Proloque.
Die Finsternis löste und schloss sich um sie in unregelmäßigen Abständen. In ihren Halbwachphasen konnte sie nichts erkennen und doch kam ihr alles vertraut vor. Sie war in einem schwarzen Raum, nur ein winziger Lichteinfall in unerreichbar scheinender Höhe erhellte die Leere. Etwas riss an ihr, versuchte, sie wieder ins Bewusstsein zu ziehen, doch im gleichen Moment zerrte sie etwas Anderes, eine stärkere Kraft, zurück. Keine der Beiden konnte sie sehen, doch sie fühlte sich, als würde sie zerrissen.
Sie bildete sich ein, eine entfernte Stimme zu hören, doch diese war zu leise. Ihre Arme weit dem Licht entgegen streckend, versuchte sie verzweifelt aus dem Loch zu kommen, in dem sie gefangen war. Doch der helle Fleck war zu weit entfernt und bevor auch nur ein Wort ihren Mund verlassen konnte, befiel sie wieder die endlose Stille. Sie fühlte nichts mehr.
Als sich erneut das Licht auftat, war sie nahe am Bewusstsein, sie spürte es, aber sie spürte auch, wie ihr ganzer Körper schmerzte, sie spürte, wie an ihr gerüttelt wurde und war doch zu schwach die Augen zu öffnen. Mit aller Kraft, die sie hatte, öffnete sie den Mund und versuchte, etwas zu sagen. Versuchte, um Hilfe zu bitten. Doch ihre Stimme versagte ihr den Dienst, einfach so. Das Einzige, was ihre Kehle verließ, war ein raues Röcheln, unverständlich. So sehr sie versucht hatte, gegen die Machlosigkeit und die Schmerzen anzukämpfen, so sehr versagte sie dabei. Wieder fiel sie ins Leere.
