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Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang

Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird
von

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Das Abendessen

Seiya und Bunny verbrachten derweil einen etwas ruhigeren Abend. Sie wussten, dass sie in einer Woche vorübergehend voneinander getrennt sein würden und so wollten sie jede freie Minute miteinander auskosten.

Bunny konnte es immer noch nicht so richtig fassen, dass sie jetzt mit Seiya zusammen war. Es war wie ein Traum. Sie fühlte sich so wohl bei ihm, er war ihr so vertraut und dennoch war jedes Treffen, jede Berührung und jeder Kuss mit ihm so aufregend, dass ihr jedes Mal das Herz aus der Brust zu springen drohte und sie stets von einem wohligen Kribbeln begleitet wurde. Es war so anders als mit Mamoru.
 

Sie hatten den Tag bereits zusammen verbracht. Für Bunnys Verhältnisse früh am Morgen hatten sie sich an der großen Uhr im Stadtpark getroffen. Bunny hatte sich nicht um seinen Hals geworfen und sich wie verrückt an ihn geklammert, wie sie es oft bei Mamoru getan hatte. Sie war langsam auf ihn zugegangen, hatte seine große, schlanke Statur schon von weitem begutachtet und mit jedem Schritt, den sie näher gekommen war, hatte ihr Herz schneller geklopft.

Als er sie dann entdeckt hatte und sich zu ihr gedreht hatte, hatte er sie angelächelt. Beinahe hätte sie nicht mehr weiterlaufen können, so wackelig wurden ihre Knie bei seinem Anblick. Sie schmolz regelrecht dahin. Als sie ihn nach endlos langen Sekunden dann endlich erreicht hatte, hatte sie ihn verträumt angelächelt. Schon wieder hatte sie sich in seinen saphirblauen Augen verloren.

Er hatte sie mit einem sanften „Hallo Schätzchen…“ begrüßt, ihr seine Hand auf die Wange gelegt, sie liebevoll angelächelt und sich dann langsam zu ihr heruntergebeugt, um ihr einen sanften Kuss zu geben. Schon wieder hatten ihre Knie gedroht nachzugeben, so butterweich waren sie bei diesem zarten Kuss geworden.

Noch immer hatte sie es nicht geschafft etwas zu sagen. Nach dem Kuss hatte Seiya seine Stirn an ihre gelegt und die Augen geschlossen. „Hallo Seiya…“, hatte sie schließlich leise herausgebracht. Dann hatte er sie angesehen, sie angelächelt und sich von ihr gelöst.

Gemeinsam waren sie durch die Stadt gegangen, hatten sich die Schaufenster angesehen, Eis gegessen und waren ins Kino gegangen. Manche Leute hatten Seiya erkannt und ihn angesprochen, doch er hatte sie immer schnell abwimmeln können. Bunny hätte zwar lieber einen Tag in Ruhe mit ihrem Freund verbracht, doch störte sie sich nicht allzu sehr daran. Sie war stolz auf ihren Seiya. Nachdem sie so einen schönen Tag in der Stadt verbracht hatten, waren sie zusammen zu Bunnys Elternhaus gegangen, wo Seiya heute zum Essen eingeladen war.
 

„Oh, da seid ihr ja!“, rief Ikuko fröhlich aus und umarmte ihre Tochter zur Begrüßung. Danach wandte sie sich an Seiya und schloss auch ihn in die Arme.

„Hallo Seiya! Schön dass Du heute zum Essen bleibst.“ Sie strahlte ihn förmlich an. Seiya, der auch dieses Mal nicht mit einer so herzlichen Umarmung gerechnet hatte, hatte einen leichten Rotschimmer um die Nasenspitze.

„Guten Abend Frau Tsukino.“, begrüßte er dann Bunnys Mutter. „Vielen Dank für die Einladung.“

„Oh, immer wieder gerne!“, erwiderte sie und ging dann wieder in Richtung Küche. „Das Essen ist fast fertig. Setzt euch doch schon mal, wir können gleich anfangen!“

Bunny grinste ihren Freund an. „Sie mag dich!“ Verlegen lächelte Seiya sie an.

„Mhm… scheint ganz so. Ich hoffe nur, Dein Vater wird mich auch irgendwann akzeptieren.“

„Mach Dir mal keine Sorgen, der ist eigentlich ganz harmlos!“, lachte sie, schnappte sich seine Hand und zog ihn mit sich zum Esszimmer, wo sie auch Bunnys Vater und Bruder vorfanden.

„Hallo zusammen!“, rief Bunny fröhlich aus.

„Guten Abend, Herr Tsukino.“, begrüßte nun auch Seiya Bunnys Vater und verneigte sich leicht. Danach wandte er sich an Shingo und grinste ihn kurz an. „Und hallo Shingo.“, fügte er schließlich hinzu, was ein breites Grinsen auf das Gesicht von Bunnys kleinem Bruder zauberte, der Seiya glücklich anstarrte.

„Guten Abend.“, erwiderte dann Kenji knapp und musterte den jungen Mann an der Seite seiner Tochter noch mal gründlich.
 

Er hatte in der letzten Woche des Öfteren versucht etwas über diesen Popstar herauszufinden, was jedoch mehr oder weniger erfolglos blieb. Er hatte zwar viel über seine Zeit als Frontsänger der Gruppe Three Lights gefunden – Auftritte, Interviews, Fotos – aber kaum Hinweise über seine Herkunft oder seine Eltern.

Er wunderte sich stark darüber, denn normalerweise wurde doch von der Klatschpresse jedes noch so kleine Detail eines Stars aufgedeckt. Dass solch grundliegende Informationen wie die Herkunft dieses jungen Mannes nicht auffindbar waren, konnte er sich einfach nicht erklären.

Andererseits hatte er auch keinerlei Skandale oder Frauengeschichten finden können, obwohl seine Zeit als Sänger durchaus gut dokumentiert war. Das beruhigte ihn etwas und für sich selbst kam er zu dem Schluss, dass dieser junge Mann vermutlich einfach viel Wert auf seine Privatsphäre legte. Sehr verständlich…

Außerdem hatte seine Frau ihn dabei erwischt, als er im Internet nach dem Freund ihrer Tochter gesucht hatte und ihm eine gehörige Standpauke gehalten. Sie vertraute ihrer Tochter voll und ganz und war sich sicher, dass dieser Seiya ein guter Junge war. Na schön…
 

Kaum hatten sich Bunny und Seiya auf ihre Plätze gesetzt, kam auch schon Ikuko mit dem Essen herein. Fröhlich stellte sie alles auf den Tisch und setzte sich dann selbst hin.

„So! Guten Appetit, meine Lieben. Ich hoffe, es schmeckt euch!“

Das Essen verlief ruhig und harmonisch. Kenji versuchte sich zusammenzureißen und den neuen Freund seiner Tochter nicht allzu sehr zu löchern, wofür Bunny ihm sehr dankbar war. Sie wusste über Seiyas Leben Bescheid und wusste auch, dass er bei der ein oder anderen vollkommen normalen Frage in Erklärungsnot geraten könnte.

Sie alle unterhielten sich über das Wetter, Sport und zu Bunnys Leidwesen auch über die Schule. Bunnys Eltern fanden es genauso wie Taiki sehr gut, dass Seiya hier wieder die Schule besuchen wollte. Auch wenn sie natürlich den Grund nicht kannten, weshalb er überhaupt erst damit aufgehört hatte. Sie dachten, es läge ein seiner Karriere. Nur wenige Fragen wurden direkt an Seiya gerichtet und er fand immer eine passende Antwort. Bunny war stolz auf ihren Freund und auch ihr Vater schien sich langsam zu entspannen.

Als das Essen schließlich beendet war, bedankte sich Seiya höflich bei Ikuko. Diese strahlte ihn an. Sie freute sich, dass es ihm so gut geschmeckt hat. Er war ja sicherlich nur das Feinste gewöhnt, so als Popstar…

„Wir gehen dann mal in mein Zimmer.“, verkündete Bunny schließlich, nachdem sie sich ebenfalls bedankt hatte und ihrer Mutter noch schnell geholfen hatte, das Geschirr in die Küche zu bringen. Kenjis Ausdruck veränderte sich sofort. Er fand Seiya zwar ganz in Ordnung, aber ihn zusammen mit seiner Tochter alleine in ihr Zimmer gehen zu lassen? Er sah sie streng an.

„Aber lasst die Tür offen… AUA!“ Ikuko hatte ihn unter dem Tisch getreten und lächelte nun ihre Tochter und deren Freund an.

„Hört nicht auf ihn. Amüsiert euch gut, Kinder.“

Etwas verwirrt sahen Bunny und Seiya Herrn und Frau Tsukino an, sagten aber nichts weiter. Sie verließen das Esszimmer und gingen die Treppe hinauf in Bunnys Zimmer.
 

„AMÜSIERT EUCH GUT???“, schrie nun Kenji etwas unterdrückt. War seine Frau sich überhaupt darüber im Klaren, was sie da gerade gesagt hatte? Sie sah ihn streng an.

„Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass Bunny irgendetwas anstellt oder?“ Er traute seinen Ohren kaum.

„Ikuko, sie ist 17!!“, erwiderte er nur.

„Ganz genau, sie ist 17! Sie ist kein kleines Mädchen mehr, sie kann sehr gut selbst auf sich aufpassen und ihre eigenen Entscheidungen treffen. Wir reden hier von Bunny! Sie würde niemals etwas tun, wofür sie noch nicht bereit ist.“

„Aber…“, setzte Kenji an, doch wieder wurde er von seiner Frau unterbrochen.

„Kein Aber! Sie sind doch nur oben in ihrem Zimmer und wir sind hier. Er übernachtet nicht hier und sie sind nicht alleine im Haus! Also stell Dich nicht so an. Bunny würde es Dir nie verzeihen, wenn Du ihre Beziehung ständig sabotierst und ich übrigens auch nicht!“

Damit war die Diskussion beendet und Ikuko hatte mal wieder gewonnen. Etwas grimmig saß Kenji nun da und überlegte, wieso seine Frau eigentlich nie auf seiner Seite war.



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