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Ein Leben wie dieses

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
SO, auch hier noch mal: Entschuldigt, dass das neue Update so lang gedauert hat. Ich musste noch zwei Hausarbeiten schreiben, hatte zwei große Familienfeiern, hab mit sonstigem Unikram zu tun und ganz nebenbei war ich noch ein paar Tage im schönen Irland. ;)
Nun aber das neue Kapitel. Komplett anzeigen

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Der gute und der böse Bruder

Freitag, 28. April 2006

 

„Guten Morgen, T.K.“

Kari tauchte in dem Moment neben ihm auf, als er gerade das Schulgelände betrat und lächelte ihn an. Davis befand sich an ihrer anderen Seite.

Seit dem Kuss vor einer Woche hatten sie außerhalb der Schule keinen Kontakt mehr miteinander gehabt. T.K. wusste einfach nicht, ob er den Kuss ansprechen sollte oder nicht. Vermutlich ging es Kari nicht anders. Aber irgendwie fehlte sie ihm ziemlich. Er vermisste es schon, mit ihr zusammen im Park oder am Strand zu sitzen, spazieren zu gehen oder Filme anzusehen. Er hatte das Gefühl, sich von ihr zu entfernen. Nicht nur wegen des geringen Kontakts in den letzten Tagen, sondern auch, weil sie ihm nichts von ihrem Problem erzählen wollte, wo sie mit ihm doch sonst über alles sprach. Vielleicht war sie ja mittlerweile doch an Davis interessiert.

„Hi“, begrüßte er die beiden.

Gemeinsam gingen sie ins Schulgebäude zu den Schließfächern, um ihre Bücher für die ersten Stunden zu sortieren. Als T.K. seinen Spind öffnete, fiel ihm etwas Rosafarbenes entgegen. Er achtete nicht auf das, worüber Davis und Kari sich gerade unterhielten, sondern drehte den Brief in seiner Hand hin und her. Verwirrt schaute er sich um, ob vielleicht derjenige, der ihn in seinen Spind getan hat, noch in der Nähe stand, aber keiner der Schüler, die gerade durch das Foyer marschierten, wirkte verdächtig.

Er wandte sich wieder dem Brief zu, öffnete den Umschlag und holte einen Bogen Papier heraus. Er zog die Augenbrauen hoch. Die Handschrift war sehr sauber, kam ihm jedoch nicht bekannt vor.
 

Lieber Takeru,

du bist mir schon aufgefallen, als ich dich das erste Mal gesehen habe, aber ich habe mich bisher nicht getraut, dich anzusprechen. Deshalb schreibe ich dir nun diesen Brief.

Du hebst dich so sehr von den ganzen anderen Jungs ab, ist dir das bewusst? Ich finde dich wirklich süß, charmant, witzig und nett. Du bist immer hilfsbereit und hast für jeden ein Lächeln übrig. Das macht dich so anders als die anderen.

Ich würde dich wirklich gern näher kennen lernen. Willst du mich auch kennen lernen? Ganz unten findest du meine E-Mail-Adresse. Schreib mir, wenn du Lust hast.

Ein Tipp: Wir haben schon mal miteinander gesprochen.
 

„Was hast du da? Ist das ein Liebesbrief?“

Neugierig lugte Davis über seine Schulter und grinste ihn an, als T.K. den Brief zusammenfaltete und zurück in den Umschlag steckte.

„Vielleicht“, antwortete T.K. und packte den Brief zusammen mit seinen Büchern in seine Schultasche.

„Aber Valentinstag war doch erst“, meinte Davis nachdenklich. Sie machten sich allmählich auf den Weg in ihren Unterrichtsraum.

„Na und? Menschen verlieben sich auch an anderen Tagen, stell dir vor“, erwiderte T.K.

„Wer verliebt sich?“, fragte Kari, die von dem Brief anscheinend nichts mitbekommen hatte.

„T.K. hat einen Liebesbrief bekommen“, trällerte Davis belustigt.

„Oh, von wem denn?“ Kari sah T.K. fragend an.

„Keine Ahnung“, antwortete T.K.
 

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„Fräulein Tachikawa, dein Höhenflug war offensichtlich nur von kurzer Dauer“, sagte Herr Kuugo leise und legte im Vorbeigehen Mimis Mathetest auf den Tisch.

Mimi warf Izzy einen ängstlichen Blick zu und zog das Blatt zu sich heran, machte aber keine Anstalten, das Ergebnis zu begutachten.

„Willst du es denn nicht wissen?“, fragte Izzy erstaunt.

„Eigentlich nicht“, murmelte Mimi. „Sieh du es dir an und wenn es mehr als dreißig Punkte sind, sag mir Bescheid.“ Sie schob Izzy das Blatt zu.

„Bist du dir sicher?“, fragte er und nahm das Blatt in die Hand.

„Ja, jetzt mach schon“, antwortete Mimi ungeduldig und beobachtete ihn genau, während er das Blatt umdrehte. Mimi hatte gerade mal zehn Punkte bekommen. Angestrengt versuchte Izzy, keine Miene zu verziehen. Was sollte er jetzt machen? Unsicher sah er sie an.

Sie seufzte und wandte sich ab. „Schon gut, dein Blick sagt alles.“

„Mimi, das tut mir echt Leid“, murmelte Izzy. Er selbst hatte ganz nebenbei seinen Test kommentarlos auf den Tisch gelegt bekommen. Er hatte neunzig Punkte, doch konnte sich nicht darüber freuen, während Mimi so deprimiert aussah.

„Zeig mal her“, verlangte sie und schnappte ihm nun seinen Test aus der Hand, bevor er reagieren konnte. „Hey, Glückwunsch! Freu dich gefälligst.“ Sie klopfte ihm auf die Schulter und lächelte.

„Naja, aber dein Test...“, stammelte Izzy.

„Izzy, nur weil ich eine Matheniete bin, heißt das nicht, dass du dich nicht über deine guten Ergebnisse freuen darfst“, sagte sie streng.

Izzy zuckte mit den Schultern und starrte auf Mimis Blatt. Dort war mehr rot als schwarz zu sehen und viele Aufgaben hatte sie gar nicht erst angefangen.

Fieberhaft überlegte Izzy, ob er nicht doch irgendwo ein wenig Zeit lockermachen konnte, um Mimi Nachhilfe zu geben.
 

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„Vielleicht ist es ja die da“, rief Davis, deutete auf ein ziemlich korpulentes Mädchen und grinste hämisch.

„Du bist gemein“, kommentierte Kari, woraufhin er sie erschrocken ansah.

„Ich glaube, es ist die da. Die sieht doch so aus, als ob sie Liebesbriefe schreibt“, meinte Yolei und deutete auf ein Mädchen, das mit Zettel und Stift bewaffnet auf einer Bank saß.

„Nee, nie und nimmer.“ Davis sah sich um. „Guckt mal, die da. Bestimmt ist es die.“

„Leute, ihr nervt“, stöhnte T.K.

„Ja, das tut ihr wirklich. Lasst T.K. doch einfach in Ruhe“, pflichtete Cody ihm bei.

Davis hatte in der Pause sofort ihm und Yolei verkündet, dass T.K. einen Liebesbrief von einer Unbekannten bekommen hatte und seitdem waren die beiden nur damit beschäftigt, zu überlegen, wer das geheimnisvolle Mädchen sein könnte. Cody hatte Mitleid mit T.K. Er selbst war froh, dass er mit Mädchen noch nicht so wirklich viel am Hut hatte.

„Vielleicht hat Yolei dir ja auch den Brief geschrieben“, meinte Davis nun und grinste Yolei an.

„So ein Quatsch. Wenn ich mich für T.K. interessieren würde, würde ich einfach hingehen und es ihm sagen“, widersprach Yolei bestimmt.

„Ach, ich glaube nicht, dass du das machen würdest. Du bist bestimmt viel schüchterner, als du immer tust“, erwiderte Davis abwinkend.

„Ach ja? Vielleicht hast du ihm ja auch den Brief geschrieben“, konterte Yolei und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ich bin kein Mädchen, schon vergessen?“

„Niemand hat gesagt, dass ein Mädchen den Brief geschrieben hat.“ Yolei lächelte spöttisch.

„Aber das Briefpapier ist rosa“, widersprach Davis und schüttelte energisch den Kopf.

Cody verdrehte die Augen. Ihm fiel auf, dass T.K. und Kari sich abgewandt hatten und der Diskussion um die geheimnisvolle Verehrerin nicht weiter folgten. Er konnte sie nur zu gut verstehen.

„Hey T.K., was denkst du denn, von wem der sein könnte?“, fragte Davis nun, woraufhin T.K. sich mit genervtem Blick zu ihm umdrehte.

„Keine Ahnung“, murrte er und wollte sich schon wieder umdrehen, doch Yolei funkte dazwischen.

„Vielleicht hat Kari ihn ja auch geschrieben“, witzelte sie.

Kari verschluckte sich an ihrem Apfel, von dem sie gerade abgebissen hatte und Cody hätte schwören können, dass T.K.s Wangen einen leichten, rosafarbenen Schimmer bekamen. Cody war sich sicher, dass Yolei eigentlich nur Davis ärgern wollte.

„Nein!“, widersprach dieser sofort. „Kari wusste nichts von dem Liebesbrief, also ist das totaler Quatsch. Denk doch mal nach, bevor du redest, Yolei!“

„Das sagst ausgerechnet du?!“, brauste Yolei auf.

Den Rest der Pause verbrachten Davis und Yolei damit, sich zu streiten. Keiner der beiden schien diese seltsame Spannung zwischen T.K. und Kari bemerkt zu haben, aber Cody war sie nicht entgangen. Irgendetwas regte sich da zwischen den beiden.
 

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Es war ein seltener freier Abend. Ein merkwürdiger freier Abend, denn Matt hatte sie gefragt, ob sie mit ihm ins Kino gehen wollte. Allein, ohne Tai. Es war schon verwunderlich genug, dass sie beide gleichzeitig einen freien Freitagabend hatten, aber dann auch noch eine Verabredung zu zweit?

Irgendwie hatte Sora ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, als sie auf dem Weg zum Kino war. Unruhig lief sie durch die Straßen. Das alles war seltsam. Mit Tai war es in letzter Zeit schon seltsam genug gewesen, da irgendetwas in ihrer Beziehung verändert war. Sollte sich jetzt auch noch etwas zwischen ihr und Matt ändern?

Sie lief auf das Kino zu und erkannte Matt schon von weitem an seinem blonden Haarschopf.

„Hi“, begrüßte sie ihn und umarmte ihn kurz.

„Lass uns rein gehen“, sagte er und hielt ihr ganz gentlemanmäßig die Tür auf. Sora lächelte und ging an ihm vorbei. Sie liefen die beiden Treppen nach oben und reihten sich in die Schlange vor dem Kartenverkauf ein. Dabei musste Sora unwillkürlich an ihren Kinobesuch mit Tai zurückdenken, als sie Matts Eltern gesehen hatten. Sie warf ihm einen Seitenblick zu. Ob er oder T.K. inzwischen schon wussten, dass ihre Eltern miteinander ausgingen? Wahrscheinlich nicht, sonst hätte einer von ihnen schon irgendwas in der Richtung erwähnt. Das würden sie wohl erst morgen beim Essen herausfinden. Seltsam, dass noch keiner der beiden geschlussfolgert hatte, dass ihre Eltern sich gegenseitig trafen.

„Bist du eigentlich schon aufgeregt wegen morgen?“, fragte Sora.

„Nö, warum denn?“, fragte Matt verwundert.

„Naja, immerhin lernst du morgen die Frau kennen, mit der dein Vater vielleicht den Rest seines Lebens verbringt“, sagte Sora nachdenklich. Sie wünschte, sie könnte ihm sagen, dass diese Frau seine Mutter war. Doch sie wollte sich nicht einmischen, obwohl ihr das irgendwie falsch Matt gegenüber vorkam.

„Tz“, machte Matt nur und hob eine Augenbraue. „Das werden wir erst noch sehen.“

Sie bestellten ihre Karten und Matt bestand darauf, zu bezahlen.

„Ich kriege doch ein schlechtes Gewissen, wenn ständig jemand für mich bezahlt“, seufzte Sora, als sie sich auf dem Weg zum richtigen Kinosaal befanden.

„Wieso? Du brauchst dein gespartes Geld dringender als ich“, antwortete Matt grinsend. „Und außerdem...“

„Hey, ihr beiden.“

Gleichzeitig wandten beide ihre Köpfe nach rechts und erblickten Nagisa zusammen mit Yoko, ein Mädchen, das auch in Matts Klasse ging.

„Schön euch zu treffen“, sagte Nagisa strahlend. „Schaut ihr euch etwa auch Scary Movie 4 an?“ Sie redete zwar mit ihnen beiden, aber Sora fiel auf, dass sie hauptsächlich Matt ansah.

„Ja“, antwortete Matt kurz angebunden.

„Ihr auch?“, fragte Sora höflich und lächelte.

„Ja. So ein Zufall. Vielleicht sitzen wir ja sogar noch nebeneinander“, meinte Nagisa und schielte auf die Karten, die Matt in der Hand hielt. „Oh, Tatsache!“

„Man kann eben nirgendwo hingehen, ohne jemanden zu treffen, den man kennt“, sagte Sora.

Yoko stand unschlüssig neben Nagisa und machte einen etwas verwirrten Eindruck.

„Da hast du Recht. Seid ihr nur zu zweit hier?“, fragte Nagisa und sah von Sora zu Matt.

„Jap“, antwortete dieser einsilbig. „Und jetzt gehen wir besser rein. Ich bin nicht zum Quatschen hier.“ Mit diesen Worten nahm er Soras Hand und zog sie hinter sich her zu ihrem Kinosaal.

„Matt, echt, du bist ein Sauertopf“, schimpfte Sora. „Sei doch mal ein bisschen freundlicher.“

„Dann wird sie aufdringlich“, entgegnete Matt trocken. „Ich spreche aus Erfahrung.“

Sora verdrehte die Augen und suchte nach ihren Plätzen.
 

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Mimi sah zu, wie die Tränen von ihren Wangen auf den Hefter tropften, den sie vor sich zu liegen hatte. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal so verzweifelt wegen irgendetwas war. Bestimmt würde sie wegen Mathe von der Schule fliegen und musste zurück in die USA gehen. Sie war zu dumm für das japanische Schulsystem.

Sie versuchte gerade, den Stoff der Woche noch einmal durchzugehen, doch sie verstand es einfach nicht. Und erst recht nicht verstand sie die Hausaufgaben, die sie zu Montag auf hatten. Was sollte sie nur machen? Izzy anrufen? Nein, den nervte sie schon in der Schule genug mit Mathe. Sora war mit Matt im Kino. Ob Joe den Stoff wohl noch beherrschte? Wahrscheinlich nicht. Mimi konnte sich ja nicht einmal mehr an den Stoff des letzten Schuljahres erinnern. Ihr blieb wohl nichts anderes übrig, als Tai noch einmal anzurufen.

Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Augen und griff zum Telefon auf ihrem Schreibtisch. Zögerlich wählte sie die Nummer der Yagamis. Kari nahm ab, klang ein wenig verwundert und reichte den Hörer auf Mimis Bitte hin an Tai weiter.

„Ja?“, fragte er skeptisch.

„Hey, hier ist Mimi. Ich habe eine Bitte an dich“, sagte sie und bemühte sich, nicht verheult zu klingen.

Er zögerte eine Weile. „Heulst du?“

Mist.

„Nein!“

Er seufzte. „Was gibt’s?“

„Ich verstehe die Matheaufgaben nicht. Kannst du mir vielleicht noch mal helfen?“

Er stöhnte. „Schon wieder?“

„Ja“, murrte Mimi und ärgerte sich darüber, dass er so genervt klang. Als wäre sie nicht selbst schon genug von Mathe genervt.

„Okay“, sagte er nach einer Weile. „Aber heute nicht mehr, ja?“

„Ja. Danke. Willst du morgen Mittag herkommen? Dann springt auch noch ein Essen für dich raus“, bot Mimi an.

„Klingt gut. Dann komme ich morgen Mittag“, willigte er ein.

„Cool“, sagte Mimi erleichtert. Tai war also noch immer mit Essen zu ködern. Typisch. „Na dann, bis morgen.“

„Tschau.“
 

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Hallo Miss Unbekannt,

ich habe heute deinen Brief in meinem Spind gefunden und dachte, ich schreibe dir einfach mal.

Ich würde natürlich wirklich gern wissen, wer du bist. Gibst du mir vielleicht noch einen Tipp oder lässt du mich weiter spekulieren? ;)

T.
 

Stirnrunzelnd las T.K. seine E-Mail noch einmal durch. Er wusste einfach nicht, was er noch schreiben sollte, doch er fand, dass das eigentlich auch reichte. Er klickte auf „Senden“ und schaltete den Computer aus.

„Was hast du denn um die Uhrzeit noch am Computer gemacht?“, fragte Natsuko, die auf der Couch lag und ihn neugierig musterte.

„Eine Mail geschrieben“, antwortete T.K. wahrheitsgemäß.

„Und an wen?“

„Sei nicht so neugierig.“ Er grinste und ließ sich in den gemütlichen Sessel fallen.

„Ich mache mir nur Sorgen. Im Internet sind leider auch genug Perverse unterwegs.“

„Ich schreibe nicht mit Perversen, Mama“, murmelte T.K.

„Manchmal weiß man aber nicht, wer dahinter steckt“, entgegnete sie und schüttelte den Kopf, als wollte sie einen unangenehmen Gedanken loswerden.

„Es ist ein Mädchen aus der Schule, wenn es dich beruhigt“, seufzte T.K. resigniert.

„Ui“, machte sie, setzte sich auf und lächelte ihn an. „Wie heißt sie denn?“

„Keine Ahnung.“

Natsuko sah ihn skeptisch an.

„Sie hat mir einen Brief geschrieben und will mich kennen lernen, ist aber zu schüchtern, um zu sagen, wer sie ist“, erklärte er ungeduldig.

„Achso.“ Sie lächelte vielsagend, hakte aber zum Glück nicht weiter nach. „Ich werde jetzt schlafen gehen. Morgen ist immerhin ein besonderer Tag.“ Mit diesen Worten stand sie auf und verschwand ins Badezimmer.
 

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„Mimi will also noch mal Nachhilfe?“

Tai zuckte zusammen und fuhr herum. Seine Schwester hatte sich angeschlichen und musterte ihn neugierig. Er dachte, sie wäre in ihr Zimmer zurückgegangen, nachdem sie ihm das Telefon gegeben hatte.

„Mein Gott, Kari. Kannst du vielleicht aufhören, mich im Dunkeln zu erschrecken?“

„Entschuldige.“ Sie kicherte. „Was ist denn nun mit Mimi?“

„Sie kommt mit ihren Hausaufgaben nicht klar. Morgen gehe ich zu ihr.“ Tai seufzte und kratzte sich am Kopf. Das bedeutete dann, dass er wieder einmal Gemeinsein bei ihr offen hatte.

„Ohje, die Arme“, meinte Kari mitleidig.

„Sie? ICH muss ihr Nachhilfe geben“, protestierte Tai.

„Aber du hast keine Probleme in der Schule“, antwortete Kari und hob eine Augenbraue.

„Klar, in Englisch.“

„Na, dann nimm doch morgen deine Englischhausaufgaben mit und sag ihr, sie soll dir helfen“, schlug Kari vor.

„Guter Plan.“ Tai ging in die Küche, goss sich ein Glas Wasser ein und trank einen Schluck. Kari war ihm hinterhergelaufen und beobachtete ihn. Sie waren wieder allein zu Hause, da ihre Eltern ausgegangen waren. Yuuko hatte in einem Buch über gelingende Ehen gelesen, dass Paare mit Kindern oft zu wenig Zeit zu zweit verbrachten. Nun würden Tai und Kari also öfter sturmfrei haben.

„Ist irgendwas?“, fragte Tai und musterte seine Schwester argwöhnisch.

„Naja...“ Sie druckste herum und setzte sich schwungvoll auf die Arbeitsplatte. „Wenn du ein Mädchen küssen würdest, dann würde das was bedeuten, oder? Also ich meine, du würdest das nicht einfach so machen.“

Mit einem Knall stellte Tai sein Wasserglas ab und starrte sie an. „Wer hat dich geküsst?“

„Von mir war doch gar nicht die Rede!“, widersprach sie energisch, aber ihre Wangen färbten sich verräterisch rosa. „Das ist eine ganz allgemeine Frage.“

Mit zu Schlitzen verengten Augen musterte er sie eine Weile, bis sie beschämt den Blick abwandte und unruhig mit ihren Fingern spielte. Tai musste daran denken, wie er Sora geküsst hatte. Und das hatte definitiv etwas bedeutet.

„Also, wenn der Junge kein Arsch ist, dann bedeutet es ihm was, dass er dich geküsst hat“, antwortete er langsam.

„Wenn er kein Arsch ist?“, fragte Kari. Sie stritt nicht mehr ab, dass sie die Geküsste war.

„Naja, weißt du...“ Was für ein unpassendes Gespräch unter Geschwistern. „Es gibt Jungs, die küssen Mädchen, obwohl sie ihnen nichts bedeuten. Sie machen das, weil...“, stammelte er und suchte nach den richtigen Wörtern.

„Weil sie sie nur flachlegen wollen. Rede doch nicht mit mir, als wäre ich ein kleines Kind.“

Verblüfft sah Tai sie an. Ihr Blick war entschlossen und sie wirkte nicht verlegen, im Gegensatz zu ihm im Moment.

„Entschuldige. In meinem Kopf bist du noch zehn“, erwiderte Tai grinsend.

„Ich glaube, in deinem Kopf bist du selbst noch zehn“, entgegnete Kari und lachte.

„Nervensäge“, grummelte Tai und zwickte sie in die Wade, woraufhin sie sich lautstark beklagte und nach ihm trat. „Wer hat dich denn nun geküsst? T.K.? Davis?“

„Niemand“, antwortete sie, schwang sich von der Arbeitsfläche und trat dicht zu ihm. „Es ist auf jeden Fall so, dass wenn ein Mädchen seinen großen Bruder küsst, es bedeutet, dass er der beste Bruder der Welt ist.“ Und ohne dass Tai etwas unternehmen konnte, hatte sie sich auf die Zehenspitzen gestellt, ihn auf die Wange geküsst und tänzelte nun zurück in ihr Zimmer.
 

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Es war definitiv falsch, was er hier mit Sora machte. Sie hatten einen schönen Abend zu zweit verbracht, aber irgendwie nicht wie gute Freunde. Vielleicht war es auch nur Matt aufgefallen, da er selbst ja wusste, was er vorhatte, aber es lag auf jeden Fall Spannung in der Luft.

Sie hatten sich vor dem Film gut unterhalten und Nagisa und Yoko so gut es ging ignoriert, fanden den Film am Ende beide albern und unterhielten sich nun angeregt auf dem Nachhauseweg. Er spielte mit dem Gedanken, Shin einfach anzulügen und zu behaupten, er hätte mit ihr geschlafen. Oder das Ganze einfach aufzugeben. Aber nein, das ließ sein Stolz nicht zu. Vielleicht könnte er sie auch einfach fragen.

„Du, sag mal“, fing er an, als gerade für ein paar Sekunden keiner von ihnen geredet hatte. Sie sah ihn an, wobei sich das Licht der Straßenlaternen in ihren braunen Augen spiegelte. Ihre Augen, die so warm und so voller Sanftmut waren.

„Was denn?“, fragte sie, als er nicht weitersprach.

„Musst du morgen arbeiten?“, fragte er schnell.

Sora kicherte auf einmal. „Ja, bis wir schließen. Nami will sich mit Joe treffen.“

„Ach“, sagte Matt überrascht.

„Ja, ich hab's ihr angeboten. Wieso? Hattest du irgendwas geplant?“

„Nein, schon gut. War nur eine Frage“, antwortete er.

Sie kamen an ihrem Haus an und sie warf einen Blick auf ihr Handy. „Willst du noch mit hoch kommen? Es ist ja noch nicht so spät.“

„Klar“, willigte Matt ein, doch plötzlich überkam ihn ein seltsames Gefühl. Als würden sie beobachtet. Ruckartig drehte er sich um und ließ den Blick über die Gegend wandern.

„Was ist?“, fragte Sora irritiert.

„Ich dachte, da wäre... nicht so wichtig“, murmelte Matt, sah sich aber noch immer um. Halluzinierte er jetzt auf einmal?

Sora hakte sich bei ihm unter. „Ich glaube, du brauchst einfach einen starken Kaffee nach diesem Film.“ Sie grinste ihn an und gemeinsam gingen sie nach oben in die Wohnung der Takenouchis.

Sora schlüpfte aus ihren Schuhen, schaltete das Licht an und ging in die Küche, wo sie Kaffee aufsetzte. Matt folgte ihr und setzte sich an den Esstisch.

„Hast du Hunger?“, fragte sie ihn und warf einen Blick in den Kühlschrank.

„Kochst du mir was, wenn ich ja sage?“, erwiderte er und lächelte leicht.

Sie sah ihn mit großen Augen an. „Na klar. Was willst du denn?“

„Vergiss es, war nur ein Witz“, sagte Matt und winkte ab.

„Also Tai hätte sich diese Chance nicht entgehen lassen“, meinte Sora lachend und schloss den Kühlschrank wieder. Sie wartete, bis der Kaffee fertig war, verteilte ihn auf zwei Tassen und setzte sich dann Matt gegenüber. „Und? Bist du aufgeregt wegen morgen?“

Er hob skeptisch eine Augenbraue. „Was fragst du mich das dauernd?“

Sie lief rot an. „Ähm... naja, also ich wäre aufgeregt, wenn ich die neue Freundin meines Vaters kennen lernen würde. Ich würde mich vorher schon fragen, wie sie wohl ist und wie sie aussieht.“

„Ach, wie soll sie schon sein? Vermutlich eine, die früher oder später feststellt, dass er zu viel arbeitet und sich dann wieder von ihm trennt“, erwiderte Matt abfällig.

„Das kannst du doch vorher gar nicht wissen“, entgegnete Sora. „Vielleicht magst du sie ja.“

„Es ist doch völlig schnuppe, ob ich sie mag. Mein Vater muss sie mögen. Ich bin in einem Jahr eh weg.“

„Wo bist du denn?“ Sie sah ihn verwundert an.

Er zuckte mit den Schultern. „Im besten Fall auf Welttournee.“

„Dann können wir uns ja in Paris treffen“, sagte Sora lächelnd. Als er sie fragend ansah, fügte sie noch hinzu: „Die Stadt der Mode.“

„Willst du auswandern?“, fragte er und musterte sie ernst.

„Ich weiß nicht. Ich will so gern die ganze Welt sehen und mich inspirieren lassen. Ich will mit dem, was ich mache, Menschen erfreuen, nicht nur in Japan, sondern überall.“

„Unsere Träume sind sich ähnlich“, sagte er.

Sie legte die Hände um ihre Kaffeetasse und sah ihm in die Augen. „Ja.“

Matt hielt ihrem Blick nicht lange stand, sondern trank seine Kaffeetasse leer und stand auf. „Ich mache mich jetzt auf den Heimweg.“

Sie brachte ihn zur Tür und lehnte sich gegen den Türrahmen, während er seine Schuhe anzog. „Schreibst du mir, wenn du heil zu Hause angekommen bist?“

Er verdrehte gespielt genervt die Augen. „Ja.“

Sie grinste. „Ich gehe nicht eher schlafen, bevor ich was von dir gehört hab.“

„Geht klar.“ Er beugte sich zu ihr und küsste sie auf die Wange, was sie offenbar verlegen machte. Sie senkte den Blick und lächelte schüchtern. „Mach's gut.“
 

Samstag, 29. April 2006
 

Ken wurde schon zeitig wach. Er hatte die ganze Nacht recht unruhig geschlafen, was vermutlich daran lag, dass Saki die ganze Zeit dicht neben ihm gelegen hatte. Er setzte sich auf und musterte sie. Ihr dunkles Haar war wie ein Kranz um ihren Kopf herum ausgebreitet. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Mund leicht geöffnet. Auf ihrer Nase tummelten sich ein paar Sommersprossen. Ken lächelte. Wie süß sie doch aussah, vor allem schlafend.

Leise stand er auf und ging in die Küche, wo er ihr ein Frühstück zubereitete.

„Na, habt ihr gut geschlafen?“, fragte seine Mutter, als sie hereinkam und ihn erblickte. „Ihr seid zeitig wach.“

„Ja, geht so“, antwortete Ken und drapierte Toast, Marmelade, Obst und Saft auf einem Tablett. Seine Mutter lächelte ihn verschwörerisch an, als er die Küche mit dem Tablett in den Händen wieder verließ.

Er schlich zurück in sein Zimmer, stellte das Tablett auf dem Boden neben dem Bett ab und gab Saki einen flüchtigen Kuss. Es fühlte sich noch seltsam an, sie zu küssen, wo sie doch zwei Jahre lang so etwas wie seine beste Freundin gewesen war. Und jetzt war da auf einmal mehr.

Ihre Lider flatterten und sie schlug die Augen auf.

„Morgen“, nuschelte sie und lächelte ihn an.

„Ich hab dir Frühstück gemacht“, sagte Ken und deutete auf das Tablett neben dem Bett.

„Oh, wie lieb von dir.“
 

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„Mensch, Mimi, du lädst nur Jungs zu uns nach Hause ein“, stellte Satoe Tachikawa fest, die schon mit der Vorbereitung des Mittagessens beschäftigt war.

„Und ich weiß nicht, was ich davon halten soll“, meinte Keisuke, legte die Zeitung weg und warf Mimi einen skeptischen Blick zu.

„Aber ihr kennt Tai doch. Er hilft mir nur in Mathe. So oft wird er hier nicht auftauchen.“ Hoffentlich.

„Wie geht es Izzy denn?“, fragte Satoe und grinste sie an.

„Ihr könnt nerven“, seufzte Mimi und streckte die Beine aus. Sie saß neben ihrem Vater am Esstisch und wartete auf das Türklingeln.

„Isst Tai überhaupt gern Amerikanisch?“, fragte Satoe auf einmal und beäugte kritisch das Hackfleisch in der Pfanne. Mimi hatte das Gefühl, dass es jetzt jedes Mal, wenn einer ihrer Freunde zu Besuch kam, Burger geben würde.

„Tai isst alles“, sagte sie trocken.

„So lob' ich mir das“, lachte Satoe und schwenkte fröhlich die Pfanne. Keine Minute später klingelte es an der Tür. Mimi seufzte deprimiert, lief zur Tür und öffnete sie.

„Hi. Komm rein“, begrüßte sie ihn und trat zur Seite.

„Hier riecht's aber lecker“, bemerkte Tai und schnupperte.

„Es gibt auch gleich Essen“, antwortete Mimi und ging ihm voran in die Küche.

Tai grüßte ihre Eltern höflich. Satoe strahlte ihn zur Begrüßung an und hieß ihn überschwänglich willkommen, während Keisuke eine Augenbraue hob und ihn unverhohlen musterte.

Das Essen wurde auf den Tisch gestellt und sie wünschten sich einen guten Appetit.
 

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T.K. stand im Flur und wartete auf seine Mutter. Natsuko war vor fünf Minuten eingefallen, dass sie sich in ihrem Outfit doch nicht wohl fühlte und nun zog sie sich schon zum vierten Mal an diesem Tag um. Gerade kam sie aus dem Schlafzimmer gehetzt.

„So, wir können los. Wir müssen uns beeilen“, rief sie und eilte zur Tür hinaus.

Ein paar Stationen fuhren sie mit dem Bus, bis sie an dem Sushi-Restaurant ankamen, in dem sie sich mit ihrem mysteriösen Freund verabredet hatte. T.K. hatte noch nie in einem Restaurant Sushi gegessen. Wenn, dann machte seine Mutter das immer selbst, da es ihr sonst zu teuer war, aber heute war ja ein besonderer Tag.

Sie betraten das Lokal und wurden gleich freundlich von einer Kellnerin begrüßt.

„Takaishi, wir haben bestellt“, sagte Natsuko nervös. Die ganze Busfahrt hatte sie aus dem Fenster gestarrt und mit ihren Fingern gespielt.

Die Kellnerin geleitete sie zu einem Tisch und als T.K. die beiden Personen dort sah, klappte ihm der Mund auf.

„Matt? Papa?“ Fragend sah er seine Mutter an. Hatte die Kellnerin sie wirklich an den richtigen Tisch geführt?

Ein unsicheres Lächeln huschte über Natsukos Lippen, das Hiroaki und Matt galt.

„Was zum...“ Matts Blick glitt von Natsuko und T.K. zu seinem Vater. Anscheinend hatte auch sein Bruder nichts hiervon gewusst.

„Verstehe ich das jetzt richtig? Dein neuer Freund ist Papa?“, fragte T.K. zweifelnd und sah seine Mutter stirnrunzelnd an.

„Ja, so kann man es sagen“, murmelte Natsuko und sah hilfesuchend zu Hiroaki.

„Wir wussten nicht, wie wir euch das sagen sollten, versteht ihr? Wir dachten, so wäre es am besten. Jetzt haben wir Zeit, in Ruhe über alles zu reden“, sagte er und stützte seine Ellbogen auf dem Tisch ab.

Natsuko setzte sich ihm gegenüber an den Tisch, während T.K. völlig perplex neben ihr Platz nahm, doch im gleichen Moment stand Matt auf.

„Das ist nicht euer Ernst, oder?“ Fassungslos starrte er seine Eltern an, doch auch T.K. wartete darauf, dass irgendjemand aus irgendeiner Ecke sprang und „Reingelegt!“ rief. Die Leute an den Nachbartischen drehten sich bereits zu ihnen um.

„Matt, wir...“, fing Natsuko an.

„Was? Wie lange geht das hier schon?“, fragte Matt wütend und deutete auf seine Eltern.

„Das kommt sicher gerade ein bisschen plötzlich für euch, aber...“

Wieder unterbrach Matt Natsuko. „Ein bisschen plötzlich? Nein, ich habe natürlich damit gerechnet, dass meine Eltern auf einmal wieder was miteinander anfangen, nachdem sie seit über zehn Jahren in Scheidung leben!“

„Setz dich wieder hin“, sagte Hiroaki ruhig, doch an seiner Schläfe trat eine Ader hervor.

„Warum? Soll ich euch dabei zugucken, wie ihr euch versöhnt, um euch in einem Jahr wieder zu trennen?“ Er schnappte seine Jacke. „Das ist mir echt zu blöd.“

„Matt!“, rief Natsuko, aber Hiroaki griff nach ihrer Hand, um sie daran zu hindern, ihm nachzulaufen.

T.K. saß sprachlos auf seinem Stuhl. Er wusste nicht im Geringsten, was er von dieser Gesamtsituation halten sollte.

„Dieser Junge!“, fluchte Hiroaki leise und raufte sich das Haar.

„Wir haben doch befürchtet, dass es schwierig werden könnte“, meinte Natsuko mit gesenktem Blick.

„Ich gehe mal nach ihm sehen“, murmelte T.K. und stand auf. Eilig verließ er das Restaurant und sah sich um. Mitten in einer Menschenmenge konnte er Matts blonden Haarschopf ausmachen und lief ihm nach. Er rief ein paar mal laut seinen Namen, bis er sich endlich umdrehte. Er hatte sich schon eine Zigarette angezündet und blieb stehen, bis T.K. ihn erreichte.

„Komm doch bitte wieder mit zurück“, bat T.K. ihn eindringlich. „Es ist nur ein Essen.“

Matts blaue Augen musterten ihn eingehend. „Nein“, entgegnete er entschlossen, drehte sich um und ging weiter.

„Jetzt warte doch mal“, rief T.K. und hielt ihn am Arm fest. „Lass es sie doch mal erklären, bevor du wieder abhaust.“

Matt sah ihn genervt an und zog ihn hinter sich her in eine Seitenstraße.
 

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„Das war echt lecker“, sagte Tai und legte fast schon erschöpft eine Hand auf seinen Bauch. „Wollen sie das Rezept vielleicht meiner Mutter geben?“

Satoe lachte und wurde ein wenig rot. „Wenn sie will, kann ich ihr das geben, ja.“ Sie hatte sich während des Essens angeregt mit Tai unterhalten, während weder Mimi noch ihr Vater besonders viel zum Gespräch beigetragen hatten. Keisuke Tachikawa hatte die ganze Zeit ein wenig abweisend gewirkt und Tai fragte sich schon, ob er immer so war oder ob es an ihm lag.

Mimi stand auf. „Los, Tai, gehen wir Mathe machen.“

„Es bleibt uns ja nichts anderes übrig“, sagte Tai schulterzuckend und folgte ihr in ihr Zimmer. Verblüfft blieb er mitten im Raum stehen und sah sich um. Das ganze Zimmer war komplett in rosa und weiß eingerichtet. Die Wände waren rosa gestrichen und hatten hier und da einen kunstvollen weißen Streifen. Geschmückt waren sie mit Fotos aus New York und von Mimis amerikanischen Freunden. Das Bett war weiß mit einer pinkfarbenen Tagesdecke und sah aus wie das einer Prinzessin. Der Fußboden war mit weißem Teppich ausgelegt. Sämtliche andere Möbel waren ebenfalls weiß. Die Vorhänge schimmerten in zartem Rosa und gaben den Blick auf die Straße frei. Das Zimmer selbst war ordentlich aufgeräumt bis auf ein paar Klamotten, die über dem Schreibtischstuhl hingen.

„Kriegst du hier keinen Augenkrebs?“, fragte Tai entgeistert und rieb sich die Augen. „Wie kannst du hier drin überhaupt schlafen?“

„Halt doch die Klappte“, nuschelte sie und ließ sich auf den Boden fallen.

„Ich glaube, ich stehe in einem überdimensionalen Sahnebonbon.“ Noch immer stand er da und betrachtete ihr Zimmer.

„Können wir jetzt anfangen oder willst du noch zwei Stunden über mein Zimmer meckern?“, fragte Mimi ungeduldig und zog an seiner Jeans, damit er sich hinsetzte. Er ließ sich endlich neben ihr nieder, während sie damit beschäftigt war, ihre Mathesachen aus ihrer Schultasche zu kramen.

„Zeig mal her, was du nicht verstehst.“
 

_
 

„Matt, findest du das nicht ein bisschen albern, was du hier abziehst?“ Aufgebracht stand sein kleiner Bruder vor ihm und starrte ihn wütend an.

„Ehrlich gesagt finde ich es nur albern, was Papa und Mama abziehen. Warum sollte es jetzt auf einmal klappen? Papa arbeitet nicht weniger als vor zehn Jahren und ich glaube nicht, dass Mama das auf einmal weniger stört.“

„Gib ihnen doch eine Chance.“

Matt wandte den Blick ab und fuhr sich durchs Haar. Er wollte nicht wegen seiner Eltern mit T.K. streiten.

„Willst du denn nicht, dass wir vielleicht wieder eine Familie werden?“, fragte T.K. nun.

Ungläubig sah Matt ihn an. Da war es schon, das Problem. Natürlich wäre er gern wieder in einer intakten Familie, aber er wollte sich gar nicht erst falsche Hoffnungen machen. Er glaubte kein bisschen daran, dass die beiden ihre Beziehung nun in den Griff bekommen würden. Und noch mehr ärgerte es ihn, dass sie T.K., der sich seit Jahren nichts anderes als die Versöhnung seiner Eltern wünschte, falsche Hoffnungen machten. Jetzt freute er sich und am Ende wurde er wieder enttäuscht. Nein, das wollte Matt nicht auch noch unterstützen, indem er den beiden Verrückten die Chance gab, ihre Ehe erneut zu ruinieren.

„Nein“, antwortete er deshalb. „Will ich nicht.“

T.K.s Augen weiteten sich. Einige Sekunden sah er Matt zutiefst verletzt in die Augen, dann drehte er sich um und ging.

„T.K.“, rief Matt ihm nach, doch sein jüngerer Bruder drehte sich nicht um.
 

_
 

Bist du schon arbeiten?
 

Sora las Matts SMS kritisch durch. Es war doch noch Mittagszeit. Irgendetwas stimmte anscheinend nicht, dass er ihr jetzt schrieb.
 

Nein, muss erst um sechs. Ist alles in Ordnung?
 

Es dauerte einige Minuten, bis seine Antwort kam.
 

Ja, schon gut.
 

Sora zog die Stirn in Falten. Das konnte sie ihm irgendwie nicht glauben. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass sie noch über drei Stunden Zeit hatte. Sie machte sich in Ruhe fertig, sagte ihrer Mutter, sie ginge spazieren und verließ die Wohnung.

Zuerst fuhr sie mit dem Bus zu der Wohnung von Matt und seinem Vater, doch als sie klingelte, machte ihr niemand auf. Das hatte sie sich schon fast gedacht. Wo könnte er noch sein? Am Strand? Im Park? Oder im Proberaum? Sie beschloss, es im Proberaum zu versuchen. Weder für den Strand noch für den Park war das Wetter heute besonders angenehm, da es sehr windig war.

Wenige U-Bahn-Stationen später kam sie am Proberaum an. Sie betrat das Gebäude, ging den langen Gang entlang und fand den gesuchten Raum. Sie war erst einmal hier gewesen und hatte es trotzdem beim ersten Versuch wiedergefunden. Das machte sie ein wenig stolz auf sich selbst.

Der Gang war düster und man hätte hier sicher gut Horrorfilme drehen können. Es roch ein wenig muffig und sie hatte keine Ahnung, wofür dieses Gebäude überhaupt sonst noch gebraucht wurde. Aus dem Proberaum der Tokyo Rebels klangen einsame Gitarrentöne. Offenbar hatte sie sich nicht geirrt. Sie klopfte an die Tür, obwohl diese offen war und räusperte sich laut. Matt hielt inne und drehte sich zu ihr um.

„Was machst du denn hier?“, fragte er überrascht. Er saß auf einem Stuhl dem Fenster zugewandt.

„Ich... dachte, du willst vielleicht reden“, sagte sie ein wenig verlegen.

„Eigentlich nicht“, meinte Matt, deutete aber trotzdem auf den Stuhl neben sich. Sora ging zu ihm und setzte sich.

Matt spielte leise weiter auf seiner Gitarre, zupfte eine schöne Melodie, wirkte aber gedankenverloren.

„Die Neue von meinem Vater ist meine Mutter“, murmelte er nach einer Weile, ohne sein Spiel zu unterbrechen.

„Ich weiß“, sagte Sora, die seine Finger beobachtete.

Nun hörte Matt doch auf zu spielen und sah sie an. „Du weißt es?“

Erschrocken schlug Sora die Hand vor den Mund. Nun hatte sie es doch ausgeplaudert. „Naja, also... als ich mit Tai im Kino war, haben wir sie zusammen gesehen.“

„Wann war das?“

„Vor zwei Wochen, glaube ich.“

„So lang wisst ihr das schon? Und ihr habt mir nichts gesagt?“

Betreten senkte Sora den Blick. „Matt, wir... wir wollten uns wirklich nicht einmischen. Tut mir Leid. Ich habe überlegt, ob ich es dir erzählen sollte, aber... weißt du, das ist eben eine Familienangelegenheit.“ Sie machte sich fast schon darauf gefasst, dass er sie rauswarf, doch er tat es nicht. Stattdessen seufzte er nach einigen Augenblicken.

„Schon gut. Ist ja auch egal.“ Er stellte seine Gitarre zurück in die Halterung und stützte die Ellbogen auf den Knien ab. Sein Kopf war so weit gesenkt, dass sie sein Gesicht nicht sehen konnte.

„Warum hast du was dagegen, dass deine Eltern sich treffen?“, fragte Sora vorsichtig und rückte ein wenig näher an ihn heran.

„Ich will einfach nicht, dass sie T.K. falsche Hoffnungen machen. Das ist doch eh nur so eine Phase“, murmelte er ohne aufzusehen. „Ich glaube, er ist mittlerweile gut damit zurechtgekommen, wie es war. Und jetzt stellen sie wieder alles auf den Kopf.“

„Aber vielleicht geht es ja diesmal gut“, meinte Sora langsam. „Ich bin sicher, sie haben euch erst jetzt von ihrer Beziehung erzählt, weil sie sich sicher sind, dass es klappen kann. Bestimmt überstürzen sie nichts und haben lange genug vorher darüber geredet.“

Matt sah endlich wieder auf. Er wirkte nachdenklich und Sora hatte Mitleid mit ihm. In so einem Fall war sie froh über ihre eigene Familie. Auch wenn sie und ihre Mutter ihren Vater nicht allzu oft sehen konnten, so liebten ihre Eltern sich doch.

„Vielleicht hast du ja Recht“, sagte Matt leise.

„Du kannst ja zumindest mal darüber nachdenken und sehen, wie sich alles entwickelt“, erwiderte Sora aufmunternd und legte eine Hand auf seine Schulter.
 

_
 

„Ich kann nicht mehr. Mir schwirrt der Kopf“, seufzte Mimi und ließ sich nach hinten fallen, sodass sie nun auf dem Boden lag.

„Wir sind ja jetzt auch fertig“, meinte Tai und gähnte. „Sag mal, wieso hat mich dein Vater eigentlich während des Essens so komisch angeguckt?“

Mimi zog die Augenbrauen hoch. Es war ihm also aufgefallen. „Naja, ähm... er hat was gegen Fußballer.“

Tai runzelte die Stirn. „Hä?“

„Er meint, Fußballer sind alle hirnlose Egoisten.“

Er riss die Augen auf. „Und das sagst du mir erst jetzt?“

„Hätte ich es dir vorher gesagt, wärst du ja wahrscheinlich nicht mehr hergekommen“, erwiderte Mimi.

„Wahrscheinlich nicht.“ Er schüttelte den Kopf. „Wieso denkt er das? Als ob man alle über einen Kamm scheren könnte.“

Mimi lief rot an. „Tja, ich weiß auch nicht, wieso er das denkt.“ Dass sie vor einem halben Jahr einen Freund hatte, der ebenfalls Fußball spielte und wegen einer anderen mit ihr Schluss gemacht hatte, erwähnte sie nicht.

„Aber wer gibt denn hier wem Nachhilfe? Warum bin ich hirnlos?“

„Vielleicht, weil du in ein Mädchen verliebt bist, das deine beste Freundin ist und von der du lieber die Finger lassen solltest?“

Tai starrte sie einige Sekunden lang entgeistert an, bevor er aufstand. „Das geht dich einen Scheiß an, klar?“

„Schon klar. Ich mein' ja nur. Sowas geht doch nie gut.“

„Arroganten Mädchen Mathe beibringen geht auch nie gut“, fauchte er und mit diesen Worten stürmte er aus dem Zimmer und anschließend aus der Wohnung. Säuerlich verengte Mimi die Augen zu Schlitzen und schüttelte den Kopf. Dämlicher Tai.

Als sie ihre Schulsachen aufräumte, fiel ihr auf, dass Tai einen Hefter vergessen hatte. Es war sein Englischhefter.
 

_
 

„Was meinst du, T.K., sollten wir einen neuen Versuch mit Matt starten?“, fragte Natsuko ratlos und stützte den Kopf auf den Händen ab.

Sie warteten gerade auf die Rechnung. Matts Platz war natürlich leer geblieben und nun hatten Hiroaki und Natsuko nur T.K. die Situation versucht zu erklären. Seit etwa einem Jahr trafen sie sich regelmäßig auf einen Kaffee und plauderten über alles Mögliche, was ihre Söhne betraf. Das Ganze hatte damit angefangen, dass Natsuko ein wenig besorgt auf Hiroaki zugegangen war, weil Matt der festen Überzeugung war, er würde Musiker werden. Im Laufe dieser Treffen hatten sie anscheinend wieder Gefühle füreinander entwickelt, falls diese Gefühle überhaupt jemals gänzlich verschwunden waren. Immerhin hatte keiner der beiden seit der Scheidung eine wirklich ernsthafte Beziehung gehabt. Und nun, nachdem sie sich sicher waren, es noch einmal miteinander versuchen zu wollen, wollten sie die Neuigkeit ihren Kindern mitteilen.

„Ja. Der kriegt sich schon wieder ein. Er ist halt ein sturer Esel“, antwortete T.K. und lehnte sich zurück.

„Von wem er das wohl hat“, sagte Natsuko und warf Hiroaki einen Seitenblick zu.

„Also bitte, ich bin doch nicht stur“, entgegnete Hiroaki und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie lächelten sich belustigt an und T.K. fühlte sich seltsam behaglich, auch wenn die Situation sehr ungewohnt war und Matt jetzt wer weiß wo war und seine Familie verabscheute.

Die Kellnerin erschien mit der Rechnung, die Hiroaki zu Natsukos Überraschung vollständig übernahm, und die fast vollständige Familie verließ das Restaurant. An der Straße blieben sie stehen, um sich voneinander zu verabschieden.

„Bitte sag Matt, dass ich ihn lieb habe“, sagte Natsuko und sah Hiroaki in die Augen.

„Natürlich“, antwortete er lächelnd. „Bitte mach dir nicht zu viele Gedanken um ihn.“

„Ich versuche es.“

Während die beiden sich voneinander verabschiedeten, wandte T.K. sich ab und sah auf sein Handy in der Erwartung, Matt hätte vielleicht irgendetwas geschrieben. Was er vorhin zu ihm gesagt hatte, hatte ihn verletzt und wütend gemacht, weil er nicht glaubte, dass das stimmte. Auch Matt wollte in einer glücklichen Familie leben. Wer wollte das nicht? T.K. wusste nicht, warum er gelogen hatte.
 

Viel Spaß beim Essen mit dem Neuen. Ich drücke die Daumen.
 

Die SMS war von Kari. Es tat so gut, von ihr zu lesen, auch wenn es nur diese beiden kurzen Sätze waren. Doch seit dem Kuss hatten sie viel zu wenig miteinander geredet, waren sich fast schon aus dem Weg gegangen. Doch der Kontakt zu Kari war genau das, was er jetzt brauchte.

Per SMS verabredete er sich mit ihr in Nami's Café, verabschiedete sich von seiner Mutter und machte sich auf den Weg. Es dauerte nicht lang und als er das Café betrat, saß Kari schon an einem Tisch für zwei Personen und wartete auf ihn. Als sie ihn sah, stand sie auf, umarmte ihn und drückte ihn fest an sich. Es war diese Art Umarmung, die immer ein wenig zu lang dauerte, um eine reine Freundschaftsumarmung zu sein.

„Was ist passiert?“, fragte sie, als sie ihn losließ und sah ihn besorgt an. Typisch, dass sie schon durchschaut hatte, dass etwas nicht so gelaufen war wie geplant.
 

_
 

„Das hätte ich alles echt nicht gedacht“, brachte Kari nur heraus, als T.K. mit seiner Erzählung fertig war. Sie nippte an ihrem Tee und starrte ihn unentwegt an. Wer hätte schon gedacht, dass seine Eltern sich auf einmal doch versöhnten?

„Matt geht mir echt auf die Nerven“, seufzte T.K. und lehnte sich zurück. Auf seiner Stirn hatte sich eine senkrechte Falte gebildet und er wirkte verärgert.

„Er hat das bestimmt nicht so gemeint. Das mit der Familie, meine ich“, sagte Kari unsicher, obwohl sie nicht im Geringsten verstehen konnte, wie jemand so etwas zu seinem Bruder sagen konnte. Hätte Tai das zu ihr gesagt, wäre sie unendlich traurig.

„Es ist ja nicht nur das. Zur Zeit kommt irgendwie alles zusammen. Diese ganzen Gerüchte, die in der Schule über ihn kursieren...“ Langsam schüttelte er den Kopf und Kari blickte ihn mitleidig an.

Wie ironisch das doch war. Die Brüder, die die ganze Zeit zusammengehalten hatten, distanzierten sich ausgerechnet jetzt voneinander, wo ihre Eltern wieder zueinanderfanden. T.K. war anzusehen, wie sehr ihn das belastete. Kari beugte sich vor und griff nach seiner Hand. Sie fühlte sich warm unter ihrer eigenen an.

„Alles wird gut. Irgendwie. Ihr müsst miteinander reden. Das schafft ihr schon, ihr seid doch Brüder.“

„Sind wir das?“, entgegnete er kühl.

„Ja, seid ihr. Ihr müsst einfach zusammenhalten“, erwiderte Kari überzeugt und sah ihm fest in die Augen.

„Das ist nicht so leicht, wenn er sich benimmt wie ein Idiot“, murmelte T.K. finster.

„Aber er liebt dich, das weiß ich. Keine Ahnung, warum er sich so benimmt“, sagte Kari entschlossen.

Eine Weile sagte keiner von ihnen etwas. Kari hatte ihre Hand wieder zurückgezogen und sie stattdessen um den Teebecher gelegt. Nachdenklich starrte sie in ihre Tasse und beobachtete die sanften Bewegungen, die entstanden, wenn sie die Tasse leicht bewegte.

„Aber sag mal“, fing T.K. an und Kari blickte auf, „warum willst du mir eigentlich nicht erzählen, was mit dir los ist? Oder eher los war?“

Sie wandte den Blick wieder von ihm ab. „Naja, also... du hast doch genug eigene Probleme. Da will ich dich nicht noch mit meinen nerven.“

T.K. sah sie schief an, streckte dann eine Hand aus und schnippte ihr mit dem Finger gegen die Stirn. „Dummkopf. Erstens habe ich keine Probleme und zweitens, egal, wie viele Probleme ich auch habe, ich werde mich immer für deine interessieren. Also, was ist los?“

Kari seufzte und erzählte ihm schließlich von dem Problem mit ihren Eltern. Er hörte die ganze Zeit aufmerksam zu und unterbrach sie kein einiges Mal. Hin und wieder nickte er, runzelte die Stirn oder nippte an seinem Tee.

„Und das konnte ich dir eben nicht erzählen, weil deine Eltern immerhin geschieden sind und meine nicht. Aber nun ja, jetzt sieht es für deine Eltern besser aus als für meine“, schloss Kari ihren Bericht und lächelte traurig.

„Aber du meintest doch, sie wollen sich nicht trennen?“, hakte er nach.

„Schon, aber deswegen sind ja trotzdem nicht alle Streitigkeiten von jetzt auf gleich aus der Welt geschafft.“

„Stimmt auch wieder. Aber jetzt mal im Ernst“, er beugte sich vor und stützte die Unterarme auf den Tisch, „ich habe immer Zeit für deine Probleme, ehrlich. Du würdest mich nie nerven.“

„Okay. Tut mir Leid, falls du dachtest, ich vertraue dir nicht genug oder so. Das ist es echt nicht.“

Er lächelte aufmunternd und wieder verstummte das Gespräch für eine Weile. Kari versank in ihren Gedanken. Sie musste an den mysteriösen Liebesbrief denken, den T.K. erhalten hatte. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, beschäftigte sie dieser Brief seit gestern Morgen, als T.K. ihn bekommen hatte. Wer hatte sich da in ihn verliebt und traute sich nicht, seine Identität preiszugeben?

„Hast du eigentlich schon den Brief beantwortet?“ Die Frage war heraus, ohne dass sie viel darüber nachgedacht hatte, ob sie sie wirklich stellen sollte oder nicht. Sie spürte, dass ihre Wangen heiß wurden und wandte schnell den Blick von ihm ab.

„Ähm... ja, gestern Abend“, antwortete er. „Hab ihr eine Mail geschrieben.“

„Mhm“, machte Kari und kaute auf ihrer Unterlippe herum.

„Stört's dich?“, fragte er zögerlich und sah ihr in die Augen.

„Was? Nein, warum sollte mich das stören? Ich bin nur neugierig“, antwortete Kari etwas zu eilig und machte ein unbekümmertes Gesicht. „Ich frage mich, wer das nur sein könnte.“

„Ich mich auch“, meinte T.K. schulterzuckend. „Mal sehen, was sie antwortet.“

Kari nickte. Hätte er sie doch bloß nicht geküsst.
 

_
 

„Okay, hier wohnst du also.“ Nami hatte ihre Schuhe ausgezogen und sah sich in dem winzigen, dunklen Flur um.

„Es ist klein, aber es reicht“, meinte Joe und kratzte sich verlegen am Kopf. Er hatte den ganzen Tag mit Aufräumen und Putzen verbracht – obwohl ohnehin schon alles sauber und ordentlich war – bevor er Nami soeben von der U-Bahn-Station abgeholt hatte. Vom Flur gingen auf der rechten Seite eine kleine Küche und ein noch kleineres Bad ab und geradeaus erreichte man das Wohn- und Schlafzimmer der Ein-Raum-Wohnung.

Joe beobachtete Nami dabei, wie sie sich umsah.

„Schon hier sieht es typisch nach Mann aus“, sagte sie grinsend.

„Findest du?“, fragte Joe. Sein Flur war vollkommen funktionsmäßig. Es gab hier ein kleines Schuhregal und zwei Haken, die Platz für Jacken boten. Sonst gab es hier nichts zu entdecken.

„Ja, finde ich.“ Bestimmt ging sie ihm voran ins Wohn- und Schlafzimmer und sah sich auch dort neugierig um. Es gab ein Sofa, das jeden Abend zum Bett ausgeklappt wurde, einen Schreibtisch, einen Kleiderschrank, ein Bücherregal, zwei kleinere Schränke und einen Stuhl.

„Gemütlich“, fand Nami, die mitten im Zimmerstand. Joe interessierte sich eher für sie als für sein Zimmer. Sie sah hübsch aus und es war das erste Mal, dass er sie ohne Schürze sah. Sie trug einen kurzen Rock und ein Oberteil, das ihr ein schönes Dekolletee zauberte. Die Haare hatte sie nicht, wie sonst im Café, zusammengebunden, sondern offen. Sie reichten ihr bis knapp unter die Schulter. Sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt und musterte das Bücherregal. „Hast du die alle schon gelesen?“

„Nein, die habe ich mir angeschafft, weil ich sie sicher im Laufe des Studiums mal brauchen werde“, antwortete Joe.

Nami sah ihn mit großen Augen an. „Sind die nicht ganz schön teuer? Es gibt doch Bibliotheken, oder nicht?“

„Ja, aber ich habe sie lieber selbst. Dann kann ich sie behalten“, sagte Joe.

„Stimmt auch wieder. Und Notizen kannst du dir darin machen.“

„Ja.“ Er hasste es, in Bücher zu schreiben, aber das ließ er unerwähnt.

Nami drehte sich lächelnd zu ihm um. „Wollen wir Essen machen? Ich habe heute den ganzen Tag noch nicht sonderlich viel gegessen.“

Joe war einverstanden und so gingen sie in die Küche und bereiteten gemeinsam das Abendessen vor.

„Ehrlich gesagt dachte ich, du hast gar keine Lust mehr, dich mit mir zu treffen“, gestand Nami nach einer Weile.

„Was? Warum?“, fragte Joe und spürte, dass er rot anlief.

„Du bist auf meinen Wink mit dem Zaunpfahl nicht eingegangen“, sagte sie schief lächelnd.

Nachdenklich runzelte Joe die Stirn. Welcher Wink mit dem Zaunpfahl? Meinte sie vielleicht das letzte Treffen im Café vor zwei Wochen? Da hatte sie ihm zumindest erzählt, dass sie sich für besondere Anlässe einen freien Abend nehmen konnte. Hatte sie damit etwa ihn gemeint?

Er zog die Augenbrauen hoch und sah sie an. „Achso. Entschuldige, in der Richtung steh' ich wohl immer ein bisschen auf dem Schlauch“, sagte er und lachte verlegen.

Sie kicherte. „Hab' ich gemerkt. Naja, du hast mich ja doch noch gefragt.“

Ja, das hatte er. Er hatte irgendwie das Gefühl bekommen, dass er an der Reihe war, sich zu melden. Und weil Sora ihm einen „dezenten“ Hinweis gegeben hatte, wie sehr Nami sich über eine Nachricht von ihm freuen würde.

Sie redeten während der Essensvorbereitung über alles Mögliche. Joe erzählte ihr von seinem Studium und den Menschen, die er bisher kennen gelernt hatte und Nami erzählte ihm die unglaublichsten Geschichten über manche Gäste ihres Cafés. Über Rentner, die in jungen Jahren in Pornofilmen mitgewirkt hatten, über eine Frau, die sich vor kurzem zum sechsten Mal hat scheiden lassen mit knapp vierzig Jahren, über Touristen, die sie entrüstet fragten, warum sie denn kein Sushi anbot, über Studenten, die gerade im dreiundzwanzigsten Semester studierten und der Meinung waren, sie müssten das Studentenleben eben auskosten und Nami fragten, warum sie denn um Himmelswillen nicht studiert hatte. Joe und sie hatten viel zu lachen bei all diesen Geschichten und allmählich fiel die Anspannung und Nervosität von ihm ab, die ihn gequält hatte, seit er sie gefragt hatte, ob sie ihn besuchen wollte.

Sie aßen gemeinsam an dem kleinen Tisch für zwei Personen in der Küche und erledigten hinterher den Abwasch zu zweit, obwohl Joe ihn allein machen wollte. Nami hatte allerdings darauf bestanden, ihm zu helfen.

„Ich kann das doch eh viel besser als du“, hatte sie gesagt und dabei gezwinkert. Dem konnte er nicht widersprechen.

Anschließend sahen sie sich nebeneinander auf dem Sofa sitzend eine DVD an, einen Krimi, in dem sie beide versuchten, den Mörder zu erraten.

„Ich bin mir sicher, dass es die Schwester war“, sagte Nami immer wieder.

„Aber wer würde denn seine eigene Schwester umbringen?“, fragte Joe kopfschüttelnd.

„Mensch, sie war eben eifersüchtig. Immerhin wurde ihr der Freund ausgespannt“, antwortete Nami bestimmt.

„Aber deswegen bringt man doch niemanden um“, wandte Joe ein und warf Nami einen argwöhnischen Seitenblick zu. „Ich glaube, der Gärtner war es. Immerhin hatte sie ein Verhältnis mit ihm.“

„Du wirst schon sehen“, sagte sie mit theatralisch erhobenem Zeigefinger.

Am Ende sollte Nami Recht behalten und die junge Frau wurde von ihrer eigenen Schwester ermordet.

„Siehst du?“, sagte sie zufrieden und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ehrlich gesagt beängstigt es mich ein wenig, dass du dich in die Mörderin einfühlen kannst“, gab Joe zu und grinste.

„Tja, pass lieber auf“, entgegnete Nami lachend und berührte wie zufällig seinen Arm.

Während der Abspann lief – und auch noch eine ganze Weile danach – saßen sie einfach nur nebeneinander auf dem Sofa und unterhielten sich. Dabei fand Joe heraus, dass Nami vor einem Jahr mit ihrem Ex-Freund Schluss gemacht hatte, obwohl sie eigentlich schon verlobt gewesen waren. Da Joe fühlte, dass sie nun wahrscheinlich erwartete, dass er von seinen nicht vorhandenen Ex-Freundinnen erzählte, wechselte er lieber schnell das Thema, um nicht zugeben zu müssen, dass er noch gar keine Erfahrungen in Sachen Liebe hatte. Und das mit achtzehn. Doch es kam, wie es kommen musste, und sie fragte ihn direkt danach.

„Wie sieht es denn eigentlich bei dir aus? Gibt es eine Ehemalige?“, fragte sie unverblümt.

„Naja“, stammelte Joe und kratzte sich verlegen am Kopf. „Ehrlich gesagt... nein.“

Sie zog die Augenbrauen hoch und sah ihn überrascht an. „Nein? Gar keine?“

„Nicht wirklich“, murmelte Joe verlegen.

„Das hätte ich nicht gedacht“, sagte sie perplex. „Wie kommt das? Sind die Mädchen in der Umgebung denn alle blind?“

„Keine Ahnung, vielleicht...“, als er bemerkte, dass sie ihm gerade ein Kompliment gemacht hatte, lief er rot an und stotterte, „w-wer weiß. Ich ha-hatte bisher nicht so die Zeit für Mädchen. Schule und so.“

„Aber jetzt hast du Zeit?“, hakte sie nach und lächelte ihn an.

„Ich glaub' schon“, nuschelte Joe und zwang sich, ihrem Blick standzuhalten.

„Du bist echt süß, Jyou Kido“, sagte sie leise.

Joe starrte sie an, bis sie unvermittelt aufstand und ihre Gläser in die Küche brachte.

„Das war ein schöner Abend, aber ich muss echt nach Hause“, rief sie vom Flur aus.

Joe brauchte einige Sekunden, bevor er auf diese Aussage reagieren konnte. Verwirrt stand er auf und ging zu ihr in den Flur, wo sie schon dabei war, ihre Schuhe anzuziehen.

„Okay“, sagte er unsicher. Warum wollte sie denn jetzt so plötzlich gehen? Hatte er was Falsches gesagt? Lag es an seiner mangelnden Liebeserfahrung? Am liebsten hätte er sie gebeten, noch ein wenig länger zu bleiben.

„Danke für den tollen Abend“, sagte sie und lächelte ihn noch einmal an, bevor sie aus der Wohnung ging. Ratlos schloss Joe die Tür hinter ihr.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Was Mimi und Izzy da machen mit ihren Klassenarbeiten haben wir früher in der Schule übrigens auch öfter gemacht. :D "Los, guck du es an, und wenn es besser als 3 ist, gibst du es mir zurück." Haha. Ziemlich sinnlos, aber naja. ;)
Das Kapitel ist außerdem länger geworden als geplant. Aber es gab so viel zu schreiben. xD Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Schaput31
2014-01-21T23:53:05+00:00 22.01.2014 00:53
Hey, mensch das Kapitel ist aber wirklich lang!^^
Dementsprechend lang wird jetzt wahrscheinlich auch der Kommi!XP
Dann fang ich mal mit Tai und Mimi an: Ich finds gut, dass sie sich nach ihrem schlechten Testergebnis nochmal zusammenrauft und Tai um Hilfe bittet und dass er dann auch zusagt und er sich auch von ihr helfen lassen möchte, auch wenn daraus dann ja nichts mehr geworden ist. Ich find es echt erstaunlich, dass er insgesamt auch so gut sein soll in der Schule, damit hab ich irgendwie nicht gerechnet. Am Ende mussten sich die beiden natürlich wieder so anfahren, war ja klar! Aber nicht, dass Tai und Mimi dann doch noch zusammenfinden? Du magst das Pairing ja schon ziemlich oder? Dass Mimi wirklich so ein quietschiges Zimmer hat? Mir wäre das zu viel!XD
Tai und Kari: Ich fand das Gespräch zwischen den beiden wirklich super süß, ich mag auch diese enge Geschwisterliebe zwischen den beiden! Ich hätte auch gerne so einen älteren Bruder! Ihre Beziehung zueinander ist so ein krasser Unterschied zu Jun und Davis, die sich ständig nur zanken. Der Abschnitt mit den beiden war mein Lieblingspart in diesem Kap, so süß wie sie ihm am Ende den Kuss gibt!^^
Nami und Joe: Gut, dass Sora ihm einen Tipp gegeben hat, aber ich fands auch merkwürdig, dass Nami auf einmal gegangen ist, der Teil wirkte so als würde es auf einen Kuss hinauslaufen, schade.
Saki und Ken: Der Part mit den beiden war zwar süß, aber insgesamt passte er irgendwie nicht ins Kap, nach meinem Gefühl, weil sie auch nicht nochmal auftauchten.
Matt und T.K.: Nun ist die Bombe geplatzt! Matts Reaktion war schon krass, aber ich kann beide Jungs irgendwie verstehen. Das Soras Intuition wo sie Matt findet richtig war, zeigt was sie für gute Freunde sind. Ich dachte auch erst, dass er sie rausschmeißt, nachdem sie erzählt, dass sie das mit seinen Eltern wusste, aber ihre Worte scheinen ja zu ihm durchgedrungen zu sein. Er beruhigt sich sicher wieder und redet nochmal in Ruhe mit seiner Familie über seine Befürchtungen.
Matt und Sora: Dass sie ausgerechnet Nagisa im Kino treffen kann doch gar kein Zufall sein und dass ihre Sitzplätze bestimmt nicht neben den beiden waren, zeigt Yokos Reaktion! Und dieses Gefühl, dass Matt von jemandem beobachtet wird kommt garantiert auch nicht von ungefähr. Garantiert stalkt Nagisa ihn! Gott sei Dank hat Matt bei Sora keine Versuche unternommen! Das wäre so unschön!
Und last but not least T.K. und Kari:
T.K. hat also eine heimliche Verehrerin... ich dachte ja auch erst es wäre vielleicht Kari, die T.K. so auf den Kuss antworten würde, aber wirklich passen würde es doch nicht. Wer das wohl sein wird? Das ausgerechnet Cody es ist, der spürt dass etwas zwischen Kari und T.K. merkwürdig ist, wundert mich gar nicht!^^ Es ist wirklich schade, dass sie sich etwas entfremden, aber sie scheinen sich ja wieder zusammenzuraufen. So ein Kuss kann eine gute Freundschaft wirklich zerstören. Durch Karis, nach außen nüchterne Reaktion über den Brief, kann ich mir ut vorstellen, dass T.K. vielleicht etwas enttäuscht ist, obwohl sie innerlich doch eifersüchtig wirkt. Mal sehen wo das alles noch hinführt.......
Antwort von:  Juju
22.01.2014 14:12
So, dann gehen meine Dankesreden in die zweite Runde. :D Danke für deinen Kommentar!
Warum findest du es erstaunlich, dass er gut ist in der Schule? In so vielen Fanfics wird er immer als Schulniete dargestellt, das habe ich irgendwie nie verstanden. :o Ich sehe ihn zwar auch nicht als einen Überflieger, aber ich denke, er hat seine Stärken und Schwächen. Bei mir ist er halt in Mathe und Co gut (und in Sport :P) und in Sprachen eher nicht so gut. Und jaaaa, ich mag Tai und Mimi als Paar. :D In meinen Augen ist Tai der einzige Mann der Gruppe, der es mit Mimis starkem Charakter aufnehmen kann. Ich glaube, die anderen wären alle mit ihr überfordert. Und ich mag es, die beiden sich streiten zu lassen. xD Und so ein pinkes Zimmer würde ich auch nicht aushalten. :P
Den Teil mit Tai und Kari mag ich in diesem Kapitel auch am liebsten. :) Geschwisterliebe ist toll.
Ja, also Joe dachte auch, dass es auf einen Kuss hinauslaufen würde. So kann man sich täuschen. :P
Ich glaube, mit dem Ken-Saki-Teil wollte ich nur andeuten, dass es die beiden noch gibt. xD Aber ich stimme dir zu, es passt nicht so ganz rein...
Ohh, schön, dass du sowohl Matt als auch T.K. verstehen kannst. ;_;
Neee, Kari ist nicht die Briefeschreiberin, so viel kann ich schon verraten. :) Aber mit deiner letzten Vermutung liegst du eigentlich schon ganz gut. ;)
Antwort von:  Schaput31
22.01.2014 14:37
Ui kommt da etwas doch noch ein Takari Ende^^
weiß nicht, ich hab von guten fußballern immer den eindruck gehabt, dass sie ansonsten vollpfosten sind
mit Tai und Mími sehe ich das auch so, irgendwie passt das einfach^^
Antwort von:  Juju
22.01.2014 14:50
Haha, das scheint ein weit verbreitetes Vorurteil zu sein. xD Bei mir hier an der Uni sagen alle das gleiche über die Sportwissenschaftler. Dumm, aber gesund. xD
Antwort von:  Schaput31
22.01.2014 14:59
XD
Von:  UrrSharrador
2014-01-17T18:13:34+00:00 17.01.2014 19:13
Hello :) Ja, es gibt mich noch :D Ich hatte in letzter Zeit nicht wirklich Zeit für animexx und hab sämtliche Lektüre hier vernachlässigt, und obwohl ich das Kapitel schon im vorigen Jahr (wie sich das anhört^^) angelesen hatte, hab ich es heute erst fertiggelesen. Obwohl ich lernen sollte, aber naja.
Sooo ... Ich muss nochmal alles durchgehen, weil es wirklich lang war :)
T.K. bekommt also einen Liebesbrief. Mir ist bei Davis' Hänseleien ja auch schon die Aussage auf der Zunge gelegen, dass er genausogut von ihm sein könnte^^ Sehr interessant wäre es, wenn es Kari wäre, wobei ich das eher nicht glaube. Mir fiele auch noch Nagisa ein, die irgendein krummes Ding vorhat.
Mimi kann einem echt leid tun, das scheint sie wirklich fertig zu machen. Aber sich Tai gegenüber dankbar zu zeigen, muss sie auch noch lernen^^ War schon ein bisschen taktlos, was sie gesagt hat, trotz seiner Sticheleien XD Ich frag mich, ob sie jz überhaupt zum Englischlernen gekommen sind, falls nein, ist das ja doppelt dramatisch.
Haha, und die beste Aussage war ja von Kari: Ich glaube, in deinem Kopf bist du selbst noch zehn. Das war genial XD Da fällt mir auf, dass ich dich ja noch nicht für deine Dialoge hier gelobt habe - wie immer, so schön saftig und realistisch, dass man immer gut nachvollziehen kann, warum jemand gerade das sagt. Auch den Konflikt T.K./Matt hast du super ausgearbeitet, wie die beiden total unterschiedliche und trotzdem logische Einstellungen dazu haben, dass ihre Eltern sich wieder treffen wollen.
T.K.s Ansage Kari gegenüber war echt nett von ihm :) Gut, dass sie einander nun endlich wieder alles gesagt haben. Nur irgendwie scheint jz dieser Liebesbrief zwischen ihnen zu stehen ...
Die Szene mit Joe und Nami hat mir auch sehr gut gefallen :) Frag mich nicht warum, aber ich finde deine Darstellung von Joe sympathischer als meine XD Obwohl er so schüchtern und zurückhaltend ist, wirkt er trotzdem irgendwie erwachsen. Das Gespräch der beiden war auch interessant (Ja, Joe, es ist immer der Gärtner!) und hat super ihre einzelnen Charaktereigenschaften betont ... Ja ich weiß, ich werde heute gar nicht mehr fertig mit meiner Lobhudelei ;D Also ich bin gespannt, was sich zwischen den beiden so entwickelt. Ahja, fast vergessen, ich frage mich, ob da zwischen Sora und Matt im Probenraum noch irgendwas abläuft, egal was. Auch wenn es eher nach einem harmlosen Konsultieren aussah bisher, sag ich mal^^
Ich hoffe, dass ich spätestens in den Semesterferien zum Weiterlesen komme ;)
lg
Antwort von:  Juju
19.01.2014 15:47
Aahhh, wie schön, von dir zu lesen. :) Es freut mich, dass es dich noch gibt. :D Ich weiß ja, wie anstrengend das Privatleben mitunter sein kann. ;)
Hmmm, ich würde zu gern was zu der Liebesbriefsache sagen, aber ich will dich natürlich nicht spoilern. ;) Deswegen... sage ich nichts. xD
Jap, Mimis Satz an dieser Stelle war unter der Gürtellinie. Und das wo Tai so viel Zeit aufwendet, ihr zu helfen. Und nein, sie sind nicht mehr zum Englischlernen gekommen, aber sie hat sich trotzdem revanchiert.
Oh, vielen Dank für das Lob. Es freut mich, dass alles so nachvollziehbar ist. Bei den Dialogen überlege ich auch immer viel, ob das jetzt wirklich realistisch ist und man wirklich dies und das darauf antworten kann. Ist alles nicht so leicht.
Jap, der Liebesbrief steht allerdings zwischen ihnen. :P
Haha, ich mag Joe allgemein sehr gern. :D Aber deinen mochte ich sehr. Weiß gar nicht, was du gegen ihn hast.
Die Szene im Proberaum ist vorbei, deswegen kann ichs sagen: Nee, da ist nix gelaufen. ;) Die haben nur gequatscht. Soll vorkommen, selbst bei so Leuten wie Matt. :D
Ohhh, das klingt nach viel Unistress. Ich wünsche dir viel Erfolg!
Von:  Mayachan_
2013-11-10T13:14:02+00:00 10.11.2013 14:14
das kap war echt toll. also ich kann mimi voll verstehen ich kann auch kein Mathe bin dafür auch zu doof XD ich finds aber sehr schön dass Tai ihr geholfen hat. Soso jeoy und nami hatten ein date, na bin mal gespannt was sich daraus entwickelt. also ich kann matt verstehen dass ihm das neue liebescomback seiner eltern auf die nerven geht.
ich hoffe du schreibst schnell weiter^^

liebe grüüüße vanny
Antwort von:  Juju
10.11.2013 15:29
Danke für deinen Kommentar. :)
Ja, oder? :D Mathe und ich sind uns auch nie grün geworden. xD
Juhuu und Matt kriegt auch Verständnis. In meiner Story war er ja bisher eher ein Buh-Mann... Schön, dass ihr Leser ihn wenigstens ein bisschen verstehen könnt. :)
Von:  xGemini
2013-11-09T19:10:45+00:00 09.11.2013 20:10
Schön wieder etwas von dir zu hören!! Das Kapitel war echt klasse und hat mir null ausgemacht das es länger geworden ist als gedacht, ich fands super das es länger geworden ist! Ich hoffe bald möglicht wieder was von dir zu lesen! ^-^

Antwort von:  Juju
10.11.2013 15:28
Danke für deinen Kommentar. :)
Gut, dass dich die Länge nicht gestört hat. Ich bin schon am Weiterschreiben. Zumindest in meinem Kopf steht das nächste Kapitel schon. xD
Von:  Taiora87
2013-11-09T14:34:07+00:00 09.11.2013 15:34
Tai hilft Mimi bei Mathe und Sie macht ihm zum Dank noch ne Ansage wegen Sora , geht's noch ? Und Sora entwickelt nun auch noch Gefühle für Matt und ist mit ihm allein zu Hause und im Proberaum . Klasse echt Super !!! ( DANGER: SARKASSMUSS )
Antwort von:  Juju
10.11.2013 15:27
Danke für deinen Kommentar. ;)
Tja, Mimi ist eben Mimi. Sagt halt, was sie denkt. Und zum Rest sage ich einfach mal nichts, ich kenne ja deine Meinung.
Von:  dragonfighter
2013-11-09T14:10:53+00:00 09.11.2013 15:10
Hey!!!!
Wie geht's? :)
Das war ein Hammer Kapitel
Die länge hat mich nicht gestört kann ich dir gestehen XD
Zu der Kino Szene ...
Naja sie war ganz ok , Matt's scherz bei Sora zuhause war auch echt gut :)
Die Verabredung ....
Ich hab mir t.k. richtig vor Augen vorgestellt wie ihm die Kin lade einfach nicht mehr zu gehen wollte XD
T.K. Tut mir echt leid , Matt war ganz schön heftig .
Naja ich kann matt verstehen, schließlich will er ja echt nur das sein Bruder später nicht wieder traurig ist.
Doch ich bin mir schon sicher das die Eltern nicht so doof sind ihre Kinder noch einmal so zu verletzen -.-'
Zur Szene von tai und mimi...
Sie war auf der einen Seite sehr lustig auf der anderen aber auch ganz gut :D
Aber das ihr Vater gleich so schlimm über alle Fußballer denkt ist schon hart
Mir ist dabei echt die Kin lade aufgesprungen XDD
Ich hoffe du schreibst bald wieder
Ich freue mich schon XP

Dragonfighter
Antwort von:  Juju
10.11.2013 15:24
Danke für deinen Kommentar. :)
Schön, dass dich die Länge nicht stört. Manchmal fällt es mir echt schwer, mich kurz zu fassen... xD
Und Mimis Vater denkt so, weil Mimi eben eine verwöhnte Göre ist. :P Er liebt sie halt über alles und ist männlichen Kumpels gegenüber mehr als misstrauisch. xD


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