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Do you notice me at all..?

von

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Das Trainingsspiel

Die Sonne war schon eine ganze Weile aufgegangen und der Tag angebrochen ehe ein völlig durchnässter Yukio auf einer Wiese in einem ihm unbekannten Stadtteil aufwachte.

Müde und schwere Augen schauten sich verwirrt um, er hielt sich den schmerzenden Kopf, zischte auf. Scheinbar hatte es in dieser Nacht geregnet.

Er war einfach nass, sein Kopf schmerzte und pochte, sein Magen grummelte und sein Hals.. er brachte keinen Ton raus.

Vollkommen erschöpft stand er auf, schaute sich um.

Niemand war in der Nähe und er hatte nichts bei sich- seine Tasche hatte er scheinbar am See liegen lassen. Die Tasche, in der sein Haustürschlüssel war und sein Handy, einfach alles.

Doch statt sich darüber einen Kopf zu machen erinnerte er sich, wieso er weggelaufen war und prompt schluckte er schwer, unterdrückte den Schmerz.

Er hatte sie gesehen, sie gehört, ausgerechnet die Beiden: Aomine und Kise waren sich gestern Nacht am See näher gekommen.

Er hatte noch dieses Stöhnen im Ohr, ~Daiki~, wie sehr er gerade auf diesen Namen kotzte.

So nahe waren sie sich also, hu? Das sie sich beim Vornamen nannten, dass sie gemeinsam an einem See so etwas machten.

Yukio verfluchte sie beide dafür.
 

Kaum hatte er sich einen Augenblick gefangen ging er die Straße hinauf.

Seine Buskarte hatte er nicht bei sich also war er wohl irgendwie zu Fuß her gekommen, er schaute sich um ob er irgendwelche Straßenschilder fand, doch eigentlich waren seine Gedanken ganz schnell wieder bei letzter Nacht und er war abgelenkt.

Seine Füße trugen ihn einfach über den harten Asphalt, während sein Blick starr auf alles vor sich gerichtet war und seine Augen etwas glasig wurden.

Diese Nacht im Regen hatte ihm wirklich nicht gut getan. Yukio konnte stetig spüren wie seine Stirn und seine Wangen immer heißer wurden.

..wie spät war es eigentlich?

Es war zumindest schon hell, aber noch sehr kühl, also würde es wohl morgens sein. Viele Menschen waren in ihren Autos unterwegs, drängelten sich durch den dichten Verkehr.

Manche Leute liefen hektisch an ihm vorbei um ihre Bahn noch zu erwischen, erste Blumenläden und Bäckereien machten auf, begrüßten den Tag.
 

Das Leben schien einfach weiter zu gehen während in Kasamatsus Kopf einfach alles still stand.

Ziellos und starr wie eine Puppe lief er über den Bürgersteig, irgendwann würde er schon irgendwo hin kommen wo er sich auskannte.

Und wenn nicht auch egal, jetzt hatte er sowieso nicht das Gefühl das er irgendwo hin zurück kehren wollte.

Nicht in seine kleine Welt in der gerade alles zerbrach, dass er sich so sehnlichst erwünscht hatte.

Seine Eltern hatten garantiert schon öfter angerufen, vielleicht auch bei Kise, der ihnen auch nicht sagen hätte können, wo Yukio steckte.

Und er hätte es auch nicht beantworten können, zumindest nicht bis jetzt.
 

Denn aus der Ferne hörte er die Schulglocke, nicht die ganz früh am Morgen aber die zur ersten Pause wie es schien.

Zwar war er nass und roch nach Alkohol und hatte darüber hinaus den seit Monaten miesesten körperlichen Zustand doch kämpfte er sich zu dem Gebäude, ging hinauf in den Stock seiner Stufe, wo die Schüler ihn gerade zu überfragt musterten.

Man hatte ihn noch nie so gesehen..beziehungsweise gerochen. Ihm selbst fiel nichts mehr auf, er trottete nur noch in den Klassenraum, setzte sich auf seinen Platz.

Ein paar Schüler hier fehlten, einer der Klassenkameraden hob skeptisch eine Augenbraue, kam zu ihm an den Tisch.

„Hey Kasamatsu, was machst du hier? Habt ihr nicht ein Probespiel?“, fragte er und Yukio sah nur müde zu ihm auf, verharrte eine Weile ehe er verstand was der Typ da gerade sagte. Verdammt, sie hatten ja heute ein Spiel!!! Das Trainingsspiel vor dem Summer-Cup um genau zu sein!!!

Yukio wurde es schlagartig kotz schlecht, er sprang auf, lief so schnell er in seinem Zustand konnte die Treppen hinab zur Halle rüber: verdammt, er hatte sein Trikot nicht dabei. Musste eben schnell ein Anderes her halten, in der Garderobe waren noch Einige.
 

Er zog sich ein viel zu weites Trikot über und lief in die Halle, begann schon jetzt zu schwitzen.

Der Trainer sah den sonst so pflichtbewussten Schüler und winkte ihn gleich hektisch zu sich rüber.

„Was ist los? Wieso bist du nicht an dein Handy gegangen..? Und verdammt, wie siehst du aus? Wo sind deine Sachen und..“, er wusste gar nicht wo er weiter machen sollte, schüttelte den Kopf.

„Es tut mir leid, Trainer!“, antwortete er heiser, griff sich an den Hals und schluckte schwer.

Der guckte ihn fast erschrocken an, er hatte sich erkältet..?

Das war gar nicht gut, überhaupt nicht, immerhin war er der Captain und damit einer der führenden Spieler des Teams.

„Nun gut.. wenn du meinst das du spielen kannst wechsle ich dich ein.“
 

Yukio nickte nur, machte sich noch etwas warm ehe er eingewechselt wurde. Kise lächelte ihm etwas besorgt zu, aber der Ältere wollte den Blick nicht beibehalten.

Er wollte ihn gerade gar nicht sehen, geschweige denn in seiner Nähe sein, aber das waren nun mal seine Pflichten.

Die ersten beiden Viertel waren schon so gut wie geschehen und es stand gut für Kaijoo: Mehr als 20 Punkte Vorsprung würde das gegnerische Team nicht mehr aufholen.

Jetzt konnte die Mannschaft ja auch auf Kasamatsu setzen, zumindest sah es erst einmal so aus. Die ersten fünf Minuten mit ihm liefen noch gut, doch war er ziemlich abgelenkt. Er blickte immer wieder zu Kise rüber, der sich seltsam bewegte. Was war los mit ihm? Er wirkte als hätte er Schmerzen wenn er sich zu viel bewegte.

Jedenfalls hatte er das noch nicht an ihm beobachtet, bis ihm ein bitteres Lächeln auf die Lippen schlich. So war das also, Schmerzen wegen letzter Nacht.

Da stieß es ihm doch fast wieder übel auf.
 

Aber nicht nur das, nein, auch sein Kopf wurde immer schwerer, seine Beine, seine Glieder schmerzten, er glühte und er traf den verdammten Korb nicht, obwohl er gerade wirklich leichtes Spiel gehabt hätte.

Noch ein undefinierbarer Blick in die Runde als ihn alle besorgt ansahen- wie blass er war bemerkte er wohl nicht bis er dann auch schon auf dem Boden lag.

Das war zu viel für seinen jungen Körper gewesen- der Regen in der Nacht und der Stress hatten ihn einfach ausgeknockt.

Das Spiel wurde unterbrochen, Yukio mit deutlichem Fieber zum schulinternen Krankenzimmer gebracht. Kise blieb noch besorgt bei ihm sitzen, doch wirklich beisammen war Yukio gerade nicht.

Seine Kopfschmerzen waren kaum zu ertragen und es war ihm als hätte er Aomines Geruch in der Nase, weswegen ihm einfach nur schlecht wurde.
 

„Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte eine besorgte Stimme, eine kühle Hand legte sich auf die Warme des Kranken.

Die blauen Augen wanderten hinauf zu diesem besorgten Schüler der hier bei ihm war. Nichts war in Ordnung, wieso würde er auch sonst hier sein. Dachte Kise je nach bevor er den Mund auf machte?

„Ja..hab mich nur ein bisschen erkältet..“, erklärte er, wieso musste er jetzt nicht unbedingt ausführen.

„Hm..soll ich dich nach Hause bringen?“

Kise machte sich wirklich Sorgen um seinen Senpai, in all der Zeit in der er ihn schon kannte war so etwas noch nie vorgekommen.

Vor allem nicht so stark das es ihn gleich aus den Socken riss.

Kasamatsu wollte eigentlich auch nicht nach Hause, er war noch nie so stark erkrankt , dass er deswegen im Unterricht gefehlt hätte. Und nun das.. nach diesem verfluchten Abend so ein Absturz vor den Augen des Mannes der dafür verantwortlich war-ohne es auch nur zu ahnen.
 

„..bring mich nach Hause..“, murmelte der Ältere erschöpft, er konnte kaum gerade aus denken also würde das mit dem Unterricht und dem Spielen heute definitiv flach fallen.

Es gab scheinbar keine andere Lösung als das, also half Kise ihm auf, langsam, denn wirklich eigenständig bewegen konnte er sich kaum mehr- diese Schwäche war wirklich mit einem Mal über ihn hergefallen.

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg aus der Schule und Kise tat sein Bestes, Kasamatsu nach Hause zu bringen, auch wenn es schwer war nachdem de sich kaum halten konnte.

Einen Moment überlegte er ihn zu tragen, aber das hätte er nicht gewollt und zu verhindern gewusst, auch in diesem Zustand, so viel wusste er von seinem Senpai.
 

Um diese Uhrzeit war es im Hause der Kasamatsus still, sein Vater war auf der Arbeit und seine Mutter passte gelegentlich auf das Neugeborene der Nachbarn auf.

So konnten sich beide ganz unbeobachtet in Yukios Dachzimmer bewegen, wo er gleich kraftlos aufs Bett fiel.

Das Model sah ihn bedrückt an, setzte sich neben ihn: „Soll ich dir etwas Wasser bringen?“, fragte er fürsorglich, er machte sich wirklich Sorgen.

Doch der Schwarzhaarige schaute nur mit schwachem Blick zu ihm rauf, murmelte: „Bleib hier..“

Seine Hand suchte den Weg zu Kises, die neben ihm auf dem Bett lehnte.

„Kise..“, seine Stirn brannte und sein Kopf schien sich zu drehen, alles was er sah war seinen Angebeteten auf seinem Bett, der sich scheinbar so sehr um ihn sorgte.

Wie hätte er da anders gekonnt?

Er schaffte es sich etwas aufzulehnen, näherte sich dem Blonden und legte ihm einen Kuss auf die Lippen.
 

Nur einen kleinen, unschuldigen und zärtlichen Kuss.

Mehr brauchte es nicht.

Als er seine müden Augen wieder öffnete blickte er geradewegs in die erschrockenen Beiden seines Gegenübers, der sogleich verlegen den Kopf zur Seite wendete.

„Senpai..“, flüsterte er irritiert, während von Kasamatsu nur ein:“ Ich mag dich!“, kam.

>Ich mag dich.<, und prompt sank der Kranke wieder erschöpft auf den Rücken und kämpfte mit der Übelkeit die aus dem Schwindelgefühl resultierte.

Verdammt..

Kise wurde etwas rot, stand auf.

„Senpai du..bist krank, du hast Fieber! Du solltest jetzt schlafen und morgen schaue ich nach dir wie es dir geht!“, denn das was hier gerade passierte wollte er lieber vergessen.
 

Es schien so falsch und gar nicht die Art des Älteren zu sein, außerdem schien er nicht der Typ Mensch für solche Neigungen zu sein.

So stand Kise auf, sah noch einmal bedrückt zu dem Anderen ehe er das Zimmer verließ und zurück zur Schule lief, versuchte sich den Kopf frei zu machen.

Und Kasamatsu? Er konnte nicht einmal darüber nachdenken was er gerade getan hatte, stattdessen schlief er einfach ein und blieb auch den ganzen Rest des Tages starr im Bett liegen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KawaiiBlueHero
2013-06-05T18:35:43+00:00 05.06.2013 20:35
Der Moment in dem eine Welt zerbricht.
Du beschreibst ihn passend und total toll realistisch.
Ich fühle mit Yuiko mit, ich kann mich super in ihn rein denken und seinen Schmerz nachvollziehen.
Und der Arme ist echt zerstört.
Man sieht auch richtig wie er sich der Erkältung hin gibt mit seinem gebrochenem Herzen.
Ein filmreifer, vollkommen verzweifelter Kuss.
Tolle Sache.
Er soll Kise bekommen, ich nehms ihm übel, dass er mit Aomine geschlafen hat.
Obwohl es irgendwie doch interessant ist, was zwischen denen zwei läuft.


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