5 Momente – 5 Emotionen – 1 gleiches Gefühl
1. „Altair!“ Wütend kam die Engländerin auf den Syrer zu. Sie hielt einen Besen in der Hand oder eher die Einzelteile davon. Verdammt. Sie hatte ihn entdeckt. Das war der letzte Besen im Haushalt. „Wer – zur Hölle - ist dafür verantwortlich?!“ Egal, wie wütend sie war, sie brachte mich zum Lächeln wenn sie meinen Namen aussprach wenn auch falsch und mit einem starken Akzent. „Malik musste mit Darim und Sef spielen. Sie brauchten ein Pferd. Ich denke, dafür haben sie den benutzt.“ Lächelnd legte ich meine Arme um meine Frau. „Wir besorgen einfach einen neuen. Mach dir keine Gedanken.“
2. „Altair!“ Ihre Fingernägel krallten sich in meine Haut, hinterließen brennende, rote Spuren. „Oh, Altair...!“ Ihre Silhouette war wunderschön geschwungen. Wie elegant sie aussah, wenn sie auf mir saß, ich sie ausfüllte und Maria, ja, Maria meinen Namen voller Leidenschaft ausschrie. Meine Gedanken waren für kurze Zeit abgedriftet. Zurück zur schönen Realität...
3. „Altair...“ Schluchzend presste Maria ihr Gesicht gegen meine weiße Tunika. Doch auch ich war nicht unberührt. Sef war tot, geköpft von Abbas. Weinend lagen wir Arm in Arm, unser jüngster Sohn bestraft für etwas, was er nicht getan hatte. Und Malik war ihm sofort gefolgt. „Maria, wir schaffen das.“ Meine Stimme war schwach, ihr Körper zitterte, meine Hände krallten sich in den weichen Stoff ihrer Kleidung. „Wir schaffen das...“ Doch mein eigenes Herz war zerbrochen.
4. „Altair!!“ Der Mut sprach aus ihrem Schrei, forderte mich dazu auf, ein Wurfmesser in das Herz meines Gegners zu rammen. Diese Frau war wirklich einzigartig. Auch wenn Adha meine erste Liebe war, Maria war einfach mehr für mich geschaffen. Kämpferisch, liebend, aufmüpfig. So liebte ich sie, meine Frau am meisten.
5. „Sei stark... Altair...“ Ihre letzten Worte, ihr letzter Atemzug galten mir. Ihr liebevoller Blick durch eiskalte Augen. „Maria...!“ Fort. Sie war fort. Tot. Wegen mir. Ein unachtsamer Moment. Eine überschäumende Emotion. Jetzt war sie fort. Und meine Seele mit ihr. Von nun an, war ich ein leerer Mensch.