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Die Geschichte vom kleinen Kätzchen

Jemanden lieb haben und lieb gehabt werden
von

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Vor langer Weile lebte, in einem kleinen Zimmer ein Kätzchen.

Es war still und genügsam, erwartete nicht viel und war zufrieden mit dem was es hatte.

Doch dann und wann, wenn es aus seinem Fenster blickte und andere Kätzchen sah, so überlegte es, wie es wohl wäre auch jemanden zum spielen zu haben.

„Ja, ich mag jemanden finden!“, beschloss es und machte sich auf den Weg.
 

Es dauerte ein wenig, aber es hatte Erfolg. Da war jemand der mit ihm spielen wollte. Und wie glücklich war das Kätzchen, als es noch jemanden fand!

„Nun habe ich sogar zwei Freunde zum spielen!“

Aber als das Kätzchen eines Tages zu seinen neuen Freunden ging, sagten sie ihm, sie wollen lieber allein spielen und liefen ohne es weg.

Das Kätzchen blickte ihnen nach.

„Vielleicht kommen sie ja zurück? Ja! Und dann spielen wir wieder so schön wie zuvor“, dachte es sich voller Hoffnung, aber die beiden kamen nicht wieder.
 

„Wie gemein, ich habe beide gefunden und nun wo sie sich kennen, wollen sie mich nicht mehr haben“, dachte das kleine Kätzchen mit großem Kummer.

„Nein! Nie wieder passiert mir so etwas! Nie wieder lasse ich zwei zusammen treffen, nur damit sie mich wieder alleine lassen. Ich werde mir jemanden suchen, der mich lieb hat und den ich lieb haben kann!“, schwor es sich.
 

Doch da stand es auch schon vor dem nächsten Problem. Wie wird man lieb gehabt?
 

Das Kätzchen, beseelt von dem Gedanken jemanden lieb zu haben und lieb gehabt zu werden, traf auf zwei Kätzchen.

Die es bei sich bleiben ließen und nicht wegrannten um nur zu zweit zu sein.
 

Eine war still, die andere wild und mutig. Was das kleine Kätzchen bewunderte, gern wäre es auch so gewesen. Aber manche Schatten sind länger, als dass man sie überspringen könnte.
 

„Ich bin auch still“, bemerkte bald das Kätzchen, „Aber so lieb wie die Stille hat mich die Wilde nicht und auch die Stille ist gar nicht mehr so still, wenn sie bei der Wilden ist“.

Durch die beiden lernte es bald weitere Kätzchen kennen. Für sich selbst hatte es inzwischen beschlossen immer lieb und hilfsbereit zu sein. Denn wer mochte schon jene die immer zickten, unfreundlich sind, immer meckern und nie zuhören wollen?
 

Aber irgendwie funktionierte es nicht richtig.

Die anderen blieben solang bei ihm, wie sie seine Hilfe und ein offenes Ohr für ihre Sorgen brauchten und gingen ohne es mitzunehmen weg.
 

Wenn es ohne die Wilde irgendwo hinging, bekam es zu hören:“ Wo ist die Wilde? Sie ist nicht da? Wie blöd!“

Und wenn es ohne die Stille mit der Wilden unterwegs war, hörte es:“ Wie gut, dass du da bist, ohne dich wäre die Wilde gar nicht mitgekommen!“.

Das Kätzchen spürte eine immer größer werdende Unsicherheit in sich.

„Ich mag die Wilde auch sehr gern, aber freut ihr euch den gar nicht, wenn nur ich allein bei euch bin?“
 

Eine Tages sagte ein frecher Kater, den das Kätzchen sehr lieb gewonnen hatte: „So eine wie dich will ja auch niemand haben!“.

Das Kätzchen erstarrte, es fühlte einen Dorn in sein Herz eindringen. So groß, dass es nicht in der Lage war ihn wieder herauszuziehen.
 

Ab dem Tag, mochte es kein wildes Kätzchen mehr um sich haben.

„Und nie wieder, werde ich auch nur daran denken einen Kater mögen zu können!“, schloss das Kätzchen und blickte traurig wieder aus seinem Fenster und wünschte sich die Tage wieder, in denen es nichts mehr brauchte als dieses Fenster und ein wenig Sonnenschein.



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