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Durchgeknallte Traumsequenzen

(was mein Hirn alles so fabriziert?)
von

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Traum 27 (Der kleine Störenfried der KC)

Ich, Jenna White, betrete die Kaiba Corporation, marschiere schnurstracks die Empfangshalle entlang, ohne, dass mich jemand daran hindert, bis ich beim Fahrstuhl ankomme.
 

Nachdem ich eingestiegen bin und den Knopf für die oberste Etage gedrückt habe, verkündet eine weibliche Stimme ununterbrochen:
 

„Der Aufzug wird … restarted.“
 

//Häh? Warum wird der Aufzug ständig neugestartet? Ist der kaputt, oder was?// geht mir durch den Kopf.
 

Nachdem ich in der obersten Etage wieder dem Aufzug entsteige, stehe ich direkt in einem kleinen Vorraum, wo eine Sekretärin hinter einem Schreibtisch beschäftigt wirkt und mich scheinbar nicht registriert, oder einfach nicht beachtet.
 

Nachdenklich reibe ich mich am Kinn. Dann drehe ich mich unsicher wieder zum Aufzug und drücke den Knopf, als wieder die Meldung kommt:
 

„Der Aufzug wird … restarted.“
 

Danach drehe ich mich zu Seto Kaiba´s Bürotür, die einzig hier befindliche Tür in diesem Bereich, marschiere auf eine Computermaschine zu, die sich direkt neben dieser Tür befindet und drücke einen Knopf, als plötzlich ein Alarm losgeht.
 

Ich horche auf und mache, dass ich wegkomme, weshalb ich die Treppen hinuntereile. Doch eine Frau mit Hochsteckfrisur kommt mir entgegen, die wie eine Sekretärin aussieht, und fragt mich:
 

„Was wollen Sie hier?“
 

Ich brülle grinsend durch die Gänge:
 

„Ich will Knöpfe drücken.“
 

Schon verweist mich die Frau an einen Sicherheitsmann, der mich durch einen Gang führt und mir einen Knopf anbietet.
 

„Keine Lichtschalter.“ erwähne ich und er führt mich weiter.
 

Danach bleibt er vor einer Toilettentür stehen und deutet hinein.
 

„Auch keine Toilettenspülung oder andere Haushalts gebräuchlichen Knöpfe.“ mache ich ihm daher auch gleich klar.
 

Da zuckt er mit den Schultern und verweist mich an eine jüngere Frau, die nicht viel älter als ich zu sein scheint. Ein Lehrling oder eine Praktikantin vielleicht.
 

Sie führt mich in einen sehr großen Raum, der einem Wohnzimmer gleichkommen könnte, nur ohne Fernseher. Sehr edel eingerichtet, mit einem richtigen Kronleuchter.
 

Da entdecke ich in einer Ecke linksseitig eine Nische mitten im Wohnbereich, in der sich so etwas, wie ein Kaffeehäuschen, komplett aus Holz, bemalt mit einer Blumenverzierung, befindet, das man zum Kaffee-, Tee- oder Kakaotrinken nutzen kann.
 

„Das möchte ich mir genauer anschauen.“ erwähne ich und deute auf das Häuschen.
 

„Gehen Sie doch einfach mal hinein.“ meint sie.
 

Ich tue, wie mir geheißen, und betrete das sehr eng eingerichtete Kaffeehäuschen, in der man sich kaum rühren kann.
 

Zwei Stühle und eine Sitzbank an der Wandseite, die einen Tisch umgeben, und an der Wandseite, direkt hinter der Sitzbank steht eine Vitrinenanrichte, wo man wohl alles für Kaffee, Tee und Kakao findet, als auch das dafür benötigte Geschirr, worauf sogar bereits drei Karaffen bereitstehen. Eingänge gibt es links und rechts seitlich, da das Kaffeehäuschen in die Nische hineingebaut ist.
 

Die Praktikantin drängt sich an mir vorbei und bietet mir an:
 

„Schenken Sie sich doch etwas ein, wenn Sie wollen.“, weil ich auf die Kakaokaraffe geblickt habe und ohnehin Tassen mit Untertassen bereitstehen.
 

Sie nimmt die Kakaokaraffe und leert mir etwas in eine Tasse und auch etwas in eine zweite Tasse.
 

//Will die jetzt ernsthaft mit mir Kakao trinken?// geht mir durch den Kopf, während sie die Kakaokaraffe auf den Tisch in die Mitte stellt.
 

Ich zucke mit den Schultern, nehme die Kakaokaraffe in die Hand und schütte mir noch etwas mehr in die Tasse, bis sie beinahe übergeht.
 

Zu meiner Verteidigung sage ich, als etwas über den Rand schwappt:
 

„Wenn schon, dann ganz voll.“
 

Sie sagt nichts dazu, sondern lächelt mich nur an, daher senke ich mein Haupt und schlürfe etwas von dem Kakao, damit ich die Tasse auch in die Hand nehmen kann, ohne gleich etwas zu verschütten, denn der Teppich unter meinen Füßen sieht sehr teuer aus.
 

Doch plötzlich sehe ich vom hölzernen Glashäuschen aus Seto Kaiba auf eben dieses zuschreiten, der sich genervt seine Nasenwurzel massiert und seine Augen augenscheinlich geschlossen zu haben scheint, als er von der anderen Seite hereintritt, da ich und die Praktikantin vom rechten Eingang gekommen sind.
 

Als die junge Frau ihn erblickt, - er hat seine Augen wieder geöffnet und funkelt sie verärgert an - wird sie merklich nervös und rot um die Nase.
 

„Ich bin schon weg.“ erwähnt sie, als sie sich schüchtern an ihm vorbeidrückt, da er sie sichtlich mit seinem kalten Blick eingeschüchtert zu haben scheint.
 

Irritiert sehe ich ihn an, während er mich verwundert ansieht.
 

„Wer sind Sie denn und was tun Sie hier?“ fragt er etwas ungehalten.
 

„Kakao trinken.“ antworte ich auf seine blöd gestellte Frage und zucke mit meinen Schultern, während ich mich über meine Identität ausschweige.
 

Er seufzt und sieht auf den Tisch, wo er die zwei gefüllten Tassen mit Kakao entdeckt. Die Tasse auf dem Platz, wo zuvor die Frau gesessen hat, schiebt er zur Seite und holt sich eine unbenutzte von der Seite aus der Glasvitrine.
 

Nachdem er sie auf der Untertasse platziert hat, greift er zur Kaffeekaraffe und schenkt sich ein. Danach hebt er die Tasse an, um einen Schluck davon zu trinken.
 

Ihn scheint irgendwie zu irritieren, dass ich ihn dabei genau beobachte, denn er sieht mich skeptisch, mit hochgezogener Augenbraue an. Ich kann dabei nur meine Lippen zu einem Grinsen verziehen, weil mir die Situation einfach zu surreal erscheint.
 

Doch wenigstens sieht er mir jetzt direkt in die Augen. Und seine Augen sind einfach nur ‚Wow‘.
 

Jetzt kann ich es mir nicht länger verkneifen, meine aufgefallenen Begebenheiten zu erwähnen:
 

„Weißt du, dass dein Sicherheitspersonal sehr schleißig arbeitet? Ich habe Zutritt erlangt, ohne auch nur eines Blickes gewürdigt worden zu sein. … Deine Sekretärin scheint sogar schwerhörig zu sein. … Und ein Aufzug sollte nicht ständig: ‚Der Aufzug wird … restarted.‘ von sich geben.“
 

Seto runzelt die Stirn und sein Blick verfinstert sich, aber mein Grinsen wird nur breiter.
 

Ich erhebe mich von der Sitzbank und nähere mich ihm so nah an, dass sich beinahe unsere Lippen berühren. Dann sage ich ihm mit ernstem Gesichtsausdruck, während ich ihm stur in die Augen blicke:
 

„Du solltest wirklich darüber nachdenken, dein Personal auszuwechseln, wenn sie schon damit beginnen, firmenfremde Personen in eine Firma zu lassen, wo sie eigentlich nichts zu suchen haben.“
 

Ihm stockt kurz hörbar der Atem, als er dann erbost fragt:
 

„Was machst du dann hier?“
 

„Dich über die Mängel informieren.“ antworte ich nur und grinse ihn heimtückisch an.
 

Dann füge ich doch noch an:
 

„Und ein bisschen auf Knöpfe drücken.“, während ich mich wieder von ihm entferne.
 

Seto blinzelt irritiert und fragt:
 

„Bitte?“
 

Ich kichere und wiederhole für ihn:
 

„Du hast schon richtig gehört. Ich drücke auf Knöpfen rum.“
 

Er schüttelt den Knopf, fragt sich laut:
 

„Warum gebe ich mich überhaupt mit dir ab?“, trinkt seine Tasse in einem Zug leer, erhebt sich und verlässt das Glashäuschen, sowie den Raum, der einem Wohnzimmer ähnelt.
 

~~~
 

Die nächsten Tage kehre ich immer wieder zum Glashäuschen zurück, in der Hoffnung, Seto zu sehen. Und wie jeden Tag werde ich nicht von ihm enttäuscht, auch, wenn wir uns die meiste Zeit nur anschweigen, oder uns nur ein wenig unterhalten. Hauptsächlich berichte ich ihm über die Vorgehensweisen in seiner Firma.
 

Mit der Zeit habe ich sogar das Gefühl, dass er meine Anwesenheit genießt. Aber, sicher bin ich mir nicht.
 

Zumindest ist er nach meiner Gegenwart wesentlich entspannter, wenn er wieder seiner Arbeit nachgeht.
 

Woher ich das weiß? Weil ich ihn manchmal heimlich, durch einen Spalt seiner Bürotür, beobachte. Ich sehe ihn sogar hin und wieder lächeln, wenn er in Gedanken ist. Das wiederum, weiß ich daher, weil er dann total verträumt und abwesend dreinblickt und mit seinem Getippe am Laptop innehält.
 

Er sieht dann einfach nur zum Anbeißen oder zum Knuddeln aus. Aber, das würde ich mich natürlich nie trauen, weil ich ja nicht weiß, wie er darauf reagieren würde. Zum Schluss hetzt er mir doch noch seine Sicherheitsleute auf den Hals.
 

~~~
 

Ich hab´ gehört, dass eine Party in der Kaiba Corporation steigen soll. Und natürlich fühle ich mich als Störenfried dazu gezwungen, unaufgefordert dort zu erscheinen. Deshalb kleide ich mich ausnahmsweise mal stylisch schick und mache mir sogar eine ordentliche Frisur, sodass man mich nicht mehr als Störenfried erkennen würde.
 

Am Tag der Party erscheine ich in der Kaiba Corporation und trete auf die große Halle zu, die gern als Festsaal genutzt wird, die mit zwei Flügeltüren verschlossen und mit zwei Türstehern versehen ist.
 

Ich beobachte seitlich hinter einer Säule versteckt, wie einige Leute durch die Tür gelassen werden und kontrolliere mein Outfit.
 

//Gegen die, sehe ich aus wie eine Schönheitskönigin.// geht mir durch den Kopf und ich grinse.
 

Ich bin mir aber doch unsicher, ob ich es wagen soll.
 

//Ich würde es mir nie verzeihen, Seto heute nicht mehr zu sehen.//, überlege ich mir, //Sofern ich ihm heute endlich sagen will, wie ich heiße, und die Gesellschaft mit einem Lied erfreuen will, das ich sehr ausgiebig, vor Publikum, geübt habe, um meine Angst, vor einer Menschenmenge zu singen, zu verlieren.//
 

Ich atme tief durch und nähere mich also den Türstehern an.
 

„Tut mir leid. Kein Durchlass.“ wird mir sofort entgegen geschleudert. Ich frage empört:
 

„Wie bitte? … Warum denn nicht? … Es kann sicher nicht daran liegen, dass ich nicht standesgemäß gekleidet wäre.“
 

Doch die Türsteher ignorieren meine Worte und meine Person, weshalb ich sauer meine Arme verschränke und an Ort und Stelle vor den Türstehern stehenbleibe.
 

Dort verweile ich eine ganze Weile, bis sich jemand neben mir räuspert. Ich drehe mich zu dieser Person um und muss feststellen, dass es sich um Seto handelt, der mal wieder nur unwiderstehlich aussieht.
 

Seine Augen weiten sich etwas, bis sich ein Lächeln auf seine Lippen legt.
 

„Ich hätte wissen müssen, dass du es nicht lassen kannst.“ begrüßt er mich sozusagen.
 

Eingeschnappt blicke ich weg und gebe nur ein:
 

„Tz.“ von mir.
 

„Bist du gekommen, um Unruhe zu stiften?“ will er nun wissen.
 

Ich blicke stur in den Gang, der am Türsteher vorbei entlangführt, sodass ich Seto beinahe den Rücken kehre, und antworte:
 

„Mitnichten.“
 

„Wenn das so ist, willst du mir dann Gesellschaft leisten?“ fragt er mich allen Ernstes und ich drehe mich ruckartig zu ihm um und beginne seine Mimik zu mustern, ob er es ernst meint.
 

Doch seine Mimik verrät nichts.
 

Dann hält er mir allerdings seinen Ellbogen hin, den ich erst mustere, kurz zögere, mich aber dann bei ihm einhake, während ich ihm ein leises:
 

„Ok.“ entgegne.
 

Zufrieden lächelt er leicht.
 

Die Türsteher grinsen hinter ihren Händen und öffnen ihrem Chef und mir die Türen.
 

Alle bereits Anwesenden drehen sich sofort zu uns und staunen, während ich mich irgendwie fehl am Platz fühle, und in die große Halle treten.
 

Während wir immer weiter in die Halle hineingehen, kann ich Getuschel vernehmen und mir wird einiges klar.
 

„Sieh mal, Darling. Mr. Kaiba kommt in Begleitung.“
 

„Das ist ja noch nie vorgekommen.“
 

„Was für eine Seltenheit, Mr. Kaiba, so zu sehen.“
 

„Er sieht richtig stolz aus, mit seiner Begleitung.“
 

„Seit wann kommt Mr. Kaiba denn in Begleitung?“
 

„Eben. Das ist bisher noch nie vorgekommen.“
 

In meinem Kopf dreht sich alles.
 

//Was soll das Ganze? Wieso tut er das?// geht mir durch den Kopf, als wir auch schon an einer Theke ankommen, an der Champagner ausgeteilt wird.
 

Seto nimmt zwei Gläser, weshalb ich meine Hand von ihm löse, und er hält mir eines davon hin.
 

Ich nehme es mit einem;
 

„Danke.“ entgegen und mache einen kleinen Schluck.
 

Dann halte ich auch schon Ausschau nach der Bühne.
 

Sofort beginne ich zu Grinsen und Seto sieht mich irritiert an.
 

„Entschuldige mich kurz.“ entschuldige ich mein Gehen bei ihm und marschiere auf die Bühne zu, auf der ein Orchester für musikalische Untermalung sorgt.
 

Bei dem Orchester angekommen, winke ich den Maestro auf mich zu und flüstere ihm ins Ohr, dass ich dann ein Liedchen trällern will. Das findet dieser als eine blendende Idee und ist sofort dafür, als ich ihm noch mitteile, was ich singen werde.
 

Somit erkläre ich ihm, wie er mich ankündigen soll und kichere in mich hinein.
 

//Das wird ein Spaß.//, denke ich mir, //Ich hoffe doch, dass Seto meine Einlage gefallen wird.//
 

~~~
 

Dann ist es auch schon so weit.
 

„Meine Damen und Herren. Ich darf nun ein junges Gesangstalent ankündigen. Ich bitte um Applaus für Jenna White!“
 

Es wird geklatscht und ich betrete die Bühne. Dort verbeuge ich mich, als das Orchester auch bereits mein Lied zu spielen beginnt.
 

Als ich mich wiederaufrichte und zu Seto blicke, stelle ich mit Zufriedenheit fest, dass sich seine Augen panisch geweitet haben. Nur habe ich keine Zeit seinen vorübergehenden Schock zu genießen, denn mein Einsatz beginnt.
 

So beginne ich mit meiner engelsgleichen Stimme zu singen und befördere somit jeden Anwesenden in eine andere Sphäre der Gefühlswelt, weil ich mich wirklich bemühe, so gefühlsbetont, wie nur möglich zu singen.
 

Bei einigen Anwesenden kann ich bereits erkennen, wie ihnen Tränen der Rührung in den Augen stehen.
 

Als ich dann wieder zu Seto blicke, stelle ich fest, dass er seine Hand an sein Herz hält und seine Augen geschlossen hat und ich bin stolz auf mich. Denn ich habe es geschafft, sein Herz zu berühren. Das war es, was ich erreichen wollte.
 

Nach dem Lied höre ich hauptsächlich Geheule mit einem Gemisch aus überwältigtem Klatschen. Ich verbeuge mich und stolziere grinsend von der Bühne. Doch weit komme ich nicht, denn ein wutschnaubender Seto kommt auf mich zugestapft.
 

//Habe ich es zu weit getrieben?// geht mir panisch durch den Kopf und blicke mich um, als ich auch schon am Unterarm gepackt und mitgeschleift werde.
 

In einer Ecke an einer Wand, wo wir ungesehen sind, werde ich gegen die nächstbeste Wand gestoßen und im nächsten Augenblick sind meine Handgelenke neben meinem Kopf festgepinnt. Erschrocken blicke ich in seine wildfunkelnden Augen.
 

„Was sollte das?“ fragt er mich fauchend, kommt dabei meinem Kopf so nahe, dass ich beinahe seine Lippen spüren kann.
 

Plötzlich wird mir ungeahnt heiß und meine Wangen beginnen fürchterlich zu brennen. Es ist ja schließlich doch etwas Anderes, wenn ich das mache.
 

Ob sich damals bei Seto auch die Wangen gerötet haben, als ich das bei ihm gemacht habe? Ich hab´ dummerweise damals nicht da drauf geachtet.
 

Mein Blick wird feurig, denn ich sehe nicht ein, dass ich etwas Falsches gemacht habe. Und das pfeffere ich ihm auch entgegen:
 

„Ich hab´ gesungen. Meines Wissens ist das kein Verbrechen.“
 

Plötzlich lässt er mich los und tritt einen Schritt zurück. Stutzig betrachte ich ihn.
 

„Warum hast du gesungen?“ will er nun ruhiger wissen.
 

Ich seufze und senke für einen Moment den Kopf, um zu überlegen. Dann beginne ich zu Grinsen, hebe langsam meinen Kopf und seine Augen weiten sich, weil er nichts Gutes ahnt.
 

„Du willst also wissen, warum ich gesungen habe?“ antworte ich ihm, mit einer Gegenfrage, während ich mich ihm gefährlich annähere und ihm stur in die Augen blicke.
 

Er senkt sogar sein Kinn, damit ich mich seinen Lippen nähern kann.
 

//Ahnt er etwas? Oder weiß er gar, was ich vorhabe? Erwartet er es?// frage ich mich, als ich es dann einfach tue.
 

Ich lege meine Lippen auf seine. Allerdings sind unsere Augen dabei nicht geschlossen.
 

Erst, als ich merke, dass ihm die Augen zufallen, schließe auch ich meine Augen und genieße nur noch diese zaghafte Berührung, während mein ganzer Körper zu kribbeln beginnt und ich meine Lippen auf seinen zu bewegen beginne.
 

Dann beginnt Seto den Kuss auch endlich zu erwidern, und es ist für mich das höchste der Gefühle, das ich bisher empfinden durfte.
 

Nun wage ich es auch, unsere Körper zu berühren, und nicht nur unsere Lippen. Ich stütze mich an seinem Brustkorb ab und streichle mit meiner Hand über seine Schulter, wo ich meinen Arm um seinen Hals schlinge, als ich seinen Arm auch schon um meine Taille liegen spüre, der mich fester an ihn drückt.
 

Mit der anderen Hand greife ich in seinen Nacken und vergrabe meine Finger in seinen Haaren am Hinterkopf, während unser Kuss immer mehr an Intensivität gewinnt, weil er die Kontrolle an sich gerissen hat. Aber ich lasse ihn einfach machen.
 

Dann spüre ich von einem Moment auf den nächsten seine Zunge über meine Lippen streichen. Deshalb öffne ich bereitwillig meine Lippen und gewähre ihm Einlass. Er sucht meine Mundhöhle nach meiner Zunge ab, als ich ihm entgegenkomme. Wir umschlingen sehnsüchtig unsere Zungen miteinander, als hätten sie schon ewig auf diese Vereinigung gewartet.
 

Erst, als uns die Luft ausgeht, lösen wir den Kuss und sehen uns wieder in die Augen, während wir uns immer noch in den Armen halten.
 

Wir ringen nach Sauerstoff und keuchen etwas.
 

Nachdem sich unsere Lungen wieder beruhigt haben, fragt Seto:
 

„War das die Antwort auf meine Frage?“
 

Ich antworte leise mit Gegenfragen:
 

„Was willst du denn hören? … Dass ich mich unsterblich in dich verliebt habe? Und, dass das schon so war, bevor ich überhaupt in die Kaiba Corporation gekommen bin?“
 

Seto hebt verwundert eine Augenbraue und öffnet den Mund, doch es kommt kein Wort heraus. Ich seufze und er schließt den Mund wieder. Dann beginne ich zu erklären:
 

„Vor zwei Wochen, als ich das erste Mal hier war, wollte ich dich eigentlich nur sehen. Das hätte mir schon gereicht. … Aber ich habe mich dann doch nicht getraut und habe mich dafür entschieden, das Gebäude zu besichtigen. Deine Leute waren auch so dumm und sind meiner Bitte nachgekommen. … So wurde ich von der Sekretärin aus dem siebten Stock, dem Sicherheitsmann aus dem achten Stock übergeben. Und der hat mich weiter an die Praktikantin übergeben. Die hat mich dann ja auch in den wohnlichen Bereich gebracht. … Der geschlossene Bereich in der Nische hat mich eben interessiert, weshalb die Praktikantin mir auch gleich Kakao eingeschenkt hat. … Na, ja, … kurz darauf bist du dann erschienen. … Ich hatte nicht wirklich mit dir gerechnet.“ zucke ich anschließend mit meinen Schultern.
 

Dann füge ich fragend an:
 

„Mich hat nur gewundert, warum du so ruhig geblieben bist, obwohl ich keine Anstalten gemacht habe, zu gehen.“
 

Jetzt stiehlt sich ein Lächeln auf seine Lippen.
 

„Ich wusste, dass du nicht in meine Firma gehörst, da hatte ich lieber einen Blick auf dich. … Aber, da du scheinbar tatsächlich nur auf Besichtigungstour warst, habe ich mir keine weiteren Gedanken darübergemacht, da du es scheinbar vorgezogen hast, mich ohnehin jedes Mal zum Kaffeetrinken im Kaffeehäuschen aufzusuchen und mich über die Dinge, die in meiner Firma vorgehen, auf dem Laufenden zu halten.“ sagt er belustigt, mit ebensolchen funkelnden Augen.
 

//Wieso hab´ ich das Gefühl, dass er sich lustig über mich macht?// geht mir durch den Kopf und drehe ihm meinen Kopf weg.
 

Doch schon wenige Sekunden darauf, spüre ich seine Hand an meiner Wange. Zärtlich streichelt Seto über meine Wange, um mich scheinbar so wieder dazu zu bringen, zu ihm zu blicken. Ich will mich von ihm lösen, doch er lässt es nicht zu.
 

//Was habe ich nur verbrochen? Warum quält er mich so?// frage ich mich.
 

Er seufzt und fragt wie nebenbei, mit eher betrübter Stimmlage:
 

„Und, wenn ich dir sagen würde, dass ich mich ebenfalls in dich verliebt habe?“
 

Neugierig drehe ich meinen Kopf soweit zu ihm, bis ich seine Augen erblicke, um zu sehen, ob er mich belügt.
 

Doch wider Erwarten sieht sein ganzer Gesichtsausdruck traurig aus, als hätte ich ihn belogen, was meine Gefühle für ihn betreffen.
 

„Ist das auch wahr?“ frage ich ihn leise.
 

Er nickt unmerklich, was mir aber schon reicht, und ich schmiege meinen Kopf an seine Schulter. Sofort legt er eine Hand an meinen Kopf und hält ihn noch zusätzlich an seine Schulter gedrückt. Ich blicke nach oben in sein Gesicht, da ich einen Kopf kleiner bin, als er, und stelle fest, dass er die Augen geschlossen hat, allerdings ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen liegt.
 

Plötzlich erklingt eine fremde Stimme:
 

„Ah, … hier sind Sie, Mr. Kaiba. Ich hab´ Sie schon gesucht. … Ich wollte mit Ihnen noch das neue Projekt besprechen.“ und schnappt ihn unhöflich an seiner Hand und zerrt ihn von mir weg.
 

Überrumpelt sehe ich Seto nach, wie er von mir weggezerrt wird. Sein Kopf schnellt allerdings zu mir zurück und er sieht mich entschuldigend an. Ich schenke ihm ein Lächeln und nicke, dass es schon in Ordnung geht und seufze.
 

//Was mache ich denn jetzt? … Ohne Seto macht es keinen Sinn noch länger zu bleiben.// geht mir durch den Kopf.
 

Daher marschiere ich zu den Flügeltüren, bei denen wir hereingekommen sind und bleibe davor noch einmal stehen.
 

Mein Blick fällt zu Seto, der sich nun angeregt, eindeutig mit einem Geschäftspartner, unterhält.
 

//Immerhin konnte ich ihn sehen. Und wir haben uns sogar geküsst. Was gibt es Schöneres?//
 

„Bis morgen, Seto.“ flüstere ich vor mir her und lächle glücklich. Dann öffne ich eine der Türen und marschiere aus der Kaiba Corporation.
 

***
 

Am nächsten Tag betrete ich erst merklich später das KC-Gebäude.
 

//Ob Seto mich heute Morgen im Kaffeehäuschen vermisst hat?// frage ich mich und steuere auf den Aufzug zu.
 

Nachdem ich in das oberste Stockwerk gefahren bin, - oh, Wunder, der Aufzug meldet kein ‚Der Aufzug wird … restarted‘ – trete ich auf die Sekretärin zu, da ich in Erfahrung bringen will, ob Seto gerade Besuch hat. Aber leider registriert sie mich wieder nicht. Genervt seufze ich auf.
 

Ich gehe daher an ihr vorbei und lausche an der Tür. Stille. Ich zucke mit den Schultern und klopfe an.
 

„Herein!“ erklingt es herrisch und ich öffne die Tür, um einzutreten.
 

Er blickt aber nicht auf.
 

//Er vermutet scheinbar, dass eben einer seiner unwichtigen Angestellten eingetreten ist.// denke ich mir und beginne zu Grinsen.
 

„Hey.“ durchbreche ich die Stille.
 

Sofort ruckt sein Kopf nach oben und ein erfreutes Lächeln legt sich auf seine Lippen, sowie seine Augen funkeln freudig.
 

„Komme ich ungelegen?“ frage ich ihn.
 

Aber er verneint sofort und huscht um seinen Schreibtisch herum, um zu mir zu kommen. Er nimmt auch gleich meine Hände in die seinen und zieht mich zu sich.
 

//Das nenne ich mal wirklich eine freudige Begrüßung.// geht mir durch den Kopf.
 

„Ich dachte schon, du würdest nicht mehr kommen. … Denn ich weiß ja noch nicht mal, wo ich dich finden könnte. … Und glaub´ mir, … für gewöhnlich finde ich alles heraus.“
 

Ich grinse ihn an und schlage ihm vor:
 

„Wenn du willst, können wir uns ja mal außerhalb dieses Gebäudes treffen. … Wie wär´s mit morgen?“
 

Er legt einen Finger an sein Kinn und scheint zu überlegen.
 

„Hm, … ok.“ antwortet er schlussendlich, dann legt er einen Finger unter mein Kinn, beugt sich zu mir herab und legt seine Lippen auf meine, für einen kurzen Kuss.
 

Dann fragt er mich:
 

„Wo und wann wollen wir uns denn treffen?“
 

„Im Park, vor dem See, schätze ich, ist ein guter Treffpunkt. … Und das wann … hm, … gegen 14 Uhr?“ sehe ich ihn fragend an und er nickt.
 

„Gut, dann treffen wir uns morgen um 14 Uhr im Park vor dem See.“ rekapituliert er und ich nicke bestätigend.
 

Dann beugt er sich abermals zu mir herab und küsst mich wiederholt. Nur diesmal vertieft er den Kuss und ich erwidere diesen nur zu gern, während ich mich ganz fest an ihn presse und sehnsüchtig seine Zunge umschmeichle.
 

Doch in diesem Augenblick öffnet sich die Tür hinter mir. Stille.
 

„Entschuldigen Sie, Mr. Kaiba.“ ist eine Stimme zu hören und die Tür wird wieder geschlossen, doch Seto lässt sich nicht beirren und scheint auch nicht gewillt, diesen Kuss zu lösen.
 

~~~
 

Nach einiger Zeit müssen wir uns allerdings doch voneinander lösen, um Luft in unsere Lungen zu lassen. Abschließend streichle ich noch über seine Wange und sage:
 

„Jetzt will ich dich aber nicht länger von deiner Arbeit abhalten. Du hast bestimmt noch viel zu tun.“
 

„Das ist wahr.“ sagt er mehr zu sich, als zu mir, meint aber dann:
 

„Du musst aber noch nicht gehen. Du kannst ruhig noch bleiben und mich von meiner Arbeit abhalten.“
 

Nun legt sich ein Grinsen auf meine Lippen.
 

„Sicher, dass du das willst?“ frage ich nach und sehe ihn abwartend an.
 

Er senkt seinen Kopf und scheint mit sich zu hadern.
 

„Ich will nicht, dass du schon gehst.“ gesteht er dann.
 

Ich lächle ihn aufmunternd an und schlage vor:
 

„Ich hab´ eine Idee, wie beides gehen könnte.“
 

Fragend hebt er eine Augenbraue und sieht mich irritiert an.
 

Ich löse mich nun ganz von ihm, nehme seine Hand und ziehe ihn um seinen Schreibtisch herum, zu seinem Schreibtischstuhl und drücke ihn hinein.
 

Er sieht mich abwartend an, deshalb platziere ich mich dann einfach auf seinem Schoß und frage:
 

„Geht das so? … Versuch´s Mal.“
 

Und wirklich. Ohne groß nachzudenken, tippt er weiter, an seinem Laptop. Ich merke aber doch, dass er hin und wieder einen Blick zu mir wirft. Allerdings kann ich ihm so beim Arbeiten zusehen.
 

Nach einer ganzen Weile wird mir das jedoch zu langweilig und meine Augen werden schwerer und schwerer, bis ich eingeschlafen bin. Ich bekomme auch nichts mehr mit, was weiter passiert.
 

~~~~~
 

Als ich erwache, blinzle ich irritiert, da mir die Umgebung völlig fremd erscheint. Dann fällt mir wieder ein, dass ich auf Seto´s Schoß eingeschlafen sein muss. Doch jetzt befinde ich mich in liegender Position.
 

Prompt will ich mich aufrichten, als ich mich wieder in die liegende Position zurückfallen lassen muss, weil mich ein Arm daran hindert.
 

//Moment. Ein Arm? … Wo, verdammt, bin ich?// frage ich mich.
 

Ich werfe einen Blick über meine Schulter, als sich ein Lächeln auf meine Lippen legt.
 

//Ich bin bei Seto, wie es scheint. … Hab´ ich denn wirklich so lange geschlafen und gar nichts mitbekommen?// geht mir durch den Kopf.
 

Ich schüttle meinen Kopf und drehe mich in der Umarmung um, damit ich Seto ins Gesicht sehen kann.
 

Ich streichle ihm sanft die Strähnen aus der Stirn und anschließend über seine Wange. Dann werfe ich einen Blick auf meine Armbanduhr.
 

//Oh, je. Meine Eltern werden sich Sorgen machen. Ich sollte sie schnellstens anrufen, dass es mir gut geht.// geht mir panisch durch den Kopf.
 

Vorsichtig löse ich mich aus der Umarmung und klettere aus dem Bett. Leise schleiche ich mich zur Tür, öffne sie und schließe sie ganz leise auch wieder hinter mir. Danach zücke ich sofort mein Handy und wähle die Nummer meiner Eltern.
 

„Hallo, Papa, ich bin´s.“
 

„Ja, sag´ mal, spinnst du? Wieso bist du nicht nach Hause gekommen?“
 

„Tut mir leid. Wirklich. … Ich bin bei … meinem neuen Freund. … Ich hab´ die Zeit ganz vergessen.“
 

„Und wann kommst du wieder nach Hause?“
 

„Weiß noch nicht. Ich rufe noch mal an.“
 

„Na, wenn du meinst. Vergiss es aber nicht.“
 

„Nein, bestimmt nicht. Versprochen. … Tschüss, Papa.“
 

„Ja, tschüss.“
 

Ich lege auf und seufze.
 

Dann vernehme ich ein Räuspern und drehe mich um, nur um Seto verschlafen, in einem dunkelblauen Pyjama, im Türrahmen lehnend zu sehen.
 

Er beginnt zu Grinsen und schüttelt den Kopf. Verlegen zucke ich mit meinen Schultern und sage fragend:
 

„Guten Morgen?“
 

„Komm her.“ erwidert er nur, während er seine Arme nach mir ausstreckt.
 

Ich lasse mich von ihm in die Arme nehmen, als er auch schon meint:
 

„Ich bin gerne dein neuer Freund.“ und ich laufe rot an.
 

//Das heißt, er hat das Telefonat mit meinem Papa mitbekommen.// geht mir durch den Kopf.
 

„Dann ist es ja gut.“ zucke ich dennoch nur mit den Schultern und er lacht kurz auf.
 

„Ich liebe dich, Jenna.“ sagt er dann unwillkürlich.
 

Ich sehe ihn mit großen Augen an, lächle dann aber und erwidere:
 

„Und ich liebe dich, Seto.“
 

Schon verschmelzen unsere Lippen abermals miteinander.
 

~~ Ende ~~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fit-for-rivals
2014-03-14T14:38:29+00:00 14.03.2014 15:38
Hi. Ich suchte deine Träume quasi (hätte ich solche Träume würde ich wohl rot anlaufen). Echt abgefahren was du so träumst naja gut für mich ich liebe es. Kannst du mir vielleicht einen gefallen tun und deine ff auch auf fanfiction.de online stellen? Dort kann ich auch die adul Kapitel lesen den ich werd erst in 9 Monaten 18 ): Ich liebe sowas
Antwort von:  Lunata79
15.03.2014 08:07
Deiner Bitte kann ich gerne nachkommen. Es wird nur etwas dauern.

Lg
Lunata79
Antwort von:  Lunata79
17.03.2014 13:42
Die FF ist jetzt komplett auf Fanfiction.de, ebenfalls unter dem Nick Lunata79, zu lesen.

Lg
Lunata79


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