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Dem Tode so nah

von

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Kaum aus der Tür, begann Heero zu laufen um in seine Zimmer zu kommen. In jenem saß Duo auf dem großen Bett und bürstete gelangweilt seine langen Haare. Er hatte kaum geblinzelt, als der Vampir hinter ihm auftauchte und ihm die Bürste aus der Hand nahm.

„Wenn dir langweilig ist, hättest du das sagen können!“

Überrascht quiekte der Langhaarige auf. „Heero! Erschreck mich nicht so!“ Er wurde in starke Arme gezogen, die unendlich glücklich schienen.

„Du hättest mir sagen sollen, dass dir allein langweilig ist!“

Lächelnd sah Duo da zu ihm auf. „Das macht doch nichts. Die meiste Zeit gehe ich einfach Wufei auf die Nerven. Müsstest du nicht auch eigentlich beim Training sein?“

„Treize sagte, ich sei fertig.“, stellte Heero fest und küsste ihn.

„Wie, fertig?“ fragte der Ältere nach dem Kuss nach.

„Er sagte, alles was ich jetzt noch lernen könnte, würde die Zeit bringen.“, erklärte der Kurzhaarige und schmuste sie zusammen. Als er das hörte, war der Engel nur voller Lob für Heero. Der lächelte auch stolz und gab Duo noch einen Kuss, bevor er sich löste. „Und ich hab jetzt viel zu tun!“

„Jetzt jetzt?“

„Ja!“, strahlte Heero nun dunkel. „Die Nacht ist jung und ich weiß, wie ich Marias Mörder finde!“

Jede Spur eines Lächelns verschwand aus Duos Gesicht. „Du willst dich jetzt rächen??“

„Wufei hat sie zufällig gefunden und sie für mich markiert.“, erklärte Heero begeistert.

„Willst du nicht lieber noch warten? Dir eine Strategie zurechtlegen, oder so?“

Da zog sich der Vampir etwas zurück und betrachtete den Engel skeptisch. „Willst du nicht, dass ich gehe?“

Duo senkte den Blick und kaute betreten auf seiner Unterlippe herum, war ihm doch bewusst, wie wichtig Heero seine Rache war. „Ich will nicht, dass dir was passiert.“

„Also willst du nicht, dass ich gehe!“, stellte Heero fest, denn es bestand immer die Gefahr, dass etwas geschah. Er biss sich so fest auf die Zähne, dass es schmerzhaft war und ging wieder zur Tür des Zimmers. „Dann mach dir noch eine angenehme Nacht, ich bin zum Sonnenaufgang wieder zurück.“ Auch wenn er sich irgendwo verletzt fühlte, hatte er sich angewöhnt, zu sagen, wann er zurück kam.

„Heero!“

„Was?“

„Bitte sei vorsichtig.“

Die Worte wärmten dem Vampir das Herz, dennoch verließ er mit den einfachen Worten: „Es ist für Maria!“, das Zimmer. Kaum war er weg flocht Duo sich in Windeseile seine Haare zusammen und machte sich dann auf den Weg zu Treize.
 

Der Franzose befand sich bei seinem Liebhaber, der über unzähligen Ordnern brütete und Zahlen wälzte. „Bist du von allen guten Geistern verlassen???“ platze es sofort aus Duo heraus, als er ins Zimmer stürmte.

Neugierig sah Wufei auf, der den Todesengel noch nie zuvor so gesehen hatte. Er legte seine Feder zur Seite, die er in der Hand hielt und fragte nach. „Was ist los?“

Anklagend zeigte Duo mit dem Finger auf Treize. „Er hat Heero gesagt, dass er los ziehen soll um seine Rache zu haben!!“

Mit runzelnder Stirn sah Wufei zu dem Blonden. „Du hast was??“

„Ich habe ihn lediglich über deine Markierungen informiert, mein Drache. Ich habe ihn sicherlich nicht angestachelt.“

„Ach ja.“, erinnerte sich Wufei. „Und warum trainiert Heero gerade nicht mit dir?“

„Weil ich sein Training heute beendet habe.“

„Dann wird er bereit sein.“ Wufei erhob sich und kam zu Duo. „Komm, ich will Zeit mit dir verbringen, damit du keine Sorgen ausstehen musst!“

„Ich mach mir aber schon Sorgen! Monströse Sorgen!“

„Wir wissen beide, wenn Heero das nicht macht, wird er nie seinen Platz finden können.“ Er legte dem Älteren einen Arm um die Schulter. „Lass uns raus gehen und die Nacht sehen, dann geht die Zeit schnell um!“

„Und du hältst mich davon ab ihm zu folgen?“

„Dafür gehen wir raus.“ Der Schwarzhaarige nickte. „Ich sollte mich nur etwas anders kleiden.“
 

Nervös hibbelte Duo von einem Fuß auf den Anderen, als er neben Wufei durch die Straßen ging. Gefolgt von Treize und ein paar Leibwachen, die zu ihrer eigenen Sicherheit eigentich immer dabei sein sollten.

„Gibt es etwas, dass du schon immer mal gern machen wolltest?“

„Hm?“ Aufgeschreckt zuckte Duos Kopf zu ihm. „Keine Ahnung…alles irgendwie…“

Der Chinese überlegte einen Moment. „Dann solltest du es mit Billard versuchen. Ich habe letztens jemanden darüber reden gehört. Es muss Spaß machen!“ Tatsächlich weckte er damit Duos Neugier.

„Und was ist dieses Billard?“

„Man muss wohl Kugeln in Löcher bringen. Aber ich weiß es auch nicht genau.“ Wufei zuckte mit den Schultern. „Lass es uns versuchen!“

Duo mühte sich ein Lächeln ab. „Ja…warum nicht…“

Nun wand sich Wufei an Treize. „Weißt du, wo wir das machen können?“

Der Franzose musste das verneinen. „Es lässt sich aber sicherlich herausfinden.“

„Ist gut.“, verkündete der Chinese und gab so bekannt, dass dies die Aufgabe des Blonden war. Lächelnd deutete jener eine kleine Verbeugung an, bevor er sich, mit einer Wache, von der Gruppe entfernte.

„Unsere Verbindung hat seinem Ruf besser getan, als irgendetwas sonst hätte tun können. Davon bin ich nicht ausgegangen.“, sinnierte Wufei leise, als er ihm nachsah.

„Naja, er ist jetzt schließlich der Ehemann des Sittenoberhauptes. Vorher konnten sie noch leugnen was er für dich ist.“

Der Chinese zuckte mit den Schultern. „Du weißt ja, ich hab meine Ohren überall und sogar die meisten bösen Zungen im Hintergrund sind verstummt.“, Duo konnte die Freude im Hintergrund der Stimme hören, die den Leibwächtern verborgen blieb weshalb Wufei ein ehrliches Lächeln erhielt.

„Das freut mich wirklich für euch.“

„Und es fühlt sich gut an, er ist immer in mir, ich kann ihn spüren.“

Duo entwich ein leises Prusten, als er das hörte. „In dir, ja?“ Lachend stieß Wufei ihn an.

„Ich meine seine Präsenz, es ist unglaublich, dass hätte ich nie gedacht!“

„Du klingt ganz frisch verliebt, wenn du so redest.“

„Ich bin nicht verliebt!“, widersprach Wufei.

Skeptisch sah Duo ihn da an. „Leugnen bringt nichts mehr!“

„Gefühle sind tödlich und haben in meinem Amt nichts zu suchen!“ Wufei drehet seinen Kopf weg und grummelte.

„Ich glaub‘s nicht! Verheiratet, aber trotzdem Angst vor dem L-Wort!“ Daraufhin knurrte der Vampir nur gefährlich. Grinsend griff Duo da nach seinem Arm. „Jetzt gibt dich nicht so, schließlich willst du mich doch ablenken.“

„Ich tu es nicht!“, widersprach Wufei noch einmal und sah dann mit Erleichterung zu Treize, als dieser zurückkam.

„Ich glaube ich habe das Richtige gefunden“ versicherte der Franzose mit einem Lächeln zu Wufei.

„Gut.“ Das Lächeln wurde zärtlich erwidert und Wufei konnte es sich nicht nehmen lassen, kurz die Hand des Größeren zu berühren.

„Wenn mir die Herren folgen würden?“ Mit einem Augenzwinkern deutete Treize ihm den Weg.

„Gern!“ Wufei nickte und schickte sich an ihm zu folgen, dabei ignorierte er Duos Grinsen gekonnt. Treize führte sie einige Straßen entlang, bis sie einen Club erreichten.

„Hier soll man spielen können.“

Der Chinese nickte und sah einen ihrer Leibwächter an. „Wir möchten heute ungestört sein, sorge dafür, dass wir es sind. Ich will niemand anderen, nur die Angestellten dort haben!“ Der Mann verbeugte sich vor ihm und betrat dann eiligst den Laden.

„Der Besitzer wird uns bestimmt alles erklären können und wir werden ihn entlohnen.“, bemerkte Wufei und wartete darauf, dass die ersten Gäste gingen.

Tatsächlich drang schon bald ein Schwall Menschen aus dem Laden. So begannen sie kurz darauf sich von dem Besitzer alles erklären und zeigen zu lassen und bekamen sogar eine Menge Spaß.

„Was heißt das zählt nicht?? Ich hab doch getroffen!“ protestierte Duo, nachdem er eine Kugel versenkt hatte.

„Aber du hast eine volle Kugel versenkt.“, erklärte Wufei, der das Spiel bereits verstanden hatte. „Das sind die ganz bunten Kugeln. Du darfst aber nur die Halben, also die, die noch teilweise weiß sind einlochen.“

„Und wer will mir verbieten die ganz bunten Kugel abzuschießen??“

„Die Regeln des Spiel.“, erklärte der Ladenbesitzer.

„Wer hat sie gefragt?“ grollte ihm der Todesengel da zu.

„Sie haben doch gefragt!“, verteidigte sich der Mensch ängstlich, der keine Ahnung hatte, wen er vor sich hatte.

„Nicht sie!“ grummelte der Langhaarige und trat dann widerwillig zur Seite, damit Wufei stoßen konnte. Doch bevor dieser seinen Stoß vollziehen konnte, spürte er einen stechenden Schmerz in seiner Brust und ging auf die Knie.

Treize war an seiner Seite, noch bevor Duos Queue, den er vor Schreck hatte fallen lassen, auf dem Boden aufschlug. In einem fremden Schock fasste sich der Chinese zitternd an die Brust und betrachtete den Franzosen mit leerem Blick. Der umfasste ihn sofort mit starken Armen, während die Leibwächter sie abzuschirmen begannen.

„Wufei!“

Wufei löste noch immer zitternd seine Hand von seiner Brust, welche nun mit Blut behaftet war. „Wir müssen zurück!“

„Natürlich, sofort!“ versprach Treize und hob ihn sich auf die Arme. „Kümmert euch um das Personal!“ befahl er den Wachen, bevor er sich Duo zuwandte. „Du bist am schnellsten, könntest du…?“ Er musste nicht einmal zu Ende sprechen, da berührte der Todesengel die Beiden bereits und verschwand mit ihnen von einem Moment auf den Anderen. Der Ladenbesitzer starrte ihnen nach und wollte panisch schreien, als ihm bereits mit einem Handauflegen die Erinnerung genommen wurde.

Derweil spürte Wufei schon wie er auf sein Bett gelegt wurde und er schloss erschöpft die Augen. Duos besorgte Stimme entging ihm so aber nicht: „Was ist mit ihm??“

„Heero lebt!“, versicherte der Chinese leise.

Mit einem Rumsen ging Duo da zu Boden. „Das ist wegen Heero!?“

„Er ist ganz frisch mit mir verbunden.“, erklärte Wufei. „Ich werde jede Verletzung von ihm die nächsten paar Jahre spüren.“ Natürlich verschwieg er bewusst, dass es sich jetzt um eine schwere Verletzung handelte und tat so, als ob er auch jeden blauen Fleck gehabt hatte, den Treize Heero verpasst hatte, auch wenn er da nur einen schwachen Druck an der jeweiligen Stelle gespürt hatte.

„Bei allem Mächtigen“ nuschelte der Langhaarige und fasste sich erschüttert an die Brust. „Ich muss zu ihm!“

„Nein!“, widersprach Wufei hart. „Das muss er allein durchstehen!“

„Aber was, wenn er in Gefahr ist??“ Duo, der stets vom Tod umgeben gewesen war sah sich nun mit einem möglichen Verlust konfrontiert und wusste damit nicht im Geringsten umzugehen. Da erhob sich der verletzte Vampir und kam zu ihm um ihn in seine Arme zu ziehen.

„Es ist bereits vorbei und Heero lebt. Er ist jetzt auf dem Rückweg, aber den muss er allein gehen.“

Mit feuchten Augen wurde Wufei da angesehen. „Und es ist nicht schlimm?“

„Heero wird wieder gesund!“, versprach der Chinese.

„Und er ist bald hier?“

„Er wird diese Nacht zurückkommen!“

Den Tränen nahe nahm Duo das nickend hin, als Treize Wufei wieder auf die Beine zog. „Leg dich bitte noch ein wenig hin.“

Wufei nickte. „Er wird in ungefähr einer Stunde wieder hier sein, Duo.“ Dann ließ er sich führen. Mit äußerster Zärtlichkeit legte Treize ihn wieder ins Bett und strich ihm durchs Haar.

„Geht es?“

„Ja.“, erklärte Wufei, auch wenn er große Schmerzen hatte und sich schwach fühlte. Mit so einem Mentalen Schlag hatte er nicht gerechnet. „Sei so gut und kümmere dich um Duo, ja?“

„Das mache ich, Drache“ versprach Treize und trat dann an den Engel.
 

Wie Wufei es prophezeit hatte, kam Heero wirklich eine Stunde später zurück. Er schleppte sich regelrecht in seine Räumlichkeiten und hatte in jeglicher Hinsicht einen schweren Kampf hinter sich. Noch bevor er den Raum ganz betreten hatte wurde er von etwas oder jemanden zu Boden gerissen.

„Uhh!“, stöhnte der Vampir und beschloss einfach liegen zu bleiben.

„Heero“ erklang es da jämmerlich an seiner Brust.

„Duo…“, kam es erschöpft zurück und Heero legte schwach seine Arme um den Engel.

„Ich hatte solche Angst“ flüsterte der Langhaarige und begann leise zu weinen.

„Ich bin jetzt wieder bei dir und lass dich nicht mehr allein!“ Heero strich ihm durchs Haar. „Versprochen!“ Da krabbelte der Ältere ruckartig von ihm runter.

„Bist du ok?? Wufei sagte du wärst verletzt!“

„Nichts das nicht wieder heilt!“ Mit seiner letzten Kraft zog Heero den Engel wieder an sich. „Und mit dir an meiner Seite erst recht!“

Liebevoll wurde dem Vampir da über das lädierte Gesicht gestrichen. „Kann ich irgendwas tun?“

„Bei mir sein…“, bat Heero und küsste die Finger, die seine Lippen berührten.

„Ich sollte aber besser an einem bequemeren Ort bei dir sein“ hauchte Duo da und strich über die Lippen.

„Aber ich mag mich nicht mehr rühren.“, widersprach Heero leise.

„Musst du ja auch gar nicht“ versprach Duo und teleportierte sie aufs Bett, ohne das Heero irgendwelche Unannehmlichkeiten hatte.

„Schön!“ Der Vampir drehte seinen Kopf genießend ins Kissen und schloss die Augen.

„Ruh dich aus“ hauchte Duo ihm da zu und küsste ihm die Stirn. „Wenn du geschlafen hast, wartet eine leckere Portion auf dich.“

„Maria kann jetzt auch in Frieden ruhen.“, lächelte Heero zufrieden.

„Dann hast du bekommen, was du wolltest?“

„Ja, sie sind tot!“, versicherte Heero zufrieden.

„Dann ist jetzt alles gut?“

„Ja, jetzt kann ich sicher sein, dass nicht noch ein kleines Mädchen so etwas erleben muss!“

Heero wurde zärtlich die Wange geküsst. „Denk jetzt erst einmal nicht dran sondern schlaf dich gesund.“ Er seufzte zufrieden und nickte, bevor er seine Arme um Duo schlang.

„Bei dir brauche ich nicht lange zum heilen, denn du bist mein zu Hause!“

Duos Herz, das noch kurz zuvor vor Sorge geschmerzt hatte, schlug nun Freudensprünge. „Ist das dein Ernst?“

„Ja.“, versicherte Heero und lehnte sich so gut es ging an Duo.

„Du bist auch mein zu Hause“ hauchte jener ihm da gerührt zu. Der Vampir seufzte noch einmal glücklich, bevor er einschlief.
 

„Guten Abend“ wurde es mit einem Kuss gegen Heeros Wange gehaucht.

„Nabend.“, nuschelte der noch halb Schlafende zurück und streckte sich um zu prüfen, wie weit seine Verletzungen bereits verheilt waren.

„Sei vorsichtig“ bat Duo ihn und küsste ihn noch mal.

„Es geht schon und tut kaum noch weh, es ist also bald verheilt.“, beruhigte der Jüngere und zog Duo fest in seine Arme.

„Soll ich irgendwas heil küssen?“

„Oh ja…“, säuselte der Vampir. „Alles!“

„Und wo tut es am meisten weh?“ gluckste Duo und spitzte die Lippen.

„Hier…“ Heero deutete auf eine Stelle auf seiner Brust, die auch Wufei in die Knie gezwungen hatte. Besonders vorsichtig knöpfte ihm Duo deshalb das Hemd auf, um die Haut frei zu legen. Darunter kam eine große und bereits vernarbte Wunde zum Vorschein, die das ganze Blut in dem Hemd erklärte, dass der Vampir trug. Dennoch war deutlich, dass es innerlich immer weiter heilte und auch die Narbe in einigen Tagen bereits wieder verschwinden würde.

Unsagbar zärtlich wurde die Narbe nun erst einmal mit leichten Küssen übersät. „Mein armer Heero.“

„Es war nötig. Ich musste das machen!“, verteidigte der sich.

„Das macht es nicht besser“ murmelte der Ältere und hörte mit dem Küssen nicht auf.

„Jetzt kann ich mit meinem alten Leben abschießen.“, versicherte Heero leise. „Und ein Neues beginnen…“

„Willst du das denn?“ wurde es vorsichtig nachgefragt.

„Ja. Jetzt bin ich bereit!“, bemerkte der Vampir nach einem Moment, indem er nachgedacht hatte.

„Das freut mir für dich“ hauchte Duo, nach einem letzten Kuss auf die Brust.

„Ich möchte es aber nicht allein führen, wie als Mensch.“

Duos Herz begann wieder schneller zu schlagen, als sich der Langhaarige aufsetzte, um auf Heero hinab zu sehen. „Was meinst du?“ Sanft wurde sein Zopf in die Hände genommen und Heero spielte mit den Haaren in seinen Fingern.

„Ich meine, dass ich tief in deiner Schuld stehe und es kaum verstehen kann, dass du nach allem noch bei mir bist.“

„Aber wo sollte ich sonst sein?“ fragte der Ältere, verwirrt über seine Aussage.

„Ich hab dir ziemlich weh getan, immer wieder.“, erklärte Heero. „Und das tut mir ehrlich leid.“

Ausweichend zuckte Duo mit den Schultern. „Ist schon ok.“ Vorsichtig setzte sich der Kurzhaarige auf und griff nach seiner Hand.

„Das sollte es aber nicht, denn es war extrem gemein von mir.“

„Ich bin dir nicht böse“ versicherte der Violetäugige leise.

„Aber ich bin dir noch etwas schuldig!“, versuchte es Heero erneut und sichtlich nervös.

„Was für eine Schuld sollte es denn zwischen uns geben?“

„Eine ehrliche Entscheidung.“, kam es nun entschlossen.

„Heero?“

„Ich hab eigentlich immer allein für mich gelebt.“, begann der Vampir mit seiner holprigen Erklärung. Duo wusste nicht, ob es angebracht war, dennoch drückte er die Hand des Größeren. Aber der Todesengel konnte spüren, dass Heero dankbar dafür war. „Ich bin nicht gut, wenn es um Gefühle geht.“, fuhr er dann leise fort.

„Dann geht es um Gefühle?“ wurde es hoffnungsvoll nachgefragt.

Heero nickte und lächelte. „Ich bin vielleicht oft unausstehlich und ich werde immer an Maria und bestimmte Teile meines menschlichen Lebens denken, aber du hast mir gezeigt was das Wort Familie bedeutet.“

Das Herz des Todesengels wollte sich gar nicht mehr beruhigen, sodass er es kaum noch aushalten konnte. „Heero! Bitte sag mir, was du sagen willst!“

„Ich…“, der Vampir schluckte. „…habe mich in dich verliebt!“

Duo klappte der Mund auf und er sah aus, als würde er nach Luft schnappen.

„Ich bin zwar oft unausstehlich und hab mir nichts anmerken lassen. Aber dieses warme und so unglaublich gute Gefühl, dass ich bei dir habe, ich will es nie wieder verlieren!“ Bevor auch nur der Geruch von Salz in der Luft lag strömten die Tränen bereits über Duos Wangen. „Was?“ Panisch griff der Vampir nach seinen Schultern und schüttelte ihn unbewusst. „Hör auf, nicht weinen! Ich nehme es sofort zurück, wenn es so fürchterlich für dich ist!“ Da wurde Duos Schluchzen noch heftiger und er warf sich Heero um den Hals, wobei er ungeschickt ihre Lippen zusammen presste. Hoffnungsvoll erwiderte der Jüngere den Kuss und drückte den Engel an sich. „So sag doch was!!“

„Ich liebe dich auch“ entwich es dem Älteren heiser und zwischen zwei Schluchzern.

„Wirklich?“, fragte Heero vorsichtig.

„Ganz wirklich“ versicherte Duo. Da begann der Vampir zu strahlen und er küsste Duo brennend. Jener lachte glücklich in den Kuss, auch wenn seine Tränen nicht stoppten. Doch Heero löste den Kuss bald und lehnte sich wieder ins Kissen.

„Es kommt jetzt bestimmt ziemlich plötzlich… Aber wir können jetzt alles machen, worüber ich mir vorher Zeit erbeten hatte.“

„Und was sollen wir machen? Sex haben wir doch schon.“

„Jetzt bin ich bereit für eine Beziehung.“, erklärte Heero leise.

Duo zog die Nase hoch und wischte sich über die Wangen. „Heißt das, wir sind jetzt so richtig zusammen?“

„Ich denke, ja…“, überlegte der Jüngere laut.

Schüchtern begann Duo da zu lächeln. „So was hatte ich noch nie.“

„Mit ernsten Absichten… ich auch noch nicht.“

Der Todesengel lehnte sich vor, um Heeros zart zu küssen. „Und was macht man als Paar so?“

„Lass uns später darüber nachdenken, ja?“

„Ist gut.“ Duo hauchte Heero noch einen Kuss auf die Lippen. „Leg dich wieder hin.“ Der Vampir nickte und tat, was Duo sagte.

„Noch ein bisschen Entspannen würde mir sehr gut tun.“

„Brauchst du Blut?“

„Ich bin kein Junkie.“, kam es peinlich berührt zurück, da es Heero unangenehm war, wenn Duo es ihm so anbot.

„Du bist ein Vampir“ stimmte Duo dem bedingungslos zu.

„Dann frag nicht, ob ich es brauche… Vielleicht hab ich ja nur Hunger oder Durst!?“

„Wo ist da der Unterschied?“

Heero grunzte nur zur Antwort und drehte sich um. Verwirrt zuckte Duo mit den Schultern und legte sich an Heeros Rücken.
 

Hoch offiziell und noch immer sehr hungrig, trat Heero einige Stunden später vor seinen vampirischen Vater, denn er hatte ein Anliegen an diesen. Still und unwissend stand Duo einen Schritt hinter seinem Gefährten.

Wufei, der tatsächlich noch immer etwas geschwächt war, von der Attacke auf Heero, stand vor Treize und hatte seinen jüngsten Spross aufgefordert zu sprechen. Doch bevor Heero das tat, zog er Duo neben sich und hielt seinen Arm um dessen Körpermitte. Der Engel errötete glücklich, während Treize ein wissendes Grinsen über das Gesicht huschte.

Dann endlich begann Heero. „Wie man es mich lehrte, bin ich heute hier um mir euren Segen zu holen.“ Wufeis Gesicht zeigte auf diese Ankündigung keine Regung, stattdessen ließ er Heero mit einer kühlen Handbewegung wissen, dass er fortfahren sollte „Wie ihr bestimmt annehmt, möchte ich dennoch nicht in den Reihen der Sippe leben. Ich will ihr dienen und zu ihrem wohl handeln, wenn sie mich brauchen sollte. Dennoch möchte ich meine Existenz in das Wohlgefallen des Todesengels stellen.“

„Und du nimmst an, damit mein Einverständnis zu erlangen?“

„Wenn dies nicht der Fall sein sollte, werde ich mein möglichstes Tun um dies zu erlangen!“, versicherte der junge Vampir.

Da schien Wufeis Mundwinkel tatsächlich nach oben zu zucken. „Dann wird es dich freuen zu hören, dass für dich gar keine feste Position in der Sippe beabsichtigt war.“

Verwirrt runzelte Heero die Stirn. „Bitte?“

„Du wärst uns als… freies Mitglied…viel nützlicher. Um unsere Freundschaft mit seiner Majestät dem Tod und seinem jüngsten Sohn zu verdeutlichen.“

Neben der gerunzelten Stirn zuckte nun auch Heeros Nasenflügel. „Du kennst ihn auch?“

„Nicht persönlich.“

„Ich kann dir sagen, er ist sehr launisch.“ Er lächelte Duo an. „Oder stimmst du mir da nicht zu?“

„Damit er irgendwie rauskriegt, dass ich das gesagt habe? Vergiss es!“

Heero grinste. „Na gut.“ Er sah zu Wufei. „Dann will ich euch herzlich danken!“

„Dank ist nicht nötig. Einem Oberhaupt liegt einzig das Wohl seiner Kinder am Herzen.“

Wufei erntete einen schrägen Blick. „Können wir jetzt die Formalitäten endlich hinter uns lassen?“

„Du hast damit angefangen“ brachte sein ‚Vater’ amüsiert hervor.

„Es ist so Brauch, hat mir Treize erklärt!“, verteidigte sich der junge Vampir und verzog den Mund.

„Da hat er Recht getan und du hast dich perfekt geschlagen“ wurde es ihm von Wufei versichert.

„Hm… ja…“, war Heero erneut überrascht.

„Noch deutlicher wird er seinen Segen nicht geben“ hauchte ihm da Duo ins Ohr. Sofort wurde er an den Kurzhaarigen gezogen der ihn küsste.

„Gott sei Dank, ich wäre auch ohne gegangen!“ Wufei schüttelte daraufhin tadelnd den Kopf und ließ sich von Treize stützen.

„Die Jugend von heute!“

„So viel älter war ich auch nicht, als ich zu dir kam“ erwiderte der Franzose, amüsiert über seine Äußerung. Dafür wurde er mit einem besserwisserischen Blick des Älteren bedacht.

„Du hattest zumindest ein Menschenleben der damaligen Zeit hinter dir und sahst immer noch verdammt gut aus! Außerdem gab es damals eine andere Erziehung als heute!“

„Damals klang dein Urteil aber noch ganz anders“ erwiderte Treize daraufhin neckend.

„Werd nicht frech!“, grollte Wufei nun.

„Verzeih, dass muss die jugendliche Aufmüpfigkeit sein.“

Aber Wufei ignorierte den blonden Franzosen und wand sich an Duo. „Bist du jetzt glücklich?“

Der Todesengel zeigte ein zartes, aber strahlendes Lächeln. „Sehr glücklich.“

„Dann will ich euch nicht im Wege stehen!“, lächelte der Vampir.

„Danke, alter Freund“ hauchte Duo und drückte sich eng an Heeros Seite.

„Wir sollten bald aufbrechen, schließlich muss ich meine Wohnung noch tageslichttaugliche machen.“, bemerkte dieser nun. Der Engel nickte und löste sich dann von Heero, um Wufei zum Abschied zu umarmen.

„Und halt mich hin und wieder über den Jungen auf dem Laufenden, ja?“ Wufei lächelte und würde natürlich selbst ein Auge auf sie haben. Dennoch würde er es toll finden, wenn der Engel öfter mal vorbei käme.

„Das werde ich machen, Ehrenwort!“

„Dann lass uns gehen.“ Heero nahm Duos Hand. „Raus in die Freiheit!“
 

„Und du willst durch die Vordertür in deine Wohnung?“

„Warum nicht?“, fragte Heero irritiert.

„Wegen den Polizeimännern.“

Er runzelte die Stirn. „Ach ja, die hatte ich ganz vergessen…“

„Sollen wir sie einfach ignorieren?“

Heero überlegte einen Moment und schüttelte den Kopf. „Lass uns schauen, ob meine Wohnung noch überwacht wird. Ich bin seit einigen Monaten verschwunden. Wenn ja, werde ich die Polizisten aushorchen und dann sehen wir weiter.

„Ist gut“ lächelnd drückte Duo seine Hand, als sie ihren Weg fortsetzen.

Tatsächlich erblickten sie einen ‚unverdächtigen‘ Wagen vor dem Haus, indem Heeros Wohnung lag und der Vampir schüttelte den Kopf. „Hell sind die nicht gerade, dass die nach Monaten hier noch immer stehen.“

„Naja, wo sollten sie dich sonst suchen?“

Der Vampir zuckte mit den Schultern und ging auf das Auto zu. „Einen schönen guten Abend die Herrn!“ Das Fenster des Wagens wurde herunter gefahren und die zivilen Beamten lächelten ihn an, um über ihr Unbehagen hinweg zu täuschen.

„Können wir ihnen behilflich sein?“

Beschwörend, wie er es von Treize gelernt begann Heero zu summen, bevor er sprach. „Sie können mir verraten, was sie hier tun.“

„Wir…haben auf sie gewartet…“

„Warum?“

„Um Informationen über sie zusammeln und sie gegebenen Falls zu verhaften.“

Heero nickte. „Dann bin ich also ab sofort auf der Fahndungsliste und soll wegen Mordes verhaftet werden?“, schlussfolgerte er.

„Der Haftbefehl liegt bereits beim Richter. Sie werden als hochgradig gefährlich eingestuft.“

„Und sie glauben gar nicht, wie gefährlich…“ Heero grinste mit rot aufleuchtenden Augen und er hatte für einen Moment seine langen Reißzähne. Dann machte er eine wegwischende Handbewegung. „Sie haben mich noch nicht gesehen, sie werden mich gleich in die Wohnung gehen sehen und in einer halben Stunde nach ihrem Ermessen eingreifen.“ Die Beamten nickten benebelt, als Heero vom Auto wegtrat. Zufrieden nickte auch dieser und trat von dem Wagen fort um zu Duo zu gehen und mit ihm in seine Wohnung.

„Sagst du mir, was du tust“ hauchte ihm der Engel dabei ins Ohr.

Heero nickte und schloss die Tür hinter ihnen. „Sie dürfen dich nicht sehen. Ich werde mich der Verhaftung wiedersetzen und sie werden mich daraufhin erschießen. Da mir der Puls und der Herzschlag fehlen, ist das kein Problem.“, beschrieb er grob und berichtete dann weiter, bis er zum Schluss kam. „Es ist mir wichtig, dass Marias Mutter ihren Glauben an mich behält, für sie und mich. Deshalb werde ich ihr vorher noch einen Brief schreiben.“

„Aber Heero, die haben mich doch gesehen, als ich mit dir rein kam. Wenn wir zusammen draußen sind verstecke ich mich nicht vor den Sterblichen.“

„Stimmt.“, der Jüngere runzelte die Stirn. „Dann gehst du jetzt wieder raus und um die nächste Ecke, bevor du dich hier her portierst. Besser?“

„Soll ich einfach nur gehen oder noch irgendwie auf mich aufmerksam machen?“

Der Vampir machte ein überlegendes Geräusch, bevor er Duo musterte. „Du machst am besten auf dich aufmerksam, indem du so tust, als hätte ich dich übel zugerichtet und verletzt und als würdest du fliehen.“, schlug er schließlich vor.

„Ich gebe mit die größte Mühe!“ versprach Duo da entschlossen.

„Schön.“ Heero lächelte und küsste ihn. „Wir sehen uns dann später.“

„Ist gut“ hauchte der Engel und holte sich auch noch einen Kuss ab, bevor er an dem Ärmel seiner Lederjacke riss.

„Was tust du?“, fragte der Kurzhaarige irritiert nach.

„Es soll doch echt aussehen“ grinste Duo und zerrupfte sich etwas die Frisur. Weshalb Heero ihm mit offenem Mund zusah. „Sieht das aus, als hätten wir uns gestritten oder als hätten wir es getrieben?“

„Als hätten wir es zu wild getrieben!“, bemerkte Heero und leckte sich die Lippen.

„Später“ versicherte Duo und griff sich ins Gesicht, um dort eine Kratzspur zu hinterlassen.

„Duo!“ sofort hielt der Vampir seine Hand fest. „Was tust du da?“

„Ich mache es realistisch.“ Zart wurde der Größere angelächelt. „Keine Sorge, das ist ganz schnell verheilt.“

Es fiel dem Jüngeren schwer, sich zu zügeln um das Blut nicht aufzulecken und die Wunde wieder zu versiegeln und zu heilen, deshalb trat er zurück. „Mach das besser auf deinem Weg nach unten…“

Duo nickte und trat zur Tür. „Ich beeile mich.“

„Bis später…“

Heero erhielt ein letztes Lächeln, bevor Duo die Wohnung verließ und scheinbar aufgelöst auf die Straße lief. Nur Minuten später stand er wieder neben dem Vampir. „Und? Hast du eine gute Show geliefert?“, wurde er grinsend gefragt und sofort an den Vampir gezogen, damit der seine Wunden heilen konnte.

„Ich war beeindruckend“ versicherte Duo lächelnd.

„Sehr gut!“ Der Engel bekam einen brennenden Kuss. „Jetzt fehlt nur noch, dass sie meine Wohnung stürmen…“ Heero löste sich und gab Duo einen Briefumschlag. „Kannst du den bei Marias Mutter von mir hinlegen?“

Der Todesengel nahm den Umschlag ruhig an und küsste ihn. „Ich komme direkt danach zurück und passe auf dich auf, ok?“

„Ist gut!“ Duo bekam noch einen Kuss und dann löste sich Heero.

„Sei vorsichtig“ wurde ihm zugehaucht, bevor Duo wieder verschwand.

Bereits ein paar Minuten später barst das Holz von Heeros Wohnungstür und bewaffnete Cops stürmten es. „Hände hoch, keine Bewegung!“ Die Mündungen ihrer Waffen waren direkt auf Heeros Herz gerichtet, als dieser sich ihnen zudrehte. „An die Wand mit ihnen!“

„Ihr könnt mich!“, fauchte der junge Mann zurück und schnaubte.

„Heero Yuy, sie sind verhaftet! Wenn sie sich widersetzen eröffnen wir das Feuer!“

„Fick dich!“ Heero verengte seine Augen zu Schlitzen und machte einen gefährlichen Schritt auf den Polizisten zu.

„Stehen bleiben!“

Doch der Vampir blieb nicht stehen und steckte seine Hand in eine Jackentasche um ein Messer zu ziehen. Da fielen, fast im Gleichtakt, vier Schüsse. Mit einem leisen Stöhnen brach Heero Yuy daraufhin zusammen und starb binnen weniger Sekunden.
 

„Hey“ erklang es, als sich ein Gewicht auf Heero legte.

„Hey!“, säuselte es leise zurück und der Vampir legte seine Arme um Duo.

„Ganz schön eng hast du es hier.“

„Und es ist kühl.“, bemerkte Heero und küsste Duo. Der Langhaarige erwiderte den Kuss und fuhr mit den Händen über Heeros kalte Wangen.

„Lass mich trinken und dich lieben. So eng hatten wir es noch nie!“

Duo gluckste und rieb ihre Nasen aneinander. „Außerdem wäre es irgendwie passend.“

Vorsichtig, damit sie nirgendwo wirklich anstießen, drehte der Vampir sie und grinste. „Wer sollte sich schon an uns stören?“

„Die Toten sicher nicht“ stimmte Duo zu und drehte den Kopf zur Seite, um den Hals zu entblößen.

„Ich liebe dich!“, schnurrte Heero ihm ins Ohr und liebkoste die Vene unter der Haut. „Und das nicht nur wegen deinem Blut!“ Duos Hände fuhren in seine Haare und drückten den Kopf so dichter an den Hals.

„Mein Heero.“

Da biss der Vampir zu und labte sich an dem roten Saft, der sie beide immer mehr miteinander verband. Ebenso begann er den Körper unter sich zu liebkosen und drängte regelrecht darauf, dass sich dessen Kleidung in Luft auflöste, weil er selbst unter dem Leichentuch, bis auf einen kleinen Zettel am Zeh, nichts trug. Tatsächlich schmolz Duos Kleidung geradezu davon, als hätte er Heeros Gedanken lesen können. Inzwischen geübt, ließ sich der Jüngere zwischen die Beine des Engels nieder um sie in einem Akt der Leidenschaft zu vereinen, während er weiter trank. Duo hatte nicht viel Platz für seine Beine, weshalb er, so gut es ging, versuchte sie über Heeros zu legen.

Aufgrund der Situation und ihrer Bequemlichkeit, war ihr kleines Vergnügen schnell vorbei, dennoch kuschelte sich Heero noch etwas auf seinen Liebsten. „Bevor wir gehen, würde ich mich draußen gern strecken.“

„Draußen? In der Leichenhalle?“

„Wo sonst?“

Duo kicherte. „Meine eigene wandelnde Leiche.“

„Als Engel des Todes solltest du so etwas besitzen!“, bemerkte Heero und öffnete mental den Verschluss, der die Tür seiner Leichenkühlzelle geschlossen hielt. Dann schubste er sie beide an und die Barre auf der sie lagen, rollte hinaus.

„Hui“ gluckste der Ältere, kaum dass sie draußen waren.

„Das ist lustig!“, bestätigte auch Heero und rollte sich so von Duo runter, dass er direkt von der Barre aufstehen konnte.

„Nackt in einer Leichenhalle. Ich muss gestehen, da bin selbst ich nicht drauf gekommen, in den fünftausend Jahren, in denen ich nun ‚erwachsen’ bin.“ Lächelnd rutschte Duo von der Barre runter.

„Tja, dafür und für viel mehr Unfug, hast du jetzt mich!“ Heero zwinkerte ihm zu und zog sich den Zettel vom Zeh um diesen auf seine Barre zu legen.

„Wie gut, dass wir viel Zeit haben, um den Unfug anzustellen.“ Duo schüttelte sich und war sogleich wieder angezogen.

„Und was soll ich jetzt tragen?“, wurde er lieblich gefragt.

„Du willst nicht so bleiben?“

„Was sollen denn die Leute sagen, die mich so sehen?“

„Sie werden sagen, dass ich ein Glückspilz bin.“

Heero lachte und küsste Duo. „Stimmt, da hast du Recht!“ Der Engel erwiderte den Kuss und fuhr mit seinen Händen über Heeros Schenkel, die kurz darauf in eine Jeans gehüllt waren. „Angenehm!“

„Shirt oder Hemd?“

„Shirt.“ Heero schloss die Augen und genoss, was Duo tat und vor allem diese unglaubliche Kleidung auf seinem Körper. Es war als würde der Stoff aus Duos Fingern fließen, bevor er federleicht Heeros Körper umhüllte. „Du hast deinen Job verfehlt!“, bemerkte Heero danach leise und brachte den Langhaarigen damit zu lachen.

„Darf ich mich vorstellen? Duo Maxwell, Schneider des Todes!“

„Dann lass uns ein neues Heim suchen…“

„Ein Heim…“ Duo ließ das Wort auf der Zunge zergehen. „Das klingt schön.“

„Unser Heim.“, verbesserte Heero.

Der Engel nickte und legte die Arme um den Vampir. „Dann lass uns unser Heim suchen.“

„Besondere Wünsche?“

Duo begann zu grinsen. „Ein sehr großes Bett!“ Lachend wurde ihm in die Seite gekniffen.

„Ich meine eher die Gegend.“

„Warm, aber nicht zu sonnig.“

„Das macht die Sache schwieriger.“ Heero überlegte auch wenn ihm nichts einfiel.

„Lass uns einfach zusammen suchen.“

Er nickte und hielt sich an Duo fest, genau dann, als ein Knacken der Tür zu hören war, weil jemand hinein kommen wollte. „Südamerika!“



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