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Bi-Sho-Nen

von

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Shopping

Kaum waren die drei im Zoo angekommen, war das Eis auch schon zwischen ihnen gebrochen. Ihr Redefluss war wirklich beachtlich und er ließ sich von ihr zu jedem Gehege schleifen, während sie ihm von jedem Tier alles erzählte, was sie wusste. Da John bereits früh mit kleinen Kindern zu tun hatte, wusste er genau, was zu tun war, um die Kleine bei Laune zu halten.
 

Seiji beobachtete das Ganze lächelnd und mischte sich nur ein, wenn die zwei zwischendurch mal wieder merkten, dass sie nicht alleine waren. Er fühlte sich zwar ein klein wenig vernachlässigt, doch er konnte nicht leugnen, dass die freudigen Gesichter der beiden auch ihn glücklich machten. Als er auf dem Weg zu John war, hatte er zunächst bedenken, wie dieser reagieren würde. Mit einer solchen Wendung hatte er definitiv nicht gerechnet.
 

Nachdem sie alles gesehen hatten, machten sich die drei auf den Rückweg. Die kleine plapperte weiterhin pausenlos und ließ sich von ihrem Onkel Huckepack tragen. John grinste nur breit, da er soeben mitbekommen hatte, wie sich Seiji um den Finger hatte wickeln lassen. Aber der Kleinen hätte auch er nichts abschlagen können, was er natürlich nie zugeben würde.
 

Wieder zu Hause angekommen, ließ Seiji seine Nichte zu Boden gleiten und marschierten in den ersten Stock. Sie hörten Geschirr in der Küche klappern und steuerten daher erstmal den Raum an, ehe sie die Sachen von Beth abluden. Sam stand vor dem Herd, während Rafael am Küchentisch saß und eine Zeitung las. Beide klickten zur Tür als die zwei Männer sich bemerkbar machten.
 

„Oh, ihr seid ja schon da. Hunger?" Sam lächelte und blickte zur kleinen hinab, die sich wieder schüchtern hinter den Beiden versteckte.
 

„An eurer Stelle würde ich ja sagen... nachdem ich ihm gesagt habe, dass du deine Nichte mitbringst, hat er sich an den Herd gestellt und der Kleinen etwas gekocht." Rafael gab den Jungs ein bisschen mehr Hintergrundwissen, was Sam lediglich mit einem Schulterzucken abtat.
 

„Bei deren Kochkünsten, will ich mir nicht sagen lassen, dass ich ein kleines Kind in meinem Haus verhungern lasse." Sam stellte das Geschirr auf den Tisch ab und lächelte. „Ich hoffe, du hast Lust auf Spaghetti?"
 

Alle Augen waren auf die kleine Beth gerichtet, die schüchtern zu ihrem Onkel schaute und nachdem er ihr leicht zunickte, nickte sie Sam selbst eifrig entgegen.
 

„Du bist so eine süße Maus, ich könnte dich fressen." John konnte sich nicht zurückhalten und zog die Kleine auf seine Arme, um sie zu knuddeln. Die Knuddelattacke entlockte ihr ein Lachen und er drehte sich einfach von den Leuten weg, um die Küche zu verlassen. „Lass uns schnell die Hände waschen gehen und dann die leckeren Spaghetti essen. Ich habe riesen Hunger!"
 

Die Zurückgebliebenen schüttelten schmunzelnd die Köpfe. „Da fragt man sich, für wen du eigentlich gekocht hast... John oder Beth."
 

# # #
 

Der Rückweg der Beiden verlief schweigend. Jeder hing seinen Gedanken nach und Matt fühlte sich ein wenig Unwohl in seiner Haut. Das Alex letztendlich einfach aufgestanden war, ohne noch etwas zum Thema zu äußern, war sicher kein gutes Zeichen. Er konnte absolut nicht einschätzen, wie das Ganze nun mit ihnen weiter ging. Natürlich schätzte er Alex nicht so ein, dass er direkt zur Polizei oder zu ihren beiden Chefs laufen würde, doch da sie sich nun mal nicht so lange kannten, war er sich nicht ganz sicher. Am liebsten würde er den Anderen mitten auf dem Weg aufhalten und nachfragen, doch er konnte nicht. Stattdessen lief er mit angezogenem Schwanz neben ihm her und ließ es einfach darauf ankommen.
 

Wieder zurück in ihrer Wohnung nickte Alex noch einmal kurz in seine Richtung und verschwand auf sein Zimmer. Na, das lief ja schon mal prima. Seufzend machte er sich in Richtung Küche, da er Stimmen vernommen hatte. Als er nähertrat, erkannte er eine Kinderstimme und war sichtlich irritiert. Er betrat den Raum und sah die Vier mit einem kleinen Mädchen dasitzen. Hatte da jemand etwa eine Tochter verheimlicht? Sobald die Kleine ihn erblickte, verstummte sie sofort und schaute ihn schüchtern an.
 

„Habe ich etwas verpasst?"
 

„Ja, erstklassige Spaghetti. Die Kleine hat leider drei Portionen verdrückt und es ist nichts mehr übrig." John lehnte sich zurück und grinste den Jungen breit an, wohlwissend, dass alle Anderen gerade die Augen rollten. „Das ist Beth, Seijis Nichte. Was hast du denn gedacht?"
 

Matt ging auf die Gegenfrage gar nicht erst ein, da er mit seiner Antwort sowieso nur verlieren würde. Stattdessen marschierte er zur Kaffeemaschine und kam mit einer Tasse Kaffee zurück an den Tisch. Er hatte gerade keine Lust sich nach dem Gespräch mit Alex allein auf das Zimmer zurück zu ziehen, stattdessen waren die Sticheleien der Anderen um einiges erträglicher. Er musste zugeben, auch wenn er ständig aus der Haut fuhr, machten ihm die Sprüche nichts aus. Im Gegenteil, er hatte insgeheim Spaß daran und im Grunde konnte er die Anderen sehr gut leiden, was er so natürlich niemals zugeben würde.
 

# # #
 

John kam mit der Kleinen aus dem Bad und brachte sie zurück in Seijis Zimmer. Dieser richtete gerade das Bett fertig ein und lächelte als beide das Zimmer betraten. Er musste zugeben, dass er wirklich beeindruckt war. Nicht nur Beth hatte John um den Finger gewickelt, es beruhte anscheinend auf Gegenseitigkeit, so wie sie den ganzen Tag an ihm geklebt hatte. Auch jetzt klammerte sie sich auf seinen Armen an ihn, auch wenn sie das tat, weil sie hundemüde war. Nur noch mit Mühe schien sie sich wachzuhalten. In der Küche hatten sie leider die Zeit vergessen und er hoffte, dass sie ihrem Vater nicht erzählte, dass sie nicht zeitig ins Bett gekommen war. Er würde ihn umbringen.
 

„Na, fertig für das Bett? Hast du dir auch artig alle Zähne geputzt?"
 

Beth nickte leicht und gähnte herzhaft, während John sie auf das Bett setzte und schmunzelte. „Ich werde dann mal in mein Zimmer gehen und euch schlafen lassen." John beneidete Seiji um keine Sekunde, denn er selbst würde durchdrehen um acht Uhr abends schlafen gehen zu müssen. Er beugte sich nach unten und drückte der Kleinen einen Gutenachtkuss auf die Stirn. „Schlaf gut, Prinzessin." Anschließend drehte er sich zu seinem Kollegen und sah in ein grinsendes Gesicht.
 

„Was ist?" John hob die Augenbraue und wartete auf eine Antwort, die er nicht bekam. Stattdessen schüttelte der Andere den Kopf und hob die Decke hoch, damit Beth leichter unter diese klettern konnte. „Gute Nacht, John."
 

John rollte mit den Augen und marschierte aus dem Zimmer. „Ja, ja... lass mich nur dumm sterben."
 

# # #
 

1 Woche später
 

# # #
 

„Mädels... ich bin schwul, warum zum Teufel schleppt ihr mich in ein Dessous Laden?" Seiji schaute sich den Laden skeptisch von außen an und hob die Augenbraue als Nici bereits die Tür für alle öffnete.
 

„Jetzt stell dich doch nicht so an, ich gehe mit dir später auch in einen Laden für Männermode... Faith und ich brauchen eben noch ein oder zwei Bikinis für den Urlaub. Dadurch, dass der Termin nach vorne geschoben wurde, haben wir eben nicht mehr so viel Zeit." Nici versuchte Seiji zu beschwichtigen, konnte jedoch nicht verhindern, dass sie mit den Augen rollte.
 

„Erwarte nicht zu viel. Wie es scheint, hat er Angst vor Frauenkörper und du wolltest ihn wirklich mitnehmen? Er kann sicher noch nicht einmal einen guten von einem schlechten Bikini unterscheiden, so wie er sich verhält." Faith marschierte eiskalt an ihrem Kollegen vorbei und betrat den Laden, um auch gleich die Bademode anzusteuern.
 

Seiji stand sprachlos neben John, der sich ein Lachen verkniff, und wusste nicht wie ihm geschah. Wollte sie ihn nur aufziehen und dazu bringen mit hinein zu kommen, oder meinte sie das Gesagte wirklich ernst? Er musste gestehen, er wusste es nicht. Seitdem Faith mehr Zeit hatte, integrierte sie sich etwas mehr in die Gruppe ein und sie verstand es Leute zu verwirren. Ihre Gesichtszüge waren stets neutral und so kam es oft, dass man allein durch ihre Aussagen nicht sofort erkannte, ob es sich dabei um Sarkasmus und Ironie oder um ihre wahre Meinung handelte. Nur selten kam es vor, dass ihre Mundwinkel zuckten, um sich durch die Reaktion der Anderen zu verraten.
 

„Wow... dass du dich durch Faith verunsichern lässt, sieht man nicht alle Tage. Wunder Punkt, mein Lieber?" Seiji wurde durch Nici aus seinen Gedanken gerissen und merkte, dass John der Anderen bereits gefolgt war, da nur noch sie beide hier draußen standen.
 

„Quatsch, aber ich muss gestehen, dass Faith einen durch ihre trockene Art und die perfekte Mimik verunsichern kann." Seiji kratzte sich am Hinterkopf und trat schließlich näher. „Aber mal für's Protokoll: Mein Geschmack ist einzigartig."
 

Nici lachte auf und hakte sich breit grinsend bei ihm unter. „Deswegen habe ich dich mitgenommen, schließlich will ich perfekt aussehen und mich am Strand amüsieren. Außerdem, wenn es dich beruhigt, sie wollte dich nur aus der Reserve locken... das hat man doch an ihrer Stimmlage und dem Lächeln erkannt."
 

„Ein Lächeln? Wo bitte war da ein Lächeln?" Seiji schaute sie irritiert an und setzte sich in Bewegung, da Nici ihn nur anlächelte und nichts mehr darauf erwiderte.
 

~
 

„Du hast ja tatsächlich doch noch Geschmack bewiesen, mein Lieber" Nici stellte die Einkaufstüten neben sich und setzte sich an den Tisch, während Faith es ihr schmunzelnd nachmachte.
 

„Hast du wirklich an mir gezweifelt? Und nur für das Protokoll: JETZT sehe ich das Lächeln auch!", Seiji setzte sich mit John den Damen gegenüber und schnappte sich als erstes die Karte, um sich sein Mittagessen auszusuchen. Sie waren bereits drei Stunden unterwegs und so langsam machte sich sein Magen bemerkbar, was diese Pause ausgelöst hatte.
 

Warum er sich auf diese Shoppingtour eingelassen hatte? Eigentlich war es John's Schuld. Sie wollten ihren freien Tag ruhig in der Stadt verbringen, doch nachdem Nici davon Wind bekommen hatte, wollte sie unbedingt mit. Nachdem diese auch noch Faith überredet hatte mitzukommen, konnte John nicht mehr zurück und so saßen sie jetzt nun mit den Frauen den ganzen Tag fest. Nicht, dass es ihn stören würde, im Gegenteil, doch da es letztes Mal bereits in Wasser gefallen war, wollte er diesen umsomehr genießen... zumal sie beide einfach nicht weiterkamen und sich mit jedem Tag ein größeres Verlangen nach dem Anderen breit machte.
 

„Niemals, aber es läuft heute wirklich wie geschmiert mit dem Einkaufen, vielleicht sollte ich euch öfter mitnehmen."
 

„Dir ist schon klar, dass WIR EUCH mitnehmen und nicht andersherum? Schließlich hast du dich uns aufgezwungen... lediglich Faith war herzlich willkommen!" Seiji versuchte die Frau ein wenig zu ärgern, doch das gelang ihm nicht einmal ansatzweise.
 

„Ja, ist klar, ich liebe dich auch und jetzt lasst uns bestellen!"
 

~
 

John lehnte sich zurück und seufzte glücklich. „Das war so gut... und jetzt ein Nickerchen."
 

„Keine Chance, wir haben noch ein paar Läden vor uns, da kannst du das Essen abtrainieren."
 

„Toll... und wessen Schuld ist das?"
 

Nici rollte mit den Augen und stellte die leere Kaffeetasse ab. „Ja ja, ich bin wie immer schuld daran. Fühlst du dich jetzt besser?"
 

„Nö, aber das klang sehr gut in meinen Ohren." John grinste breit und winkte im nächsten Moment nach dem Kellner, um zahlen zu können.
 

Im Grunde war der Vorwurf nicht ganz unbegründet, zumal sie den Urlaub an den Strand wegen Nici verschoben hatten. Aufgrund eines Termins, den sie nicht verschieben konnte, jedoch gerne mitwollte, hatten sich noch einmal alle zusammengesetzt und ihre Termine miteinander verglichen. Nach langem Hin und Her konnten sie sich auf die zweite Ferienwoche einigen, sodass das Ganze eben eine Woche nach vorne verschoben wurde. Das bedeutete im Umkehrschluss allerdings auch, dass die Shoppingtour nach vorne verlegt werden musste... was zu der jetzigen Situation geführt hatte.
 

„Ihr stellt euch an, Eierschaukeln könnt ihr auch die ganze nächste Woche." Nici bezahlte grinsend ihren Anteil und stand mit ihren ganzen Tüten auf. „Jetzt lasst uns aufbrechen, damit wir euch endlich anziehen... schließlich können wir euch mit den derzeitigen Lumpen nicht mitnehmen, wird sonst etwas peinlich."
 

„Was?!" John und Seiji konnten beide nicht fassen, was sie da hörten und sprangen entrüstet vom Stuhl, während die Damen hingegen unbeeindruckt zum Ausgang gingen. „Weiber."
 

Wie bereits angekündigt war der nächste Laden unterteilt, sodass auch John und Seiji sich endlich mal in Ruhe umsehen konnten. Es dauerte nicht lange, da hatte John auch schon einiges auf den Armen und deutete Seiji, dass er in die Umkleidekabine ging.
 

Als er sich seiner Hose entledigt hatte und sich seinem Hemd widmen wollte, wurde plötzlich der Vorhang zur Seite geschoben und John hielt in seiner Bewegung überrascht inne. Seiji betrat die Kabine und zog den Vorhang wieder zu.
 

„Was wird das? Ich will ein paar Klamotten anprobieren!"
 

„Tu dir keinen Zwang an, ich helfe nur bei der Auswahl." Seiji stellte sich schmunzelt an die Wand und schaute sich seinem Gegenüber ganz genau an. Ihm war bewusst, dass er John damit komischerweise in Verlegenheit und aus dem Konzept brachte, doch das konnte er sich einfach nicht entgehen lassen.
 

„Das kannst du auch von draußen, wenn ich angezogen wieder herauskomme."
 

Natürlich interessierte es Seiji nicht die Bohne, er blieb einfach grinsend stehen und John gab sich seufzend geschlagen. Er griff sich eine der mitgebrachten Hosen und zog sie sich an, wohlwissend, dass ihn Seiji ganz genau beobachtete. Er konnte sich nicht erklären warum, doch diese Situation war ihm peinlich. Nicht, dass Seiji schon viel mehr von ihm gesehen hätte, doch diesem intensiven Blick hielt er einfach nicht Stand.
 

„Also?" John stemmte die Hände an seine Hüften und schaute Seiji herausfordernd an. Wenn er schon angab, dass er ihn beraten wollte, dann sollte er sein Wort auch halten. Doch wie es schien, war es die falsche Taktig. Seiji grinste breit und stieß sich von der Wand ab, um den Abstand zwischen ihnen zu verringern.
 

„Na ja... weißt du, da passt etwas nicht zusammen." Kaum hatte Seiji ihn erreicht, trat John einen Schritt zurück und hatte nun selbst die Wand in seinem Rücken. „Was hast du denn? Du hast mich doch gerade dazu aufgefordert, dir meine Meinung mitzuteilen. Kommst du damit etwa nicht klar?" Seiji folgte dem Anderen und begann die Knöpfe seines Hemdes von unten nach oben zu öffnen, ohne dabei Johns Gesicht aus den Augen zu lassen.
 

„Das schon... aber du fängst hier Sachen in der Öffentlichkeit an... hier kann jederzeit jemand hineinplatzen." John flüsterte mittlerweile nur noch, da er Angst hatte, dass ihn jemand draußen hörte. Sein Atem beschleunigte sich etwas und er schluckte schwer. Natürlich konnte und wollte er Seiji nicht aufhalten, doch musste er das Ganze wirklich hier anfangen? Er hatte gehofft, dass sie die vergangenen Tage endlich mal wieder etwas in die Richtung taten, wusste jedoch nicht so Recht, wie er das Ganze anfangen sollte. So schwer getan hatte er sich noch nie. Lag es daran, dass Seiji ein Mann war oder dass es sich hier um ihn handelte?
 

„Du denkst schon wieder zu viel nach." Seiji hatte den letzten Knopf geöffnet und legte seine Lippen nun auf Johns Schlüsselbein. Ganz langsam wanderten diese nach oben bis er schließlich am Ohr ankam und daran zu knabbern begann. Er entlockte John damit ein leises Seufzen und ließ daraufhin leicht von ihm ab. „Und außerdem, wer würde hier schon reinplatzen wollen?"
 

John musste nicht lange überlegen, um darauf eine Antwort zu finden. „Na, DU."
 

„Ganz recht", Seiji grinste erneut und überbrückte die letzte Distanz zu seinen Lippen. Darauf hatte der Andere gewartet. Kaum spürte er die weichen Lippen des Anderen, nahm er sie auch schon gierig entgegen. Gerade als er ihm die Arme um den Hals legen wollte, wurde der Vorhang leicht zur Seite geschoben und die beiden ließen abrupt voneinander ab. John wurde kreidebleich als er bemerkte in wessen Gesicht er da blickte und wusste nicht, wie er reagieren sollte.
 

„Mir ist bewusst, dass wir uns euch aufgedrängt haben, doch das ist kein Grund eure versäumte Zweisamkeit in der Umkleide nachzuholen. Nehmt euch gefälligst ein Zimmer." Faith schüttelte den Kopf und zog den Vorgang wieder zu. Während John immer noch nicht wusste, was er darauf antworten sollte, begann Seiji erstmal zu lachen und nahm seine Hände von Johns Körper.
 

„Wie es scheint, bin nicht nur ich so unverschämt... wobei ich sagen muss, dass ich es von Nici eher erwartet hätte als von Faith."
 

Kaum hatte dieser es ausgesprochen, fand John seine Stimme wieder und schaute ihn empört an. „Sag mal, spinnst du? Weißt du eigentlich, was da gerade passiert ist und welche Konsequenzen das hat?"
 

„Noch ist nichts passiert, sei kein Hasenfuß!" Seiji küsste John erneut kurz auf die Lippen und zeigte anschließend auf die Kleidung. „Und jetzt probiere dich durch, ich warte draußen."
 

Kaum war Seiji gegangen, ließ sich John auf den kleinen Hocker rechts von ihm plumpsen und atmete tief durch. Das war doch nicht zu fassen, wie konnte der Andere nur so locker daherreden? War ihm nicht klar, was passierte, wenn die Sache herauskam? Er fuhr sich seufzend durch das Haar und begann sich durch die Sachen zu probieren. Er wünschte sich die Coolness des Anderen, warum zur Hölle hatte er nur solche Angst?
 

„Mensch, Prinzessin, bist du bald fertig?"
 

Genervt zog John den Vorhang beiseite und schaute seinem Gegenüber mit hochgezogener Augenbraue an, der ihn nur schmunzelnd betrachtete. „Erst hältst du mich ab und dann stresst du mich? Du hast nerven... und außerdem, nenn mich bitte nie wieder Prinzessin, ich bin nicht deine Nichte!"
 

Lächelnd trat er näher und nahm John die Kleidung aus der Hand, während er seinen Kopf näher zu dessen Ohr brachte. „Wenn du aufgebracht bist, macht dich das besonders sexy, weißt du das eigentlich?"
 

John konnte nicht verhindern, dass er leicht errötete und hätte dem Anderen am liebsten eine reingehauen. Warum musste er ihn in der Öffentlichkeit ständig triezen?
 

„Hey, Turteltauben, sind wir durch? Nici wartet bereits an der Kasse auf euch." Faith stand plötzlich neben ihnen und John zuckte bei den Worten erschrocken zusammen. Wie lange stand sie da schon und was hatte sie mitbekommen? John wollte ihr antworten, brachte allerdings kein Wort über seine Lippen. „Du siehst aus als wäre dir eine Laus über die Leber gelaufen. Sag mir nicht, du hast dich gegen deinen Willen von ihm Anfassen lassen?"
 

„Bitte was? Sag mal, was hältst du von mir?" Seiji schaute die Frau entgeistert an und konnte nicht fassen, was sie da von sich gab. John hingegen fand es ziemlich amüsant und musste erstmal laut auflachen, was seinem Nebenmann überhaupt nicht gefiel. „Das ist nicht witzig, John!"
 

„Kommt, lasst uns gehen, bevor wir von Nici noch Ärger bekommen." Faith lächelte leicht und marschierte bereits vor, ehe die anderen beiden sich ebenfalls in Bewegung setzten. Kaum waren die drei bei ihrer Shoppingbegleitung angelangt, wurden sie auch schon angemeckert, was denn so lange dauern könnte. Sie ließen alles über sich ergehen und nahmen es lächelnd hin. In diesem Moment wusste John, dass er vor Faith definitiv nichts zu befürchten hatte und konnte die restliche Shoppingtour wieder genießen.
 


 

~ tbc ~



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