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Das schönste Gefühl

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß beim Lesen ;-)

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Geständnis [1/2]

Der Tag erwachte. Das Licht der aufgehenden Sonne erschien langsam hinter einer, im Norden erstreckenden, Bergkette und zog feine goldene Streifen durch den morgendlichen Nebel. Der Tag erwachte. Aus dem Meer von Nebel tauchten einzelne Häuser auf. Das Licht der Morgensonne gab nach und nach den Blick auf eine Stadt frei. Der Name der Stadt lautete Domino City. Unter den vielen Gebäuden befand sich neben riesigen Wolkenkratzern, einem großen Einkaufszentrum, mehreren Wohnblocks und kleineren Wohnsiedlungen ein Haus, das im Zentrum der Stadt stand.
 

Das Haus wies einen nicht modernen Baustil auf. Ebenso variierten alle anderen Häuser, die öffentlichen Einrichtungen, sowie Geschäfte und Cafés in der näheren Umgebung in ihrem Erscheinungsbild. Dennoch stach keines von ihnen aus der Masse heraus. Sie alle ergaben ein schönes Gesamtbild des Domino City Zentrums. Die Fassade des Hauses war in komplettem Weiß gestrichen. Durch das Spiel von Licht und Schatten konnte man allerdings meinen, einen zarten zitronengelben Farbton zu erkennen. Die Eingangstür, bestehend aus massivem Eichenholz, sowie die einzelnen Fenster besaßen einen dunklen Rahmen, wodurch sie sich von der restlichen Wand des Hauses abhoben. Die Strahlen der Sonne wanderten langsam die Fassade hinauf, bis sie durch ein großes Fenster in einen dunklen Raum drangen. In diesem lag ein junger Mann in seinem Bett und schlief.
 

Der junge Mann, von etwa 18 Jahren, besaß blondes Haar. Während der Nacht hatte es sich jedoch unkontrolliert in sämtliche Richtungen gestellt. Es sah richtig witzig aus. Da aber der Besitzer dieser ungebändigten Mähne tief schlief, störte ihn dieser kleine „Schönheitsfehler“ nicht. Wie in Zeitlupe näherten sich die warmen Strahlen der aufgehenden Frühlingssonne dem Schlafendem. Doch ehe sie das Bett erreichen konnten, erklang schon ein lautes

„PPPPPPPPPIIIIIIIIIIEEEEEEPPPPPPP … PPPPPPPPPIIIIIIIIIIEEEEEEPPPPPPP … “

Der Wecker klingelte und verkündigte mit seinem Klang den neuen Tag.

Im Halbschlaf suchte der junge Mann, der auf dem Namen Joey Wheeler hörte, nach der Quelle dieser nervenden Ruhestörung.

Schließlich fand er den Wecker und schaltete ihn, begleitet durch ein lautes Grummeln, aus. Als das Klingeln verstummte, drehte er sich nochmals im Bett um und döste wieder friedlich ins Land der Träume. Doch die neu gewonnene Ruhe war nicht von langer Dauer.
 

„JOEY! Steh auf! Es gibt Frühstück!“ Diese Worte kamen aus der Küche im Untergeschoss. Die Stimme stammte von seiner Schwester Serenity. Das 17 jährige Mädchen war bereits aufgestanden und hatte den Frühstückstisch gedeckt. Frühstück war das richtige Stichwort! Der blondhaarige Duellant rieb sich die haselnussbraunen Augen, streckte sich, gähnte noch einmal herzhaft und machte sich schließlich auf dem Weg zum Badezimmer. Um seine müden Augen zeichneten sich Augenringe ab, die ihm einen sehr verschlafenen Blick bescherten. Als er im Bad das allmorgendliche Waschritual abgeschlossen und sich umgezogen hatte, lief Joey die Holztreppe hinab in die Küche. In der Küche saß bereits Serenity und aß genüsslich ihr Obst-Joghurt-Müsli. Sie trug eine rosafarbige Bluse, kombiniert mit einer schlichten Halskette und hellblauen Jeans. Als sie bemerkte, dass ihr großer Bruder die Küche betrat, wandte sie sich ihm zu. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen.
 

„Morgen Joey! Hast du gut geschlafen?“ begrüßte sie ihn in ihrer herzlichen Art. „Morgen Serenity. Nein … Ich habe leider nicht gut geschlafen.“ antwortete er. Dabei kratzte er sich am Kopf und ließ abermals ein lautes Gähnen von sich. Er setzte sich auf einen der freien Stühle und begann auch gleich sich ein Erdbeermarmeladen-Brot zu schmieren.

Die Braunhaarige musterte ihn von oben bis unten. Joey trug ein weißes Hemd und seine alte blaue Jeans, von der er sich einfach nicht trennen konnte. Er wirkte sehr müde. Dieser Zustand häufte sich in der letzten Zeit und machte seine Schwester nachdenklich. „Hast du einen Albtraum gehabt?“ fragte sie ihn mit besorgter Miene. Ihr Bruder schüttelte nur den Kopf. Sie fragte weiter. „Warum schläfst du die letzte Zeit so schlecht? Bist du vielleicht krank? Oder hast du Kummer? … Macht dir etwas Sorgen? Du weißt, dass du mir ALLES sagen kannst, was dich bedrückt!“ fuhr sie fort.

Der Ältere antwortete darauf nicht. Er führte sich sein geschmiertes Brot zum Mund, biss aber nicht ab. Äußerlich konnte man schon auf den ersten Blick erkennen, dass ihn etwas beschäftigte. Die Worte seiner Schwester brachten Joeys Denkapparat an diesen Samstagmorgen auf Hochtouren. Er fühlte sich eigentlich kerngesund und Kummer und Sorgen hatte er nicht wirklich. Allerdings fiel ihm schnell wieder ein, dass ihn EINE Sache nicht in Ruhe ließ. Aber er brachte es nicht über das Herz Serenity den Grund für diese Sache, die ihm seit längerem schlaflose Nächte bereitete, anzuvertrauen.
 

Er konnte nicht mit Sicherheit sagen, wann diese Sache begann. Es musste aber während dem Battle City Turnier angefangen haben. Damals war er noch mit Mai Valentine zusammen. Die temperamentvolle Blondine und er führten bereits eine 1½ jährige Beziehung miteinander. Doch er merkte, dass etwas fehlte. Er konnte nicht sagen woran es lag, aber die Beziehung mit Mai verlief nicht so, wie es Joey sich vorgestellt hatte. Unleugbar schien für ihn die Tatsache, dass sich seltsame und unerklärliche Gefühle bemerkbar machten, wenn eine andere Person, die genauso charismatisch wie Mai war, sich in seiner Nähe befand.
 

Sein Herz begann dann schneller zu pochen. Seine Körpertemperatur stieg rapide an. Schweißperlen zeichneten sich auf seiner Stirn ab und er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er machte sich in der Gegenwart dieser Person regelrecht zum Affen. Und dies blieb auch nicht unbemerkt. Joey schämte sich dann für sein Verhalten, welches er nicht mehr kontrollieren konnte. Aber diese Symptome waren nicht die einzigen, die er bemerkte. Er trug auch seit Tagen ein eigenartiges Gefühl in der Magengegend mit sich herum. Dieses Gefühl fühlte sich komisch und dennoch vertraut an. Wie die berühmten Schmetterlinge im Bauch. Nach reiflichen Überlegungen, die so viel Zeit beansprucht haben, dass er nicht mal an Duellmonster, Freunde und anderen Dinge denken konnte, wies ALLES nur auf EINS hin:

Joey Wheeler … war … verliebt.
 

Der Duellant wusste was Liebe war und wie viel sie für einen Menschen bedeuten konnte. Schließlich wäre er sonst keine Beziehung mit der Harpyien-Duellantin eingegangen, wenn er nicht in sie verschossen gewesen wäre. Die gemeinsame Liebe bildete, nach Joeys Ansicht, eine Grundlage, ohne die eine Beziehung einfach keinen Bestand hatte. Wie ein festgelegtes Naturgesetz eben. Allerdings wichen die Gefühle, die er jetzt gegenüber dieser anderen Person empfand, komplett von denen ab, die er für Mai empfand. So etwas hatte er in seinen ganzen bisherigen Leben noch nicht erlebt. Während er die letzten Tage noch einmal Revue passieren ließ, wurde ihm etwas klar. Die neue Situation, in der sich der Blondschopf jetzt befand, musste letztendlich dazu führen, dass die Beziehung mit Mai in die Brüche ging. Eine andere Erklärung gab es für ihn nicht.
 

Joey schluckte. Sein Kopf konnte diese Tatsache nicht wirklich begreifen. Er suchte nach einer anderen Antwort, die sein Verhalten erklärte. „Ich bin doch mit Mai glücklich gewesen. Wieso sollte ich mich dann in jemand anderes verlieben? War ich jemals in Mai richtig verliebt? …“ Er fand keine. Zumindest stand für ihn EINES fest: Wenn diese neuen, unbekannten Gefühle L-I-E-B-E sein sollte, dann erschreckte ihn dieser Gedanke mehr, als das es ihn glücklich machte.

Denn diese Gefühle entwickelten sich nicht für ein anderes Mädchen, sondern für … einen … M-A-N-N. Und dieser M-A-N-N war in seiner Lebensart und seinem Charakter auch noch ein Kapitel für sich. … „Warum musste ausgerechnet mir dies passieren?“ seufzte Joey innerlich.
 

Während der Braunäugige weiterhin seinen Gedanken nachging und nebenbei doch sein Frühstück aß, betrachtete ihn Serenity aufmerksam. „Hey Joey, ich habe dich etwas gefragt!“ Er schreckte hoch und schaute sie mit einem verwirrten Blick an. Der Duellant war dermaßen in seine Gedanken versunken, dass er seine Umgebung vollständig aus dem Blick verloren hatte. „Ich sehe doch, dass dich etwas beschäftigt. Jetzt sag mir endlich, WAS LOS IST!“ forderte sie ihn erneut auf. Es blieb beim Schweigen und Joey beschäftigte sich wieder mit seinem Erdbeermarmeladen-Brot. Serenity zog ihre Augenbrauen zusammen und legte einen zornigen Blick auf. Ihre liebenswerte und freundliche Art gegenüber ihrem Bruder schwand mit jeder Minute, die ohne Antwort auf ihre Frage verging.
 

„Warum spricht er nicht mit mir?“ fragte sich die Jüngere selbst. „Joey ist die letzte Zeit so unausgeglichen und traurig. Er wird doch hoffentlich nicht krank sein. Leidet er noch unter der Trennung von Mai? Oder hat er ein Problem mit Yugi und den anderen? …“ Ihr spukten die verschiedensten Möglichkeiten durch den Kopf. Je länger sie darüber nach dachte, umso absurder wurden ihre Erklärungen zu Joeys Verhalten. Serenity machte sich nun mal riesige Sorgen um ihn. Nach einer halben Stunde, ohne eine Antwort von Joey, fasste die Braunhaarige einen Entschluss. Wenn ihr Bruder nicht von allein damit rausrücken würde, dann müsste SIE eben die Initiative ergreifen, um ihn zum Sprechen zu bringen. MITTEL und WEGE dafür kannte sie nur zu gut.


Nachwort zu diesem Kapitel:
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Leons_Heart
2021-05-02T16:14:05+00:00 02.05.2021 18:14
Hi^^
Nachdem du was von mir kommentiert hast, musste ich einfach mal bei deinen Stories stalken :D und diese hier sprang mir einfach als erstes ins Auge.

Erst mal super Einleitung ins Kapitel. Ich dachte, ich schaue mir gerade wirklich Domino City von einem Hubschrauber aus an.
Dass Joey eine nachdenkliche Seite hat und schon irgendwie ein wenig philosofisch ist, passt, finde ich, echt gut zu ihm. Da traut ihm ja auch nie einer wirklich zu, da er sich ja oft "wie ein Trottel" benimmt. Aber auch er hat eine andere Seite, die er anderen nicht zeigt und das hast du gut rüber gebracht.


Ich hab nur eine Kleine Anmerkung^^'
Dass du für Gedanken vielleicht andere Zeichen nimmst, dass man es direkt als Gedanken erkennen kann. Bei Joeys ersten Gedanken dachte ich, dass er es laut sagte und als Serenity nichts erwiderte, war ich zunächst irritiert. Aber dann wurde mir bewusst, dass Joey gedacht hat. Also das ist nun nur mein persönlicher "Schönheitsfehler", den ich da nun hatte.

Dann mal auf zum zweiten Kapitel^^
Antwort von:  KFutagoh89
02.05.2021 18:28
Ich danke dir fürs Feedback. Die Story ist ja schon eine Weile her, weshalb sie von der Formatierung her noch fehlerhaft ist. Aber ich kann mich ja mal hinsetzen und dies ausbessern. :)


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