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Was für ein Leckerbissen für die nach Gelächter und Romantik lechzende Menschheit sie beide doch waren

von

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Es ist eine Überraschung

Ihr Lieben,

ich melde mich nach allzu langer Zeit mit Krümel und Aleksander Daley zurück. Wann das nächste Kapitel kommt, liegt dann allerdings wieder in den Sternen...

Ich hoffe, Ihr habt etwas zu lachen und etwas zum Kopf schütteln^^. Eine gute Woche euch allen :)

Eure Lung <3
 

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Sie verabschiedeten sich draußen vor der Cafeteria voneinander und Krümel war schwermütig zumute und er fragte sich, wie es kam, dass man jemanden vermisste, der direkt vor einem stand, und er fragte sich, wie er die nächsten zwei Tage überstehen sollte, an dem er seinen verehrten Zehnkämpfer nicht sehen würde. Allein der Gedanke schmerzte ihn übel. Aber er trug es tapfer und schluckte seinen Schmerz hinunter.
 

„Ah, ah – bevor du gehst: Ich hab noch eine Hausaufgabe für dich. Die musst du bis Montag erledigen.“

„Schon wieder eine Hausaufgabe?“, Aleksander Daley lächelte schief und das Sonnenlicht verlieh ihm einen Glanz, der Krümel blendete, „Ich hab doch schon so viel zu tun.“

„Nur eine kleine, nur eine kleine.“

Es seufzte, das gebeutelte Lämmchen.

„In Ordnung… Schieß los.“
 

„Duuu…musst in deinem Buch lesen. Dem von dem Jockey, Unbestechlich. Mindestens bis zur Hälfte. Damit du mir am Montag erzählen kannst, worum es geht.“

„Bis zur Hälfte?! Das schaffe ich nie am Wochenende.“

„Na klaaar schaffst du das!“, insistierte Krümel und lächelte Aleksander Daley ermutigend an, „Ich glaube an dich. Versuch es wenigstens. Nimm dir…nimm dir etwas Zeit dafür. Entspann dich und lies ein wenig. Und wenn du, also wenn du es gar nicht schaffst, dann…denk dir einfach aus, worum es in dem Buch geht und erzähl mir dann das.“
 

Krümel strahlte, begeistert von seiner wunderbaren Fähigkeit, aus dem Stegreif geniale Ideen zu improvisieren. Aleksander Daley wirkte jedoch eher skeptisch.
 

„Ich… Ich soll es mir ausdenken? Ist das dein Ernst? Sowas kann ich nicht.“

„Hast du es denn schon mal versucht?“

„Naja. Nein. Ich glaube nicht.“

„Woher willst du es dann wissen? Vielleicht bist du megagut darin.“

Aleksander Daley gluckste.

„Das bezweifle ich, ehrlich gesagt.“

„Ich nicht. Ich wette, du hast jede Menge verborgener Talente, die der Zehnkampf immer unterdrückt hat. Aber wir werden sie finden. Und damit fangen wir an. Am Montag.“
 

Anuschkas schöner Cousin seufzte. Laut und langgezogen. Aber er lächelte dabei und als er Krümel ansah, dessen verliebtes Herz sogleich einen Looping schlug, nickte er auch noch. Halleluja! Krümel war so gut im Überreden.
 

„Okay. Einverstanden. Du Bekloppter. Ich werde es versuchen.“

„Halleluja! Coolio. Sehr gut.“
 

Sie grinsten sich an und Krümel machte Bekloppter zu seinem neuen Lieblingskosewort und dann kam der Moment der Trennung. Krümel riss sich arg zusammen und sagte »Bis Montag dann« und winkte und schaute Aleksander Daley nach, als der sich Richtung Sportplatz entfernte, und schaffte es anschließend, ohne zu Weinen zur Bushaltestelle zurückzugehen.
 

Zu Hause angekommen, holte sich Krümel den letzten Rest Kaffee aus der pekigen Kaffeemaschine. Er war lauwarm, doch das störte Krümel nicht. In ihm drin loderten die Erinnerungen an die letzten eineinhalb Stunden mit Aleksander Daley noch nach und wärmten ihn so sehr, dass er in der Julisonne schwitzte und sich erst mal das T-Shirt ausziehen musste.
 

Montag, dachte er und riss die Zimmerfenster auf, Montag sehen wir uns wieder, Baby.
 

Er hielt das Gesicht in die herein wallende Sommerluft und atmete tiiieeef ein und staunte über die menschliche Begabung, mehrere Gefühle, die sich objektiv widersprachen, zur gleichen Zeit empfinden zu können. Er war so glücklich. Er war so traurig. Das musste Liebe sein.
 

Mit nacktem Oberkörper warf er sich auf seinen Schreibtischstuhl, fuhr den Laptop hoch und drehte sich eine Zigarette. Bis seine Schicht bei Rewe anfing, blieben ihm noch zwei Stunden. Während er rauchte und an seinem abgestandenen Kaffee nippte, checkte er seine Mails und seine Lieblingsseiten im Internet. Dann rief er YouTube auf.

„Zwei…Apfelsinen…,“ murmelte er beim Tippen und war überrascht, wie schnell die Suchzeile wusste, wonach er suchte. Er klickte und klickte und dann erschien auf dem Bildschirm das Gesicht einer jungen blonden Frau, die ihn entfernt an Anuschka erinnerte – offenbar France Gall.
 

Breit lächelnd lauschte Krümel dem Song und wusste bereits nach dreißig Sekunden, dass sein France Recht gehabt: Krümel liebte den Song. Er lauschte ihm nochmal. Und dann nochmal und nochmal. Er hörte Aleksander Daleys Lieblingslied zwei Stunden lang wieder und wieder, bis er zur Arbeit musste und es nicht mehr anhören konnte. Doch das war kein Problem, denn inzwischen konnte er es auswendig mitsingen. Also sang er A Banda im Rewe und dabei dachte er an seinen angebeteten Zehnkämpfer und an den kommenden Montag und strahlte von Ohr zu Ohr und nervte seine Kollegen und Kolleginnen damit ins Koma.
 

Apropos angebeteter Zehnkämpfer.
 

Als Krümel irgendwann in dieser Nacht nach Hause kam, war er reichlich angeschäkert und außerdem so geil wie schon lange nicht mehr. Er und ein paar seiner Kollegen hatten ein, zwei, fünf Feierabendbierchen zusammen getrunken und die Addition aus Alkohol und dem Gedanken an Anuschkas unbeschreiblich begehrenswerten Cousin machten aus Krümel einen Menschen, der sich sehr halbherzig die Zähne putzte, um sich und den Inhalt seiner Shorts möglichst schnell ins Bett zu bekommen. Und dort besuchte Aleksander Daley ihn.
 

Kaum hatte Krümel sich hingelegt, war er da. Er kam durch das geöffnete Fenster ins Zimmer hinein geklettert. Er war nackt und das Mondlicht leuchtete auf seiner glatten Haut. Zwischen seinen muskulösen Schenkeln reckte sich sein Penis in die Höhe. Er war umwerfend schön und seine Augen blitzten, als er lächelnd zu Krümel ins Bett stieg.
 

… Halleluja …
 

Was waren seine Küsse fordernd. Was war sein Körper heiß und stark. Und was war er gierig und willig und…hart. Mit rauer Stimme und klaren Worten flüsterte er in Krümels Ohr, was er von ihm wollte. Und das gab Krümel ihm selbstverständlich gern. Er gab es ihm kraftvoll und ausgiebig und Aleksander Daleys hemmungsloses Stöhnen hallte in seinen Ohren und er gab es ihm immer schneller und fester und dieses Gefühl überschwemmte ihn und–
 

Krümel ergoss sich heftig in seine eigene Hand.
 

Nachdem der Schwindel vergangen war, beseitigte Krümel die Sauerei und rollte sich zum Schlafen zusammen. Ach, übel…, dachte er schuldbewusst. Dann schlief er ein und träumte von sprechenden Blumen.
 

Der Samstag verging ohne Aleksander Daley.
 

Daher verwandelte sich Krümels heitere Liebeslaune in drückenden Kummer und er fühlte sich niedergeschlagen und trostlos. Er wollte ihm Sms schreiben, die von Sehnsucht und Vorfreude handelten, doch er traute sich nicht, was ihn an sich selbst zweifeln ließ. Bei der Arbeit heulte er seiner Kollegin Frau Jessen die Ohren voll. Aber gegen Feierabend überkam ihn eine glänzende Idee.
 

Er kaufte Gummibärchen.
 

Und dann war endlich Sonntag. Sonntage hatte Krümel schon immer gemocht, weil da war bekanntlich frei. Doch diesen mochte er ganz besonders, denn es war der Tag vor dem einen Montag, an dem er ganze drei Stunden mit Aleksander Daley verbringen würde. Außerdem hatte er, jaja, an diesem Sonntag – wie so oft – einen grandiosen Plan.
 

Nachdem er gründlich ausgeschlafen hatte, vertrieb er sich den restlichen Vormittag mit zärtlichen Gedanken und zwei Apfelsinen im Haar und als er sich schließlich um zehn nach drei auf sein Rad schwang, war er ganz aufgeregt. Der Himmel war bewölkt und es wurde schwül, was auf das Gewitter hindeutete, das der lustige Mann im Radio angesagt hatte, und schlechtes Wetter hielt Krümel immer für ein schlechtes Omen. Trotzdem. Er blickte zuversichtlich in die Zukunft, denn schließlich war er Krümel.
 

Während er über die Promenade brauste, bereitete er sich dennoch auf alle Eventualitäten vor. Schließlich konnte man nie wissen. Vielleicht war der Sportler seiner Träume nicht zu Hause. Oder er war zu Hause, wollte Krümel aber nicht sehen. Oder – diese Vorstellung fand Krümel sehr aufregend und romantisch – er war zu Hause, wollte Krümel auch unbedingt sehen, doch der böse Mann hatte ihn im Keller eingesperrt und erwartete Krümel nun mit einer geladenen Armbrust, um ihre heißen Herzen voneinander fernzuhalten. Etwas, das ihm selbstredend nie gelingen würde.
 

Wo nochmal? Ach ja, Jägerstraße 8. Da, da ist es.
 

Er erkannte das Haus sofort wieder. Es kam ihm vor wie die dornenbewachsene Burg, in dem sein Prinz im obersten Turm festgehalten wurde. Aus einem der Schornsteine quoll Rauch wie der schweflige Atem des Drachen.
 

Halt aus, mein Prinz, dein Retter naht!
 

Mit melodramatisch klopfendem Herzen stieg Krümel vom Rad ab und stellte es abfahrbereit und unabgeschlossen an einem Hier geht’s nicht weiter, das ist ne Sackgasse, du Dumpfbacke!-Schild ab. Möglicherweise musste er rasch fliehen können, so ein Armbrustbolzen tat sicher weh. Übel, warum war er denn nur so nervös? Das war bestimmt die Nähe zum bösen Mann. Ihm brach der Schweiß aus, als er zur Haustür ging, um die Klingel zu suchen. Prüfend blickte er an der Backsteinmauer hoch. Und es verschlug ihm kurzzeitig die Sprache.
 

Oh, Halleluja. Da…da ist er ja.
 

Im dritten Stock war ein Fenster geöffnet. Und dort saß Aleksander Daley auf der Fensterbank und las. Mit vor Ehrfurcht offenem Mund starrte Krümel ihn an. Da war er, sein verehrter Zehnkämpfer, versunken in ein paar Papiere. Ohne Stirnband, in Jeans und Pullover, und mit – Halleluja, wie hinreißend! – einer Hornbrille mit eckigen Gläsern.
 

Krümel wurden die Knie weich und auf sein Gesicht trat ein Ausdruck der tiefbekifften Zufriedenheit. Was wusste das Wetter schon über die Liebe? Dieser Anblick war jeden Stress allemal wert. Und im Keller war er auch nicht – perfekte Bedingungen für einen Minnegesang. Krümel schnappte sich eine Luftgitarre und sang das Erste, was ihm in den Sinn kam.
 

„Zwei Apfelsinen im Haar und an der Hüfte Banaaanen trägt Rosita seit heut zu einem Kokosnusskleid. Ja, sicher noch dieses Jahr, das kann man heute schon aaahnen, trägt die modische Welt, das was Rosita gefällt.“
 

Schon beim zweiten Wort hatte Aleksander Daley von seinen Unterlagen hochgeschaut. Er starrte, er blinzelte. Erstaunen wich Erkennen wich Belustigung. Er lachte. Wie ein Engel schwebte er über allem und lachte. Als Krümel den ersten Vers beendet hatte und ihm der zweite vor lauter Entzücken einfach nicht mehr einfallen wollte, lachte Aleksander Daley immer noch, schüttelte den Kopf und schlug sich mit seinen Papieren sachte vors Gesicht.
 

„Was machst du denn da?“, rief er zum schäumenden Krümel hinab.

„Na, ich singe dir ein Ständchen!“, frohlockte der hinauf.

„Ein Ständchen? Du hast da doch noch nicht mal eine richtige Gitarre.“

„Na und?! Phantasie ist alles!“
 

Krümel atmete tief ein.
 

„Ich…ich habe ein Geschenk für dich. Lässt du mich hoch?“

„Ähm…,“ Aleksander Daley zögerte, blickte ins Innere des Zimmers und dann wieder zurück zur Straße, Krümel hielt besorgt nach Armbrüsten Ausschau, „Warte kurz. Ich komme zu dir runter!“

„O…Okay.“
 

Naja, dachte Krümel, das ist fast genauso gut.
 

Aleksander Daley verschwand vom Fenster. Krümel wartete. Sein Herz machte Sprünge und sein Magen flatterte durch seinen Bauchraum wie eine betrunkene Libelle. Und schon öffnete sich die Haustür und der schönste aller Sterblichen trat heraus wie die anmutigste Verheißung seit Ganymed himself. Mit Brille. Krümel himmelte ihn an.
 

„Hallo,“ seufzte er.

„Hi,“ antwortete Aleksander Daley und lächelte samtweich.

„Wie…wie geht es dir?“

„Ähm, gut. Ja, ich kann nicht klagen. Und, ähm, dir?“

„Oh, äh, auch gut. Danke,“
 

Sie belächelten sich panne. Krümel gab sich einen Ruck. Für solcherart Geplänkel hatten sie am Montag noch genug Zeit.
 

„Ich…ich habe dir ein Geschenk mitgebracht,“ sagte er verlegen und stocherte in seiner Hosentasche, „Damit…du besser lernen kannst und so. Als Aufheiterung.“

Er beförderte die zerknautschte Packung Gummibärchen zu Tage. Halleluja, es fühlte sich fast an, als würde er einen Verlobungsring überreichen.

„Hier, bitte schön.“
 

„Oh…,“ machte Aleksander Daley, nahm die knisternde Tüte entgegen und strahlte erst sie und dann Krümel an, „Vielen Dank! Wie…wie lieb von dir, du… Du hättest dafür aber nicht extra herkommen müssen.“

Krümel winkte ab.

„Halleluja, das hab ich gern gemacht, kein Problem. Nein, ehrlich nicht. Kein Ding. Ich…,“
 

Krümel seufzte und hörte auf zu sprechen. Schon wieder verlor seine Zunge vor Glück die Beherrschung. Es war zum Verrücktwerden. Doch seinen Lieblings-Zehnkämpfer schien das nicht zu stören. Er lächelte noch immer und als Krümels Augen ihn regelrecht auszogen, senkte er verlegen den Blick. Sofort fielen Krümel seine aktuellen Masturbationsphantasien ein und er wäre beinahe errötet.
 

„Ich…wusste gar nicht, dass du eine Brille hast,“ plapperte er hastig.

„Oh, naja…,“ Aleksander Daley zuckte mit den Schultern, „Beim Sport trage ich immer Kontaktlinsen. Aber ja, ich habe eine Brille.“

„Steht dir echt gut.“

„Danke.“
 

Und schon wieder das Panne-Lächeln. Beidseitig. Halleluuuja!
 

„Und du hast dir also France Gall angehört?“, fragte France.

Krümel nickte eifrig.

„Absolut! Es ist richtig cool. Habe es mir inzwischen bestimmt schon tausendmal angehört. Und auswendig mitsingen kann ich es inzwischen auch.“

„Das habe ich gemerkt.“

„Jap, ich hoffe, mein Gesang hat dich nicht, äh, erschreckt.“

„Ach was, meine Güte, nein. Nein, ich wette, du singst besser als ich. Manchmal frage ich Greta, ob ich ihr etwas vorsingen soll, und dann sagt sie ganz entschieden »Nein!«.“
 

Sie lachten und Krümel lauschte auf seinen zitternden Herzschlag und seinen hüpfenden Magen und musste sich wieder einmal zusammen reißen, um Aleksander Daley nicht spontan zu küssen. Schwerstarbeit. Nein, ehrlich – das war es wirklich!
 

„Also, ich würde mir sofort von dir vorsingen lassen,“ erklärte Krümel aus seinem rosaroten Zustand heraus.

Aleksander Daley schnaubte. Und lächelte wie das Herzchen, das er war.

„Du bist süß,“ sagte er sanft.
 

Hnnnmpf.
 

Krümel verlor für einige Zehntelsekunden das Bewusstsein und musste die Augen schließen, um sich nicht rücklings zu Boden zu falten. Halleluja – süß. So hatte Aleksander Daley ihn gerade genannt. Das hatte er tatsächlich gehört. Das war keine Einbildung gewesen. Und nun war er so glücklich wie nie zuvor in seinem Leben. Fast verlor er die Nerven.
 

Übel. Er sollte dringend gehen.
 

„Okay!“, sagte er also laut und klatschte auch noch in die Hände, als wäre er einer von diesen supernervigen, übermotivierten Feriencamp-Betreuern, „Ich… Ich muss dann auch wieder los. Äh. Und du…du musst sicher weiter lernen, oder?“

Anuschkas schöner Cousin seufzte und zuckte die Schultern.

„Ja, leider. Ich würde mich echt lieber deiner Hausaufgabe widmen, aber… Naja, die Pflicht.“

„Übel…,“
 

Sie nickten einander zu, vereint im Verständnis. Und Krümel fühlte den drohenden Gewitterwind im Haar und all das Kribbel-Krabbel im Bauch und er sah in Aleksander Daleys Gesicht und fand ihn zum Niederknien schön und wünschte, ihr Leben wäre nicht so unterschiedlich und sie müssten sich nicht immerzu voneinander trennen, und da…ging es kurzzeitig mit Krümel durch.
 

Er beugte sich zu Anuschkas schönem Cousin vor und küsste ihn.
 

Auf die Wange.
 

Ganz kurz.
 

Viel zu kurz.
 

Wunderschön.
 

Als er den Kopf schweren Herzens wieder zurückzog, blickte Aleksander Daley ihn an und Krümels Magen verwandelte sich spontan in einen Fahrstuhl der einmal durch seinen Körper fuhr – bruuummm. Es war kein entsetzter, auch kein verblüffter oder erschrockener Blick, eher…aufmerksam, zögernd, als…als würde er noch auf etwas warten. Und schon standen die Worte vor Krümels Mund und trommelten gegen seine Lippen und flehten um Freiheit. Aber Krümel schluckte sie hinunter.
 

„Bis morgen dann,“ wisperte er nur.

Aleksander Daley lächelte.

„Ja, bis morgen.“

„Um zwölf.“

„Um zwölf.“

„Bis drei.“

Und er nickte glucksend.

„Bis drei. Vielen Dank für die Gummibärchen.“

„Gern geschehen.“
 

Krümel ging rückwärts. So musste er Ganymed nicht aus den Augen lassen. Beinahe fiel er über sein Rad. Aleksander Daley grinste. Er bewegte sich zur Haustür und Krümel bestieg sein Rad. Sie winkten sich zu. Krümel fuhr ab. Und die Haustür fiel ins Schloss.
 

Buhuhu, diese schrecklichen, schrecklichen Abschiede. Aber morgen. Morgen war endlich morgen.
 

Am Abend, als er mit Anuschka, Steffen und Olivia im Bohème Boulette saß und bei ein paar Bier den neuen Tatort sah, kam ihm abermals eine brillante Idee. Vor Begeisterung kippte er fast seine Flasche in Olivias Schoß. Hastig und glühend und Anuschkas fragendes Flüstern überhörend kramte er nach seinem Handy und schickte Aleksander Daley die allererste Sms überhaupt.
 

Sag mal hast du irgendwelche allergien oder dinge die du beim essen nicht magst? Lg krümel
 

Die Antwort kam prompt und Krümel fühlte sich gezwungen, Steffen den Arm um den Hals zu schmeißen und seinen Haaransatz zu küssen.
 

Hey :)! Also, ich mag sauerkraut und lauch nicht. Und die meisten tiere aus dem meer auch nichts so. Allergien habe ich aber keine. Wieso willst du das wissen?
 

Krümel kicherte sein Handy an und übersah die verstört-amüsierten Blicke seiner Freunde.
 

Danke! Hab noch nen schönen abend, bis morgen. Und sag ich nicht. Es ist eine überraschung!



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Momachita
2013-08-20T12:57:57+00:00 20.08.2013 14:57
Echt übel, dass die Geschichte gerade pausiert.

Die ersten 2 1/2 Kapitel war ich wirklich noch sehr unentschlossen, ob ich weiterlesen möchte, oder nicht. Aber ich hab's dann doch gemacht und - trotz des unglaublich überdrehten & (mit Verlaub) kitschigen Charakters von Krümel (dem ich mich eigentlich schon entwachsen gefühlt hatte) bereue ich es nicht ein bisschen!

Am Anfang saß ich beim Lesen ungefähr so da: Ein bisschen gelangweilt guckend, seltener schmunzelnd, eine Hand an der Maus, die andere als Kopfstütze unterm Kinn geparkt.
Da die Kapitel gütigerweise so kurz sind, hab ich dann aber doch nicht aufgehört und je mehr man Krümels Hallejulias & Übels liest, desto mehr erwärmt sich doch auf einmal das Herz für diesen überdrehten Typen.

Dass die Kapitelüberschriften jeweils der letzte Satz des Kapitels sind, finde ich übrigens unheimlich gut gemacht. Bei der Kapitelüberschrift "Besonders die Sache mit den Pommes" bin ich dann auch erst so neugierig geworden, dass ich überhaupt angefangen hab zu lesen.
Obwohl alles bisher irgendwie eher oberflächlich und sehr fluffig ist, bin ich sehr gespannt darauf, wie es weitergeht. (Stehe für gewöhnlich eher auf diese tiefsinnigen, mysteriösen Charakterentwürfe und Stories, die erst nach den ersten 20 Kapiteln so richtig ins Rollen geraten ohne vorher zu langweilig zu sein, als dass ich keine Lust mehr habe zu lesen.)
Ich hoffe, es kommt noch ein wenig mehr Tiefe rein. Mehr Hintergrundinformationen, mehr Drama, mehr Action, mehr Leidenschaft, mehr Herz - kurzum: You now have my permition to continue!
Von:  Anemia
2013-04-13T17:03:26+00:00 13.04.2013 19:03
Aloha!
So, jetzt habe ich alles gelesen und bin nach wie vor begeistert. Ich liebe diesen kleine Krümel einfach so, ganz besonders sein 'Coolio!' lässt mir das Herz aufgehen. :D Selten liest man von Charakteren mit so viel Seele und Eigenständigkeit. Es ist so schön, dass ich mir das Lesen eingeteilt habe, weil ich so lange wie möglich von der Geschichte zehren kann. :)
Wenn das alles nicht so toll wäre, würde ich die Sache mit dem Spitznamen wahrscheinlich langsam verdammt nervig finden. Aber es passt einfach so gut zu Krümel. Er ist oft so schlagfertig und einfach die Lebensfreue persönlich, finde ich. Und dann Aleksander Daley mit 'Du bist süß.' Ey, ich höre richtig, wie er das sagt mit so einem kleinen schüchternen Lächeln im Gesicht. Aww. Nein, es ist einfach wunderschön und ich würde es auf keinen Fall anders wollen.

Hiermit erbete ich ein baldiges Update.

lg Serpa
Von:  Deedochan
2013-04-10T13:55:46+00:00 10.04.2013 15:55
awwwwwwwwwwwwwwwwww <3 du machst mich immer so glücklich :D Da werd ich jedes Mal wieder zum Teenager XD Ich LIEBE die zwei. Ich hatte richtig Herzklopfen beim Wangenbussi, hach, seufz, schmacht <3 bis bald!
Von:  inkheartop
2013-04-10T06:05:52+00:00 10.04.2013 08:05
Also, du hast ja so was in deinem Blog geschrieben und zumindest was mich angeht, musst du dir überhaupt keine Sorgen machen. Ich lese Krümel mindestens so gern wie du ihn schreibst. Es macht einfach Spaß und ist aufheiternd und lustig und entspannend irgendwie. Die perfekte Lektüre, um den Tag anzufangen <3

Hach. Mehr weiß ich grade eigentlich gar nicht zu sagen. Außer, dass ich mich auf jedes neue Kapitel freue. Ja.


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