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World of Eden Lake

Kurzgeschichtensammlung
von

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Melody of silence

Jetzt saß ich hier, in einem hellgrau gefliesten Raum. Sperrig bestückt, mit einem hölzernen Tisch und zwei recht unbequeme Stühle und auf einem saß ich gerade. » Weshalb?!« Weshalb, was? Ich fragte mich was er mit dieser Frage bezwecken wollte. Lächelnd schaute ich an und zuckte mit meinen schmalen Schultern. » Sie scheinen ihre Situation zu unterschätzen? «, sagte er nachdem Sergeant Brown den Raum wieder verlassen hatte. Bis jetzt hatte ich noch nicht viel geredet – wieso auch, er wollte was von mir und nicht ich von ihm?!
 

Aber wer bin ich? Mein Name ist Tyson Tracer, ich bin noch nicht sonderlich lange Volljährig, aber meine Strafakte ist unschlagbar und ich wurde vor wenigen Stunden verhaftet.

Ich lachte. Er schaute mich an und fuhr sich neben bei durch seine Braun-grauen Locken. Er schien dieses Verhör nicht zum Lachen zu finden. Ein leises knurren seinerseits war schon seit längerem zu hören. Oh ja ich amüsierte mich hier. » Haben Sie eine Zigarette für mich? «, fragte ich ihn und wackelte mit den – in Handschellen liegenden – Hände.
 

Kurze Zeit später hatte ich eine Zigarette. Ich beobachtete, wie der Rauch langsam zur Decke stieg zuckte jedoch zusammen als der Bureau Chief – meine Strafakte – auf den Tisch krachen ließ.

Er schaute mich mit seinen Stahlblauen Augen an – und ich, ich erwiderte den Blick. Meine Augen schimmerten wie pures Gift. Sie hatten eine unnatürliche Grüne Farbe – jedoch waren sie echt.

»Wieso? «, er schaute mich an. »Wieso? «, ich schaute ihn fragend an. » Sie sollten sich etwas deutlicher Ausdrücken! « Mein Lächeln war zuckersüß. »Tyson,… « Er stellte wieder eine Frage. » Ich frage mich - weshalb eine junge Frau wie Sie, eine solche Strafakte hat – und wir reden hier nicht über Delikte, wegen zu schnellen Fahren! « » Sie liest sich wie ein Bestsellerroman, finden sie nicht? « Ich lachte wieder, er fand es nicht zum Lachen, mal wieder! » Was muss in der Vergangenheit passiert sein, das eine Frau so wird? «, ich schaute ihn an – als er seinen letzten Satz ausgesprochen hatte. »Viel! «, das war meine einzige Antwort – jetzt schwieg ich.
 

Ihr interessiert euch auch für meine Vergangenheit und weshalb ich eine solche Akte habe. Das alles begann in meiner Kindheit. Oh ja, meine Kindheit war kurz. Um ehrlich zu sein, sie endete im Sommer vor 17 Jahren.
 

Die warme Sommerluft streifte ihnen durch die Haare, fröhliches Lachen durchschnitt die Luft in dem Garten. Es war der Garten hinter dem Haus, in dem sie wohnte. Ein kleines Mädchen tollte mit ihrer Schwester und ihrem Schäferhund über die Wiese. Ihre Eltern saßen, zurück gelehnt in den Stühlen auf der Terrasse. Es war ein wirklich schöner Sommermorgen. »Teddy, komm her«, rufte sie immer wieder. »TEDDY! «, sie rannte nach vorne – und hörte nur noch die quietschenden Reifen eines Schwarzen SUVs. »Ted-dy? «, fragte sie mit zittriger Stimme. Auch sie lief auf die Straße. Teddy, der 6 Jahre alte Schäferhund, leckte sich nur die Pfote und schaute das kleine Mädchen in ihrem Orangenen Sommerkleid an. Er richtete sich etwas auf und leckte ihr über das Gesicht. Als die Reifen gequietscht hatten – rannten die Eltern nach vorne. Sie hatten Angst um ihre jüngste Tochter – die schon in ihrem jungen Alter von 4 – ein kleiner Wirbelwind sein konnte. Sie hatte ihren auch sehr oft ihren eigenen Kopf – schon von der Geburt an – weshalb sie auch den Namen Tyson bekam. » Er hat sich bestimmt verletzt – Mama «, sagte Tyson als ihre Mutter sie hochhob.
 

Am Abend saßen sie zusammen im Wohnzimmer – und schauten wie jeden Sonntagabend – eines der Zahlreichen Märchen, welche sowohl Tyson und auch Ashley, ihre ältere Schwester mochten. Man konnte sagen dass es ein Ritual – in der Familie Tracer war.

Dieses Ritual wurde jedoch durch das bersten einer Glasscheibe unterbrochen. Die kleinen Mädchen schrien auf, sie hatten Angst. Tyson klammerte sich in den weichen Pullover ihrer Mutter. An diesem Tag – und genau jetzt sollte die Kindheit von Tyson Tracer enden.
 

[…]
 

Lange Stunden später, saß Sie – auf einem Stuhl – mit einer Decke um ihren kleinen Körper. Sie zitterte, war mit Blut beschmiert und starrte nur auf einen Punkt. Die letzten Stunden waren eine Reise in die Hölle und wieder zurück.

In ihren Augen sah man, das sie Schrie – lautlose Schreie drangen über ihre Lippen. Ihr schweigen wurde immer lauter – es nahm eine höllische Lautstärke an.
 

Bis heute schwieg ich – das Schweigen war noch immer so Laut – wie am ersten Tag, an dem Tag an dem ich meine Familie, mein Leben und meine Kindheit verlor.



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