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God Help Me (16+)

Inoffizielle offizielle Fortsetzung zu "Mal angenommen..." :D
von

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Morning after Breakfast

Das Erste was ihm auffiel waren der schale Geschmack in seinem Mund und wie belegt sich doch seine Zunge anfühlte. Erst dann kamen die Kopfschmerzen und die schwere seiner Muskeln. So verkatert hatte er sich schon Ewigkeiten nicht mehr gefühlt. Mit einem leisen murren wollte sich Dagran auf den Bauch rollen und das Gesicht im Kissen vergraben ob der scheinbar gleißenden Sonnenstrahlen die durchs Fenster fielen. Sie schienen ihm viel zu hell, dennoch siegte der Schrecken über die hämmernden Kopfschmerzen. Und als er auf das Gesicht des schlafenden Mannes neben sich starrte, fiel es ihm mit einem Mal auch gar nicht mehr schwer die Augen offen zu halten. Es war nicht Zael und er wusste nicht ganz was ihn mehr verstörte an diesem Gedanken. Das er überhaupt an Zael dachte und es ihm vielleicht tatsächlich nicht so viel ausmachen würde oder nämlich tatsächlich das es nicht dieser war. Allerdings war Zael als Kind auch immer wieder zu ihm ins Bett gekrabbelt, wenn er nicht hatte schlafen können und er es deswegen mehr oder weniger gewohnt war neben ihm aufzuwachen. Das musste es sein, sagte ihm sein müdes und gar nicht denken wollendes Hirn, als der Schwarzhaarige die Augen zusammenkniff und sich das Gesicht rieb. Eines nach dem anderen, dachte sich Dagran und zwang sich dazu ein wenig Ordnung in seine Gedanken zu bringen, während sein Blick immer noch unverwandt auf den blonden Mann neben sich gerichtet war. Zu aller erst mal hatte Zael in seinen Gedanken gerade nichts zu suchen, das da neben ihm war schließlich Lowell – so verstörend dieses Tatsache auch war.
 

Er atmete tief durch, als ihm der Gedanke kam das das hier vielleicht ein guter Zeitpunkt wäre aufzuspringen, panisch zu werden und durchzudrehen. Doch der einzige Grund der ihn gerade davon abhielt, war der das sich sein Körper partout weigerte auch nur einen einzigen Muskel zu bewegen. So war alles was er tat ihn anstarren und dabei inständig hoffen das das hier nur ein dummer Traum war. Ein dummer verstörender Traum. Doch das war es leider nicht und spätestens, als er versuchte aufzustehen und seinen Körper ein stechender Schmerz durchzuckte, war dies auch ihm klar. Lowell war nicht gerade zimperlich mit ihm gewesen und das bekam er gerade auch in aller Deutlichkeit zu spüren. Vorsichtig versuchte er erneut aufzustehen und verfluchte Lowell und sich selbst zischend, als er sich die schmerzenden Stellen rieb. Was war er auch so doof gewesen und hatte gestern so viel getrunken, dann wäre das sicher nicht passiert. Davon abgesehen hätte der Blondhaarige mal wirklich nicht so grob zu ihm sein müssen. Er wollte gar nicht wissen wie er aussah, bestimmt war sein Körper übersät von den Spuren dieser Nacht. Was dachte sich dieser Idiot überhaupt, wie sollte er denn in seinem jetzigen Zustand kämpfen?! Leise fluchend stakste Dagran ins Bad, da er das dringende Bedürfnis verspürte Lowells Geruch und möglichst alle Spuren der vergangenen Nacht von seinem Körper zu waschen. Die Kopfschmerzen machten ihn ein wenig benommen und es nicht gerade einfacher vorwärts zu kommen, doch er riss sich zusammen, war schließlich nicht das erste Mal das er seinen Körper übergehen musste um voran zu kommen. Der Drang alles von seiner Haut zu waschen, war dabei auch stärker alles andere gerade. Doch als er unter dem warmen Wasserstrahl der Dusche stand bekam er das Gefühl das sich wirklich eine Besserung einstellte. Das warme Wasser half gegen die Verspannungen und weckte einen Teil seiner Lebensgeister wieder, während er gemächlich damit begann sich einzuseifen. Er legte den Kopf zurück und ließ das Wasser über sein Gesicht laufen, wusch sich die Haare und auch wenn er sich hinterher besser fühlte, hatte er das Gefühl das auch nach dem Duschen immer noch Lowells Geruch an ihm klebte. Aber wahrscheinlich war das eh nur Einbildung – er wusste das es Einbildung war. Es musste Einbildung sein.
 

Missmutig betrachtete Dagran sein Spiegelbild. Mehrere rötliche Flecken zierten seinen Hals und er wagte kaum den Rest seines Körpers zu begutachten, wobei er sich teilweise nicht ganz sicher war ob das nicht auch schon als blauer Fleck durchging was der Blondhaarige da hinterlassen hatte. Kratzspuren fand er auch und spätestens dann gab er es auch auf, weil er gar nicht genauer darüber nachdenken wollte. Er hatte ein Handtuch um die Hüften gewickelt, während er sich mit dem Anderen gerade die Haare trocken rubbelte, als er das Badezimmer verließ und auf das durcheinander auf dem Boden blickte. Na das würde ein Spaß werden seine Kleidung von Lowells zu sortieren. Gerade wollte er damit anfangen, als er etwas weiches unter seinen Fußsohle spürte und diese gleichauf wieder hochhob, nur um die Feder die er sonst im Haar trug zu erblicken. Lowell musste sie gelöst haben. Seufzend angelte er sie sich mit den Zehen und betrachtete sie für einen Moment, ehe er sie wieder im Haar an seinem Hinterkopf befestigte. Noch ein mal ließ er sie zwischen seinen Fingern hindurchgleiten, dann wandte er sich wieder der am Boden verstreuten Kleidung zu. Er erspähte den weiß-gräulichen Stoff seines Hemdes und wollte sich schon danach bücken, als er das noch einmal überdachte. Stattdessen angelte er sich das Stück Stoff mit den Zehen und zog das Bein an, so dass er bloß noch danach zu greifen brauchte. Nicht unbedingt schmerzfrei, aber erträglich diese Methode, dachte er sich als er es überstreifte und ein paar der mittleren Knöpfe schloss. Dann suchte er nach seinen Shorts und seiner Hose und beschloss das hier hinsetzen vielleicht angenehmer wäre zum anziehen. Es war einer der Momente in denen er nicht bereute das zwar weniger robuste, dafür weichere Wildleder genommen zu haben für den Stoff. Etwas umständlich angelte er sich seine Stiefel und streifte diese über, schloss jedoch nicht mehr der Schnallen als notwendig. Als letztes griff er sich noch den Gürtel mit der Hüftschärpe und befestigte das Zeremonialschwert an dieser. Halbherzig schob er seine Rüstung am Boden mit den Stiefeln zu einem Haufen zusammen. Lowell schlief immer noch und Dagran überlegte das es vielleicht besser wär es dabei zu belassen. Langsam verließ er das Zimmer und spähte in der Bar herum. Es war noch früher Morgen, gerade die Zeit wo die letzten Schnapsleichen vom Stuhl oder ins Bett gefallen waren und sich die ersten Frühaufsteher in der Hoffnung auf eine warme Mahlzeit hierher verirrten. Dementsprechend leer und Still war es hier auch. Nur hier und da sah er jemanden an die Wand gelehnt schlafen, in der Hand noch den Krug oder die letzte Flasche, teilweise noch nicht ganz leer. Der Schwarzhaarige spähte über das Geländer hinab in den Eingangsbereich und erblickte Mirania die sich über einen vollgepackten Teller Frühstück hermachte. Aus der Küche unten duftete es herrlich nach Eiern und gebratenem Speck und mit einem Mal erinnerte sich Dagran daran wie hungrig er doch war, auch wenn er merkte das er eigentlich gar keinen Appetit verspürte. Und letztlich war es auch sein knurrender Magen der ihn dazu brachte sich nach unten zu wagen, auch wenn sein Körper protestierte und er Lowell die ganzen Treppenstufen hinab über in Gedanken verfluchte. Außer Mirania waren nur zwei weitere Personen hier unten und eine davon war Melidia die Frühschicht. Sie trug ein waldgrünes einfaches Leinenkleid und hatte ihr schwarzes Haar zu einem schlichten Zopf im Nacken geflochten.
 

Dagran setzte sich auf einen Stuhl der Schwarzhaarigen gegenüber – so wie sie das Essen in sich hineinschaufelte würde jeder Andere wahrscheinlich denken sie war halb am Verhungern. Er wusste jedoch aus Erfahrung das das völlig normal war bei dieser sonst so zierlich wirkenden Frau. Wahrscheinlich hatte sie die ganze Nacht in der Bibliothek des Schlosses verbracht und darüber jeglichen Hunger vergessen. „Morgen Mirania“, meinte er und war selbst ein wenig überrascht wie schläfrig er noch klang. Dabei stellte er gerade fest das sitzen eigentlich überhaupt keine gute Idee war, denn ein stechender Schmerz zog sich seinen Rücken hinauf und erinnerte ihn permanent an das was er gerade am liebsten vergessen würde.
 

„Oh Dagran, guten Morgen“, lächelte die Jüngere und schob sich einen weiteren Bissen Rührei in den Mund. „Ist Yurick nicht da? Ungewohnt dich so früh Morgens allein zu sehen.“
 

Er gab sich Mühe die Fassung zu wahren. Oh, scheiße. Yurick. Wo war der Knirps denn? War er etwa Gestern Nacht noch in die Taverne zurückgekommen und hatte sie gesehen? Hoffentlich nicht. „Der ist noch ausgeflogen“, brachte er schließlich hervor und betete darum recht zu haben. Er war ja nie sonderlich gläubig gewesen, doch falls es da oben jemanden gab der über sie wachte dann würde er Freundschaft mit ihm schließen, wenn er ihm ab und zu mal einen kleinen Gefallen tat. So wie jetzt zum Beispiel.
 

„Achso. Dann wird er sicherlich bald wieder auftauchen“, lächelte sie, während er blinzelnd zu der jungen Frau zu seiner linken sah. Eigentlich hatte er gar nicht zugehört, doch er nahm an das Melidia wissen wollte was er frühstücken wollte. Appetit hatte er immer noch nicht, wenngleich sein Magen grummelte. Deswegen entschloss er sich auch dazu trotzdem etwas zu essen. Wer wusste schon wann er das nächste Mal dazu kommen würde. Nickend machte sich Melidia ein paar Notizen und meinte er solle sich einen Moment gedulden, während sie zurück in die Küche verschwand.
 

„Warst du die ganze Nacht im Palast?“, fragte er und versuchte eine bequeme Position zu finden. Jedoch scheiterte er kläglich und ließ sich letztlich einfach nur auf dem Stuhl zusammensinken.
 

„Ich hab ein Buch nach dem anderen verschlungen“, kicherte sie und auch Dagran rang es ein schwaches Lächeln ab. Wenigstens eine die sichtlich Freude an ihren Privilegien als Amtsdiener des Grafen hatte. Zael schien ja etwas Gewissensbisse zu zeigen, aber wäre es nicht um Calista würde er sich wahrscheinlich freuen wie ein Schießhund. Eigentlich hätte auch er selbst die Möglichkeit gehabt die Nacht im Schloss zu verbringen, aber hier in der Taverne fühlte er sich einfach wohler. Wahrscheinlich eine einfach Gewohnheitssache, sagte er sich, doch wusste das das nicht der Wahrheit entsprach. Melidia kam gerade mit einem dampfenden Becher Kaffee wieder als sich die Tür öffnete und Yurick hereinspazierte. Er sah ein wenig müde aus und ging ohne sie weiter zu beachten nach oben. Vielleicht, überlegte Dagran, während er an seinem Kaffee nippte, sollte er ihm sagen das nicht mehr viel warmes Wasser da war. Seit er sich für das Leben als Söldner entschieden hatte, hatte er eine warme Dusche umso mehr schätzen gelernt und in seinen Augen hatte sich Lowell ein Recht auf diese verwirkt. Allerdings würde Yurick es wohl verschmerzen können, überlegte er dann und versuchte sich nicht die Zunge zu verbrennen. Er hatte schon genug schmerzen und von seinem Muskelkater wollte er gar nicht erst anfangen. „Siehste und schon isser aufgetaucht“, meinte der Schwarzhaarige und blickte auf die dunkle, dampfende Flüssigkeit in seiner Tasse.
 

„Hoffentlich bleibt er noch eine Weile und setzt sich zu uns, jetzt wo nicht getrunken wird könnte er das ruhig mal tun.“ Tat er meistens auch, wenn es ums Frühstücken ging gesellte sich der Silberhaarige meist dazu. „Zusammen essen ist doch sowieso viel schöner.“ Daraufhin nickte er jedoch einfach nur, weil ihm gerade eigentlich gar nicht danach war noch länger sitzen zu bleiben, doch er zwang sich dazu, weil er noch weniger lust hatte irgendwas zu erklären. Nach einer Weile, mittlerweile hatte sich auch sein Frühstück eingefunden, kam Yurick wieder nach unten. Er war anscheinend duschen gewesen, denn seine Haaren waren immer noch etwas feucht. Er ging zur Theke und bestellte sich etwas, ehe er zu ihnen kam.
 

„Lass das nächste Mal mehr warmes Wasser übrig“, knurrte er missbilligend in Dagrans Richtung, welcher sich einen Bisschen Spiegelei, zwischen die Zähne schob.
 

„Sei keine Weichei, außerdem kann Lowell jetzt mal beweisen wie gut er sich wirklich mit Eis und Kälte versteht“, unwillkürlich hatte sich ein perfides Grinsen auf seine Lippen geschlichen, als er das Gesagt hatte. Doch es war ebenso schnell wieder verschwunden wie es gekommen war.
 

„Wo ist überhaupt sein Mädel geblieben?“, fragte der Silberhaarige dann und bedankte sich als Melidia ihm einen Kaffee hinstellte, zusammen mit einem Teller Rührei und Brot.
 

„Keine Ahnung, sie war schon weg, als ich aufgewacht bin.“
 

„Achso“, war alles was er zur Antwort bekam.
 

„Komisch ich hab niemanden gesehen...“, warf Mirania ein und überlegte für einen Moment, ehe sie hinzufügte, „na ja ich hab auch nicht wirklich drauf geachtet. Das Essen ist so gut und ich hatte solchen Hunger...“ Sie beendete ihren Satz mit einem leisen kichern. „Ich will nach dem Frühstück wieder in die Bibliothek, also wenn mich jemand sucht werd ich wohl dort sein.“
 

„Ich hab auch noch zu tun“, fügte der Jüngere hinzu, den Blick auf sein Essen gerichtet, das er aus reiner Zweckdienlichkeit zu sich zu nehmen schien. Zumindest zeigte er keinen besonderen Appetit, ein Umstand um den sich zumindest der Schwarzhaarige bemühte.
 

„Gehst du direkt nach dem Frühstück wieder los?“, fragte er und der Angesprochene nickte. Na toll, dachte sich Dagran, während sie alle wieder ins Schweigen verfielen. Wenn Lowell sich nicht mit dem aufwachen beeilte würden sie am Ende hier nur noch zu zweit sitzen und dann würden wahrscheinlich Gesprächsthemen auftauchen über die er gerade nicht mal ansatzweise nachdenken wollte. In der Regel bemühte er sich darum ein Gesprächsthema zu finden und zumindest Mirania sprach in der Regel auch darauf an, wohingegen der Silberhaarige nur dann und wann immer etwas einwarf. Doch heute schwiegen sie alle drei und auch wenn ihn Yurick ab und zu mal argwöhnisch musterte sagte er nichts. Schien als ob sich der Kleinere einfach damit abzufinden schien, zumal der Schwarzhaarige annahm das es ihm im Grunde sowieso nichts ausmachte. Schließlich war von seinem Teller nichts mehr übrig und er trank nur noch seinen Kaffee, während Mirania ihre zweite Portion verspeiste. Er selbst hatte die Spiegelleier und den Schinken gedankenverloren zerhackstückelt und kratzte nun die kleinen Teile auf der Gabel zusammen. Für einen Moment wagte er es aufzusehen und erblickte Lowell der die Treppe hinabstieg. Er schien gar nicht müde, auch wenn Dagran meinte, das es noch gar nicht so spät war. Aus dem Augenwinkel beobachtete er wie der Blondhaarige zur Bar ging und sich Frühstück bestellte und dabei schamlos mit Melidia flirtete. Dieser... dieser... unwillkürlich zerriss er eines der letzteren größeren Stücke Spiegelei mit Messer und Gabel in zwei und zermalmte es eher, als das er kaute. Einen Moment später gesellte sich der Blondhaarige zu ihnen.
 

„Morgen Leute, gut geschlafen?“, er grinste in die Runde und setzte sich zwischen Mirania und Yurick, womit er dem Schwarzhaarigen direkt gegenüber saß. Ein Umstand der Dagran nicht gerade behagte.
 

Mit wenigen Schlucken trank der Kleinere seinen Kaffee fast ganz aus. „Wie mans nimmt, ich kann nicht klagen.“
 

„Ganz gut schätze ich...“, murmelte Dagran und Mirania musste erst einmal zu Ende kauen.
 

„Der Boden der Bibliothek war jetzt nicht allzu bequem, aber es ging.“
 

Der Jüngere hatte seinen Kaffee nun ganz ausgetrunken und stellte den Becher auf seinen Teller, als er sich erhob und erklärte, „ich bin dann mal weg, am Nachmittag werd ich wahrscheinlich wieder hier sein.“ Und da warens nur noch drei, dachte sich Dagran seufzend, während der wenige Appetit den er bisher noch gehabt hatte auch langsam verschwand. Mirania hatte ihren zweiten Teller auch schon beinahe vernichtet so das am Ende wirklich nur noch er und Lowell und ein betretenes Schweigen übrig blieben.
 

„Das mit dem kalten Wasser war aber nicht sehr nett...“, merkte der Blondhaarige an und schob sich einen Bissen Rührei in den Mund, während der Jüngere ihn keines Blickes würdigte und versuchte sich aufs Essen zu konzentrieren. Doch Lowells bohrender Blick ließ ihm keine Ruhe und langsam wurde sein Essen eh kalt. Vielleicht saß er hier ja doch schon länger als er gedacht hatte.
 

„Du hast es dir nicht anders verdient“, entgegnete Dagran trocken.
 

„Komm schon so schlimm kann der Sex nicht gewesen sein“, sinnierte er schmunzelnd und die Augen des Jüngeren verengten sich zu schlitzen. „Sei ehrlich...“, bat er jetzt schon beinahe.
 

„Ehrlich? Ich soll ehrlich sein. Ich hab Schmerzen an Stellen von denen ich nicht mal wusste das es sie gab und eigentlich war ich der Überzeugung davon schon alle ausfindig gemacht zu haben, seit ich Söldner bin“, knurrte er und spießte etwas das was einmal ein Streifen Schinken gewesen sein mochte mit seiner Gabel auf, als Lowell zu kichern begann.
 

„Falls ich dich erinnern darf – du warst es der den Hals nicht voll kriegen konnte.“ Schlimm war nicht wirklich das er lachte, schlimm war mehr oder weniger das er recht hatte, aber wirklich richtig schlimm empfand der Schwarzhaarige gerade die Bilder die vor seinem inneren Auge auftauchten und seinen Wangen eine leicht rötliche Färbung verliehen. Seine Ohren fühlten sich heiß an.
 

„Darfst du nicht..!.“, murmelte er und wollte empört, giftig oder sauer klingen, doch es klang einfach nur kleinlaut. Bisher hatte er diesen Gedanken immer vermieden, doch er war so ziemlich selbst schuld an seiner Misere und müsste vor allem auf sich selbst und nicht auf den Älteren sauer sein. Allerdings war dieser eindeutig der bessere Sündenbock für seine schlechte Laune und deswegen versuchte er diese Tatsache auch so gut wie möglich zu ignorieren.
 

Außerdem... „Außerdem gehören immer zwei dazu du hättest ja nicht drauf eingehen müssen!“, erwiderte er ihm schnippisch und kaute lustlos an einer Scheibe Brot herum. Eigentlich müsste er sich mal bald im Palast zeigen. Es wäre dumm jetzt wo er und Zael Ritter in Ausbildung waren sich dort nicht zumindest von Zeit zu Zeit zu zeigen. Zael hatte ja anstatt sich auf Syrennes Einladung einzulassen lieber die Nacht im Schloss verbracht nachdem er nur kurz vorbeigeschaut hatte und vielleicht war das ja auch ganz gut so überlegte sich der Schwarzhaarige. Zumindest wenn er bedachte was noch so alles passiert war.
 

„Hm, guter Punkt“, grinste Lowell und aß weiter ohne den verschmitzten Blick von ihm abzuwenden. „Allerdings steht ja noch nicht fest das du heute kämpfen müssen wirst.“ Auch ein guter Punkt gab der Andere im Stillen zu und hoffte mit einem Mal das es gar nicht erst soweit kommen würde. Er und kämpfen... heute... schon allein, der Gedanke machte ihn mordlustig. Welcher Spinner letztlich auch immer mit der Idee ankommen würde. Da Dagran schwieg nutzte Lowell dies um etwas weiteres vorzuschlagen. „Soll ich es wieder gut machen?“, sein Lächeln war nun mehr charmant als verschmitzt. „Ich mein du bist immer noch hauptsächlich selbst dran schuld, aber wenn es dir so viel bedeutet mir den schwarzen Peter zuzuschieben können wir uns sicher einig werden.“
 

„Bitte verschon mich“, brachte er gerade noch so hervor und wandte den Blick ab, weil schon wieder Bilder der letzten Nacht vor seinem inneren Auge auftauchten.
 

„Lowell!“, erklang anklagend Syrennes Stimme die sich verkatert die Treppe herunter schleppte. „Bist du etwa schon so verzweifelt das du unsern armen Dagran anstatt meiner angraben musst du Lustmolch!“ Die hieb ihm mit der Faust gegen den Hinterkopf und beinahe hätte der Schwarzhaarige gelacht, doch er konnte es sich gerade noch so verkneifen. Schweigend schob er seinen Teller beiseite und versuchte nicht allzu betreten auszusehen ob der Tatsache das die Rothaarige ja gar nicht wusste wie viel Wahrheit in ihren Worten lag. Er lauschte ihrer Zankerei und für einen Moment kam er tatsächlich zu der Überzeugung das sich vielleicht rein gar nichts bis auf diese schrecklich nervtötenden Schmerzen geändert hatte. „Ey Dagran wenn er dich wieder nervst darfst du ihm gern in meinem Namen eins überbraten“, grinste sie zwinkernd und jetzt konnte er sich wirklich kein grinsen mehr verkneifen. Ein leises Lachen entkam ihm und er stützte den Kopf auf eine Hand. Er wusste nicht genau wie ernst sie das meinte, schließlich besaß sie das unausgesprochene Vorrecht den Blondhaarigen nach Strich und Faden zu trietzen und auch wenn sie ab und zu mal solche Großzügigkeiten gewährte, war nie sicher ob sie letztenendes nicht doch sauer war, wenn man ihrem Wort Taten folgen ließ. Dagran beschloss jedoch es sich so oder so zu merken, während er Syrennes lautstarkem Verlangen nach einem Bier und einem Katerfrühstück Melidias, die Aufforderung nach einem zweiten Kaffee folgen ließ. Eigentlich würde er zwar immer noch lieber aufstehen, doch mittlerweile war er sich sicher das das auch schon wieder egal war und außerdem würde ihn Syrenne jetzt wo alle anderen schon nicht da war sicher nicht gehen lassen. Na ja, er würde es überleben... denn so wie es schien würde sich zumindest die Gesellschaft der rothaarigen Frau heute als recht angenehm, zumindest unterhaltsam erweisen können. Wobei er nicht mal ahnte das Zael ihn noch früher als erhofft von seinem Schicksal erlösen und dafür sorgen würde das er Lowell die Krätze und noch sehr viel schlimmeres an den Hals wünschen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Shizana
2013-04-22T21:33:02+00:00 22.04.2013 23:33
Liebe Grüße vom FF-Kommi-Zirkel, du bist nun mein neues Opfer. Zieh dich besser schon einmal warm an! ;)

Ich muss leider gestehen, dass ich zu dem Inhalt der FF nichts Brauchbares sagen kann. Mir sind sowohl das Fandom als auch die Charaktere nicht bekannt. Es gibt keine Bilder zu ihnen in der Charakterbeschreibung und während der Handlung kam ich auch nicht wirklich an sie heran, daher kann ich das Kapitel nur technisch bewerten. Ich hoffe, du wirst mir das nicht übel nehmen.

Du hast noch einige kleine Schwierigkeiten. Zum Beispiel hast du große Probleme mit der Anwendung von das/dass. Auch die Kommasetzung hapert noch etwas, so gehört zu Infinitiv- und Nebensätzen z.B. immer ein Komma.
Ebenfalls schwer scheinen dir Substantivierungen und Adverbverben zu fallen, wobei Erstes groß-, Zweites zusammengeschrieben wird. Zugegeben, das sind Dinge, die muss man verstehen und man braucht dafür ein gewisses Feingefühl, aber vielleicht befasst du dich einfach noch einmal mit diesen Themen? Ich kann dir ein paar hilfreiche Seiten empfehlen, in die du dich einmal reinlesen kannst, sofern du magst.
Die Balance... schwierig, weil das ein Stück weit Ermessenssache ist. Mir persönlich fehlen noch ein paar mehr Absätze, die das Lesen erleichtern und die Handlung übersichtlicher strukturieren. Auch bei den Dialogen wusste ich teilweise nicht, wer gerade spricht. Gerade weil ich die Charaktere nicht kenne, fällt es etwas schwerer, dem Ganzen durchgängig folgen zu können.
Inhaltlich ist es mir etwas zu viel Drumherum, das man getrost streichen könnte. Aber auch das ist Geschmackssache.

Gut finde ich, dass du die Absatzregelung bei den Dialogen einhältst. Das hat man hier immer noch nicht überall. Und ich mag den Ausdruck sehr, der Text klingt insgesamt sehr angenehm.
Die Ansätze sind auf jeden Fall da, keine Frage. Es fehlt nur noch etwas am Feingefühl und den letzten Schwächen in der Rechtschreibung (das/dass). Aber lass dich davon nicht entmutigen, es ist die richtige Richtung! ;)

Bleib auf jeden Fall am Ball, das Potential ist da!


Liebe Grüße
Shizana
✖✐✖
Von:  Khirani
2013-01-15T16:03:07+00:00 15.01.2013 17:03
Okay, ich bin überzeugt ^^
Also, soweit gefällt mir das super. Dagran is so, wie ich ihn mir vorstelle, und Lowell auch, ganz zu schweigen von Syrenne - die wird es doch vermissen, wenn Lowell sich nicht mehr so für ihn interessiert! ;D
Ich werde das zu 110% weiter verfolgen^^

Ich kenne AlbelNox auch ^^ Sie ist ja auch ein klein bisschen ein Fan von dem Pair ♥

Ich freue mich, wenns weiter geht. Dein Schreibstil sagt mir nämlich zu! :)

LG, Khirani



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