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Kommentieren mit Kater

MSTing zu "Melina und Reta"
von

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Katers Konklusion

Mr. Mistoffelees kehrte auf leisen Pfoten in die Küche zurück. Er umrundete den, in sich zusammengesunkenen, Silvano, ehe er auf den Tisch sprang. Genüsslich streckte er sich, bevor er meinte: „Sol ist zufrieden mit seiner Neuerwerbung abgezogen. Sollen wir diese Geschichte zu einem Ende bringen?“

Matt hob Silvano den Kopf. „Sind wir nicht schon damit durch?“, murrte er.

„Noch nicht ganz. Wir haben noch keinen Abschlusskommentar abgegeben.“

Silvano gähnte: „Wenn du drauf bestehst. Die Geschichte kam mir wie ein alberner Versuch eine tolle Story zu schreiben vor.“

Der Kater schleckte seine Vorderpfote ab und fuhr sich damit über das linke Ohr. „Welch niederschmetterndes Resümee. Nun mal sehen... Die Idee fand ich eigentlich gar nicht so schlecht. In Ordnung der getrennte-Zwillinge-finden-sich-wieder-Plot ist alt, aber die Idee aus den Beiden eine Piratin und eine Adlige zu machen hat schon etwas. Das bringt einen neuen Dreh rein. Es könnte die ganze Geschichte sogar richtig interessant machen, wenn denn eine ordentliche Recherche über das Leben von Adligen und Piraten in die Geschichte miteingeflossen wäre. An Ideen mangelte es jedenfalls nicht. Eine gute nachvollziehbare Erklärung, warum überhaupt eine Adlige mit einem Piraten Kinder bekommen hat und wieso diese dann getrennt wurden, hätte der Story sicher gut getan. Schön, ich hätte es ja viel lustiger gefunden, wenn es die Piratin gewesen wäre, die ihre Schwester gesucht hätte. Oder eher, die, da sie von der Trennung wusste, die Identität ihrer Schwester für Trickbetrügereien ausgenutzt hätte. Dabei hätten die Schwestern sich zufällig in der gleichen Herberge treffen können und dann hätten die Piraten die falsche Schwester auf ihr Schiff zurückgeholt oder so. Wär doch mal eine ausgefallene Geschichte. Und ganz ehrlich ich mag es, wenn die Hauptpersonen mal weiblich sind, solange es nicht irgendwelche völlig naiven Mädels sind, deren einziger Daseinszweck darin besteht ihren Traumprinzen zu finden und zu ehelichen!“

Silvano seufzte: „Das hört sich ja alles ganz nett an. Aber als Problem bleibt, dass die Geschichte in eine Zeit gesetzt wurde, in der das Ganze so nicht klappt. Wenn es eine Piratengeschichte sein soll, wäre es besser gewesen, sie in die goldene Ära der Piraten zu versetzen und dann aber auch auf die historischen Gegebenheiten zu achten. Außerdem fehlt es an originellen Charakteren, die für den Leser nachvollziehbar handeln!“

„Bleibt also festzuhalten, eine nette Idee bei deren Umsetzung es ganz schön haperte.“, stellte Mr. Mistofelees fest.

„Genau.“, stimmte Silvano zu.

„Nun, da wir dies nun hätten. Geh ins Bett, du siehst erledigt aus. Ich kümmere mich darum den Laden abzuschließen.“

Silvano lächelte den Kater dankbar an. „Ich hab den Besuch von Käptn Hook noch nicht so ganz überwunden.“

„Deswegen gehst du jetzt schlafen und ich erledige den Rest hier, ausnahmsweise.“

Silvano nickte, erhob sich langsam und tapste aus der Küche in Richtung der Hinterzimmer davon, wo sich auch sein Schlafzimmer befand. Mr. Mistoffelees sah ihm nach, bis Silvano um die Flurecke verschwunden war. „Schön, schön, hab ich den Laden jetzt also für mich. Dann wollen wir mal umdekorieren, neue Ware annehmen und die Reise an einen anderen Ort vorbereiten. Viel zu tun also. Auf geht’s!“

Nach diesen laut festgestellten Überlegungen katapultierte der Kater sich in die Luft, drehte sich und landete in annährend menschlicher Gestalt in der Küchenmitte. Der zierliche schwarzhaarige Mann, mit den spitzen Ohren rieb sich die Hände. Ein breites Lächeln zierte seine Lippen und entblößte sein Raubtiergebiss. Silvanos Reaktionen auf diese Geschichte waren zufriedenstellend amüsant gewesen, vielleicht könnte er etwas ähnliches demnächst wiederholen. Jetzt allerdings sollte er sich besser für einen Ort entscheiden, welchen er dem jungen Mann als nächstes zumuten wollte, am besten einen, der reichlich Möglichkeiten bot, sich auf Kosten des Menschen zu amüsieren.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Es war eine interessante Erfahrung ein MSTing zu schreiben. Zu Anfang hat es richtig Spaß gemacht, während es etwa ab der Mitte immer schwieriger wurde, weiterzumachen, weil ich irgendwann einfach nur noch damit fertig werden wollte.
Ich schätze dieses Phänomen, des ich-will-es-endlich-hinter-mir-haben, ist es auch, was dazu führt, dass viele MSTing-Autoren ihre Charaktere darüber jammern lassen, dass sie ein MSTing machen müssen. Ähm, und bei Fanfics wohl auch, was um Himmelswillen, denn da mit den Originalcharakteren eines beliebten Autors angestellt wurde.
Nun, was bleibt mir noch zu sagen. Ach ja, dass ich es von Smilingmana verdammt mutig finde, seine eigene frühe Geschichte zum MSTn anzubieten. Ganz ehrlich, ich könnte das nicht. Mir liegen meine Erstlingswerke, wie naiv und dumm sie mir heute auch erscheinen mögen, dafür zu sehr am Herzen. Also, Respekt dafür, dass diese Geschichte gemstet werden durfte!
Ich hoffe es ist mir gelungen ein humorvolles MSTing zu schreiben, welches dennoch dem Autor gegenüber respektvoll bleibt.
Das recht viele Anspielungen auf kaum bekannte Bücher vorkamen, liegt daran, dass ich diese Bücher liebe und sie sich an den Stellen für Anspielungen, meiner Meinung nach, anboten.
Ich hoffe natürlich, dass ihr trotzdem Spaß beim Lesen hattet.

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SmilingMana
2013-09-15T23:11:40+00:00 16.09.2013 01:11
Kommen wir jetzt zu dem einzigen Teil deines Beitrags, den ich nicht schon vorher gelesen hatte. Wie schon beim ersten Teil des Rahmens ist auch dieser wieder sehr gut geschrieben. Außerdem könnte ich schwören, dass dies das einzige Kapitel ist, das wirklich KEINEN Tippfehler enthält.

Ganz ehrlich: Mr. Mistoffelees macht mir jetzt fast schon ein wenig Angst. Besonders, wo er sich vorher noch so freundlich gegenüber meinem Machwerk geäußert hatte. Aber diese Schadenfreude, gepaart mit hintergründiger Grausamkeit, passt schon irgendwie zu ihm.

Der Epilog schreit schon fast nach einer Fortsetzung. Ich jedenfalls fände es schön, wenn du es nicht bei diesem ersten MSTing belassen würdest. Meiner Meinung nach hast du wirklich Talent (auch wenn du, wie schon erwähnt, lockerer werden solltest).
Der wandelbare Laden gab eine hervorragende Bühne für dieses MSTing ab, und könnte dies theoretisch auch in anderen MSTings sein. Solltest du mal wieder ein MSTing schreiben wollen, brauchst du dir wirklich nichts anderes auszudenken. Der Laden und der Kater haben sich ja jetzt schon ausgezeichnet an die Geschichte angepasst - warum sollte das mit einer anderen Geschichte nicht genauso gut funktionieren?

Dein Nachwort bestätigt meinen Eindruck vom letzten Kapitel. Ich habe nie unter Zeitdruck ein MSTing geschrieben, aber ich könnte mir vorstellen, dass auch ich dann irgendwann einfach nur fertig werden wöllte.
Kann schon sein, dass viele MSTing-Autoren sich selbst unter Druck setzen und das durch ihre jammernden Charaktere zeigen. Ich baue immer einen Kommentator ein, der nicht freiwillig MSTet und deshalb nur am Jammern ist, aber bei mir ist das Absicht. Der Gedanke dahinter ist, dass ich möglichst viele verschiedene Humortypen bedienen will - einer davon ist Schadenfreude. Meine Leser sollen den Jammersack bemitleiden, sein Durchhaltevermögen bewundern oder sich zusätzlich noch über ihn lustig machen, nicht nur über das Original und die lustigen Kommentare der anderen. Ich habe in den Kommentaren für meine MSTings festgestellt, dass meist der schwache Jammersack der beliebteste Kommentator war und fast alle Mitleid mit ihm hatten. Das hätte ich auch nicht gedacht, aber solange es funktioniert...
Allerdings habe ich auch schon viele MSTings gelesen, wo das Jammern erst am Ende losging und es echt so aussah, als sei das ursprünglich nicht so geplant gewesen. Das finde ich dann auch oft schade, denn dadurch geht viel Humor verloren.
Ich bin froh, dass du nicht ins Jammern verfallen bist - das hätte weder zur Situation noch zu deinen Charakteren gepasst. Das würde höchstens zu Silvano passen, aber erst, wenn Mr. Mistoffelees ihn zu noch ein paar weiteren MSTings genötigt hat und ihm die Sache langsam zum Hals heraushängt. ;D

Die meisten MSTings sind "Aufreg"- oder "Lustig-mach"-MSTings; deins würde ich eher als "Wohlfühl-MSTing" bezeichnen. Der Humor ist nicht ganz so stark wie bei vielen anderen, dafür ist die Grundstimmung heiter und es liest sich flüssiger als üblich. Langeweile kommt eigentlich nicht auf.
Und keine Angst: Das MSTing ist respektvoll gegenüber dem Autor. Ich habe jedenfalls nicht mal den Hauch eines möglichen Autorenbashings finden können. Im Gegenteil: Es hätte gern ein bisschen bissiger sein können.
Die Anspielungen sind übrigens kein Dämpfer, auch wenn der Leser sie nicht versteht. Wenn eine Anspielung für dich einfach passt, ist es schon fast deine Pflicht, sie mit einzubringen. Wenn der Leser sie erkennt - wunderbar. Er erkennt sie nicht - macht auch nichts, das ist sein Problem. Wenn ich eine Anspielung nicht verstehe, kann ich sie ganz leicht überlesen. Mich zumindest stört so etwas nicht.

Diese Geschichte zum MSTen freizugeben war meiner Meinung nach das einzig sinnvolle, was ich damit noch hätte machen können. Ich bereue es nicht. MSTings sind gleich doppelt lustig, wenn es die eigene Geschichte trifft (habe ich festgestellt). Hätte ich es nicht getan, gäbe es sechs zum Teil wirklich gute MSTings weniger auf der Welt. Wobei ich verstehen kann, dass nicht jeder Autor sein "Baby" derartig zum Fraß vorwerfen könnte, wie ich es mit "Melina und Reta" getan habe. So etwas sollte man wirklich nur machen, wenn man voll und ganz hinter dieser Idee steht. Ich hatte nach Freigabe des Wettbewerbs auch etwas Angst davor, dass die MSTings mir Bauchschmerzen bereiten könnten, aber dem war überhaupt nicht so. Zum Glück.
Allerdings liegt diese Geschichte sehr lange zurück. Ich hatte sie zwischenzeitlich schon komplett vergessen gehabt und dann durch Zufall auf der Festplatte wiedergefunden. Sie las sich, als hätte sie jemand anderes geschrieben, nicht ich selbst. Wären meine MSTing-Musen etwas besser, hätte ich sie am liebsten selbst verarbeitet, aber ich kann irgendwie nichts Lustiges mehr schreiben. Umso besser, dass du und die anderen Teilnehmer so schöne Verrisse daraus gemacht haben!
Ich wünschte nur, ich hätte mehr Kurzgeschichten geschrieben, die ich zum MSTen freigeben könnte. Leider ist diese Geschichte eine der wenigen von mir, die deutlich weniger als 50 Seiten hat...

Alles in allem:
Humorvolles MSTing - Ja, mit kleinen Abstrichen.
Respektvoll gegenüber dem Autor - Aber ja doch!
Spaß beim Lesen - Ja, durchaus!
Rahmen und Kommentatoren - Super!
Schreibstil - Super mit gelegentlichen Tippfehlern.
Form - Perfekt.

Wir sind nicht in der Schule, aber ich gebe dir hiermit eine 2 für das Gesamtbild. Wirklich gut für dein erstes MSTing!

Ach, jetzt hab ich mich wieder total verschrieben - sorry, das passiert mir ständig. An manchen Tagen fällt es mir einfach schwer, die Hände von der Tastatur wegzunehmen.

Ich hoffe, es waren in meinen Kommentaren trotzdem die ein oder andere Anregung und ausreichend Begründungen für meine Kritikpunkte dabei. Das Lob sollte dennoch überwiegen. Bei mir jedenfalls überwiegen die positiven Eindrücke zu deinem Beitrag.

Danke, dass du am WB teilgenommen hast!

Guten Gruß,

SmilingMana,
die immer noch mit nur einem L geschrieben wird.


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