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Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang

Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird
von

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Die Besprechung

„Mich würde als erstes interessieren, was bei euch passiert ist, als ihr auf Euphe wart.“, begann Amy schüchtern das Gespräch, indem sie sich an Seiya und Yaten wandte. Die anderen stimmten ihr sofort zu, wobei Mamoru sich etwas zurückhielt. Selbst Haruka interessierte es, warum die Star Lights so lange weggewesen waren… Und warum Seiya das Mondgesicht so lange alleine gelassen hatte.

„Ja, wir waren wirklich viel länger weg, als geplant.“, begann Seiya seine Antwort. „Es ist viel passiert auf Euphe.“ So erzählte Seiya, mit einigen Einwürfen und Zusätzen von Yaten, was sie auf ihrem Heimatplaneten erlebt hatten. Den Mädchen stockte der Atem. Nie hätten sie gedacht, dass so etwas Schreckliches passieren würde, während die Star Lights weg waren. Selbst Harukas Respekt ihnen gegenüber war gewachsen.

Mamoru hatte der Geschichte stumm gelauscht. Er kannte die Sailorkriegerinnen aus dem anderen Sonnensystem kaum. Er hatte sie nur kurz nach dem Kampf mit Galaxia gesehen, sowohl in ihrer männlichen Gestalt als auch als Kriegerin. Das Ganze kam ihm immer noch sehr schräg vor, doch die Mädchen schien es nicht zu stören. So wie es schien, waren sie sehr stark. Er wusste noch nicht so recht, wie er sich ihnen gegenüber verhalten sollte, oder was er eigentlich von ihnen denken sollte.
 

„Ich bin jedenfalls froh, dass ihr endlich wieder da seid.“, sagte Minako nun und klammerte sich an Yatens Arm. Er verdrehte leicht die Augen, grinste seine Freundin aber an. Auch Bunny und Seiya warfen sich gegenseitig ein Lächeln zu. Nur Amy wirkte etwas bedrückt. Natürlich freute sie sich, dass Seiya und Yaten wieder da waren, doch fehlte Taiki ihr sehr. Nachdem sie diese Geschichte gehört hatte, verstand sie umso mehr, wieso Taiki auf Euphe geblieben war.

„Ich freue mich auch, wieder hier zu sein.“, entgegnete Seiya schließlich. „Aber ich wüsste auch gerne, was hier los war. Als ich hergekommen bin, hatte ich ein ungutes Gefühl, was sich ja nun auch allzu bald als richtig erwiesen hat.“ Dabei sah er Bunny fragend an. Sie senkte den Blick. Eigentlich wollte sie Seiya nicht erzählen, wie schlecht es ihr während seiner Abwesenheit gegangen war, sonst machte er sich sicherlich Vorwürfe, dass er nicht da gewesen war. Doch es blieb ihr wohl nichts anderes übrig. Auch die Blicke der anderen waren auf sie gerichtet. Alle erwarteten, dass sie erzählte.

„Also…“, sie zögerte kurz. „Bis gestern wusste ich auch nicht so genau, was hier eigentlich los ist. Es gab plötzlich neue Gegner. Immer wieder sind wir Menschen begegnet, die sich in einen Dämon verwandelt hatten. Es wurden immer mehr. Gleichzeitig ging durch die Nachrichten, dass in letzter Zeit immer häufiger Menschen bewusstlos aufgefunden wurden oder sie Blackouts hatten. Und ich… hatte diese Aussetzer auch.“

Unsicher sah Bunny auf und suchte Seiyas Blick. Er sah sie aufmerksam und ernst an, doch ermunterte sein Blick sie, weiterzusprechen.

„Ich hatte oft Atemnot, Schweißausbrüche und Schwindelgefühle. Oft konnte ich mich gar nicht mehr erinnern, wie ich irgendwo hingekommen bin oder was ich da wollte.“ Sie blickte Haruka und Michiru an. „Oder ich bin bewusstlos geworden.“ Ihr Blick wanderte zu Minako. „Ich wusste einfach nicht, was mit mir los war… Aber jetzt weiß ich es.“

Seiya nickte. Er war der einzige, der wusste, was mit Bunny geschehen war, außer ihr selbst. Die anderen sahen sie neugierig an.

„Also? Was war los?“, fragte Makoto.

Bunny erzählte, was das Mädchen namens Merou alles gesagt hatte. Sie erzählte von der Saat des Bösen, die sich wie ein Virus stetig ausbreitete. Dass sie als Sailor Moon nicht in der Lage gewesen war, die Saat aus dem Körper der Menschen zu lösen, ihnen nur kurzzeitig hatte helfen können.

„Kurz nachdem sie das alles erzählt hatte, kann ich mich aber nicht mehr so recht erinnern.“, gab Bunny zu. „irgendwie war alles dunkel um mich herum, bis ich auf einmal von einem strahlend hellen Licht umgeben wurde und mich wieder verwandelte.“ Fragend fiel ihr Blick auf Seiya, denn er war der einzige, der wusste, was passiert war.

Er schluckte hart und senkte den Blick. Es war ihm deutlich anzusehen, dass es ihm schwer fiel darüber zu reden, was passiert war.

„Du… bist in meinen Armen gestorben.“, brachte er schließlich mit leicht zitternder Stimme heraus. Der Großteil der Mädchen sog scharf den Atem ein. Ungläubig sahen sie Seiya an.

„Sie ist gestorben?“, hakte Minako nach. Seiya nickte traurig. Es ging ihm immer noch sehr nahe, obwohl Bunny nun sicher und wohlauf neben ihm saß. Fest hielt er ihre Hand, um sich dessen auch sicher zu sein.

„Sie war schon die ganze Zeit sehr schwach und war nicht ansprechbar, doch dann wurde ihr Blick vollständig leer, sie atmete nicht mehr, ihr Herz schlug nicht mehr.“ Wieder musste er schlucken. „Sie ist in meinem Arm gestorben.“, wiederholte er.

„Was ist dann passiert?“, fragte Makoto neugierig. Seiya schüttelte den Kopf.

„Ich war so verzweifelt und hatte Angst.“ Er sah Bunny nun direkt an, die ihn aufmerksam ansah. „In dem Moment, in dem Du gestorben bist, ist meine ganze Welt zusammengebrochen.“ Bunny konnte den Schmerz in seinen Augen sehen und eine Träne schlich sich leise in ihr Auge.

„Ich konnte nichts tun. Ich habe Dich einfach in meine Arme gezogen und Dich geküsst. Aus Verzweiflung. Kurz darauf fingst Du an zu glühen und es kam wieder Leben in Dich. Wie von Geisterhand hast Du Dich erhoben und warst von einem unglaublichen Licht umgeben. Die Saat des Bösen hat sich aus Dir entfernt und sich aufgelöst. Du hast Dich verwandelt und warst wieder da. Anders, aber stärker denn je, das war deutlich zu spüren.“

Bunny lief eine Träne über die Wange bei Seiyas gefühlvoller Erzählung und auch ihre besten Freundinnen sahen Seiya gerührt an.

„Wie schön…“, sagte Makoto leise.

„Eure Liebe hat Sailor Moon wiedererweckt und neue Kräfte gegeben.“, stellte Minako gerührt fest. Seiya sah sie an. Stimmte das? War es wirklich ihre Liebe gewesen, die Bunny das Leben gerettet und neue Kräfte verliehen hatte? Das war durchaus möglich.

Mamoru fühlte sich zunehmend unwohl in dieser Runde. Alle schienen ganz hingerissen von diesem Seiya zu sein. Haruka vielleicht nicht, aber auch ihre Abneigung gegen ihn schien nach und nach zu schwinden. Es versetzte ihm einen Stich, wenn er daran dachte, dass es einst seine Liebe zu Bunny gewesen war, die ihr neue Kräfte verliehen hatte. Was war seitdem nur passiert? Alles hatte sich geändert…

„Ich konnte wieder kämpfen.“, fuhr Bunny dann fort. „Ich hatte einen golden leuchtenden Bogen und einen Pfeil und damit konnte ich die Saat aus dem Körper des Dämons entfernen. Jetzt haben wir endlich eine Waffe gegen die Saat.“

„Also ist es jetzt möglich, den Menschen effektiv zu helfen, indem wir die sich stets ausbreitende Saat endgültig vernichten.“, schloss Amy.

„Dann haben wir endlich ein paar Informationen über unsere Gegner.“, mischte sich Hotaru nun ein.

„Setsuna, hast Du schon mal etwas von dieser Königin Malitia gehört?“, fragte Michiru. Setsuna schüttelte nachdenklich den Kopf.

„Nein… Das Raum-Zeit-Kontinuum hat sich zu stark verändert. Durch Chibiusas und eure Reisen durch die Zeit wurde viel geändert. Auch von Galaxia hatten wir vorher noch nie gehört.“ Ihr Blick fiel auf Seiya und Yaten. „Und Kontakt zu den Sailorkriegerinnen vom Planeten Euphe hatten wir auch keinen.“

Seiya drückte bei den Worten Setsunas erneut Bunnys Hand. Er war mehr als froh darüber, dass sich die Zukunft anscheinend so geändert hat. Mamoru hingegen versetzte es einen erneuten Stich. Immerhin wusste er, dass er glücklich geworden wäre, wenn sich das alles nicht so verändert hätte.

„Wir müssen versuchen, noch mehr Informationen zu bekommen.“, fuhr Rei fort und die anderen stimmten ihr zu.
 

Nachdem sie so eine Weile das Geschehene sowie das noch Anstehende besprochen hatten, verabschiedeten Haruka, Michiru, Setsuna und Hotaru schließlich. Auch Mamoru erhob sich.

„Du willst auch schon gehen?“, fragte Rei bedauernd.

„Ich äh… ja, es ist wohl besser.“, antwortete Mamoru. Er wollte ungern außerhalb der gemeinsamen Besprechung Zeit mit seiner Exfreundin und deren neuem Freund verbringen. Zwar wollte er auch mit den anderen Mädchen gern noch befreundet sein, doch war es im Moment einfach noch zu merkwürdig für ihn. Vielleicht würde er sich irgendwann damit abfinden.

„Na gut.“, schmollte Rei leicht, weshalb sie sich einen skeptischen Blick von Minako einfing.

„Bis bald.“, verabschiedete Mamoru sich unverfänglich in die Runde. Sein Blick flog kurz zu Bunny und Seiya und er sah, dass sie sich an den Händen hielten. Saßen sie etwa schon die ganze Zeit so da? Wegen des Tisches hatte er das gar nicht bemerkt. Bunny lächelte ihm leicht zu und erwiderte seinen Abschiedsgruß. Auch Seiya sah ihn an, doch sein Blick war ernst und weniger freundlich als der Bunnys.

Er verließ den Tempel und ging nachdenklich nach Hause. Was war nur mit ihm los? Er hatte gemeinsam mit Bunny beschlossen, dass sie eine Pause machen sollten. Ja, eine Pause. Aber hatte er nicht insgeheim damit gerechnet, dass sich das alles irgendwann wieder geben würde? Er hatte ihr gesagt, dass sie sich für Seiya entscheiden sollte, als sie noch gezögert hatte. Warum hatte er das getan?

Zu dem Zeitpunkt war die Trennung noch nicht lange her gewesen und er hatte sich irgendwie befreit gefühlt. Das Wissen um seine Zukunft als König von Crystal Tokyo hatte ihm schwer auf seinen Schultern gelastet und es hatte sich gut angefühlt, einfach frei zu sein. Er dachte, es wäre besser so. Auch für Bunny. Er hatte nie Groll gegen sie gehegt, er wollte, dass sie glücklich wird. Deshalb hatte er gesagt, sie solle sich für Seiya entscheiden. Aber er hatte nicht gewusst, dass es so schwer für ihn werden würde, die beiden zusammen zu sehen.

Er seufzte. Die Liebe war schon kompliziert. In seinem Fall sogar noch mehr, als es bei anderen Menschen war. Sehr viel hing von Bunny ab, da sie die Mondprinzessin war und Chibiusa ihre Tochter. Chibiusa… Sie würde niemals seine Tochter sein. Er hatte sich so an sie gewöhnt, als sie hier war, und er hatte sich darauf gefreut, sie irgendwann tatsächlich als seine Tochter zu haben. Doch nun würde sie Seiyas Tochter werden.

Der Gedanke gefiel ihm nicht. Er versuchte rational darüber zu denken. Die Hauptsache war, dass die Zukunft Crystal Tokyos gesichert war, dass Chibiusa geboren werden würde und einen Vater hatte. Er hatte Bunny aus freien Stücken mit Seiya zusammenkommen lassen. Doch wenn er jetzt darüber nachdachte, was er alles verloren hatte, fiel es ihm durchaus schwer, ganz rational darüber zu denken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vela
2013-06-24T06:35:07+00:00 24.06.2013 08:35
Wow, ich wusste - beziehungsweise habe gehofft - dass Mamoru nicht einfach so aufgeben würde. Tolle Wendung, hoffentlich baust du das weiter aus :-D
Antwort von:  Fhin
25.06.2013 16:15
Danke für dein Kommi :) Ja, darum wirds in nächster Zeit auf jeden Fall auch noch etwas gehen. :D
Liebe Grüße, Fhin


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