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Aufgewachsen unter Trümmern

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Junge Rebellion


 

Aufgewachsen unter Trümmern

15tes Kapitel: Junge Rebellion

Der Angriff dieses stümperhaften Affen war schon zu spüren, als noch nicht mal sein Ki zu stiegen schien. Wie lachhaft.

Ein kurzes Grinsen huschte über meine dunklen Lippen und belustigt schloss ich die Augen.

Du willst also Spielen, Vegeta? Dann spielen wir.

Leichtfertig drehte ich mich um und mein Schweif fand sein Ziel ohne, dass ich großartig überlegen musste.

Hart traf mein Schlag den Saiyajin an der Seite und riss ihn zu Boden. Mehrere Male überschlug sich der Krieger, ich konnte sein überraschtes Keuchen hören und lachte belustigt auf.

Doch sofort war der Saiyajin wieder auf den Beinen und für einen kurzen Moment, wenn auch nur flüchtig, war ich mehr als beeindruckt.

So viel Willensstärke.

Wieder glitzerten meine roten Opale lüstern auf.

Soviel Stolz...

So viel an Hochmut, den es galt zu brechen.

Abermals entwich meiner Kehle ein leises Kichern, als ich in das vor Wut verzerrte Gesicht des Prinzen blickte.

Hatte ihn der Tod dieser wertlosen Kuzahná etwa so stark getroffen? Ihn so tief ins Mark erschüttert, dass ich solch eine Emotion in ihm geweckt hatte?

Abermals entwich mir ein diabolisches Grinsen und spielend wich ich dem nächsten Schlag des Saiyajins aus.

Seine wertlosen Bemühungen waren lachhaft gar anfängerisch. Jede seiner Bewegungen konnte ich schon im Voraus erahnen, doch war es einer meiner liebsten Spiele, ihn zu Fall zu bringen.

Ihm stumme Hoffnung zu geben, zu glauben, dass er im Vorteil war, nur um sie ihm wieder zu entreißen.

Seine behütete Welt sollte in Scherben liegen.

Elender Saiyajin!

Er sollte leiden.

Leiden bis zum Schluss.

„Deine junge Rebellion wird dich kein Stück weiterbringen, Prinzchen. Wieso also die Mühen, wenn du sowieso schon versagen wirst?“

Abermals konnte ich sein verbissenes Knurren hören und wich erneut einem weiteren Faustschlag aus, der dazu bestimmt war meinen Schädel einzuschlagen. Lachhaft. Wirklich lachhaft.

„Du kannst nichts gegen mich ausrichten, Saiyajin!“

Wieder schlug mein Schweif zu, diesmal in die Magengegend des Anderen und haltlos sackte Vegeta zu Boden und erbrach sofort einen Schwall voll Blut über blasse Lippen.

„Dabei benutze ich nicht mal einen Fingerhut meiner ganzen Kraft.“

Triumphierend verschränkte ich die Arme hinter dem Rücken und baute mich vor dem Krieger auf.

„Nichtmal meiner Halben.“

Ich sah kurz, wie seinem Zorn dem blanke Entsetzten wich, doch schon bald darauf funkelten mich erneut dunkelbraune Opale hasserfüllt an. 

Wie sehr ich ihm diesen Stolz, diesen unbändigen Hass, austreiben wollte. 

Etwas was mich schon immer an diesem jungen Saiyajin fasziniert hatte, was mich fesseln ließ. Ein unbändiger Wunsch, dieses reine Wesen zu Fall zu bringen. Es in eine bodenlose Dunkelheit zu ziehen und zu zerstören.

Ihn nach meinen Vorstellungen, meinen Wünschen zu formen und ihm zu dem werden lassen, was ich wollte.

Und noch eher sich mein Gegenüber wehren konnte, krallten sich meine Pranken in sein Haar und riss seinen Kopf nach oben.

Verbissen sah der Saiyjain zu mir auf, doch kein Laut des Flehens kam über seine Lippen.

Was waren wir heute mal wieder stur, Prinzlein. Nicht wahr?

Welch Arroganz.

Diabolisch grinsend leckte ich mir über die Lippen.

Daran musste sich etwas ändern.

„Du musst lernen, für dein Handeln Verantwortung zu übernehmen, Vegeta.“

Hart gruben sich meine Klauen in sein Fleisch und kurz konnte ich so etwas wie Schmerz in den dunklen Opalen meines Gegenübers erkennen. Doch so wie ich den Saiyajin kannte würde er dies niemals zugeben.

Aber ich wollte ihn brechen. Er musste lernen was es hieß, mich zum Narren zu halten.

Erbarmungslos krachte meine Faust in sein Gesicht und aufgrund des Schlages wurde der Saiyajin abermals nach hinten geschleudert und blieb regungslos liegen.

Keuchend kam sein stockender Atem über zitternde Lippen und kraftlos hievte sich der angeschlagene Krieger auf die Knie.

Nein, wie amüsant.

Er sollte lernen was es hieß, mich zu hintergehen.

Wieder schritt ich auf den ehemaligen Prinzen dieses stümperhaften Volkes zu und sah auf einen zitternden Körper.

Haltlos hatte ich Vegeta über den Boden der Hallen geschickt und nun lag dieses wertlose Stück Dreck dort, wo es hingehörte. Zu den toten Füßen seiner mißratenen Bershabesh und belustigt sah ich die steigende Angst in seinen Augen. Erkannte die verzweifelte Trauer hinter stolzen Opalen, als er bemerkt hatte wo, oder besser gesagt, neben wem er sich wieder aufgerappelt hatte.

Ehrfürchtig hob der Saiyajin eine Hand, schien alles andere auszublenden, als er in die toten Augen seiner nutzlosen Gefährtin blickte und ehe er die helle Haut der Frau berühren konnte, traf ihn erneut ein weiterer Schlag meines Schweifes. 

Mit einem schwachen Schmerzenslaut krachte er erneut zu Boden und hielt sich augenblicklich die Seite, als ich ihm mit nur einem Schlag sämtliche Rippen gebrochen hatte.

Qual und Pein war auf seinem ganzen Gesicht zu lesen, doch gab dieses elende Gewürm immer noch nicht nach. Gab immer noch nicht auf. 

Nun denn.

So sollte es sein.

„Ich dulde ein solches Benehmen nicht. Hatte ich mich nicht klar und deutlich ausgedrückt?“

Drohend lief ich um den am Boden knienden Krieger herum und betrachtete die halb gebrochene Figur. Noch nicht. Noch nicht ganz...

Es war noch zu früh.

Immer noch loderte die helle Flamme puren Stolzes in seinem Herzen und unweigerlich entwich ein Knurren meiner Kehle.

Ich wollte ihn leiden sehen.

Er sollte brennen.

Brennen für die Existenz seines Volkes.

Dieser elende Bastard war meine Bürde, meine Abmachung. Mein Besitz, welcher mir auferlegt worden war. Der letzte Prinz der Saiyajins. Verkauft für einen Handel, der so nie stattgefunden hatte.

Dummer sturer, einfältiger König.

Wieder huschte ein boshaftes Lächeln über meine Lippen.

Das einzigste Kind zu verkaufen nur um ein ganzes Volk zu retten, was sowieso dem Untergang geweiht war.

Saiyajins waren wirklich so naiv.
 

Doch überrascht sah ich auf, als mich immer noch dunkle Augen der Wut beobachteten und mich der Saiyjain no Ouji mehr als nur erbost ansah. Seine blinde Rage, seine ganze Wut, war einfach herrlich. Gar berauschend.

„Hatte ich dir nicht oft genug gesagt, dass du alleinig für dein Handeln verantwortlich bist? Dass alleinig du zur Verantwortung gezogen wirst? All das.....“

Theatralisch deutete ich auf die tote Frau zu seinen Füßen und kurz, wenn nur flüchtig, lenkte Vegeta seinen Blick von mir und sah zu seiner ach so heiß geliebten Bershabesh.

„....All das ist deine Schuld! All das hätte vermieden werden können.“

Zufrieden grinsend sah ich mit an, wie mehr und mehr die Schuld in ihm wuchs und die Augen größer wurden. Größer vor Schock und ein heftiges Zittern hatte den jungen Körper erfasst.

Das war es, was ich wollte.

Er sollte fallen.

Und dann würde er endlich mir gehören. Wahrhaftig und auf ewig. Mein Eigen. Für immer.

„Ihr Blut klebt an deinen Händen. Ihr Tod auf ewig deine Bürde, die du zu tragen hast. Kannst du dich jemals von dieser Schuld reinwaschen, Saiyjain no Ouji? Kannst du das ertragen?“

Abermals lachte ich spöttisch auf und ich hätte schwören können, dass er vor Angst erzitterte. Doch war es nicht die Angst, die den Saiyajin augenblicklich lähmen ließ. Vielmehr war es unbändige Wut, blinde Rage und wenn ich nicht abermals so erstaunt über seine Fähigkeiten wäre mir zu trotzen, hätte ich lauthals aufgelacht.
 

„Das werde ich dir niemals verzeihen, hörst du? Niemals!!!“
 

Auch wenn es nur ein schwaches Flüstern war, so hatte ich Vegetas Worte dennoch verstanden.

Nun konnte ich mich wirklich nicht mehr halten und brach achtlos in ein dunkles Gelächter aus. Nein wie amüsant.

„So viel Ehre. So viel Hingabe. Bemerkenswert.“

Abermals konnte ich das stumme Beben meiner Schultern nicht mehr unterdrücken und blieb schließlich hinter dem Saiyajin stehen.

Doch langsam hatte ich genug.

Tief war sein Knurren zu hören, der Blick stets eisig auf mich gerichtet. Aussagend, dass ich irgendwann hierfür, würde bezahlen müssen.

Nein wie amüsant, für wahrlich.

„Ich bin deine Spielereien langsam leid , Vegeta.“

Gelangweilt blickte ich zur Seite und sah auf den toten Körper dieser wertlosen Kreatur, welcher er Gefährtin schimpfte.

Schon lange war mir die Bershabesh ein Auge im Dorn gewesen, welcher beseitigt werden musste.

Nun war es endlich soweit.

„Schafft mir dieses wertlose Stück Dreck aus den Augen.“

Läppisch deutete ich auf das Etwas zu den Füßen des Saiyajins und ich konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie der Saiyajin no Ouji zusammenzuckte. Wieder sahen mich dunkelbraune Opale hasserfüllt an, doch Vegetas inneres Feuer schien erloschen zu sein.

Warum sollte es nicht? Die Verletzungen, welche ich ihm zugefügt hatten, waren keine leichten gewesen.

Sicherlich brannte sein Körper unaufhörlich wie das nie erlöschende Feuer der Hölle.

Doch wieder einmal sollte ich den letzten Nachfahren dieses missratenen Volkes unterschätzten.

„Verbrennt sie, oder werft sie einfach nur in die Katakomben. Mir ganz gleich, was ihr mit ihr anstellt. Ich will dieses Stück Dreck hier nicht mehr sehen.“

Gerade wollte ich mich umdrehen, als ich nichts weiter spürte als einen eisigen Luftzug.

Was zum.....

Hart traf mich der Schlag des kleineren Kriegers im Gesicht und mehr verblüfft als durch den Schlag verletzt stolperte ich nach hinten.

Dieser elende Affe!

Wie konnte er es wagen?

Wütend ballten sich meine Hände zu Fäusten.

Nein... ich hatte dieses Spiel wirklich mehr als satt.

Hart und unerwartet packte ich den Saiyajin no Ouji am Hinterkopf und schmetterte ihn augenblicklich zu Boden.

Der Schlag kam zu schnell und zu schneidend und somit konnte er sich einfach nicht mehr wehren.

Ein tiefes Raunen ging durch die Menge der Schaulustigen, was sich bald darauf in ein amüsiertes Gelächter verwandelte.

Zufrieden besah ich mir den bewusstlosen Körper des Saiyajins, als ich ihn tief in den Boden der eisigen Hallen geschmettert hatte.

Sofort hatte Vegeta das Bewusstsein verloren, wie erbärmlich.

Kopfschüttelnd ließ ich hab von ihm und sah in ein mehr als ausgezehrtes, erschöpftes Gesicht.

Nein.

Noch nicht....

Es war noch zu früh.

Grinsend wandte ich mich schließlich ab, soviel Erbärmlichkeit war selbst für mich kaum zu ertragen und nickte meinen Wachen merklich zu, dieses Unrat aus meinen Augen zu schaffen.
 

Dieser Saiyajin sollte leiden.

Leiden bis zum Schluss.
 

~*~
 

Es war schon weit nach Zehn Uhr Abends und von Vegeta immer noch keine Spur zu sehen. So langsam schien ich mir Sorgen zu machen.

„Nappa, wenn du noch weiter im Kreis läufst ruinierst du unseren Persán. Der hat ein Vermögen gekostet.“

Erbost warf ich Radditz einen genervten Blick zu. Wie konnte er jetzt an so etwas denken?

Doch der Jüngere schien meinen Frust zu spüren, denn seufzend stand er schließlich aus dem Ledersessel auf, legte das Buch beiseite, welches er seit geraumen Stunden eher durchblätterte als las, mir konnte er einfach nichts vormachen und schritt auf mich zu.

„Er wird einfach nur die Zeit vergessen haben. Du weißt wie schwer er von Fayeth zu trennen ist. Er wird schon kommen.“

Beschwichtigend legte mir Radditz eine Hand auf die Schulter, doch konnten seine tröstenden Worte keinen Anklang finden.

Einfach die Zeit vergessen haben.

Normalerweise war Vegeta, was gerade solche Sachen betraf, ziemlich zuverlässig.

Selbst wenn seine Konzentration in der letzten Zeit nachgelassen hatte. 

Okay der Schlamassel von heute war nicht einmal annähernd nennenswert gewesen. Unser Prinz war die ganze Woche auf den Beinen gewesen, hatte Aufträge für die diebische Echse erledigen müssen als wäre es ein Mantra, während wir anderen kaum merklich den Planeten verlassen hatten.

Was bezweckte Freezer damit?

Wollte er den Ouji grundlos erschöpfen?

Doch wofür?

Augenblicklich erfasste mich ein Zittern und ballte die Hände zu Fäusten.

Ich wusste ganz genau wofür.

Wusste ganz genau, wieso Freezer diese blinde Strafe verhangen hatte.

Vegeta wieso......

Wieso hast du dich so in Rage versetzten lassen?
 

„Nimm ihn dir aber nicht zu arg ins Gericht, wenn er wiederkommt. Ihm ging es heute ziemlich dreckig, falls du dass noch nicht bemerkt haben solltest.“
 

Zornig zog ich die Augenbrauen zusammen, als ich Radditz mahnende Stimme erkannt hatte.

Was sollte das denn jetzt?

„Deine Wut von heute war echt nicht angebracht, Nappa. Ich weiß zwar nicht was zwischen dir und Vegeta vorgefallen ist, aber... hab Einsicht mit ihm, okay?“
 

Als ob ich das nicht selbst wüsste. Grummelnd wandte ich mich von dem anderen Krieger ab, wollte noch etwas erwidern, doch riss mich ein barsches Klopfen an der Türe aus den Gedanken.

Dumpf und hart erklang die Stimme der Wache hinter dem morschen Holz und zuerst zu nichts fähig stand ich einfach nur regungslos da.

Doch als sich der nochmalige Befehl widerhallte, sofort die Türen zu öffnen, konnte ich mich erst aus meiner eisigen Starre lösen.

Freezers Wachen zu so später Stunde?

Sofort beschlich mich ein mulmiges Gefühl und zitternd nahm ich den Türknauf in die Hand.

Das war nicht gut.

Gar nicht gut.

Doch als ich die Türe mit einer gewissen Unsicherheit aufschwang, die ich so von mir nicht gewohnt war, wünschte ich mir nicht sehnlicheres als dass ich es nicht getan hätte.

Denn der Anblick, welcher sich mir nun bot, trieb mir sofort die Tränen in die Augen.
 

„Wurde auch mal Zeit bis ihr die Tür öffnet, elendes Pack. Bitte sehr! Hier habt ihr ihn!“

Spättisch war der Blick der Wache auf das Wrack in seinen Händen gerichtet und langsam folgte ich seinem griff.

Achtlos hielt er den Prinzen unseres Volk unter dem Arm wie einen nassen, leblosen Sack und warf mir den bewusstlosen Saiyajin direkt vor die Füße.

Geschockt und zu keinem Laut mehr fähig ging ich in die Knie, wollte es nicht wahr haben.

„Ich bin es leid diesen wertlosen Affen durch die Gegend zu schleifen. Das nächste Mal ist Meister Freezer vielleicht nicht mehr so gnädig und beendet auch sein jämmerliches Leben anstatt nur das dieser wertlosen Bershabesh.“

Abermals lachte der Mann vor mir spöttisch auf und geschockt riss ich meine Augen auf. 

Fayeth sollte.......

Bitte nicht.

Das konnte nicht sein.

Sofort wanderte mein Blick zu dem Nachfahren unseres Thrones und verstand mit einem Mal, als ich die zahlreichen Wunden seines Körper erblickt hatte.

Verstand mit einem mal, was passiert sein musste, so grausam wie die Wahrheit auch vor mir lag, doch wollte ich sie nicht einsehen.

Das durfte einfach nicht geschehen.

Doch es war passiert, war geschehen. So wahrhaftig und lebendig wie das zahlreiche Blut des geschlagenen Saiyajins zu Boden sickerte, drang die Erkenntnis in mich ein und zaghaft rüttelte ich nun an Vegetas Schulter.

Eisig zog sich die Stille über den einsamen Flur hinweg, alleinig die Schritte der Wache war zu hören, als er sich eilig entfernte und Radditz geschocktes Keuchen, als er zu uns getreten war.

„Bei allen Göttern, Malakais. Was ist passiert?“

Besorgt kniete sich der jüngere Saiyajin ebenfalls hinunter und versuchte nun seinerseits den bewusstlosen Krieger wach zu bekommen. Doch auch er scheiterte, denn nichts weiter als Vegetas qualvolles, schmerzerfülltes Stöhnen war zu hören und wütend ballten sich meine Hände zu Fäusten, als mein Blick erneut über seine Form fiel.

Tiefe Schürfwunden bedeckten Gesicht und Arme des Prinzen, mehrere Hämatome zierten braungebrannte Haut. Getrocknetes Blut klebte nicht nur in seinen Haaren und automatisch sog ich scharf die Luft ein, als meine schwarzen Opale weiter seinen Körper hinab wanderten und außer gebrochener Rippen, etwas weiteres entdeckten, was mich schmerzlich zusammenzucken ließ.

Sein Muzuhara war mehrfach gebrochen worden. Dass dies mit großen Schmerzen verbunden war wussten wir alle nur zu gut und erneut konnte ich mir ein boshaftes Knurren nicht mehr unterdrücken.

Dieser elende Bastard.

„Nappa beruhige dich.“

Hart packte mich Radditz an den Schultern doch konnte ich meinen inneren Zorn nur schwer unterdrücken.

Dieses Schwein.

Dafür sollte er büßen.

Was immer Freezer unserem Prinzen noch angetan hatte. Dafür sollte er eines Tages bezahlen.

So wahr ich hier kniete.

So sehr ich hier war, in den Scherben allen Seins.
 

Resignierend stand ich schließlich auf und nahm die gebrochene Figur in meine Arme. Abermals flog mein Blick über den eingesogenen Körper des Prinzen, doch bald darauf musste ich erneut meine schwarzen Opale abwenden, als mir gleißende Tränen in die Augen siegen. Es schmerzte Vegeta so sehen zu müssen und augenblicklich nahm ich den Krieger fester in die Arme.
 

Ich schwöre dir Vegeta. Dafür wird er bezahlen.

Dafür wird er in den ewigen Feuern der Hölle schmoren.

Das verspreche ich dir.
 

Nach dem ersten Schock, welchen wir, Radditz und ich, erstmals verdauen mussten, hatten wir den Saiyajin no Ouji in unser Appartement gebracht und in sein Schlafgemach gelegt.

Dunkel thronte die Nacht über Zyr und mit einem schnellen Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass es schon nach Mitternacht war.

Bei Gott. War wahrlich soviel Zeit vergangen?

Ich konnte es gar nicht glauben.

Doch ein abruptes Stöhnen riss mich erneut aus meinen Gedanken und Radditz stieß mir hart in die Seite, als er das Verbandsmaterial abstellte und zu unserem Prinzen blickte.

Doch kein Laut brachte Bardocks Ältester über schwache Lippen und geschockt sah ich mit an, wie Vegeta langsam die Augen öffnete.

Sein geschlagener, monotoner Blick sagte schon alles und als sich die ersten verirrten Tränen einen Weg über blasse Haut suchten, zerriss es mir innerlich das Herz in tausend Stücke. 

Stumm und ohne uns zu beachten, sah der Saiyajin no Ouji an die Decke, wild verkrampften sich seine Finger in den Laken und verzweifelt versuchte er das stumme Beben seines Körpers zu unterdrücken.

Musste.....

Musste er Fayeth´s Tod etwa mitansehen?

Doch je mehr ich die stumme Trauer in den Opalen unseres Prinzen lesen konnte, desto mehr wusste ich die Antwort und verzweifelt versuchte ich mich abzulenken. Versuchte nicht hier und jetzt in wilder Trauer auszubrechen, denn die letzte Bershabesh war auch mir ans Herz gewachsen.

Keiner von uns sprach auch nur ein Wort, nicht wissen, welch trostspendender Satz in solch einer Situation angebracht war.

Doch als Vegeta sich langsam aufsetzte und verbissen die Beine aus dem Bett schwang, schien ich mich endlich rühren zu können.

„Vegeta nicht. Du bist schwer verletzt....“

Mahnend legte ich ihm eine Hand auf die Schulter, wollte ihn zurück drängen, doch abrupt schlug mir der kleinere Saiyajin die Hand beiseite.
 

„Vegeta, was....“

Hilflos sah ich mit an, wie sich der ehemalige Thronfolger unseres Planeten auf die Beine zog, doch verließ ihn augenblicklich jegliche Kraft und sofort sackte der Krieger in sich zusammen. 

So schnell wie er fiel, war ich an seiner Seite, wollte ihm erneut aufhelfen, doch abermals schlug mir der Saiyajin no Ouji verbissen die helfenden Hände beiseite.

Was......

Besorgt sah ich auf den gebrochenen Kämpfer zu meinen Füßen und unweigerlich versuchte ich abermals meine aufsteigenden Tränen zu unterdrücken, als ich ihn so vor mir sah.

Mühsam schleppte sich der kleinere Saiyajin vorwärts, stand schließlich nach mehrere Versuchen wieder zittrig auf den Beinen und lief zur Türe.

Ich wollte ihn aufhalten, wollte ihn zurückbringen, doch eine innere Stimme mahnte mich das Gegenteil.

Selbst Radditz war verstummt, wusste nicht mit dieser neuen Situation umzugehen.

Doch als sich der Kleinere kraftlos durch die nun offene Eingangstüre zwängte und im Flur der verzweigten Gänge stand, schritt Bardocks ältester Sohn auf ihn zu. 

„Vegeta, bleib hier. Bitte!“

Radditz packte den Saiyajin no Ouji am linken Arm und wollte ihn zurückdrängen, doch mit einer barschen Handbewegung riss sich der geprellte Krieger erneut los und sah sein Gegenüber aus hasserfüllten Augen an.

Soviel Emotion uns gegenüber hatte ich bei Vegeta selten erlebt und abrupt ließ mich seine ausstrahlende Kälte verstummen.

Radditz schien es ähnlich zu gehen, denn nichts weiter konnte der jüngere Saiyjain tun, als seinem letzten Rassenmitglied hilflos nachzusehen, wie er sich verzweifelt die langen Gänge hinunter schleppte, Richtung Ausgang.

Was....

Ich verstand es nicht und hilflos sah ich dem letzten Thronfolger unserer Rasse hinterher.

Was hatte er vor?
 

Hell und als einziger Besucher lagen die drei Halbmonde Zyr´s am Firmament und blieben stumme Zeugen des Geschehens.

Wahrlich und wahrhaftig.

Hastig sah sich Radditz um, aus Angst irgendeine Wache Freezers zu entdecken, doch blieben die Straßen und Gassen des Planeten wie leergefegt.

Einsam in der dunklen Nacht des ewigen Seins.

Es war riskant sich zu dieser späten Stunde außerhalb des Hauptgebäudes oder der Wohnkomplexe aufzuhalten, doch schien dies unserem Prinzen egal zu sein.

So sehr Vegeta auch verletzt war, er kam schnell voran und wir mussten uns stark bemühen um mit ihm Schritt halten zu können.

Doch all diese Sturheit hatte ihren Preis.

Immer wieder stolperte der Saiyajin kraftlos zu Füßen, Radditz und ich waren sofort an seiner Seite, doch abermals gab uns unser Ouji verbissen zu verstehen, dass er keine Hilfe wollte. Das wir mehr als unerwünscht waren und insgeheim fragte ich mich, wohin er nur wollte.

Doch als ich das Gebäude erkannt hatte, auf welches er schnurstracks zulief, durchfuhr mich ein kalter Blitz. Wie tausend Nadelstiche auf einmal und keuchend hielt ich den Atem an.

Ich hätte gleich darauf kommen können.

Verbissen ballten sich erneut zitternde Hände zu Fäusten.

Verdammt.

Wie.... konnte ich nur so dumm sein?
 

Nichts als Kälte umfing uns, als Vegeta die Türen zu den eisigen Hallen des Kyptherions öffnete. Ein Gebäude, in dem gefallene Krieger aufbewahrt wurden. Versager, wie Freezer es gerne ausdrückte. Jene, die gefallen waren und eisig schloss sich eine Hand um mein Herz, als ich sah wie bedrückt der kleinere Krieger in dem dumpfen Licht Ausschau hielt.

Eine beängstigende Ruhe legte sich in den kleinen Raum und betreten hielt ich mir eine Hand vor Mund und Nase, als mich der beißende Geruch verwesenden Fleisches traf.

Unter Freezers Führung war eine reine Bestattung selten und viele der zahlreichen gefallenen Soldaten wurden achtlos im Kryptherion aufbewahrt, bis man nach Tagen des Wartens eine geeignete Stelle gefunden hatte. Meistens war dies nicht viel und zeugte von wenig Respekt den Toten gegenüber, doch Freezer hatte hierfür schon immer nicht viel übrig gehabt.

Solange man seine Arbeit verrichtete war man gut genug. Im Tode selbst war niemand mehr zu gebrauchen und das ließ die Echse einen auch spüren. War Fayeth nicht brauchbar genug gewesen? Hatte sie nicht Jahrzehntelang ihrem Amt treu gedient?

Doch ihr Tod hatte nur einen einzigen Sinn erfüllt. So grausam wie es sich auch anhörte. Ihr Tod war in Freezers Augen notwendig gewesen um eine Pein zu vollbringen, welche nicht abzuwenden war.

Ihr Tod erfüllte nur einen Zweck. 

Und eben jener schien sich zu erfüllen, als Vegeta nach langer Suche jenes Wesen fand, welches er verbissen zwischen den vielen Leichen gesucht hatte.

Haltlos sackte der Saiyajin in sich zusammen, den Tränen nahe und bald darauf war nichts mehr zu hören, als sein stummes, flehendes Schluchzen, als er kraftlos auf Fayeth leblosem Oberkörper lag und seiner schweigenden Trauer nachgab.

Leise, kaum zu hören, verließ ein altes saiyanisches Gebet seine Lippen und tief ergriffen von der Szene konnte ich mich nicht rühren. Starrte weiterhin auf den knienden Prinzen meines Volkes, welcher nun die Stirn der Bershabesh an die Seine bettete und die Augen schloss.
 

Man hat uns nicht gefragt, ob wir uns wünschen, geboren zu werden.

Am Ende allen Seins, am Ende jeden Anfangs, ist es nur die eine Frage, wahrlich und wahrhaftig, ob wir uns zu sterben wünschen? 
 

Den Rest verstand ich nicht, zu sehr ergriffen von seinen Worten so sehr ich es mir auch wünschte.

Kurz sah ich an meine rechte Seite, wie immer Radditz vorfindend. Auch der Jüngere konnte seine Tränen nicht zurückhalten, tief bewegt von der Szene, die sich vor ihm abspielte.

Hatte Freezer erreicht was er wollte?

Hatte er es geschafft uns alle in eine bedrückende Dunkelheit zu ziehen, die kein Ausweg duldete? Kein Licht der Hoffnung?

Wütend ballte ich die Hände zu Fäusten.

So etwas hatte ich mir sicherlich nicht für unseren jungen Prinzen erhofft. Doch mit der Auslöschung unseres Volkes war nicht viel geblieben, auf das man hoffen konnte.

Ein Keuchen neben mir riss mich erneut aus meinen Gedanken. Zuerst fiel mein Blick auf Radditz, doch der junge Saiyajin sah nur geschockt auf einen Punkt und als ich meinen Blick zu Vegeta wandte, wusste ich wieso.

Mühsam hievte sich der kleinere Saiyajin den toten Körper der Bershabesh auf die Schultern. Sein Gesicht sprach Bände, raubte ihm dieses Unterfangen mehr als nur die Kräfte. Vegeta war immer noch zu schwer verletzt gewesen und instinktiv schritt ich auf ihn zu, die Hand helfend erhoben.

„Vegeta.....“

Mehr brachte ich nicht heraus, seine Absichten waren mir so unklar wie sonst noch nie, doch als ich erneut einen Arm ausstreckte, da der Saiyjain no Ouji gefährlich zu schwanken begonnen hatte funkelten mich dunkelbraune Augen hasserfüllt an.

Immer noch waren silbrige Tränen in seinen Augen zu sehen und abermals schluckte ich schwer, wollte ihm diese schwere Bürde abnehmen, doch konnte ich nicht.

„Fass... mich nicht an.“

Die Kälte in seiner Stimme ließ mich zurückschrecken und besorgt sah ich dem ehemaligen Prinzen unseres Volkes nach, als er sich qualvoll durch die Eingangstore schleppte und ins Freie trat.
 

Nicht viel wurde gesprochen und ehrlich gesagt ließ es die bedrückte Stimmung nicht zu. Wieder fiel mein Blick auf den Rücken des Saiyjain no Oujis. Nur mühsam kam der Saiyjain mit der Last auf seinen Schultern an und besorgt wandte ich den Blick schließlich ab.

Als sich Vegeta auf den Weg gemacht hatte, dessen Ziel mir bis jetzt noch unklar war, hatte ich ihn gefragt, den leblosen Körper der Bershabesh abzunehmen, wäre es um ein Vieles leichter. 

Doch der Saiyjain hatte mich mit tiefem Schwiegen gestraft, den Blick weiterhin verbissen nach vorne gerichtet, auch wenn purer Schweiß der Erschöpfung auf seinem Gesicht stand.

Wieso ließ er sich nicht helfen?

Wieso war er so verbissen und stur?

Ich verstand es nicht, doch würde mir der Saiyjain no Ouji auch hierfür gar keine andere Wahl lassen.

Doch Vegeta schien sein Ziel erreicht zu haben, denn abrupt blieb er stehen und schüchtern sah ich mich um.

Wir waren ziemlich weit außerhalb von Zyr und seinem ewigen Trubel, tief eingeschnitten in die prächtige Faune und Flora des Planeten.

Dunkel ragten die Bäume um uns herum in die Höhe und verbissen versuchte ich den Blick in das Sternenzelt zu erhaschen. Es war eine größere Lichtung, tief versteckt im angrenzenden Wald des Planeten. Wohl ein Rückzugsort des Prinzen, wie ich später feststellen sollte.

Wie viele lange Tage hatte sich Vegeta hierher zurückgezogen? Wie oft hatte er hier Vergessen gesucht?

Ein Schauer fuhr meinen Rücken hinunter doch ein plötzlicher Knall ließ mich hochschrecken.

Zuerst sah ich nichts, verdeckte mir Staub und Ruß aufwirbelnder Erde die Sicht, doch als sich der beißende Schleier legte, keuchte ich erschrocken auf.

Langsam kniete sich der Saiyajin no Ouji zu dem aufgeschlagenen Loch im Boden und ließ Fayeth behutsam hinein gleiten. Ich zitterte, wusste ich nur all zu gut, was diese Form bedeutete. 

Nun verstand ich Vegetas wahre Absichten, mit einem Mal wurde mir alles glasklar, dennoch konnte ich das leichte Beben meines Körpers nicht unterdrücken.

Stumm sah ich mit an, wie der kleinere Saiyajin nun anfing, das Garb, welches er mit Hilfe seines Ki´s aus dem feuchten Erdboden ausgehöhlt hatte, wieder mit Erde zu verschütten.
 

Wild umschloss meine linke Hand Fayeths Ohrschmuck in der Hosentasche. Ihr Geheimnis war bei mir in guten Händen, doch wusste ich selbst nicht, was die Letzte der Bershabesh mir auf gebürgt hatte.
 

Wenn die Zeit reif wäre, sollte ich Vegeta dies aushändigen.
 

Wenn die Zeit reif wäre, sollte er ein dunkles Geheimnis erfahren, welches alles bis dahin Gekannte aus den Fugen riss.

Doch war die Zeit reif genug?

Besorgt viel mein Blick erneut auf den Saiyjain no Ouji und unmerklich schüttelte ich den Kopf.

Nein.....

Noch nicht.

Langsam ließ ich den silbrigen Anhänger los und sah erneut, ergriffen, zu dem kleineren Saiyajin.

Wie konnte ich ihm dies jetzt, nach all dem Schrecklichen was geschehen war, antun?

Das.... das brachte ich einfach nicht übers Herz.
 

Hier, inmitten der dunklen Nacht, nur die stummen Sterne des Himmelszeltes als meine wahren Zeugen, schwor ich mir, ehrlich und wahrhaftig, Vegetas Geheimnis so lange zu verwahren wie ich konnte.

So lange zu schwiegen, so lange aus zu harren wie ich ertragen konnte.

Wir hatten nur einen einzigen Saiyajin no Ouji. Einen Einzigen. Und diesen galt es zu schützen, komme was wolle.
 

Denn er würde eines Tages der Erlöser unser Aller sein.
 

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Aus Freezers Sicht zu schreiben war definitiv mal etwas anderes und gar nicht so leicht wie ich angenommen hatte. Wie denkt ein Tyrann über seinen einzig wahren Besitz, den er unbedingt brechen will?

Ich hoffe man merkt Freezers Hass gegenüber den Saiyajins und ich wüsste gerne was ihr dazu denkt. 

Nun Fayeth Tod reißt eine ziemlich große Lücke in Vegetas Leben, die nur schwer wieder zu schließen ist.

Hoffe das Kapitel hat gefallen, bis zum nächsten Part :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Satori5000
2014-06-18T20:03:10+00:00 18.06.2014 22:03
oh mein Gott, ich könnte heulen

erneut ein großes Lob, besonders auch was den Freezer Part anlangt, aber das ist alles so gemein :'( da leide ich richtig mit


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