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Aufgewachsen unter Trümmern

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Rith ~8~: Nichts ist wie es scheint...


 

Aufgewachsen unter Trümmern

26. Kapitel - Rith 8: Nichts ist wie es scheint...

„Ich frag mich echt, wieso das diesen Idioten nich schon früher aufgefallen is.“, lachte mein Gegenüber abermals, doch war ich viel zu geschockt um all Jenes begreifen zu können, was sich nun wie eine kalte Welle der Zerstörung anbahnte und sich um meinen Geist legte.
 

Wilde Panik hatte mich erfasst, doch war alles, an das ich denken konnte, reine Leere.

Immer noch hielt mich der Andere in einem festen Griff und ließ mir keine Möglichkeit ihm auszuweichen.

Gar schon schmerzhaft hämisch dröhnte ein leises Lachen zu mir herüber und gespielt freudig musterten mich helle Augenpaare.

„Eigentlich isses ja so offensichtlich. Gibt nur einen Lord den ich kennen, der langsam solche Popularität erlangt.“, kicherte Esrás abermals und sah dann in meinen eigenen ängstlichen Blick. 

Das stimmt. 

Verdammt, das hatte ich nicht bedacht. 

Freezers Ruf schien ihm, nun, da er sich langsam einen Namen machte, vorauszueilen. 

Doch was.... bedeutete das für mich? 

War mein eisiges Schweigen gar schon immer ein Reinfall gewesen und hatte wahrlich... nie etwas gebracht?!?
 

„Keine Angst, Manjéth....“
 

Endlich ließ mein Gegenüber mich los und haltlos sackte ich sofort auf meine Knie zurück. Zu geschwächt, gar zu geschockt von dem eigenen Chaos, das ich mir geschaffen hatte, um klar denken zu können und sah erneut auf die Figur, welche sich nun, trotz gehindert durch die Gitterstäbe, zu mir herunter kniete.

„Ich glaub nich, das dieser Irre was gemerkt hat. Dazu isser zu arg von Macht und seinem Scheiß besessen, was immer du ihm weggenommen hast.“

Belustigt lag Esrás wissender Blick auf mir und wieder konnte er seine Freude nicht verstecken.

„Der Erbe des einstig wahrlich waren Kriegervolkes sitzt in meiner Nachbarszelle! Kanns gar net glauben.“

Wieder begrüßte mich ein lückenhaftes Grinsen, doch konnte ich mich immer noch nicht rühren und sah den Tshehemen einfach weiterhin stumm an. 

Meine Gedanken rasten.

War mein Schweigen zwecklos gewesen? 

Ja all mein Mühen gar umsonst?!?
 

Das mein Planet vor nun gut 10 Jahren unterging hatte wahrlich im All für Furore gesorgt, aber so groß und weit wie das schwarze Nichts war, würde es sicherlich nicht in alle Ecken und Winkel reichen. 

Das Freezer mich einst aufgenommen hatte und das wir unter einem Pakt standen, wusste wahrlich niemand. Nahm man es genau, nur mein eigenes Volk und das gab es nun leider nicht mehr. 

Bis natürlich auf ein paar Ausnahmen.

Nein....

Zwei. 

Bitter schluckte ich den Kloß in meinem Hals hinunter und ignorierte all den Schmerz, der sich daraus schloss.

Es waren nur zwei Ausnahmen.
 

„Siehst deinem Vater echt verdammt ähnlich, auch wenn´s zu gut unter all dem Dreck und den Narben versteckt is....“, begann mein Gegenüber von Neuem und grinste mich belustigt an. 

„...Und dem da natürlich.“

Spielerisch zog mein Gegenüber plötzlich an einer meiner Strähnen, doch war ich immer noch zu perplex um den Mund zu öffnen.

„Glaub die retten dir echt das Leben hier drinnen.“, kam es wieder haltlos aus seinem Mund und glitzernd sahen mich dunkelgrüne Opale an. 
 

„Woher... kanntest du meinen Vater?!?“
 

Meine Stimme glich fast schon einem Flüstern, denn ich wollte nicht, das die Anderen etwas hören sollten, doch war das hier drinnen so gut wie unmöglich. 

Das Grölen würde nie ganz verschwinden, weniger noch das Scheppern und Singen der Gitterstäbe, dass mich selbst bis in die Nacht verfolgte, also war meine Angst ein bisschen gedämpft, nun nicht doch noch völlig aufgeflogen zu sein. 

Alleinig Esrás hatte mich, blödsinniger Weise durch mein eigenes Verschulden, durchschaut und auch wenn ich den Tshehemen vor mir noch nicht richtig einschätzen konnte wusste ich, dass er vorerst Nichts sagen würde. Sonst hätte er mich ja auch einfach hier in meiner Zelle versauern, verbluten und verprügeln lassen können. 

Das hat er aber nicht, also schien ich ihm dann doch nicht so ganz egal zu sein. 

Oder... war ihm wahrlich die ganze Zeit nur langweilig gewesen und er hatte einfach eine Ablenkung gebraucht? Gar etwas mit dem er sich die Zeit vertreiben konnte?!? 

Das konnte auch eine weiterer Grund gewesen sein und spöttisch zog ich eine Grimasse. 

Wenigstens eine meiner Regungen, gar Eigenschaften, die sich langsam zu normalisieren schien; auch wenn mein Verstand immer noch in einem dumpfen Schleier gefangen war.
 

„Aus den alten Geschichten, selbst wenns net viele waren.“, kam es glucksend wieder von ihm her und erneut sah ich Esrás in die Augen. 

Versuchte abzuschätzen wie weit ich ihm trauen konnte, gar ob er mir auch wirklich die Wahrheit erzählte, aber momentan war einfach alles zu... Viel. 

So viel Neues.

So viele Wandel, die ich mit einbeziehen musste, wollte ich fliehen, doch war ich momentan einfach nur... müde. Hundemüde, und all der Enthusiasmus, den ich vorhin einst gespürt hatte, mit einem Mal verschwunden.
 

„Es gab mal nen jungen Tshehemen, der sich seinem bisherigen Leben widersetzt hatte un auf nen anderen Planeten geflohen war...“ 

Langsam hievte sich mein Gegenüber nun in eine sitzende Position und kaute dann gelangweilt an seinen Nägeln. 

So als wäre das was folgen sollte bei Weitem nichts Weltbewegendes, doch mir konnte es eventuell neue Türen öffnen.

„Das ganze is jetzt schon 15 Jahre her, der arme Irre – wo immer dieser Ort jetzt is an dem er festzustecken scheint....“, lachte Esrás spöttisch und sah dann in weite Ferne, doch folgte seinem Blick ein wehmütiger Ausdruck. Fast schon ein Schmerzlicher und kurz beschlich mich der Gedanke...nein... eher eine Frage: Ob das auch alles der Wahrheit entsprach, was mir mein Gegenüber gerade erzählte?

„War´n Krieger einst wie du gewesen, doch wurde er beim Überfall seines neuen Zu Hauses aufgespürt und dann, zwecks der Belohnung des Kopfgeldes wieder nach Rith gebracht. Un natürlich war´s dein Alter gewesen, der sich den Batzen an Kröten nich entgehen lassen wollte.“

Grinsend tippte mir mein Gegenüber nun an die Stirn, so als wollte er Gesagtes noch mehr unterstreichen und fuhr dann mit seiner Erzählung fort.

„Er berichtete uns Vieles über diesen einen Saiyajin, der wahrlich mehr Mumm in den Knochen hatte, nen Sohn besaß und als Kriegslord aufsteigen wollte. Doch wenn ich mir dich jetzt so ansehe...“

Wieder lag ein beobachtender Blick auf mir, schien mich zu mustern und vergleichen zu wollen und ich konnte nicht anders als ein drohendes Knurren von mir zu geben.

Doch dann brach mein Gegenüber in ein haltloses Gelächter aus und mein fahriges Knurren wurde einen Spur boshafter. 

Was war bitteschön so lustig?!?

„Brauchst wirklich keine Angst haben, Manjéth. Bist viel zu weich und noch zu grün hinter den Ohren, als dass irgendwer hier drinnen die Ähnlichkeit bemerken würde.“

Wieder kicherte er vor sich hin und ich konnte nicht anders, als vor Wut zu kochen. Weich?!?

Was redete dieser Spinner da?

„Aber du kannst das, ja?“, kam es erbost über meine Lippen und wieder warf ich diesem Tshehemen einen eisigen Blick zu. Ganz so vertrottelt wie er vorgab zu sein, war er in Wahrheit gar nicht. Eigentlich hätte ich mir das ja denken können.

„Bin viel zu lang hier drin, Manjéth und hatte ne Menge Zeit mich damit auseinander zu setzten. Aber manche hier....“

Wieder zeigte eine seiner Hände nach draußen und haltlos folgte ich seinem Fingerzeig. 

„Sin einfach zu eingedämpft von den kalten Mauern um noch ihre Hirnzellen einschalten zu können.“

Müde viel mein Blick auf die vielen anderen Insassen des kalten Felsens.

`Wie lange waren sie hier drinnen?´, fragte ich mich, während ich meine Blicke wandern ließ und eine monotone, gar gebrochene Figur, der nächsten folgte.

War....das etwa auch mir vorherbestimmt?

Auf ewig hier gefangen und niemals mehr die Chance erhalten, sich beweisen, gar glänzen zu können?!?

Auch wenn mein Leben momentan kein Einfaches war, immerhin hatte ich Jemanden auf den ich mich verlassen konnte.

Zwei Wesen, die mir wichtig waren und auch wenn ich Eines davon schwer verletzt hatte und vielleicht in seinem Stolz gekränkt.... 

Ich durfte nicht aufgeben.

Das durfte ich einfach nicht.

Und doch....

War es so schwierig geworden.
 

„Was verlangst du von mir?!?“, kam es auch sogleich aus meinem Munde, nachdem ich meine Gedanken etwas ordnen konnte und sah dann meinen Zellnachbarn ernst an, der sich nun seinerseits zu mir wandte und fragend einen Augenbraue in die Höhe zog.

Wahrlich, wie konnte man nur so eingeschränkt sein?!?

Kurz huschte ein leises Knurren aus meiner Kehle und genervt hielt ich mir die Stirn.

Ob das jetzt gut oder schlecht war, das Esrás mein Geheimnis wusste, konnte ich noch nicht sagen, aber besser ich drückte mich klar und deutlich aus, solange ich es noch konnte.
 

„Man tut nichts aus einem reinen Gefallen heraus. Also, was ist meine Gegenleistung? Was soll ich tun?!?“
 

Bitterkeit legte sich in meine Stimme, immerhin hatte ich das ernst gemeint, doch war mehr als verwundert, als mein Gegenüber mich kurz anblinzelte, verwirrt anblinzelte, nur um dann in ein haltloses ( und lautes...) Gelächter auszubrechen.

„Ich?!?“, prustete Esrás erneut zwischen verirrten Atemzügen heraus und wischte sich dann die Tränen aus den Augen.

„Ich will dir doch nichts tun, Manjéth.“

Wieder gackerte er von Neuem und ich konnte nicht verhindern, das mir die Schamesröte ins Gesicht stieg.

„Wie kommst du den darauf? Als ob ich dir was tun würde.“, erklang es erneut von den Wänden wieder und genervt zuckte ich zusammen.

Kopfschmerzen bahnten sich an und nur noch vage konnte ich diese Unterdrücken.

Mein Geist schrie nach Ruhe. 

Schrie vor Erschöpfung und nach wohltuendem Schlafe, doch gab man mich noch nicht gänzlich frei um mich diesem Wohle hinzugeben.

„Du bist echt herrlich, Manjéth , weißte das?“, sagte mein Gegenüber erneut und schüttelte dann belustigt den Kopf.

Und dann herrschte Nichts als Schweigen.
 

Ruhe kehrte ein und das war es, was ich mir so Sehnlichst erhofft hatte und dennoch konnte ich einfach nicht abschalten.

Dumpf, gar eingelullt saß ich einfach nur da und ließ die letzten Minuten dieses wallenden Chaos Revue passieren.

Meine Identität war Preis gegeben, zwar an nur ein Wesen, doch wusste ich immer noch nicht gänzlich, wie ich zu Esrás stehen, gar was ich von ihm halten sollte.

Er verlangte eigentlich Nichts, obwohl er mich mit seinem nun neuen Wissen wahrlich gut unter Druck und sogar erpressen konnte – wenn er wollte.

Er könnte mich so spielend nach seiner Pfeife tanzen und blind ins ausgestreckte Messer laufen lassen, doch tat dieser Tshehemen einfach - nichts.

Gar nichts.

Er saß einfach nur da, beobachtete mich fast schon fasziniert und schien immer noch nach den wundersamsten Veränderungen zu suchen, die mich so sehr, laut seiner Meinung, von meinem Vater unterschieden.

Ich versuchte wahrlich all dies und meine neuen Informationen in Einklang zu bringen, doch konnte ich nicht. 

Erneuter Schmerz hatte mich erfasst und ich fühlte mich mit einem Mal nur noch ausgelaugt. Völlig entkräftet von Allem und mit einem Seufzen lehnte ich meine heiße Stirn erneut an die Gitterstäbe. 

Die Kälte des eisigen Metalls tat gut, half ein wenig die Gedanken zu ordnen, doch ein erneuter Stups auf meiner Haut ließ mich erschrocken auffahren.

Geschockt sah ich nach oben und war weniger verwundert erneut in grüne Augenpaare zu blicken.

Wahrlich, man hatte auch nie seine Ruhe hier.
 

„Wird net so einfach, wenn de in die technische Abteilung willst, Manjéth.“, kam es glucksend von meinem Vordermann und zögernd runzelte ich die Stirn.

„Musst dir´s erstmals verdienen überhaupt in die Arbeiterschaft der unteren Kellerräume aufgenommen zu werden. Kriegt nich jeder so leichtfertig in den Arsch gestopft, musste wissen.“ 

Mein fragender Blick musste wahrlich herrlich ausgesehen haben, denn erneut (...und leider viel zu oft an diesem Tag) brach der Tshehemen in erneutes Lachen aus und schüttete abermals den Kopf.

„A...Arbeiterschaft?!?“, wiederholte ich ihn dennoch skeptisch, nie hatte ich angenommen, dass es hier auf Rith so etwas geben könnte.

„Du bis einmalig, Manjéth. Einfach nur einmalig...“, röhrte mein wundersamer Nachbar von Neuem und wieder konnte ich nicht anders als mürrisch das Gesicht zu verziehen.

Dieser Spinner. 

Doch musste ich lernen meine Wut ihm gegenüber zu zügeln. Wer wusste zu was Esrás alles in der Lage sein konnte, würde er sich hintergangen und ...betrogen fühlen.

Musste ich diesen Idioten jetzt etwa auch noch mit Samthandschuhen anfassen, nur weil er mir momentan überlegen war und mich in seinen Fängen hatte?!?

Wütend ballte ich meine Hände zu Fäuste und sah zur Seite.

Das wurde ja immer schöner.
 

„Glaubst die behalten uns nur zur Zierde da? Is wohl dein erster Aufenthalt in nem Gefängnis, was?!?“

Verachtend traf es wohl am Ehesten, was meinen jetzigen Blick wohl am Besten beschrieb, welchen ich dem Anderen nun zugeworfen hatte, doch wieder schien dies mein Gegenüber nicht zu stören.

Die Art wie mein Mitgefangener mit dieser ganzen Situation umging, brachte mich sicherlich noch eines Tages zur Weißglut. 

Doch... momentan war der Tshehemen der Einzige, den ich hatte und der mir helfen konnte, den Ort, an dem ich nun festsaß, besser verstehen zu können.

„Wir stellen so ziemlich alles her, was man mit Metallen und anderen Eisenarten anfangen kann. Gehäuse, Waffen, Ersatzteile für Flugmaschinen...“, begann er auch so gleich aufzuzählen und die Reihe schien sich endlos hinzuziehen.

Stumm hörte ich mir seine Erzählungen an, doch leider kam nur wenig davon in meinem Geiste an. 

Momentan war ich zu müde um mir alles merken zu können, doch erst als es interessanter wurde, wurde ich hellhörig. 

Oder versuchte es zumindest.

„Du sagtest etwas von: Sich erst verdienen. Was hat das zu bedeuten?“

Fragend sah ich meinem Gegenüber in die Augen und überlegend legte sich Esrás eine Hand an das Kinn.

„Man wird nich so einfach in die technische Abteilung eingelassen. Man muss sich die einzelnen Abteilungen erst verdienen. Je weiter runter – desto mehr „Lohn“ kriegst am Ende.“

Wieder zog ich verwirrt eine Augenbraue in die Höhe. Wieso war das alles so kompliziert?!?

Das war ein Gefängnis, verdammt noch mal und kein Riesenkomplex eines Unternehmens, das massig Profit schlagen wollte.

Doch erneut konnte mein Vordermann nicht anders als kurz den Kopf zu schütteln und sah mich dann belustigt an.

Genau hatte Esrás in meinen Augen lesen können, dass ich kein bisschen von dem verstand,was er zu mir sagte und dementsprechend minder besorgt war nun sein Blick den er mir entgegen brachte. 
 

„Ich werd´s für dich kurz fassen, wenn´s genehm is.“
 

Na wie hört sich das denn bitte an? 

Als ob ich schwach bei Verstand wäre?!?

Wieder wollte sich ein drohendes Knurren aus meiner Kehle stehlen, so langsam konnte ich mich wirklich nicht mehr beherrschen, doch wurde es mit einem Mal unterbrochen, als mir mein Gegenüber einen Finger an die Lippen legte.

Perplex sah ich den Tshehemen an.
 

„Siehst nämlich ganz schön erledigt aus, Manjéth. Nur´s Nötigste, den Rest kann ich dir erzählen, wenn´s soweit is.“
 

Ich wollte protestieren, wollte das Wort erheben, doch formte mein überlasteter Geist keine Wörter, die ich ihm hätte sagen können.

Denn leider hatte Esrás recht.

Momentan sehnte ich mich so sehr nach wohltuender Ruhe, dass ich eigentlich nur noch am liebsten zur Seite kippen und schlafen wollte.

Mein rechter Arm schrie immer noch die Qualen meines heutigen Tat hinaus und dem Rest meines Körpers erging es gerade auch nicht besser.

Ganz zu schwiegen von meinem Geist, der einem gefolterten Martyrium glich, doch eines hatte ich in meiner Schläfrigkeit schon jetzt begriffen.

So schnell würde ich nicht in die technische Abteilung kommen, ich war ja immerhin auch hinter Gitterstäben gefangen.

Und da unsere Bordcomputer und meiner sowieso, ein gutes Abwehrsystem besaß und dieses nicht so einfach umgehen werden konnte, hatte ich einen guten Zeitpuffer als zusätzliches Ass im Ärmel.

Dennoch durfte ich mein Ziel nicht aus den Augen verlieren und desto drängender war nun mein Blick, dem ich meinem Gegenüber zuwarf.

„Na gut....“, seufzte der schwarzhaarige Tshehemen und fuhr dann mit seiner Erklärung fort.
 

„Wenn man seine Sache gut macht, hat man am Ende einer Woche eine Belohnung frei. Was glaubste also, woher ich all mein ganzes Zeug hab?“

Mit einem Fingerzeig deutete mein Gegenüber hinter sich und jetzt schien ich so langsam zu verstehen.

Daher hatte er also sein ganzes Material. 

Auch die Verbände, welche mir der Tshehemen so netterweise gegeben hatte, waren auf diese Art in seinen Besitz gelangt und verstehend nickte ich mit dem Kopf.

So langsam ergab das einen Sinn.

Wenigstens Etwas.
 

„Wenn die Wärter merken, dass mehr hinter deinem Können steckt, wirst du in die entsprechende Abteilung befördert. Aber....“

Skeptisch sahen mich dunkelgrüne Opale an und erneut schüttelte Esrás den Kopf.

„Schlag dir das aus´m Kopf in die technische Abteilung zu wollen, Manjéth. Der Oberst wird dich nich reinlass´n. Auch wenn dein Können noch so gut sein sollte...“

Eine der ersten Ernüchterungen die ich erleben musste, doch weiter kam mein gequälter Geist nicht und ich unterdrückte nur noch ein schmerzhaftes Keuchen. 

Zitternd presste ich mir erneut eine Hand auf die schmerzende Stelle meines Armes, als das Brennen plötzlich von Neuem begonnen hatte.

„Hab ich´s nich gesagt?“, kam es erneut von vorne und nur noch vage konnte ich den Tshehemen vor mir erkennen.

Müdigkeit hatte mich übermannt und nur noch schwach konnte ich meine Augen offen halten.

„Ich würd vorschlagen du legst dich hin, bevor de später eventuell nich mehr dazu kommst.“, brachte mein Gegenüber erneut über seine Lippen und stand dann auf.

Fütterung der Raubtiere is erst inner guten Stunde. Wenn ich du wäre würd ich das Angebot annehmen, Manjéth.“
 

Und das tat ich auch, jedoch schneller als mir lieb war.
 

~*~
 

Die Welt in der ich erwachte war trist und trostlos.

Gar zu skurril und schon jetzt, noch ehe das Bewusstsein völlig in meinen Geist eingedrungen war wusste ich, dass es sich um einen Traum handeln musste.

Und dennoch war alles so real.

Der wolkenlose blaue Himmel dieses wundersamen Planeten, erstrahlte in den sattesten Farben, die ich je gesehen hatte.

Steinig war die Felswüste, in die mich mein wirrer Geist geschickt hatte und nur hier und da, an vereinzelten Stellen, erblühte das satteste Grün aus einem toten Boden.

Die Hitze war fast echt, welche über dem Ort zu wandeln schien, die Umgebung in ein angenehmes Licht tauchte und dennoch war die Anspannung deutlich zu spüren, welche so drohend in der Luft lag.

Wo... war ich?!?

Langsam versuchte ich mich umzusehen, doch erkannte ich Nichts wieder.

Alles war mir so völlig fremd und dennoch verriet mir eine kleine Stimme, still und leise in meinem Geist, dass dieser Ort einmal ein ganz Besonderer werden sollte.

Ein Dröhnen, so als würde fallendes Gestein zu Boden rieseln, riss mich aus meiner Starre und erschrocken richtete ich mein Augenmerk auf das mir neu gehörte Geräusch. 

Und erst als ich ihn erblickte, liegend am Boden und zu meinen Füßen, schien mein Herz still zu stehen.

Er war gefallen, das konnte ich mit nur einem Blick sagen und der Schock saß tief, welcher nun durch meinen Körper raste. 

Ich wollte meine Beine bewegen, wollte zu ihm, doch... konnte ich nicht.

Denn ich schien wie gefangen. 

Schien endlos in einer bleiernen Schwärze festzustecken und war von Anfang an verdammt dazu, nur zuzusehen.

Sein Gi war zerrissen und etliche Wunden bedeckten seinen Körper. Sein dunkelbraunes kurzes Haar hing ihm wild in die Stirn und eine schlimme Platzwunde, nahe seiner Augenbraue, zierte nun aschfahle Haut.

Ein Blick, der mich sonst immer gar beschützend angesehen hatte, trug nun so viel Leid und inneren Schmerz mit sich, dass es mir selbst das Herz zerriss.

Ich wollte auf ihn zu gehen, wollte mich zu ihm herunter knien, doch gehörte mein Körper nicht mir selbst.

Stattdessen stand ich einfach nur da und sah auf ihn herab.

Auf diesen Einen.

Auf eben Jenen, der mich von Anfang an begleitet hatte.

Dieser Eine, der mich so Vieles in jungen Jahren gelehrt hatte und dessen Anfänge so beschwerlich mit den Meinen verknüpft waren. 

Jener Saiyajin, der mich immer versucht hatte schützen zu wollen, brauchte nun selbst meine Hilfe. Einen Gefallen, den ich endlich und nur zu gerne erwidern konnte und dennoch, tat ich nichts.

Konnte mich nicht rühren – obwohl ich es doch so sehr wollte.

Ich tat Nichts.

Gar nichts.

Ich stand einfach nur da und starrte ihn an.

„Vegeta...“, kam es röchelnd aus seiner Kehle und ich konnte spüren wie ich die Augen aufriss. Ich wollte etwas sagen, wollte Nappa zum Stoppen bewegen, da ich spürte, dass ihn dieses Unterfangen mehr als nur die Kräfte raubte, doch zierte sich auf meine Lippen kein Wink des Trostes.

Kein Gefühl des Mitleides erfüllte meinen Geist, stattdessen formte sich nur ein kleines Lächeln auf eisigen Züge; doch spürte ich genau, die Boshaftigkeit, die dahinter lag.

Dieses Eine, was den Unterschied ausmachte und mich dennoch innerlich so zum Schreien brachte.

Doch trotzdem blieb es stumm.

Irgendetwas schreckliches musste meinem Gefährten widerfahren sein, denn sein ganzer Schmerz war nun auch in seinem Gesicht zu lesen.

Vor Qual erfüllt jene Augen, die mich nun so bittend ansahen und doch rührte ich mich nicht, obwohl mein Innerstes es so sehr wollte.

Stumm fiel mein ausdrucksloser Blick über einen geprellten Körper, der weit aus mehr Verletzungen mit sich trug, als sich auf den ersten Blick erahnen lies.

Was war passiert?!?

Was war hier geschehen?!?

Doch mein stummer Geist konnte keine Antworten finden. Meine Fragen, so endlos in den Wind gesprochen, schienen nicht erhört zu werden. 

Stattdessen herrschte nur dieses eine kleine Gefühl in mir, das jegliche Vernunft überschatten ließ.

Es war Enttäuschung.

Enttäuschung und auch... Wut.

Etwas Dunkles, was ich einfach nicht fassen, gar greifen konnte und geschockt spürte ich, wie sich abermals ein kleines Lächeln über meine Lippen zog. 

Sich dunkelbraune Opale zu Schlitzen verengten, als ich abermals auf meinen Mentor starrte und langsam meinen Arm bewegte. Hinunter zu ihm, nur um dann seine Hand zu greifen und ein gar ehrlicher Ausdruck legte sich auf Nappas Züge.

Stumm, dafür aber schier endlos, lag aufrichtige Dankbarkeit in seinen Augen. Fester wurde mein Griff um seine mir ausgestreckte Hand und erneut folgte ein gar zynischer Blick.

„Nichts zu danken.“, formten dann endlich meine Lippen, doch erschrak ich über Jenes was sie sagten und über jenen Klang, der sich so verlogen anhörte.

Denn es war nicht das was meinem Herz entsprach.

So gänzlich völlig anders war meine Stimme, die einer gewissen Dunkelheit entsprang und jegliches Zutrauen, gar Liebe, verloren hatte.

Wieder folgte ein eisiges Lächeln dem Nächsten, erneut wurde ein flehender Griff fester und unmerklich blitzen meine Augen auf.

Der Kraftanstieg meines Ki´s war schon zu spüren, noch ehe er durch meinen Körper wandern konnte und mit ihm stieg meine eigene Angst.

`Hör auf!!!´, wollte ich schreien, wollte mich selbst zum Stoppen bewegen, doch blieb meine eigene Stimme stumm. Mein Flehen somit unerhört, obwohl es doch so flehentlich meinen Geist verlassen hatte und nur dieses eine, gar dunkle Gefühl hinterließ.

Etwas... Kaltes.

Etwas, was tief in meiner Seele lauerte und ich es nur noch nicht gesehen hatte. Etwas, was mir so fremd und dennoch auf beängstigende Art und Weise so vertraut zugleich erschien.

`Bitte hör auf !!!´, versuchte ich es ein zweites Mal, doch wurde meine Bitte nicht erhört. Meinem Flehen keine Beachtung geschenkt und somit wurde ich Zeuge meines Mentor´s Unterganges.

Einen Untergang, den ich ausgeführt hatte.

Blindlings und ohne zu zögern. 

Ohne Reue und ohne Schuld verspürend. 

Und gar...

Mit einem Lächeln auf den Lippen.

Gar befreiend war die Last, die mein mir fremder Körper in die Höhe warf.

Eisig und wie Musik in meinen Ohren, erklang mir Nappas flehender Ruf, gar ganzes Unverständnis, als er durch die Luft geschleudert wurde.

Ein Sein, unfähig sich zu wehren, weil es schon längst verloren hatte. 

Verloren einen Kampf von dem ich noch nichts wusste, doch konnte ich momentan keinen Gedanken daran verschwenden.

Denn ich spürte meine Freude.

Ich spürte die Dunkelheit in meiner Seele, die langsam aber stetig an Kraft gewann und meinen Geist sich spalten ließ.

`Was tust du da?!?´, rief ich mir erneut selbst zu und versuchte verzweifelt dieses mir blinde Chaos zu verstehen, doch war es zwecklos.

Angsterfüllt spürte ich, wie sich mein fremdes Sein, gar lüstern über die Lippen leckte und dann den Körper anspannte. Bereit für den finalen Schlag.

„Ein Saiyajin wie du ist einen Dreck wert!“

Mein Inneres schrie.

Zu gefoltert von den Qualen, die sich haltlos durch meinen Körper zogen. Zu benommen von den Bildern, die ich sehen musste und nie mehr wieder vergessen würde.

Zu geschockt von jener Tat, die ich auszuführen schien und könnte ich mich nur bewegen, so würde ich alles Erdenkliche tun, um Jenes aufzuhalten.

Doch ich konnte nicht.

Ich war verdammt dazu , nur zu zusehen und diese Angst trieb mir die Tränen in die Augen.

Auch, wenn ich sie nicht weinen konnte.

Erneut flammte mein unberechenbarer Ki in der Seele meines Körpers auf und jagte haltlos durch mein ganzes Sein.

Gar so voller Vorfreude suchten dunkelbraune Opale ihr Ziel am Himmel, unfähig eine geballte Kraft im Zaum zu halten.

Endlos jagte mein Ki in die Höhe, als ich den Körper anspannte und den Arm ausstreckte – so völlig ohne meinen Willen.

Ich sah Nappas Flehen.

Ich sah das, was mich am meisten schmerzte und mich gar gänzlich in den Wahnsinn trieb.

Ich sah seine Fragen, so brennend und ehrlich in seinen Augen, dass es mir augenblicklich das Herz zerriss.

Ich sah seinen Schmerz, der sich haltlos durch seinen Körper zog und zu sehr von Schock begleitet wurde.

Und ich sah das, was mich am meisten und von nun an für immer in meinen Träumen begleiten sollte.

Ich sah Enttäuschung.

Und dann begann sein Leiden.

Ein Leiden begleitet von jenem einen Wort, das ich wohl am Besten und für immer schon auf ewig zu beherrschen schien.

Es war ein Wort, was mich ausmachte und am Besten beschreiben konnte. Eines, was mich von Anfang an gelehrt wurde und einzig und alleine Freezers Sieg erzielte.

Ein einziges Wort, gesprochen in der Sprache meines Volkes, besiegelte mein eigenes Schicksal.

„Shinè.“

Eiskalt war der Blick, den ich ein letztes Mal auf meinen Gefährten warf, bevor ich meiner Kraft freien Lauf lies. Es war befreiend auf eine beängstigende Art und Wiese und die Freude, die ich dabei verspürte, ließ mich mein eigenes Sein verfluchen. Ließ mich selbst mich auf ewig hassen und das Erwachen, als Nappas Körper nichts weiter als zu regnende Asche wurde, war eines der Schlimmsten meiner Welt. 

~*~
 

Ich erwachte mit einem Schrei und so plötzlich, dass ich das Gleichgewicht verlor und von der Pritsche flog.
 

Hart schlug ich auf dem Boden auf, doch war all der Schmerz vergessen, der nicht weichen wollte, als ich zuvor Geträumtes noch ein Mal erlebte und mich eine gefühlte Angst mit Schrecken erfüllte.

Erneut in meinem Geist jenes widerwärtige Gefühl aufflammte und mit ihm, mit seinem Erscheinen, kam die Übelkeit. 

Haltlos erbrach ich mich auf dem Boden, zu geschockt um es aufhalten zu können und zu geschwächt um es nicht zu tun.

Mir war schlecht. 

Angewidert von mir selbst und wieder wollte mein Magen rebellieren, doch hatte er im Grunde nichts was ich ihm raus erzwängen konnte und somit brannte meine Kehle schon nach weiteren Minuten wie die Hölle.
 

„Weißte, Manjéth....“
 

Nur schwach hörte ich seine rauchige Stimme und gequält sah ich auf. 

Mir immer noch den brennenden Magen haltend und versuchend mein Gegenüber auszumachen, der belustigt in den Schatten lauerte und mich zu beobachten schien.
 

„Wennde dich mehr vorn über beugst, kommt auch was raus.“
 

Ich hätte gelacht. 

Wirklich das hätte ich wahrhaftig, wenn meine ganze Situation nicht so verworren gewesen wäre und mich haltlos zum Zittern brachte.

Doch somit kam nur ein klägliches Stöhnen über blasse Lippen und verzweifelt versuchte ich erneut den widerlichen Schwindel zu vertreiben, der sich durch meinen ganzen Körper zog.

Versuchte zu vergessen, was ich zuvor erlebt hatte, doch konnte ich nicht.

Hatte ich....

Hatte ich ihn wirklich...

Wieder kam der Schwindel, doch blieb dieses Mal das Erbrechen aus und qualvoll ließ ich mich zurück sinken, schnappte mir zitternd meine klägliche Flasche Wasser und schüttete sie mir dann die Kehle hinunter.

Doch binnen von Sekunden war sie leer und mein Hals immer noch wie ausgedörrt.
 

„Hier!“, erklang es wieder von weiter vorne und langsam sah ich verklärt auf die Flasche, welche mir entgegen gehalten wurde.

„Kannst meine haben, Prinzlein.“

Durchdringend sah mich Esrás an und es dauerte seine Zeit, bis ich mich vom Boden lösen und langsam zu ihm laufen konnte.

Schwankend traf es wohl eher, denn immer noch war meine Sicht verräterisch trübe. 

Mein Traum zu arg präsent, der sich in einen furchtbaren Alptraum verwandelt hatte und setzte mich dann langsam wieder auf den Boden, um dem Tshehemen die Flasche aus der Hand zu nehmen.

Stillschweigend beobachteten mich seine Blicke, doch versuchte ich ihn zu ignorieren, während ich ohne ein weiteres Kommentar fast seine ganze Tagesration leerte.

Doch dann....
 

„Alptraum gehabt?“
 

Ich brachte nur ein klägliches Nicken zustande und streckte dann erschöpft die Beine von mir. Den Rest des Wassers benutzte ich um ihn mir ins Gesicht zu schütten, doch selbst das brachte nichts, verdrängte nicht den Schock, gar blinde Angst und ließ ein beklemmendes Gefühl weiterhin bestehen.

„Sorry...“, kam es nach einer Weile über meine Lippen, während ich betreten auf die nun leere Plastikflasche starrte.

Doch Esrás winkte nur ab und ließ sich dann ebenfalls auf den Boden sinken.

„Schon gut. Gibt morgen wieder welche.“, war alles was er dazu sagte und dann herrschte erneut ein stilles Schweigen.
 

Mein erholsamer (...pff, wer´s glaubt!) Schlaf hatte mir nichts gebracht. 

Ich fühlte mich noch ausgelaugter als vorher und dieser Alptraum hatte mir nur eine weitere tief versteckte Angst gezeigt.

`Was sie wohl gerade taten?´, schoss es mir durch den Kopf und ohne es zu merken, zog ich die Beine an den Körper und bettete meine Arme auf die Knie.

Ging es ihnen gut, jetzt da ich nicht mehr bei ihnen sein konnte, um sie zu beschützen?!?

Diese Frage ließ mich verräterisch auf keuchen, doch erstickte ich diese Emotion geschwind, noch ehe sie fruchten konnte.

Jetzt in Trauer zu verfallen brachte wenig, mir am allermeisten; auch wenn mir mein Traum immer noch zu heftig in den Gliedern steckte.
 

„Hast das ganze Essen verschlafen, weiste das eigentlich?!?“
 

Wieder riss mich seine Stimme aus den Gedanken und verwirrt sah ich zu dem Tshehemen auf.

Ach ja. 

Das Essen.

Wie spät war es eigentlich?

Kurz warf ich einen Blick aus meinem Zellkomplex und stellte überraschender Weise fest, dass es schon dunkel geworden war.

Dumpf heulte der Wind über scharfkantige Felsen und ließ mich augenblicklich frösteln.

Wie lange hatte ich geschlafen?!?

Wahrlich zu lange, denn als ich mich tröstlich auf die Pritsche gelegt hatte, den Körper eng zusammengezogen und den Kopf beinahe unter meinen Armen versteckt, war es noch hell gewesen. 

Vielleicht gute 4, gar 5 Stunden? 

Oder doch länger? 

Ich wusste es nicht, wollte es vielleicht auch gar nicht wissen, doch ein plötzliches Rascheln riss mich erneut aus meinen Gedanken.

„Hier, hab ich dir mitgeh´n lassen.“

Auffordernd hob mir Esrás irgendetwas Eingepacktes in alten Fetzen Papier entgegen und unsicher starrte ich ihn an.

„Kann aber nich versichern dass es auch schmeckt, Manjéth. Gab heute nur Abbild von nem Fleischklumpen hinter d´ Gaumen.“

Schwach nahm ich ihm das Essen aus der Hand doch ließ es unsicher in meinem Schoß ruhen.

Hunger verspürte ich nicht wirklich, eigentlich nur diese immense Übelkeit, die langsam aber sicher zu weichen schien und sah eher bedrückt auf meine Hände.

Mein Traum ließ mich gedanklich nicht los und seufzend strich ich mir die Strähnen aus der Stirn, welche dann doch nur zurück an ihren Platz sprangen.
 

„Was willst du jetzt machen, Manjéth?“
 

Erneut holte mich Esrás in das Hier und Jetzt zurück und lange starrte ich ihn an.

Was ich jetzt machen wollte?!?

Wenn ich das mal wüsste.

Mein Schlaf, auch wenn er kein erholsamer gewesen war, hatte geholfen das Chaos zu vertreiben was in meinem Kopf zu herrschen schien und ruhig ging ich die Fakten noch ein mal gedanklich durch.

Wie sah mein Standpunkt aus?
 

Ich war in einer Zelle, irgendwo auf Rith gefangen und hatte ein Mal auf meinem Körper tragend, was meinen Ki blockierte.

Ein Irrer nannte sich meinen Zellnachbarn und ein von Macht besessener Oberst versuchte verzweifelt sein Orakel zurück zu bekommen, dass ich ihm (...oder eher Jeeze) für Freezer entwendet hatte.

Dieses Aas hatte meine Raumkapsel gefunden, (nachdem er mich Stundenlang gefoltert hatte...) den inneren Energiespeicher entnommen und in eine seiner Abteilungen gebracht, um den Code zu knacken. 

Der Aufenthaltsort meiner Basis war zu gut unter einem Wirr-Warr an Daten versteckt, da würde der Tháem schon mindestens Wochen brauchen, bis er das Ergebnis hatte. Und dennoch musste ich mich beeilen, wenn ich hier raus wollte. 

Das und zurück zu meinen Gefährten.

Meine Chancen an den inneren Bordcomputer zu kommen war gering, bis nahezu unmöglich. 

Immerhin wusste ich nicht ein Mal wo diese Abteilung war, noch ob ich jemals da hin kommen könnte. 

Bis jetzt war ich nur in der Kantine gewesen und selbst das für wenige Minuten, bevor ich mir in meiner Zelle den Arm wieder zusammen flicken durfte.

Und um dem ganzen Übel noch eins drauf zu setzten, hatte ich meinem wundersamen `Freund´ mein tiefstes Geheimnis verraten. 

Ich wusste immer noch nicht, was ich über diesen Tshehemen denken sollte, der schon viel zu lange hier festsaß, einen Sprung in der Schüssel hatte und meinen Vater aus unerklärlichen Gründen zu kennen schien.

Moment mal... 
 

Geschockt riss ich die Augen auf, als mich die Wahrheit zu treffen schien.

Das.... das war doch unmöglich.

So etwas konnte aber auch nur mir passieren.
 

„Was is los, Manjéth?“, fragte mein Gegenüber erneut und zog dann verwirrt eine Augenbraue nach oben. „Siehs´t aus als hättest n´Geist gesehen.“

Perplex rutschte ich von dem Anderen weg so gut ich konnte, stieß dabei wieder an die hinterste Wand, was nur Esrás andere Augenbraue in die Höhe schnellen ließ und besorgt umklammerte der schwarzhaarige Tshehemen die Gitterstäbe, die uns trennten.

„Ehrlich gesagt, macht mir dei Verhalten grad ´n bissl Angst und dabei bin ich doch der Irre von uns Beiden.“ 

Erneut begrüßte mich ein rauchiges Lachen, doch nahm es mir nicht den Schock, welcher augenblicklich durch meinen Körper jagte.
 

„Vor... vor wie vielen Jahren, sagtest du, war dein... Rassenmitglied hier...drinnen?!?“
 

Ich konnte das Stottern nicht aufhalten, selbst wenn ich es gewollt hätte.

„Vor 15 Jahren. Wieso?“, kam es gar gelangweilt zurück und unbekümmert war der Blick, der mich nun betrachtete.

Die Antwort traf mich eiskalt und groß waren meine Augen, als ich mein Gegenüber nun anstarrte.

Ich konnte die nächste Frage kaum über meine Lippen bringen, doch wohl wissend, dass ich nicht anders konnte, sprach ich sie letztendlich doch noch aus.

„Und...für wie lange bist du schon auf...Rith?“

Verwundert waren eben jene grüne Augen die nun auf mich gerichtet waren, doch sich nach einiger Zeit schelmisch zusammenzogen.

„Gar nich mal so übel, Saiyajin.“, kam es dann schließlich bedrohlich ruhig von meinem Gegenüber und kurz lachte Esrás spöttisch auf. 

„Hab mich schon gewundert, wie lang du brauchst um drauf zu kommen.“

Wieder begrüßte mich ein lückenhaftes Grinsen, doch das diabolische Glitzern hinter hellen Augen, ließ mich augenblicklich zur Salzsäule erstarren.

Unfähig zu denken...

„Hast ganz recht, Manjéth.“

Gar zu atmen...

„Der Tsheheme von damals....“

Und um einen klaren Gedanken zu fassen.
 

„Das bin ich.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SaiyajinVeturi
2014-07-09T14:24:43+00:00 09.07.2014 16:24
Mehr Mehr Meeeeehhhhrrrr!!!!!!!^^

LG


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