für mich. Das Training hatte sich gelohnt! So bekam ich Orden Nr. 2.

Ich bedankte mich und ging zum Pokémon- Center um meine Sachen zu holen. Stratos City, ich komme!

Kapitel 11

Stratos City, die Stadt der 1000 Träume. Allein diese Stadt wollte ich unbedingt mal besuchen. Die Häuser sind höher als hoch, viele Geschäfte sind dort aufzufinden und es gibt viele Freizeitmöglichkeiten, nicht so viele wie in Rayono City, aber eindeutig mehr als in Avenitia. Erstmals musste ich wieder durch den Ewigen Wald. Diesmal blieb ich fast immer auf dem Weg. Zwischendurch bekam ich eine Nachricht, dass der Arenakampf im Fernseher sei. Den schaute ich in meinem Viso- Caster an. Es war ungewohnt mich selbst im Fernseher zu sehen. Ich hoffte, dass nicht zu viele Leute den anschauten.

Nach einem längeren Fußmarsch stand ich vor der Himmelspfeilbrücke. Die älteste Hängebrücke von Einall. Als sie errichtet wurde, sah man sie als „Wunder der Technik“. Heute ist sie immer noch atemberaubend. Mit offenem Mund stand ich vor ihr. Eine kühle Prise wehte durch meine Haare. Ich schaffte gerade noch, dass meine rosa, weiße Kappe nicht davonflog. Dann machte ich den ersten Schritt auf ihr und dann der nächste. Schon von weitem sah ich Stratos City. Je näher ich kam, desto besser konnte man die Hochhäuser bestaunen, die riesiger waren, als alles, was ich in meinem Leben gesehen habe. Auf der Mitte der Brücke blieb ich stehen und genoss den Anblick. Ab und zu sah man Schiffe, die auf dem Westriver fuhren. Im Westen ging die Sonne langsam unter. Der Himmel färbte sich rotorange. Als die Sonne fast verschwand, ging ich weiter Richtung Hochhäuser.
 

Bald schon war ich in Stratos City angekommen. Auch wenn es schon spät war, war auf dem Straßen ein Getümmel. Für mich war es recht ungewohnt. Nirgends war so viel los wie hier. Langsam ging ich Richtung Pokémon- Center. Irgendwie fühlte ich mich klein, fast winzig. Nach einer Zeit war ich endlich da. Selbst es war ein Wolkenkratzer, überraschende weiße war dieses aber auch schon fast voll, da viele Touristen hierhin kamen. Nur die Zimmer in den oberen Etagen waren noch nicht belegt. Schnell erfuhr ich warum. Der Aufzug war defekt und man musste darum die Treppe nehmen. Erschöpft kam ich oben nach der gefühlte tausendste Stufe an. Zumindest war der Ausblick nicht gerade schlecht. Müde legte ich mich hin und schlief schnell ein.
 

Als ich am nächsten Morgen das Pokémon- Center verließ, war auf den Straßen viel mehr los als am Vortag. Als erstes ging ich zu einem Stege der Stadt und beobachtete die Schiffe. Nein, mehr das Wasser. „Hi, Touko!“. Plötzlich stand Cheren hinter mir. „Hi“, antwortete ich nur. „Bist du immer noch für das Wasser fasziniert?“, Cheren lächelte mich an. „Die Antwort weißt du doch schon.“ Ich musste lachen. „Das heißt wohl ja. Ich frage mich manchmal, warum du dich nicht für Ottaro entschieden hast, wenn du so stark vom Wasser angezogen fühlst.“ Ich überlegte kurz, was ich antworten soll. Das ich das damalige Floink nicht in Stich lassen wollte? Das ich Rexy direkt ins Herz schloss? Das ich sah, dass Ottaro mehr Cheren mochte als mich? „Ich glaube, es war Schicksal. Wenn ich Ottaro gezogen hätte, wäre dein Zwottronin vielleicht jetzt mein Partner.“ „Stimmt ja auch. Zwottronin ist ja stärker, als ich zuerst dachte. Vom Typ her hat es gegen dein Rexy schon gewonnen!“ „Wie wäre es mit einem Kampf? Rexy gegen Zwottronin“, schlug ich vor. „Jetzt nicht. Vielleicht, wenn wir beide den Käferorden besitzen“, lehnte Cheren ab, „dafür könnten wir beide mal etwas anderes zusammen machen…“ „Was zum Beispiel?“ Cheren überlegte kurz. „Hier in der Nähe gibt es im Moment eine kleine Bildergalerie von Artie mit dem Thema „die Legenden von Einall“. Wie wäre es?“ Am liebsten hätte ich Nein gesagt. Es ist eben nicht so mein Ding. Dennoch wollte ich Cheren auch mal eine Freude machen, nachdem ich letzte Zeit fast nur mit Bell unterwegs war. „Machen wir es mal.“ Stimmte ich schließlich zu.
 

In der Bildergalerie war es relativ ruhig. Zumindest ruhiger als auf den Straßen. Alle bestaunten die Bilder, die Artie gemalt hatte. Ich musste zugeben, mir gefielen sie auch. Artie hatte wirklich ein Gespür für Farben! Die meisten Bilder gingen es natürlich über die Gründungsgeschichte, aber auch andere Legenden konnte man entdecken. Der Waldbrand, bei dem Kobalium, Terrakium und Viridium das Leben von Tausende Pokémon gerettet hatten. Das Kami- Trio mit deren jeweiligen Eigenschaften. Und Kyurem, das Monster aus Tessera.

Vor einem Bild, stand N. Als ich ihm näherte, bemerkte er mich diesmal sofort. „Diesmal bist du mit deinem Freund hier“, meinte der. „Wir sind nicht zusammen“, stellte Cheren sicher und wurde dabei leicht rot. „Ehrlich nicht?“ „Ehrlich nicht. Cheren und ich sind nur Sandkasten Freunde, nichts weiteres“, antwortete ich. N wurde sichtbarer lockerer. „Und Touko, gefällt dir die Ausstellung?“, fragte er mich. „Ja, sie ist sehr schön. Artie hatte sich wirklich große Mühe gegeben.“ N schien mich noch was fragen wollen, da kam Cheren dazwischen: „Touko, ich denke, wir sollten langsam gehen“, dabei funkelte er N angriffslustig an. „Dann bis irgendwann“, lächelte ich zu N und ging mit Cheren raus.

Bis zum Rest des Tages redeten Cheren und ich nicht über den Zwischenfall. Erst in der Nacht, als wir beide im Pokémon- Center an einem Tisch setzen, sagte Cheren: „Manchmal frage ich mich, ob wir wirklich nur Freunde bleiben sollen.“ „Was meinst du damit?“ „Seit wir die Reise begonnen haben, merkte ich, wie wichtig du für mich bist. Früher war es einfach selbstverständlich das wir zusammen waren und jetzt spüre ich, wenn du nicht da bist, das etwas fehlt.“ „Du meinst also, wir sollen ein Paar werden?“, hackte ich vorsichtshalber nach. „Das meine ich!“, Cheren schaute mich hoffend an. „Sorry, es geht nicht. Ich kann es nicht!“ „Warum nicht?“ „Ich bin einfach nicht dazu bereit.“ Ich stand auf und ging. Gehen ist vielleicht das falsche Wort. Ich bin gerannt. Ich musste weg, lief raus. Mir war es in dem Augenblick egal, ob ich mich verlaufe wie in Gavina oder nicht. Mich wunderte es schon, warum Cheren mich nicht aufhielt. Lag es dran, dass er wusste, dass ich für mich komplizierten Situationen gerne weglaufe? Es einfach brauche? Das Laufen brachte mich schnell in anderen Gedanken. Vor einer Gasse blieb ich stehen. Sie sah nicht gerade einladend aus. Alles war runtergekommen und kaum jemand war da, was in Stratos City recht ungewöhnlich war. Eigentlich wäre ich nicht darein gegangen, man kann ja nie wissen, wer dort auf einem lauert, doch dann sah ich zwei vom Team Plasma. //Was tun sie hier? //überlegte ich und ging vorsichtig näher und versteckte mich hinter einem Müllcontainer. Irgendwann kam ein Typ zu denen. „Habt ihr, ihr- wisst- schon- was, dabei“, fragte dieser nervös, nachdem er links und rechts um sich geschaut hatte. Einer von dem Leute von Team Plasma holten einen kleinen Stick aus den Taschen: „Alles ist hier drauf“, versicherten er ihm. „Aber erst die Kohle!“, fügte der anderer hinzu. „Ja, ja natürlich!“ Er öffnete einen dunklen Aktenkoffer, „Hier sind die 250 Millionen Dollar.“ Einer von den Rüpeln kontrolliert, ob das Geld echt sei. Danach gaben sie dem Mann den Stick und nahmen den Koffer. „Wehe, wenn du versuchst, uns reinzulegen. Dann wird es dir mehr als Leidtun!“, sagte einer von ihnen, bevor sie gingen. Kurzdarauf verschwand auch der Typ. Ich blieb kurz in meinem Versteck und musste ordnen, was ich gerade gesehen hab. Plötzlich spürte ich eine Hand auf den Schultern und drehte mich erschrocken um.

Kapitel 12

„Was willst du hier?“, fragte ich überrascht. „Das wollte ich dich auch gerade Fragen.“ N schaute mich ernst an. „Ich bin hier zufällig vorbei gekommen und …“ „…und du hast es mitgekommen, stimmt?“ „Meinst du was Team Plasma…“ N nickte nur, dann sagte er: „Wenn du es vergisst und mit niemanden darüber redest, vergesse ich, dass du hier warst.“ „Aber dann, …“ „Ich bin mir sicher, du willst die Alternative nicht wissen.“ N schrie dies fast. Dann blickte er mich flehend an. „Dann sag ich es niemanden! Zufrieden?“ Am liebsten hätte ich ihn gefragt, was das soll. Das Schweigen würde doch Niemand was nützen! Gegen solche Verbrecher muss man doch was dagegen tun! Und doch merkte ich, wie ernst es für ihn ist, dass ich es nicht sage. „Verschwinden wir von hier. Es ist nicht der Richtige Ort für Mädchen wie dich“, meinte er schließlich. Die Anspannung sah man dennoch immer noch im Gesicht. Dann nahm er meine Hand und brachte mich zum Pokémon- Center. „Den Rest des Weges müsste du ja kennen“, verabschiedet er sich und ging. Ich verkniff es, hinter ihm her zu rennen. Ich wollte einfach nicht ins Pokémon- Center. Mir war es klar, falls Cheren auf mich warten würde, würde er es vielleicht nochmal mit der Liebessache fragen. Darauf hatte ich im Moment keine Lust. Es war einfach nicht mein Tag. Und doch entschloss ich mich, dass draußen zu bleiben die beste Lösung zu sein schien. Mein Schlafsack und so waren leider im Center drinnen und diese Nacht sollte es wieder kühl werden. Ich holte Rexy raus aus dem Pokéball. Er könnte mich sicher wärmen. Hier in Stratos City war es ansonsten zu Gefährlich, Rexy draußen zu lassen. Ich könnte ihn zu schnell aus den Augen verlieren. Rexy schmiegt vorsichtig an mich, als ob er meine Angst spüren würde. Ich musste lächeln. Es tat nur gut. Ich ging mit Rexy zum Wasser, saß mich auf einer Bank hin und blickte diesmal die Sterne an. Das war etwas Vertrautes. Was man selbst in Avenitia zu sehen gibt. Nur hier strahlten sie nicht so hell. In diesem Augenblick wollte ich am liebsten Heim. Das alles so ist wie früher. Leise summte ich eine Melodie. Den Text hatte ich schon lange vergessen und doch liebte ich sie. Langsam spürte ich, wie müde ich eigentlich war. Ich legte meinen Kopf auf Rexy. Es grunzte kurz zustimmend. Bald schon bin ich eingeschlafen.
 

Ich habe nicht lange geschlafen, als Rexy plötzlich versuchte mich zu wecken. „Was ist denn los?“, murmelte ich müde und öffnete meine Augen. Drei dunkelgekleideten, maskierten Gestallten standen vor mir. Sofort wurde es mir klar, was das Problem war. Kampfbereit stand ich auf. „Rexy, bist du bereit?“, fragte ich mein Ferkokel. Es nickte nur. Wenn einer von ihnen es wagt, mich anzufassen, wird der ein blaues Wunder erleben. „Wir wollen dir nicht tun“, versuchte einer von ihnen mich zu beruhigen und ging ein Schritt auf mich zu. Zu nah! Schnell boxte ich einmal auf die Nase, so dass diese Anfing zu bluten. Überrascht sprang dieser zurück. „Es könnte spannender werden, als es zunächst klang“, grinste ein anderer von ihnen, „Nur leider haben wir heute keine Zeit zum Spielen“. Schneller als ich reagieren konnte, war dieser schon hinter mir. „Gute Nacht, meine Kleine“, flüsterte er in mein Ohr und schlug danach kurz auf meinem Nacken. Alles rundum tauchte in ein tiefes Schwarz.
 

Ich kam in einem kleinen dunklen Zimmer wieder zu mir. Mein Kopf schmerzte. //Wo bin ich?// Ich schaute mich um. Außer mir selbst war nichts hier drinnen. Selbst meine Tasche, meinen Viso- Caster und meine Pokébälle wurden mir abgenommen. Ein Fenster gab es hier auch nicht. Benommen stand ich auf. Was war passiert? Da erinnerte ich mich plötzlich wieder an den schwarzgekleideten Typen. Sie müsste mich hierhin verschleppt haben! Aber warum? „Vielleicht war es nur eine Verwechslung“, versuchte ich mich zu beruhigen. Doch sie schienen sicher zu sein, dass ich die richtige Person wäre. Es könnte auch sein, dass sie ihr Opfer zufällig wählen, was ich aber auch schnell ausschließen konnte. Es gab eine Andeutung, dass sie für einen Auftraggeber arbeiteten. Aber wer? Je mehr ich nachdachte, desto mehr Fragen kamen auf. Leider gab es zu wenige Antworten darauf.

Aber eins war sofort klar. Ich musste hier raus! Aber wie? Plötzlich hörte ich, wie jemand die Tür aufschloss. Ich sah es als Chance. Als Tür offen war lief ich so schnell wie möglich raus. Dabei schubste ich den Entführer zur Seite. Von einem Fenster, am Ende des Flures, sah ich, dass ich scheinbar noch in Stratos City befand und zwar in einem der Höheren Etage eines Wolkenkratzers. Also eine Frage war schon mal beantwortet. Schnell lief ich nach links, in der Hoffnung, eine Treppe oder, vielleicht noch besser, einen Aufzug zu finden. Schnell entdeckte ich sogar einen. Zum ersten Mal seit Stunden schien das Glück auf meiner Seite zu sein. Fast kam ich an, doch dann, wie aus dem nichts, erschien einer von den dunkelgekleideten Typen. „Schön, dass du uns einige Arbeit ersparst“, meinte dieser und schob mich in die gerade offene Aufzugtür. „Was wollt ihr vor mir?“, fragte ich vorsichtig nach, als der erste Schock verklungen war. „Wirst du gleich sehen“, sagte dieser und steckte eine Karte in einem Schlitz neben den Tasten des Aufzuges. Dann drückte er auf die oberste Etage. Die Türen schließen sich ruckartig und es ging nach oben. Oben angekommen, ging die Tür des Fahrstuhles auf und durch den Gang geschoben. Unterwegs wurde die nächste Frage beantwortet! Wortwörtlich auf Schwarz und Weiß. Das Wappen vom Team Plasma war auf einer Wand feinsäuberlich gemalt worden. //Zumindest weiß ich jetzt, wer mit der Entführung zu tun hat//, schoss sofort durch meinem Kopf. Ich wusste nicht, was ich spüren soll. Angst? Haben sie es vielleicht doch mitbekommen, dass ich die Erpressung miterlebt habe? Wohl nicht. Ich lebe noch. Oder Wut? Auf denen und auf mich. Ich hätte es wissen müssen, dass sie dahinter stecken!

Fast am Ende blieben wir vor einer Tür stehen. „Hier rein!“, befahl er mir. Hinter der Tür war ein Büro. Alles war aufgeräumt, vielleicht sogar zu säuberlich. Nicht mal der kleinste Zettel lag irgendwo rum. Es wirkte unnatürlich, fast schon kalt. Ich fröstelte kurz. Am allerliebsten hätte ich einfach etwas umgeschmissen, damit zumindest etwas Leben hier auftaucht. Doch ich ließ es.

„Sitzt dich hin!“ Ich musste mich auf einem Stuhl, der vor einem Schreibtisch stand, setzten. Gründlich wurde mein linkes Bein an dem einem der Stuhlbeine gefesselt, „Damit du nicht so schnell wegläufst“, war die Begründung dazu. Nach einer längeren Wartezeit, merkte ich, dass die Bürotür aufging und jemand das Zimmer betrat. Wer konnte ich nicht sehen. Doch ich merkte, dass das Zimmer plötzlich noch kälter war als vorhin. Ich biss meine Zähne zusammen, damit diese nicht klapperten. „Die kleine Nervensäge, die mich in Gavina gestört hatte. Du heißt Touko, richtig?“ Ich spürte, wie die Person immer näher kam. Wie ein Raubtier, das seine Beute näherte. „Richtig! Und du bist der Spinner, der diese komische Rede gehalten hatte“, antwortete ich möglichst trotzig. Ich versuchte dabei meine Angst zu verstecken. Angst war gerade nicht das, was ich brauche. „Deine große Klappe wird dir hier nicht helfen.“ Die Person setzte sich hinter dem Schreibtisch. „Du bist hier, da ich befürchte, zwischen uns gab es ein kleines Missverständnis, das ich gerne beheben will“, fügte er hinzu. „Also stiehlt Team Plasma keine Pokémon von kleinen Kindern und Artefakten von einem Museum? Und sie quälen auch keine Pokémon mit Tritte?“, wütend schrie ich ihn an. „Es gab einige Probleme bei der Kommunikation zwischen den einzelnen Truppen. Da kann es schon mal passieren, dass manches anders läuft als es sein soll.“ Die Ruhe, in den Worten verwirrte zunächst. Es klang fast so, als ob ich noch ein kleines Kind wäre, das Angst vor einem gefährlichen Monster unter dem Bett hat und man versucht, klar zu machen, das dort nichts ist. Dann biss ich mir auf die Unterlippe. Ich hasse es, wenn Leute mich wie ein Kind behandeln. Hey, ich bin doch schon fast erwachsen, auch wenn die Endung meines Namens was anderes sagt. Bevor ich was dazu was sagen konnte, fing er damit an, über das Team Plasma zu reden. Was für ein „Sinn“ es hat und viel mehr. Zu viel mehr. Wenn ich ehrlich bin, hörte ich seinem Monolog überhaupt nicht zu. Viel mehr überlegte ich mir ganze Zeit, wie ich am schnellsten von hier verschwinde. Oder wollen sie mich bald laufen lassen? Was leider ziemlich unwahrscheinlich wäre.

Es dauert noch eine Weile, bis er endlich aufhörte zu sprechen. Ich spürte, wie sein Blick mich durchbohrt. Hatte er es mitbekommen, dass ich nicht zugehört habe? Dann setzte er ein falsches Lächeln auf. „Versuchen wir es Morgen auf einem anderen Weg.“ Dann erschienen wieder die dunklen Gestalten, banden mich los und brachten mich zu einem anderen Zimmer. Dieser war etwas größer als der Erste und hatte zumindest auch ein Fenster. Das Zimmer war an einem winzigen Badezimmer verbunden. „Hier wirst du erst Mal bleiben“, meinte einer von ihnen, schubste mich rein und schloss die Tür zu. Scheinbar wollen sie mich etwas länger behalten. Aber ich habe keine Lust auf Morgen zu warten! Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es um mehr geht. Mehr, als ich nur vorstellen kann. Dass es hier nicht um Rache geht. Zumindest ein großer Teil nicht. Dass man auf was anderes hinaus will. Doch ich hatte kein Bock herauszufinden worauf. Ich schaute mich im Zimmer um. Nichts brauchbares, was mir zur Flucht verhelfen könnte. Die Typen haben sicher auch von meiner ersten Fluchtversuch gelernt. Ich entschloss zu warten und hoffte, dass sie einen Fehler bauen.
 

Die Zeit verging. Ich spürte, dass ich hungrig war. Immerhin hatte ich seit Stunden nichts mehr gegessen! Trinken konnte ich aus dem Wasserhahn. Zumindest war dies etwas. Irgendwann musste ich eingenickt sein. Als ich aufwachte, lag meine Tasche neben mir. Ich schaute rein. Es fehlte einiges. Unter anderem mein Pokédex und mein Tagebuch. Ich seufzte leise. Bestimmt hatten sie es gelesen oder sind dabei. Oder sie hoffen es, dass ich es denke. Seit ich es gekauft habe, schrieb ich regelmäßig rein. Alles, worüber ich gerade Gedanken mache, wenn ich über was freue oder ärgere. Es war ein großer Verstoß gegen meine Privatsphäre! Eine neue Welle voller Wut schwappte nach und nach auf. Mit ihr neue Kraft. Ich ging zur Tür. Rüttelte an ihr. Mir war es klar, so kriege ich sie nicht auf, aber vielleicht kommt noch jemand, um mich zu beruhigen. Und es kam jemand. Mit einem Schlafmittel. Man presste mich kurz an einer Wand und zwang mich es zu trinken. Ich wehrte mich dagegen. Leider bekamen sie es trotzdem in meinem Mund Das Mittel wirkte rasch. Ich spürte noch, wie man mich auf dem alten Klappbett legte, das an einer Wand stand. Bevor ich mein Bewusstsein ganz verlor.
 

Als ich langsam wieder zu mir kam, war es schon wieder morgen. Langsam versuchte ich, aufzustehen. Das Mittel schien noch zu wirken. Beim ersten Schritt brach ich wieder zusammen. Kurz lag ich auf dem Boden. Dann raffte ich mich wieder auf. Diesmal schaffte ich schon zwei Schritte mehr. Kurz bevor ich wieder hinknallte, fing jemand mich auf. „Wie ein frischgeschlüpftes Plinfa“; hörte ich jemand kurz in meinem Ohr flüstern. „Wie ein was?“, fragte ich. „Wie ein Plinfa. Sie fallen auch immer um.“ Dann sah ich mein Gesprächspartner. Es war natürlich einer den drei. Ich glaube sogar der, den ich auf die Nase geschlagen hab. Dieser grinste mich an. „Du weißt, was jetzt kommt?“ Ich nickte nur und versuchte, so gut es ging ihm zu folgen.

Kapitel 13

Anders als letztes Mal sah ich hin und wieder einige der Plasma Rüpeln, sogar einige bekamen mir bekannt vor. Gefährlich bekannt vor. Aber sie taten nichts, sie schauten nur hinterher.

Als ich an dem Büro ankam, meinte der Weißhaarige: „Diesmal versuchst du zumindest, dich ein bisschen zu benehmen!“; bevor er mich durch die Tür des Büros schob. Das gleiche Spiel wie letztes Mal. Mein Bein wurde wieder an dem Stuhl gefesselt.

Diesmal war auf einiges befasst. Ich war bereit. Bereit meine Meinung zu sagen. Egal wie schwach ich mich im Moment fühle. Es gab keinen Grund mich hier festzuhalten! Zumindest für mich nicht.

Ich wartete nicht lang. Bald schon kam er rein. Doch bevor ich was sagen konnte, meinte er: „Du hast Glück. Es wurde entschlossen, dich laufen zu lassen.“ Skeptisch starrte ich ihn an. Es muss doch irgendwo einen Haken geben. In seinen Augen konnte ich nichts sehen. Sie waren Kalt. Gefühlskalt. Wie alles hier. Vielleicht sogar kälter als Kyurem. „Und warum bin ich dann noch hier?“, fragte ich, ohne den Blick abzuwenden. „Es ist noch eine Kleinigkeit zu erledigen. Man bräuchte noch deine Unterschrift.“ „Wofür?“ „Damit ich sicher bin, dass du nichts über Team Plasma verrätst. Du scheinst langsam mehr zu wissen, als es dir gut tut.“ Ich zuckte bei den Worten kurz zusammen. Doch dann schaute ich wieder hoch. //Er sicher blufft nur. Bestimmt versucht er mir Angst einzujagen// „Was wäre, wenn ich nicht unterschreibe.“ Ich versuchte meine Stimme so trotzig wie möglich klingen zu lassen, was erstaunt gut lief. „Sei unbesorgt. Du wirst noch unterschreiben. Es stellt sich nur die Frage, wie Freiwillig. Am leichtesten fällt natürlich, das du es ohne zu Zögern hinter dir bringt. Vielleicht sollte ich dich darauf hinweisen, dass dein Verhalten auch Konsequenzen für dein Pokémonteam und deine Freunde haben kann. Es wird sogar ein Kinderspiel, ihnen etwas anzutun. Man bemerkt sofort, woher ihr kommt. Keiner von euch drei ist wirklich für eine Großstadt wie Stratos City geeignet. Deine beiden Freunde, können schon fast von Glück reden, dass sie von uns Verfolgt wurden und zwar nicht einmal von der Spezial Einheit von mir.“ „Lass Cheren und Bell einfach da raus!“ Die Wut nahm wieder überhand und doch konnte ich nichts tun. „Du musst nur Unterschreiben, dann lassen wir sie in Ruhe“, antwortete mein Gegenüber ruhig. Für einige Minuten starrten wir uns nur an. Ohne ein einziges Wort. „Woher weiß ich, dass du mich nicht reinlegen versuchst? Ich kenne nicht mal deinen Namen.“ „Kennst du meinen Namen ehrlich nicht? Ich hätte mir eingebildet, du müsstest ihn wissen“, er lächelte kurz gefährlich, „damit du ihn in der Zukunft kennst, ich heiße G-Cis.“ Er schaute kurz auf einer Uhr. Seine Geduld schien langsam zu sinken. Etwas Gefährliches lag in der Luft.

„Also gut, dann werde ich eben unterschreiben!“, ich wollte immerhin auch so schnell wie möglich weg von hier. Ein Vertrag und ein Stift wurden vor meiner Nase gelegt. Ohne den Vertrag nur annähern durchzulesen, schrieb kurz meinen Namen. Touko White. Wenn die einzige Bedingung nur schweigen ist, kann er von mir aus die scheiß Unterschrift doch gerne haben.
 

Die ersten Zweifeln kamen kurz darauf auf. Ich wusste, ich konnte alles noch meinen Namen durchstreichen oder den Zettel einfach zerreißen. Und doch konnte ich es nicht. Den Vertrag gab ich schließlich ab, wurde wieder in das Zimmer gebracht, mit der Begründung, ich sollte erst mal warten, bis das Schlafmittel endgültig nicht mehr wirkt. Es würde nämlich gefährlich sein, so auf die Straße zu gehen. Und doch spürte ich, dass es nicht die ganze Wahrheit war. Mit dem Warten kam mir in den Sinn, was ich noch alles hätte Fragen sollen. Was soll ich tun? Komme ich mein Pokémon zurück? Wann haben sie vor, mich zu entlassen? Mir wurde es sofort klar, dass ich den Vertrag vielleicht doch lesen haben sollte, bevor ich ihn unterschreibe, doch jetzt war es schon zu spät.

Gegen Mittag bekam ich einen Teller Suppe, die ich auslöffelte. Ich spürte, wie meine Energie langsam wiederkam. Es tat wirklich gut, doch mitendrinn schaute ich den Dunkelgekleideten Typ, der mich beim Essen beobachtete, an. Muss es unbedingt sein? Ich meine, ich kann alleine essen, ohne dass jemand mich anstarrt „Geht es meinem Pokémon Team gut?“, fragte ich ihn, damit wir ins Gespräch kommen. Er überlegte kurz: „Ich denke schon. Sie sind momentan in guten Händen. Besser geht es kaum. Mehr darf ich dir nicht verraten.“ „Aha, “ ich hatte auf mehr Antwort gehofft, „willst du was von der Suppe haben?“ „Ich hab gerade schon was gegessen.“ Weiter fragte ich ihn nicht aus. Es schien mir, als ob er nicht reden will. Oder darf er nicht?

Als ich die Suppe ausgelöffelt hatte, nahm er den Teller und ging wieder. Er vergaß jedoch nicht, die Tür zu schließen.

Meine Tasche, die zum Glück immer noch hier im Zimmer stand, kramte ich einen Zettel und einen Stift raus und malte etwas. Einfach alles, was mir einfiel. Wenn ich das Fenster öffnen könnte, hätte ich sicher einen kleinen Brief geschrieben und rausgeschmissen in der Hoffnung, jemand würde es finden. Doch ich hatte gestern versucht, es zu öffnen, aber das Fenster war verriegelt.

Irgendwie verging die Zeit. Als ich im Bad war, merkte ich, wie alles so sich so langsam verschwamm. Ich trank einige Schlucke vom Leitungswasser, was aber nicht half. Mühselig versuchte ich das Bett zu erreichen. War es noch das Mittel von gestern oder wurde mir etwas anderes ins Essen gemischt? In dieser Situation war es mir schon fast egal. Kurz vorm Bett brach ich zusammen.
 

Ich hörte jemanden singen. Erst leise, dann immer lauter. Das Lied hatte einen Gleichbleibenden Rhythmus und einen Text in einer Sprache, die ich nicht verstand. //Träume ich?//, fragte ich mich. Es schien real zu sein und doch wie ein Traum. Ich hörte nur zu. War es wirklich nur eine Stimme? Nein, es waren mehre! Vorsichtig öffnete ich meine Augen. Zunächst sah ich nichts. Aber ich bemerkte sofort, dass ich in einem anderen Raum befand. Ich lag auf dem Boden, relativ schnell begriff ich, dass ich umzingelt bin von Leuten, die graue Kutten trugen. Sie verdeckten ihre Gesichter mit den Kapuzen. Das Letzte, woran ich mich erinnern konnte, war das einer von ihnen auf mich zuging. Danach gab es ein Black-out in meinem Kopf. Ich weiß nicht, ob ich wieder direkt ohnmächtig wurde, oder was anderes getan hatte. Vielleicht hatte ich das Ganze aber auch nur geträumt.
 

Ich weiß nur, dass ich auf einer Bank in Stratos City aufwachte. Mit all meine Sachen. //Wie bin ich hierhin gekommen//, wunderte ich mich zunächst aber dann freute ich mich einfach. Ich ließ für kurze Zeit mein Pokémonteam aus ihren Pokébälle. Sie schienen sich zu freuen, mich zu sehen. Terribark leckte mit seiner Zunge mein Gesicht. „Hör auf“, lachte ich. Zumindest hatte Team Plasma ihnen nichts angetan. Irgendwann brach ich auf. Zum Pokémon- Center. Vielleicht treffe ich dort auf Cheren und Bell. Sie sollen zumindest wissen, dass es mir gut geht.
 

„Wo bist du nur gewesen?“, ernst schaute Cheren mich an, bevor er mich umarmte. „Irgendwo in Stratos City“, antwortete ich schlicht. Soll ich ihnen alles erzählen? Bisher hatten wir noch keine großen Geheimnisse voneinander gehabt. Ich hatte zwar etwas unterschrieben, aber es heißt noch lange nicht, dass ich es einhalte. „Ich denke, Touko braucht erstmals ruhe“, ging Bell dazwischen, „Cheren, bemerkst du nicht, wie fertig sie ist.“ Dann war sie dran mit drücken.

Ich ging hoch. Duschte mal ausführlich, zog frische Wäsche an, rief Mum an, damit sie keine Sorgen macht, und Frühstückte, bis ich voll war. Ich gab natürlich auch meine Pokémon etwas zum Essen, doch sie schienen nicht so hungrig zu sein wie ich. „Und was hattest du in der letzten Tagen gemacht?“, Bell konnte schließlich auch ihre Neugier nicht verkneifen, als ich mit dem Essen fertig war. „Wie lange war ich eigentlich weg?“, fragte ich zurück. „Etwa vier Tage.“ Cheren und Bell schaute sich kurz besorgt an. „Mir geht es gut“, ich versuchte zu lächeln. Habe ich wirklich zwei ganze Tage geschlafen? An den anderen zwei war ich zumindest teilweise wach. Warum hatte es mir niemand erzählt? //Weil sie es bestimmt nicht für nötig gehalten haben//, dachte ich verbittert. „Ist was passiert, was man der Polizei melden sollte?“ Cheren blickte mir tief in den Augen. „Nein“, ich wandte mich ab. Es war die dickste Lüge aller Zeiten, aber sie musste sein. Am liebsten hätte ich alles erzählt, doch mir wurde plötzlich klar, dass es für ihn zu gefährlich werden könnte. „Dann ist alles ok.“ Cheren sah leicht enttäuscht aus, jedoch fragte er nicht weiter nach. Er ging weg. „Was hat er nur?“, fragte Bell verwundert.
 

Wir blieben eine Woche in Stratos City. Cheren und ich vertrugen uns schon, und doch war die Lüge immer noch zwischen uns. Unsere Freundschaft war längst nicht mehr so stark wie vorher. Das Schlechte Gewissen plagte mich. Was ist jetzt das Richtige? Soll ich mit ihm reden? Einfach über alles. Was zerstört eine Freundschaft mehr: Große Gefühle oder eine große Lüge? Nicht einmal mit Bell kann ich darüber erzählen. Am liebsten wünschte ich mir, es wäre nie passiert.

Es gab aber auch gute Sachen in dieser Woche. Bell und ich holten uns den dritten Orden der Arena von Artie. Cheren hatte Artie schon davor besiegt. Ich trat den Kampf mit Terribark, Kleoparda und Rexy an. Wie letztes Mal wurde der auch wieder aufgenommen und später im Fernseher gezeigt. Der nächste Arenakampf soll sogar live ausgetragen werden. Den darf ich nicht verlieren!

Jetzt geht es Richtung Rayono City! Dort werde ich auf Touya treffen, meinen Zwillingsbruder!

Kapitel 14

Route 4, eine Wüste. Kaum zu glauben, dass hier in der Nähe mal die Größte Hochkultur Einall ´s gab. Ein breiter Weg führte uns Richtung Rayono City. Im Pokémon- Center wurden wir gewarnt, den Weg nicht zu verlassen. Man verirrt sich hier schneller als man denkt. Unser Ziel war es, spätesten Morgen in Rayono City zu sein. Von der Strecke her auch machbar, wenn es die Hitze und die Sandstürme nicht gebe. „Leben hier wirklich Pokémon?“ Bell schaute sich um. „Manche Pokémon leben an Orten, wo man sie zunächst nicht vermutet“, erklärte Cheren. Bald schon konnte man sehen, dass sich etwas im Sand bewegte. Vorsichtig ging ich näher. Zwei schwarze Augen starrten mich an. Bald schon sah man das ganze Pokémon. Der längliche Körper war braun, schwarz gestreift. Es gähnte kurz mit seinem langen Maul. Man konnte viele kleine, spitze Zähne entdecken. //Den schnapp ich mir!//, entschloss ich mich und schickte Rexy ins Rennen. „Rexy, setzt Nitroladung ein!“ Rexy ´s Körper war vom Feuer umhüllt. So griff es das braune Pokémon an. Doch es schien ihm nichts auszumachen. „Ganovil!“, das Pokémon schien nicht gerade glücklich deswegen zu sein. Mit Biss befestigte es sich am Ringelschwanz von Rexy. Panisch versuchte Rexy es weg zu schütteln, doch es blieb da. „Terribark, hilf Rexy.“ Der längliche Hund setzte sofort Bodycheck auf dem Krokodil, worauf es sofort losließ. Mit beiden Pokémon schaffte ich es, Ganovil zu fangen.

Die weitere Reise ging ohne Nennenswerter Zwischenfall. Cheren und Bell fingen sich auch ein bar Pokémon und wir kämpften gegen einige Trainer. Das übliche eben. Gegen Abend schafften wir erschöpft in Rayono City anzukommen. Als erstes rief ich Touya an. „Treffen wir uns vor dem Musical. Dazu müsst ihr zur Metro gehen, Linie 4. Sie hält direkt vor.“, meinte Touya, bevor er seinen Viso- Caster ausschaltete. Nach etwas längere suche nach der Metro, langer Schlangen am Ticketautomat und volle Züge standen wir endlich vor dem Musical. Touya wartete schon auf uns. Er winkte uns freudig rüber. Trotz der langsam steigenden Temperaturen trug er einen blauen Anorak. Auch seine schwarze Hose und die rote Schuhe schienen nicht gerade zu zeigen, dass es schon fast Sommer war. Nur an seiner seine rot weiße Schirmmütze konnte man die Jahreszeit erkennen.

Es war schon ein komisches Gefühl ihn zu sehen. Letztes Mal war es schon gut zwei, drei Jahre her. Ich war mal mit Mum Weihnachten hier, um mit Touya es zu feiern. Touya konnte nicht nach Avenitia kommen, weil er genug im Musical zu tun hat, wie immer. So wollten wir ihn überraschen. Ist auch gelungen. In den Jahren darauf musste wir wegen Mum ´s Arbeit und wegen eines Schneesturms in Avenitia bleiben. „Hi“, begrüßte Touya uns schlicht. Keiner von uns beide wusste, was wir tun sollen. Von Zwillingen denkt man doch, dass sie unzertrennlich wären. Vielleicht lag es daran, dass wir nur Zweieiige Zwillinge sind, also Geschwister, die zufällig am selben Tag Geburtstag haben. Bestimmt lag es daran, dass wir kaum im Leben etwas was gemeinsam zu tun hatten. Es war für uns wirklich schwer. „Wir können doch zunächst reingehen“, schlug Bell schließlich vor. „Äh…ja, können wir.“ Touya wurde leicht rot im Gesicht.
 

„Wir sind im Moment in der Probe für ein neues Stück“, erklärte Touya im Musicalgebäude. „Worüber geht es?“, fragte ich meinem Bruder. „Es geht um die Gründungsgeschichte von Einall. Das Beste ist, ich darf sogar mitspielen! Bisher waren es nur Stücke für Kinder, bei denen ich mitgemacht habe.“ „Deswegen solltest du auch proben.“ Ein älterer Mann ist vor uns erschienen und lächelte uns fröhlich an. „Ist die Pause schon vorbei?“, Touya schaute auf die Uhr. „wollt ihr uns bei der Probe beobachten?“, fragte er schließlich hastig. „Gerne“; sagte Bell für Cheren und mich. Eigentlich wollte ich mich lieber von der langen Reise ausruhen, dies sah man auch Cheren an, aber wir widersprachen nicht.

Wir gingen so zur Bühne. Der ältere Herr stellte sich als Leiter des Musicals vor. Neben bei erwähnte er noch einige interessante Fakten. Früher traten hier nur Menschen auf, bis sein Vater, die Idee bekam, dass auch Pokémon mitspielen könnte. Dies war der der Anfang des Pokémon Musicals, wo daraus die Wettbewerbe entwickelten. Heute ist es einer der Attraktionen hier in der Einall- Region. Leute von ganz weit her kommen extra hierhin, um das Musical anzusehen.

Die Probe war, wie soll ich sagen, für mich langweilig. Ich bin sogar kurz eingenickt, was aber auch der lange Weg bis hierhin Schuld war. Cheren hat mich aber dann an gestupst, um mich zu wecken. Aber die Premiere werde ich mir trotzdem anschauen. Cheren, Bell und ich bekamen sogar Freitickets für das Stück.
 

Auf der anderer Seite des Musicals stand ein Hochhaus, wo auch Touya ´s Wohnung befand. Diese hatte er vom Dad geschenkt bekommen, damit er nicht immer im Pokémon- Center wohnt. Die Wohnung hatte ein riesiges Wohnzimmer, eine Küche und zwei Schlafzimmer. Für eine einzige Person war sie fast riesig. So hatte ich mit Touya abgemacht, dass wir anstatt wie üblich ins Center gehen, hier übernachten. Neben bei hoffte ich ein wenig, dadurch Touya etwas mehr kennen zu lernen. Wir sind zwar Zwillinge und doch waren wir auch theoretisch auch Fremde. Was wusste ich von Touya schon? Sein Starter war ein Shiny Evoli. Er ist Schauspieler. Er war s mit Dad schon in viele Regionen. Als wir beide noch klein waren, waren wir fast unzertrennlich. Diese Zeiten waren aber schon längst vorbei.
 

Die Tage vergingen. Cheren, Bell und ich trainierten unsere Pokémon. Meist alleine, ab und zu zusammen. In der zwischen Zeit probte Touya. Der Stück schien wirklich wichtig für ihn zu sein. Er übte auch in seiner Wohnung. Manchmal machten wir zum Spaß mit. Manchmal ließen wir ihn auch alleine. Dann war der Tag der Aufführung gekommen. Man spürte schon, wie nervös Touya war. Als ich ihn darauf ansprach, meinte er: „Weißt du, Touko, egal wie oft ich schon auf der Bühne gestanden habe, egal wie oft ich ein Stück gespielt habe, ich habe immer Lampenfieber. Ich habe Angst, dass etwas schiefläuft. Doch Evoli ist bei mir. Es unterstützt mich immer. Egal, was passiert.“ „E-Evoli“, Evoli schien in der gleiche Meinung zu sein wie Touya. Es schmieg sich an seinem Trainer. Touya kraulte es ganz sanft.
 

Am Abend war es schließlich so weit. Touya ging hinter der Bühne, um sich fertig zu machen. Wären dessen suchten wir unsere Plätze. Sie waren vorne in der Mitte. Leute drängelten sich durch die Türen. Es war schon einiges los. Ich konnte es nicht glauben, wie viele das Stück sich anschauen wollen. //Ist es immer so voll?//, ging es durch meinem Kopf. Als alle auf ihre Plätze saßen, ging der Vorhang langsam nach oben. Man sah eine Handgemalte Kulisse, die eine Landschaft zeigte. Vorne waren einige „Steine“, die scheinbar aus Pappmasche oder so bestanden, die eine Ruine darstellen sollen. „Es war nicht immer so“, eine Stimme durchdrang den Raum. Die Kulisse wurde umgebaut. Genau genommen so aufeinander gestellt, dass es wie ein alter Turm aussah. Die Hauptdarsteller kamen auf die Bühne. Das Stück begann nun richtig. Im Stück ging es neben der Legende um Liebe und Hass, Treue und Verrat. Bis zum Ende der ersten Hälfte war das Publikum begeistert.

In der etwa halben Stunde Pause gingen wir ein wenig im Gebäude rum. In der Näher der Eingangstür sah ich N. Er schien mit jemanden zu streiten. Mit wem, konnte ich nicht erkennen. Schließlich ging er kopfschüttelnd weg. An mir vorbei, ohne mich nur kurz anzusehen. Hatte er mich überhaupt bemerkt? Scheinbar nicht! Ich sprach ihn aber auch nicht an. Der erste Kong ertönte. Alle sollen auf ihre Plätze gehen. Cheren und Bell saßen sicher schon. Ich war schon fast schon an der Tür des Theatersaals, als Touya mich ansprach. „Es ist wichtig!“, sagte er nervös. Etwas schien nicht zu Stimmen. „Was ist los?“, fragte ich nach. „Einer der Schauspieler wurde bewusstlos in ihre Garderobe entdeckt. Die Ursache ist noch unklar. Du sollst sie vertreten.“ „Was ist mit der zweit Besetzung?“, versuchte ich mich rauszureden. „Das war die zwei Besetzung. Wer die Rolle eigentlich spielen sollte, konnte nicht kommen.“ „Wie wichtig ist die Rolle?“, fragte ich nach. „Einer der wichtigsten im Stück. Die Frau vom Ältesten Zwilling! Ohne sie geht gar nichts! Notfalls sage ich dir den Text vor oder du improvisierst einfach.“ „O.k. ich werde es versuchen“, seufzte ich. Nun ja, ich wusste schon in dem Augenblick, dass es schief gehen wird. Ich kann nicht einmal singen! Vielleicht hätte ich das erwähnen sollen… Im Musical wird eben auch gesungen… Ich sog mir das Kostüm an, ein hellblaues Kleid mit viel Schnickschnack, und bald musste ich mit Rexy auf die Bühne. Irgendwie konnte ich mich durchmogeln, auch wenn ich einige Lacher eingefangen habe, wegen einiger, etwas peinliche Fehler, die eigentlich selbst das kleinste Kind hier in Einall wissen müsste... Dann kam ein Solostück für mich. Ich schaute Touya an. Er nickte mir zu. //Will er mir Mut machen? //Ich ging nach vorne und holte tief Luft. Ich konnte von hier aus Cheren´s und Bell´s Gesichter sehen. Sie wussten, was kommt. Den Text kannte ich zum Glück grob. Doch bevor ich anfing zu singen, kam Touya zu mir. Er kniete vor mir. „Prinzessin, ich denke, Sie sollten Ihre Stimmen schonen“, sagte er ernst. Ist es ihm dem Moment eingefallen, wie so toll mein Gesangstalent ist? „Vielleicht sollte ich“, spielte ich einfach mit. Ich war im Moment erleichtert. Erleichtert, nicht singen zu müssen. Das Publikum klatschte, Cheren und Bell atmeten erleichtert aus.

Irgendwann war das Stück endlich zu Ende. Das Musical ist wirklich nichts für mich. Der Leiter des Musicals ging auf die Bühne. Etwas schien ihn zu bedrücken. „Das Stück hat euch Hoffentlich gefallen. Jedoch habe ich für euch alle eine schlechte Neuigkeit. Das Musical muss wegen einiger Zwischenfälle für eine unbestimmte Zeit schließen. Ich hoffe auf Verständnis.“ „WAS?“, schrie Touya neben mir. Er war den Tränen nahe. Alle waren von dieser Nachricht geschockt. Niemand konnte es verstehen. „Warum muss es geschlossen werden?“ „Wann wird es wieder öffnen?“ „Was ist mit den viele andere Stücke?“ Diese Fragen schnappte ich auf. Der Direktor der Musicals schwieg jedoch. //Er macht es nicht ganz Freiwillig!//, ging es durch meinem Kopf. Und mir viel schnell jemand ein, der vielleicht, nein ganz sicher, was gegen das Musical hat. Team Plasma. Es passte zu gut zum ihrem Schema. Ich sagte meinen Verdacht jedoch nicht laut.
 

„Ich werde mit euch meine Reise durch Einall beenden!“, meinte Touya nach etwa zwei Tage nach dem Stück am Frühstückstisch. „Warum nicht“, sagte ich auch wenn es irgendwie plötzlich kam. Cheren und Bell fanden es auch in Ordnung. Was gab es auch dagegen zu sagen? Wir kamen mit ihm gut klar und er mit uns. So kam es, dass Touya mit uns reiste.

Kapitel 15

„Team Plasma: eine Gefahr für Touristen?

Seit dem ersten erscheinen vom Team Plasma vor etwa 20 Jahren, scheint die Lage sich drastisch sich zu verschlechtern. Die Zahlen der Überfälle der Organisation scheinen sich vermehrt zu haben, laut manche Quellen verzehnfacht, und doch kann man ihnen nichts beweisen. Bei einem Interview mit einem hochrangigen Mitglied hieß es, dass sie im Moment selber in ihren Reihen nach den Tätern suchen. Bis das Problem behoben ist, ließ die Pokémonliga eine Gefahrenmeldung an alle Touristen, die die Einall-Region besuchen wollen, erteilen. Ein Schritt weiter geht dagegen Turner, der Arenaleiter von Marea City. Er lässt die Zugbrücke offen, damit das Team Plasma nicht nach Marea City erreicht. Weiteres im Lokal Teil.“

Dieser kleine Zeitungsartikel löste eine Reihe von Diskussionen aus. Bis davor sah man Team Plasma ehe als eine nicht ernst zu nehmende Gefahr. Bevor ich die Reise gestartet habe, habe ich auch nie was von denen gehört. Warum muss es gerade jetzt sein? Was haben sie vor? Kaum jemand kannte die Antwort. Sicher auch viele von ihnen nicht.

Was vielleicht noch ärgerlicher war, war Turners „Lösung“. Niemand konnte nun nach Marea City reisen, außer man kommt von der Elektrohöhle, oder mit einem Schiff. Jeder hoffte, dass Turner sich doch noch anders überlegt und die Brücke öffnet.
 

Ich entschloss mich, zunächst meinen vierten Orden zu holen, bevor ich wirklich Gedanken darüber mache. Vor dem Kampf hatte ich schon ein ungutes Gefühl. Ok, wahrscheinlich lag es auch daran, dass jeder wirklich jeder von Einall den Kampf beobachten kann. Und zwar nicht, wie die zwei Orden davor, eine Aufzeichnung, sondern live. Ich hatte mich gut vorbereitet. Überlegt, welche Pokémon ich am besten einsetze. Die Entscheidung fiel auf Rexy, Ganovil und Terribark. Die Arena stand im Vergnügungspark, also im anderen Ende der Stadt. Mit der Metro dauerte es etwa `ne Halbestunde bis dorthin. Ich kam pünktlich an. In der Arena war es voll. Zuschauer zwängten sich durch den Gänge. Alle wollten den Kampf sehen. Oder war es Kamilla, das Modell? Von Fotos her wusste ich, dass sie schön war. Touya kannte sie persönlich. Nicht nur vom Arenakampf, sondern sie machte selten auch beim Musical mit, wenn sie mal Zeit hatte, was jedoch kaum der Fall war.

Dann war es endlich Zeit für den Kampf. Kamilla setzte Emolga ein. Emolga ist ein Pokémon mit dem Typ Elektro Flug. Es hat Ähnlichkeiten mit einem Pikachu aus der Kanto- Region, nur es hat an seinen Armen Art Flügeln, mit denen es durch die Luft gleiten kann. Für mich kämpfte Ganovil. Es schaute Emolga bedrohend an, das Flughörnchen erschrak kurz. „Der Herausforderer fängt an!“, kam es durch einen Lautsprecher. „Ganovil, Biss!“ Das Krokodil versuchte Emolga mit den Zähnen zu schnappen. Im letzten Moment stieg das Elektro Pokémon in die Lüfte. Ganovil ´s Biss streifte es nur. „Emolga. Aero- Ass.”, Die Flügeln von Emolga fingen an zu leuchten. Mit einer Bahnbrechenden Geschwindigkeit flog es auf Ganovil hinzu. Es gab kein Entkommen. Das Pokémon wurde getroffen. Nach einem hin und her wurde Ganovil schließlich besiegt. Dann fing der Kampf erst richtig an. Kamilla ´s Taktik war das Austauschen der Pokémon mit Voltwechsel. Irgendwie schaffte ich beide Emolga zu besiegen, doch auch in meiner Seite gab es Verlust. Terribark ging gleichzeitig mit dem zweiten Emolga in die Knien. So blieben für mich noch Rexy und für Kamilla Zebritz, ein Zebra, übrig. „Meine Damen und Herren, es wird Spannend. Jeder hat noch jeweils noch ein Pokémon! Wer wird wohl gewinnen?“, hörte ich den Moderator durch den Lautsprecher rufen. Ansonsten war es still. „Walzer!“, befahl ich Rexy. Das Ferkokel formte sich zu einer Kugel und rollte sich zum Zebra und traf es. Es war dabei schnell genug um die Attacken von Zebritz alle auszuweichen. Für Runde zu Runde wurde es schneller. Dabei nahm der Schaden auf das Elektro- Pokémon sichtbar zu. Fast wollte ich den Kampf beenden, als ich wahrnahm, was durch den Lautsprecher kam. In der meisten Zeit hatte ich es geschafft, sie zu ignorieren, doch bei dem konnte ich es einfach nicht. „Ferkokel kommt immer näher zum Zebritz. Beim nächsten Treffer würde Touko gewinnen und den vierten Orden bekommen. Es scheint mir wirklich, als ob sie eine Prinzessin der Kampfes wäre.“ Verwirrt schaute ich nach oben. Ich, eine Prinzessin? Im Musicalstück war es gerade noch ok, aber im dem Augenblick nicht. Vor allen wenn Einall eine Plage mit dem Mittelalterspinner hat. Rexy schien zu spüren, dass ich nicht bei der Sache war. Es achtete nichtmehr wohin es rollte und raste an einer Wand. Wobei es von dem Aufprall k.o. ging. Ich schickte Rexy zurück in den Pokéball und ging einfach. Ohne ein Wort. Zurück zu Touya ´s Wohnung, zu Fuß. Und dachte nach. Ich dachte auch in den nächsten Tagen nach, bis der Geburtstag von Cheren da war. Er wurde 16 Jahre alt. Zur Feier gingen wir ins Kino. Eigentlich wollte ich nicht mit, doch ich ließ mich dazu überreden. War ja für Cheren. Wegen meiner Stimmung sollte er nicht seinen Geburtstag nicht feiern. Und wenn er unbedingt wollte, dass ich mitkomme. So standen wir da, vor dem Kino und diskutierten, welchen Film wir uns anschauen sollten. Eine Romanze und ein Actionfilm kamen in der engeren Auswahl. „Du bist das Geburtstagskind, Cheren! Es ist deine Entscheidung, was du kucken willst“, meinte Bell zu dem Brillenträger. Cheren schaute mich kurz an und wurde dabei leicht rot. „Ähm, …den Liebesfilm?“ Jeder von uns wusste, dass es schon fast untypisch für Cheren war. Schon oft hatte er betont, wie langweilig diese Filme sind. Und jetzt wollte er in einem rein. Mir war es schon klar, wieso. Sicher hoffte er damals, wieder näher an mir zu kommen, auch wenn er ganz genau weiß, dass ich diese Filme so sehr mag wie er. Kaum bis gar nicht. Innerlich sind sie doch gleich. Es gibt ein Mädchen. Sie ist in jemanden verliebt. Dieser liebt sie auch. Dann kommt noch jemand dazu, der das Mädchen auch liebt. Dieser kann alles sein, meist aber ein Kindheitsfreund. Der Lover und der Kindheitsfreund puhlen um sie. Nach einiger hin und her kommt das Mädchen mit dem Lover zusammen. Kurz gesagt, dass alles war eigentlich unnötig.

Wir gingen rein und kauften uns die Tickets. Bis der Film anfing dauerte es noch ein Weilchen. In der Zwischenzeit stellten wir uns an die Schlange für Popcorn und Getränke. „Äh…hi!“, ich hörte, wie jemand mich hinten ansprach. Ich drehte mich um. „Hi, N!“ Ich musste irgendwie grinsen. „Dein Arenakampf vor drei Tage hat mir gefallen. Doof nur, dass du verloren hast.“ N schaute kurz weg. „Du hast den beobachtet?“ Ich konnte am Boden versinken. Es war mir wirklich unangenehm. Musste er den Kampf ansehen?

„Was möchtest du?“ Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich schon an der Reihe war. „Eine Cola und eine mittlere Popcorn, bitte!“ „Es macht 1200 Pokédollar.“ Ich suchte nach meiner Geldbörse, fand sie aber nicht. N schien zu bemerken, dass ich nach der suche. „Ich werde für dich bezahlen“, beruhigte er mich. „Du muss nicht…“, den Satz konnte ich nicht beenden, schon hatte er für sich was bestellt und für uns beide bezahlt. „Danke.“ „Du brauchst dich nicht zu bedanken. Ich habe es gerne gemacht.“ Ich ging mit N zu meinen Freunden.
 

Cheren´s Blick war nicht gerade begeistert, als ich mit N antraf. Man konnte den Neid herausfühlen. Doch er sagte nichts. „Welchen Film willst du anschauen?“, fragte er N. In der Frage steckte Hoffnung drin. Hoffnung, dass er nicht denselben Film anschauen will wie wir. Als Antwort gab N ihm seine Kinokarte. Selber Film, selbe Reihe und nur ein Platz weiter. „Ein Bekannter von mir hat sie gekauft. Er müsste bald kommen“, sagte N dazu. Kurz darauf kam jemand. Ein etwa 18 bis19 Jähriger. An der Kleidung nichts Auffälliges. War scheinbar Muskulös aufgebaut. Sicher trainiert er fiel. Was mich eher irritierte war sein relativ kurzes weißes Haar und seine pechschwarzen Augen. Ich hatte sofort das Gefühl, dass ich ihn irgendwo mal Gesehen hätte, doch vergaß es lieber schnell. Es kann ja nur Zufall sein… „Da bist du ja, kleiner Bruder!“ Mit seiner rechten Hand klopfte er kurz auf N ´s Schulter. „Äh, ja. Bruder.“ N schien es etwas verunsichert zu sein. „Hi, ich bin Dark“, stellte der Weißhaarige schließlich vor. Etwas an ihm machte mir Angst. Ich konnte nicht sagen, was. Niemand anderes schien etwas an ihm zu bemerken. Doch etwas in mir sagte mir, dass ich schleunigst weglaufen soll. Ich unterdrückte meinen Instinkt. Hoffte auf einem Fehlalarm. Dark lächelte mich an. „Ich glaube, sie gehört dir“, und gab mir meine Geldbörse. „Wo war sie?“, hackte ich nach. „Auf dem Boden, neben dem Ticketautomaten.“ Ich kontrollierte schnell, ob wirklich alles noch drinnen war, was auch der Fall war. Mein Trainerausweis und das Geld waren da. „Danke“, ich versuchte zurück zu lächeln, was nicht direkt ging. //Wer ist Dark wirklich?//, ging es durch meinem Kopf. „Lass uns reingehen, der Film fängt gleich an!“ Cheren brachte mich raus aus meinen Gedanken. Wir gingen rein. Der Film fängt an. Der Film ging mir vollkommen vorbei. Ich schaute ganze Zeit zu Dark, der den Film gelangweilt anschaute. Neben ihm saß N, der scheinbar auf Touya ´s Schulter eingeschlafen ist. Touya dagegen schien den Film fesselnd zu finden und schien es nicht zu stören. Dann kam ich. Neben mir Cheren. Er berührte ganz sanft meine linke Hand, die ich erschrocken zurückzog. Ganz am Ende der Reihe war Bell, die mit purpurrotem Kopf dasaß und sich nicht traute, etwas zu unternehmen. Irgendwann war der Film vorbei. Ich schätze, Touya war der Einzige von uns, der den Film mochte beziehungsweiße richtig gekuckt hatte. „Wisst ihr was, ich lade euch ein. Hier in nähe gibt es ein kleines Restaurant“, meinte Dark. „Danke, aber wir wollten eigentlich nach Hause. Heute ist nämlich mein Geburtstag und…“, versuchte Cheren das Angebot abzulehnen. „Das wäre doch ein guter Grund dort hinzugehen!“, Dark ´s Gesicht hellte sich auf. „Ich weiß nicht…“, Cheren sah nicht begeistert aus, hilfesuchend schaute er uns an. „Ich denke auch, dass es besser ist, zurückgehen“, sagte ich. „Warum denn?“, fragte Dark leicht beleidigt. „Ich möchte einfach zurück!“ „Wenn du meinst. Ich dachte, ihr währet ein wenig … erwachsener.“ „Wie meinst du es?“ „Nur kleine Kinder meinen, wenn es spät wird, müssen sie nach Hause! Auch wenn die Nacht die beste Tageszeit ist!“ Keiner von uns sagte etwas dazu. Sollten wir…? Ich schaute mich um. Jeder von uns war leicht verunsichert. Was wäre, wenn wir das Angebot annehmen würden. Wir kannten Dark doch erst an dem Tag. N kannten wir schon etwas länger, aber er war immer noch wie ein verschlossenes Buch für uns. „Wir sind keine kleine Kinder“, nahm Touya das Wort. „Beweis es mir“, Dark grinste. „Wir nehmen das Angebot an“, seufzte Cheren.

So gingen wir zum Restaurant. Es war nicht wirklich klein, sondern eher fast schon riesig. Ich hatte mehr an einem Burger Laden oder an einem Italiener gedacht. Aber weit gefehlt! Es hatte mindestens fünf Sterne. „Denkst du, die lassen uns rein“, raunte Bell mir zu. „Sicher nicht!“ Vor der Tür stand ein edler Mann mit Frack und Krawatte, der uns unglücklich musterte. //Bald schickt er uns sicher weg//, hoffte ich. Irgendwo hatte ich gehört, dass bei solchen Restaurants Kleiderordnung geben sollte. „Der junge Herr Harmonia, was erschafft uns die Ehre“, sagte er, als er N erblickte. „Ich hab ein bar Freunde mitgebracht. Wir wollen hier gerne was essen!“ Der Ober schaute zunächst uns noch mal genau an, dann Dark, der ihm zunickte. Der Ober schluckte kurz: „Ich nehme mal an, dass es möglich wäre“ und brachte uns zu einem Tisch in einem ruhigen Raum. Sicher damit die andere Gäste von uns nicht gestört werden.

„Wie hast du das geschafft?“, fragte ich N neugierig. „Mein Vater hat einige Kontakte, die mich auch kennen“, antwortete er nur und sagte nichts weiter dazu. Sein Blick war dabei sehr ernst. Es schien sich um etwas zu handeln, was ich nicht wissen sollte. Ich spürte, wie meine Neugier wächst. Immer wenn etwas verheimlicht wird, muss etwas Großes dahinter stecken. Nur was? Ich nahm mir vor, es herauszufinden.
 

Der Abend ging besser als gedacht. Dark mussten ab und zu raus. Den Grund erzählte er nicht. Aber er kam auch schnell wieder. Keiner von uns redete viel. Oft war nur die Frage, wie isst man das, oder was ist das überhaupt? Als die Rechnung kam, meinte man nur, wir bräuchte nichts zu bezahlen. Man konnte sehen, wie sehr der Ober schwitzte. Jeder vom Lokal war irgendwie nervös, als sie N sahen. Angst schienen die meisten zu haben, wenn Dark in der Nähe war. Vom jemanden ist sogar beinahe ein Teller runter gefallen, so sehr hat der gezittert als Dark ihn nur kurz beobachtete.
 

Dann gingen wir zu Touya ´s Wohnung. „Könnte ihr uns einen kleinen Gefallen tun? Bei uns zuhause geht es im Moment drunter und drüber. Wäre es für euch ok, für einige Tage bei euch bleiben könnte?“ „Aber“, versuchte N etwas dazu sagen. „Es wäre wirklich besser“, meinte Dark. Touya überlegte: „Warum geht ihr nicht einfach zum Pokémon Center?“ „Darüber haben wir auch schon nachgedacht. Im Moment ist es jedoch überfüllt.“ „Ich denke, es geht in Ordnung. Oder gibt es irgendwas dagegen zu sagen?“ Sogar Cheren hatte nichts dagegen anzuwenden. Es war ja Touya ´s Wohnung. Er durfte aussuchen, wer dort wohnen darf und wer nicht. Wenn wir gewusst hätte, wer N ist, wäre es vielleicht anders verlaufen. Oder doch nicht? Für uns war er im Moment nur ein Junge, der eine Bleibe sucht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es war doch klar, dass wir ihm helfen, oder?

Kapitel 16

Ich stand auf einem Feld. Weit und breit war nichts. Nein, da war doch was. Etwas war in der Luft. Ein Schrei ertönte. Leise, aber dennoch gut hörbar. Es war der gleiche wie im Museum. Plötzlich war ich umzingelt vom Feuer. Ich spürte die Hitze, doch irgendwie verbrannte diese mich nicht. Eine Erinnerung versuchte hoch zu kommen, etwas in mir blockte diese. //Warum wird diese geblockt?// Mit ganzer Kraft versuchte ich an sie ran zukommen. Ich sah eine Silhouette von einem Kind, das vor dem Feuer stand und kurz darauf weglief. Dann wachte ich auf.
 

Ich schaute auf meinem Wecker. Es war etwa 6 Uhr morgens. Ich lag eine Zeit lang wach da. Mir war es jedoch sofort klar, dass es jetzt keinen Sinn machen würde. Ich stand müde auf. Mit meinem Pyjama ging ich Richtung Balkon, um frische Luft zu tanken. Im Weg dorthin ging ich an dem Sofa vorbei, wo Cheren tief und fest schlief. Er hatte sich freiwillig gemeldet, darauf zu schlafen, da er nicht mit N einen Zimmer teilen wollte. Cheren plappert kurz was im Traum, was ich nicht verstehen konnte. Irgendwas mit Champ sein… Wenn ich ehrlich bin, ohne Brille sah Cheren besser aus als mit… Ich schüttelte meinen Kopf. Weiter wollte ich nicht weiterdenken. Ich machte die letzten Schritte zum Balkon. Durch die Glastür konnte ich sehen, dass N scheinbar auch frische Luft brauchte. Er hatte eine von Touya´ s Pyjamas an, die der extra für ihn raus gelegt hatte, damit N nicht nackt schlafen musste. Seine Augen starrten in die Ferne. Ich ging raus zu ihm. „Konntest du auch nicht schlafen?“, fragte ich, als er mich bemerkte . N schüttelte nur den Kopf. „Es ist das erste Mal Zeit langen, wo ich nicht bei meiner Familie schlafe.“ „Wohnt ihr also hier in Rayono City?“ „Nur ein Zweitwohnsitz.“ „Wo kommst du eigentlich her?“, hackte ich weiter nach. „Es ist etwas, was ich nicht weitergeben soll…“ „Warum nicht?“ „Manches ist einfach besser nicht zu wissen!“ „Auch deine Heimat?“, wunderte ich mich. Warum sollte das ein Geheimnis sein? „Auch meine Heimat“, seufzte er. Weiter darüber zu fragen nutzte nichts. Aber ich gab nicht auf. Ich schwor mir selbst, es irgendwann herauszubekommen.

Rrring. Jemand schellte. //Wer kann es sein? Es ist doch erst halb 7!//, dachte ich verwundert. Mit N ging ich schließlich zur Eingangstür und öffnete sie. Dark stand davor. „Ich wollte nur ein paar Sachen bringen“, sagte er und drückte ihm eine Tasche in die Hand bevor er schon wieder ging. Man konnte nicht einmal fragen, ob er kurz für einen Kaffee oder so bleiben wollte. „Wahrscheinlich muss er arbeiten“, meinte N dazu.
 

Wir zogen uns um und machten uns frisch. Da die anderen noch nicht wach waren, deckten wir den Frühstückstisch, auch wenn ich N einiges erklären musste. Scheinbar hatte er nicht einmal einen Toaster gesehen! Zumindest keinen echten. Oder tat er nur so? Gerade wurden wir fertig, als Touya mit zerzaustem Haar in die Küche kam. Er trug eine Sporthose und ein weißes T- Shirt. „Moin“, grüßte er uns und setzte sich an dem Tisch, nahm eine Tasse Kaffee und eine Scheibe Toastbrot, auf die er Erdbeermarmelade rauf schmierte. Bald recht schon kamen auch Cheren und Bell zum Frühstück. Als sie fertig waren und alles abgeräumt war, schlug Touya vor: „Heute ist es doch Donnerstag. Wir könnten doch kurz zur Sporthalle gehen und die Basketballer beim Training besuchen.“ Niemand hatte etwas dagegen. Es könnte wirklich interessant sein, das Basketballtraining zu beobachten. Ich wusste auch, dass dort auch der eine oder andere kampflustige Trainer zu finden ist. Ein bisschen Training für mein Pokémonteam schadet ja nicht. Vielleicht schaffe ich es dann leichter den nächsten Orden zu bekomme.

Bälle wurden getrippelt, gepasst, in die Körbe geworfen, die in beide Enden der Sporthalle aufgestellt waren. Die Basketballer und ihr jeweiliges Partnerpokémon gaben auch im Training ihr Bestes. Manche weibliche Fans kreischten, wenn ihr Lieblingsbasketballer gerade in ihre Richtung schaute. Andere Fans, auch Männliche, diskutierte, wer wohl im nächsten Spiel am Samstag spielen wird. Ein Basketball flog zu den Zuschauerbänken. N sprang und fing ihn geschickt auf. „Möchtest du mitspielen?“, auffordert lächelte ein Basketballer ihn an. Scheinbar war N für kurze Zeit verwirrt, doch dann nickte er schüchtern. Von Touya wusste ich, dass Rayono City zwei Seiten hat. Entweder man gewinnt oder verliert alles. Eine Regel, die mich auf der Reise noch oft genug begleitete. Der Sieg und die Niederlage sind manchmal oft enger beisammen als man lieb ist. In dem Moment war N ein Sieger. Nicht jeder wurde aufgefordert beim Training mitspielen zu dürfen.. Und als er anfing zu spielte, merkte man, dass er nicht gerade schlecht dabei war. Beinahe so, als ob er Jahrelang dafür trainiert hätte. Zoroark, N ´s Pokémon, den er aus einem Pokéball raus ließ, passte perfekt dazu. Beide waren ein tolles Team. Es war nach dem Training deswegen auch kein Wunder, dass N nach dem gefragt wurde, ob er beim nächsten Spiel mitspielen möchte.

Aber sein können war nicht der einzige Grund, wie es später herausstellte. Das Juniorteam war nämlich unterbesetzt. Einige von ihnen wurden vom Team Plasma ausgeraubt. Andere bekamen jetzt Angst, dass ihnen es auch passiert und wollten deswegen nicht spielen. Das Spiel selber, konnte nicht mehr abgeblasen werden. Zu viele Fans waren nämlich von weither gekommen, um es zu sehen. So ist es dazu gekommen, dass wir am Samstag das Spiel anschauten.
 

N schaute zum Publikum. Er schien nach jemanden zu suchen, fand die Person scheinbar nicht. Enttäuscht drehte es sich wieder zum Feld und sagte etwas zu Zoroark, das neben ihm saß. Fürs erste wurde er als Ersatzspieler gestellt. Im Notfall sollte er einspringen. Die letzte Pause vor dem letzten Viertel. Ein Herr, ich glaube im Gehört das Basketballteam, redete kurz mit dem Trainer. Dieser ging zu N und meinte, dass dieser nächste Runde spielen soll. Dabei scheint der Basketballtrainer, der für mich vorher irgendwie eher cool wirkte, plötzlich leicht verkrampft. Er erklärte dann dem ganzen Team die neue Taktik, wie sie noch gewinnen könnten. Dabei ließ er N nicht aus den Augen. Als der Trainer wegging, schüttelte er den Kopf und murmelte etwas vor sich hin.

Die Pause war vorbei. N lief mit Zoroark ins Spielfeld. In den nächsten Minuten schien es fast so, als ob der Rest des Teams nur noch decken sollte. Nur N warf Körbe. Die letzte Minute fing an. N hatte den Ball, trippelte ihn zum Korb, warf zu Zoroark. Das dunkle, fuchsähnliche Pokémon, das auf zwei Beine lief, trickste die Gegner geschickt mit einer Illusion aus. Dann bekam N wieder den Ball. Gerade wollte machte er sich bereit, um den Korb zu treffen, als plötzlich einer aus dem gegnerischen Team ihn beiseite schubst und den Ball aus der Hand riss. Dieser sagte etwa, was man vom Publikum aus nicht verstehen konnte, und grinste dabei höhnisch. Der Schiedsrichter schien das Ganze nicht gesehen zu haben. Zumindest tat der nichts, auch wenn das ganze Publikum versucht ihn darauf aufmerksam zu machen. Der Gegner warf den Ball zu seinen Teamkollegen, die es schafften, in den letzten Sekunden Punkte zu erzielen. Das Spiel war aus. Die Gegner haben gewonnen.
 

Ich klopfte kurz an die Tür der Umkleide, bevor ich die Tür einen Spaltbreit öffnete. „Ist N da?“, fragte ich vorsichtig, möglichst ohne einen Blick rein. Man kann ja nie wissen… „Nein, ich glaube, er ist noch in dem Sanitätsraum. Seine Sachen wurden schon dorthin gebracht“, half mir einer von den Basketballer weiter. Es war schon schwer, hierhin zu kommen. Einbar Polizisten passten auf, dass niemand hier rein kam. Doch ich konnte sei überreden. Ich stellte mich als N ´s Freundin vor, die gerne nach ihrem Freund schauen wollte. Es war fast schon ein Klacks! Dennoch hoffte ich heimlich, dass sie nicht bei jedem X- Beliebigen einfach nur so durchlassen.

Nach einiger suche fand ich den Sanitätsraum auch. Wieder klopfte ich an. „Darf ich reinkommen?“ Dark öffnete die Tür. „Wenn du willst kannst du“, meinte der.

N stand in der Mitte des Raum und hatte schon seine Hose an. Sein Oberkörper war jedoch noch frei. „Ich wollte nur wissen, wie es dir geht. Das gerade eben schien ziemlich schmerzhaft gewesen zu sein.“ „Es ist nur halb so schlimm, wie es aussah“, beruhigte N mich, dann drehte er sich um, um sein Shirt zu nehmen. Für kurze Zeit konnte ich seinen Rücken sehen. Von der rechten Schulter bis zur linken Hüfte hatte er eine Narbe, die eindeutig nicht von heute stammen konnte. //Woher er sie hatte//, fragte ich mich. Sagte aber nichts laut dazu. Ich wollte jetzt nicht alte Wunden öffnen. Später fragte ich mich immer wieder, ob ich doch hätte Fragen sollen, oder ob es doch das Beste war zu Schweigen. Ob dadurch die Zukunft zum Guten oder zum Schlechten gewendet hätte, bleibt immer noch offen.
 

„B- Stratos von schwarzgekleidete Personen ausgeraubt!“ stand am Montag in den Schlagzeilen. B- Johto war das Basketballteam welches am Samstag hier gespielt hatte. Irgendwie war es schon ein Schock es zu lesen. Das Team wurde einfach in der Mitte von der Route 4 im Bus von drei maskierten Gestalten angegriffen und verlor ihr ganzes Pokémonteam. Ich war mir ziemlich sicher wer es war...

Am Tag darauf: „Durchsuchung beim Team Plasma. Hohe Persönlichkeit festgenommen“. Team Plasma war nämlich tatverdächtig. Da eine gewisse Person die Polizeiliche Durchsuchung stoppen wollte, wurde diese zum Untersuchungshaft in das Polizeirevier gebracht. Ich empfand dies als Sieg, auch wenn manche nicht gerade glücklich darüber waren. Dark war an dem Tag bei uns und hatte gut zwei Stunden mit N über etwas diskutiert. Worüber, wollte keiner von beiden etwas sagen. Nur das N dann für den Rest des Tages ganze zeit nachdenklich reinschaute.

Zwei Tage später: „Wegen Mangelte Beweise Plasmagründer wieder auf freiem Fuß“. //Scheinbar zu früh gefreut//, dachte ich bei der Meldung. Es war Sommeranfang. Im Freizeitpark war an dem Tag ein Fest geplant, trotz dem Vorkommnisse der letzten Tagen. Die Polizei sollte verstärkt dort auftauchen, um mögliche Überfälle zu vermeiden. Bevor wir losgingen, musste ich noch kurz etwas hohlen. Kurz bevor ich in meinem Zimmer reinging, hörte ich, dass jemand scheinbar drinnen war. Bell konnte es nicht gewesen sein, denn sie war schon mit Cheren draußen. Touya und N waren noch in ihrem Zimmer und ich war mir ziemlich sicher, dass sie nicht in das Mädchenzimmer gehen würden. Ich atmete einmal tief durch, bevor ich reinging. „Suchst du was?“, fragte ich Dark, der gerade durch eine Schublade durchwühlt. „Kann sein.“ Er schloss sie und ging zu mir rüber. „Und was“, ich musste kurz schlucken. Wie mein Herz pochte wild. Mein Fluchtinstinkt wurde wieder geweckt. Ich kämpfte wieder dagegen an. „Brauchst keine Angst zu haben“, meinte Dark mit ruhiger Stimme. „Hab ich auch nicht!“ //Ich will nur nicht, dass du in meiner Nähe bist//, fügte ich in meinem Kopf zu. „Du musst dich nicht davor schämen. Viele haben Angst vor mir. Sie meinen ich hätte die Augen eines Killers.“ Dark ´s lächeln dabei irritierte mich etwas. Meinte er es als Scherz oder war es ernst gemeint? „Hast du etwa…“, ich stockte. „Nein, das habe ich noch nicht getan.“ „Was suchst du hier?“, fragte ich noch mal nach, damit wir wieder im ursprünglichen Thema waren. „Was denkst du, was ich suche.“ Dark beugte sich über mich. Ich spürte seinen warmen Atmen auf meiner Haut. Seine dunklen Augen schauten tief in meine. „Touko, wir müssen jetzt los!“, rief Touya vor der Tür. „Ich komme“, antwortete ich schnell und schob Dark beiseite. „Dark, du gehst jetzt besser auch…“ „Ok“, der Weißhaariger zuckte kurz mit den Schultern bevor er zur Tür ging und sie für mich öffnete. „Ich muss noch was kurz nehmen“, sagte ich zu ihm, ging zu meinem Bett und steckte mein Tagebuch, das darauf lag, in meine Tasche. Dark schaute mich kurz verdutzt an. Dann grinste er. „Das du es unbedingt mithaben muss“, meinte er dazu und ging raus.
 

Es war einiges los im Freizeitpark. Ich schaute mich um. Vor den meisten Geschäften hatten sich lange Schlangen gebildet. Wir gingen durch den ganzen Freizeitpark und schauten uns erst mal an, was hier eigentlich alles gab. Touya kannte sich natürlich fast so gut aus, wie in seiner Hosentasche. Irgendwann trennten wir uns. Durch dieser Menge war es leichter, alleine sich zu bewegen als in eine Gruppe. Als ich gerade zu einer Achterbahn gehen wollte, spürte ich, wie jemand meine Tasche von meinen Schultern nahm. Fluchtartig drehte ich mich um und sah gerade noch, wie jemand vom Team Plasma weglief. Reflexartig lief ich hinterher. Das darf man sich doch nicht gefallen lassen! Irgendwann verließ der Rüpel die Menschenmenge und lief zur eine Sackgasse. Es war meine Chance! „Gib mir meine Tasche zurück!“, fauchte ich ihn an. „Hier hast du sie“, der Plasmarüpel warf sie einfach zu mir rüber. Dass es so schnell ging, hatte ich nicht gerechnet. Etwas stank hier gewaltig nach Falle. Langsam drehte ich mich um. Hinter mir standen vier Plasmaschergen und versperrten mir den Weg. Kampflos ließ ich mich nicht schlagen. Schnell nahm ich Rexy ´s Pokéball in die Hand. „Wir wissen, dass du nicht mit uns kämpfen sollst. Sonst wird es deine Freunde zu spüren bekommen“, meinte einer von ihnen. „Was?“ Meinen sie es ernst? Mir viel sofort ein, wo es vielleicht hätte drin stehen können. //Was jetzt?// Fieberhaft suchte ich nach einen Ausweg. „Lasst sie in Ruhe“. N stand plötzlich hinter den vier Rüpeln. Ich spürte eine gewisse Erleichterung. //Vielleicht hätte ich jetzt eine Chance…// „Majestät“, der Plasmarüpel, der vorhin meine Tasche gestohlen hat, schien bei N ´s Anblick sich erschrocken zu haben. //Ist N etwa…?// Ich konnte es nicht glauben. Mir wurde es ganz schlecht bei diesem Gedanken. Hat er etwa mich verraten? Meine Freunde verraten? Dabei hatte ich ihn doch vertraut! Ich spürte, wie N mein Arm nah und mich von hier wegzog. Ich kämpfte gegen meine Tränen. Ich wollte jetzt nicht weinen. //Ich dachte wir wären…//, den Satz fügte ich in meinem Kopf nicht zu Ende. Was waren wir schon. Waren wir wirklich Freunde oder doch immer Fremde gewesen? Über ihn hatte ich ja nie etwas wirklich gewusst. Er wollte es ja auch nichts sagen. //Jetzt weiß ich warum!// Vor dem Riesenrad blieb N stehen. Betrachtet es kurz Fasziniert von außen. „Gehen wir doch einfach mal da rein.“ N ´s Stimme war begeistert, fast so, als hätte er das vorhin einfach vergessen. Ich wehrte mich nicht dagegen. Wir gingen in einer der Gondeln rein. Das Riesenrad hatte heute eine Spezielle Aktion: Pärchen mussten nichts bezahlen. Auch wenn N und ich nie zusammen gewesen waren, konnten wir nur so rein. „Wie konntest du nur…“, schrie ich N an, als ich sicher war, dass niemand mich hört. „Ich hatte keine andere Wahl. Es wäre zu gefährlich gewesen, es dir zu sagen.“ „Gefährlich? Für wen?“, meinte ich trotzig. „Für dich. Denkst du etwa, man hätte dich mit dem Wissen verschont? Hoffen wir Mal, dass man dich in der nächste Zeit in Ruhe lässt!“ „Warum beschützt du mich eigentlich?“, fragte ich mit einer Mischung aus Neugier und Wut nach. „Weißt du, du erinnerst mich an jemanden, den ich mal gekannt hatte. Ich bin mir aber sicher, dass diese mich jedoch schon längst vergessen hat.“ Über den Satz war ich erstaunt. N sagte es so gefühlsvoll, dass ich beinahe vergaß, dass ich eigentlich sauer auf ihm sein sollte. //Wen meinte er damit? Soll ich ihn fragen?// Dann war die Fahrt schon vorbei. Als wir ausgestiegen sind, standen wir vor dem Eingang. „Sorry, aber was ich gleich tue, muss dringend sein“, flüsterte er mir kurz ins Ohr. Bevor ich nachfragen konnte, was er jetzt damit meinte, küsste er mich einfach auf dem Mund! Perplex starrte ich ihn an. Kurz davor war er der größte Vollidiot der Welt und jetzt… Als Antwort gab es von mir eine Ohrfeige, bevor ich verwirrt weglief. Kann man wirklich zwei ganz unterschiedliche Gefühle für nur eine Person empfinden? Ich wusste nichts mehr. Und das nach meinem ersten Kuss.

Kapitel17

N zog am selben Tag aus Touya ´s Wohnung raus. Er verabschiedete sich nicht mal. Zumindest nicht bei mir. Plötzlich war er einfach weg. Ich erfuhr es von Touya. Nur sein Geheimnis blieb da. Unser Geheimnis. Ich hatte das, was im Freizeitpark los war niemanden erzählt. Ich selbst brauchte noch Zeit, um das ganze zu bearbeiten. Nebenbei klang es noch richtig Bescheuert. Der Junge, der sich als König von Team Plasma herausstellte, küsste mich. Wie verrückt ist das den? Es war so, hätte jemand langweile. Das Schlimmste dabei war, mir hatte es gefallen! Der Diebstahl meines ersten Kusses! Etwas, was man einfach nie zurückholen konnte! Doch das war auch der Grund, warum ich am nächsten Tag wieder zur Arena ging, um mein Glück nochmal zu versuchen. Guido und das Kamerateam konnte kurzfristig auch kommen. Wie letztes Mal war, nach meiner Bitte, der Kampf wieder live. Dadurch wollte ich Team Plasma, N zeigen, dass man mich nicht so leicht in die Knien zwingen kann! Dies konnte man schon an meinem Kampfstil bemerken, der diesmal etwas radikaler war. Diesmal setzte ich nur Rexy ein. Im Kampf vergaß ich alles, was um mir passierte. Ich war wirklich drinnen. Später, als ich Ausschnitte des Kampfes sah, konnte ich mich nicht mehr selber erkennen. Es war so, als ob jemand anders für mich gekämpft hätte. Als ob etwas im Kampf frei wurde. Was, konnte ich auch nicht sagen. Und doch spürte man es in jeder Attacke.

Nachdem ich gewonnen habe, gab es ein kleines Interview, wie es nach dem vierten Orden oft üblich war, vor allen bei den Trainer, von denen man denkt, dass sie es schaffen könnten. Die Welt will eben wissen, wer die Hälfte der Hürde zum Champ geschafft hatte. Die fragen gingen um alles mögliche. Vor allen über die zwei Versuche, den Orden zu bekommen. Es kommt nicht so oft vor, das jemand es nochmal versuchen. Die meisten gaben auf, wenn sie Mal verlieren. Ihnen wurde es dann nämlich klar, dass der Weg nicht gerade leicht ist. Meine Antwort auf der Frage, warum ich nochmal kämpft: „Es ist einfach keine Zeit, aufzugeben.“ Ob ich Champ werden will? „Mal schauen, wie es kommt.“ Was ich vom Team Plasma halte? „Ich denke, man versucht muss alles geben, um sie zu stoppen. Sie sehen zwar aus wie Spinner, sie meinen es leider ernst! Wenn zufällig einer vom Team Plasma es anschauen würde, ich werde euch alle besiegen!“ Ich erschrak mich selbst, dass ich das tatsächlich laut sagte, aber ich nahm es auch nicht zurück. Warum den auch? Es war die Wahrheit. Und wenn, theoretisch hatte Team Plasma ja angefangen.

Was ich gesagt habe, hatte eine heftige Diskussion ausgelöst. Manche meinten, es war Zeit, dass jemand vor hat, gegen das Team Plasma zu kämpfen. Bisher wurde von der Pokémonliga und der Polizei nur leere Versprechen gemacht, beziehungsweise sie haben es nicht hinbekommen. Die andere Seite fand, dass ich mein Vorhaben nicht Richtig einschätzen kann. Es gab zwar genug Trainer, die sogar jünger als ich waren, und eine Organisation platt machten. Sie nannten es ein „Rot- Komplex“. Nach dem Trainer, der es zum ersten Mal schaffte. Für mich war Rot ein Art Vorbild, aber er war kein Grund, dass ich mich entschloss, Team Plasma zu vernichten.

Cheren war schnell hinter mir, sofort nach dem Interview sagte er, dass ich das Richtige getan hätte, nach Anfänglicher zögern auch Touya und Bell. Mit unsere Eltern dauerte etwas länger. Sie machten sich Sorgen, was aber nicht zu wundern war. Wir mussten ihnen schließlich versprechen, als sie sich ein wenig beruhigt haben, dass wir, wenn es zu gefährlich wird, das ganze abbrechen. Ehrlich gesagt, hatte ich mich schon gewundert, warum es so leicht war. Vorallen von Bell ´s Vater hatte ich gedacht, dass er mehr versucht. Ich nahm dann aber an, dass er endlich begriffen hatte, das Bell kein kleines Mädchen mehr war.
 

Es war Nacht. Ich wachte auf. Gerade hatte ich das Gefühl, dass jemand gerade neben meinem Bett stand. Ich hatte den warmen Atem gespürt, eine Hand, der zärtlich mein Haar strich, ein Flüstern gehört. Mein Herz pochte. Es war bestimmt kein Scherz. Keiner von meinen Freunde würde es machen. Vor allen jetzt nicht. Irgendwie war es schon unangenehm, unheimlich der Gedanke, dass jemand hier reingekommen war.. Niemand hatte das Recht in fremde Wohnungen zu platzen. Ich stand leise auf, nahm den Ball, wo Rexy drinnen war und ging leise, als ich sicher war, dass außer Bell niemand mehr im Zimmer war, raus. Kurz dachte ich nach, ob es besser wäre, jemanden zu wecken, doch dann entschloss ich, es nicht zu tun. Es hätte zu lange gedauert. Langsam schaute ich mich um, niemand zu sehen. Schritt für Schritt tastete ich mich durch den dunklen Raum, der nur vom Mond beleuchtet wurde, vor. Die Ohren offen. Doch ich hörte nur meine eigene Schritte und eine Wanduhr, die leise tickt. Ich wollte beinahe Richtung Schlafzimmer gehen, um wieder ins Bett zu schlüpfen, in der Hoffnung, das ganze Eingebildet zu haben, als jemand mich unerwartet mit einem Arm von hinten umklammerte. Mit der anderen hielt er meinen Mund zu. „Du sollst dich doch nicht in solche Gefahr begeben. Es hätte auch jemand anderes sein können.“ Dark. Langsam lies er mich los, als er sicher war, dass ich mich nicht wehrte. Ich wusste gar nicht, wie ich reagieren sollte. Etwas in mir wollte auf keinem Fall umdrehen. Nur Dark hören, nicht sehen. Sonst, hatte ich Angst, könnte noch was weiteres in mir kaputtgehen. Dark schien zu merken, dass in mir was nicht in Ordnung war. Er machte sich nicht die Mühe sich zu zeigen. „Du stehst sicher unter schock. Du hätte es noch nicht erfahren sollen.“ „Wann dann?“, fragte ich vorsichtig. Ich konnte denken, was er meinte. Dark blieb für ein Weilchen stumm. „Ich sag es mal so, am liebsten hätten wir noch solange gewartet, bis du bereit bist.“ „Aha“, scheinbar war es nie geplant, „Warum bist du eigentlich hier“ „Ich soll dir was ausrichten!“, ich hörte wie Dark hinter meinem Rücken seufzte, „es wurde entschlossen, dass du keine Konsequenzen fürchten sollst. Man ist eher neugierig, wie du es tun willst. Jedoch kannst du jetzt noch Rücktreten. Die Entscheidung bleibt ganz bei dir“ Ich nickte. „Ich bleibe bei meiner Meinung.“ „Ok, wenn du es meinst.“ Dark sprang vor mir. Reflexartig schloss ich meine Augen. Ich spürte wie er mich plötzlich zärtlich umarmte. Etwas feuchtes berührte mein Nacken. Ich nahm an, es wäre eine Träne. „Ich denke, du sollst zunächst Mal schlafen. Schauen wir, wie unser nächste Treffen abläuft“, flüsterte er in meinem Ohr. Urplötzlich spürte ich einen Schlag, genau an der Stelle, wo die Träne geflossen hatte. Der Schlag bracht mich wieder in das Land der Träume.
 

Am nächsten Morgen wachte ich spät in meinem Bett auf. Beinahe schien es, als ob alles nur geträumt war. Mein Nacken sagte jedoch etwas anderes. . . Als ich mich an den Frühstückstisch hinsetzte, sagte Touya direkt zu mir: „Kamilla hatte gerade angerufen. Turner hat sich bereiterklärt die Brücke für uns herunterzulassen. „Und ihr habt mich nicht sofort geweckt?“ „Du schliefst tief und fest. Wir haben es versucht, aber du ließt dich einfach nicht wecken.“ Nach den Frühstück packte ich schnell meine Sachen. Es war schon ein komisches Gefühl nach den Wochen endlich weitergehen zu können. Bestimmt war es für Touya noch Schwerer. Er lebte seit Jahren hier. Sicher musste er sich erst an das woanders schlafen gewöhnen.

Touya und Cheren gingen vor. Bell musste mit mir noch was unbedingt sagen, was nicht für die Jungs bestimmt war. „Ich habe das Gefühl, dass Touya auf mich steht“, sagte sie sofort. „Wie kommst du darauf?“ Meinte ich verblüfft. Bell atmete einmal tief ein. „Mein Vater war mal kurz hier und wollte, dass ich zurück nach Avenitia gehe. Touya konnte ihn jedoch beruhigen. Das war das erste Mal, das ich es bemerkte. Später waren es immer Kleinigkeiten, die es andeutenden.“ „Hab es gar nicht bemerkt“, gab ich offen zu. Ich war etwas mehr mit anderen Jungs beschäftigt als mein Kopf daran zu zerbrechen, worauf Touya eigentlich steht. „Wie läuft es eigentlich bei dir?“, fragte Bell mich plötzlich. „Wie meinst du es?“, ich wurde leicht rot. „Du und N. Ihr seit bis er weggegangen ist jeden Tag eng zusammen gewesen. Fast schon wie ein Pärchen.“ „Wirklich?“ Ich musste schon zugeben, dass dies Stimmen könnte. Ich ging mit N zum Basketballtraining. Er hatte ein Paar extra Übungsstunden bekommen. Als ich bemerkte, dass N kein Viso- Caster besitzt, was jeder Trainer braucht, kauften wir zusammen eins für ihn. Und und und. „Wir hatten uns vor dem Riesenrad geküsst.“ „Und wie war es?“, Bells Augen strahlten. „Nur das wir vorher eine riesige Meinungsverschiedenheit hatten, war alles ok.“ „Ist er darum gegangen?“ „Wahrscheinlich.“ Mehr redeten wir nicht darüber, da ich einfach nicht darüber reden wollte.
 

In der Route 5 war einiges los. Im ganzen Jahr zeigen Straßenkünstler hier, was sie können. Maler, Musiker, Schauspieler, Clowns und Feuerspucker. Man konnte einiges beobachten und hören. Ich und Bell schauten uns um. //Wo sind Cheren und Touya eigentlich? Sie mussten doch irgendwo hier sein!// Dann entdeckten wir sie. Kamilla war schon bei ihnen und ein Typ, über fünfzig mit feuerrotes Haar. Lauro, der Champ der Einall-Region. Von ihm hörte man in der letzte Zeit kaum was. Es hieß, er war immer unterwegs, anstatt bei der Top 4 zu bleiben. Den Grund wusste niemand wirklich. Ein bar Gerüchte gab es schon. Von nachvollziehbare, zum Beispiel er hatte Streit mit der Top 4 gehabt, bis welche die man nie und nimmer für möglich hält.

Nachdem wir uns vorgestellt hatten, rief Kamilla Turner an, dass er die Brücke zusammenklappen soll. Nach wenigen Minuten geschah es. Wie zwei riesige Flügeln kamen die beiden Hälften der Brücken zusammen. Ich verstand, warum sie auch die Glurak- Brücke genannt wurde. Irgendwie ähnelte sie dem Flammenpokémon. Als beide Teile unten waren, durften wir rüber. Es wurde drauf geachtet, dass niemand sonst rüber gingen. Das Gefühl war schon dabei komisch. Wir durften weitergehen als viele andere im Moment. Deshalb versuchten wir uns zu beeilen.

Drüben angekommen, wartete Turner schon ungeduldig auf uns. Er schüttelte jeder von uns die Hand. „Ich befürchte, Team Plasma war irgendwie hierhin gekommen. Es wäre schön wenn ihr sie suchen könntet. Marea City soll ein Plasmafreierraum bleiben!“ Das was also der Grund, warum wir hierhin durften. Turner drehte sich um und wollte gehen, als es ihm etwas noch einfiel „Als Belohnung denke ich, dass ihr mich Herausfordern könnt.“ Dann ging er. „Er hätte uns doch fragen sollen, ob wir es wollen“, meinte Cheren. „Genau!“, war Touya ´s Antwort. Jedoch fingen wir so schnell wie möglich an. Touya und ich suchten den ganzen Norden ab, Cheren und Bell den Süden der Stadt. Nach stundenlangen suchen, fanden war kein Spur von Team Plasma. //Bildet Turner es nur ein?//, fragte ich mich. Touya schien dasselbe zu denken. Nachdem wir das Suchen eingestellt hatten, da wir jeden Fleck durchsucht hatten, trafen wir wieder mit Cheren und Bell. Sie hatten auch keinen Erfolg. Es gab nur noch eine Stelle, wo wir Ausschau halten konnten: Die Tiefkühlcontainer. Wegen die war die Stadt berühmt. Viele Schiffen kamen Tagtäglich hierhin um ihre Ladung in den Container zu lagern. So liefen wir dorthin. Vielleicht war Team Plasma wirklich da.

Kapitel 18

Ich spürte die Eisige Kälte. Die Kälte durchkroch durch meinem Körper. Es war schon ein Schock, draußen war es heiß, um die dreißig, hier im Tiefkühlcontainer sicher auch, nur im negativen Bereich. Aber wir mussten hier durch. Es war der letzte Ort, wo Team Plasma sein könnte. Ich glaube, ich spürte die Kälte am meisten, jedoch wollte ich es nicht sagen. Vielleicht hätte ich Touya fragen gekonnt, ob er mir seine blaue, relativ dicke Jacke leiht. Aber daran hatte ich einfach nicht gedacht. Es musste auch schnell gehen. Je schneller wir Team Plasma fanden, desto besser.

Wir liefen durch den Container. Hier und da war sogar der Boden mit einer dicken Eisdecke eingefroren. An den Stellen waren wir dann ganz vorsichtig, damit niemand ausrutschte und sich verletzte. Rexy, den ich aus dem Pokéball raus ließ, half uns einiges. Er musste zwar aufpassen, damit nichts auf versehen was verbrennt beziehungsweise zu warm wird. Wir wussten ja nicht, was hier alles gelagert wird. In der Nähe des Feuerpokémon war es zumindest etwas wärmer. Für es selber schien die Kälte gar nicht zu existieren. Mit seiner Nase konnte es scheinbar etwas wittern. Aufgeregt zeigte es uns den Weg. Ganz hinten, vor einem kleineren Container, blieb es stehen. //Team Plasma muss hier drinnen sein.//, hoffte ich. Mir war es wirklich lieber sie hier zu treffen als später zu wissen, dass es unnötig wäre, hier rein gegangen zu sein. Cheren und Touya die Tür des Containers zu öffnen. Sie schien etwas zugefroren zu sein, sie wollte sich einfach nicht bewegen. Rexy, der das bemerkte, spie kurz Feuer auf diese. Man konnte sehen, wie das Eis schmolz. Scheinbar half es etwas. Die Tür ging nun ruckzuck auf. Schnell stürmten wir rein. Und wirklich, einige vom Team Plasma saßen zusammengekauert auf dem Boden des Containers. //Wie lang waren sie schon hier drinnen?//, fragte ich mich. Die Kälte konnte man schon von ihnen sehen. Sicher waren es schon einige Stunden. Sie schauten mich nicht gerade begeistert an. Ob es daran lag, dass ich gegen sie Kämpfe oder an meine Sommerliche Klamotten? Vielleicht aber auch beides. „Wenn ihr wollt, könnt ihr auch euch Kampflos ergeben“, meinte Cheren. Die acht, neun Plasmaleute taten ihm schon fast, fast leid. Wen nicht? Sie sahen schon hilflos aus. Auch wenn ich meine Probleme mit denen hatte, faire will man ja auch bleiben. Irgendwie sind es ja auch nur Menschen. Einer von ihnen, ein Typ mit ein violettes Gewand, stand auf. Es schien kurz das Angebot annehmen zu wollen, aber etwas hinderten ihn dabei. Er schien zweigeteilt zu sein. Kurz schaute er auf seine Leuten, die auch nacheinander aufgestanden sind, dann zur Tür. In dem Augenblick hätte ich schon gerne gewusst, was ihm durch den Kopf ging. Ob er nachdachte, wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, an uns vorbeizukommen? Leise flüsterte einer der Rüpel ihm etwas ins Ohr. Mit besorgtem Blick nickte er nur. Sofort stellten sich die Plasmatypen vor ihm zu einer Mauer. Sie wollten kämpfen. Hätten wir was anderes erwartet? Cheren reagierte am schnellsten von uns. „Bell und Touya, ihr gebt bitte Rückendeckung. Touko und ich werden in der vordersten Front kämpfen. Touya, noch etwas, wenn es geht, versuch Turner oder jemand anders zu erreichen.“ Dabei holte Cheren sein Zwottronin aus seinem Ball. Neben es stellte sich Rexy auf. Es war schon eine Zeit her, als wir Seite an Seite so gekämpft hatten. In dem Augenblick waren wir so nah wie lange nicht mehr. Ab und zu half Bell mit ihrem Efoserp uns, wenn wir nicht weiterwussten. Mit Blättern griff es elegant die Gegner an. Touya, der zuvor erst Kamilla anrief, um Turner ´s Nummer zu erhalten, um dann den Arenaleiter zu benachrichtigen, setzte sein Zebritz später ins Gefecht. Evoli war, seine Meinung nach, nicht für den Kampf geeignet. Zu viert gewannen wir den Kampf gegen die Rüpel. Gerade als das letzte Pokémon von Plasmas Seite auf dem Boden lag, stürmte Turner mit ein paar Arbeitern rein. „Gute Arbeit!“, lobte er uns. Irgendwie kam er mir jetzt viel sympathischer vor, als vor der Brücke. Er schien sogar zu lächeln. „Ich halte mein Wort. Wenn ihr wollt, dürft ihr jederzeit zu mir in die Arena kommen.“ Dann wendete er sich zu seine Arbeiter und sorgte dafür, dass alle vom Team Plasma raus geführt wurden.
 

Schon nach wenigen Stunden später spürte ich, wie etwas in meinem Hals kitzelte. Ich versuchte es, so gut wie es ging, zu ignorieren, da ich annahm, dass es bald weggeht. Fehlanzeige, wie es am nächsten Morgen aussah. Mein Hals schmerzte, meine Nase lief. Ich wollte am liebsten einfach weiterschlafen, was ich auch dann tat.

Es klopfte. Müde krächzte ich: „herein“. Vorsichtig öffnete Bell die Tür. „Da du sonst viel früher beim Frühstücken bist, wollte ich schauen...“ meinte sie durch den Spalt. Scheinbar schaute ich gerade nicht so gut aus. Besorgt kam sie zu meinem Bett, und faste kurz meine Stirn an. „Ich hole schnell die Schwester Joy“, sagte sie schnell und lief raus. Keine fünf Minuten später kam sie mit Cheren, Touya und der besagten Schwester wieder. Joy maß kurz meine Temperatur. „Es ist nur eine Erkältung. Ein paar Tage Bettruhe und alles ist wieder in Ordnung. Ich bring gleich noch einen Tee.“ Dann musste sie schon wieder zum nächsten Notfall. „Und ich dachte es wäre etwas viel Ernsteres.“ Touya schien sichtbar erleichtert zu sein. Cheren blickte kurz zu Bell. Es war nicht das erste Mal, dass sie manches übertreibt. „Sollen wir dir etwas bringen? Eine Zeitschrift oder so.“ Ich schüttelte meinen Kopf. „Ich denke, ich brauche einfach nur Schlaf“, meinte ich müde. Sofort, als sie gegangen waren, schlief ich auch ein.

//War jemand da?//, müde schaute ich mich um. Sicher hatte ich eine Stunde geschlafen. Vielleicht auch zwei. Ich war mir sicher, dass jemand hier war. Auf der Kommode neben des Bettes stand eine Tasse. Ich nahm sie, und trank einen Schluck. Der Tee war schon abgekühlt. Welche Sorte, konnte ich nicht bestimmen. Relativ Bitter. Als ich die Tasse wieder abstellen wollte, bemerkte ich einen kleinen Zettel, der wohl unter der Tasse gelegt worden war. „Wir mussten es leider war machen“, stand drauf. //Was?//, fragte ich mich. O.k. Es klang nicht gut. Die Frage auf das wer brauche ich nicht zu fragen. Trotz Fieber war es für mich klar. //Was habe ich falsch gemacht? Für das Kämpfen gab es doch grünes Licht! Hatte ich was Übersehen? Etwas Wichtiges?// Ich spürte immer noch, wie das Fieber die Überlegungen fast schon hinderte. Hecktisch legte ich den Zettel in mein Tagebuch, dass ich im oberste Fach der Kommode reingelegt hatte. Um später nochmal darüber zu denken. Ich nahm nochmal einen Schluck vom Tee und versuchte dann weiterzuschlafen, was zunächst schwer ging. Der Text auf dem Zettel ging mir nicht aus dem Kopf. Ich stand nochmal auf und schaute meine Pokébälle an, einfach ob sie noch da sind. Was auch der Fall war. Möglichkeit zwei kannte ich, aber daran wollte ich gar nicht denken. „Es war nur eine leere Drohung, sonst nichts.“ //Soll ich mit meinem Viso- Caster versuchen jemanden zu erreichen?// Nein, es war kein gute Idee. Man würde mehr unnötige Sorgen um mich machen. Das wollte ich nicht. Ich kletterte wieder ins Bett. //Denk einfach nicht daran. Sie versuchen dich nur paranoid zu machen. Dir Angst zu machen. Hinterher ist alles in Ordnung.// Langsam zählte ich Voltilamm. Um meinen Kopf leer zu bekommen. Ein Voltilamm, zwei Voltilamm, drei Voltilamm. Es schien zu helfen. Zumindest bin ich danach eingenickt.
 

„Touko wach auf!“ Bell. Bevor ich wirklich wach war, fügt sie hinzu, „Cheren wurde angegriffen! Schwester Joy meinte zwar, es wäre besser, wenn du es nicht sofort Erfährst. Damit du schneller Gesund wirst. Aber ich finde es besser, wenn du es jetzt weißt.“ „Was ist genau passiert?“ „Cheren meinte, zwei Type hatten ihn aufgelauert, ihn zu einer Gasse gebracht und ihn einfach verprügelt. Ohne einen Grund zu nennen!“ Ich stand auf. Ich musste sofort zu ihm! Es einmal von ihm hören. Was passiert ist. //Ich hätte es verhindern gekonnt!//, wurde es mir sofort klar. Oder nicht? Was sollte ich denken. Zufall war es nicht. Scheinbar war die Drohung nicht so leer wie gehofft... Ich wusste, wer es war. Und doch wusste ich nichts. Was würde passieren, wenn ich das, was ich weiß, jemanden erzähle? Wäre Bell und Touya auch in Gefahr? Ich hoffte nicht! So schnell wie ich konnte rannte ich Richtung das Zimmer, welches Cheren und Touya sich reserviert haben. Dort konnte ich ihn auch antreffen. Sofort konnte ich sehen, dass alles wohl nicht so schlimm war, wie befürchtet. Er hatte ein blaues Auge, aber mehr konnte ich nicht sehen. Ich atmete einmal Tief aus. „Ich habe gerade gehört, dass du angegriffen wurdest. Und wollte sehen wie es dir geht“, sagte ich zu ihm. „Ist halb so wild. Ich möchte immer noch wissen, was die Typen von mir wollten. Sie kamen aus dem nichts, nahm mir die Brille ab und schlugen ein paarmal auf mich ein. Nichts gestohlen. Hast du vielleicht eine Erklärung darauf?“ Er schaute mich ernst an. Ich schüttelte meinen Kopf. Ich, ich konnte es einfach nicht sagen. „Du siehst ziemlich blass aus.“ Plötzlich sah er wirklich besorgt aus. Vorsichtig fasste er meine Stirn an. „Du glühst ja immer noch. Leg dich besser nochmal hin. Wegen mir brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“ Er begleitete mich zurück zu meinem Zimmer. „Wird wieder gesund!“, wünschte er, bevor er wieder ging. Davor wollte er sicher gehen, dass ich mich wirklich hinlege. //Er macht sich wirklich sorgen um mich!// Ich drehte mich zur Seite. //Warum soll er keine machen?// Langsam fielen mir die Augen zu. //Vielleicht, weil ich nicht mich traue, ihm die ganze Wahrheit zu sagen?//
 

Nach einige Tage war die Erkältung so gut wie weg. Es gab keine Zwischenfälle. Wirklich! In den drei Tagen konnte man nicht vom Team Plasma hören. Es war fast so, als ob sie nie gegeben hatte. Auch als ich, zwei Wochen später, meinen fünften Orden gewann, gab es von ihnen keine Spur. „Sie hecken etwas aus“, meinte Turner als er mir den Orden überreichte, „das kann man schon förmlich riechen!“ Die Presse dagegen war eindeutig optimistischer. In der erste Woche ohne Plasma fragte sie zwar noch, was jetzt los sei, aber dann fingen andere Themen interessanter zu werden. Bis hin das Touya seine Reise weitermachte. Manche waren zwar enttäuscht, als sie hörten, dass er nicht mehr in der Arenen kämpft. Es war schon faszinierend, dass er trotz nach fünf Jahren immer noch Fans hatte. Wahrscheinlich lag es auch an das Musical. //Ob man an mich nächstes Jahr denkt?//, fragte ich mich. Viele wollten auch sein, etwas überfüttertes, Evoli sehen. Das Shiny Evoli war eben sein Markenzeichen. Der Junge mit dem Evoli, Touya Herzensbrecher. Bei einem Interview hörte ich diesen Spitzname zum ersten Mal. „Es ist eine lange Geschichte“, lachte er, als ich ihm darauf ansprach. Dabei wurde er leicht rot. Immer noch besser als mein Trainername, den ich seit dem ersten Kampf gegen Kamilla immer noch habe. Ich befürchte Fast, dass der Zweit den Verstärkt hatte.
 

„Wann gehen wir los?“, fragte Touya mich. Cheren war schon einen Tag eher gegangen, Bell hatte vor mit Esche zu reisen, die Angekündigt hatte hierhin zu kommen, weil sie die Elektrolithhöhle untersuchen wollte. Was genau, hatte ich nicht verstanden. Etwas mit den Klikk, Pokémon, die Ähnlichkeiten mit zwei Zahnrädern haben. „Gehen wir Mal!“, antwortete ich.

Route 6 war eigentlich eine schöne Route. Wie die Durchschnittsroute, viel Grün. Was mich eher interessierte war der Bach, der seine Bahn durch der Route hatte. Wenn wir keine nassen Füße haben wollten, mussten wir immer wieder über kleine Holzbrücken.

Am Ende des zweiten Tages kamen wir an der Jahreszeitenforschungsinstitut an. Dort durften wir auch schlafen, wie viele Trainer davor. Es war ein Art Geheimtipp. Die Leute die dort arbeiten forschen über die Auswirkungen der Jahreszeiten. Vor allen auf die Frage „Wie reagieren die Pokémon?“ Ein beliebtes Beispiel nannte man uns Sesokitz und Kronjuwild. Bei den zwei bemerkt man es besonders. Es war auch der Grund, warum dort viele von ihnen gaben. Sie hatten es sogar geschafft, im Institut die Wetterverhältnisse so zu machen, dass alle vier verschiedene Forme zu sehen gab. Touya und ich gaben denen frisches Gras von der Route, denn ganz Kostenlos war unser Aufenthalt hier natürlich auch wieder nicht, denn auf helfende Hände, selbst wenn es nur für einige Stunden ist, freute man sich dort immer. Die kleine Rehe aßen ganz begeistert es auf. Sie waren richtig handzahm. Überhaupt nicht scheu. Sie schienen sich dort richtig wohl zu fühlen.

Am nächsten Morgen mussten wir auch wieder los. Kurz hatte ich überlegt, ob ich fragen sollte, ob sie eines von den Sesokitz schenken würden, aber dann ließ ich es. Sie gehören eben dorthin. Nach einem weiteren Tag und einer Nacht kamen Touya und ich endlich an der Elektrolithhöhle. Die Höhle machte ihren Namen aller ehre. Von ihr hatte ich einiges gehört, aber glauben konnte ich es nie selbst. Aber es war wirklich so, dass in ihr die Steine schweben. //Warum ist das so?//, wunderte ich mich. Wir waren schon einige Schritte reingegangen, als Rexy plötzlich versuchte mich auf etwas aufmerksam zu machen. Ich schaute auf die Richtung, die mein Feuerstarter zeigte und blieb stehen. „Touya, schau dir mal das an!“, flüsterte ganz vorsichtig ich zu meinem Bruder, als ich wieder meine Stimme zurückbekam. „Was is...? Das sieht nicht gut aus! Schnell weg von hier!“, rief Touya und fing an zu laufen. Auf einer Wand hatten sich mehre Voltula und Wattzapf genistet. Sie sahen nicht gerade glücklich aus. So schnell wie ich kann, lief ich auch weg von den Pokémon. Vor viele Jahre sagte jemand, dass Pokémon Menschen nur angreifen, wenn sie sich bedroht fühlen. Wer es war, keine Ahnung. Aber es kam mir einfach durch den Kopf. Ich schaute mich um. Die Pokémon waren immer noch hinter uns. Ich blieb stehen. //Du brauchst keine Angst. Keine Angst, es passiert schon nichts. Zeig denen lieber, dass sie keine Angst von dir brauchen.// „Touko, was ist?“ Touya bemerkte, dass ich stehen geblieben bin. Er versuchte mich wegzuzerren. Ich wehrte mich jedoch dagegen. Ich hatte auch Angst. Vielleicht sogar mehr als er. Ich versuchte meinen Kopf zu leeren, einen Ausweg zu finden. Etwas war in meinem Kopf. Nur was? Die Pokémon kamen näher und näher. Ich war glücklich darüber, dass Touya bei mir blieb. Dann waren die Elektropokémon direkt vor uns. Ich schluckte. War es wirklich die beste Idee? Ein Voltula wollte gerade ein Elektrofaden auf uns schießen. In dem Augenblick setzte mein Ferkokel Glut ein. Der Faden brannte. Die Attacke schien aber das Spinnenähnliche Pokémon wütender zu machen. Jetzt wollten plötzlich alle von denen uns Angreifen. //So war das nicht geplant!// Ok. Ich hatte keinen Plan gehabt. Ich biss meine Zähne zusammen. Touya holte ein Vulnona raus, um mir zu helfen. Zu zweit schafften wir es einigermaßen. //Kommt es mir nur so vor, oder sind die wilde Pokémon schwerer zu besiegen als Rüpeln von Team Plasma?// Plötzlich sah ich ein anderes Voltula ein Elektroball erschuf und auf mich zielte. Es war so plötzlich, dass weder Rexy, noch Touya mit Vulnona eingreifen konnte. Ob es wirklich die Attacke schuld war, oder vielleicht auch der Stress, ich fiel im Ohnmacht. Ich wusste nur noch, dass eine weitere Person erschien. Freund oder Feind, dass wusste ich in dem Augenblick nur nicht.

Mein Herz klopfte wie verrückt. Ich schnappte nach Luft. Ein Kukmarda stand vor mir mit stechendem Blick. Es kam mir ziemlich riesig vor. Riesiger als alle Pokémon, die bis dahin kannte. Sein Spitze Vorderzähne blinkten im hellen Abendsonnenlicht. „Kukmarda!“, es schien wütend zu sein. Ich wusste nicht wieso. Ein Ball ist in der Route gerollt und ich wollte den nur schnell holen, als plötzlich das Pokémon aufgetaucht ist. Als das Pokémon mich mit seinen spitze Zähnen beißen wollte, schloss ich automatisch meine Augen. //Und das hier ist die Stelle, wo ich immer aufwache.// Es war zwar lange her, als ich diesen Traum, nein die Abspielung einer Erinnerung, hatte, aber ich erkannte es sofort wieder. Vielleicht war das Voltula daran schuld, dass es wieder hochkam. Vielleicht gab es auch andere Gründe. Diesmal war es jedoch anders als früher. Es ging weiter. Ich merkte, wie jemand mich zur Seite stoß. Vorsichtig öffnete ich im Traum meine Augen. Vor mir stand ein Junge. //Wer ist er?// Besorgt schaute er das Kukmarda an. „Kukmarda was ist los?“, fragte er. „Kukmarda, Kuk, Kukmarda“, das Kukmarda fing an zu erzählen. Der Junge nickte immer wieder. Als ob er es verstanden hätte. Dann ging er wieder zu mir: „Du hast hier nichts zu suchen. Verschwinde.“ Wut sah man in seinen Augen. „Aber ich...“ Ich dagegen verstand nichts. Was hat er? Schnell wie ich konnte lief ich, ohne Ball, weg.

Kurz wurde alles weiß und die nächste Szene kam. Ich stand an der Grenze der Route. Vor mir wieder der Junge. „Du bist die schlimmste von allen“, der Junge schrie mich an. „Was habe ich getan?“, fragte mein früheres ich erschrocken. Es spielte wohl einige Monate später. Die Blätter waren nicht mehr gelb, wie bei der ersten Erinnerung, sondern grün, so grün wie das Haar des Jungen. Ich sah wie er mit seinen Tränen kämpfte. „Was du getan hast? Ich fing an dich zu mögen. Versteh endlich, ich werde nie so sein wollen wie du, oder jemand anderes von hier. Du wirst mich aber auch nie verstehen.“ Diesmal war es nicht ich, die weglief sondern der Junge. Und wieder verstand ich nichts.

Scheinbar nach einigen Tagen nach dem Ereignis lief ich wieder rein in die Route. Überall verkohlte Bäume und Pflanzen. Es war nichts mehr wie es sein soll. Davor war alles voller Leben, das durch einen Waldbrand in der Nacht zerstört wurde. Heute noch kennt man die Ursache nicht, auch wenn vieles wieder nachgewachsen ist. Ich musste unbedingt nach ihn suchen. es war ziemlich schwer an den Verkohlten Baumstämmen sich zu orientieren, aber dann fand ich den Ort, wo ich ihn meistens antraf. Nur jetzt nicht. „Natu“, ich schrie laut, hoffte, dass er mich hört. Keine Antwort. „Natu, wo bist du?“, versuchte ich es nochmal. Wieder nichts. Tränen kamen hoch. „Touko, da bist du“, es war Esche. Sie nahm mich im Arm. „Was ist mit Natu?“, fragte ich sie. Sie hatte bis in dem Augenblick immer eine Antwort. Nur jetzt nicht. „Ich bin mir sicher, man wird nach ihm suchen. Bestimmt ist er ins Wasser gesprungen und...“ „Er kann nicht schwimmen.“ Schmerz kam in den Augen von Esche. „Ich bin mir sicher, er hat irgendwie überlebt“, es klang so, als ob sie es eher für sich selbst sagt als zu mir. Sie drückte mich noch heftiger. //Ich bin schuld //, hämmerte es mir durch den Kopf.
 

Plötzlich wachte ich auf. Von einer zur anderen Sekunde war ich voll da. Mein Kopf schmerzte ein wenig. Mein Mund war trocken.// Habe ich geschrien?// Das weiß ich nicht mehr. //Was war das eben?// Ich dachte an dem Traum. Vor allen an dem letzten Teil. Warum ich sicher war, dass ich an dem Brand schuld war. Je mehr ich daran dachte, desto größer wurden meine Kopfschmerzen. //Ich muss was trinken!// Meine Tasche lag direkt neben der Matratze, auf der ich wieder zu mir kam. Ich kramte eine Flasche Tafelwasser raus und trank sie leer. Es tat gut. Der Schmerz ließ etwas nach. Ich schaute auf meinem Viso- Caster und bemerkte, dass dieser nicht an ging. Ich fluchte leise. Sie sind nicht gerade billig. Ich müsste sicher noch einige Kämpfe gewinnen, um mir einen neuen kaufen zu können. Das könnte eine Weile dauern.

Nun war es Zeit, herauszufinden, wo ich überhaupt war. Weder das Zelt, noch die Matratze kam mir irgendwie bekannt vor. Das Zelt war ziemlich hoch, ich konnte bequem drinnen stehen und es war lang. Ich schätzte fünf Meter. Am anderen Ende lag Touya auf einer anderen Matratze. Er schien zu schlafen. Ich gang rüber und beobachte ihn für einige Minuten, wie er aus und ein atmete. Es war beruhigend, wecken wollte ich ihn erst Mal nicht. Wenn ich richtig kenne, würde er eh weiterschlafen, egal was ich mache. Ich ging wieder zu meiner Matratze und kramte wieder in meiner Tasche. Einfach zur Kontrolle, ob alles da war. War der Fall. Ich nahm Rexi ´s Pokéball in die Hand, ließ ihn raus und bekam sofort die nächste Überraschung. Es hatte sich entwickelt. Er war Breiter und Größer. Feuer loderte an seinem Hals. Er sah viel besser aus, als vor der Entwicklung. „Flambirex“, grüßte es mich. Es schien wirklich stolz auf seiner neuen Form sein und ich erst! Mein Starter war „erwachsen“. Und das war schon etwas. „Du weiß sicherlich, wo wir sind oder?“ „Flambi“. Rexy nickte. Nachdem Ort konnte ich natürlich nicht fragen. Langsam ging ich zum Eingang des Zeltes. „Ich gehe kurz raus, passe bitte auf Touya auf.“ „Flam.“ Irgendwie hörte er sich besorgt an. Wenn ich ehrlich bin, dachte ich in dem Augenblick nicht, warum es so besorgt gewesen war.

Das Zelt stand in einem Art Campingplatz in der Elektrolithhöhle. Was schon ziemlich merkwürdig war. Ruhig schlenderte ich da durch. Die Zelte waren in den verschiedensten Größen. Aber die Farben waren Großteils gleich. Der Platz war ruhig. Ruhiger, als ich erwartet hatte. //Vielleicht ist es Nacht.//

Vor einer länglichen Bahn, in der Mitte des Platzes blieb ich stehen. Ich schaute diese kurz an. Diese Bahn war eingezäunt, so dass man nicht ohne weiteres hindurch gehen konnte. //Was soll das sein?// wunderte ich mich. Ich blickte mich um. Immer noch niemand zu sehen. Ein Gefühl sagte mir, dass ich es klüger wäre, wieder zurück zu gehen. Rexy wartete sicher schon auf mich. Schnell machte ich mich wieder auf dem Weg.

„Hey, erdrückt mich nicht! „Das erste, was Rexy machte, als ich ins Zelt reinkam, war, mich zu umarmen. „Flambi.“ Es ließ sein Griff locker. Wahrscheinlich konnte es selbst nicht so richtig, einschätzen, wie stark es jetzt ist. //Was soll ich nun tun?// fragte ich mich.// Hier bleiben, oder gehen.// Ich schielte zu Touya. Er schlief immer noch. Wäre es besser, wenn ich mich noch mal hinlege und später darüber Gedanken mache? Ich selbst war auch noch etwas müde. Ein, zwei Stunden mehr Schlaf würde nicht schaden.
 

„Bitte, wach auf, bitte.“ Touya rüttelte mich heftig. „Ich bin schon wach. Ich bin schon wach“ Hastig saß ich mich hin. Ich sah in Touya ´s dunkelbraune Augen. Sie schienen leicht verweint zu sein. „Alles ok?“, fragte ich ihn. „Ja, ja alles bestens.“ Touya versuchte zu lächeln „Nur, als du auf dem Boden lagst, war es schon ein Schock für mich.“ „Was ist eigentlich passiert. Ich meine, als ich mein Bewusstsein verlor...“ „Nicht viel, denke ich“, er versuchte sich zu erinnern, „ich weiß nur noch, dass jemand kam, um uns zu helfen, ich glaube zumindest, dass er helfen wollte. Er rief nach Verstärkung, zumindest kamen schnell zwei weitere. Es ging alles einfach viel zu schnell für mich. Ich befürchte, ich bin auch einfach zusammengeklappt. Sicher haben sie uns hierhin gebracht.“ „O.k...“, ich spürte ein mulmiges Gefühl. //Waren sie daran schuld?// Ich schüttelte meinen Kopf. //Nein, sicher nicht.// Ich wusste nicht, warum ich dabei so sicher fühlte, dass sie es nicht waren. Es war sicher nur ein doofer Zufall, sonst nichts, oder?
 

„Ich denke, wir sollten gehen.“ Ich nahm meine Tasche und stand langsam auf. „Aber, wir haben uns noch gar nicht bedankt“, meinte Touya. Man merkte, dass aus irgendeinen Grund dort bleiben wollte. „Kann schon sein. Aber ich bin mir sicher, dass wir es nach holen können.“ „Wenn du meinst, kannst du ja gehen“, er schien nicht ganz überzeugt zu sein. „O.K.“, ich drehte mich zum Eingang, bekam aber schnell ein schlechtes Gewissen. Soll ich Touya vielleicht doch versuchen zu überreden, mit zu kommen? //Wenn er sich so Stur stellt, hätte ich doch vor ein paar Stunden verschwinden sollen.// Rexy, der alles einfach nur beobachtete, schickte ich wieder in seinem Ball. Vor dem Zelt war diesmal eindeutig mehr los als vorhin. //Wie lange habe ich wohl diesmal geschlafen.// Ich fühlte mich wie ein buntes Yorkleff zwischen den allen vom Team Plasma. Und da fiel mir etwas ein, wenn ich schon mal hier war, konnte ich vielleicht hier N treffen. Es war vielleicht nicht die beste Idee. Vor allen weil ihn letztes Mal, als wir uns sahen ich ihn geschlagen hab. Allgemein war das letzte Treffen für beiden Seiten nicht ganz glücklich gelaufen. Ich wollte mit ihm einfach einmal, möglichst Normal, unterhalten. Vor allen wegen dem ... Kuss. Ich nahm Mal an, ihn selbst war es mein Erster war.

Es gab leider nur ein Problem: ich musste in irgendwie finden. Ohne, dass ich den falschen in die Hände laufe. Nebenbei wusste ich nicht einmal, ob er wirklich hier ist, oder nicht. Fragen wäre keine Lösung. Wäre fast, wie soll ich sagen, zu peinlich. Rexy, oder ein anderes Pokémon wollte ich hier nicht zu Hilfe holen. Ich denke, die Gründe sind wohl klar, oder?

//Ich lass es jetzt einfach Mal.// entschloss ich mich und ging einfach weiter. Mit dem Blick nach vorne. Einfach geradeaus. Es war schon komisch, dass niemand mich in der Zeit angesprochen hatte. Fast schon, als ob man mich einfach ignoriert. Irgendwann kam ich an einer der Höhlenwände an. Daran konnte man sich orientieren, bis man an einem Ausgang ankommt. Nahm ich zumindest an. Mir war es so gut wie egal welcher. Ich tastete mich an der blauen Wand der Höhle. Kam leider nicht weit. Einer von Dark ´s „Kollegen“ versperrte mir plötzlich den Weg. „Lass mich durch!“, schrie ich. Ich wollte zumindest schreien. Ich glaube, es kam weniger bedrohlich rüber, als es sollte. Er schüttelt den Kopf. „Eigentlich wollten wir dich und dein Bruder, so schnell wie es nur geht, gehen zu lassen. Aber ich denke, du bist nicht bereit dazu.“ „Aha“ Ich hatte mich nicht vor, mit ihm Anzulegen. Ich dachte an Touya. Er weiten meinte ja, man sollte sich bedanken. Es hätte einfach schlimmer enden können. Irgendwie wollte es aber nicht zur Situation passen. Ich wollte erst einmal herausfinden, ob sie wirklich nichts damit zu tun hatten. „Äh, kann ich Mal mit N reden?“, fragte ich ihn einfach. Mir ist nichts Besseres in der Situation eingefallen. Und wenn ich davor darüber Gedanken gemacht hatte. „Jetzt nicht, aber wenn er Mal genug Zeit hat, warum nicht.“ Ich nickte. //Er ist also hier.//

Der Ninja brachte mich zum Zelt, bevor er wieder los musste. Im Zelt erklärte ich Touya, warum ich doch noch hier geblieben bin. Der Rest des Tages war eigentlich ziemlich ruhig. Ich ging nicht mehr raus. Musste ja auch nicht.
 

„Touko, kommst mal her.“, es war Dark. Es war am nächsten Tag. Ich und Touya waren schon längst wach „Was ist?“, fragte ich skeptisch. „Nichts Schlimmes. Wenn du schon mal hier bist, wollen wir deine Stärke testen.“ Bei mir ratterte etwas. //Es ist bestimmt noch wegen Rayono City//. „Hier hole noch schnell mein Team.“ Da meine Pokémon noch in der Tasche befanden, wollte ich zunächst auch meine Tasche mitnehmen. „Die Tasche bleibt hier. Nur die Pokémon.“ „O.k. Nur die Pokémon“ Nachdem ich die Pokébälle an meinem Gürtel befestigte hatte, Touya, der auch im Zelt befand, die Tasche in die Hand. „Pass darauf auf“, sagte ich zu ihm, bevor ich mit Dark rausging.

Er brachte mich am Ende des Lagers. „Hier soll ich also kämpfen?“ Ich schaute die Stelle genauer an. Das letzte Zelt stand einigen Schritten entfernt und weiter würde es in die Höhle reingehen. Vielleicht auch zu einem Ausgang. Die Stelle war ziemlich Steine frei, also nichts, was einem Kampf vielleicht vom Umfeld aus benutzen konnte.

„Und, wie soll es aussehen?“ „Ein paar Rüpeln werden kommen und gegen dich kämpfen. Wenn du alle besiegt hast endet das Ganze, dasselbe wenn du einmal verlierst. Dem Gewinner gibst du in dem Fall ein Pokémon von dir.“ Ich schloss kurz meine Augen. Ich musste also auf jedem Fall gewinnen. „In Ordnung.“ Ich war mir sicher, dass ich es schaffe. „Willst du noch etwas wissen?“ //Ja vieles!// „Ich weiß wie man kämpft.“ „Wirklich?“, Dark grinste, „viel Glück.“ Dann verschwand er.
 

Die ersten Kämpfe waren wirklich leicht. Der Erste kam, kurz nachdem Dark gegangen war. Ich schätze mal, ich habe so in etwa fünf Minuten gebraucht, um ihn zu besiegen. Wahrscheinlich weniger. Wenig später kam schon der nächste und so weiter. Bei etwa den Zwanzigsten fing ich an mich zu fragen, wie viel „ein paar“ sein sollte. Je mehr ich kämpfte, desto kürzer wurden die Pausen zwischen den Kämpfen. Irgendwann, als eine Schlange sich bildete, fing man erst Doppel, dann Dreierkämpfe zu machen. So viele hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Die Kämpfe wurden auch hin und wieder Chaotischer. Manche von ihnen hatte es sogar geschafft, sich selbst zu besiegen. Neben denen gab es aber auch ernst zu nehmende Gegner, die ich mit aller Kraft schaffte zu besiegen. Mit der Zeit fing ich nach jedem Kamp meine Pokémon zu tauschen. Ich spürte aber auch, dass ich selbst aus der Puste kam. Dies war mir noch nicht so oft bei einem Kampf passiert. Zumindest muss es schon länger her sein.

Das Ganze war hart, aber schaff bar. Irgendwann, ich glaube nach Stunden, hatte ich schließlich den Letzten besiegt. Ich merkte es nicht sofort, dass es wirklich der Letzte war. Ich wartete einen Augenblick. Niemand kam. Ich schickte mein Team in die Pokébälle, damit sie sich ausruhen können. Erschöpft lag ich mich einfach auf dem Boden. Egal, ob dieser hart war, oder nicht, ich selbst war k. o. Ich schloss kurz meine Augen und konzentrierte mich auf meinem Atem. Mehr konnte ich in dem Augenblick nicht tun. Plötzlich hörte ich Schritte auf mich zu kommen. So schnell wie ich konnte, stand ich auf. Es war N, der mit aller Ruhe zu mir ging. Mit ihm hatte ich nicht mehr gerechnet. Für einen Moment starrten wir uns an.

Kapitel20

Kapitel 20

Ich wusste nicht, was ich fühlen sollte. Tausende Gedanken gingen durch meinen Kopf. N schien es nicht viel besser zu gehen. Was sind wir wirken eigentlich? Freunde oder Feinde? Reflexartig packte ich Rexys Pokéball, ließ den aber schnell wieder los. Erst mal Warten. Nur worauf? Eigentlich wollte ich ihn sehen, doch jetzt wollte ich nur, dass es geht. Warum ist denn alles so kompliziert? „Ist alles in Ordnung?“ „Was denkst du?“ Es kam etwas lauter raus als gedacht. N schaute mich leicht verwirrt an. Ich überlegte, was ich noch sagen sollte. Es gab so vieles zu sagen, doch ich konnte es nicht. Soll ich mich entschuldigen? Wofür? OK, das letzte Treffen war nicht gerade Perfekt gelaufen und dieses scheint auch schief zu gehen. Aber ich bin nicht alleine dran schuld! „Warum bist du hier?“, fragte ich stattdessen. „Möchtest du beim Turnier bleiben? Ich hab Touya zuerst gefragt, aber der meinte, ich soll mich an dich wenden.“ „Du hast Touya vor mir gefragt?“, wollte ich sichergehen, dass ich mich nicht verhört habe. „Ja. Du warst beschäftigt und Touya war gerade in der Nähe...“ „Wann ist es?“ Ich machte mir große Mühe, N nicht noch mal an zu schreien. Es war doch seine Sache, dass er Touya zuerst fragt. „Morgen“ „Dann wäre es in Ordnung. Ein Tag mehr kommt es auch nicht drauf an.“ Ich sah, dass auf N 's Gesicht Überraschung breitmachte. „Meinst du es wirklich ernst?“ Ich nickte. Wenn er es so fragt, kamen schon Zweifel auf, aber ich blieb bei meinem Wort. „Ich schaue es mir mal an.“ N lächelte erleichtert. „Danke.“ Schon lief er zurück Richtung Zelte. Um Touya zu suchen? Ich blickte mich noch einmal um. Niemand wird wohl mehr kommen. Ich entschloss mich auch zu gehen. Mein Pokémonteam und ich brauchten eine Stärkung.
 

Den Weg zum Zelt hatte ich noch ziemlich gut im Kopf. Hin und wieder blieb ich kurz stehen, wenn ich mich nicht sicher war, ob ich wirklich richtig war oder nicht. So kam ich irgendwann an. Meine Tasche lag noch so, wie ich sie verlassen habe. Ich nahm einige Dosen heraus, ließ mein Team kurz raus aus den Bällen, gab jede von denen eine Dose und nahm eine Limo für mich selbst. Irgendwann kam Touya. „Willst du auch eine?“, fragte ich ihn. „Hmm“, Touya nickte. Ich warf ihm eine der Limos herüber. Touya leerte diese schnell. Er schien erschöpft zu sein. Vielleicht sollte ich ihn nicht nerven. Ich verkniff mir ihn nicht zu fragen, was er gemacht hatte. Will ich es überhaupt wissen? Er lag sich hin und schlief auch bald schon ein. Ich selbst blieb noch eine Weile wach und dachte nach.
 

Als ich aufwachte, war Touya schon weg. Wo war er? Dann viel mir das Turnier ein. Ist er dorthin gegangen? Warum hatte er mich dann nicht geweckt? Gute Frage. Plötzlich sah ich es. Ein Kleidungsstück lag perfekt gefaltet neben meiner Tasche. Ich schaute es mir genauer an. Es war ein Kleid. Ich war mir sicher, dass dieses nicht billig war. Soll ich es anziehen? Wahrscheinlich. Ich starrte es eine Weile an. Da ich mir sicher war, dass Touya kein Kleid in der Tasche trug, war das wer nicht schwer. Ich zog es trotzdem an. Es passte mir. Fast schon zu gut. An passenden Schuhen wurde nicht gedacht. War mir recht. Ich zog mir einfach meine Eigene an.
 

Ich versuchte mich zum Turnierplatz zu beeilen. Die Gegend

bei den Zelten war ziemlich leer. Darüber war ich ziemlich froh. Als ich ankam, wartete schon einer von den Ninjas auf mich. „Gerade noch Rechtzeitig“, meinte er trocken. „Folge mir.“

Er brachte mich zum Sitzplatz. N war schon da. „Wo ist Touya?“, fragte ich ihn, als ich meinen Bruder nicht sehen konnte. „Er wollte bedingt mitmachen.“ „Wirklich?“ Irgendwie erwartete ich, dass dies ein Scherz war. Wie so oft.

Ich ahnte jedoch, dass das Ganze wirklich ernst gemeint war. Ganz und gar Ernst. „Warum wollte er denn mitmachen?“ „Keine Ahnung. Gestern hatte er es selbst entschieden.“ //War Touya darum so müde?// Ich war nicht wütend auf meinem Bruder. Mehr Besorgt. Ich tippte, Touya hatte sich dafür entschlossen, nachdem es klar war, dass wir blieben.
 

Das Turnier fing an. Die ersten zwei Teilnehmer erschienen auf dem Platz. Sie trugen eine Art moderne Ritterrüstung. N erklärte mir etwas über Magnetfeld. Ich hörte aber nicht so ganz zu. „Weißt du wann Touya dran ist?“ „Nein, leider.“ Man konnte spüren, dass er sich auch Sorgen machte.
 

„Touya ist dran.“ N stupste mich an. „Woher...“ Für mich sahen alle Teilnehmer gleich aus. Aber dann sah ich, wie man sie Unterscheiden konnte. An den Pokémon. Es war eindeutig Touyas Zebritz. Da ich wusste, dass das Zebritz ziemlich stolz war, konnte ich es nicht glauben, dass Jemand anderes auf es reiten könnte.

Touya flüsterte etwas in das Ohr von dem Zebra. Das Pokémon schnaubte. Es wartete geduldig bis mein Bruder im Sattel saß. Sein Gegner hatte mehr Probleme, doch irgendwann saß der auch. Jemand gab Touya einer Lanze. Diese klemmte er unter seinem Arm. Startposition und nach einem lauten Ton ging es los. Dann ging es schnell. Touya ritt auf Zebritz auf dem Gegner zu. Puff. Ich schloss meine Augen. Der nächste Ton ertönte. Die Runde war vorbei. „Touya ist weiter“, flüsterte N mir zu.

So ging es einige Runden weiter. Touya kam da sächlich ins Finale. Jedoch wurden auch die Gegner von Runde zur Runde stärker. Ich wusste von den Vorrunden, dass der nächste Gegner nicht ohne war. Ich spürte, das N meine Hand genommen hatte. Er schien furchtbar nervös zu sein.

Touya schaute kurz nach oben, das Visier offen. Er schien über etwas nachzudenken. Dann ging er zu Zebritz und stieg auf. Das Visier wieder nach unten. Leise flüsterte er Zebritz zu. Das Pokémon schabte mit den Hufen. Wieder fing es an zu galoppieren. Es schien jedoch etwas langsamer zu sein. Touya kam immer näher an dem anderen Finalist. Ich weiß nicht, was dann passierte, doch Touya lag plötzlich auf dem Boden. So schnell wie ich konnte, beeilte ich mich, nach unten zu kommen. Bevor ich über den Platz rennen konnte, stoppte Dark mich. „Ich muss...“ „Es geht ihm gut“ „Aber...“, doch dann bemerkte ich, dass Touya sich wieder aufrappelte. Seine Beine zitterten leicht. Er holte ein Schwert vom Tisch, der an einer Ecke vom Platz stand. Der Gegner verstand dies und nahm auch einen. Die Schwerter stießen zusammen. Touya blockte immer ab. Sie kämpften einige Minuten so. Doch dann hörte mein Bruder plötzlich auf. Er gab dem Gegner die Hand und ging. Ich blieb stehen, bevor ich mich entschloss, wieder nach oben zu gehen.

Dann kam die Siegerehrung. Die kam ich nicht so ganz mit. Erst danach durften die Ersten gehen. N und ich zum Schluss. Einer der Ninjas passte auf, dass wir es nicht versuchten. Mit einem leicht japanischen Akzent meinte er schließlich:“ Ihr dürft nun auch gehen.“ Dies ließ ich mir nicht zwei Mal sagen. Langsam hatte ich den Dreh heraus, wie man am schnellsten und sichersten runter kam. Dann über das Feld, dafür musste ich über einen Zaun klettern, weiter und über den nächsten. Dabei blieb das Kleid hängen. Ich fluchte leise, schaffte aber, es los zu bekommen. Jedoch hatte das Kleid dann ein Riss. Nur noch zum Tor. Ich rüttelte daran. Zu. Ganz ruhig kam N zu mir. Natürlichen hatte er einen Schlüssel. „Warum sagtest du es nicht gleich.“

Touya war gerade fertig mit umziehen, als N und ich rein kamen. Er wartete im Flur auf uns. „Was hast du dir dabei gedacht?“, fragte ich Touya. Ich glaube, ich klang fast schon wie meine Mum, wenn ich eine Woche lang nicht mehr angerufen habe. Was ich langsam wieder tun sollte. Touya ging einen Schritt zurück. „Ich wollte es einfach Mal testen.“ „Aber...“, fing ich zunächst an, hörte dann aber auf. Es hätte keinen Zweck, darüber zu Streiten. Es ist sein Leben. „Ich denke, ihr sollt langsam wieder zur eure Welt“, meinte N plötzlich. Irgendwie schien er dabei leicht traurig zu sein. „HM“, Touya nickte. //Will er eigentlich hier bleiben?// Ich konnte es nicht ganz verstehen. „Dann holen wir Mal unsere Sachen“, schlug ich vor. Versuchte dabei ein nicht ganz so glückliches Gesicht zu machen. „Einer vom Finster Trio macht es schon.“ Bevor ich fragen konnte, wen er meint, wurde diese Frage schon beantwortet, da einer der Ninja in dem Augenblick erschien. Fast schon, als ob er darauf gewartet hatte. Er schaute mich einen Moment an, er schien den Riss im Kleid bemerkt zu haben, schaute aber schnell wieder weg, legte die Taschen hin und verschwand ohne ein Wort. Sofort nahm ich meine Tasche. „Wo kann ich mich umziehen?“ „Hinter dir ist die Tür zur Umkleide.“ „Danke“ Ich vergewisserte mich, dass die Tür offen und niemand drinnen war, bevor ich rein ging.

Bald schon hatte ich meine Sachen wieder an. Es fühlte sich viel besser an. Das Kleid ließ ich auf einem Stuhl liegen, bevor ich die Umkleidet verließ.
 

N begleitete uns zum Ausgang. Kurz davor blieb er stehen. Er dachte über etwas nach. Nur über was? Er schaute nach hinten, kontrollierte wohl, dass niemand uns verfolgt. „Touko, wofür kämpfst du eigentlich genauer?“ „Wofür ich kämpfe?“ Darüber hatte ich davor kaum Gedanken gemacht. „SAG mir bitte nicht, dass du nur Champ werden willst.“ „Ja..., Nein..., Vielleicht? Wenn ich es schaffe, warum denn nicht?“ Ich bemerkte, dass N mit der Antwort nicht ganz zufrieden war. „Wie wär mit der Antwort: Ich kämpfe für die Wahrheit. Es gibt vieles auf der Welt, was ich wissen möchte. Und das die Pokémon und Menschen zusammen bleiben können, da dies erst Farbe in das Leben bringt.“ Das Letzte betonte ich. „Was ist, wenn beides sich ausschließen würde?“ „Dies wird nicht passieren. Das weiß ich hier drinnen.“ Meine Hand legte ich auf meinem Herz. „Und wenn du dich doch irrst?“ Ich wollte gerade Antworten, als eine bekannte Stimme meinen Namen rief. Bell kam auf uns zu gerannt. Hinter ihr Esche. „Ich dachte, ihr seid etwas weiter“, meinte Bell. „Wir haben uns nur etwas verlaufen“, meinte Touya. Ich erwiderte nicht. Ich würde es nicht gerade „verlaufen“ nennen.

„Ist es dein Freund, wovon Bell mir erzählt hat“, neugierig schaute Esche N an. Der war ziemlich angespannt, als ob er hier weg wollte. Doch er blieb. „Ich denke, dass bin ich“, sagte er, bevor ich die die Frage verneinen konnte. //Was?// Ich hatte das Gefühl, dass ich etwas verpasst hätte. Noch etwas für meine „Wir- müssen- drüber- sprechen-“ Liste. Langsam entspannte N sich. Nicht 100%, aber immerhin mehr als vorhin. Er versuchte zu lächeln. Funktionierte nicht ganz, es war immer noch ziemlich krampfhaft. „Ich bin...“ „Sie sind Professorin Esche. Ihr Fachgebiet ist der Ursprung der Pokémon. Dazu schrieben Sie einige Bücher, die ziemlich gut verkauft wurden.“ „Genau. Haben wir uns irgendwann gesehen? Du kommst mir irgendwo bekannt vor.“ Esche schaute N genauer an. N ignorierte es einfach. „Ich gehe lieber“, meinte er trocken. Ohne ein weiteres Wort lief er rein in die Höhle. „Was war mit ihm los?“, fragte Esche sich selbst. „Keine Ahnung“. In dem Moment hoffte ich nur, dass N nicht auf dumme Gedanken kam. „Komm, gehen wir weiter.“ Ich bemerkte, dass Touya sich über etwas Gedanken machte. Wegen N? Konnte gut sein.

Wir verließen schließlich die Höhle und kamen zur nächsten Stadt. Zum Glück war das Pokémon Center in der Nähe.

Kapitel 21

Laut flog ein Flugzeug über das Center. Man verstand kaum die eigenen Gedanken. Das Flugzeug kam immer näher. Zuerst war es nur ein kleiner Punkt am Horizont, dann konnte man es nach und nach besser erkennen. Ich glaube, es war eine Passagiermaschine, in der Touristen saßen, die die Einall- Region sehen wollen. Der Flughafen war ganz in der Nähe. Eigentlich ist die ganze Stadt ein Flughafen. Neben den Flugverkehr ist Panaero City bekannt für den Gemüseanbau. Die Felder liegen genau neben den Landebahnen. Erstens der Weg zu der Frachtmaschine ist so kürzer, zweitens werden so Treibgase vermindert.

Sämtliche Gebäude sind hier Schalldicht gebaut worden. Es würde schon nerven, wenn man jede Stunde ein Flugzeug hören muss, mindestens. Außer halb der Gebäude kommt man einiges mit.

Ich atmete die morgendliche Luft ein. Egal wie "schmutzig" die Luft hier in der Stadt sei, war sie besser als die Luft der Höhle. Rexys stand neben mir. Es schraubte leise. Sein Feuerkragen flatterte ein wenig. "Komm, gehen wir kurz durch die Stadt."

Die meisten Geschäfte waren noch geschlossen. Hin und wieder leuchtete schon ein Schaufenster. Ich hätte zwar in dem Flughafen gehen können. Dort waren sicher mehre offen, doch die Preise sind extrem hoch dort.

Dann entdeckte ich ein kleines Geschäft für Viso Caster. Es schien gerade geöffnet zu sein. Als ich durch der Tür ging, ertönte eine kleine Glocke. Ein junger Mann stand hinter den Tresen. Er lächelte mich müde an. „“Was kann ich für dich tun?““, fragte er. „“Könnte man das reparieren?““, ich gab ihm mein Viso- Caster. Er schaute es genau an. „“Was ist passiert?““ „“Ich hatte einen kleinen Unfall mit Elektropokémon“…“ „“Ich verstehe.““ „“Und?““ „“Wenn die Platine nicht ganz durchgebrannt ist, könnte ich es vielleicht retten. Lass mir drei Tage Zeit.““ „“Wie viel wird es kosten?““ Der Mann überlegte. „ “Mit viel Glück dreihundert. Höchst wahrscheinlich aber eher zehntausend Pokédollar. “ Es wäre ein guter Teil meines Ersparnisses, aber ich wollte meinen Viso- Caster wieder, also müsste ich das wohl Opfern

Ich verließ das Geschäft. In drei Tage werde ich es wissen, ob mein Viso- Caster nur noch Müll ist, oder nicht.
 

„Eberhard ist in der Stadt“, “ erfuhr ich von Cheren, der schon etwas länger in Panero aufhielt. „“Seit wann?““ „“Ich traf ihn vorgestern. Er meinte, es gebe ein neues Pokédex – update.““ Cheren holte sein Pokédex aus seiner Tasche. „“Die Suchfunktion wurde verbessert und einige Kleinigkeiten im Programm.““ „“Aha““, die Details interessierten mich nicht wirklich, aber das Update war wohl, auch wenn es nur um Kleinigkeiten handeln soll, wohl wichtig. Gut, dass der Pokédex noch heile war. Nur hier und da einige schrammen. Ob der robuster als der Viso- Caster gebaut war? Keine Ahnung.

So ging ich mit Cheren und Bell zu ihm. Touya blieb im Center. Er meinte, es wäre nichts für ihn, was ich auch nicht übel nahm. Wenn ich kein Pokédex hätte, wäre ich auch nicht zu ihm gegangen. Cheren dagegen kam mit, weil er den Weg kannte.

Eberhart Esche hatte sich in einer kleinen Pension in der Nähe des Flughafens einquartiert. Wir hatten Glück, er wollte gerade gehen, als wir ankamen. Früher gehörte ihm das Labor, doch vor einige Jahre „vererbte“ er es seine Tochter, um flexibler zu sein. Hin und wieder brummte er jedoch seiner Tochter einiges auf, wenn er meinte, es wäre mehr ihr Fachgebiet. Kürzlich über die Ursprung der Klicks, Pokémon, die aussehen wie Zahnräder. Bell hatte mir etwas am Abend erzählt. Sie war mit Esche in der Elektrolithhöhle und hatte bei der Forschung geholfen. Esche selbst ist noch mit dem nächsten Flug nach Avenitia zurückgeflogen. Sie meinte, sie hätte noch was anderes zu tun. Wahrscheinlich hatte ihr Vater sie mittendrinnen in andere Forschungsarbeit genervt.

Eberhart war von der Sonne braun gebrannt. Seine Augen funkelten eine Lust aufs Abenteuer. Jedem von uns gab er einmal die Hand. "Wie geht es Touya?", fragte er mich. "Ihm geht es gut. Er ist im Moment hier in der Stadt." Ich hatte keine große Lust, über Touya zu reden.

Mein Pokédex bekam das Update, dann ging ich schon. Den Rest des Tages verbrachte ich mit Cheren und Bell, da wir lange nicht mehr zu dritt was unternommen haben.

In der Nähe der Stadt gab es ein Turm, worin ein Friedhof ist. Ich wollte diesen einmal unbedingt besichtigen. Sicher hatte ich auch warten gekonnt, bis mein Viso- Caster wieder in Ordnung war, aber ich wollte unbedingt dort hin. Es war wie eindrang.

Ich brach in aller Frühe auf. In der Route 7 war alles vom Tau nass. Das Wasser glänzte im Sonnenlicht. Der Weg zum Turm dauerte etwa einen Tag. Auf dem Weg dorthin musste ich über einige Bretter, das über dem ganz hohen Gras war, balancieren. Gar nicht mal so einfach! Hin und wieder gab es auch einige Kämpfe.

Gegen Abend war ich endlich angekommen. Der Turm macht seinem Namen alle Ehre. Von unten konnte man die Spitze nicht sehen. Kunstvoll war der Turm aus Marmor geschmückt. Ich stand nur da und staunte. Wie hat man den Turm vor hunderte von Jahren eigentlich gebaut? Bevor es zu dunkel wurde ging ich rein.

Drinnen war der Turm wie außen. Kleine Fenster gaben Licht. Kaum Jemand war um diese Uhrzeit noch hier, außer einige Psycho Trainer. Die Stimmung im Turm konnte ich nicht beschreiben. Traurig und glücklich so gleich. In aller Ruhe ging ich nach oben. Laufen wäre in diesem Ort nicht angebracht. Schritt für Schritt kam ich immer näher an die Spitze. Ich weiß nicht wie spät es war, aber irgendwann kam ich an. Ganz oben ist eine Riesige Glocke. Silbrig schimmert diese im letzten Licht des Tages an der Glocke. Ruhig ging ich zur dieser, nahm den Kordel, und zog einige Male heftig dran. Es heißt, dass das Geläute soll man sogar aus Stratos hören. Ich ließ die Kordel wieder los und wartete, bis der letzte Ton erklang.

Ich saß mich hin und schloss die Augen. Auch wenn das Geläute laut war, nervte es mich nicht. Irgendwie war es sogar angenehm. Ich bemerkte plötzlich, dass Jemand eine Hand auf meiner Schulter legte. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich nicht alleine hier oben war. Erschrocken drehte ich mich um. Dabei versuchte ich, den Ellenbogen in den Magen zu rammen. "Knapp daneben." Dark war zu Seite gesprungen. "Was tust du hier oben?", fragte ich ihn. "Die Aussicht genießen?", Dark lächelte, "Was ist mit dir?" "Ist es wirklich so wichtig?" "Ich kenne kaum eine vernünftige Person, die alleine abends auf einem Friedhof geht." "Ich habe mein Pokémonteam dabei." „“Nehmen wir mal an, du könnte es nicht einsetzen?“ Er ging ein Schritt näher. “Ich könnte Jemand anrufen.““ Ruhig bleiben. „“Zeig mir erst dein Viso- Caster.““ Ich spürte sein Atmen an meiner Haut. “Muss ich?“ Er braucht nicht zu wissen, dass ich den nicht dabei habe. „Dir ist schon klar, dass wir gerade nur zu zweit an einem verlassenen Ort sind.“ „Kann sein.“ Ich schaute direkt rein in den dunklen Augen. Ich würde zu gern wissen, was Dark gerade denkt. Sein Blick war schwer zu deuten. „Was willst du eigentlich?“, fragte ich ihn. „Was ich will, ist doch egal. Du willst mir ja auch nichts sagen“, etwas gleichgültiges war in seiner Stimme. „Ich denke nur nach.“ „Du kannst nachdenken?“ Schmunzelte er etwa darüber. „Ich bin kein Idiot.“

„Und worüber denkst du nach?“ „Letzte Zeit hatte ich einige komische Träume“, //soll ich ihn fragen?//, “ und ähm… ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Träume mir sagen wollen, dass ich, N früher irgendwann mal traf.“ Jetzt war es draußen. Ich bereute es sofort, dass ich es laut ausgesprochen habe. „Kann möglich sein“, Dark wollte es wohl nicht sagen, „ich muss noch was erledigen.“ Vom einen Moment in dem anderen war Dark plötzlich weg. Ich selbst ging dann auch wieder runter vom Turm und zurück nach Panaero City zu laufen.

Kapitel 22

Ich nahm mein Viso -Caster in die Hand. Vor einem Tag habe ich den Abgeholt. Die Reparatur hatte fast gar nichts gekostet. Eigentlich war sie plötzlich sogar kostenlos. Irgendjemand anders hatte es bezahlt. Keine Ahnung wer. Ich tippte auf das Glas. Auf das Telefonbuch. Ich wusste, es war eine doofe Idee. Falls ich wirklich eine Nummer darauf finde werde, und falls wirklich jemand dran gehen würde hatte ich vor einfach zu sagen, dass ich mich verwählt hätte.

Sie hatten wirklich eine Nummer in den Gelben Seiten. Ich kontrollierte nochmals, ob die Tür wirklich zu ist. Was wollte ich nochmal beweisen mit dem Anruf? Eigentlich hätte es mir nur reichen müssen, zu wissen, dass sie eine offizielle Telefonnummer haben. Eigentlich. Und doch würde es nicht beweisen, ob sie echt ist. Also schön. Ich gab die Nummer ein und drückte den grünen Hörer. O.K. Jetzt hieß es warten. Nach drei Minuten wollte ich schon wieder auflegen, als wirklich jemand dran war. Erschrocken betätigte ich den roten Knopf. Soll ich es nochmal versuchen? Nein, ich war mir sicher, dass es fürs Erste genügte.
 

Ich war mir nicht sicher, was meine Entdeckung brachte, außer dass sie irgendwo registriert waren. Ich über legte noch einmal dort anzurufen. Die Nummer kann nicht echt sein! Immer wieder ertappte ich mich dabei, dass ich die Nummer immer und immer wieder eintippte, drückte aber nie grün. Soll ich mit jemanden darüber reden? Ich dachte kurz nach. Cheren. Er hätte sicherlich eine Idee.
 

„Du hast was?“, Cheren schien nicht gerade extrem begeistert zu sein von meiner Schnappsidee. „Ich weiß, es klingt schon fast verrückt“, ich lachte. Ich zeigte Cheren die Nummer. „Adresse oder ähnliches wurde aber nicht angegeben.“ „Hmm“, er nickte, „was ist mit der Vorwahl.“ „Die ersten vier Nummern ist eindeutig Einall, der Rest, keine Ahnung.“ „Das haben wir gleich.“ Cheren lud eine App herunter, in der man die Vorwahl testen konnte. Dann gab er die Nummer ein. „ Komisch“ ernst schaute er auf dem Display. „Was ist los?“ „Es gibt kein Treffer.“ „Zeig mir.“ Wirklich. Nichts. Auch bei dem dritten Programm kam nichts. „Die Nummer müsste doch funktionieren“. Beim letzten Programm gab es die Möglichkeit die Karte von Einall mit den einzelnen Vorwahlen der Städte zu sehen. Nachbarstädte hatten meist eine ähnliche Nummer. „Die Nummer sieht fast aus wie diese“ ich zeigte auf Twindrake City. Cheren nickte. „Von Nevaio und Tessera aber auch.“ „Ich denke, nächstes Ziel: Nevaio.“

Zuvor wollte ich jedoch meinen sechsten Orden holen. Der Arenakampf war wenige Tage nach der Unterhaltung mit Cheren. In diesen Tagen verloren wir kein Wort über die Entdeckung. Es machte keinen Sinn, darüber zu reden. Mit der Hoffnung so schnell wie möglich weiter gehen zu können, ging ich in den Kampf. Mit Rexy an meiner Seite, gewann ich, auch wenn es nicht unbedingt den Typ Flug mag. Als ich die Arena verließ, wartete schon N auf mich. „Hat er geradezu geschaut?“ Nach dem mit der Elektrolithhöhle hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Was jetzt? Ignorieren und weiter gehen? Nein, er schien bemerkt zu haben, dass ich ihn gesehen habe. Zweite Möglichkeit: Ich spreche ihn an und mache ihn klar, dass ich bald los muss. Ich nahm mein Mut zusammen, und sprach ihn an. „Ich glaube, Géraldine braucht noch eine Pause, bis sie den nächste Herausforderung annehmen kann.“ „Ich hab den Orden schon.“ OK. Irgendwie hatte ich eine andere Antwort erwartet. Ich versuchte nicht zu verblüfft reinzuschauen. Andererseits... Er ist auch Trainer. „Was willst du dann hier?“ „Ich wollte mir dir reden.“ Aha.„Und worüber?“ „Können wir erst wo anders hin gehen?“ „Ich suche aber den Ort aus.“

Ich entschloss mich für ein Fastfood Restaurant. Erstens, ich hatte Hunger. Zweitens es war der meistbesuchteste Ort in der Stadt den ich kenne, neben dem Flughafen natürlich. „Musste du wirklich das Kindermenu nehmen?“ Ich legte mein Tablett auf den letzten freien Tisch. „Warum nicht?“ Er schaute mich fragend mit seinen blauen Augen an. „Und was ist los?“ Ich nahm einen von meinen Pommes. „Bist eigentlich noch wütend auf mich?“ „Möglich. Warum fragst du?“ Er schaute mich skeptisch an, als ob er mich nicht glauben wollte. Ich dachte am Ausgang der Elektrolithhöhle. Zu gerne wollte ich wissen, was er gegen Esche hatte. Und ob er es wirklich ernst meinte mit… „Nur so.“ Stille. Ich dachte kurz nach, einfach zu gehen. Jedoch wäre es schon schade für den Sinelbeerburger, unterwegs würde der auch nicht mehr schmecken. Was soll ich machen? Erstmal mein Pokémon – Team rauslassen. Vielleicht bringt es irgendetwas. Für denen habe ich ja auch was gekauft. „Weißt du, dass deine Pokémon dich mögen?“ „Nahm ich bisher immer an.“ „Ich meine…“, er wurde leiser, „wenn ich sagen würde, dass ich dein Team verstehe.“ „Wie meinst du es jetzt?“ „Ich verstehe die Sprache der Pokémon.“ „Oh.“ Was soll ich sagen? Bei den meisten wäre ich jetzt sicher, dass sie Verrückt wären. Aber bei N? „Du glaubst mir nicht.“ Man konnte die Enttäuschung förmlich in sein Gesicht sehen. „Doch schon, aber ich musste kurz darüber nachdenken. Weiß du, man hört es nicht gerade täglich“, versuchte ich mich herauszureden. „Soll ich es dir beweisen?“ Zunächst wollte ich es ihm sage, dass er es nicht braucht. Ich traf ihn doch schon ziemlich am Anfang der Reise. Doch dann fiel mir etwas ein. „Könntest du Rexy nach meinen ersten Kampf fragen.“ Ich nahm an, dass weder Cheren noch Bell irgendwas darüber gesprochen haben. Zumindest bei Cheren war ich zu 100% sicher. Erwartungsvoll schaute ich N an, wie er darauf reagiert. „Ok“, er nahm ein Schluck Cola, „und was sagst du dazu?“, fragte er mein Flambirex. Rexy schien wirklich etwas zu erzählen. Als Rexy aufhörte, flüsterte N etwas wie Danke. „Und?“, fragte ich. „Dein Zimmer war nach dem Kampf wirklich verwüstet.“ „Äh, ja.“ Ich war mir sicher, das konnte er nicht raten. Oder etwa doch? „Wie machst du es?“ Es musste doch ein Trick geben. „Ich kann es schon seit ich denke kann.“ Er schien kurz an etwas zu denken. Mein Viso- Caster klingelte. Warum habe ich noch mal den Wecker gestellt. Dann fiel es mir ein. Ich wollte mich doch mit Cheren treffen, um mit ihm zur nächsten Stadt zu laufen. Für einen Moment überlegte ich, ob ich N mitnehmen sollte, entschloss mich dann doch dagegen. Als ich meine Sachen zusammenpackte merkte ich, dass N eine Servierte nahm und eine Nummer raufschrieb. „Meine Viso- Caster- Nummer.“ „Äh,danke.“ Ich packte die Servierte schnell in die Tasche. „Bis irgendwann mal“, rief ich noch, bevor ich das Restaurant verließ und zum Eingang zur Route 7 lief.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, jetzt hat es den aktuellen Stand. Bis zum nächsten Kapitel dauert es jetzt ein Weilchen. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Tammix
2015-03-04T17:05:33+00:00 04.03.2015 18:05
Du hast einen schönen Schreibstil, außerdem mag ich FFs zu den Spielen. Sehr süß finde ich die Reaktionen der Pokémon auf die neuen Trainer. Aber Bell scheint ja mit Serpifeu nicht so glücklich zu sein. Hoffentlich freunden sich die beiden noch an. Ist mein Liebling ist Schwarz/Weiß(2)^^


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