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Demütigung 2

Ich will sein Spielzeug sein.
von

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Armkettchen

Hi zusammen!

Ich kann verstehen wenn ihr keine Kommentare unter die FF setzen wollt, aber ich bin nicht sicher, ob überhaupt noch jemand mitliest..>_>

Bin auch über ENS erreichbar, nur so als Tipp :) Würde nämlich echt gerne Feedback haben :3
 

Viel Spaß beim Lesen :D
 

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Kapitel 20

Wieso ausgerechnet Kniebeugen?

Zorro hatte Recht, ich habe Hunger von dem Training bekommen, aber leider auch Muskelkater. Es ist länger her als ich das letzte Mal trainiert hatte und jetzt sich so schnell an so viele Kniebeugen zu gewöhnen. Das ist hart.

Ich Frühstücke gut, was mich selbst überrascht. Sanji sitzt neben mir, auf der meiner anderen Seite sitzt Sato.

Bei Sato kann ich es verstehen, er ist hier Gast und hält sich natürlich an die Leute, die er schon kennt. Bei Sanji weiß ich es aber auch. Er macht sich jetzt sorgen um mich. Ich hätte es ihm nicht sagen dürfen.

Ich hätte nicht darüber reden dürfen.

„Ich will dich heute zum Essen einladen.“, höre ich plötzlich leise von ihm und merke erst jetzt, dass er sich zu mir rüber gelehnt hat, damit kein anderer es hört.

Ich drehe mich zu Sato, will wissen, ob er es vielleicht doch gehört hat, aber er unterhält sich gerade mit Robin, was ihn also ablenken muss.

Erst dann schaue ich zu Sanji, der in dem Moment meine Hand unter dem Tisch greift.

Ich ziehe meine aus seiner heraus, wende mich wieder meinem Teller zu und seufze innerlich tief.

Mein Blick Fällt auf Ruffy, der auf der anderen Seite des Tisches sitzt und Lysop mit Käsestreuseln bewirft, während er sein Croissant isst.

Er bekommt rein gar nichts mit. Ich nehme mein Croissant dann aber lieber in beide Hände, damit Sanji meine Hand nicht greifen kann.

Zum Essen einladen. Das ist ja eigentlich nichts Schlimmes. Vielleicht will er auch nur wieder über das reden, was ich ihm gestern gesagt habe. Sato hat damals auch immer sehr viel nachgefragt. Ich will nicht darüber reden, aber erst, wenn ich all die Fragen beantwortet habe, die ihm im Kopf rumschwirren, wird das Thema vom Tisch sein.

„Wann?“, frage ich dann leise und schaue gar nicht zu ihm rüber, obwohl ich nur mit ihm spreche.

„Heute Abend. Ich hab mich umgesehen und hab ein tolles, spanisches Restaurant gefunden. Wenn du ja sagst, dann-„, flüstert er leise zu mir rüber, aber ich lasse ihn nicht aussprechen.

„Hol mich ab.“, sage ich Knapp zwischen zwei Bissen, höre, wie Sanji neben mir erleichtert aufatmet und nickt, dann aber auch schweigt.

Das war keine gute Idee.

Was soll schon passieren?

Naja, wenn ich an das letzte Mal zurück denke, dann.. Naja, da ist auch nicht wirklich was schlimmes passiert.

Ich bin ein bisschen feucht geworden, aber ich hatte damals nicht mit ihm geschlafen.

Ging ja auch schlecht, Ruffy hat mir vorher die Kugeln reingesteckt. Zur Sicherheit.

Ob die mich heute noch abhalten würden, wenn ich es wirklich will?

Ob es Ruffy überhaupt noch stört, wenn ich mit jemand anderem Schlafe?

Immerhin hat Sato…

Ich schaue bei dem Gedanken zu ihm rüber. Er unterhält sich noch mit Robin, merkt nicht, dass ich ihn ansehe.

Ruffys Lehrer.

Er war auch mein Lehrer.

Wenn er Ruffy nicht verändert, finde ich es ganz okay.

Nur die Pause, die wir jetzt haben sollen, stört mich extrem.

Ruffy wird aber nicht mit anderen Frauen schlafen, oder?

Da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht.

Sofort schaue ich rüber zu Ruffy, der jetzt von Lysop und Chopper mit Käse beworfen wird, aber nur den Mund aufhält, um den Käse dann essen zu können.

Nein, das würde er doch nicht machen, oder?

Ist er der Typ dafür?

So Monogam ist er nicht wirklich, das hat sich ja schon gezeigt.

Was ist, wenn er sich so verändert, dass ich nicht mehr mit ihm zusammen bleiben kann?

Mal nachdenken, worauf steht er denn so?

Fangen wir mal ganz am Anfang an.

Als wir uns kennengelernt haben hat er sich schon einen Spaß draus gemacht, mich verlegen werden zu lassen.

Er steht drauf mit der Hand zuzuschlagen.

Er steht drauf mit dem Rohrstock zuzuschlagen.

Er steht drauf, mich zu würgen.

Er steht drauf, wenn ich hilflos bin.

Er steht sogar drauf, wenn ich mich zupiesele.

Er hat mir schon zugesehen, wenn ich auf Toilette war, hat mich sogar in der Dusche schon selbst-

„Hat es dir geschmeckt, Prinzessin?“

„Si, gracias Sanji.”, sage ich lächelnd und reiche ihm meinen leeren Teller.

Wo war ich?

Ach ja, bei Dingen, auf die mein Käpten steht.

Ich glaube, ich kann ihn offiziell als Pervers einstufen.

Gefällt mir.

Ich muss lächeln, als ich aus der Küche gehe und den Gang zu meinem Zimmer herunter.

Doch dann steht mir jemand im Weg.

Als ich aufsehe verschwindet mein Lächeln sofort.

Ich kenne diesen Blick.

Aber-

Sato sieht auf mich herab, schweigt und wartet.

Aber worauf?

„Hat es dir gefallen?“, fragt er mich dann leise und ich glaube sofort zu wissen, was er meint.

Das Fisten natürlich.

Ich würde lügen, wenn ich es verneine.

„Ja, Herr.“, flüstere ich leise und bewege mich nicht.

Moment mal, was hat Sato wieder zu meinem Herren gemacht?

Ruffy ist noch mein Dom, auch wenn er noch in einer Art Lernphase ist.

„Und wieso hast du dich noch nicht bei mir bedankt?“, fragt er dann leise, damit es ja niemand anderes hört.

Das kann ich dir sagen.

„Weil m-mein Käpten es nicht von m-mir verlangt hat.“

Mit der Antwort hat er nicht gerechnet, das spüre ich.

Er mustert mich einen Moment, nickt dann aber scheinbar beiläufig und geht an mir vorbei.

Was war das jetzt?

Ich schaue ihm hinterher als er in der Tür zum Oberdeck verschwindet.

Gewöhn dich nicht zu sehr daran mir Befehle zu erteilen, Sato. Ich hab zwar nichts dagegen, aber ich gehört nicht dir. Nicht vorrangig.
 

Ich lasse mich auf mein Bett fallen, starre an die Decke und mache mir klar, was momentan passiert.

Es kommt mir vor, als hätte ich etwas Wichtiges vergessen.

Ruffy und ich haben Sexpause.

Er hat mir heute Morgen aber gesagt, was ich mir anziehen soll und dass ich Frühstücken soll. Er hat mir schon vor Tagen das Training mit Zorro erlaubt, also musste er mir das nicht auch noch erlauben.

Er sagte, wie viel ich essen sollte und bestimmt so also weiter über mich.

Sanji hat mich in ein spanisches Restaurant eingeladen.

Spanisch habe ich schon lange nicht mehr gegessen.

Ich bin gespannt, worüber er mit mir reden will.

Hoffentlich ist es nicht zu weit weg. Meine Beine bringen mich noch um.

Ich drehe meinen Kopf und schaue mir meinen Schreibtisch einen Moment an.

Ich überlege nur kurz, ehe ich mich vom Bett erhebe und an ihn auf meinen Stuhl setze.

Ich habe so viel in den letzten drei Monate erlebt, dass es reichen wird.

Und wer weiß, was noch dazu kommt.

Erst der Stift, dann die Blätter.

Dann fange ich an zu schreiben.

Ich schreibe nur mit einem Stift.

Das ist mein Stift.

Er ist was Besonderes.

Ich benutze ihn nur zum Schreiben meiner Bücher. Für nichts anderes, auch wenn sich die Leser meiner Bücher bestimmt schon denken, dass ich mit dem Stift schon manch andere Dinge gemacht haben.

Nein, nicht mit ihm.

Er ist schon versaut genug, nur weil ich mit ihm meine Bücher schreibe.

Ich schreibe es in großen Buchstaben auf das erste Blatt, um zu sehen, wie es aussieht.

Demütigung.

Nachdem mein erstes Buch eher ein Sachbuch war wird dieses eine Geschichte.

Eine Geschichte, in der man lesen kann, wie sich die Frau fühlt, wenn sie diese Erfahrungen macht.

Ich freu mich schon darauf es zu schreiben, während des Schreibens es immer wieder zu lesen, es zu verbessern, es zu verfeinern und dann einfach ein paar Schreibfehler drin lassen, um den Leser immer wieder aus seiner Trance des Lesens herauszuholen und zu wecken.

Jedes Mal wenn ich ein Buch lese, und einen Schreibfehler sehe, muss ich an den Autor denken. Das will ich auch bei meinen Buchern.
 

Nachdem ich ein langes, heißes Bad genommen habe, spüre ich den Muskelkater kaum mehr. Natürlich habe ich Ruffy gefragt, ob ich baden darf. Wer weiß, worauf er nicht noch heimlich steht?

Manche würden sich davor ekeln. Andere ekeln sich vor Vibratoren, andere vor Kondome, andere denken, dass beim Sex geschlagen zu werden ekelhaft ist. Was ich dazu sagen kann, ekelhaft gibt es beim Sex nicht.

Es gibt Leute, die auf Windeln stehen.

Es gibt Leute, die stehen auf Dinge, da würde ich glatt daneben kotzen. Aber ich würde niemals sagen, dass es ekelhaft ist.

Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt. Nur andere verstehen den Spruch anders als ich.

So, wie ich ihn verstehe, finde ich ihn besser.

Es wird schon dunkel, als ich mich wieder anziehe und in meinem Zimmer verschwinde.

Ich lasse meine Haare von der Luft trocknen. Mir gefallen momentan die Locken sehr, die sie werfen, wenn sie von der Luft trocknen.

Ich bin im Schreiben vertieft, als sich die Tür hinter mir öffnet.

„Schieda? Bist du soweit?“

Sanji ist nervös, aber ich nicke nur auf seine Frage, schreibe den Satz zu Ende, den nächsten dann aber doch lieber auch noch und schiebe mich dann vom Tisch weg, obwohl ich noch Stunden weiter schreiben könnte.

Das Buch ist ein Selbstläufer.

Als ich aufstehe und mich zu Sanji umdrehe, mustert er mich kurz.

Ich blinzle.

„Stimmt was nicht?“

Ich schaue an mir herunter, kann aber nicht wirklich etwas Schlimmes entdecken.

„Versteh mich nicht falsch, du siehst hinreißend aus, aber du hast so schöne Kleider in deinem Schrank. Hast du nicht Lust eines davon anzuziehen?“

„I-ich soll mich umziehen?“

„Ich warte auch vor der Tür.“, lächelt er mir noch zu, will die Tür hinter sich zu ziehen, aber ich stutzte noch.

„I-ist das wirklich nötig?“

„Es wäre besser, ja. Wieso?“

„Ich m-muss nur kurz Ruffy fragen.“, sage ich dann knapp und gehe ihm entgegen zur Tür, er geht mir aber nicht aus dem Weg, sieht mich nur fragend an.“

„Du musst Ruffy fragen, ob du dich umziehen darfst? Ist das wieder so ein Spiel?“

So kann man es nennen, aber das trifft es nicht ganz.

„N-Nein, nicht wi-wirklich.“

„Darfst du darüber reden?“

„Muss ich e-erst fragen.“

„Was musst du nicht fragen?“

Darauf weiß ich keine Antwort.

Durfte ich ihm eigentlich sagen, dass ich Ruffy fragen muss?

Er seufzt leise, blickt kurz auf den Boden, dann zu mir und schüttelt dann sachte den Kopf.

„Ich glaube, das lassen wir lieber. Schreib weiter.“, sagt er dann und will aus der Tür gehen.

Gibt der mir gerade einen Korb?!

Mir?!

„Warte. Ich zieh mich um.“, sage ich dann doch nur knapp, drehe mich um und gehe zum Schrank.

Das werde ich noch bereuen.

Sanji sieht mich kurz an, will etwas sagen, schweigt dann aber doch, geht aus dem Zimmer und schließt die Tür hinter sich noch bevor ich mir mein Strickkleid über den Kopf ausziehe.

Was nehme ich denn?

Wir gehen spanisch Essen, das ist doch ein Anhaltspunkt.

Okay, wenn er noch fünf Minuten länger wartet, dann mach ich mich so fertig, dass er sich verflucht, weil er es absagen wollte.

Es dauert nicht lange bis ich mir ein langes, rotes Kleid überziehe. Es liegt eng an, hat einen tiefen Ausschnitt und einen Schlitz im Rock bis zu meiner Hüfte, der aber so fällt, dass man ihn nur sieht, wenn ich ihn zeigen will.

Ich stecke mir schwarze Ohrringe an, eine schwarze Halskette und einen schwarzen Haarreif, der meine Haare aus meinem Gesicht hält. Noch etwas Make-Up, Liedschatten, Tusche und Eyeliner, dann bin ich perfekt.

Wer sich jetzt noch zurückhalten kann, der ist definitiv schwul.

Ich betrachte mich ein letztes Mal im Spiegel, ehe ich meine schwarze Handtasche, passend zu meinen schwarzen Schuhen in die Hand nehme, die Tür öffne und gespielt kramend in den Flur zu Sanji trete.

Ich weiß, dass er mich anstarrt, als er mich sieht, aber weil ich in meiner Handtasche etwas Ordnung schaffe und so wie selbstverständlich spiele, kann ich seinen Blick leider nicht sehen, auch wenn ich weiß, dass es den Effekt für Ihn verschlimmert.

„Können wir?“

Als ich zu ihm aufblicke, starrt er mir aufs Dekoltee, blickt dann aber so schnell er noch kann zu mir in die Augen.

„Ähm- Ja, Ja wir können.“, stammelt er dann und sucht nach Worten. Ich harke mich ihm unter, halte meine Handtasche in der anderen Hand und gehe mit ihm, zum Glück, ungesehen von Board. Sanji hält uns einen Regenschirm, da es scheinbar ununterbrochen auf dieser Insel regnet.

„Schieda, du siehst unglaublich aus.“, sagt er dann, als wir auf der Straße Richtung Stadt gehen.

Ich muss mir ein Lächeln verkneifen, schüttle aber nur den Kopf über seine Worte.

„Übertreib nicht. Das Kleid ist definitiv zu lang für mich.“

„Ach was, nein. Es ist perfekt. Du sieht wirklich wunderschön aus.“

Jetzt werde ich doch langsam rot, auch wenn ich das provoziert habe und weiß, wie gut ich jetzt aussehe.

Es dauert eine Zeit, ehe wir bei dem Restaurant ankommen, welches Sanji sich ausgesucht hat. Es befindet sich in einem älteren, orange verputzten Haus, welches mich sofort an Spanien erinnert. Doch als wir eintreten bin ich wirklich froh, dass ich mich umgezogen habe. Sanji würde in seinem schwarzen Anzug nicht auffallen, aber ich in einem Strickkleid? Hier?

Ich bin wirklich perfekt angezogen. So perfekt, dass ich sogar den Kellner dabei erwische, mir aufs Dekoltee gesehen zu haben.

Wir sitzen zu zweit an einem Ecktisch in einer Nische. Es ist so gelegen, dass man ungestört reden kann, falls man das wünscht.

Ich überlasse das Bestellen Sanji, der als erstes einen Rotwein bestellt. Gefolgt von einem spanischen Schmorbraten. Hört sich erst nicht sehr besonders an, aber den habe ich schon einmal gegessen. Ich freu mich schon drauf und der passt auch geschmacklich sehr gut zu einem Rotwein.

Als der Kellner geht, will ich mich erst umsehen, doch Sanji zieht sofort wieder meine Aufmerksamkeit auf sich.

„Ich hoffe, es gefällt dir hier. Ich musste sofort an dich denken, als ich mich hier umgesehen habe.“

„Ja, es ist wirklich schön. Wieso musstest du an mich denken?“

„Nicht nur weil du Spanisch sprichst. Dieses Restaurant ist versteckt. Man erkennt nicht von außen, was sich hinter den Mauern verbirgt und genauso ist es auch bei dir. Du bist einzigartig. Würde ich jemandem erzählen, was in deinem Kopf vorgeht, dann würde es mir keiner glauben.“

Meint er das, was ich ihm gestern gesagt habe?

„Ich will ni-nicht darüber-„

„Das meine ich gar nicht. Es hat gar nichts damit zu tun.“, unterbricht er mich dann und bringt mich dazu, dass ich zu ihm aufsehe, „Du weißt ganz genau, was ich meine. Ich weiß, was in deiner Kiste unter deinem Bett zu finden ist. Ich weiß, dass der Staat deine Tagebücher zensieren würde. Ich weiß, was du liebst und ich weiß, was du hasst. Ich weiß, wie du all das erklärst und ich weiß, worüber du jeden Tag nachdenkst. Und ich weiß, dass du dich hierrüber freuen wirst.“

Sanji greift in seine Tasche und ich spüre, wie mein Herz einen Satz macht.

Er legt eine kleine, rechteckige Schachtel auf den Tisch und schiebt sie zu mir herüber.

Ich schaue zwischen Ihm und der Schachtel umher. Mein Puls rast in die Höhe und ich spüre, wie nervös ich werde.

„Wa-was ist das?“, frage ich leise und trau mich gar nicht die Schachtel an mich zu nehmen.

Sanji antwortet nicht, wartet nur und beobachtet mich.

Als ich die Schachtel vor mir auf dem Tisch öffne, schaue ich auf ein Armkettchen aus Silber. Es ist schmal und matt. Ich verdecke mit einer Hand meinen Mund, weil ich nicht glaube, was er mir gekauft hat. An dem Kettchen befinden sich zwei Anhänger. Ein Buch mit Schloss und der passende Schlüssel dazu auf der anderen Seite des Kettchens.

„Oh, San-San-„, mehr bekomme ich nicht raus, kann nicht aufhören zu lächeln und blicke zu ihm auf, der mich zufrieden anlächelt. Als ich das Kettchen aus der Schachtel nehmen will, muss ich aber zögern.

Ich schüttle den Kopf und schiebe die Schachtel zurück zu ihm.

„Das kann i-ich nicht an-nehmen.“

Tränen schnüren mir meinen Hals zu und ich hasse es, dass ich so nah am Wasser gebaut bin.

Aber Sanji denkt gar nicht daran, es zurück zu nehmen.

„Komm her.“, sagt er dann, nimmt das Kettchen aus der Schachtel, zieht mein Handgelenk zu sich. Erst will ich meinen Arm wieder zurückziehen, aber wie könnte ich?

Er verschließt das Armkettchen so, dass es passt und nimmt dann meine Hand in seine, legt sie auf dem Tisch ab.

Ich schaue noch immer auf das Kettchen an meinem Arm, schüttle sachte den Kopf und weiß, dass ich es unmöglich tragen kann.

Ich liebe Sanji nicht, es wäre falsch, wenn ich es behalte.

Aber ich würde ihn verletzen, wenn ich es jetzt schon ablege.

„Mir hat noch nie-„, rutscht es mir raus, aber ich breche den Satz ab.

„Dir hat noch nie, was?“, fragt Sanji nach, der auch nicht mehr aufhören kann zu lächeln.

Ich schaue kurz zu ihm auf, mein Blick wird aber schnell wieder von dem Kettchen an meinem Arm eingefangen.

„M-mir hat noch nie jem-mand Schmuck geschenkt.“, flüstere ich dann leise und kann mir selbst nicht erklären, wieso mir das so peinlich ist.

„Dann wird das höchste Zeit, findest du nicht?“, antwortet er mir leise und streicht mit einem Finger über meinen Handrücken.

Wieder schüttle ich aber nur den Kopf.

„Ich kann das n-nicht tragen. D-Das weißt du.“, flüstere ich ihm dann leise zu und beuge mich dabei etwas vor, damit es niemand sonst hören kann.

Sanji atmet einmal tief durch, nickt dann aber auch.

„Wenigstens heute, ja?“

Ich schaue zu ihm auf, kann sehen, wie er sich über meine Reaktion freut und genießt, dass es mir gefällt. Daher nicke ich doch auf seine Bitte.

„Okay. Danke, Sanji. W-wirklich, vielen Dank. D-das ist-„, ich breche den Satz ab, da mein Blick wieder von dem Kettchen gefangen gehalten wird.

Es ist so schmal, dass ich mich wundere, dass es nicht sofort auseinanderfällt.

Die Anhänger gefallen mir besonders.

Wie alt bin ich jetzt? Zweiundzwanzig? Da sollte man doch wenigstens einmal etwas schmuck geschenkt bekommen haben, oder nicht?

Oh, Gott, das ist so wunderschön.

Als der Kellner an unseren Tisch kommt um uns den Rotwein zu servieren, muss ich mir die Tränen aus den Augenwinkeln streichen, passe aber auf, dass ich nichts von meiner Schminke verwische.

Jetzt fang nicht an zu heulen, Schieda.

Als der Kellner verschwindet ist es wieder Sanji, der die Stille unterbricht.

„Ich bin wirklich froh, dass du ja gesagt hast. Ich weiß, dass ist für dich nicht so leicht, ja zu sagen. Besonders nicht nachdem sich Zorro so extrem in alles eingemischt hat.“

Ich nicke auf seine Worte, atme einmal tief durch und versuche nicht Sanji die Schuld daran zu geben, dass Zorro so reagiert hat. Es war ein Missverständnis.

Aber der Grund, wieso ich nicht immer ja zu Sanji sage ist Ruffy.

Der Grund, wieso ich doch ja zu ihm sage ist, dass er nicht aufgibt. Ich bekomme ein schlechtes Gewissen, wenn ich immer und immer wieder nein zu ihm sage. Auch, wenn es bestimmt besser für seine Gefühle wäre.

Ich trinke einen Schluck Wein, weil ich glaube, das in den nächsten Minuten gebrauchen zu können und atme leise tief durch.

„Als du mir gestern das alles erzählt hast, tut mir leid, wenn ich wieder damit anfange, aber.. ich kann an nichts anderes mehr denken. Ich meine-„

Als er das sagt, will ich doch meine Hand aus seiner ziehen. Es ist eine Abwehrreaktion, die ich nicht kontrollieren kann, aber er hält meine Hand fest und schüttelt über diese Reaktion den Kopf.

„Nein, mach das nicht. Hör mir nur kurz zu, okay?“

Ich kann ihm nicht mehr in die Augen sehen. Nicht, seid er dieses Thema angeschnitten hat.

„Schieda, du bist wunderschön. Das bist du wirklich. Selbst wenn du Schläfst, selbst wenn du… Selbst wenn du nur nen Trainingsanzug anhättest. Du bist wirklich wunderschön. Ich habe viel nachgedacht seit gestern, weißt du, und ich glaube wirklich, dass wir nochmal über das reden sollten, was du gesagt hast.“

Diesmal ziehe ich sicher meine Hand aus seiner, auch wenn er mich noch festhalten will.

Ich fühle mich bei dem Thema überhaupt nicht wohl.

Ganz und gar nicht.

Ich würde am liebsten sofort aufstehen und weggehen.

Ohne ein Wort.

Einfach gehen.

Ich lege meine Hände auf meine Handtasche auf meinem Schoß und warte.

Sanji beobachtet mich, dass kann ich spüren, aber er schweigt eine kurze Weile, ehe er wieder nach den richtigen Worten sucht.

„Ich weiß, du redest nicht gerne über das Thema. Ich mach es so kurz wie möglich. Aber ich weiß, dass du unbedingt darüber reden musst. Als du mir das gestern erzählt hast,- Du hast so gezittert, als ob-„, er bricht den Satz ab, schüttelt kurz bei der Erinnerung den Kopf und atmet einmal tief durch.

„Ich hab dich so noch nie gesehen. Du hattest Panik. Und das nur, weil du darüber geredet hast.“

Sanji lehnt sich etwas nach vorne, will mir in die Augen sehen, doch ich senke den Blick noch mehr, als er es versucht.

Ich will ihm nicht zuhören. Will das alles hier nicht.

Deswegen hat er mich hier her gebracht. Deswegen sitzen wir hier, wo uns keiner hören kann. Und auch nur deswegen hat er mir das Kettchen geschenkt.

„Schieda, bitte. Sag irgendwas. Das ist nicht so einfach für mich.“

Auf seine Aufforderung schüttle ich sachte den Kopf, atme erneut leise durch und spüre schon wieder, wie sich mein Magen zusammenschnürt. Essen werde ich heute nichts mehr können.

Wenn er unbedingt reden will, dann kann ich ihm den Gefallen tun.

Aber ich werde nichts sagen.

Ich greife mein Weinglas und trinke einen großen Schluck. Dann noch einen und noch einen, stelle das Glas zurück und es ist fast leer.

Wieder atme ich leise durch, spüre sofort die Wärme des Weines in mir und nicke dann.

„Weiter.“, sage ich leise und warte auf Sanjis Reaktion.

„Ich hab wirklich Angst um dich. Du hast was von psychisch labil gesagt und ich kenne die Narben an deinen Beinen. Du musst gar nicht sagen, wo die her kommen, da muss man nicht lange nachdenken.“

„D-das hätte genauso gut einer meiner Ex-Doms gewesen sein können.“, sage ich nur knapp, doch Sanji schüttelt sofort darauf den Kopf.

„Nein, nicht nach dem, was in deinem Buch steht. So bist du nicht.“

Ich atme einmal tief durch, greife wieder mein Weinglas, doch Sanji legt seine Hand darauf, als ich es nehmen will.

Als ich das spüre, sehe ich dann doch zu ihm auf, funkle ihn ganz automatisch böse an.

„Mach das bitte nicht, okay? Ich hab Angst um dich.“

Bei dem Blick bekomme ich eine Gänsehaut, beiße aber die Zähne zusammen, lasse das Glas los, greife erneut meine Handtasche auf meinem Schoß und umklammere es unter dem Tisch.

Wieder weiche ich seinem Blick aus, beiße die Zähne zusammen und frage mich, ob er nicht langsam das Thema wieder wechseln will.

Er wartet einen Moment, atmet tief durch, will etwas sagen, doch dann kommt der Kellner mit dem Essen.

Wir schweigen beide, bis er wieder verschwunden ist.

„Hast du das schon einmal jemandem erzählt?“, fragt er dann leise, und ich muss schlagartig an Sato denken und wie er mich seitdem immer wieder dazu drängt, dass ich mich mit meiner Mutter unterhalte. Ich will mich nicht mit der unterhalten. Nie wieder. Kein einziges Wort. Wäre schön, wenn sie endlich verrecken würde. Wenn Sanji dann auch noch damit anfängt, dann bekomm ich ne Macke.

„Ich gehe jetzt.“, sage ich knapp, klammere mich an meine Handtasche, schiebe den Stuhl mit einem Ruck nach Hinten und stehe auf.

„Was?“, Sanji sieht mich erst nur verwirrt an, doch ich beachte ihn gar nicht, nehme meine Handtasche und gehe vom Tisch. Als er merkt, dass ich es ernst meine, läuft er mir sofort nach, das kann ich hören.

„Schieda, warte!“

Ich weiß, dass er näher kommt, aber ich will ihn gar nicht ansehen.

Der Kellner sieht mich verwirrt an, als ich an ihm vorbeilaufe, beinahe renne.

Dann spüre ich, wie jemand von Hinten mein Handgelenk greift, mich festhalten will.

Ich bleibe ruckartig stehen, hole aus, nehme den Schwung aus der Drehung mit und schlage zu, verpasse Sanji eine knallende Ohrfeige.

Ich koche vor Wut.

Noch bevor er realisiert, was passiert ist, reiße ich mich von seinem Arm los, hebe den Finger und zeige drohend auf ihn.

„Fass mich nicht an, ich warne dich. Dich kennenzulernen war der größte Fehler den ich je machen konnte.“

Mein Blick fällt auf das Armband an meiner Hand, mit der ich ihm drohe,. Er schenkt mir dieses Teil nur damit ich hier nicht rumschreie. Damit ich ruhig bleibe, wenn er mit mir über diesen Scheiß reden.

Ich greife es mit der anderen Hand, reiße es mir ab und werfe es vor ihm auf den Boden.

„Encontrar a otra persona, puede el vete a la mierda! No tengo ningún deseo en esta mierda! Si me tocas la próxima vez, o si siquiera me miras, te mataré, lo juro.”, fauche ich ihn an, drehe mich auf dem Absatz um und verschwinde aus dem Restaurant.

Irgendjemand jubelt mir noch nach, der die Situation wohl nicht ganz verstanden hat, aber ich kümmere mich nicht darum, laufe durch den Regen weiter die Straße herunter, bis ich spüre, wie mir Tränen die Kehle zu schnüren.

Ich suche mir eine dunkle Ecke, atme tief durch, hyperventiliere beinahe, halte mich an der Betonwand fest und breche in Tränen aus.

Wieso hat er nicht einfach das Thema gewechselt?

Ich will an das alles nicht denken müssen. Wie kommt er dann darauf, dass ich darüber sprechen will?

Er hat mich gestern doch gesehen.

Ich atme tief durch, wische mir die Tränen aus den feuchten Augen und sehe dann auf meinem Handrücken den schwarzen Liedstrich, den ich mir fein säuberlich aus den Augen Richtung Schläfen gewischt habe.

Na klasse. Jetzt kann mir jeder aus meterweiter Entfernung ansehen, dass ich geheult habe.

Als ich in die Einkaufsstraße der Fußgängerzone zurück schaue, sehe ich ein reges Gedränge. Als wollten die Leute noch kurz vor Ladenschluss schnell noch etwas kaufen.

Ich ziehe mein Haarreif aus meinen Haaren und versuche mich so wenigstens etwas verstecken zu können.

Wenn der sich das nächste Mal ein Restaurant aussucht, dann-

Von wegen, nächstes Mal. Ich geh nie wieder mit dem essen.

Wieso hat er eigentlich damit angefangen?

Ich gehe die Straße entlang aus der Richtung, aus der ich gekommen bin um erst einmal das Restaurant zu finden. Von da aus kenne ich den Weg zum Hafen, aber weil ich da gerade in blinder Wut raus gerannt bin, konnte ich mich natürlich den Weg bis hier nicht merken.

Aber so weit bin ich ja nicht gelaufen.

Es regnet ununterbrochen, meine Haare hängen mir schnell Nass in den Augen und mir wird in meinem Aufzug echt kalt.

Ich weiß, dass ich alle Blicke auf mich ziehe, auch wenn alle so tun, als würden sie mich nicht sehen. Auf die Idee, mich zu fragen, ob ich okay bin, kommt keiner.

Das ist mir nur Recht.

Ich will, oder kann ehrlich gesagt, gerade mit keinem reden. Ich spüre es. Wenn ich jetzt den Mund aufmache, kommen höchsten ein paar einzelne Buchstaben raus.

Irgendwann komme ich an eine Weggabelung. Die Einkaufsstraße teilt sich.

Wo gehe ich jetzt hin?

Hab ich eigentlich Geld dabei? Dann kann ich mir kurz eine Jacke kaufen oder so etwas.

Es ist wirklich kalt.

Ich bleibe in der Weggabelung stehen, greife meine Handtasche und krame in ihr nach meinem Geld.

Komm schon. Ich weiß, ich hab noch was dabei.

Handcreme, Kaugummis, mein Haarreif, Nagellack, wo ist mein Geld?

Jemand rempelt mich von der Seite an, ich umklammere meine Handtasche, passe auf, dass nichts aus ihr herausfällt und stolpere zwei Schritte weiter.

Als ich mich umdrehe und dem, der mich angerempelt hat, böse entgegenfunkeln will, erstarre ich.

Nicht wegen ihm, sondern wegen dem, der weit hinter ihm steht.

Er sieht mich gar nicht an, bemerkt nicht, dass ich ihn gesehen habe.

Naoki.

Sein Hals ist noch verbunden, er ist nicht allein und geht mir ein paar Soldaten die Straße entlang.

Ich kann mich nicht bewegen, starre ihn durch die Menschenmassen an und versuche zu realisieren, dass er es ist.

Ich habe den Ring bis jetzt nicht abgelegt.

Ich spüre ihn an meinem Finger, als ich Naoki beobachte. Er brennt auf meiner Haut.

Plötzlich sieht er zu mir herüber, sieht mir direkt in die Augen und ich zucke bei dem Blick zusammen, weiche ihm sofort zur Seite aus und laufe los.

Bitte, lass ihn mich nicht erkannt haben.

Er darf mich nicht sehen.

Ich muss hier weg.

Wenn ich jetzt Sanji sehen würde, wäre ich sogar froh darüber.

Was ist, wenn er mich erkannt hat?

Wenn er mich wirklich gesehen hat?

Ich muss mich verstecken und warten.

Wenn er mir hinterher läuft, dann muss ich ihn abhängen.

Also biege ich in die nächste Seitenstraße ab. Mir kommen selbst hier noch einzelne Leute entgegen, aber ich fühle mich noch nicht sicher.

Weiter, immer weiter, bis ich keinen mehr sehe.

Bis es alles ruhig und dunkel ist.

Ich verziehe mich in einen Häusereingang, lehne mich an die Wand hinter mir und warte, lausche, warte und lausche.

Wenn er mich angreift, dann.

Ich greife schnell meinen Dolch in meinem Schuh, lehne mich zurück an die Wand und warte.

Verdammt, alles hört sich durch den Regen so laut auf.

Ich kann nicht sagen, ob er mir gefolgt ist oder nicht.

„Schieda?“

Ich zucke zusammen, presse mich gegen die Wand hinter mir und versuche ruhig zu atmen. Mein Herz rast, meine Arme zittern vor Kälte und ich versuche mich zu konzentrieren.

Irgendwann kann ich doch durch den Regen Schritte hören.

Er kommt in meine Richtung.

Er ist alleine.

Was ist, wenn er mich nicht angreifen will?

Was ist, wenn er auf mich schießt?

Dann komme ich mit dem Dolch auch nicht weit.

„Schieda, bitte. Ich weiß, dass du mich hören kannst. Komm raus.“

Ich ziehe die Luft scharf in meine Lunge, schließe die Augen und schüttle den Kopf.

Nein, ich komme nicht raus.

Ich kann nicht.

Meine Finger sind so kalt, dass ich den Dolch nicht einmal in meinen Händen spüre.

Ich hätte verloren bevor ich angefangen habe.

„Ich will mit dir reden. Wirklich nur reden, versprochen.“

Von wegen, versprochen. Solche Versprechungen kann ich mir vorstellen.

Aber er kommt näher.

Wenn er an dem Eingang vorbei geht, dann komme ich hier vielleicht wieder weg.

Also schweige ich und warte, zittere und warte, starre aus dem Eingang und warte.

Ich kann ihn hören, er kommt immer näher.

Ich werde so nervös, starre auf meinen Dolch und ziehe ihn mit einem Ruck aus seiner Scheide. Die Scheide fällt mir aus den kalten Fingern zu Boden.

Scheiße!

Ich lausche sofort in die Dunkelheit, er macht es mir gleich.

„Schieda?“

Er kommt auf den Eingang zu, das kann ich nicht nur hören, das kann ich spüren.

Als erstes sehe ich den Regenschirm, dann die blonden Haare.

Ich schnappe nach Luft, halte die Luft in den Lungen stoße mich von der Wand ab und steche zu.

Er weicht mir reflexartig aus, tritt einen Schritt zurück. Ich gehe ihm nach, spüre den Regen schon gar nicht mehr, halte den Dolch so, dass er ihn sehen kann und bleibe vor ihm stehen.

Doch als sich der Regenschirm hebt, und ich Sanji erkenne, weitet sich mein Blick. Ich lasse den Dolch fallen, schlage die Hände vor Mund und Nase und schnappe erschrocken nach Luft.

Nein, das wollte ich nicht.

Das wollte ich wirklich nicht.

Sanji blutet an der Wange, sieht mich verwirrt an und wagt es nicht etwas zu sagen.

Ich habe ihn für Naoki gehalten.

Ich hatte nur die blonden Haare gesehen und dann-

Ohne etwas zu sagen falle ich ihm um den Hals, presse ihn an mich und bin so froh, dass er ausgewichen ist.

„D-d-da-„ meine Zunge streikt, aber ich kann ihn nicht mehr los lassen.

Das wollte ich nicht.

Sanji legt einen Arm um mich, ich spüre, dass er noch gar nicht realisiert, was gerade passiert ist.

Ich bleibe nah bei ihm, lehne mich aber kurz zurück, um mir seine Wange anzusehen.

Es ist nicht sehr schlimm, blutet nicht viel, aber das war verdammt nochmal ich.

Ich wollte ihn nicht verletzen.

Oh, Sanji.

Ich streiche das Blut mit der Hand von seiner Wange, atme erleichtert tief durch und kneife einmal die Augen zusammen, um die Tränen in meinen Augen los zu werden.

Ich lege beide Hände an seine Wangen, ziehe ihn zu mir und presse meine Lippen auf seine.

Ich bin so froh, dass es nur ein Kratzer ist.

Sanji lässt den Schirm fallen, legt jetzt auch den anderen Arm um mich, ist aber immer noch so verwirrt, dass er sich kaum bewegt.

Wieder und wieder küsse ich seine Lippen, schließe ihn danach wieder fest in meine Arme.

Als er spürt, wie ich zittere, presst auch er mich an sich.

Wir stehen beide im Regen in der Dunkelheit und immer noch will ich ihn nicht los lassen.

„T-tut m-mir Leid, dass i-i-ich-„

„Nein, nicht reden. Jetzt nicht reden.“, sagt er leise und hält mich bei sich.

Ich nicke sachte, atme tief durch und spüre, dass er den Moment genießt.

Doch als ich erneut mein Zittern nicht unterdrücken kann, löst er sich von mir.

„Warte kurz.“, sagt er nur, öffnet sein Jackett, zieht es sich aus und wirft es mir über die Schultern.

Dann sucht er auf dem Boden den Regenschirm. Als ich seinem Blick auf dem Boden folge, sehe ich meinen Dolch, hebe ihn auf und suche hinter mir nach seiner Scheide.

Keiner von uns sagt noch ein Wort, wir gehen zusammen die Straße entlang und ich sehe schon von weitem das Restaurant, in dem wir gerade saßen.

Ich spüre, dass Sanji an ihm vorbei gehen will, aber ich bleibe vor ihm stehen, blicke durch ein kleines Fenster und dann zu Sanji auf.

Ich weiß, ich sehe nicht mehr so toll aus wie vor zwei Stunden, aber jetzt habe ich wirklich Hunger.

„H-hast du für d-d-das Essen be-bezahlt?“

„Natürlich. Keine Sorge, ich hab schon alles erledigt.“

„D-dann kom-m m-mit.“, sage ich lächelnd, ziehe ihn an seinem Arm kurz in die Richtung des Restaurants und wir setzen uns ohne ein Wort an den Kellner zurück an unseren Tisch.

Alle Gäste schweigen, beobachten uns, wie Sanji mir den Stuhl zu Recht schiebt und sich dann mir gegen über, ganz selbstverständlich, auf seinen sinken lässt.

Er muss dem Kellner nur einen Blick zuwerfen, und er weiß Bescheid.

Der Blick, den Sanji dem Kellner zuwirft, ist viel strenger als ich je einen Blick von Ihm erwartet habe.

Ich muss bei dem Gedanken lächeln, dass er auch so etwas in sich trägt. Nur leider nie gegen eine Frau.

Schade. Er könnte es bestimmt wirklich gut, wenn er nur wollte.

Als mir auffällt, dass immer noch alles ruhig ist, senke ich den Blick. Mein Kleid ist vollkommen durchnässt.

Mir ist noch immer kalt, aber hier ist es wenigstens nicht windig. So muss ich nicht mehr zittern. Ich führe meine Arme durch die Ärmel des Jacketts und spüre, dass es mich schnell wärmt.

Irgendwann setzen sich auch die Unterhaltungen hinter uns wieder ein und der Kellner serviert uns unser bestelltes Essen. Es sieht wirklich gut aus, es ist sogar heiß. Sie haben uns also nicht einfach die Teller von gerade vor die Nase gestellt.

Aber noch kann ich nicht anfangen zu essen. Auch, wenn ich wirklich hungrig bin.

„Tut mir l-leid, dass ich-… ich m-meine, das Kettchen…“

„Ich hab es mir angeguckt. Es ist nicht kaputt, falls du das meinst. Es war nur ein Element verbogen.“

Wieder greift er in seine Tasche, legt das Kettchen dann vor mir auf den Tisch neben meinen Teller.

Er hat es wieder heile bekommen.

Und jetzt gibt er es mir wieder.

Obwohl ich es ihm vor die Füße geworfen habe.

Oh, Sanji, was bist du eigentlich für ein Mann?

Ich lächle zu ihm auf, als ich das Kettchen sehe.

Als sich unsere Blicke treffen, muss auch er lächeln, weiche meinem Blick aber aus.

„Mach‘s nur nicht nochmal, okay?“

Ich schüttle sofort den Kopf, nehme das Kettchen in die Hand und lege es mir um mein Handgelenk.

Sofort winkt Sanji meinen Arm zu sich.

Ich kann das Kettchen nicht mit einer Hand schließen, also halte ich es ihm herüber. Als das Kettchen wieder an meinem Arm hängt, führt er meine Hand an seine Lippen.

Meine Finger sind so kalt, seine Lippen sind so warm. Und doch muss ich mir wieder den Kratzer an seiner Wange ansehen.

Oh, Sanji.

Das tut mir so leid.

Ich lehne meine Hand von seinen Lippen, gleite mit einem Finger über den Kratzer und schweige.

Ich weiß, dass er mir in die Augen sieht, aber ich kann nicht begreifen, wie das nur passieren konnte.

Als er seine Hand auf meine legt, erwidere ich seinen Blick.

Er ist nicht wütend auf mich.

Kein bisschen.

Er liebt mich wirklich.

Oh, nein, er liebt mich wirklich.

Ich weiß, dass ich nicht unterdrücken kann ihn entschuldigend anzusehen.

Er versteht sofort an meinem Blick, was ich meine, weicht ihm aber nicht aus.

Ich liebe dich nicht, Sanji.

Nicht so, wie du mich liebst.

Als er meinen Blick deutet, schüttelt er sachte den Kopf, nimmt meine Hand in seine und legt sie auf den Tisch ab.

„Essen wir.“
 

Als ich mich erhebe, sehe ich eine Wasserpfütze unter meinem Stuhl. Und auch unter Sanjis hat sich Wasser gesammelt, nur nicht so viel wie unter meinem.

Ich harke mich ihm unter und wir gehen zusammen aus dem Restaurant zum Hafen und zur Sunny.

Sanjis Zimmer liegt meinem gegenüber, so bleiben wir Zeitgleich vor unseren Türen stehen, Sanji mir zugewand.

Mir ist eiskalt, meine Füße schmerzen, ich bin nass, Sanji ist verletzt, mein Muskelkater meldet sich in meinen Beinen und ich fühle mich benommen vom Wein, aber ich bereue nicht, dass ich mir Sanji essen gegangen bin.

Er möchte sich von mir verabschieden, doch wir beide schweigen.

Ich will nicht, dass der Abend jetzt schon zu Ende ist.

Und das will er auch nicht. Dessen bin ich mir sicher.

Ich kann es in seinen Augen sehen.

„Wie geht es dir jetzt?“, fragt er leise, und beobachtet mich, meine Reaktion auf die Frage.

Ich muss lächeln, weiche seinem Blick nach unten aus und nicke sachte.

Mir geht es wirklich gut.

„Hast… Hast du noch Muskelkater?“

Als er das fragt, sehe ich doch wieder zu ihm auf.

Ich hatte ihm beim Essen davon erzählt und er meinte, wenn er das gewusst hätte, dann hätte er mir auf dem Schiff oder sogar in meinem Zimmer etwas zu Essen gemacht.

Auf seine Frage muss ich nicken.

„N-noch etw-was, Ja. W-wieso?“

„Nur so.“, winkt er kurz ab, aber schüttelt kurz darauf über sich selbst den Kopf.

„Ich wollte nur fragen, ich meine, wenn du nichts dagegen hast, dann-„

„Sanji…“

„Ich glaube, ich kann da was machen.“

„G-gegen den Muskelkater?“

„Nur wenn du willst, natürlich.“

Klar will ich das. Oder nicht?

„W-was würdest du-„

„Wenn du kurz mit kommst, zeig ich es dir.“
 

Ich stehe in Sanjis Zimmer, er schaltet nur die Nachtischlampe ein und geht zum Bett.

Ich folge ihm, als er die Schublade seines Nachttisches öffnet und etwas darin sucht.

Weil es etwas länger dauert, als ich dachte, setze ich mich auf sein Bett und schaue mir von hier aus noch einmal das Regal mit den Büchern an.

Hat er die alle gelesen?

Wie viele sind das? Bestimmt um die siebzig. Aber wenn ich daran denke, wie schnell er mein Buch damals durchgelesen hatte, dann kann er wirklich schon alle gelesen haben.

„Hier.“, Sanji setzt sich neben mich und hält mir eine kleine Pumpflasche entgegen.

Erst sieht es für mich aus wie Flüssigseife, aber dann lese ich das Etikett.

Das ist Gleitgel!

Mein Blick weitet sich und ich schaue zu Sanji auf.

Das ist nicht sein ernst, oder?

Als er meinen Blick sieht, schüttelt er sofort den Kopf, als könne er meine Gedanken lesen.

„Nein, natürlich nicht das. Das würde ich nie so vorschlagen wie jetzt.“

Wie denn dann?

„Du weißt, ich trainiere auch. Zwar nicht so idiotisch wie Zorro, aber doch. Wenn du Muskelkater hast, und trotzdem weiter trainieren willst oder es dich auch einfach nur stört, dann müssen die Muskeln massiert werden. Wenn du weiter trainieren willst, obwohl du Muskelkater hast, wird das echt schmerzhaft. Es können Muskelverhärtungen oder Risse entstehen und dann kannst du das Training vergessen. Außerdem wirst du dann freiwillig den ganzen Tag im Bett liegen bleiben.“

„Du w-willt meine Beine m-m-massieren?“, frage ich dann, weil ich schon rausgehört habe, dass er sich nicht traut, es mich einfach zu fragen.

Auf meine Frage weicht er meinem Blick aus, nickt aber zeitgleich.

„Natürlich nur, wenn das okay ist. Ich meine nur, das hilft w-„

„Okay.“, unterbreche ich ihn und wundere mich selbst, dass ich das gesagt habe.

Er hat sich heute so rührend um mich gekümmert. Er hat mir das Armband geschenkt und ich habe es ihm vor die Füße geworfen. Und als ob das nicht genug gewesen wäre, bringe ich ihn beinahe um.

Es ist nur ein Kratzer, aber wenn er nicht ausgewichen wäre, dann…

Sanji starrt mich an, muss sich ein Lächeln verkneifen und nickt dann, als ich zurück lächle.



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