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I've become so numb ...

The Dark Knight
von
Koautor:  Jack-Spicer

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und wieder gibt es einen neuen Charakter in dieser Geschichte, der in den vorherigen Kapiteln bereits zwei Mal erwähnt wurde. Es ist ... *Trommelwirbel* ... Edward Nigma alias der Riddler.
Ich kann momentan keine Batman-FF schreiben, ohne dass er einen Auftritt hat. Ich bin ein ganz schlimmes Fangirl. Und genau deswegen bekommt – mal wieder – mein Lieblings-Schauspieler die Rolle. :D Komplett anzeigen

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Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft

Über Nacht hatte es angefangen zu regnen und so war die Stimmung im Speisesaal am nächsten Morgen ziemlich gedrückt.
 

Edward hatte erst die zweite Nacht in Arkham verbracht und es reichte ihm bereits. Aber er hatte bereits einen Plan, um möglichst schnell aus der Klappsmühle wieder rauszukommen. Seinem Therapeuten, den er gestern bereits kennen gelernt hatte - ein arroganter Schnösel namens Warren - würde er einfach genau das erzählen, was er hören wollte. Und so wie er den Arzt - wie so Jemand überhaupt einen Doktortitel hatte, war ihm ein Rätsel - einschätzte, würde es ein Kinderspiel werden.
 

Gestern noch hatte Edward das Privileg, allein auf seiner Zelle essen zu dürfen. Heute allerdings hatte ihm das Wachpersonal recht deutlich zu verstehen gegeben, das er gefälligst in den Speiseraum gehen sollte. Na ja ... Zumindest eine Tasse Kaffee würde er doch schon überleben.
 

Der Speiseraum war gut gefüllt, als Edward seinen Blick über die Tische gleiten ließ. Die vorherrschende Farbe war ein ganz fürchterliches Orange. Wer auch immer die Idee hatte, ausgerechnet diese Overalls als Kleidung für die Gefangenen auszusuchen, sollte öffentlich gesteinigt werden. An strategischen ausgesuchten Punkten standen überall im Raum mit Schlagstöcken und Tasern bewaffnete Wärter herum und beobachten mit strengen Mienen Alles und Jeden.
 

Ganz hinten in einer Ecke, saß nur eine Person. Das würde sein Ziel werden. Mit einer Tasse schwarzem Kaffee in der Hand, steuerte er zielsicher auf den Tisch zu und setzte sich einfach ungefragt dem Mann gegenüber, der mit hängenden Schultern in eine Tasse starrte und ziemlich abwesend wirkte.
 

Gespräche zum frühen Morgen waren ihm sowieso ein Graus. Er war schon immer ein richtiger Morgenmuffel gewesen. Und solange der Typ, der ziemlich groteske Narben im Gesicht hatte, die Klappe hielt, war alles in Ordnung.
 

Musste das jetzt so weitergehen bis das Goldlöckchen wieder kam? Hoffentlich nicht, denn diesen Einfaltspinsel von Arzt konnte man ja kaum ertragen.
 

Vollkommen aus seinen Gedanken gerissen, setzte sich dieser verschrobene, braunhaarige Typ dem Joker gegenüber. Mit abwertenden Blicken musterte er ihn und blickte sich dann um. "Steht hier n' Schild 'mein linker Platz ist frei'?", gab er dem Typen zu verstehen, dass er störte.
 

Mit einem leicht genervten Gesichtsausdruck hob Edward eine Augenbraue und musterte den komischen Typen, der ihm gegenüber saß. Irgendwoher kannte er ihn. Da es ihm aber nicht sofort einfiel, wer er war, war er sicherlich nicht besonders wichtig und bekannt.
 

"Tu uns allen einen Gefallen und spar' dir deine Sprüche. Sie locken keinen Hund hinter'm Ofen vor. Wenn dir irgendwann mal was Besseres einfällt, kannst du ja wieder den Mund aufmachen."
 

Seelenruhig schob sich Edward seine Brille mit den violett getönten Gläsern ein Stück nach oben und nippte an seiner Tasse, verzog aber gleich das Gesicht. "Halten die das hier wirklich für Kaffee?", murmelte er leise in seiner Tasse, die er mit einem skeptischen Blick begutachtete.
 

Als hätte sich der Joker gerade verhört, starrte er diesen äußerst unhöflichen jungen Mann an. Dem waren wohl keine Manieren beigebracht worden.
 

"Stehst du auf Zaubertricks?", fragte er, als würde er den eben an ihn gerichteten Spruch nicht persönlich nehmen. "Schau mal auf meine rechte Hand." Er stand langsam auf, näherte sich dem ihm Unbekannten und wedelte magisch mit seiner Hand. Er schaffte es auch, die Aufmerksamkeit seines Gegenüber damit auf sich zu ziehen – die allerdings nur aus einer hochgezogenen Augenbraue und einem sehr skeptischen Blick bestand.
 

"Ich besitze die besondere Gabe ... die Farbe von Dingen ändern zu können ..." Der Joker schien selbst vollkommen hypnotisiert von seiner Hand zu sein. Er starrte wie gefesselt auf sie, übte mit seiner Mimik einen Höhepunkt aus, bis –
 

Mit einer schnellen Bewegung packte er sich den Hinterkopf des Mannes von ihm und ließ den Kopf brutal mit der Tischplatte kollidieren. Sofort spritzte Blut aus der deutlich sichtbar gebrochenen Nase und vermischte sich mit dem herunter tropfenden Kaffee. Bei dem Aufprall war die Tasse umgekippt.
 

"Verfluchte Scheiße!", brüllte Edward, als sein Gesicht schmerzhaften Kontakt mit der Tischplatte hatte. Sein Kopf ruckte sofort wieder hoch und seine Hände zuckten zu seiner gebrochenen Nase, aus der fontänenartig Blut sprudelte und auf den Tisch tropfte. Seine Brille war ihm von der Nase gerutscht und lag in einer Kaffeepfütze unter dem Tisch. Eines der Gläser war gebrochen.
 

"Dauert vielleicht 'n paar Tage, bis die Färbung eintritt, aber dann solltest du regelrecht geschwollen vor Begeisterung sein", sagte der Clown flapsig mit einem triumphierenden Grinsen im Gesicht, bevor er sich runter beugte und eine Hand auf Edwards Rücken platzierte. "Ich hab' keine Ahnung, wie der Kaffee sonst wo schmeckt, aber ich bin im Übrigen der Joker." Immer noch grinsend reichte er eine Hand hin und erwartete, dass diese freundliche Geste auch angenommen wurde.
 

Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt Edward sich die Nase, als er eine Hand auf dem Rücken spürte. Er sah den Mann mit den Narben im Gesicht aus den Augenwinkeln an und hatte Mord im Blick.
 

Dieser Typ sollte der Joker sein, der noch vor Kurzem die halbe Stadt in die Luft jagen wollte? Ohne seine Schminke sah er reichlich seltsam aus.
 

"Gibt es hier Probleme?", fragte plötzlich einer der Wärter, der unvermittelt im Blickfeld der beiden Männer auftauchte.
 

"Oh, nein, guter Mann. Brillenschlange und ich stellen uns nur gerade vor", erwiderte der Joker mit unschuldigem Gesichtsausdruck.
 

"Gibt es Probleme, Mr. Nigma?", richtete der Wärter das Wort an Edward.
 

Der Angesprochene richtete sich langsam auf und schlug dabei die Hand des Jokers weg. "Verdammter Freak ...", murmelte er in die Richtung seines Angreifers in einer Lautstärke, so dass der Joker es auch wirklich mitbekam.
 

Dann wandte sich Edward an den Wärter. "Ob es hier Probleme gibt? Haben Sie etwa keine Augen im Kopf? Oder sind Sie blind? Dieser Freak hat mir die Nase gebrochen!", rief er wütend und deutete dabei anklagend auf den Joker. "Ich will sofort in die Krankenstation und mit meinen Anwalt sprechen!"
 

Neugierig beobachtete der Joker, was Nigma zu dem Wärter sagte. Interessant. Eine kleine Petze also. Er wusste anscheinend nicht, wann er die Klappe zu halten hatte, um keinen Ärger zu bekommen. Der Joker machte sich diesbezüglich eine geistige Notiz. Ebenso notiert war sein Name. Nigma also. Hatte er nicht irgendwo letztens diesen Namen gesehen? Musste in der Zeitung gewesen sein, wenn er sich recht erinnerte.
 

Der Wärter winkte ein paar seiner Kollegen herbei und sah mit strengem Blick zum Joker herüber. Unschuldig wie er war, hob er seine Hände und warf die im Raum stehenden Vorwürfe gegen ihn gestisch von sich. Um sich noch etwas einzuschleimen, grinste er und winkte den herbei eilenden Wärtern zu. Augen rollend umstellten sie Edward und geleiteten ihn hinaus.
 

War doch ganz amüsant. Der Joker setzte sich wieder auf seinen Platz, nahm einen Schluck Kaffee aus seiner Tasse und sah sich sicherlich erheitert im Speisesaal um. Die übrigen Wachen beäugten ihn mit misstrauischen Blicken. Auch wenn der Joker diese Brillenschlange in keinster Weise wirklich für voll nahm, könnte er ihm sicher noch interessante Tage bescheren.
 

♦ ♦ ♦ ♦ ♦
 

Später, als die anderen Inhaftierten auf den Innenhof durften, saß der Joker alleine in seiner Zelle. Er hatte nach dem Angriff auf Edward Nigma Arrest bekommen und durfte den ganzen restlichen Tag seine Zelle nicht verlassen. Sowohl der Innenhof, als auch der Speisesaal und der Gemeinschaftsraum waren erst einmal tabu für ihn.
 

Es dauerte nicht lange und Dr. Warren betrat mit einem Grinsen die Zelle.
 

Gelangweilt saß der Joker auf seinem harten Stuhl, vertrieb sich die Zeit damit, ein wenig mit dem Kopf zu wackeln, da er sich an eine interessante Melodie erinnerte, als schon wieder dieser nervige Typ in seine Zelle kam und ihn nerven wollte. Dieses Mal war er aber deutlich gelassener als das letzte Mal und wartete darauf, was der Arzt zu sagen hatte. Von diesem Fachidioten ließ er sich doch jetzt nicht den Spaß verderben.
 

"Guten Morgen", sagte Warren und setzte sich an den Tisch, der gegenüber der Pritsche stand. "Ich nehme an, Sie wissen, warum Sie Arrest haben, nicht wahr?", fragte er und klappte eine Akte auf. "Sie haben heute Morgen im Speisesaal ganz schön für Aufsehen gesorgt. Es war nicht sehr nett, einem anderen Patienten einfach so die Nase zu brechen."
 

Sein Gesicht fragend und schuldbewusst verziehend, entgegnete er dem Arzt: "War ich böse, weil ich den Zellenwärter zerteilt und während meiner Arbeitsschicht in der Küche unter's Essen gemischt habe?" Der Joker sprach mit der Stimme eines kleinen Kindes und hatte eine unschuldige Miene aufgelegt.
 

Warrens Reaktion bestand nur in einem düsteren "Sehr witzig".
 

Ja. Fand er auch, als die ihn alle verspeist haben. Der Joker seufzte leise, presste die Lippen zusammen und sah den Arzt gelangweilt an. Er zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht, ich hab irgendwie etwas gegen Brillenträger."
 

Mit einem tadelnden Blick bedachte Warren den Joker einige Sekunden lang, ehe er einen Stift zückte und einige Sätze in die Akte schrieb. "Ihnen ist hoffentlich klar, dass wir ein solches Verhalten, wie Sie es gezeigt haben, hier nicht tolerieren werden. Deswegen werden Sie nicht nur heute, sondern auch in den nächsten Tagen bis auf Weiteres im Arrest bleiben."
 

Warren zog ein leeres Blatt aus der Akte und schob sie seinem Gegenüber hin. Daneben legte er einen Stift. "Sie werden bis heute Abend eine Stellungnahme zu dem Vorfall im Speisesaal schreiben. Falls Sie nicht schreiben können, werden wir das Ganze in einer Sitzung mit Bandaufzeichnung machen. Allerdings wäre es für Sie einfacher, wenn Sie einfach kooperieren würden."
 

Warren faltete die Hände vor sich, so dass sich die Fingerspitzen berührten. "Desweiteren werde ich selbstverständlich Ihre Therapeutin darüber in Kenntnis setzen."
 

"Schhh ...", entgegnete der Joker mit einem gequälten Unterton in der Stimme. "Bitte sagen Sie es nicht meiner Mama weiter ..." Wie lächerlich das doch war. Er sollte was? Eine Stellungnahme schreiben? Na fein. "Zunächst bräuchte ich allerdings den Namen des guten Mannes oder soll ich mich bei jemand Fremdes entschuldigen?"
 

"Die Stellungnahme kommt nur in Ihre Akte. Wenn Sie sich bei Edward Nigma entschuldigen wollen, dann können Sie das in ein paar Tagen persönlich tun", erwiderte Warren im besten Psychiater-Tonfall.
 

Sichtlich genervt griff der Clown zu dem von ihm liegenden Stift und schrieb fröhlich drauf los. "Fragt das Kind: Mami, Mami, darf ich noch etwas mit Opa schaukeln? - Sagt die Mutter: Nein, der bleibt so hängen bis die Polizei kommt." Punkt und fertig. Er schob das Blatt zu Warren über den Tisch.
 

Warren seufzte und starrte das Blatt an, was ihm der Joker zu schob. Irritiert las er sich durch, was da in krakeliger Handschrift geschrieben stand und schenkte dem Joker anschließend einen Blick, der deutlich machte, dass der Arzt ihn für vollkommen bekloppt hielt.
 

"Anscheinend hat das Alles momentan keinen Sinn mit Ihnen, Mister Joker. Ich werde an dieser Stelle dieses Gespräch beenden." Warren steckte das Blatt in die Akte, klappte sie zu, steckte den Stift ein und griff sich die Mappe. Er stand auf und ging zur Tür, aber bevor er klopfte, drehte er sich noch einmal um und sah den Joker ernst an. "Meine Kollegen und ich sind nicht zu Ihrer Belustigung da. Das gilt genauso für die anderen Patienten. Und wenn Sie nicht endlich anfangen, mit uns zu kooperieren, wird Ihr Aufenthalt hier sehr unangenehm für Sie werden."
 

"Freu' mich schon drauf, aber seien Sie nicht so hart zu mir, Sweetheart", rief der Joker ihm amüsiert hinterher. Hätte der Tag noch besser laufen können? Nun ja, wäre es Harleen gewesen vielleicht, aber so hat es auch seinen Zweck erfüllt.
 

Apropos ... Er erwischte sich selbst bei der Frage, was sie wohl gerade machte?
 

Eigentlich wollte Warren den letzten Kommentar ignorieren, doch bevor die Tür wieder geschlossen wurde, musste er klarstellen, dass er hier das Sagen hatte und nicht der verrückte Clown. "Wenn Sie es drauf anlegen, kann ich Ihnen die Hölle heiß machen. Legen Sie sich lieber nicht mit mir an. Ich sitze am längeren Hebel, vergessen Sie das nicht." Dann fiel die Tür ins Schloss und wurde von einem Wärter verschlossen.



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