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The fire in your eyes

BonxRin
von

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Distanz

The fire in your eyes
 

Kapitel 3: Distanz
 

Schon den ganzen Tag hatte es heftig geschneit und so die Suche nach dem Dämon erschwert. Immer wieder machte sich die kleine Gruppe abwechselnd auf dem Weg, wenn sich der Wind beruhigt hatte, doch das hielt leider nicht lange an.

„Kirikagure–Sensei, ich glaube es zieht wieder ein Sturm auf.“, unsicher blickte Kamiki zum Himmel, von wo aus kleine Schneeflocken auf ihre vor Kälte geröteten Nase landeten.

Shura die ihre Arme um ihren Oberkörper geschlungen hatte blieb weiter abseits stehen, schenkte ihrer Schülerin einen nachdenklichen Blick.

„Hm, vielleicht hast du recht.“, auch ihr Blick wanderte zum Himmel. Sie sah zwar keine Anzeichen für einen heftigen Sturm wie am Morgen, doch sie fühlte sich wie ein Eis am Stiel, was sie natürlich so nicht zugeben wollte.

„Dir ist sicherlich kalt Kamiki. Ich will ja nicht, dass du krank wirst.“, sie machte kehrt, damit sie zusammen zur Hütte laufen konnten.

/Schon klar, ihr ist natürlich nicht kalt... sie macht sich nur Sorgen um mich./ ein schiefes Lächeln zierte Kamikis Gesicht bei dem Gedanken, ob Shura es wirklich verbergen konnte, dass sie sich selbst nach der warmen Hütte sehnte.
 

Seufzend fiel sein Blick zum Fenster raus. Es war wirklich ätzend die ganze Zeit in der Hütte zu sitzen. Viel lieber wäre er selber rausgegangen und hätte nach dem Dämon gesucht, um so vielleicht schneller nach Hause zu kehren.

Sicherlich hätte er sich auch was in der Glotze anschauen können, wenn sie funktionieren würde. Wie es schien hatte der Sturm eine der Satellitenschüsseln beschädigt.

Eine Zeit lang hatte er in einen seiner mitgebrachten Büchern gestöbert und Sutren geübt, doch irgendwann hing es auch ihm zum Hals raus.

Da machte es ihn fast schon froh, dass wenigstens Rin eine Beschäftigung gefunden hatte. Dieser hatte es sich zur Aufgabe gemacht für die Verpflegung zu sorgen.

Er war zum Dorf gelaufen, hatte für sie eingekauft und nun kochte er, wie es schien, einen Eintopf für sie „Das wird uns alle schön von Innen aufwärmen“ hatte er zu ihm gemeint als er mit dem kochen angefangen hatte.

Gedankenversunken beobachtete Bon den Jüngeren beim Kochen. Das sah alles bei ihm so leicht aus, wie er das Gemüse putze, das Fleisch klein schnitt und das alles ruhig nacheinander. Beim kochen schien Rin wirklich sehr organisiert zu sein, ganz anders als sonst, vor allem ganz anders als in der Schule.

In der Schule mussten sie ihm oft genug einen Stift oder ein Buch leihen, die Hausaufgaben zum abschreiben geben, was doch recht merkwürdig war da er immerhin mit ihren Sensei, seinem Zwillingsbruder, in selber Wohnheim sogar im selben Zimmer wohnte.

Wieder musste Ryuji seufzen. Okumura machte ihn manchmal echt ganz schön wütend. Er mochte solche Leute nicht, die große Worte spuckten und sonst nicht auf die Reihe bekamen.

Wobei zur Zeit eher wenig von Rins Seite kam, wenn dann nur das Nötigste. Er schien unsicher und nervös zu sein. /Was mich nicht wundert, immerhin haben wir uns alle von ihm distanziert. Da kann man nur unsicher sein um nichts Falsches zu sagen, sonst würden wir uns gänzlich von ihm zurück ziehen./ wie ein Blitzschlag traf Suguro die Erkenntnis, dass Rin ihm eigentlich leid tat und ihm dieses unbeholfene, nervige und fast schon liebevolle Verhalten des Jüngeren fehlte.

Seitdem er sich in sein Schneckenhaus zurück gezogen hatte, wurde es so ruhig im Klassenzimmer das er am liebsten einfach mal los brüllen würde, nur um der Stille mal zu entkommen, die ihm langsam aber sicher zu erdrücken begann.

Kurz zögerte Ryuji, doch dann stand er auf und lief zu Rin in die Küche: „Kann ich dir noch irgendwie helfen?“ er wusste selbst nicht warum, doch der Wunsch dem anderen jetzt nahe zu sein war größer als die Furcht vor dessen eigentlichem Ich.

Rin war doch immer noch Rin, oder?!

Könnte er den je einen von ihnen weh tun? Schließlich hatte er sie doch bisher immer gerettet, wenn sie in Not waren und Hilfe brauchten. Warum sollte sich das plötzlich ändern?
 

Fast schon erschrocken sah der Halbdämon zu seinen Klassenkameraden. Hatte er sich verhört, wollte Suguro ihm wirklich zu Hand gehen? Oder war das wieder ein Traum?

„Gibst es noch was zu tun?“, hörte er dessen Stimme klar und deutlich fragen, während der Ältere in den Topf blickte, wo gerade das Fleisch brutzelte.

Rin musste hart schlucken um seine Stimme wieder zu erlangen: „Ähm... ja, ja klar, hier du kannst das Gemüse noch klein schneiden.“ er deutete auf eine Schale die noch voll mit Gemüse war, welches noch in den Topf sollte.

„Gut.“, brummte Ryuji als Antwort, krempelte seine Ärmel hoch, wusch sich die Hände und machte sich an die Arbeit.

Ungläubig beobachtete Rin ihn eine Weile. Was war denn los? War es dem anderen so langweilig geworden, dass er sich sogar entschlossen hatte seine Gesellschaft vorzuziehen als endlos in den Schnee zu starren?

Sollte er das nun positiv werten, oder würde danach eh alles wieder beim Alten bleiben?

Nachdenklich fiel Rins Blick zu dem brutzelnden Fleisch vor sich. Er und Ryuji hatten sich am Anfang auch nicht gut verstanden. Sie gingen sich oft an die Gurgel und waren oft anderer Meinung und doch wurden sie, zu mindestens für eine kurze Zeit, so was wie Freunde.

„Warum können wir das nicht mehr sein?“, brummte er seine Frage laut heraus.

Ein verwundertes Augenpaar richtete sich auf ihn: „Was? Was meinst du?“ für einen Moment herrschte Stille im Raum.
 

Tief atmete Rin durch, bevor er sich zu Ryuji drehte und ihm direkt in die Augen blickte: „Warum können wir keine Freunde mehr sein?“.

Er wusste nicht ob es richtig war dem anderen so direkt diese Frage zu stellen, doch es quälte ihn so sehr und genau so sehr vermisste er die Anderen.

Fest biss sich Suguro auf die Unterlippe, ballte die Hände zu Fäusten und drehte sich um.

Was sollte er jetzt darauf antworten? Er wusste es doch selber nicht so genau. Rin war ein halber Dämon, der Sohn Satans, wie könnten sie ihm da noch vertrauen? Vielleicht würde er sie irgendwann angreifen?!

„Es... geht einfach nicht.“, leicht schüttelte Suguro den Kopf. Er durfte jetzt nicht schwächeln. Er musste die anderen schützen und egal wie sehr es ihm selber leid tat, doch er konnte Rin nicht einfach so wieder so behandelt wie vorher, keine Angriffsfläche bieten.

„Aber warum denn nicht? Ich bin immer noch der alte.“, Rins Stimme war näher als es dem Älteren lieb war. Dieser stand nun genau vor ihm, packte sogar seine Schulter damit Ryuji ihn anblickte. Doch dieser wandte so gut er konnte den Blick ab.

„Suguro... ich habe mich nicht verändert. Ich könnte euch nie etwas antun, warum also nicht?!“, die Verzweiflung konnte man deutlich aus seiner Stimme hören.

Fest kniff Suguro seine Augen zusammen, ergriff Rins Hände und drückte diesen von sich.

„Es... es geht einfach nicht.“, seine Stimme war leise und brüchig. Das ganze hier machte auch ihm schwer zu schaffen.

So gut es ging brachte er wieder Abstand zwischen ihnen, um wieder klaren Kopf zu bekommen.

Stur blieb Rin vor ihm stehen: „Aber ich...“ doch bevor er noch was sagen konnte wurde er schon von Ryuji gepackt und an sich gedrückt.

Verwirrt blieb er wie angewurzelt stehen und seine Worte im Halse stecke.

„Rin... es geht einfach nicht. Bitte, du musst es verstehen... ich muss die anderen beschützen! Ich darf mir keine Fehler erlauben... du bist... du bist ein Dämon... es tut mir leid.“, als würde ihm sein eigenes Handeln gerade bewusst werden löste er sich blitzschnell von Rin und stürmte aus der Hütte.

Er hatte es zugelassen... zugelassen das seine Emotionen die Oberhand ergriffen und das durfte eigentlich nicht passieren. Er durfte doch keine Schwäche zeigen! Immerhin wollte er gegen Satan bestehen, da musste er hart bleiben, egal um was es ging. Tiefe Gefühle waren fehl am Platz.
 

„Hey, Suguro alles okay, gab es Streit?“, mit großen Augen starte Ryuji in das von Kälte gerötete Gesicht seiner Lehrerin und schüttelte sofort den Kopf.

„Nein, gab es nicht.“, sagte er wieder etwas gelassener: „Ich wollte nur frische Luft schnappen.“ sie nickte und verschwand daraufhin in der Hütte, wo er schon köstlich nach einem Eintopf roch.

Kurz blieb Ryuji noch in der Kälte stehen und blickte zum Himmel.

Nein ein Streit war es nicht. Es war etwas viel schmerzlicheres für ihn gewesen. Rin hatte ihm die Hand entgegen gestreckt und er hat sie abgeschüttelt. Dafür schämte er sich sehr und doch wusste Ryuji auch, das er sich nicht anders verhalten konnte, nicht wenn er Shima, Koneko und die anderen schützen wollte.
 

Zurück in der Hütte hörte er schon das Geschirr klappern und den Wasserkocher pfeifen.

„Hm, das richtig gut.“, kam aus Kamikis Richtung während sie sich am Kamin aufwärmte.

„Und, habt ihr was Verdächtiges gesehen?“, fragte Ryuji als er sich an den Tisch setzt hatte, die beiden.

„Nein leider nicht. Bisher waren unsere Versuche den Dämon zu finden leider alle gescheitert.“, Shura hatte sich mehr erhofft. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie wirklich länger als einen Tag brauchen würden.

„Verstehe.“, nachdenklich blickte Suguro zum Feuer. Momentan machte ihnen auch noch die immer wieder kehrenden Stürme zu schaffen, die vielleicht sogar der Dämon selbst verursachte. Das wusste sie nicht so genau.

„Lasst uns jetzt erst mal was essen und danach machen Suguro-san und ich auch noch mal eine Runde.“, irritiert zog Ryuji seine Augenbrauen zusammen. Seit wann nannte Rin ihn „Suguro-san“?

Hatte das etwa etwas mit ihrem Gespräch zu tun? Wollte sich Rin nun von ihm distanzieren?

Wütend ballte er eine Hand zur Faust, was sollte das denn?

Sein Blick fiel auf dem Jüngeren, der seitlich von ihm saß und ihm die kalte Schulter zeigte.

Wütend starrte er Rin weiterhin an.

Dieser wollte ihn wohl provozieren, doch das würde nicht funktionieren. Er war nicht hier um sich mit dem Anderen zu streiten. Egal was dieser sich nun in den Kopf gesetzt hatte, er würde nicht drauf eingehen, niemals!

Und doch, es brodelte in ihm und machte ihn wütend, dass Rin beschloss so ein Spiel mit ihm zu spielen /Nah warte Okumura, damit kommst du nicht durch!/.

Wütend begann er den Eintopf in sich zu schaufeln. Dabei ignorierte er gekonnt wie heiß dieser doch war und das seine Zunge langsam anfing zu brennen. Das Feuer in ihm loderte noch viel heißer, als der Eintopf je könnte.

Rin wollte Krieg, den sollte er bekommen! Er würde den Jüngeren schon dazu bringen wieder mit ihm zu sprechen und ihn zu beachten...

Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen, Rin behandelte ihn genau so wie er diesen. Er wollte ihm wohl zeigen, wie grausam es war Luft zu sein.

Traurig senkte Ryuji den Kopf. Ja, es war grausam und gemein. Rin hatte alles Recht der Welt sich vor ihm zu distanzieren /Und ich werde es ertragen wie ein Mann./
 

~Fortsetzung Folgt~



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2014-08-22T20:40:48+00:00 22.08.2014 22:40
Die Geschichte ist echt schön. Wäre toll wen du weiter schreiben würdest
Von:  mor
2014-02-07T13:20:19+00:00 07.02.2014 14:20
die Story gefällt mir sehr gut und ich freu mich schon riesig auf den weiteren verlauf der ff ^^
Von:  AmuSuzune
2013-06-12T04:31:03+00:00 12.06.2013 06:31
Wuhuuuuu, ich freu mich so das endlich ein neues Kapitel von dir da ist! *wie eine bekloppte umher hüpf*
Oh man, das ist ja mal echt ne bomben stimmung, was? Jaja, in der Jugend hat mans nicht leicht XD
Die beiden Jungs machen einen echt Sorgen. Bin ja nur gespannt wann der gute Ryuji bemerkt das er ziemlich falsch liegt mit sien Handeln.
Ich freu mich auf jedenfall auf das nächste Kapitel.

LG
Suzu


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