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Memories Erased

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wow, oh man, irgendwie komm ich mit den Terminen schlecht hinterher - hust :<
I'm sorry. Komplett anzeigen

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Night Talks.

Kaum hatte Nami das Schlafzimmer betreten, fielen ihr sofort die Kleidungsstücke ins Auge, die über dem gesamten Zimmerboden verteilt waren. Es sah genauso aus, wie es vermutlich war: als wären sie aus reiner Wut weggeschleudert und zerknüllt worden. Stirnrunzelnd bemerkte sie den grünen Haarschopf, der unter der Decke hervorblitzte. Der dazugehörige Körper hatte sich mit dem Gesicht zur Wand gedreht und so nah wie möglich an diese gepresst. Es war augenscheinlich, dass der Schwertkämpfer kein Gespräch mehr wünschte.

Seufzend fuhr die Orangehaarige sich über den Arm, als ein kleiner Hauch sie frösteln ließ. War das seine Ausstrahlung? Es war zumindest rein gar nichts mehr von dem Einfühlungsvermögen und seiner annähernden Verletzlichkeit zuvor während ihrem Gespräch zu spüren, zurückgeblieben war nur ein harter Stein versteckt in einer menschlichen Hülle. Fast wie mechanisch bewegte sie sich auf die Matratze zu und ließ sich darauf sinken. Unweigerlich verließ ein weiterer Luftstoß ihre Kehle. Sie fühlte sich unwohl, fehl am Platz, ein wenig einsam. Trotz allem wusste sie, dass ihr Körper noch nicht wieder genügend Energie hatte, um jetzt einen auf unabhängig zu machen und wach zu bleiben. Sie musste sich dringend noch ausruhen. Das hieß, dieser grünhaarige Kerl hatte Recht. Und Nami hasste das, ohne genau zu wissen, weshalb.

Während sich die junge Frau den Kopf darüber zerbrach, wie sie sich möglichst bewegungsarm auf das Bett legen konnte, lag ihr Mitgefangener mit offenem Auge steif auf der Seite und starrte die verblichene Raufasertapete an. Er war sich durchaus bewusst, dass sie nicht sehen konnte, dass er wach war. Sein verletztes Auge öffnete er schließlich nie und die andere Gesichtshälfte hatte er halb im Kissen vergraben. Es war besser so. Und Zorro hörte jeden ihrer Seufzer. Spürte, wie sie zögerte und wie behutsam sie sich bewegte. Diese Nami war trotz jeglichen Erinnerungsverlustes immer noch die Gleiche. Sie war stets vorsichtig, etwas ängstlich und vor allem dachte sie seiner Meinung nach viel zu viel nach. Andererseits wusste er genau, dass er sie gerade deshalb so schätzte. Oft schon hatten ihre Pläne seine Nakama und ihn aus den gefährlichsten Situationen befreit, ihr kühler Kopf sie vor Schwierigkeiten bewahrt. Oft genug hatte sie ihn mit langen Gesprächen mitten in der Nacht davor bewahrt, durchzudrehen. An wen hätte er sich auch sonst wenden sollen? Ruffy fiel sofort aus, da er sich so oder so selten Gedanken über irgendwas machte. Zu Lysop oder Brook fehlte ihm schlichtweg der rechte Draht, da sie beide ein wenig zu überdreht für seinen Geschmack waren. Der eine lachte immer, egal, wie ernst die Lage war und der Andere würde ihm wohl nicht so wirklich helfen können, beziehungsweise das Thema auf sich projizieren und irgendeine Lügengeschichte aus dem Ärmel ziehen. Nicht, dass Zorro das stören würde, er mochte beide trotzdem sehr gerne, doch in den Nächten, in denen er fast die Kontrolle verlor, konnten sie ihm nicht helfen. Die Archäologin und ihr blauhaariger Freund sollten des nachts besser nicht aufgesucht werden, denn die beiden waren immer häufiger mit sich selbst beschäftigt. Er war sich nicht ganz sicher, doch irgendwie kam es ihm vor, als würde Robin immer seltener in ihrem Zimmer schlafen und ihre Zeit lieber in Frankys Bastelkammer verbringen. Eigentlich war es ihm auch egal, ob sie nun nur miteinander redeten oder ganz andere Dinge trieben, zumindest waren sie keine geeigneten Gesprächspartner. Und der Koch? Tja. Vor diesem wollte er sich schlicht und einfach nicht die Blöße geben. Zorro hatte sich schon von Anfang an mit ihm duelliert und immer wieder diese freundschaftliche Rivalität aufrechterhalten, wer von ihnen beiden nun der Bessere war – in was auch immer. Vielleicht fürchtete er auch nur, dass der Blonde dann anders über ihn dachte.

Jedenfalls war es immer die Navigatorin gewesen, an die er sich wandte, wenn ihn Albträume plagten. Es war meist spät in der Nacht, doch nie hatte sie ihm ein Gespräch verwehrt. Besonders in der Zeit nach der Sache auf der Thriller Bark, als ihn Kuma in seinen Träumen verfolgt und gefoltert hatte und er schweißgebadet erwacht war, kurz davor, den Verstand zu verlieren, hatte er sich nie gefühlt, als würde sie auf ihn herabsehen. Auch, wenn er sich schwach fühlte, gab sie ihm nie das Gefühl, wirklich schwach zu sein. Im Gegenteil. Sie bewunderte ihn um seine Stärke und dafür, wie oft er sie schon gerettet hatte. Trotz allem.

In der letzten Zeit jedoch hatte der Schwertkämpfer sich zurückgezogen. Er hatte befunden, dass er sich viel zu lange auf die lindernden Worte der Orangehaarigen verlassen hatte und dass er viel zu gerne bei ihr war. Dass er alleine zurecht kommen musste, auch, wenn das viele schlaflose Nächte bedeutete. Er hatte sie regelrecht von sich gestoßen und sie damit augenscheinlich verletzt. Manchmal, wenn sie sich unbeobachtet fühlte, hatte er ihren traurigen Blick gesehen, weil er sich so absichtlich von ihr distanziert hatte.

Doch in diesem Moment wünschte sich Zorro nur, dass sie sich zu ihm legte. Dass sie ihre Sorgen vergessen und nicht mehr so verzweifelt seufzen würde. Der Drang, sie zu umarmen wuchs stetig in ihm, doch er verweigerte seinem Körper die Bewegung. Er spannte sich an und kniff das Auge zu. Jetzt war kein Moment, um wieder schwach zu werden. Einer von ihnen beiden musste Stärke bewahren, und das war mit Sicherheit nicht die Navigatorin! Es wäre auch dreist gewesen das von ihr zu erwarten. Einerseits schwächelte sie noch deutlich bemerkbar körperlich, andererseits mochte er sich nicht einmal vorstellen, wie es war, sich nicht an seine Freunde erinnern zu können. Dabei musste es doch einen Weg geben, zu ihr durchzudringen!

Bevor er es aufhalten konnte, kam ein unzufriedenes Knurren über seine Lippen. Der Grünhaarige brach es zwar noch mitten im Geräusch ab, doch er wusste, dass sie es gehört haben musste. Wieso hatte er nicht besser aufpassen können? Er wollte nicht reden. Er hatte sich ihr geöffnet, am Tisch, und es hatte sich angefühlt wie das erste Mal, als er sie nach seinen Träumen aufgesucht hatte. Plötzlich war da wieder diese kleine Blockade. Er konnte Nami nicht wieder sofort jedes Wort weiterleiten, das ihm in den Sinn kam, wenn sie ihn nicht einmal erkannte.

„Bist du wach...?“ Die Stimme der Navigatorin drang leise an das Ohr des jungen Mannes, unsicher. Genau hatte er ihr Gesicht vor Augen. Ohne hinzusehen wusste er, dass sie die Stirn leicht runzelte, die Augenbrauen etwas näher beieinander standen als gewöhnlich und dass sie diesen zögernden Ausdruck in den Augen hatte. Und allein diese Vorstellung brachte ihn dazu, seinen Plan sich schlafend zu stellen, komplett über den Haufen zu werden und seinen Kopf zu ihr zu drehen.

„Scheint ganz so.“

„Willst du nicht mehr mit mir reden, Zorro?“

Als die Orangehaarige diese Frage stellte, war seine gesamte Aufmerksamkeit auf sie konzentriert. Er schaute sie direkt an und bestätigte sich innerlich seine Voraussage ihres Blickes. Mühelos hatte der Grünhaarige sich auf seinen rechten Arm gestützt und sich halb zu der jungen Frau gedreht, um ihr nun in die Augen zu sehen. Wie war es möglich, dass sie ihn trotz der Umstände so durchschaute? Diese Frau konnte ihn lesen wie ein offenes Buch.

Als er mit der Antwort auf sich warten ließ, sprach Nami einfach weiter. „Hast du Angst, dass du Albträume haben könntest, wegen dem Stress mit mir?“

Keine Sekunde später saß der Angesprochene kerzengerade im Bett und schüttelte die zierliche Navigatorin verzweifelt an den Schultern.

„Was hast du da gerade gesagt?“

Vermutlich war seine Stimme lauter herausgekommen, als er es geplant hatte, denn sie schaute ihn schockiert an. Die Augen schreckgeweitet, unfähig, einen zusammenhängenden Satz zustande zu bringen.

„Ich... ich weiß nicht. Es kam... Ist mir so rausgerutscht. E-es tut mir leid...“, stammelte die Navigatorin mit brüchiger Stimme. Was war nur in sie gefahren? Welche Albträume? Diese Frage war ihr entschlüpft, ohne dass sie überhaupt darüber nachgedacht hatte. Dabei wusste sie nicht einmal, worum es ging, geschweige denn, warum dieser Irre sich schon wieder so aufregte. Seine Stimmungsschwankungen waren wirklich beängstigend. In der einen Minute war er zahm wie ein Lamm, in der nächsten ignorierte er sie und jetzt schüttelte er sie wie ein Wahnsinniger. Wo war sie da nur hineingeraten? Würde er ihr etwas antun? Obwohl Nami wusste, dass es in einer solchen Situation normal wäre, Angst zu haben, hatte sie diese nicht. Und das verwirrte sie sogar noch mehr, als der Grünhaarige, der an ihr rüttelte.

Zorro hingegen war sich gar nicht bewusst, dass er einen solch wahnsinnigen Eindruck machte. Das einzige, das ihm durch den Kopf schoss, war ein einziger Satz, an den sich all seine Hoffnungen im Moment klammerten.

Konnte sie sich vielleicht wieder erinnern?



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sandi-chan
2013-12-05T21:58:01+00:00 05.12.2013 22:58
hmmm wow will wissen wie es weiter geht! Gefällt mir richtig gut
Von:  missfortheworld
2013-04-19T12:50:15+00:00 19.04.2013 14:50
Boah, hab das Update voll verpeilt, sorry >.<

Tolles Kapitel!
Es fasziniert mich total, dass man den Charaktern hier so unglaublich nahe ist :)
Ich schätze mal, dass Namis Erinnerungen nach und nach wiederkommen werden...
bis dahin- Unterbewusstsein lässt grüßen :-D

Liebe Grüße!
Von:  flaschenbaby
2013-04-16T09:03:32+00:00 16.04.2013 11:03
IDie Überschrift klang vielversprechend, und ich bin nicht entäuscht. Es ist ein tolles Kapitel. Die Gespräche und Gefühle sind super zum mitfiebern. Weiter so!
Von:  Miko-90
2013-04-16T06:50:11+00:00 16.04.2013 08:50
Echt ein tolles Kapi. Bin schon sehr sehr gespannt, wie es weiter geht. ^^
Von:  NightcoreZorro
2013-04-16T05:03:09+00:00 16.04.2013 07:03
Erste^^
hab richtig drauf gewartet auf das kap. xD
also ich denke ja, sie erinnert sich noch nicht, aber ihr unterbewusstsein hat so das ein oder andere (villt. auch alles) abgespeichert und hin und wieder, wenn grad das richtige szenario ist, kommt es so aus ihrem unterbewusstsein heraus^^
und zorro schüttelt sie durch, ja xD
lg und bis denne~


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