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Singularität des Lebens

Denn das Leben folgt nicht immer den Regeln
von

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Das Ende


 

Prolog

Das Ende
 

„Es fällt mir schwer, ohne Dich zu leben,

jeden Tag zu jeder Zeit einfach alles zu geben.

Ich denk' so oft zurück an das was war,

an jenem so geliebten vergangenen Tag.“
 

[Unheilig - Geboren um zu Leben]

Sonntag, 3. Mai
 

Die Sonne steht bereits tief im Rückspiegel des Audis, als wir über die nicht allzu volle A2 Richtung Heimat unterwegs sind.

Es war ein herrlicher Tag, 25 Grad in der Sonne und kaum eine Wolke am Himmel. Und das schon seit Freitag. Perfekt also für das Strandwochenende, das wir mit unseren Freunden in Zeeland verbracht haben. Michaels Chef besitzt dort ein kleines Ferienhaus und hat ihm angeboten, es für das Wochenende zu bekommen, und da hat er nicht lange gefackelt und die komplette Truppe zusammengetrommelt. Er und Milan, Phillip, Natascha und eben Nils und ich.

Unsere Freunde sind bereits heute Mittag nach Hause gefahren, alle vier sind sie mit einem Auto gekommen und dann bereits um zwei Uhr gefahren, da wieder irgendetwas mit Nataschas Mutter war. Das Krankenhaus hatte angerufen.

Eigentlich wollte Nils auch, dass wir früher fahren, doch sie hat versichert, dass es nicht so schlimm sei, sie müsse jetzt nur hinfahren und sich wieder um sie kümmern.

Macht es mich zu einem schlechten Menschen, wenn ich jetzt zugebe, dass es mich eigentlich gefreut hat, dass sie früher weg mussten und ich noch ein paar Stunden mit Nils alleine am Strand hatte.

Nils…

Ich löse meinen Blick von der Autobahn vor uns und sehe ihn von der Seite her an. Seine Haare liegen ihm verstrubbelt im Gesicht und sind mittlerweile wieder getrocknet. Im Auto riecht es nach Salz und Algen, der unverwechselbare Geruch des Meeres, den wir beide verströmen, da wir ohne Michael ja nicht mehr ins Ferienhaus kamen und nachher zu Hause noch einmal das Salz von der sonnengebräunten und sonnenverbrannten Haut waschen werden.

Nils hat gehörigen Sonnenbrand auf der Nase, das wird sich im Laufe der Woche sicherlich wieder pellen, sodass er sich wie eine Schlange im Gesicht häutet.

„Ist was?“, er hat bemerkt, dass ich ihn anstarre und wendet ganz kurz den Blick zu mir, ehe er sich wieder auf die Straße konzentriert, als er den Blinker setzt, um ein anderes Fahrzeug zu überholen.

„Ich frage mich nur, wie lange es eigentlich dauert, bis du mal auf mich hörst, wenn ich sage, dass du dich eincremen musst.“ Doch meine Stimme ist nicht wirklich vorwurfsvoll, sondern eher amüsiert. Es ist ja sein Gesicht, das vor Hitze glüht, nicht meines. Meines juckt nur ein wenig wegen der teuflischen Mischung aus getrocknetem Meerwasser, Schweiß und Sonnencreme. Bestimmt glänze ich wie eine Speckschwarte.

Aber es ist mir egal!

„Haben wir eigentlich noch irgendwo Kaugummis im Auto?“, fragte ich ihn, schließlich benutzt er den Wagen öfter, auch wenn er uns beiden gehört.

Doch noch ehe er mir antwortet, habe ich bereits das Handschuhfach geöffnet und krame etwas darin herum. Handbuch, Taschentücher, leere Gummibärchentüten, und dann habe ich es in der Hand. Ein kleines Kästchen mit dunkelblauem Samt überzogen.

„Was ist das denn?“, fragte ich verwundert und halte es etwas in Nils‘ Blickfeld, damit er sich nicht zu mir wenden muss.

„Was?“, er neigt doch den Kopf etwas zu mir und dann wird er plötzlich ganz hektisch. Wenn er nervös ist, dann knetet er seine Hände oder alles, was gerade in seinen Händen ist, und gerade in diesem Moment bearbeitet er das Lenkrad wie ein Bäcker einen Teig.

„Ach das … ähm … das ist …!“, stottert er etwas planlos, dann holt er tief Luft und wirkt wieder ganz ruhig

„Willst du mich heiraten?“

„Bitte?“

Er kann doch grad unmöglich das gesagt haben, was ich verstanden habe.

„Ich hab gefragt, ob du mich heiraten willst!“

Meine Verwirrung muss sich auch auf meinem Gesicht widerspiegeln.

Heiraten …?

Ist das hier gerade ein Antrag? Mitten auf der A2 auf der linken Spur während wir gerade einen Sprinter mit 130 km/h überholen? Mein Herz wummert ganz plötzlich und mein Gesicht fühlt sich an, als hätte ich auch einen Sonnenbrand. Heiß!

„In dem Kästchen ist ein Ring!“

Ich öffne die kleine Box und tatsächlich, es ist wirklich das, wonach es aussah. Dort drin, in einem ebenfalls samtigen Kissen steckt ein schlanker und schlichter, matt silberner Ring.

„Ich schlepp den jetzt seit drei Wochen überall mit hin, weil ich einfach auf den perfekten Moment warten wollte, um dich zu fragen. Alles sollte perfekt sein, damit es etwas ganz Besonderes wird, etwas Magisches. Aber ich konnte mich nie entscheiden, denn nie fiel mir etwas Besonderes ein.“

Ich bin zu erstaunt, um mich irgendwie zu rühren.

„Du machst es einem aber auch nicht gerade einfach!“, er lacht, fröhlich, heiter, locker klingt seine Stimme in meinem Ohr.

„Denn mit dir ist einfach jeder Moment perfekt und besonders, das kann man eigentlich nicht toppen. Deshalb frage ich dich einfach jetzt, so! Pascal Reimer, willst du mich heiraten?“

Noch immer schweige ich.

Denn ich habe Angst, dass meine Stimme versagt, wenn ich jetzt etwas sage. Mein Herz pocht mir bis in den Rachen hinauf und mein ganzer Körper steht in Flammen.

Er will, dass ich ihn heirate. Er hat sogar einen Ring gekauft!

„Was sagst du?“, seine Stimme klingt plötzlich unsicher, anscheinend schweige ich einfach schon zu lange.

Mit zitternden Fingern greife ich nach dem Ring und nehme ihn aus seinem weichen Bett heraus und schiebe ihn mir selbst über den Ringfinger meiner linken Hand. Er passt perfekt, nur für mich!

Unendliches Glück flutet durch meine Adern und ich hauche ein liebevolles „Ja!“

Nils nimmt jetzt für einen Moment den Kopf zu Seite, ich sehe dasselbe Glück in seinen Augen, das ich empfinde, dieselbe Freude. Die Welt scheint still zu stehen um uns herum und ich versinke in diesen Augen, die mich in meinem Leben schon so lange begleiten. In den Augen, die sich jeden Tag neben mir öffnen, wenn der Wecker klingelt, und die sich jeden Abend neben mir schließen.

Glück. Freude. Ein Hochgefühl, dann unendliche Panik.

Ein Knall. Ein Schmerz.

Dann sehe ich gar nichts mehr!


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, dies als kleiner Happen, da auch ich total hibbelig bin, meine Geschichte endlich zu veröffentlichen. Mit Kapitel 1 werdet ihr euch noch etwas gedulden müssen, da ich eigentlich erst Kapitel drei fertig schreiben möchte, was aber etwas dauern könnte, da ich in meiner Bachelorarbeit stecke.
Aber ich konnte einfach nicht noch länger warten, sorry^^" Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2013-06-09T00:17:45+00:00 09.06.2013 02:17
Hallo du^^

schön das du wieder aktiv bist ;D

Klingt logisch, das es gar nicht so einfach ist, einen Antrag zu machen und dann auch noch den Richtigen Zeitpunkt zu finden, auch wenn die Verlobung irgendwie ziemlich überraschend und ungeplant kam, hatte sie etwas niedlichen ... aber dann so ein Ende, das was der Beginn eines festverbundenen gemeinsamen Lebens hätte sein können, endet so jäh ... hoffentlich ist der Unfall nicht so schlimm und die beiden überleben es.

Viele Grüße
Jyorie


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