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Where Butterflies never die

Die Geschichte einer Assassine
von

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Kampf

Vor lauter Aufregung hatte Arsura die letzte Nacht kaum geschlafen. Es war mittlerweile früh am Morgen und die Sonne war noch nicht aufgegangen. Unruhig lief sie in dem kleinen Haus, dass sie mit Ayasha und Sharif ihr Zuhause nannte, hin und her. Die Braunhaarige wusste gar nicht wohin mit ihrer ganzen Vorfreude. Immer wieder versuchte sie still sitzen zu bleiben, aber die Aufregung war einfach zu groß. Schließlich zog sie ihre Schuhe an und beschloss zu Kadir zu gehen. Leise öffnete Arsura die Tür und verschwand aus dem Haus. Um ihrer freudigen Anspannung etwas Luft zu machen, rannte sie den Weg zu den Stallungen hinunter. Der trockene Boden knirschte unter ihren Schuhen und bei jedem Schritt wirbelte sie etwas Staub auf. Am liebsten würde sie jetzt noch über die Dächer springen, aber das würde nur die Bewohner aufwecken. Um diese Uhrzeit war kaum jemand wach. Deshalb blieb sie auf den üblichen Pfaden, bis sie vor den Pferdeställen ankam. Sie öffnete die große Tür und schlüpfte hinein.

"Kadir" sagte sie leise und ging in Richtung seiner Box.

Der Hengst drehte sich von der Futterstelle weg und wieherte leise, als Arsura auf ihn zukam. Er stellte die Ohren und beschnüffelte sie behutsam, in der Hoffnung, dass sie vielleicht etwas für ihn dabei hatte.

"Schon gut, mein Junge. Ich habe was für dich" lächelte Arsura und öffnete die Boxtür.

Sie ging in den Stall und streichelte den Hengst liebevoll am Kopf. Dann kramte sie aus ihrer Hosentasche ein Stück Brot und hielt es dem weißen Tier hin. Sofort nahm Kadir es an sich und ließ es schnell in seinem Maul verschwinden.

"Ist das nicht toll? Vater will sich ein neues Pferd zulegen und dann gehörst du zukünftig mir. Wir sind so schon die besten Freunde, aber das macht alles perfekt" murmelte Arsura leise zu Kadir.

Der Hengst ließ sich bereitwillig von ihr streicheln und umarmen. Arsura schielte kurz aus dem Fenster und sah, dass es langsam dämmerte. Sie verabschiedete sich von dem Hengst und rannte wieder zurück zum Haus. Der Himmel war erfüllt von einem Farbspiel in leichten Rottönen und im Osten wurde es immer heller. Als Arsura ankam, bremste sie ab und lief die letzten Meter relativ gemächlich. Als sie hochblickte, sah sie Sharif, der gerade aus dem Haus kam. Arsura winkte ihm zu und rief nach ihrem Ziehvater.

"Guten Morgen. Du konntest wohl nicht mehr schlafen, was?" fragte Sharif sie.

Arsura nickte.

"Ja, ich bin ziemlich aufgeregt" gab sie ehrlich zu.

Sharif nickte verstehend. Er legte ihr die Hand auf die Schulter und lächelte sanft.

"Denke einfach daran, was du gelernt hast. Du kannst es. Ich weiß das" sagte er zuversichtlich.

"Ich weiß es auch. Deswegen mache ich mir keine Sorgen" erwiderte Arsura lächelnd.

"Gut. Dann lass uns in Ruhe frühstücken und anschließend zur Festung gehen. Du musst bei Kräften sein" schlug Sharif nun vor.

"In Ordnung" sagte Arsura.
 

Die Sonne war mittlerweile fast komplett aufgegangen. Die hellen Schweife am Horizont krochen immer weiter in den vorherigen Nachthimmel hinein und erfüllten ihn mit einem angenehmen morgendlichem Licht. Arsura und Sharif machten sich auf den Weg zu der großen prunkvollen Feste hinter dem Dorf. Hoch ragten die Türme in den heller werdenden Himmel und Arsura beobachtete kurz ein paar Vögel die um die großen Steinbauten ihre Kreise zogen. Sie und Sharif gingen den steilen Weg hoch in die Burg. Sie liefen unter dem steinernen Torbogen hindurch auf den Innenhof. Hier befand sich der Übungsplatz und als Arsura ihren Blick schweifen ließ erkannte sie jemanden. Es war Ilai. Er rief seinen Novizen immer wieder Befehle zu und wies sie auf Haltungsfehler hin. Arsura hatte ihr Übungsschwert, welches sie von Sharif hatte, dabei. Es steckte in seiner dunkelbraunen Scheide und die Blauäugige umklammerte diese mit der rechten Hand. Sie gab es nicht gern zu, aber jetzt, wo sie hier war, stieg die Nervosität. Sie atmete tief durch. Sharif bemerkte ihren leichten Unmut.

"Alles in Ordnung?" fragte er.

Arsura nickte leicht.

"Ja es geht schon. Ich bin nur etwas nervös" erwiderte sie.

Sharif seufzte leicht.

"Das kann ich verstehen. Du musst das hier nicht tun, wenn du nicht willst oder nicht dazu bereit fühlst" sagte er schließlich.

"Nein" gab Arsura entschieden zurück.

"Es ist gut, so wie es ist."

"Warte kurz hier. Ich muss mit Ilai reden" sagte Sharif dann und ging zu besagtem Assassinen.

"Ah, guten Morgen, Sharif. Wie geht es dir?" wollte er wissen.

"Gut. Danke der Nachfrage. Du weißt Bescheid wegen Arsura, oder?" fragte Sharif.

Ilai sah ihn verdutzt an und schüttelte den Kopf.

"Nein. Davon hat mir niemand etwas gesagt" verneinte er.

"Wieso nicht? Es war mit Al-Mualim abgesprochen" erwiderte Sharif verdutzt.

Ilai machte einen leicht bedrückten Eindruck.

"Seit Umars Tod vor einigen Wochen geht hier beim Training alles drunter und drüber. Ich habe vorläufig seine Position inne, aber dadurch, dass ich auf Mission war und gestern erst zurückgekommen bin, hat mir keiner etwas gesagt. Ich werde wahrscheinlich den Posten komplett übernehmen, aber bis dahin bin ich eben noch für Aufträge eingeteilt und das macht die Organisation nicht gerade einfach" erklärte Ilai.

"Schon in Ordnung. Könntest du es trotzdem irgendwie einrichten, sie gleich kämpfen zu lassen? Al-Mualim will sehen, was sie kann" sagte Sharif.

Ilai überlegte einen Moment.

"Ja, das lässt sich machen. Geh und hol den Meister. Ich bereite alles vor" meinte er schließlich.

"Danke" sagte Sharif.

Er ging zu Arsura, die ihn erwartungsvoll anschaute.

"Ich hole jetzt den Großmeister. Geh schon mal zu Ilai. Er wird dich einweisen" erklärte er ihr kurz.

Arsura nickte verstehend und sah ihrem Ziehvater hinterher, als er in Richtung des Hauptgebäudes lief. Nachdem sie den Blick abgewendet hatte, ging sie zu Ilai. Sharif lief derweil hoch in das Büro des Großmeisters. Er nahm zwei Stufen auf einmal und verlangsamte seine Schritte erst, als er die letzten Stufen nahm. Al-Mualim drehte sich zu ihm und Sharif blieb ein paar Schritte vor seinem Bürotisch stehen. Der Assassine verneigte sich leicht.

"Friede sei mit Euch, Meister. Arsura wartet unten. Sie ist bereit, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen" sagte Sharif gleich.

"Gut. Ich komme sofort" erwiderte Al-Mualim und machte sich mit Sharif auf den Weg.

Unten angekommen sprach Ilai mit Arsura und einem seiner Schüler. Der Großmeister und Sharif sahen kurz zu.

"Also, ich möchte hier keine Verletzten. Entwaffnet euren Gegner einfach. Das ist das Ziel. Alles ist erlaubt" sagte Ilai knapp.

Arsura und der junge, dunkelhäutige Novize ihr gegenüber nickten verstehend. Beide machten eine geschickte Hockwende über das dicke Geländer des Übungsplatzes. Arsura zog ihr Schwert aus der entsprechenden Scheide und lehnte diese außen gegen das Geländer, damit sie nicht darüber fiel. Arsura drehte sich mit erhobenem Schwert zu ihrem Gegner, der sie immer noch etwas verwirrt musterte.

"Abbas soll ihr Gegner sein?" fragte Sharif etwas erstaunt.

"Arsura soll zeigen, was sie kann. Und es wäre uninteressant sie gegen jemanden zu kämpfen zu lassen, der nur Durchschnitt ist. Sollte sie sich erfolgreich gegen ihn durchsetzen, werde ich meine Entscheidung bezüglich Eurer Ziehtochter überdenken" antwortete Al-Mualim.

"Gut. Abbas, Arsura. Ihr dürft anfangen" sagte Ilai schließlich.

Immer noch etwas verwirrt musterte Abbas das Mädchen vor sich. Ihre hellbraunen Haare waren zu einem Zopf mit einem einfachen Lederband zusammengebunden. Nur ein paar Strähnen des kürzeren Ponys hingen ihr im Gesicht. Ihre war Haut war sehr hell und die blauen Augen musterten ihn mit einer gewissen Ernsthaftigkeit. Abbas konnte es nicht verkneifen kurz aufzulachen. Sollte er wirklich gegen sie kämpfen? Das sollte doch wohl ein Witz sein! Arsura zog eine Augenbraue hoch und sah Abbas an, dass er das für einen schlechten Scherz hielt. Aber, sollte er sie nur unterschätzen. Er würde schon sehen, was er davon hatte. Die beiden begaben sich in Kampfposition. Arusra ging ruhige, seitliche und standfeste Schritte, beobachtete ihren Gegner ganz genau und versuchte zu analysieren, wo und wie er zuschlagen würde. Abbas lächelte argwöhnisch. Er war sich sicher, dass er hier leichtes Spiel haben würde, deshalb wagte er den ersten Angriff. Er zielte auf ihre linke, ungedeckte Seite, doch Arsura blockte den Schlag und machte ihm damit einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Sie blockte den Hieb, sodass die Klingen klirrend aufeinanderprallten und drückte das gegnerische Schwert mit ihrem eigenen nach oben und sorgte so dafür, dass Abbas völlig ungeschützt vor ihr stand. Der junge Novize konnte das kaum fassen. Er war zu perplex um zu reagieren, als Arsura diese großzügige Blöße nutzte, um ihm gekonnte in den Bauch zu treten und ihn zu Boden zu schicken. Arsura ging ein paar Schritte zurück und sammelte sich neu. Völlig überrumpelt rappelte Abbas sich wieder auf die Beine.

"Was zur Hölle..." fluchte er wütend und wandte sich wieder der kampfbereiten Arsura zu.

Die anderen Novizen, sowie Ilai und Al-Mualim staunten nicht schlecht. Allerdings hatte dieser eine Schlag noch gar nichts zu sagen. Arsura hatte es geschickt ausgenutzt, dass Abbas sie unterschätzt hatte. Nun war es Arsura die einen Angriff wagte. Mehrere Male traf ihr Schwert mit einem mittlerweile vertrauten Geräusch auf das von Abbas. Die starken Hiebe ließen seinen Schwertarm erzittern. Schließlich schlug Abbas zurück, haute Arsura Schwert zu Boden und ging auf sie los. Mit einer katzenhaften, eleganten Drehung wich Arsura dem Angriff aus und als sie hinter ihm war, schlug sie Abbas den die Parierstange ihrer Waffe zwischen die Schulterblätter. Abbas verzog aufgrund des stechenden Schmerzes kurz das Gesicht. Die Stelle an der sie zugelangt hatte, schmerzte wirklich höllisch. Sharif, der oben vor der Burg zusammen mit Al-Mualim stand, konnte sich ein zufriedenes Lächeln kaum verkneifen. Er hatte Arsuras Fortschritte gesehen, ihr Talent in den letzten Wochen erfolgreich gefördert und ihr Mut gemacht. Sie war stark und auf ihre Art und Weise unberechenbar. Vielleicht machten gerade diese Eigenschaften sie zu einer perfekten Assassine.

"Na warte" knurrte Abbas schließlich angesäuert.

Er würde sich nicht von ihr schlagen lassen. Nicht von einem Mädchen. Das wäre nicht nur äußerst unangenehm sondern auch peinlich. Er konnte kaum glauben was hier vor sich ging. Und so langsam machte ihn das sauer. Frustriert ignorierte er den Schmerz an seinen Brustwirbeln und machte sich für die nächste Attacke bereit. Jetzt reichte es ihm. Ab sofort hatte Arsura nichts mehr zu lachen. Das Mädchen stand ihm mit erhobenem Schwert gegenüber. Dann schlug Abbas zu. So schnell und so heftig, dass Arsura keine Zeit blieb, um zu kontern. Abbas' Schwert knallte gegen ihr eigenes und ließ ihren Arm erzittern. Geistesgegenwärtig drückte sie dagegen und schloss ihre Hand fester, um ihre Waffe nicht zu verlieren. Die Schwertspitze kam ihrem Gesicht gefährlich nahe und als sie seitlich ausweichen wollte, erwischte sie die Schwertspitze an der rechten Wange, ein paar Zentimeter unter ihrem Auge. Unbarmherzig schlitzte der Stahl die helle Haut auf und warmes Blut quoll sofort aus der bestimmt fünf Zentimeter langen, frischen Wunde. Arsura erschrak über den plötzlichen Schmerz und machte reflexartig einen Ausfallschritt zurück. Doch, Abbas war noch nicht fertig mit ihr. Arsura blockte den Schlag mit Mühe und Not und versuchte ihre Balance wiederzufinden, die ihr abhanden gekommen war. Aber, Abbas ließ ihr keine Chance dazu. Er drängte sie immer weiter zurück, bis sie den dicken Holzbalken des Geländers im Rücken hatte, das den Kampfplatz abgrenzte. So hektisch die Situation auch gerade war, ihr kam trotzdem eine Idee. Abbas holte zu einem von oben geführten Schlag aus. Arsura wartete bis zur allerletzten Sekunde, dann wich sie zu ihrer rechten Seite aus. Das Schwert von Abbas krachte mit einem dumpfen Knall auf das Holzgeländer, sodass Splitter abflogen. Die Novizen, die an dieser Stelle hinter dem Geländer standen, sprangen erschrocken einen Schritt zurück. Jetzt sah Arsura ihre Chance. Abbas versuchte das Schwert aus dem Balken zu ziehen, aber es steckte zu tief im Holz. Arsura drehte ihr eigenes um und schlug Abbas mit dem Knauf gegen sein Kinn. Abbas sah einen Moment lang nur noch Sternchen. Er taumelte unkoordiniert ein paar Schritte zurück. Das nächste, was er mitbekam, war wie Arsura ihm mit ihrem linken Fuß seinen rechten wegzog. Dann verlor er das Gleichgewicht und ging zu Boden. Er versuchte sich aufzurichten, aber ein unangenehmes Gewicht auf seinem Brustkorb verhindert das. Arsura hatte ihm ihren rechten Fuß auf die Brust gestellt und ihre Schwertspitze hatte kurz vor Abbas' Kehle gestoppt. Der Kampf war entschieden. Arsura hatte eindeutig gewonnen. Abbas sah zu ihr. Ihr Blick war ernst. Zwei, drei dicke, rote Rinnsale ihres Blutes liefen unterhalb des Schlisses entlang bis zu ihrem Kinn und von dort tropfte die rote Flüssigkeit zu Boden. Völlig fassungslos über seine Niederlage, richtete Abbas sich auf, als Arsura das Schwert und ihren Fuß wegnahm. Sie hielt ihm die linke Hand hin, um ihm aufzuhelfen, doch Abbas schlug ihr diese wütend weg.

"Das kannst du dir sparen!" fuhr er sie gereizt an.

Arsura ging einen Schritt von ihm weg, als er aufstand und mürrisch den Kampfplatz verließ. Arsura blickte zu dem Schwert, das nach wie vor im Geländer steckte. Sie wollte es ihm eigentlich bringen, aber auf der anderen Seite hatte sie ihn schon genug gedemütigt. Sie seufzte leicht und verließ den Kampfplatz ebenfalls.

"Gut gemacht, Arsura" sagte Ilai anerkennend, als sie ihr Schwert wieder in die Scheide steckte.

"Danke" murmelte sie zurück.

"Das war eine herausragende Leistung. Ich bin gespannt, was Al-Mualim und Sharif dazu sagen werden" meinte er.

Er schaute sich die Wunde an ihrer Wange kurz an.

"Das sollte sich nachher mal ein Arzt ansehen. Solche Sachen können sich leicht entzünden."

Arsura fasste kurz an die brennende Verletzung, zog aber gleich wieder die Finger weg, um eine Entzündung nicht zu provozieren. Sie folgte Ilai die Treppe hoch zu Sharif und Al-Mualim. Der Großmeister schien wohl noch zu überlegen. Er bat die drei in sein Büro. Arsura war gespannt, wie es nun weitergehen würde. Als sie im Büro ankamen, standen die beiden Assassinen rechts und links von Arsura, während Al-Mualim vor dem großen vergitterten Fenster hin und her lief. Arsura genoss einen Moment den angenehmen Geruch nach Weihrauch. Es hatte für seine beruhigende Wirkung und an irgendwas erinnerte es sie, aber sie konnte es nicht definieren. Die Sonne war mittlerweile komplett aufgegangen und hüllte das offene Büro des Großmeisters in ein angenehmes Licht. Arsura spürte, wie Blut von ihrem Kinn tropfte, ignorierte es aber, da es jetzt Wichtigeres gab. Es herrschte angespanntes Schweigen und es kam dem jungen Mädchen wie eine Ewigkeit vor, bis Al-Mualim endlich das Wort ergriff.

"Arsura. Du stellst mich wirklich vor eine schwere Entscheidung" begann der bärtige Mann nun.

"Ich muss zugeben, dass ich deinem Ziehvater Sharif erst nicht glauben wollte, dass du den Schwertkampf beherrscht, aber du hast mich gerade vom Gegenteil überzeugt. Ilai, was sagt Ihr dazu?"

Der Assassine, der links von Arsura stand, trat einen Schritt vor. Erwartungsvoll blickten die blauen Augen der Braunhaarigen ihn an.

"Nun, Meister. Es gibt nichts Unerfreuliches zu beanstanden. Arsura hat den Kampf gut gemeistert und auch in einer heiklen Situation bewiesen, dass sie Nervenstärke, Mut und Einfallsreichtum besitzt. Sie hat sich das Gelände effektiv zu Nutze gemacht und gezeigt, dass sie kreative Konterangriffe ohne Hemmungen oder Zögern durchführen kann" erklärte Ilai sachlich.

Al-Mualim stemmte die Hände auf das Pult und musterte das Mädchen einen Moment. Ja, Ilai hatte Recht, mit dem was er sagte. Sogar einige Novizen zögerten manchmal noch und hatten Bedenken jemanden zu verletzen, aber Arsura nicht. Sie hatte Abbas sofort in seiner Blöße ausgenutzt und wäre das ein ernsthafte Kampf gewesen, hätte sie ihn sogar töten können. Er wandte sich von Arsura ab und sah zu Sharif.

"Sharif?" fragte er ihn.

"Sie ist soweit. Sie ist bereit, jedes Hindernis, dass sich ihr in den Weg stellt zu nehmen. Arsura kann es schaffen" antwortete Sharif wahrheitsgemäß.

Das Mädchen senkte leicht den Kopf und konnte sich ein geschmeicheltes Lächeln nicht verkneifen. Al-Mualim ging um den Schreibtisch herum auf Arsura zu und blieb vor ihr stehen. Die 13-jährige sah zu ihm hoch. Der Mann in der dunklen Robe seufzte leicht. Er wandte sich an Ilai.

"Ilai, geht und schickt Euren Sohn Sait hier her" wies er den Assassinen an.

"Selbstverständlich, Meister" sagte Ilai, verneigte sich leicht und ging.

Der Großmeister wandte sich wieder Arsura zu.

"Arsura Antun Sa'ada. Ich frage dich hiermit, bist du bereit der Bruderschaft der Assassinen zu dienen, dich dem Kredo und unserer Lebensweise zu verschreiben, auch wenn es dich eines Tages das Leben kostet?" fragte Al-Mualim sie.

Arsuras Augen wurden groß. Sie schluckte kurz trocken und antwortete schließlich.

"Ja, dazu bin ich bereit, Meister" sagte sie und verneigte sich leicht.

"Gut, aber bedenke, dass du nicht bevorzugt oder anders behandelt wirst, nur weil du ein Mädchen bist" meinte er.

Arsura nickte verstehend. Plötzlich erklang eine Stimme hinter Sharif und seinem Ziehkind. Die beiden drehten sich um.

"Ihr habt nach mir schicken lassen, Meister?" fragte ein junger Novize.

Arsura überlegte. Das musste Sait sein. Er sah seinem Vater wirklich ähnlich. Sait blickte zu dem jungen Mädchen und musste kurz schlucken, als er die strahlendblauen Augen sah. Durch das Blut an ihrer Wange schienen sie hell zu leuchten und die helle Hautfarbe mit den braunen Haarsträhnen rundete das Bild ab. Es kostete Sait eine Menge Überwindung dich wegzudrehen, um zu hören, was der Großmeister sagte.

"Sait, das ist Arsura. Sie ist ab heute Novize unserer Bruderschaft. Nimm sie mit und mache sie vorläufig mit dem Wichtigsten vertraut. Sie wird bei dir und den anderen beiden in eurem Zimmer unterkommen" erklärte Al-Mualim ihm.

Sait nickte verstehend. Er wandte sich an Arsura.

"Dann komm mal mit" meinte er etwas verwirrt.

Die beiden liefen die Treppe hinunter in die Bibliothek.

"Ich dachte immer, Mädchen werden nicht zu Assassinen ausgebildet" sagte Sait.

Arsura lächelte leicht.

"Al-Mualim wollte das eigentlich auch nicht, aber ich habe Abbas vorhin in einem Übungskampf besiegt. Außerdem hat mein Vater ein gutes Wort für mich eingelegt" erklärte Arsura ihm.

Sait blieb stehen.

"Du hast... was?" fragte er ungläubig.

"Ja, wieso?" wollte Arsura verdutzt wissen.

"Da hast du dir jetzt schon einen Feind geschaffen. Abbas verliert nicht gern und die Tatsache, dass du ein Mädchen bist, wird ihn noch mehr frustrieren" meinte Sait.

Arsura zuckte die Schultern.

"Soll er doch. Vor ihm habe ich keine Angst" sagte sie selbstsicher.

"Das wollen wir erst mal sehen. Abbas wird dir ganz schön die Hölle heiß machen, aber dazu später mehr. Wir gehen jetzt erst mal zum Arzt, damit er sich die Verletzung ansehen kann" schlug Sait vor.

"In Ordnung" nickte Arsura.

Die beiden verließen das Gebäude zum Innenhof hin und betraten eines der Nebengebäude, dass sich östlich vom Kampfplatz befand. Arsura folgte Sait durch mit Fackeln beleuchtete Gänge eine lange Treppe hoch, bis zu einem hellen Büro. Helle Säulen stabilisierten die Decke, die ganzen Wände bestanden aus hellen Fenstern und die Sonne schien ungehindert hier hinein. Der Raum hier war rundlich, verschiedene Bücherregale, die voll mit Unterlagen waren, standen hier und der helle Boden, sowie die Decke, die in dem selben Ton gehalten waren, machten das ganze sehr ansehnlich. Arsura blickte kurz zum Boden und sah das Zeichen der Assassinen in den Boden eingraviert.

"Doktor? Seid Ihr da?" rief Sait.

Ein Mann in einer reinweißen Robe, die mit einer schwarzen Schärpe um den Bauch zusammengehalten wurde, trat hinter einem Bücherregal ins Blickfeld der beiden angehenden Assassinen.

"Ah, hallo Sait. Wie kann ihr dir helfen, mein Junge?" wollte er wissen.

"Mit mir ist alles in Ordnung. Sie bräuchte etwas Hilfe" sagte Sait und deutete auf Arsura, die schräg hinter ihm stand.

Der Arzt kam auf sie zu. Er begutachtete das Mädchen kurz und musterte die Verletzung.

"Dann komm mal mit, mein Kind. Das ist nicht so schlimm. Ein bisschen Desinfektion und eine Salbe, dann siehst du wieder aus wie neu" meinte der Mann munter.

Arsura sah etwas verwirrt zu Sait, der nur lächelte und ihr ein "Er ist so, man gewöhnt sich dran" zuraunte.

"Setzt euch, setzt euch. Ich bin sofort da" sagte der Arzt und verschwand kurz hinter einem Regal.

Man hörte, wie er etwas aus Schubladen zog, während Arsura auf einem einfachen Holzschemel Platz nahm. Sait blieb neben ihr stehen. Der Mann kam wieder, mit einem weißen Tuch und einer Glasflasche mit einer klaren Flüssigkeit darin. Er zog sich einen zweiten Schemel heran und setzte sich zu Arsura. Er umfasst ihr Kinn leicht, drehte ihren Kopf zur Seite und musterte die Wunde.

"Wie ist das denn passiert?" wollte der Arzt wissen.

"Übungskampf. Sie soll Assassine werden. Deshalb habe ich sie auch hier hochgebracht" erklärte Sait kurz.

Der Mann runzelte die Stirn.

"Das ist ja mal ganz was Neues. Offenbar hat sie einen positiven bei Al-Mualim hinterlassen, denn sie ist die erste Frau, bei der mir das zu Ohren kommt" meinte er erstaunt.

"Es scheint wohl so" sagte Sait.

Der Arzt wischte das Blut unterhalb der Wunde weg und reinigte den Schnitt mit dem reinen Alkohol, der sich in der Glasflasche befand. Arsura verzog kurz das Gesicht, als das helle Tuch mit der Flüssigkeit auf die Wunde gedrückt wurde. Der Arzt tupfte das überschüssige Blut weg, nahm das Tuch beiseite und begutachtete den Schnitt erneut.

"Das wird eine Narbe geben. Der Schnitt kann offen bleiben, das brauche ich nicht zu nähen. Allerdings solltest du die Wunde nachträglich pflegen, ansonsten könnte sie sich entzünden. Ich werde dir eine Salbe mitgeben, die du zwei- bis dreimal am Tag auftragen kannst. Sollten irgendwelche Schmerzen auftreten, die Wunde starke Rötungen oder Eiter zeigen, komm wieder hier her" erklärte der Arzt ihr.

Arsura nickte verstehend. Der Mann stand auf, ging zu einem Schrank, zog eine Schublade heraus und griff hinein. In seiner Hand hatte er ein kleines hölzernes Tiegelchen, das er Arsura in die Hand drückte.

"Dünn auftragen. Das sollte für etwas über vier Tage reichen. Wenn sie leer ist, komm her und hole dir neue, falls die Wunde bis dahin nicht geschlossen ist" wies der Mann sie an.

"Dankeschön" sagte Arsura und stand auf.

"Bis demnächst" verabschiedete Sait sich und ging mit Arsura wieder die Treppe hinunter.

Die beiden verliefen das Nebengebäude und gingen wieder in die Hauptfestung zurück. Dort bog Sait kurz vor der Bibliothek rechts in einen Korridor ein und Arsura folgte ihm.

"Wo gehen wir jetzt hin?" fragte sie ihn neugierig.

"Zur Schneiderin. Du brauchst noch eine Robe" erklärte Sait ihr kurz.

"Später kannst du dann mit zum Theorieunterricht kommen. Ich denke, das sollten wir schaffen. Vorher will ich dir noch zeigen, wo hier die wichtigsten Orte sind. Außerdem solltest du meine Zimmergenossen noch kennenlernen."

"Mit wem teilst du dir denn das Zimmer?" wollte Arsura wissen.

"Malik und Altair" antwortete Sait.

"Wirklich?! Das ist ja toll!" freute Arsura sich plötzlich.

Als sie nach links abgebogen waren, hielt Sait verwirrt an.

"Wieso freust du dich da so?" wollte er wissen.

"Malik ist mein bester Freund. Ich kenne ihn jetzt schon seit zwei Jahren und er ist unter anderem dafür verantwortlich, dass ich über Dächer springen und Schwertkampf kann" erklärte Arsura verlegen.

"Ach, dann bist du das. Malik hat von dir erzählt. Er meinte, du wärst bisher das einzige Mädchen, dass ihm begegnet ist, das es schaffen könnte, Assassine zu werden" sagte Sait überrascht.

"Das kann vielleicht sein" meinte Arsura gedehnt.

"Er wird ziemlich überrascht sein."

"Das glaube ich auch. Na komm" sagte Sait und ging weiter.

Arsura folgte ihm erneut. Sie liefen weiter den breiten Korridor entlang, bis Sait am Ende des Ganges vor der einzigen Tür stehen blieb. Er klopfte beherzt dagegen und öffnete sie dann. Als Arsura den Raum betrat, schlug er der Geruch von Stoffen entgegen. Sie sah sich um. Es gab nur ein breites, großes Fenster in diesem Raum. Es war an einer Seite offen und dahinter war ein kleiner Balkon. Überall auf den Tischen lagen Stoffe in Rot, Weiß und Grau. Diverse Schuhe standen auf dem Boden vor den Regalen, in denen noch mehr aufgerollte Stoffe waren. Auch braunes Leder war in den Regalen, silberne Verzierungen lagen in kleinen Kästen daneben und eine junge Frau stand vor einem großen Tisch und zog mit weißer Kreide Linien auf einer großen grauen Stofflache.

"Seid gegrüßt, Schneiderin" sagte Sait.

Die Frau blickte auf. Ihre Haare waren Schwarz und ihre Augen waren so dunkelbraun, dass sie fast dieselbe Farbe hatten.

"Hallo Sait. Was kann ich für dich tun?" fragte sie freundlich.

Ihre Stimme klang weich und nicht zu hoch. Sie hatte einen angenehmen Klang.

"Unsere neue Novizin hier braucht eine Robe" sagte er.

Die Frau musterte Arsura.

"Ihr habt ein Mädchen bei euch in der Bruderschaft? Seit wann denn das?" wollte sie verwirrt wissen.

"Seit eben gerade erst" antwortete Sait.

"In Ordnung. Ich muss mal schauen. Novizenroben hab ich ja in Hülle und Fülle da. Die Novizen, die befördert werden, geben ihre alten Roben oft wieder bei mir ab. Allerdings weiß ich nicht, ob ich eine da habe, die dir passen könnte" überlegte die Schneiderin.

"Sait, ich bitte dich hier zu warten. Ich muss schauen, was ich da habe. Du kommst mit mir."

Die Schneiderin lief los und Arsura folgte ihr. Sie ging um ein Stoffregal herum und dahinter verbarg sich ein kleiner Raum ohne Tür, der nur einen einfach Durchgang hatte.

"Ich werde dir provisorisch erst einmal etwas geben. Ich werde deine Maße nehmen und dir eine passende Robe schneidern. Allerdings kann das ein paar Tage dauern. Bis dahin wird es aber auch so gehen" meinte die Frau.

Sie griff nach rechts und holte eine Robe hervor und hielt sie vor Arsura hin. Das ging eine Weile so. Entweder es war zu groß, zu weit, zu eng oder passte anderweitig nicht. Schließlich hatte die Schneiderin etwas gefunden und drückte es Arsura in die Hand. Sie stellte sich in Durchgang und schälte sich aus ihren Klamotten. Die Schneiderin half ihr in die Robe hinein und prüfte dabei, ob sie passte.

"Das Oberteil ist etwas weit, aber die Hose und auch die Schuhe passen. Jetzt bekommst du noch deine Schärpe und den Ledergurt. Außerdem werde ich dir gleich einen Gürtel mit einer Schwertscheide geben, damit du deine Waffe nicht dauernd so umhertragen musst" erklärte die Frau.

Sie zupfte die Kleidung zurecht, holte besagte Lederutensilien und die Schärpe, dann legte sie es Arsura an.

"Fertig" lächelte sie.

Arsura trat um die Ecke und blickte in den großen Spiegel, der dort stand. Die Robe war komplett in Grau gehalten. Das Oberteil und die knielange Robe mit der Kapuze waren etwas heller als die Hose. Der Ledergurt lief unter ihrem linken Arm durch, weit genug von der Achsel entfernt, um nicht zu reiben, dann über den Rücken und Schulter wieder nach vorne. Eine weiter Teil lief vom Rücken unter dem rechten Arm durch und wurde oberhalb der rechten Brust mit einem silbernen Dreieck, das reichlich verziert war, zusammengehalten. Die rote Schärpe lief unter dem Ledergürtel mit der Aufhängung für die Schwertscheide entlang. Zwei lange Teile der Schärpe hingen vorne und hinten waagerecht nach unten, endeten dort, wo auch die Robe endete und rundeten das Bild ab. Ihr Schwert hing in einer dunkelbraunen Lederscheide an drei Lederriemen an ihrem Gürtel fest und diese ließen es senkrecht nach unten zeigen. Die hellbraunen Lederschuhe waren bequem und passten wie angegossen. Arsura drehte sich leicht. Sie konnte kaum fassen, dass sie wirklich die Assassinenrobe tragen durfte. Sait lachte leicht.

"Wenn du damit fertig bist, dich zu bewundern, können wir dann gehen?" fragte er sie amüsiert.

Etwas verlegen wandte Arsura sich von ihrem Spiegelbild ab.

"Oh. Ja, natürlich" meinte sie.

Die beiden verabschiedeten sich und gingen. Sait kündigte ihr an, dass sie jetzt erst noch schnell die anderen wichtigen Örtlichkeiten begutachten würden, dann würde er mit Arsura hoch zu den Schlafgemächern gehen. Er wollte sich selbst noch ein wenig ausruhen, bevor er zum Unterricht musste. Die beiden ging eine große Treppe hinunter und standen in einem großen Saal.

"Wenn du da rechts hinschaust, siehst du den Eingang zum Speisesaal. Dort wird einmal Morgens und einmal Abends gegessen. Rechts geht es zu den Unterrichtsräumen. Wir haben drei davon. Meistens sind wir im ersten gleich rechts, aber das kann sich auch ändern. Wir kriegen es auf jeden Fall immer mit. Und hinter uns..."

Sait drehte sich um und zeigte auf eine Tür. die direkt am Fuße der Treppe auf der linken Seite lag.

"...ist die Waffenkammer. Wenn du etwas brauchst, dir etwas fehlt oder sonst etwas von Nöten ist, bekommst du es da" beendete Sait seinen Vortrag.

"Und was ist da vorne?" wollte Arsura wissen und zeigte auf die große Flügeltür.

"Diese Tür darf man erst kurz vor seiner Prüfung zum Assassinen betreten. Was genau dahinter ist, weiß ich allerdings auch nicht" antwortete Sait wahrheitsgemäß.

Arsura nickte verstehend.

"Gut. Das war's erst mal. Lass uns hochgehen" sagte Sait schließlich.

Arsura folgte ihm wieder. Sie liefen erneut an der Bibliothek vorbei, dann wieder einige Steintreppen hinauf, bis sie schließlich zu einem Gang oberhalb des Großmeisterbüros gekommen waren. Auf der linken Seite war eine massive Steinwand, die andere wurde nur von einem Geländer abgegrenzt. Arsura warf kurz einen Blick über das Geländer und stellte fest, dass es hier ein Stückchen hinunterging. Sait lief auf einen runden Durchgang zu, hinter dem sich eine weitere Treppe befand. Die beiden nahmen die Stufen und kamen zu einem weiteren langen, breiten Korridor. Sait lief auf schnurstracks auf die letzte Tür in diesem Gang zu und klopfte gegen das Holz. Es dauerte einen Moment, dann wurde er hineingebeten. Er öffnete die Tür und betrat den Raum. Arsura tat es ihm gleich. Das Zimmer war groß. An der Wand gegenüber befand sich ein großes vergittertes Fenster. Die Stäbe waren schwungvoll und in der Mitte befand sich das Assassinenzeichen. Rechts und links davon befanden sich an den entsprechenden Wänden vier Betten. Arsura sah kurz nach rechts und sah dort ein paar einfache Schränke, in denen man offenbar Sachen verstauen konnte. Auf der linken Seite standen ebenfalls welche davon. Unter dem großen Fenster stand ein großes Schreibpult mit vier Stühlen daran. Der Tisch war übersäht mit Pergamenten und Büchern und auf zwei von den vier Stühlen saßen zwei Jungs, die Arsura nicht ganz fremd waren. Altair und Malik sahen auf, als Sait mit Arsura das Zimmer betrat.

"Hallo Sait und äh... hallo Arsura. Was machst du denn hier?" fragte Malik verwirrt.

Noch mehr haute ihn die Tatsache um, dass Arsura eine Assassinenrobe trug. Malik zählte eins und eins zusammen und dann fiel im die Kinnlade herunter. Selbst Altair staunte nicht schlecht.

"Dreimal darfst du raten" grinste sie zurück.

Malik stand auf und ging auf seine beste Freundin zu. Dann umarmte er sie erst einmal.

"Glückwunsch! Ich hätte nicht gedacht, dass du es schaffst, aber... wow, also ich bin echt überrascht! Super gemacht!" freute Malik sich.

Arsura lächelte.

"Danke. Ich werde mir übrigens mich euch dreien ein Zimmer teilen. Das heißt, wir haben noch viel Zeit um uns auszutauschen" sagte sie.

"Das werden wir auch brauchen. Du hast eine Menge Stoff nachzuholen. Nur weil du die Praxis kannst, heißt das noch lange nicht, dass du die Theorie auch beherrscht. Du musst ganz schön Pauken, um den Stoff nachzuholen" meinte Malik.

Er klopfte ihr auf die Schulter.

"Aber, du kriegst das schon hin."

"Wenn sie Abbas schon besiegt hat, sollte der Rest eigentlich kein Thema sein" meinte Sait.

"Du hast Abbas besiegt?" fragt Altair nun ungläubig, stand auf und ging auf die drei zu.

"Es war ja nur ein Übungskampf" beschwichtigte Arsura.

"Nicht der Rede wert."

"Na ja, wir werden sehen, wie er darauf reagiert" meinte Malik gelassen.

"Gut, was steht heute noch an?" wollte Arsura wissen.

"Theorieunterricht, Essen und dann haben wir für den Rest des Tages frei. Die älteren Novizen bereiten sich auf ihre Prüfung vor und beschlagnahmen für heute den Übungsplatz, deswegen haben wir frei" erklärte Malik kurz.

"Ich will mich noch ein wenig vorbereiten. Wir haben ja noch zwei Stunden. Altair, was hatten wir denn zuletzt?" fragte Sait an seinen Zimmergenossen gewandt.

"Beinarbeit im Schwert- und Nahkampf. Die ganzen Schritte und so weiter. So weit ich weiß, geht es heute mit den verschiedenen Kampftechniken mit Schwert weiter" erklärte er kurz.

"Uff" machte Malik.

"Ich sollte auch noch ein Weilchen die Nase in die Bücher stecken."

"Wenn ich dich nicht hätte, Altair, wäre ich öfter mal aufgeschmissen, denn so gut passe ich im Unterricht nicht immer auf" meinte Sait ehrlich.

"Ich schau einfach mal mit rein und gucke, was ich weiß" sagte Arsura und setzte sich dazu.

Die vier schauten noch eine Weile in ihre Unterlagen, dann beschlossen sie noch etwas auszuspannen, bevor sie sich auf den Weg zum Unterricht machten.



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