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Der Rächer

von

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V.

Tagesprophet, 25. Dezember 2009
 

„Der Rächer ist entlarvt
 

Wie das Ministerium für Zauberei bei einer Pressekonferenz am gestrigen Nachmittag bekannt gab, wurden die Vorkommnisse, die allgemein als Taten des Rächers bekannt wurden, durch unsere tüchtigen Auroren pünktlich zu den Feiertagen aufgeklärt. Wie es im abschließenden Bericht der Sonderkommission hieß, handelte es sich bei den Taten um ‚Verbrechen wider Willen’.

Ein altetruskisches Artefakt, welches kürzlich in den Besitz der Gringottsbank gelangt war, war von der Rachedämonin Veive besessen gewesen und hatte einen unschuldigen Bürger unserer Gesellschaft dazu gezwungen, Rachetaten zu verüben. Beinahe wäre dies dem Bürger zum Verhängnis geworden, ergaben die Untersuchungen doch, dass nach zwei weiteren Morden die Dämonin den Bürger selbst getötet hätte...“
 

„Ich habe wirklich einen Menschen umgebracht.“ Noch immer fassungslos über die Enthüllungen der letzten Tage, hatte sich Bill von seiner fröhlich Weihnachten feiernden Familie abgesetzt und trotz eisiger Temperaturen durch die Küchentür nach draußen in den kalten Garten gestohlen, wo ihn Blaise fand.

Letzterer hatte Molly Weasleys eindringlicher Einladung, dass er als Retter der Familie sehr wohl zu selbiger gehöre und somit bei Weihnachten unmöglich fehlen könnte, nicht widerstehen können. „Nicht du hast einen Menschen umgebracht“, widersprach er Bill jetzt, als er dessen Worte hörte. „Veive hat einen Menschen umgebracht. Oder Fleur, wenn du schon einen Menschen dafür verantwortlich machen willst. Denn immerhin war sie es, die den Dolch in vollster Absicht in die Kiste geschmuggelt hat. Sie wusste, was es mit dem Dolch auf sich hatte, befand er sich doch seit beinahe zweitausend Jahren im Familienbesitz der Familie ihrer Großmutter. Sie wollte sich an dir rächen und nahm dafür das Leid anderer Menschen und sogar ihren Tod in Kauf. Wenn du dir Vorwürfe machen willst, dann allenfalls, weil du als Fluchbrecher einem Fluch erlegen bist und es noch nicht einmal gemerkt hast“, sagte Blaise mit schiefem Grinsen.

„Ja, ja, reichlich ironisch, ich weiß. Und dennoch...“

„Bill! Reiß dich zusammen! Die Zeitungen haben deinen Namen nicht genannt, und das werden sie auch nie, denn er ist im Abschlussbericht so gut getarnt, dass selbst Rita Skeeter es nicht herausfinden kann. Die übrigen Beteiligten haben besseres zu tun, als deinen Namen in alle Öffentlichkeit herauszuposaunen und du kannst dich doch obendrein an keine der Begebenheiten erinnern, wo du als der Rächer unterwegs warst. Du warst hier genauso Opfer wie all jene, die es mit Namen in die Zeitung geschafft haben, nur dass du im Gegensatz zu ihnen wirklich unschuldig warst.“

„Aber ein Menschenleben...“

„Was ist mit deinem Leben? Nur noch zwei weitere Frauen in deiner Nähe, die in Gedanken um Gerechtigkeit und Rache gefleht hätten, und du hättest dein eigenes Leben verloren! Nein, mein Lieber, dein Leben ist mir deutlich mehr wert, als das eines Cummings!“, versuchte Blaise Bills Selbstbild wieder gerade zu rücken.

„Du bist ja auch ein eigennütziger Slytherin“, konterte Bill ein wenig grummelig.

„Und du ein Märtyrer-Gryffindor? Das soll ich dir glauben? Bill, hast du während des Krieges vor zehn Jahren keinen Menschen getötet?“ Blaise war kurz davor, vor so viel Sturheit zu kapitulieren.

„Das war Krieg, das war etwas anderes!“

„Das waren auch Menschenleben. Und so wie du mir die Trennung von Fleur geschildert hast, kam das einem Krieg verdammt nah! Also sei lieber froh, dass du einmal mehr zu den Gewinnern zählst.“

In diesem Moment wurden sie von einem kleinen Mädchen unterbrochen, das den Kopf zur Hintertür heraussteckte. „Papa, Blaise, kommt endlich rein! Oma hat gesagt, dass es keinen Christmas Pudding geben kann, solange ihr nicht auch wieder am Tisch sitzt!“

Blaise grinste Dominique zu, dann wandte er sich an Bill. „Lass uns hineingehen. Sonst kriegen wir am Ende den Pudding, den Louis gemacht hat und stehen ohne Früchte im Pudding da. Und lass gefälligst die trüben Gedanken hier draußen! Glaub mir, du bist kein Mörder, denn ich date keine Mörder!“

„D...daten? Das hier ist eine Familienfeier...“ Bill war perplex.

„Heute, ja... Aber was ist mit Silvester? Wen soll ich denn sonst deiner Meinung nach um Mitternacht küssen? Und wag es nicht, mich wieder zu versetzen“, rief Blaise ihm noch mit einem schelmischen Grinsen über die Schulter zu, ehe er Dominique ins Haus folgte.
 

ENDE



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