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Wege des Lebens

von

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Zusammenarbeit

Yukiko ließ sich entsetzt auf die Couch plumpsen. „Wieso Mörder? Toichi ist doch bei einer seiner Zaubershows verunglückt?“

Kaito drehte sich der Cousine seines Vaters zu und sah sie ernst an. „Das haben alle geglaubt, aber ich bin mir sicher, dass es Mord war.“

„Wer sollte so etwas tun?“ Yukikos Stimme brach.

„Jemand der herausgefunden hat, wer Kid wirklich ist“, schlussfolgerte Conan ernst. „Aber warum sollte derjenige ihn gleich töten wollen?“ Seine blauen Augen starrten den Oberschüler an. Er glaubte nicht, dass Kaito die gesamte Wahrheit erzählt hat.

Kaito setzte sein Pokerface auf. Von Pandora würde er ihm nichts sagen. Viel zu gefährlich war die Tatsache, dass die Organisation es mit bekommen würde und sie alle wären dann in Lebensgefahr. „Das versuche ich durch die Verkleidung herauszufinden.“

Irgendein Detail fehlte da noch. Conan überlegte hin und her, aber er wusste nicht was es sein könnte. Stattdessen wurde er aus seinen Gedanken gerissen.

„Jetzt bist du dran, Shin-chan“, zog ihn Kaito auf und verschränkte seine Arme vor der Brust. Auffordernd hielt er den Blickkontakt zu dem Oberschüler im Körper des Grundschülers aufrecht.

„Gin und Wodka gehören zu einer Organisation. Ich nenne sie Die Männer in Schwarz“, erzählte Conan.

Kaito überlegte, ob es eine Verbindung zwischen Snake und Spider und dieser Organisation geben könnte.

„Ich bin ihnen damals in einem Freizeitpark aufgelauert. Weil ich etwas gesehen habe, was ich nicht hätte sehen sollen, schlugen sie mich nieder und verabreichten mir dieses Gift. Statt mich zu töten, schrumpfte es meinen Körper.“

„Was ist das für ein Gift?“ Kaito konnte kaum glauben was er da hörte.

„Apoptoxin 4869, die Kurzform lautet APTX 4869“, antwortete Haibara unerwartet.

„Woher kennst du das? Wer bist du eigentlich?“ Kaitos blaue Augen funkelten Ai Haibara an.

„Mein Name ist Shiho Miyano, ehemaliges Mitglied der schwarzen Organisation. Deckname: Sherry!“ Sie funkelte ihn an. „Ich habe das Gift erfunden.“

Kaitos Blick in diesem Augenblick war unbezahlbar. Conan beobachtete seinen Cousin genau.

Er verlor doch tatsächlich in diesem Moment sein Pokerface. „Und du wusstest nichts von den Nebenwirkungen?“

Ai's Blick verfinsterte sich. „Glaubst du wirklich, ich würde freiwillig schrumpfen?“

Conan mischte sich wieder ein. „Die schwarze Organisation hat immer noch das Gift. Wir wissen nicht, ob sie bereits wissen, dass wir nicht tot sind.“

„Keiner von ihnen wird sich freiwillig das Gift einflößen lassen“, widersprach Ai.

Kaito schluckte, seine Sorgen um seine Freundin wuchsen enorm an. „Sie haben Aoko.“

Die beiden Grundschüler wechselten einen besorgten Blick: „Wenn sie an ihr das Gift testen...“, begann Ai, die Angst in ihrer Stimme konnte sie kaum unterdrücken. Ihr waren die Ausmaße sofort klar. Gin wusste dass sie verschwunden war, ahnte dass sie abgetaucht war, aber er wusste nicht, dass sie in dem Körper eines Kindes steckte. Sollte er diese Information haben, war es für ihn ein leichtes sie zu finden, sie zu fangen, sie einzusperren, sie … Ai schluckte und ihre Gesichtsfarbe wechselte schlagartig auf Leichenblass.

Yukiko stand auf und ging zu dem kleinen Mädchen. Sie legte behutsam eine Hand auf ihre Schulter und führte sie zur Couch. „Ich denke es ist besser wenn du dich hinsetzt.“

Kaito wurde bewusst, in welcher Gefahr Aoko schwebte. Sie würde zum Kind werden und wie Kudo und diese Ai auf ein Gegengift hoffen und warten. Er konnte nichts tun, außer endlich nach ihr zu suchen und sie retten, bevor es zu spät war.

Auch Conan wusste um die Gefahr in der sie sich befanden, dennoch gab es da ein Detail, dass sie bisher nicht gesehen haben. „Sie werden ihr nichts tun“, widersprach er ernst und laut.

Kaito wollte endlich starten und mit seiner Suche beginnen. „Was lässt dich da so sicher sein?“

Der Schülerdetektiv im Kinderkörper sah auf in das Gesicht des Oberschülers. „Die Tatsache, dass sie glauben Ran entführt zu haben. Sie wollen an mich ran. Sie wissen aber nicht, dass ich in diesem Körper stecke.“

Der Teilzeitdieb wusste im ersten Moment nicht, von was der Kleine sprach.

Yusaku verstand es aber und stand auf: „Sie müssen das Krankenhaus beobachtet haben. Als sie dich gesehen haben, haben sie dich vermutlich mit Shinichi verwechselt.“

Conan nickte seinem Vater zu: „Richtig. Rans Autounfall und Aokos Schusswunde waren keine Zufälle. Sie ahnen dass ich überlebt habe und versuchen mich zu ködern.“

„Gin ist unberechenbar. Wenn er ahnt, dass du überlebt hast, dann müssen wir schnell handeln.“

Überrascht drehten sich alle der leisen, zittrigen Stimme zu, die von der Couch erklang. Ai sah sehr ängstlich aus.

Kaito stutzte über die geschrumpfte Frau. Warum war sie so ängstlich? Immerhin gehörte sie mal zu dieser Organisation, war ein Teil davon.

„Ich weiß nicht, woher er wissen könnte dass ich überlebt habe“, gestand Conan bedrückt. „Aber ich bin mir ganz sicher, dass sie noch nicht über die Wirkung des Giftes Bescheid wissen.“ Seinetwegen waren sie alle in Gefahr. Seine Eltern, der Professor, Kaito, Aoko, Haibara und Ran. Genau das wollte er doch immer vermeiden. Er wollte niemanden in sein Dilemma mit hineinziehen, niemand sollte wegen ihm leiden.

„Und jetzt Kudo? Wer kann uns die entscheidenden Hinweise geben, Mister Meisterdetektiv?“

„Ich brauch Zeit“, wich Conan aus, aber Kaito fauchte: „Die haben wir aber nicht!“ Er stopfte sich seine Hände in die Hosentasche und überlegte: „Wer weiß wann sich dieser Gin wieder meldet. Daher werde ich aktiv werden.“

„Was hast du vor?“

Kaito drehte sich zum Fenster und blickte hinaus in den dunklen Garten. „Kid wird sich melden und dieses Mal eine Nachricht an die Organisation schicken.“ Vielleicht konnte er sie so aus ihrem Versteck locken und einen Hinweis auf Aokos Verbleib herausfinden.

„Du glaubst doch nicht wirklich, dass Gin sich so leicht provozieren lässt?“ Ai stand wieder auf. „Du kennst ihn nicht. Glaub mir, er bestimmt wann und welche Informationen er dir zukommen lässt.“

„Und wir können nichts weiter tun als warten?“ Kaito schnaubte. Mit dieser Aussage konnte und wollte er sich nicht zufrieden geben.

„Das wirst du müssen“, stimmte Conan zu. „Mir gefällt das auch nicht, aber uns bleibt im Moment noch keine Wahl.“

Kaito zog seine Augenbrauen zusammen. Er überlegte angestrengt, wie er Aoko helfen konnte, wo er sie suchen, gar finden konnte.

Plötzlich klingelte ein Handy. Es war Kaitos.

Er zog es aus der Tasche und nahm das Gespräch an. Alle verharrten still, niemand sagte etwas, bis er das Telefonat beendete. Er seufzte und wandte sich dann zum Gehen. „Meine Mutter, ich soll nach Hause kommen.“

Conan folgte ihm zur Türe. „Du machst keinen Blödsinn?“

Selbst wenn er sich auf die Suche begeben würde, wüsste er nicht einmal wo genau er suchen sollte. Kaito sah ein, dass ihm vorerst keine andere Möglichkeit blieb, als abzuwarten und auf den nächsten Schritt der Organisation zu warten. „Ich mache nie Blödsinn!“ Der Oberschüler des Ekota Gymnasiums öffnete die Türe und trat in die Dunkelheit hinaus.

„Wenn dir etwas auffällt ruf mich an“, bemerkte Conan und reichte seinem Cousin einen Notizzettel.

Kaito betrachtete die Zahlenabfolge und nickte zu. Den Zettel nahm er nicht entgegen.

Stirnrunzelnd zog der Detektiv seine Hand zurück, bis ihm einfiel, dass Kid in Sekundenschnelle sich sämtliche Daten merken konnte. Diese Telefonnummer zu merken, war mit Sicherheit ein Klacks für den Meisterdieb 1412 in 2. Generation.

„Wir treffen uns morgen nach der Schule im Krankenhaus. Da sie bereits annehmen Ran entführt zu haben, werden sie vermutlich dieses nicht mehr beschatten. Wir sehen uns dort die Aufzeichnungen an und finden vielleicht einen Hinweis.“

Kaito nickte nur. Langsam sah er ein, dass er mit Hilfe des Schnüfflers eher eine Spur finden konnte.

„Außerdem hab ich eine Bitte an dich“, bemerkte Conan noch sehr ernst. „Ich konnte mich nicht von Ran verabschieden...“

„Schon klar“, stimmte Kaito zu und nickte. „Wir sehen uns morgen.“ Langsam verschwand der Oberschüler in die Nacht.
 

Die Schmerzen in ihrer Seite waren so unerträglich. Was würde Aoko für ein Schmerzmittel geben. Es tat so weh. Sie spürte wie das Blut wieder austrat. Die Wunde war aufgerissen.

Sie erinnerte sich wieder an ihren Entführer. Dieser blonde Mann, der ins Zimmer kam und sie betäubte... Er kam ihr so bekannt vor.

Wieder ein schmerzender Stich, bei dem ihr kurz schwarz vor Augen wurde. Sie biss die Zähne zusammen und konzentrierte ihre Gedanken. Nur nicht ohnmächtig werden, bleib bei Bewusstsein, ermahnte sie sich selbst.

Woher kannte sie diesen Mann? Sie war sich sicher ihn bereits mal gesehen zu haben, aber wo nur? Wo war das?

Wieder durchzuckte sie der Schmerz. Sie krümmte sich, presste ihre Hand auf die Wunde und Tränen schossen ihr in die Augen. Warum passierte das alles? Warum gerade ihr? Was hatte sie nur getan, dass das Schicksal es nur so grausam mit ihr meinte.

Die Tränen lösten sich vereinzelt und kullerten über ihre blassen Wangen.

Schritte näherten sich und blieben vor der Türe stehen.

Schnell wischte sich Aoko die Tränen aus den Augen. Niemals würden ihre Entführer sie weinen sehen – diese Freude wollte sie ihnen nicht gönnen.

Das Türschloss schepperte und mit einem lauten Quietschen wurde die Türe geöffnet. Von der Dicke her war dies eine Brandschutztüre. Dann traten sie ein. Zwei in Schwarz gehüllte Männer, sie trugen Sonnenbrillen, wobei dem einen sein langes blondes Haar offen über den Rücken fiel.

Das war ihr Entführer.

Das war er.

Wegen diesem Mann saß sie hier. Wütend funkelte sie die beiden Fremden an. Der andere war ein kräftiger Schrank, seine Hände in den Jackentaschen verborgen und als Aoko auch diesen genauer betrachtete, zuckte sie zurück.

Der hatte auf sie geschossen.

Das war der Mann, der sie angeschossen hatte.

Unsagbare Angst überzog plötzlich ihren Körper und lähmte sie. Er hatte es bereits einmal getan, so würde er es wieder tun.

„Gut geschlafen?“, höhnte der Blonde.

Aoko blieb stumm. Stattdessen sah sie nun ängstlich zwischen den beiden Männern hin und her.

„Ist ja auch egal“, antwortete er selbst auf die Frage und trat auf das Mädchen zu. Vor ihr blieb er stehen. „Wo ist er?“

Nicht so recht wissend wovon der Entführer sprach, hakte sie nach. „Wer?“

„Dein Freund!“

Kaito? Aoko riss die Augen auf. Was hatte Kaito mit diesen Männern zu schaffen? Sie verstand nicht, weder den Sinn noch die Logik. Was wollten diese gefährlichen Männer von Kaito?

„Du willst also nichts sagen“, stellte er fest und drehte sich wieder um. „Glaub mir irgendwann wirst du reden.“ Er blickte über seine Schulter zurück und betrachtete das zusammengekauerte Mädchen auf dem Boden.

Eine weitere Person trat ein, in ihrer Hand einen Verbandskasten. Eine Frau mit wasserstoffblondem Haar. Auch sie war ganz in Schwarz gekleidet und trug eine Sonnenbrille.

Aoko stutzte. War sie hier in einem Film? Waren das die Men in Black? Eine Geheimorganisation? Die Yakuza? Der Vorteil dieser Sonnenbrillen war schlicht und einfach erklärbar, Aoko konnte kein einziges Gesicht erkennen.

„Was willst du hier?!“

Bei dem Klang seiner Stimme zuckte Aoko zusammen. Sie hatte etwas beängstigendes, war kalt und abgebrüht.

„Die Kleine verarzten“, antwortete die Frau furchtlos. Sie ging an dem kräftigen Mann vorbei und auf den Blonden zu. Sie war etwas kleiner als er, schien aber überhaupt keine Angst zu haben. „Befehl vom Boss: Tot nützt sie uns nichts!“

Widerwillig, aber schweigend verließen die Männer den Raum, während sie hinter sich die Türe zuzogen. Ein unerträgliches Quietschen erklang dabei.

Aoko sah, wie die Frau den beiden nachblickte und erkannte nichts in dem Gesichtsausdruck, außer dass sie ihre Mundwinkel grimmig verzog. Im nächsten Moment kniete sich die schlanke, blonde Frau vor sie und stellte den erste Hilfekoffer ab. „Kannst du dich hinlegen?“

Aoko weigerte sich. „Warum bin ich hier? Wo bin ich? Und was wollen Sie von mir?“

Ein schmales Lächeln umspielte die Lippen der Fremden: „Alles zu seiner Zeit, Angel.“

Ihre Augen wurden vor Überraschung größer, weil die Stimme plötzlich sanft und warm klang. Aber viel Zeit zum Nachdenken blieb Aoko nicht, denn schon wieder fuhr ein stechender Schmerz durch ihren Körper. Schwer atmend krümmte sie sich wieder zusammen und senkte den Kopf. Es tat so weh.

„Lass mich dir helfen“, forderte die Blonde nachdrücklich. Im nächsten Moment half sie der Gefangenen sich hinzulegen und schob das Schlafanzugoberteil hinauf. Die Bauchwunde blutete, war an einer Stelle der Naht aufgerissen. „Das sollten wir wieder hinbekommen“, stellte sie fest und begann in dem Verbandskasten zu suchen.

Aufmerksam betrachtete Aoko die Frau. Warum half sie ihr? Doch dann beantwortete sie sich selbst die Frage. Tot nützte sie ihnen nichts. Aber warum? Und immer noch wusste sie nicht was Kaito mit der ganzen Sache zu tun haben soll.

Sie fühlte wie die Frau an ihrer Wunde hantierte. Es schmerzte, aber Aoko biss die Zähne zusammen.

Die Fremde verarztete sie und verband die Wunde. Danach stand sie auf, ging zum Waschbecken und zog einen kleinen Plastikbecher aus ihrer Tasche hervor. Schnell war Wasser eingefüllt und sie kam zurück zu Aoko. „Hier trink das.“

Das braunhaarige Mädchen richtete sich auf und trank einen Schluck.

Im nächsten Moment zog die Blonde eine kleine Kapsel hervor und hielt sie der Oberschülerin vor den Mund.

Skeptisch betrachtete Aoko die weiße Kapsel und kniff fest ihre Lippen aufeinander.

Die in schwarz gekleidete Frau begann zu lachen und ihr Lachen klang so warm und freundlich, dass die Entführte überrascht aufsah. Erst als sie sich ein wenig beruhigt hatte, erklärte sie: „Keine Sorge, ich werde dich nicht vergiften, wie gesagt brauchen wir dich noch.“ Sie sah auf die kleine Kapsel in ihrer Hand. „Das ist ein Schmerzmittel. Du hast doch Schmerzen, oder etwa nicht?“

Aoko nickte zögerlich. Unsagbare Schmerzen und sie waren kaum auszuhalten.

„Nimm sie schon zu dir: Andere würden das nicht für dich tun, weil sie Antworten erwarten.“

„Welche Antworten?“, hakte Aoko sofort nach.

Die Fremde reichte ihr die Schmerzkapsel und wand sich dann dem Verbandskasten zu. Sie räumte diesen wieder ein und schloss ihn. „Ich gebe dir einen guten Rat, Angel. Wenn Gin dich fragt, antworte. Er ist unberechenbar.“

„Gin?“, wiederholte Aoko verwirrt.

Ein mitfühlendes Lächeln, dann stand die schlanke blonde Frau auf und verließ wenig später den Raum.

Als die Tür ins Schloss fiel, hörte Aoko einen Schlüsselbund und Schritte, die sich entfernten.

Sie war wieder allein. Gefangen in einem gefließten, kalten Raum.

Ihre Augen wichen zu ihrer Handfläche. Lange sah sie auf die kleine weiße Kapsel in ihrer Hand. War das wirklich ein Schmerzmittel? Sie spürte das Stechen, als würde jemand mit einem Messer in der Wunde herum rühren. Sie krümmte sich wieder leicht und blickte entschlossen auf ihre Hand. Was hatte sie denn schon zu verlieren? Im nächsten Moment nahm sie die Kapsel zu sich und trank einen großen Schluck Wasser aus dem Pappbecher.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-12-29T23:43:14+00:00 30.12.2014 00:43
Spitzen Kapitel


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