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Harry Potter and ...

-who loves whom-
von

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Dragons Who Change Lives

Harry trottete zu einem leeren Platz am Gryffindortisch in der Großen Halle, als ihm Malfoy den Weg abschnitt: "Na Potter, noch alles dran?" fragte er so laut, dass jeder Umstehende es hören konnte.
 

~~ooOOoo~~ Rückblick ~~ooOOoo~~
 

"Mr Potter, in letzter Zeit bin ich von ihrem Benehmen sehr enttäuscht" Professor McGonagall saß hinter ihrem Schreibtisch und kramte gedankenverloren in einer Schublade, wobei sie Harry ab und zu anstarrte und auf eine Antwort wartete.

"Ich weiß, Professor. Seit kurzem baue ich wirklich viel Mist aber-" Harry fehlten die Worte, denn warum er seit neustem nicht mehr ganz bei der Sache war, konnte er ihr nun wirklich nicht verraten.

"Das kann man wohl laut sagen: Sie treiben sich in verbotenen Gängen zu einer unmöglichen Zeit herum (nämlich nachts), dann streunen Sie in der verbotenen Abteilung der Bibliothek umher und die Krönung bringt ihr kleiner nächtlicher Ausflug zu Hagrid."

"Ja, aber es war wirklich wichtig und es konnte nicht bis zum nächsten Morgen warten." ergänzte Harry. Professor McGonagall war über diesen Kommentar nicht sehr erfreut, anscheinend verwarf es die Reihenfolge ihres Vortrages.

"Mir ist völlig gleich, warum Sie zu Hagrid hinunter mussten, jetzt interessiert nur noch Ihre Strafe! Sicherlich haben Sie von Ihrem Freund Mr Weasley schon erfahren, dass am Abend an Halloween eine kleine Vorführung mit Drachen dargeboten wird. Wie mir Professor Dumbledore vorhin mitteilte, sind die Geschöpfe vor kurzem eingetroffen und müssen für diesen Tag vorbereitet werden. Darin besteht Ihre Strafarbeit."

"Wie bitte, ich soll die Drachen füttern und schick für ihren Auftritt machen?" fragte Harry ungläubig.

"In der Tat. Heute Abend noch müssen Sie auf die nahliegende Koppel gebracht werden und noch einen weiteren Tag werde ich Sie damit beauftragen, Mr Potter, die Tiere weiter zu pflegen." Professor McGonagall war wohl mit ihrer Rede zu Ende und wies Harry an, sich zu erheben. Er stand auf und öffnete die Tür. Draußen wartete schon Mr Filch, der ihn mit einem grimmigen Gesicht empfing. Sofort machten sie sich auf den Weg hinaus auf das Schlossgelände zu Hagrids Hütte. Dieser wartete bereits an seiner Tür und begrüßte Harry herzlich.

"Einen wunderschönen guten Abend, Harry. Freust du dich auch schon so auf die Drachen?"

"Und wie..." log Harry. Bei Hagrids Begeisterung wollte er nichts anderes sagen, denn er war wirklich aus dem Häuschen.

"Hier ist der Bengel." Filch schubste Harry unsanft in Hagrids Richtung und machte sich auf den Rückweg. "Wieso gibt es die alten Bestrafungen nicht mehr: An einen Pfahl binden und fast verhungern lassen...wirklich schade. Damals hat es wenigstens noch Spaß gemacht, die Schüler zu bestrafen." mit diesen Worten verschwand er in der Dunkelheit.

"Na los, Harry, es wird Zeit. Die armen Dinger können ja nicht ewig in diesen Käfigen hocken. Am besten, wir lassen sie sofort frei." vergnügt stolperte Hagrid voran und schleifte Harry mit sich. Nach einer kurzen Wanderung erstreckte sich vor ihnen eine große Koppel und am Zaun wartet schon Bill mit ungefähr zehn anderen Männern, die die Tiere in ihren Käfigen in Schach hielten. Harry kannte diese Situation: Letztes Jahr war er Hagrid gefolgt, der Madame Maxime- die Schulleiterin von Bauxbaton- zu dem Gehege der Drachen

führte. Die erste Aufgabe des Trimagischen Tunires bestand darin, an einem dieser Geschöpfe vorbei zu

kommen und das Goldene Ei zu stehlen. Harry meisterte die Aufgabe und konnte etwas über diese Kreaturen lernen: Sie sind gefährlich und er wollte niemals wieder mit ihnen zu tun haben. Doch zu früh gefreut. Der Wildhüter zerrte ihn zu Bill, der ihm freudestrahlend die Hand reichte.

"Hallo, Harry. Wie geht's dir?" fragte Bill.

"Nachdem ich diese Viecher gesehen habe, fühle ich mich nicht mehr so gut." Er ging an den Männern vorbei und betrachtete die Untiere. Es waren mindestens sechs oder sieben davon, die sich in die Zwinger quetschten.

"Sind sie nicht Herz allerliebst? Ich habe mich sofort mit ihnen angefreundet und jetzt müssen wir sie erst einmal versorgen. Bist du bereit, Harry? Vielleicht solltest du deinen Besen herbei rufen."

Das war eine gute Idee. Harry zog den Zauberstab und rief Accio. Wenige Minuten später schwebte sein Feuerblitz vor ihm.

"Was ich dir damals nicht gesagt habe, Harry, es gibt eine Möglichkeit, dass die Drachen zahm werden und dir gehorchen." verriet Bill.

"So, wie bei einem Hippogreif?"

"Du hast es erfasst. Den Trick wird dir Hagrid sagen, wir fangen schon mit dem >Ausladen< an" verkündete Bill.

Hagrid zog Harry bei Seite und begann mit der Erklärung: "Wie bei dem Hippogreif darfst du auf keinen Fall blinzeln und ihn auch nicht beleidigen. Du kniest dich erst vor ihm nieder und berührst dann sein Horn auf dem Schnabel. Schließt er seine Augen und lässt sich auf dem Boden nieder, dann kannst du ihn füttern und später sogar auch auf ihm reiten. Sollte er sein Maul öffnen und im Begriff sein, Feuer zu speien, dann solltest du dich schleunigst aus dem Staub machen."

"Für dich habe ich das Antipodische Opalauge Manfred vorgesehen. Er stammt aus Neuseeland, wandert wie wir wissen aber auch nach Australien aus, wenn der Lebensraum in seinem Ursprungsland knapp wird. Für einen Drachen ungewöhnlich, haust er nicht in den Bergen, sondern in den Tälern. Er ist von mittlerer Größe (zwei bis drei Tonnen schwer). Diese vielleicht schönste Drachenrasse - wie du vielleicht siehst- hat schillernde, perlmuttartige Schuppen und buntfarbene, pupillenlose Augen, von denen er seinen Namen hat. Dieser Drache erzeugt eine sehr leuchtkräftige, scharlachrote Flamme, doch verglichen mit anderen Drachen ist er nicht besonders aggressiv und tötet selten, (du solltest keine großen Probleme mit ihm haben) wenn er nicht hungrig ist. Als Nahrung bevorzugt er Schafe, obwohl aktenkundig ist, dass er gelegentlich auch größere Beutetiere angreift. Sie sind also eigentlich harmlos im Gegensatz zum ungarischen Hornschwanz. Du weißt, wovon ich rede, nicht wahr, Harry?" Bill hatte seinen Vortrag über den Drachen beendet und begann, das Antipodische Opalauge zu Harry zu führen.

Harry starrt in diese farbenfrohen Augen und versuchte, nicht zu blinzeln. Er sank auf die Knie und blickte trotzdem unverwandt in die Augäpfel des Tieres. Zögernd streckte er seine Hand aus und legte sie auf das sehr spitze Horn des Opalauges. Dort verblieb sie eine Weile, bis Harry bemerkte, dass der Drache seine Augen geschlossen hatte und schläfrig auf den Boden sank. Er begann, das Tier zu streicheln, doch wunderte er sich über diese Tat, da er sich nicht vorstellen konnte, dass das Geschöpf diese Zärtlichkeiten spüren sollte.

"Klasse, Harry. Er akzeptiert dich jetzt und du kannst ihn füttern." Hagrid machte einen kleinen Luftsprung. Er verschwand und tauchte einige Augenblicke später mit einem gigantischen Korb voll toter Schafe wieder auf. Der Wildhüter griff drei davon und überreichte sie Harry, der sie mit einer angewiderten Grimasse annahm. Er hielt das tote Tier dem Drachen unter die Nase und legte es dann vor ihm auf den Boden. Manfred öffnete das Maul und fraß den Kadaver mit größtem Genuss. Harry spürte Übelkeit in sich aufsteigen und musste sich wegdrehen, um den Drang, sich zu übergeben, zu entgehen.

"Ich hatte eigentlich vor, diese entzückenden Tiere für 'ne Stunde zu nehmen. Du hast ja dann schon 'n Vorteil, wa?" Hagrid klang sehr begeistert und Harry wollte ihm die Vorfreude auf diese Geschöpfe nun wirklich nicht nehmen. Er hoffte nur, dass Malfoy nicht noch einmal so einen Fehler, wie bei Seidenschnabel im dritten Schuljahr, machte. Er grinste und griff ein weiteres Schaf aus der Kiste.
 


 

Der Abend zog sich in die Länge und ehe sie sich versahen, war es kurz vor Mitternacht.

"Ich denke, dass du jetzt gehen kannst, Harry. Den Rest schaffen wir allein und morgen Abend bist du ja wieder mit von der Partie, nicht wahr?" Bill lächelte und deutete auf den Feuerblitz. "Den hast du ja zum Glück nicht gebraucht, aber bringe ihn vorsichtshalber morgen wieder mit." Harry verabschiedete sich von seinem Schützling Manfred und drehte sich gen Schloss um.
 


 

~~ooOOoo~~ Rückblick Ende ~~ooOOoo~~
 

Harry trottete zu einem leeren Platz am Gryffindortisch in der Großen Halle, als Malfoy ihm den Weg abschnitt: "Na, Potter, noch alles dran?" fragte er so laut, dass jeder Umstehende es hören konnte.

Er verdrehte die Augen und marschierte weiter zielstrebig zu einem freien Stuhl. Er bekam keinen Bissen von seinem Frühstück herunter, da ihm durch die Vorstellung, heute Abend wieder zu den Drachen zu müssen, der Appetit verging.

"Wo ist denn Hermine?" fragte Harry, dem gerade auffiel, dass außer Ron nur noch die Weasleyzwillinge am Tisch saßen.

"Hermine? Die ist in der Bibliothek. Überraschung! Bestimmt brütet sie über irgendwelchen Formeln für ihre Arithmantikstunde." antwortete sein Freund.
 

~~ooOOoo~~ Hermine ~~ooOOoo~~
 

Wo ist denn bloß dieses Buch? In der zweiten Klasse musste ich nicht so lange danach suchen. Alte Zaubertränke der römischen Geschichte, Mysteriöse Arten der Verwandlung. Wo steht er bloß-

BINGO!!! Da ist er ja! Hoffentlich bekomme ich die Zubereitung noch auf die Reihe."Hey, Hermine." Ach, es sind nur Ron und Harry. Was wollen die denn jetzt hier? Die lenken mich nur ab. Die müssen doch nicht unbedingt mitkriegen, dass ich wieder einen Vielsaft-Trank braue. Was brauche ich eigentlich: Florfliegen, Blutegel, Flussgras, gemahlenes Horn von einem Zweihorn, klein geschnittene Haut einer Baumschlange und wenn ich den Trank sofort brauche, soll ich noch-

Was heißt das denn? Welcher Trottel kam auf die Idee, in dem Buch rumzukritzeln? Entweder Kröteneier oder Krötereier? Ich denke, dass das Kröteneier heißt. Gut, dass steht alles im Vorratsschrank für die Schüler, ist also leicht zu erhalten. Dann mache ich mich mal auf den Weg. Was wollten die beiden jetzt eigentlich noch von mir? Ich habe keinen Bock, mich zulabern zu lassen. Schnell raus hier.
 

Jetzt müsste ich alle Zutaten zusammen haben. Na dann mal los: Also erst das gemahlene Horn vermischt mit den Florfliegen in Wasser auflösen, im Kessel mit Schlangenblut erhitzen und dann die Haut der Baumschlange. Ich glaube, ich brauche das Buch noch mal. Was, ich denke die Kröteneier verschnellen den Vorgang, dabei bewirken sie ja etwas ganz anderes. Ich hätte den Text zu Ende lesen sollen: "Um den Trank sofort zu gebrau-chen, geben Sie Kröteneier hinzu, aber Vorsicht! Das Gebräu wird in einen Liebes-Trank umgewandelt, wenn Sie die Kröteneier direkt nach den Blutegeln in den Kessel geben." Genau das habe ich gemacht. Och nö... jetzt muss ich noch mal einen brauen. Aber was mache ich jetzt mit diesem Liebes-Trank? Da kommt mir doch eine Idee. Da fallen mir doch gleich zwei Opfer ein. Mal sehen, was da raus kommt.
 

~~ooOOoo~~ Hermine Ende ~~ooOOoo~~
 

Harry spazierte gemütlich durch die Gänge auf dem Weg zu den Kerkern. Ron schlenderte neben ihm her, als sie von einer Menschentraube, die sich vor Snapes Raum versammelte, aufgehalten wurden. Desinteressiert umrundeten sie die Schülermasse und setzten sich auf ihre Plätze. Nun konnte die Doppelstunde Zaubertränke beginnen. Hermine ließ sich heute bis zum Klingeln Zeit, ehe sie die Kerker erreichte. Sie rannte flink zu ihrem Platz und ließ sich geräuschlos darauf nieder. Unauffällig schwenkte sie ihren Blick durch das Zimmer und weilte dann auf Harry und danach bei Malfoy. Ein breites Grinsen entstand auf ihrem Gesicht, wendete sich dann aber wieder den Büchern zu. Die Stunde verging sehr schleppend und es war kaum ein Ende abzusehen, als Snape sie alle aufforderte, einen Gummibärchen-Trank zu brauen, den sie danach sogar selbst probieren dürften. Die schlimmste Nebenwirkung wäre ein zu übereifriger Aufmunterungs-Zauber. Sie sollten sich in Zweiergruppen zusammen setzten und natürlich war für Harry abzusehen, dass er mit Malfoy arbeiten musste, da Snape sie immer in eine Gruppe steckte und heraus forderte, dass etwas schief ging und der Trank an der Kerkerwand endete und alle Schüler den Raum hustend verlassen. Das war Hermines Chance. Sie holte eine Flasche mit rosa Flüssigkeit gefüllt aus ihrer Tasche und versteckte sie unter dem Tisch. Natürlich musste sie auf eine gute Gelegenheit warten, die sich auch sogleich bot: Professor Snape verschwand im Raum hinter dem Lehrerpult und Harry und Malfoy wuselten zum Vorratsschrank. Hermine beugte sich unauffällig zum Nachbartisch und schüttete die Flüssigkeit in den gefährlich brodelnden Kessel. Es gab ein leises Plopp und der Spaß war perfekt. Die beiden Jungen kamen zurück, setzten sich zufrieden mit ihrer Leistung vor das Elexir und füllten sich den Trank in zwei Gläser.

"Lass es dir schmecken." grinste Malfoy und leerte den Becher in einem Zug. Harry tat es ihm gleich. Die Pupillen der beiden rotierten eine Weile, bis sie sich wieder auf einen Punkt konzentrieren konnten.

"Alles in Ordnung mit euch?" fragte Hermine hämisch.

"Alles im Lot."

"Könnte nicht besser sein." ergänzte Harry.
 

~~ooOOoo~~ Harry ~~ooOOoo~~
 

Also irgendwie fühle ich mich komisch, aber wenigstens schmeckt das Zeug nach Gummibärchen. Bitte, keine Abzugspunkte. Nimm gefälligst deine Hakennase aus dem Kessel.

"Potter, Malfoy, Ihr Trank ist violett, anstatt blau. Haben Sie die Zuckerarten vertauscht? Aber wenn Sie noch unter uns weilen, dann ist der Trank ja nicht zu einem Verwandlungs-Elexir mutiert." Snape schöpfte eine Kelle des Gebräus und schnüffelte daran. Danach ließ er es zurück in den Kessel plätschern. Was? Keine Abzugspunkte? Ich bin erstaunt. Aber ich fühle mich trotzdem merkwürdig: Mein Bauch tut weh, als ob Bienen oder so was da drin rumfliegen. Was ist bloß los...?

Gott sei Dank! Die Schule ist zu Ende. Wieso guckt dieser Affe Malfoy denn so komisch. Ich spüre dauernd seine Blicke in meinem Rücken und Hermine? Die grinst schon die ganze Zeit. Ich glaube, wir haben nicht nur die Zuckerarten vertauscht.
 

Oh, Mann, bin ich müde. Das Abendessen in der Großen Halle gibt mir aber noch zu denken. Immer, wenn mein Blick unerklärlicher Weise zu den Slytherins hinüberwanderte und auf Malfoy ruhen blieb, stieg eine unerträglicher Wärme in meinem Körper auf und ohne, dass ich es steuern konnte, breitete sich auf meinem Gesicht eine Lächeln aus. Manchmal konnte ich Malfoy aus den Augenwinkeln beobachten, während Ron mir irgendetwas über das letzte Spiel der Chudley Connons erzählte. Er blickte auch öfters auf und sah zu mir herüber, aber nicht mit dem gewöhnlich hasserfüllten Blick, sondern anders. Freundlich. Keine Ahnung, was das zu bedeuten hat, aber jetzt muss ich erst einmal los. Wie ich mich auf Manfred freue...Ich kann Hagrid und Bill wirklich nicht verstehen. Was finden die an diesen Ungeheuern?
 

"Hey, Harry, wo willst du denn jetzt noch hin?" fragte Ron, als ich aus dem Schlafsaal trat. Na wohin wohl? Ich grinste und antwortete: "Ich lasse mich jetzt von Drachen ankokeln." Mit dem Feuerblitz unter dem Arm wandere ich jetzt nun durch die verlassenen Gänge, obwohl ich noch einen Berg voll Hausaufgaben für die nächste Woche vor mir habe.

Ich raste gleich aus! Schön ruhig bleiben, Harry. Alles wird gut. Nur die Ruhe bewahren. Erst renne ich hier ständig wegen Decken und Wasser hin und her und jetzt soll ich aus dem See noch Algen heraus fischen. Kein Problem. "Ich bin gleich zurück, Hagrid!" Wenn ich nur an diesen See denke. Letztes Jahr noch musste ich Ron aus den Fängen der Wassermenschen befreien. Ein Grindeloh stellte sich mir sogar in den Weg und-

Na ja, es war auf jeden Fall kein Spaziergang, dieses Trimagische Tunier.

Jetzt soll ich auch noch so 'n Seekraut aus dem Wasser ziehen. (Harry kniete sich an das Ufer des Sees und tauchte die Hand in das kühle Nass. Nach kurzer Zeit zerrte er schon einen Strauch Algen heraus.) Ist ja widerlich und echt kalt. Aber in einigen Stunden muss ich mit den Drachen nichts mehr zu tun haben.

"Ach, Potter! Daraus besteht also deine Strafarbeit: Im See nach Gold suchen?" Malfoys fiese Stimme erklang. Nicht der! Auf den habe ich jetzt nun wirklich keine Lust.

"Siehst du die Drachen, da? Ich kümmere mich um einen von ihnen."

"Ach was. Kannst du mir das Vieh mal zeigen, welches du quälst?" Seine Stimme klang verächtlich und hämisch. Wieso verschwindet der nicht einfach? (Harry wollte aufstehen, doch er rutschte auf dem Seekraut aus und fiel bäuchlings in das Gewässer.)

Scheiße, ist das kalt. Ich muss hier raus. Was ist das denn? Ich kriege keine Luft mehr. Mein Bein schmerzt. Ich kann mich nicht mehr bewegen!
 

~~ooOOoo~~ Harry Ende ~~ooOOoo~~
 

"Wach auf, du Trottel." Malfoy schlug kräftig mit der Hand gegen Harrys Wange. "Wie kann man nur so blöd sein?" Harry öffnete die Augen und starrte in die Malfoys. Die Pupillen, grau umrandet, sahen unverwandt auf Harry hinab.

"Was 'n los?" fragte er verwirrt.

"Du bist auf den Algen ausgerutscht und in den See gestürzt. Dann hast du es nicht einmal fertig gebracht, da wieder raus zu kommen, also musste ich hinterher springen und dich aus dem Wasser ziehen."

Erst jetzt bemerkte Harry, dass der Slytherin auf ihm saß und dessen Hände seine Schultern umklammerten. Als Draco selbst seine Position sah, rutschte er sofort auf das Gras zurück und wischte sich die Stirn. Er strich sich durch die Haare und schaute auf Harry. (Seine Haare waren kurz und eigentlich mit Haarspray in Form gebracht, doch nach der Rettungsaktion schien keine Ordnung mehr auf seinem Kopf zu herrschen.)

"Schaffst du es noch bis zum Schloss oder bist du kurz vor'm Verrecken?" fragte Malfoy sarkastisch. Er stand auf und reichte Harry die Hand. Dieser ergriff sie und ließ sich auf die Beine ziehen. Der Schwung war jedoch so stark, dass Harry gegen den anderen stolperte und ihre Körper dicht aneinander standen. Sie sahen sich in die Augen und hielten den Atem an. Die Jungen wussten nicht, wie lange sie so standen, aber es muss schon ziemlich bescheuert ausgesehen haben. Wieder regte sich etwas in Harry. Er spürte erneut die Wärme in sich aufsteigen. Es war vergebens, Harry konnte sich der Empfindungen nicht widersetzten: Er fühlte sich zu Draco hingezogen. Ohne eine weitere Überlegung steuerte sein Kopf direkt auf den seines Gegenübers zu. Der andere wich keinen Zentimeter zurück und war auch nicht über Harrys Reaktion bestürzt. Sogar Malfoy schien dieses Gefühl zu haben, denn auch er näherte sich ihm. Ihre Nasenspitzen berührten sich fast und sie schlossen die Augen. Für den Bruchteil einer Sekunde waren die beiden Jungen im Begriff sich zu küssen, doch Draco beendete diese Vorstellung, denn seine Faust verlor die Kontrolle und versetzte Harry einen harten Schlag in

die Magengegend. Ruckartig rissen sie ihre Lider wieder auf und stierten sich an. Unerwartet schnell kehrte
 

Malfoy ihm den Rücken zu und stürmte davon. Harry stand wie bestellt und nicht abgeholt im Schatten eines Baumes. Er verdrehte die Augen und konzentrierte sich auf das Geschehene. Wie bei einem Diaprojektor wechselten die Bilder und zwischendurch wurde es schwarz. Ein Gedanke quälte ihn: Wäre Malfoy nicht eingeschritten, hätten sie sich dann geküsst? Er spürte zwar schon eine ganze Weile, dass etwas mit ihm und seinem Rivalen nicht stimmte, aber-

"Was ist denn mit dir passiert?" Hermine war aufgesprungen und lief zum Portraitloch, vor dem Harry gerade erschienen war. Ron stand hinter ihr und schaute ungläubig auf die feuchten Klamotten seines Freundes.

"Ich bin in den See gekippt." erklärte Harry.

"Wie kann man denn-?" Hermine schien die Vorstellung fremd zu sein.

"Man kann!" sagte er trocken und verschwand im Jungenschlafsaal. Er streifte den pitschnassen Umhang von seinen Schultern und zog seinen Schlafanzug an.
 

Es war bereits Ende Oktober, also bald Beginn der Quidditch-Saison. Das erste Spiel war für den ersten Samstag im folgenden Monat angesetzt und dieser rückte immer näher. Harry zählte förmlich die Tage, denn was ihm an seinem Zauberer-Dasein wirklich gefiel, war Quidditch. Das Training war wirklich sehr hart, aber den Erfolg werden sie bald ernten. Das jedenfalls sagte er immer zu seiner Mannschaft. Seit Wood die Schule abgeschlossen hatte, veränderte sich die Team-Aufstellung: Finnigan wurde als neuer Hüter eingesetzt und Harry war jetzt Kapitän der Gryffindors. Auch in den anderen drei Hausmannschaften hatte es Veränderungen gegeben. Malfoy war als Sucher auch Anführer der Slytherins geworden und durch den tragischen Tod Cedrics aus Hufflepuff wurde eine neue Sucherin eingestellt: Hannah Abbot. Die vierte Truppe aus Hogwarts, Ravenclaw, rüstete sich im letzten Jahr mit zwei neuen Jägern und einem Treiber aus. Gegen diese Besetzung werden die Gryffindors ihr erstes Spiel bestreiten. Doch zuerst rückte ein anderes Großereignis in den Vordergrund: Halloween. Damit zusammen hing die Vorführung der Drachen.

Am Morgen des einunddreißigsten Oktober wachte Harry schon sehr zeitig auf. Dieser Tag (Halloween) lief schulisch gesehen immer ruhiger ab, denn abends begannen die Festlichkeiten in der Großen Halle. Die meisten Schüler konnten es nicht erwarten, endlich über die Überraschung aufgeklärt zu werden. Denn außer Harry, Ron, Hermine und Malfoy wusste keiner von der Drachengeschichte. Der Schultag verlief ansonsten bedeutungslos, nur dass Hagrid nach den Weihnachtsferien mit einer Überraschung auf sie wartet. Natürlich blieb diese Ankündigung nicht ohne eine abfällige Bemerkung von Malfoy und seinen Anhängern Crabbe und Goyle, die sich köstlich darüber amüsierten.

"Schon wieder so ein mordlustiger Hippogreif oder müssen wir es diesmal sogar mit einem Yeti oder einem Werwolf aufnehmen?"

"Du, Draco, seit wann ist denn Lupin wieder an der Schule?" Pansy erntete für diese Frage all seitlichen Beifall und Gekicher. Malfoy war etwas enttäuscht, da sein Kommentar unter dem einer Slytherin-Kollegin unterging. Belustigt machte sich die Klasse auf den Weg zurück ins Schloss; die Gryffindors folgten ihnen wenige Minuten später.

Als die Schüler am Abend in die Halle stürmten, drückte ihnen die Vorfreude auf das Kommende so gar nicht auf den Magen. Die Hauselfen der Schule hatten wie immer hervorragende Arbeit geleistet. Die Teller füllten sich sofort, als jeder Schüler auf einem Stuhl saß.

Sogleich, als der letzte den Teller leergeputzt hatte, erhob sich Dumbledore und brachte die Schülerschar mit einer Handbewegung zum Schweigen. Sofort erstarb jegliches Gemurmel

"So, liebe Schüler. Ihr seid natürlich gespannt, was ich damit meinte, als ich von einer Überraschung sprach. Ich denke, dass ich gar nicht viel sage, sondern es Euch einfach zeige. Ich bitte Euch, zum Stadion zu gehen und dort werden Euch dann Hagrid und Mr Bill Weasley in Empfang nehmen." Als Dumbledore die Stimme senkte, erfüllte das Schurren von Stühlen und unruhiges Getuschel die Große Halle. Die Menschenmassen drängten sich zum Eingangsportal und ergossen sich über das feuchte Schlossgelände hinüber zum Quidditch-Stadion.
 

Es dauerte eine ganze Weile, bis jeder einen Sitzplatz gefunden hatte. Auf den Stühlen lagen Decken, mit denen sie sich warm einpacken konnten. Es sah nicht danach aus, als würden jetzt jeden Moment etwa sieben Drachen hereinspazieren und Kunststückchen vorführen. Bill Weasley, Hagrid und Dumbledore standen inmitten des Feldes und unterhielten sich angestrengt. Dann zielte der Schulleiter mit seinem Zauberstab auf seine Kehle und sagte: "Sonorus!" Er hob die Stimme und seine Stimme hallte bis in jeden Spalt der Tribünen wider. Das erinnerte Bagman an Mr Bagman, der letztes Jahr bei der Quidditch-Weltmeisterschaft genau das Gleiche tat und über die Wolke aus Lärm sprach.

"liebe Schüler, nun ist es an der Zeit, dass ihr erfahrt, was Euch heute Abend noch erwartet. Mr Bill Weasley (Ron drehte sich zu allen Seiten um und verriet: "Das ist mein Bruder!") ist extra zu uns nach Hogwarts zurückgekehrt und hat uns etwas mitgebracht. Darf ich bitten, Hagrid?" Dumbledore richtete den Zauberstab erneut auf seinen Hals und sagte: "Quietus!" Hagrid verließ auf Geheiß seines Vorgesetzten das Stadion. Einige Augenblicke später kehrte er mit zehn anderen Männern wieder zurück, die vier Drachen in Schach haltend auf das Spielfeld spazierten. Die Schüler wichen erschrocken zurück, nur Harry blieb sitzen und bewunderte sein zupflegendes Opalauge. Des Weiteren erkannte er den Ungarischen Hornschwanz, den Gemeinen Walisischen Grünling und den Chinesischen Feuerball. Fröhlich und richtig entspannt beobachtete er diese gigantischen Tiere und wartete ab, was jetzt wohl auf sie zukam. Als sich die Zuschauer allmählich beruhigten, sprach jetzt Bill Weasley zu der Menge: "Ich finde, dass Halloween die beste Zeit ist, um Euch diese Drachen zu zeigen. Zwei Eurer Klassenkameraden mussten sich bereits letztes Jahr mit zwei von diesen wunderschönen Geschöpfen herumplagen. Doch jetzt sind sie hier, damit ich Euch zeige, dass diese Art von Tier auch sehr nützliche Dinge vollbringen kann. Wie mir Euer Schulleiter verraten hat, werdet ihr im zweiten Halbjahr einen neuen Lehrer bekommen, der auch ein absoluter Drachenexperte ist. Trotzdem will ich noch nicht zu viel ausplaudern. Ihr werdet schon rechtzeitig von Professor Dumbledore aufgeklärt, was Euch erwartet." Bill zeigte mit dem Zauberstab an seine Kehle und beendete den Zauber mit der verstärkten Stimme.
 

Es war eine recht interessante und witzige Vorstellung, besonders der Teil, wo der Hornschwanz seine Algen mit den langen Haaren eines Freundes von Bill verwechselte. Selbst Dumbledore schmunzelte bei dieser Aktion. Alle Schüler, bis auf einige Ausnahmen, hatten Spaß an dieser Geschichte. Die Slytherins fanden natürlich immer irgendeine Sache, über die sie sich lustig machen konnten. Professor McGonagall schenkte Malfoy und seiner Truppe oftmals sehr böse und bestrafende Blicke. Die Drachen begeisterte die Menge mit einigen Rundflügen, währenddessen Charly erklärte, was die Tiere am Liebsten verspeisten, wo sie lebten und andere Randinformationen. Harry erinnerte sich noch gut an den Vortag, den er mitanhören musste. Damals sprach Bill mindestens zehn Minuten über das Opalauge. Doch diesmal waren die Ausdeutungen viel spannender und interessanter gestaltet. Die Zeit verging wie im Fluge und ehe man sich versah war es schon nach Mitternacht. Kurz bevor sie sich auf den Weg in ihre Gemeinschaftsräume machten bat Dumbledore die Schüler, Hagrid noch für einige Minuten ihr Gehör zu schenken: "Also, ich will Euch ja nicht so lange auf die Folter spann', aber ich sagte dem fünften Jahrgang, dass sich nach den Ferien etwas zu erwarten ham. Dies hat mit diesen netten Tierchen hier zu tun. In der nächsten Stunde werde ich Euch in Gruppen aufteilen und jede Gruppe wird lernen, mit einen von diesen (er deutete auf die Drachen) auszukommen. Dabei wird mir wie gesagt ein weiterer Lehrer helfen, aber das is' noch 'n Geheimnis. Gute Nacht!" Bill geleitete die Klassen aus dem Stadion-
 

"Ein geiles Halloween-Fest! Ich bin echt mal gespannt, welcher Lehrer Hagrid unterstützen wird? Vielleicht einer, den wir schon mal hatten?" Ron war ganz außer sich.

"Da gibt's ja nicht viele Möglichkeiten: Hoffentlich ist es Lupin." Harrys Lieblingslehrer der vier Jahre seiner Schulzeit in Hogwarts war Professor Lupin. Er unterrichtete im dritten Jahr Verteidigung gegen die dunklen Künste und außerdem war er einer der besten Freunde seine Vaters. Nach einer kleinen Auswertung des heutigen Tages mit Fred, George, Hermine, Ginny und Ron ging Harry mit einem zufriedenen Grinsen ins Bett.
 

Er war so erschöpft, dass er sofort einschlief. Seine Träume umschweiften wieder einen Punkt: Er war Kapitän der Nationalmannschaft von Großbritannien. Harry sah sich als SIEGER!

Midnight-Trip

~~ooOOoo~~ Quidditch ~~ooOOoo~~
 

Harrys Nervosität hatte in den letzten Jahren, in denen er jetzt schon Quidditch spielte, erheblich nachgelassen. Unter tosendem Applaus marschierten die Gryffindors auf das Spielfeld, wo die ganz in Blau gekleideten Ravenclaws schon auf sie warteten. Harry und Davis reichten sich die Hände und auf Madame Hoochs Pfiff bestiegen sie die Besen.

"Eins-zwei-drei-" ein gellender Ton durchflutete das Stadion und die Menge tobte, als die vier Bälle (ein Quaffel, zwei Klatscher und der Goldene Schnatz) in den Himmel flogen. Der schimmerns-geflügelte Fleck verschwand sofort und nun war es Aufgabe des Suchers, diese Kugel ausfindig zu machen, denn dann ist das Spielende und das Team bekommt zusätzlich hundertfünfzig Punkte.

"Der Feuerblitz von Harry Potter saust durch die Lüfte und hält Ausschau nach dem Schnatz. Eine Sensation sind die neuen Besen für den Rest des Gryffindor-Teams. Jeder Spieler fliegt einen Nimbus Zweitausend. Natürlich bleibt der Feuerblitz unübertrefflich. Da können die Sauberwischs der Ravenclaws nicht mithalten. Habe ich schon erwähnt, dass der Feuerblitz automatische Bremsen"

"Jordan! Wären sie Bitte so freundlich, das Spiel zu kommentieren?" unterbrach ihn Professor McGonagalls Stimme.

"Da haben Sie vollkommen Recht, Professer- ich wollte nur ein wenig Hintergrundwissen vermitteln- übrigens könnten sich die Schüler bestimmt noch an die Glanzleistung des Feuerblitzes im Trimagischen Tunier erinnern. Er half Harry Potter, die erste Aufgabe zu bestehen und bei der Weltmeisterschaft flogen die Nationalspieler allesamt auf dem Feuerblitz. Deshalb ist-"

"Mr Jordan! Dürfte ich um einen Spielkommentar bitten? Wenn ich noch mehr Werbung von Ihnen höre, werde ich das Spiel selbst kommentieren." Professor McGonagall war aufgesprungen und baute sich vor Lee auf.

"Schon gut, schon gut, Professor. Gryffindor im Ballbesitz, Angelina Johnson ist auf dem direkten Weg zum Tor."
 

Ravenclaw lag in Führung mit neunzig zu sechzig und Harry hatte den Schatz noch nicht einmal aufblitzen sehen. Gerade, als er noch weiter nach oben aufstieg, brach in der Ravenclaw-Kurve ein lautes Johlen und Applaudieren aus.

"Lisa Turpin, Jägerin aus Ravenclaw, brachte ihrer Mannschaft das zehnte Tor und das heißt, dass Gryffindor vierzig Punkte im Rückstand liegt. Na los, Harry. Zeig, was dein Besen drauf hat-"

"Jordan, wenn sie nicht unparteiisch-"

"Ja, ja, Professor. Autsch! Katie Bell wurde unglücklich von einem Klatscher getroffen. Hey, Weasleys, macht euren Job!"

Alicia Spinnet wich Klatschern aus, die die Treiber Boot und Brocklehurst auf sie hetzten. Sie war dem gegnerischen Tor sehr nah und da- da sah er ihn: Der Goldene Schnatz flitzte um den mittleren Torpfosten herum. Harry ging in den Sturzflug; Cho entging das nicht und hing sich an seine Fersen.

"Oh, ein Sturzflug von Harry Potter. Das ist seine Spezialität. Da erinnere ich an die Weltmeisterschaft-"

"Mr Lee Jordan! Wenn Sie gerade von der Weltmeisterschaft reden. Sie könnten sich an dem Moderator Ludo Bagman ein Beispiel nehmen. Er faselte nichts von irgendwelchen Randinformationen.

Bleiben Sie bei den Spielzügen der Mannschaften."

Der geflügelte Ball umschwirrte immer noch den Torpfosten. Harry kam nur langsam voran, da sich ihm einige Hindernisse in den Weg stellten, wie zum Beispiel ein Klatscher oder ein Mitspieler, der unbeabsichtigt in seine Flugbahn trudelte. Cho verfolgte Harry unablässig, doch konnte sie seinen Vorsprung nicht wirklich aufholen. Harry war so kurz vor dem Tor. Er wich geschickt dem Hüter und einem Quaffel aus, der für den Jäger Stuart Ackerly bestimmt war. Sehr wagemutig stellte er sich auf den Besen und streckte die Hand nach dem Goldenen Fleck aus. Er lehnte sich nach vorn und bevor er kopfüber vom Besen kippte, griff er den Schnatz. Am Boden liegend, hielt Harry die Hand in die Lüfte. Der bekannte Pfiff von Madame Hooch erklang und eine große Schülerschar ergoss sich über das Spielfeld, darunter natürlich auch seine Mitstreiter aus dem Quidditch-Team, die ihn zu guter Letzt auf den Schultern zum Schloss hoch trugen.
 

~~ooOOoo~~ Quidditch Ende ~~ooOOoo~~
 


 

Trotz der häufigen Ermahnungen von Hermine, die seit diesem Jahr endlich Vertrauensschülerin geworden war, und Professor McGonagall, der Hauslehrerin von Gryffindor, feierten Harry, seine Quidditch-Mannschaft und der Rest des Hauses ausgelassen bis in die Morgenstunden. Das zweite Spiel der Gryffindors wird kurz vor den Weihnachtsferien gegen die Hufflepuffs ausgetragen.

"Vor denen haben wir nichts mehr zu befürchten. Ihren besten Spieler haben sie letztes Jahr leider verloren und außerdem haben sie eine völlig neue Spieler-Aufstellung. Wer weiß, ob sie damit zurecht kommen? Und ihre Besen...!" erörterte Lee Jordan, der immer noch sauer war, dass Professor McGonagall ihn das Spiel nicht so kommentieren ließ, wie er es für richtig hielt.
 

~~ooOOoo~~ Duellierclub ~~ooOOoo~~
 

Nach diesem ereignisreichen Wochenende war es für alle wieder Zeit, an ihre Hausaufgaben zu denken. Harry und Ron versuchten, sich die kompliziertesten Zubereitungen von Zaubertränken einzuprägen, um die nächste Stunde mit Professor Snape zu überstehen. Als sie am Montag auf dem Weg in die Große Halle waren, versperrte eine gigantische Schülertraube den Eingang. Sie standen vor der Wand neben der Tür zum Saal und starrten an ein Brett, wo ein Plakat angeheftet war. Harry drängelte sich durch die Masse und reckte den Hals, um lesen zu können: "Liebe Schüler, in Kürze findet wieder der altbekannte Duellierclub statt. Ich rufe jeden auf, dieser Veranstaltung bei zu treten, denn es ist sehr hilfreich, zu wissen, wie man sich in einem Kampf verhalten muss. Die erste Stunde ist am 17. November um 19.00 Uhr in der Großen Halle!

Albus Dumbledore."

Verwirrendes Getuschel machte sich unter den Schülern breit. Allmählich verschwanden die Meisten im nebenliegenden Saal und jetzt konnten auch Ron und Hermine das Geschriebene lesen.

"Das ist ja Klasse. Ich habe mich sowie so gewundert, warum sie den Duellierclub in der dritten

und vierten Klasse nicht wiedereröffnet haben." Hermine war ganz außer sich und trat vergnügt in die Große Halle.

"Hast du etwa vergessen, was damals mit diesem Lockhart los war? Der hatte 'ne Macke." Ron war nicht von der Vorstellung begeistert: "Und du kannst dich bestimmt noch an die Geschichte mit Harry erinnern, als Malfoy die Schlange-"

" -heraufbeschworen hat. Ja, ja, meine Güte, stellt euch nicht so an. Das ist fast drei Jahre her. Jetzt wirst du es doch mit ihm aufnehmen können, oder, Harry?" Hermine schien egal zu sein, dass Ron nicht sehr angetan vom Duellierclub war.

"Natürlich. Schließlich habe ich eine Revange verdient und diesmal zeige ich es ihm!" Harry ließ sich auf einen Stuhl fallen und schnappte nach toast und einem Glas Saft. "Der kann sich warm anziehen!" er brodelte vor Wut und sie vergaßen fast bei der ganzen Aufregung zum Unterricht Verteidigung gegen die Dunklen Künste zu gehen. Seit ihrem fünften Schuljahr lehrte Mr Ludo Bagman dieses Fach. Harry kannte ihn bereits mehr oder
 

weniger gut von der Quidditch-Weltmeisterschaft und vom Trimagischen Tunier im letzten Jahr. Natürlich übertraf er den besten Lehrer (Professor Lupin - drittes Schuljahr) bei weitem nicht, aber er war besser zu ertragen als Lockhart oder Moody. Harry hatte sich in den Sommerferien schon ausgemalt, wie es wohl wäre, wenn Professor Snape das Fach unterrichten würde. Eine schreckliche Vorstellung! Neville würde sicher Alpträume bekommen, würde Harry ihm das erzählen. Trotzdem, Professor Bagman machte es nicht einfacher. Die Schüler hatten sich doch tatsächlich eingeredet, er sein ein herzlicher Lehrer, der alles durchgehen lässt, die einfachsten Arbeiten schreibt und bei der Punktverteilung besonders großzügig ist, doch sie wurden vom Gegenteil überzeugt. Gegen alle Erwartungen halste er der Klasse einen Haufen Hausaufgaben zur zweiten stunde auf und auch sonst nahm er sich nicht viel von Professor Snape. Bagman schaute zwar nie so verdrießlich drein, sondern strahlte den Schülern immer fröhlich entgegen, aber er war ziemlich streng und forderte viel. Genau wie Professor Lupin brachte auch er praktische Übungen in den Unterricht ein. Doch gab es noch eine weitere Veränderung: seit diesem Jahr zählte Verteidigung gegen die dunklen Künste zu den Fächern, wo Gryffindor zusammen mit den Slytherins unterrichtet wurde; zur Freude aller Beteiligten! Allerdings verliefen diese Stunden relativ ruhig im Vergleich zu Zaubertränke oder Pflege magischer Geschöpfe.

Harry und seine Mitschüler schlenderten missmutig zum Klassenraum. Es war nie eine vergnügliche Vorstellung, mit einer anderen Klasse ein Fach gemeinsam zu haben und schon gar nicht mit den Slytherins. Professor Bagman kam fast jeden Tag zu spät zu Unterrichtsbeginn, aber er hatte trotzdem immer alles unter Kontrolle, das sagte er zumindest. Selbst die Slytherins, und vor allem Malfoy, wagten es nicht, irgendeine abfällige Bemerkung zu machen.

"Wie Ihr sicher schon alle wisst, findet in Kürze ein Duellierclub statt und ich bitte Euch, mir zu sagen, wen ich aus dieser Klassenzusammensetzung einschreiben kann. Wer hat Interesse?" Bagman kramte aus seiner Tasche einen kleinen Notizblock und Feder und Tinte heraus. Sofort schnellten einige Hände in die Höhe: "Oh, exzellent. Ja, warten Sie. Also Miss Granger, Mr Weasley, Mr Potter. Sehr gut. Geben Sie sich einen Ruck. Na also. Mr Finnigan, Mr Thomas und was ist mit Ihnen, Longbottom?"

Neville sah auf und seine Wangen färbten sich rosa. Er erinnerte sich wahrscheinlich an sein Duell in der zweiten Klasse. Hermine versetzte ihm einen Stoß in die Rippen und er jappste ein "Jaah." hervor.

"Wunderbar. Was ist mit den Slytherins? Sein Sie nicht so schüchtern. Schon besser. Miss Parkinson, Mr Malfoy-

Nicht mehr? Nun gut. Es wird sicher nicht nur eine Stunde geben. Vielleicht überlegen sie es sich ja noch einmal. Na schön. Machen wir weiter im Programm. Letzte Stunde waren wir stehen geblieben bei-" Professor Bagman wurde von lästigem Getuschel unterbrochen. Er blieb jedoch entspannt. Pansy unterhielt sich angeregt mit Malfoy. Eigentlich sprach nur sie, da Malfoy desinteressiert aus dem Fenster starrte. Als Pansy bemerkte, dass sie störte, stellt sie das Reden ein und erntete vom Lehrer zehn Punkte Abzug.
 

Harry war sehr gespannt auf den Duellierclub und konnte das Aufeinandertreffen von ihm und Malfoy kaum erwarten. Der Unterricht bei Professor Bagman war ansonsten wirklich sehr interessant, da er oft praktische Aufgaben in die Stunden einflocht. Vor kurzem behandelten sie Vampire und als sie am Diensttag in den Klassenraum traten, wartete ihr Lehrer mit einem "lebensechten" Vampir auf. Die Schüler waren natürlich begeistert und es erinnerte sie alle an Professor Lupin, der Irrwichte und andere Lebewesen mit in die Schule brachte.

Als die Stunde mit dem Leuten endete, marschierten die Schüler aus dem Raum, doch vor Professor Bagman bildete sich eine Schlange von Fragen stellenden Fünftklässlern. Harry, Ron und Hermine schlossen sich jedoch der Masse an, die auf direktem Weg in die Große Halle war. Der Tag des Duellierclubs rückte immer näher und man hörte die Klassen aufgeregt darüber diskutieren. Harry interessierte sich am Meisten für Malfoys Meinung und betete, dass er seine Ansicht nicht ändert und beim Beitritt zum Duellieren blieb. Dennoch stieg in ihm eine eigenartiges Gefühl von Angst auf. Was würde passieren, wenn Harry das Duell verlor oder Malfoy ihm mit einem fiesen Trick entgegentritt, um seinen Rivalen zu demütigen. Harry musste sich wappnen: am allerbesten schien da eine Lese- und Nachhilfestunde mit Hermine. Durch ihre zahlreichen Lektüren ist sie in nützlichen
 

Flüchen sehr bewandert. Er fragte seine Kameradin sofort und sie willigte in die Bitte ein.

"Es kann wirklich nicht schaden, sich auf so etwas vorzubereiten. Ich bin wirklich stolz auf dich, Harry. Wenn Ron auch so viel Ehrgeiz hätte..."

"Ich will mich auch vorbereiten. Ein kleines Training tut bestimmt gut."

"Ich bin beeindruckt, Ron. Am Besten fangen wir gleich heute Abend an. Ich suche aus meinen Büchern einige brauchbare Zaubersprüche heraus und dann probieren wir sie aus." Entschlossen stopfte sie das letzte Stück Brötchen in den Mund und rannte hastig aus der Halle zum Gryffindor-Turm.
 

"Herzlich Willkommen, liebe Schüler, zu unseren allseits erwarteten Duellierclubs. Professor Snapes und ich freuen uns schon sehr und sind gespannt auf Euer erlerntes Können. Am Besten ist es wohl, wenn wir euch in Paaren zusammenstellen und ihr mal einige Zaubersprüche und leichte Flüche ausprobiert. Sind Sie damit einverstanden, Professor?"

Professor Snape nickte mürrisch und folgte Bagman durch die Schülerreihen. Hier und da rückte Bagman zwei Schüler zusammen. Als er zu Harry, Ron und Hermine kam, mischte sich Snape unheilverkündend ein. Er stellte sich zwischen sie und schubste Ron sogleich zu Crabbe, der schon in der Nähe wartete. Hermine schickte er gleichzeitig zu Pansy und jetzt war von den Gryffindors nur noch Harry übrig. Als ob er es in der Kristallkugel von Professor Trelawney gesehen hätte, wusste er, dass Snape ihn wieder zu Malfoy stellen würde. Im nächsten Moment spürte er schon die Hand des Lehrers auf seinem Rücken, die ihn gegen seinen Willen in Richtung des Slytherins drückte.

"Malfoy, komm her. Du duellierst mit Potter." Snapes Stimme klang durch den Saal. Die Schülermassen teilten sich und aus ihrer Mitte kam Malfoy auf sie zu stolziert. Nur eines fehlte: das höhnische Grinsen. Anscheinend bedeutete es für ihn keinen Spaß mehr, Harry verlieren zu sehen. Ohne, dass er weiter darüber nachdenken konnte, begannen die anderen Schüler um sie herum, heftig mit ihren Flüchen aufeinander einzuschlagen. Zwischen Harry und Draco passierte allerdings nichts. "Na was ist, Potter? Schlottern dir die Knie oder warum fangt ihr nicht an?" Snape schlich durch den Raum und machte bei jedem Paar, bei dem er stehen blieb eine abfällige Bemerkung und zog Punkte ab. Professor Bagman jedoch wuselte fröhlich durch die Reihen und verschenkte großzügig Punkte an die Häuser. Das Malfoy und Harry als einzige noch nicht angefangen hatten zu kämpfen störte ihn kein bisschen.

"Lass es uns hinter uns bringen!" Malfoy durchbrach die Stille der beiden. Er positionierte sich kampfbereit und richtete den Zauberstab auf sein Gegenüber. Snape schien vor Erwartung fast zu platzen und schaute stolz auf seinen Schüler. Harry machte sich bereit und zeigte mit dem Zauberstab auf seinen Rivalen. Er überlegte sich schnell, womit er Malfoy am Besten angreifen sollte. Sicher hatte dieser sich von Snape Tipps geholt. Harry entschied sich erst einmal für einen harmlosen Entwaffnungszauber. Als ob auf einmal ein Startschuss gegeben wurde, sprachen die beiden zur gleichen Zeit ihre Flüche aus. Zuerst riss es Malfoy den Zauberstab aus der Hand und Harry zog es von den Beinen. Schnell wieder aufrappelnd flogen die nächsten Flüche auf die Kontrahenten zu und so ging es einige Male. Snape wippte zufrieden hin und her und machte fast einen kleinen Luftsprung, als Harry still auf dem Boden liegen blieb: Malfoy hatte ihn versteinert. "Nun ist aber gut. Wir wollen es nicht übertreiben Mr. Malfoy. Severus, sie hätten da schon längst eingreifen müssen." Professor Bagman kam aufgebracht auf die Kämpfenden zugeschritten. Als er vor Harry stand sagte er mit dem Zauberstab auf ihn gerichtet: "Finite Incantatem!" Harrys körperlicher Zustand normalisierte sich wieder und ließ sich von Bagman aufhelfen. Er wollte sogleich einen Gegenangriff starten und einen Rachefluch auf Draco hetzen, aber der Lehrer hielt ihn rechtzeitig zurück. "Ich denke, wir belassen es dabei. Es kann schnell passieren, dass sich jemand verletzt." Mit diesen Worten verschwand er wieder hinter den Schülern. "Das war noch nicht alles. So einfach kriegst du mich nicht fertig." Harr brodelte und seine Augen blitzten. Malfoy hingegen blieb gelassen und winkte gleichgültig ab. Snape war inzwischen verschwunden. "Morgen nach dem Unterricht am Waldrand setzen wir das Duell fort, ist das klar? Ich habe mich schon einmal von dir besiegen lassen. Jetzt ist Schluss!" "Nun tu mal nicht so, als könntest du mich diesmal platt machen. Aber na gut. Ich bin
 

morgen da." Malfoy drehte sich auf dem Absatz um und verschwand wieder zu den Slytherins.
 

Als Harry am Abend ins Bett stieg spürte er den aufsteigenden Schmerz in seinen Knochen. Durch den häufigen Aufprall auf den harten Marmorboden bildeten sich allmählich blaue Flecke auf Ellenbogen, Knien und Oberschenkel. Als er unter der Decke lag, ließ er den Abend noch einmal Revue passieren: Harry stand in der großen Halle und wurde von Snape durch die Gegend geschoben direkt auf Draco zu. Das Duell begann und das Ende war voraus zu sehen. Draco, durch Snape im Rücken gestärkt, polterte sofort mit einer Kombination Entwaffnungs- und Versteinerungszauber. Diesem Schlag konnte Harry nicht standhalten und als ihn Professor Bagman auch noch zurückhielt, drohte Harry zu explodieren. Somit brachte er seinen Rivalen ein Treffen zu vereinbaren und den Kampf fortzusetzen. Das wird morgen Abend sein und er musste sich noch eine Kampfstrategie ausdenken. Am besten mit Hermine. In seinen Träumen malte er sich schon den Triumph über Malfoy aus. Am nächsten Morgen stand Harry schon sehr zeitig auf und saß wenige Minuten später schon in der Bibliothek und suchte nach weiteren Zaubersprüchen, mit denen er Draco verfluchen konnte. Einige Augenblicke stieß auch Hermine hinzu.

"Danke für den Zettel, aber was willst du von mir in der Bibliothek?" Sie schien ganz außer Atem und ließ erschöpft auf einen Stuhl fallen. "Ich hab' s dir noch nicht erzählt, aber Professor Bagman hat gestern den Kampf zwischen Malfoy und mir unterbrochen und nachher habe ich ihm den Vorschlag gemacht, dass wir unser Duell heute Abend fortsetzen. Dazu brauche ich deine Hilfe. Ich brauche unbedingt noch nützliche Zaubersprüche." "Du willst heute Abend gegen Malfoy antreten? Glaubst du, dass du ihn besiegen kannst? Er hat viele fiese Sprüche drauf." "Traust du mir einen Sieg gegen ihn etwa nicht zu?" Harry starrte mit offenem Mund seiner Gegenüber an und haute mit seiner Faust ungläubig auf den Tisch. "Das nicht. Ich habe Angst, dass dir etwas passiert. Schließlich ist kein Lehrer dabei." "Du musst dir keine Sorgen machen! Hilfst du mir nun?" hakte Harry noch einmal nach. "Ja, ja, ist gut!" Hermine stand auf und wanderte durch die Gänge der Bibliothek. Hier und da schnappte sie nach einem Buch im Regal und brachte es zu Harry. Eifrig blätterte er jedes durch und schrieb sich einige Notizen auf einen Pergamentzettel. Das Blatt füllte sich rasch, da er so viele gute Zaubersprüche fand. Am Ende klopfte Hermine ihm stolz auf die Schulter. Zufrieden brachen sie zum Gryffindor-Turm auf. Ron saß verärgert in einem Sessel und spielte Schach; allein. Als die beiden Freunde durch das Portraitloch stiegen, schaute er auf und dabei funkelten seine Augen grimmig. Wo seid ihr gewesen?" "Tut mir Leid, Ron. Hermine und ich waren in der Bibliothek, um nach Zaubersprüchen zu suchen." Beschwichtigte ihn Harry. "Da waren wir doch vor ein paar Tagen erst." widersprach Ron.

"Schon richtig, aber Harry will den nicht beendeten Kampf mit Malfoy heute Abend fortsetzen und da reichen die Flüche von vorgestern nicht." mischte sich Hermine ein. "Sei nicht beleidigt, Ron. Ich dachte, es würde dich sowie so nicht interessieren, in der Bibliothek zu hocken und Bücher zu durchforsten." "Ist schon OK! Spielst du mit mir Schach?"

"Na klar! Aber nach dem Mittagessen muss ich üben."
 

~~ooOOoo~~ Draco ~~ooOOoo~~
 

Der lässt sich aber Zeit. Zu seinem eigenen Treffen zu spät kommen. Das sind mir die Richtigen. Vielleicht hat er Schiss? So allmählich wird mir kalt. Wo bleibt der nur? Ich glaube, ich setzt' mich erst einmal. Wieso gebe ich mir das eigentlich? Ich lasse mich auf eine 'Verabredung' mit Potter ein und dazu noch abends im Verbotenen Wald. Besser geht's ja nicht. Was hat der Trottel vor? Ich hoffe nichts Unanständiges. Wenn der nicht in jedem Moment hier auftaucht- Ah, wenn man vom Teufel spricht. Da kommt er ja!

"Wo warst du? Ich warte schon eine halbe Ewigkeit." motzte ich gleich wütend und ungeduldig.

"Bleib cool. Es ist nicht einfach, unauffällig aus einem vollbesetzten Gemeinschaftsraum zu entfliehen und an den Lehrern vorbei zu kommen."

"Flenn' nicht! Ich habe es schließlich auch geschafft. Was hast du jetzt vor? Willst du mich in den Wald schleifen und dann abhauen?"

"Ich habe doch gesagt, dass wir unser Duell fortsetzten. Nicht mehr und nicht weniger!" polterte Harry und wies mir den Vortritt in den Wald. Ich wusste zwar nicht, wohin ich ging, aber ich hielt verzweifelt Ausschau nach einer Lichtung.

"Was macht dich so sicher, dass du gegen mich gewinnen könntest?"

"Was?" ich drehte mich um, um seine Frage akustisch verstehen zu können und genau in diesem Moment stolperte es und fiel mir direkt in die Arme. Dieser Last konnte ich nicht Stand halten und wir stürzten zu Boden. Es war ein harter Aufprall und natürlich lagen gerade da größere Steine, wo wir hinfielen. Mein Rücken wird bestimmt noch Tage danach schmerzen. Jetzt erst nahm ich das leise rasselnde Atmen von Potter wahr, der immer noch auf mir lag. Eigentlich, wenn ich alle meine Gedanken beisammen gehabt hätte, sollte ich ihn von mir stoßen, aber etwas hinderte mich daran. Ohne Vorwarnung hob er den Kopf und ich sah in sein schmerzverzerrtes Gesicht. Er stützte sich auf seine Hände und der Abstand zwischen uns vergrößerte sich. Gott sei Dank! Seine grünen Augen starrten mich unverwandt an und das nervte tierisch.

"Geh' von mir runter. Mit deinem Gewicht zerquetscht du mich ja." maulte ich gleich.

"Red' keinen Scheiß. Ich habe ja nun wirklich kein Übergewicht." Ich merkte, wie er versuchte, sich aufzurichten, aber es klappte anscheinend nicht. "Mein Fuß tut weh. Ich kann mein Bein nicht bewegen."

"Mann, Junge, geh' von mir runter, sonst kannst du was erleben!" ich setzte mich auf und ehe er sich versah stand ich auf den Beinen und er lag immer noch zusammengekauert am Boden. Langsam begann er sich aufzurichten, schaffte es aber nicht, aufzustehen. "Versuche es doch gar nicht erst. Schaffst du es noch bis zum Schloss, oder... äh, Moment mal, in welcher Richtung liegt das Schloss eigentlich?" Ich kratzte mich am Kopf und drehte mich verwirrt im Kreis. Als ich Potters irritiertes Gesicht sah, wurde mir fast übel. Die Aussicht mit Potter im Wald umher zu humpeln war nicht gerade mein Traum.

"Ich habe keine Ahnung. Oh nein, jetzt fängt es auch noch an zu schneien." Harry streckte seine Hand aus und ließ die Schneeflocken darauf fallen. Was treibt der Kerl da, der schafft noch nicht mal, einen Fuß vor den anderen zu setzten und jetzt sollen wir auch noch aus diesem Wald finden?

"Streng dein Hirn doch auch mal an und überleg, aus welcher Ecke wir gekommen sind?"

"Ich weiß es nicht. Steig doch mal auf den Baum dahinten und halte Ausschau."

Ist ja eine grandiose Idee; kann nur von Potter kommen. Aber vielleicht das Einzige, was man jetzt machen kann. "Man kann es ja auf einen Versuch ankommen lassen."

"Aber sei vorsichtig." Was will der denn. "Hör auf, mit dem Gesülze. Ist ja widerlich."

Ich ging einige Meter und dann stand dieser riesige Baum vor meiner Nase. Ich drehte mich noch einmal zu Potter um. Von diesem ängstlichen Gesicht wird mir gleich schlecht. So eine Memme. Mal sehen, wie ich da am Besten rauf komme.
 

~~ooOOoo~~ Draco Ende ~~ooOOoo~~
 

Draco suchte nach einem niedrigen Ast und versuchte sich mit dessen Hilfe sich hoch zu ziehen. Er schaffte es auf Anhieb. Gleich griff er nach dem nächsten Ast und konnte sich so immer höher hänkeln. Es brauchte keine lange Zeit, da hatte er schon den Baumwipfel erreicht und hielt Ausschau. Mit schützender Hand vor dem Gesicht, konnte Draco nicht viel erkennen, geschweige denn ein Schloss. Angestrengt drehte er sich so gut wie

möglich im Kreis, aber der Schneesturm hinderte ihn, noch weiter auf die Spitze des Baumes zu klettern.
 


 


 

~~ooOOoo~~ Harry ~~ooOOoo~~
 

Wenn mein Fuß doch nicht so schmerzen würde. Ich könnte ihm helfen. Was passiert, wenn Draco vom Baum fällt und sich was tut. Vielleicht sollte ich noch einmal versuchen, aufzustehen und ihm zu helfen. Oh, Scheiße, tut das weh. Ich schaffe es nicht. Er muss mich bestimmt für ein Weichei halten. Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Na los, Harry. Gib dir einen Ruck. Ich versuchte aufzustehen und meine Füße sollten mich in Richtung Draco führen, aber da spielten sie nicht mit. Schon nach wenigen Schritten brach ich wieder zusammen. Draco hatte Gott sein Dank nichts von dieser Aktion mitbekommen. Das Schneetreiben verschärfte sich und jetzt setzte auch noch ein fürchterlicher Sturm ein, der Dracos Aufstieg erschwerte. Anscheinend ist er oben angekommen. Ich kann ihn kaum sehen. Hoffentlich entdeckt er Hogwarts. Was? Er ist ja schon auf dem Abstieg. Wehe, er hat keine guten Nachrichten mitgebracht...

"Tja, ich konnte leider null sehen. Keine Chance. Ich habe nicht mal den nächsten Ast erkennen können. Ich weiß nicht, wo wir sind und wo wir hin müssen. Irgendwelche Fragen?"

"Tolle Nachrichten!"

"Ich bin nicht Schuld, dass wir hier festsitzen. Wollte ich ein Duell abends im Wald? Ich glaube nicht. Hast du in Zwischenzeit dein hübsches Köpfchen angestrengt und dir einen Ausweg aus dieser misslichen Lage überlegt?"

"Nein, tut mir Leid. Ich war damit beschäftigt, mir Sorgen um dich zu machen." Das war ich auch. Man hätte schließlich jeden Moment damit rechnen können, dass er vom Baum fallen würde. Was guckt der denn so komisch. Ist doch klar, dass mir das nicht am Arsch vorbei geht. Ich bin ja nun kein gefühlsloser Volltrottel.

"Was denkst du?" Was will der jetzt? Ich denke über ihn, wie schon lange.

"Ich überlege, was wir jetzt machen."

"Na ja, auf jeden Fall war ich schneller als du. Ich habe da nämlich eine Idee."

"Ach, willst du mich tragen?"

"Hast du sie noch alle beisammen? Ich trage dich doch nicht. Ich lasse dich tragen." Auf einmal schwenkte er seinen Zauberstab und sprach: Mobilcorpus! Ich schwebte in der Luft. Es war ein eigenartiges Gefühl, aber wenigstens tat mein Fuß nicht mehr so weh. Vielleicht lindert dieser Zauber auch die Schmerzen.

"So, also dann mal los." Draco hielt den Zauberstab an meine Rippen und er ging neben mir her. Ich weiß gar nicht, wie lange wir so gegangen sind, aber nach einer Weile fiel mir ein, wie anstrengend es ist, so einen Zauber aufrecht zu erhalten. Ich sah zu ihm herüber und sah sein angestrengtes Gesicht. Schweißperlen rannen von seiner Stirn und seine Hand, die den Zauberstab umklammerte, begann zu zittern. Ich wollte aber nicht, dass er wegen mir leidet. Ich musste das beenden: "Malfoy, lass mich runter. Ich versuche, allein zu gehen."

"Na sicher. Du konntest vorhin noch nicht einmal aufstehen." Seine Stimme klang angespannt. "Lass den scheiß und halte nach einer Lichtung Ausschau."

"Aber-"

"Nichts aber. Glaubst du, ich schaffe es nicht, dich per Zauberstab durch den Wald zu tragen?"

"Das nicht, aber ich sehe doch, wie du dich quälst."

"Nun reicht es aber. Halt die Klappe und sieh dich um." Ich hielt es für überflüssig, weiter auf ihn einzureden. Ich drehte mich so weit es ging zu allen Seiten und suchte nach einer Lichtung.

"Hey, ich glaube, da vorne ist was?" Ich zeigte mit dem Finger in die ferne und deutete Malfoy den Weg.

"Man, ich bin beeindruckt. Hast du Adleraugen oder was?"

"Das und eine Brille." Ich konnte erkennen, wie er leicht grinste. Das Schneetreiben hatte zwischenzeitlich nachgelassen, aber sobald wir uns der Baumlücke näherten, nahm der Sturm wieder zu und dieser wehte gewaltige Schneeflocken in unsere Gesichter. Ich habe kaum etwas gesehen, aber Draco ließ sich davon nicht beirren und hielt mich trotzdem in der Luft. Ich bin ihm einen wirklich großen Gefallen schuldig.
 

"Scheiße, wo sind wir denn hier gelandet?"

"Ich weiß es nicht. Vielleicht auf der anderen Seite des Waldes." Ich wusste auch nichts anderes. Hoffentlich macht der mich jetzt nicht kalt, weil ich uns hier her geführt habe.

"Könnte sein. Und was machen wir jetzt?" Wieso schreit er denn so. Ich kann da doch auch nichts mehr ändern. Was soll das denn jetzt? Draco senkte den Zauberstab und ich glitt zu Boden. Clever Draco. Es hat ja nur gerade geschneit und der Boden ist nass.

"Wie sollen wir hier wieder weg kommen?" Draco hielt den Arm schützend vor die Augen und drehte sich im Kreis. In einer Richtung war der Wald und gegenüber davon war ein Felsvorsprung. Dahinter ging es steil hundert Meter in die Tiefe.

"Wir könnten unsere Besen rufen und über die Bäume zum Schloss fliegen."

"Tolle Idee!" Draco trat vor Harry und drückte ihm die Handfläche an die Stirn, sodass er fast zu Boden fiel. "Was soll das?"

"Wie soll der Besen denn bei diesem Wind zu uns kommen und wir überhaupt zurück? Denk doch einmal mit." Sie standen im Schatten einer sehr großen Eiche.

"Gott sei Dank, das Schneetreiben legt sich." Freute sich Harry.

"Super und was bringt uns das? Vielleicht sollte ich dich einfach zurück lassen und einen Weg durch den Wald suchen. ALLEIN!" betonte Draco nachdrücklich.

"Willst du mich hier etwa zurück lassen?"

"Es ist sowie so schon ein Wunder, dass ich dich zu diesem Punkt gebracht habe. Was hast du aus mir gemacht?"

"Was soll ich denn aus dir gemacht haben? Offenbar hast du dich nicht geändert: immer noch kalt und herzlos."

"Ach, halt den Mund! Ich lasse mich doch nicht von mir zu labern. Ich hau ab." Er drehte sich um und verschwand in der Dunkelheit. Es wehte eine leichte Brise und die Wolkendecke gab den Vollmond frei.
 

Was mache ich denn jetzt? Ich könnte vielleicht doch jetzt den Feuerblitz rufen. Moment mal. Wo ist mein Zauberstab? Dieser Mistkerl hat den doch nicht etwa? Ich bin aber auch dämlich. Wieso habe ich ihm vertraut? Er ist eben hinterhältig. Wenn ich bloß nicht so ein Weichei gewesen wäre. Nur weil mein Fuß ein bisschen wehtat. Nicht zu fassen. Vielleicht sollte ich in den Sommerferien ein Überlebenstraining mit Sirius aufstellen. Obwohl, das wäre bestimmt sinnlos. So etwas habe ich eben nicht von meinem Vater geerbt, wie Draco schon sagte.

Oh jeeh, ich ertrinke ja gleich in Selbstmitleid. Jetzt reicht es endgültig. Erst einmal versuche ich aufzustehen und dann werde ich mir den Weg durch die Bäume bahnen. Scheiße, tut das weh. Damit komme ich keine zehn Meter weit.
 

~~ooOOoo~~ Harry Ende ~~ooOOoo~~
 

Draco hatte inzwischen schon Hagrids Hütte erreicht und war auf dem Weg zum Schloss. Er ging ganz gemächlich und unbeschwert über das feuchte Gras. Ab und zu sah er auf die Uhr: es war bereits fünfzehn Minuten vor zehn Uhr. Zu dieser Zeit hatte ein Schüler eigentlich nichts mehr draußen verloren. Sicherlich würde er eine saftige Strafe und Abzugspunkte bekommen, aber Harry würde definitiv das Doppelte erhalten. Ein Grinsen breitete sich auf Dracos Gesicht auf, doch es erstarb rasch, als er an der Treppe in der Eingangshalle auf Professor McGonagall und Filch traf.

"Wo kommen Sie denn her? Wissen Sie, wie spät es ist?"

"Ich habe beobachtet, wie Potter in den Verbotenen Wald gelaufen ist. Da war es noch hell. Ich bin der Sache auf die Spur gegangen, aber ich wollte mich im Wald ja nun nicht auch noch verlaufen. Ja und jetzt bin ich hier."

"Wieso sind sie nicht gleich in die Schule zurückgekommen? Ich werde sofort Professor Dumbledore benachrichtigen. Ich frage mich, was der Bengel schon wieder in verbotenen Gebieten verloren hat."
 

Sie huschte schnell die Stufen in den nächsten Korridor empor. Filch blieb immer noch regungslos stehen und beobachtete ihn. In diesem Moment schlich Snape um die Ecke und schaute verwirrt auf seinen Schüler: "Was machst du denn hier?"

"Ich habe Potter gesehen, wie er in den Verbotenen Wald gelaufen ist. Professor McGonagall holt in diesem Augenblick den Schulleiter."

"Ist ja interessant. Und was hast du zu dieser Zeit hier zu suchen?"

"Ich bin ihm gefolgt. Wer weiß, was der schon wieder ausheckt."

"Das kann die doch egal sein. Geh in mein Büro. Ich werde nachher mit Potter und den anderen Lehrern nachkommen und wir reden über eure Bestrafung."

"Was, ich werde bestraft? Ich habe doch gar nichts gemacht."

"Hast du die Hausordnung noch nicht gelesen? Es heißt, dass die Schüler nach neun Uhr nichts mehr im Schloss zu suchen haben und schon gar nicht auf dem Schlossgelände."

"da haben sie völlig Recht, Snape. Gehen wir erst einmal Harry Potter suchen und dann reden wir weiter." Dumbledore erschien an der oberen Treppenstufe.

"In mein Büro, Junge." Snape zeigte mit seinem knochigen Finger in Richtung der Kerker. Draco marschierte los. Auf dem Weg hörte er noch einige Fetzen vom Gespräch der Lehrer: Snape schien sehr wütend und Professor McGonagall lief cholerisch und ziemlich aufgebracht über den Flur. Dumbledore schien wieder die ruhe selbst zu sein. Kurze Zeit später ging die Tür zum Schlossgelände auf und die Stimmen erstarben.
 

~~ooOOoo~~ Draco ~~ooOOoo~~
 

Ich habe es mal wieder geschafft. Grandios. Ich habe mich perfekt aus der Affäre gezogen. Potter wird ordentlich zusammen gestaucht. Ich freue mich schon tierisch auf sein Gesicht. Dumbledore wird ihm sowie so glauben, aber vielleicht schafft es Snape endlich mal, den alten Kauz auf seine Seite zu bringen. Der arme Potter muss erst mal in den Krankenflügel. Eine Wurzel hat ihm sehr übel mitgespielt. Der Ärmste. Hoffentlich überlebt er den Skele-Wachs.
 

~~ooOOoo~~ Draco Ende ~~ooOOoo~~
 

"So, Potter, ich will jetzt wissen, was du im Wald gesucht hast und wie du auf dessen andere Seite kommen konntest." Snape ging in seinem Büro auf und ab. Draco und Harry standen neben dem Schreibtisch, Dumbledore und McGonagall saßen vor dem Tisch.

"Ich habe nichts gesucht. Ich wollte das Duell mit ihm beenden." Harry zeigte auf Draco.

"Welches Duell? Etwa das, das Bagman abgebrochen hatte?"

"Ganz genau. Dann bin ich über eine Wurzel gestolpert und durch das Schneetreiben haben wir den Rückweg nicht mehr gefunden. So sind wir auf die andere Seite des Waldes geraten." erklärte Harry hastig.

"Da hat mit Mr Malfoy aber etwas ganz anderes berichtet. Er sagte, dass Du in den Wald ranntest. Mein Schüler ist dir nachgelaufen um zu sehen, was du nun schon wieder für einen Unsinn anrichtest. Als er dich nicht fand, kam er ins Schloss zurück." Snape sah etwas enttäuscht aus, da sein Schüler in so eine Angelegenheit verwickelt war.

"Das ist eine glatte Lüge. Er ist abgehauen, weil ich nicht laufen konnte. Er hat mich am anderen Ende des Waldes liegen lassen."

"Erzähl nicht so was, Potter. Ich habe dich doch gar nicht gefunden." dementierte Draco.

"Du bist ein verlogenes-"

"Jetzt reicht es aber. Ich habe mir das lange genug angehört. Mir ist egal, was sie gemacht oder nicht gemacht haben. Ich plädiere für eine Strafe und zwar für euch beide."

"Ich bin ganz Ihrer Meinung, Minerva." Dumbledore meldete sich zu Wort. Nach diesen Worten sollten die Jungen gehen, denn er öffnete die Tür und sie verließen den Raum.

"Was sollte das da drin? Wieso erzählst du solche Lügen."

"Fang nicht an zu flennen. Ich habe keinen Bock, das irgendjemand weiß, dass ich mich mit dir getroffen habe. Außerdem wurde ich auch bestraft, was mich tierisch nervt, Allein der Gedanke, mit dir eine Strafe abzusitzen, gefällt mir gar nicht." antwortete Draco läppisch.

"Was soll das. Geh da gefälligst wieder rein und stell die Sache richtig."

"Den Teufel werde ich tun. Geh ins Bett, du Loser!" Draco drehte sich mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht um und stolzierte überlegen den Korridor entlang. Harry stand immer noch vor der Tür zu Snapes Büro und schwelgte in Gedanken, als sich der Zugang öffnete und Dumbledore mit McGonagall im Türrahmen erschienen.

"Du bist ja immer noch nicht im Bett. Jetzt aber ab Marsch!" die Hauslehrein der Gryffindors legte die Stirn in Falten und stemmte die Fäuste in die Taille.

"Ich weiß, Harry, dass dir noch etwas auf dem Herzen liegt, aber leider kann ich dir heute Abend nicht mehr zu hören. In den nächsten Tagen habe ich aber immer ein offenes Ohr für dich. Ich teile euch beiden morgen mit, welche Strafe ihr erhaltet, alles klar?"

"Ja, Professor."

"Deshalb bekommst du eine Abrechnung? Ist ja nicht zu fassen. Und dieser Mistkerl Malfoy ist so durch gekommen?" Hermine war von ihrem Sessel aufgesprungen und rannte orientierungslos durch den Raum.

"Nein, aber jetzt sieht es so aus, als ob ich was Schlimmes gemacht habe und Malfoy nur sicher gehen wollte, dass ich nichts Dummes anstelle. Er wurde nur bestraft, weil er zu spät noch draußen war."

"Und Dumbledore hat nichts dazu gesagt?" Ron verfolgte ungläubig Hermines Wutausbrüche.

"Er hat nur nachher gesagt, dass er weiß, dass ich was auf dem Herzen habe und er immer ein offenes Ohr für mich hat." Harry senkte den Kopf und trottete zum Schlafsaal.

Als Harry am nächsten Morgen zum Frühstück in die Große Halle ging, schwenkte sein Blick sofort zu den Slytherins. Draco redete vergnügt mit Crabbe und Goyle, die sich vor Lachen kaum halten konnten. Er schnappte nur einige Wortfetzen auf, wie "Bulgarien hat schon wieder verloren." und "Viktor Krum ist einfach zu schlecht, kein Wunder, dass er das Trimagische Tunier nicht gewonnen hatte." Harry schlenderte zu einem leeren Platz und begann zu essen. Langsam trudelten die Eulen mit der morgendlichen Post ein. Vor Harrys Teller landete Hedwig. Er nahm den Brief und öffnete ihn lustlos.

"Lieber Mr Potter, hiermit teile ich Ihnen mit, worin Ihre Strafarbeit besteht, die sie übermorgen im Turmzimmer (Wahrsageraum) erledigen. Sie und Mr Malfoy werden sich um neun Uhr abends dort einfinden und das Repatoare von Professor Trelawney reinigen. Albus Dumbledore."

Punishment With Consequences

"Ich lasse euch dann mal allein -ihr wisst ja, meine Cousine- aber versprecht mir, dass ihr hier alles heil lasst, klar?" Professor Trelawney griff nach ihren Koffern und stieg die Leiter hinunter. Sie schob die Tür zu und ließ Harry und Draco in dem rauchigen Zimmer allein. Die Situation war atmosphärisch unangenehm (Zitat aus "Mario und der Zauberer" von Thomas Mann). Man konnte nicht viel sehen, es war stickig und dazu brannte auch noch das Feuer im Kamin. "Incendium interire" hörte Harry hinter sich Draco sagen. Sofort erloschen die Flammen. Danach stürmte Draco zu den Fenstern und riss eines nach dem anderen auf. Als er fertig war, ließ er sich in einen gemütlichen Sessel fallen und legte den Kopf in den Nacken.

"Und was war das jetzt?" fragte Harry verwirrt.

"Siehst du doch. Mein Teil der Arbeit ist getan. Jetzt bist du dran."

"Das hättest du wohl gern. Steh sofort auf und hilf mir gefälligst."

"Du hast mir nicht zu befehlen. Sprich nicht noch einmal in diesem Ton mit mir." Bei diesen Worten erhob er
 

sich und baute sich vor ihm auf. Er schaute mit drohendem Blick auf seinen Gegenüber.

"Willst du mir mit deinem Geglotze etwa Angst machen? Funktioniert nicht.

Beweg gefälligst deinen Arsch da hin und dann können wir endlich anfangen." Harry war selbst über seinen Mut Malfoy gegenüber erstaunt. Eigentlich hasste er die Konfrontation, aber seine Worte forderten so etwas heraus. Doch würde sich Malfoy auf so eine Erniedrigung einlassen?

"Das war zu viel, Potter." Draco holte aus und ohne, das Harry reagieren konnte, versetzte der andere ihm einen heftigen Schlag in den Magen, der ihn zu Boden gleiten ließ. "Hältst du nicht einmal so einen schwachen Stoß aus? Kein Wunder. Von wem hättest du das schon erben können, aber das habe ich dir ja schon so oft gesagt." Harry verschränkte die Arme vor dem Bauch und schaute zu Malfoy auf. Dieser grinste hämisch und setzte sich dann wieder in seinen Sessel.

"Du willst mich wohl für dumm verkaufen." schrie Harry. "Was willst du eigentlich von mir?"

"Was ich von dir will? Was soll die Frage. Das einzige, was ich will ist, von dir weg zu kommen und zwar so schnell wie möglich." Malfoy stand auf und marschierte zur Tür.

"Das wirst du nicht." Harry sprintete auf Draco zu und schmiss sich zu Boden.

"Verschwinde, du Arsch. Ich lasse mich von dir doch nicht bespringen. Wenn du nicht sofort von mir runter gehst, dann schlage ich dich so oft, bis du rechts von links nicht mehr unterscheiden kannst."

"Das wirst du nicht schaffen." und ehe Draco sich versah, griff Harry nach dessen Händen und kreuzte sie über dem Kopf. Dann beugte er sich zu Dracos Ohr hinunter: "Hör auf, mich fertig zu machen." Er hob den Kopf etwas und schaute dem am boden Liegenden in die Augen.

"Halt bloß die Klappe!" Draco richtete sich ein Stück auf und küsste Harry, der anscheinend dasselbe vorhatte. Harry löste den Griff und Draco legte seine Arme um dessen Hals.
 

"Was geht denn hier vor?" Professor McGonagalls Stimme hallte im Raum wider, der inzwischen sehr gut durchlüftet und hell war. Die beiden Jungen schauten auf. (Draco lag immer noch mit dem Rücken auf dem Boden und Harry kniete über ihm. Seine Hände umklammerten den Gryffindor.) Blitzschnell lösten sie die Umarmung, Harry warf sich auf die Seite und setzte sich neben Draco. Dieser erhob seinen Oberkörper und starrte auf die Lehrerin. Zu Harrys Entsetzten erschien hinter ihr Albus Dumbledore, der belustigt grinste.

"Was geht hier vor? Das soll eine Strafarbeit sein." Professor McGonagall schien ziemlich erbost und wurde noch wütender, als sie Dumbledores Gesicht sah. "Gehen Sie sofort in Ihre Häuser. Wenn man Ihnen nicht vertrauen kann, dann muss wohl das ganze Lehrerkollegium beim Erfüllen Ihrer Strafarbeit zu sehen. Unglaublich, was Sie sich leisten." sie wies die Jungen an, sich zu erheben und augenblicklich in die Schlafsäle zu gehen. Sie taten, wie ihnen geheißen und stiegen die Treppe zum Korridor hinab. Draco warf Harry einen letzten gleichgültig abgeneigten Blick zu und verschwand in eine andere Richtung.

"Nicht zu fassen. Was halten Sie denn davon, Direktor?"

"Ich meine, Minerva, dass die beiden sich mögen und eben mal etwas ausprobieren wollten. Das sie die Strafarbeit nicht vollendet haben, ist nicht erfreulich, aber da überlegen wir uns etwas anderes. Belassen wir es dabei.

"Aber Direktor, haben sie nicht gesehen, was die beiden da unten gemacht haben?"

"Natürlich! Es war nicht zu übersehen und was ist das Problem?"

"Ich finde es einfach unverantwortlich, so etwas in einem Klassenzimmer zu tun."

"Das stimmt allerdings, aber nun gut. Schließlich ist es nichts Verbotenes. Ich werde den beiden morgen mitteilen, worin ihre Wiedergutmachung besteht und sie werden sie zusammen erfüllen."

"Zusammen?"

"Jawohl!" Dumbledore drehte sich auf dem Absatz um und verließ das Turmzimmer.
 

PART X... Harry trottete durch den Flur vor der Großen Halle auf dem Weg zum Gryffindor-Turm. Er stieg die Trppen empor, nicht darauf achtend, wo er hintrat. Ohne, dass es es merkte, verfing er sich in den Fall-
 

Treppen, die die Schüler sonst immer überspringen, da sie diese in- und auswendig kannten; mit Ausnahme Neville. Harry schaffte es nicht, sich daraus zu befreien und zog dann so heftig an seinem Bein, dass er nach hinten kippte und die treppe hinunter stürzte. Es mussten nur einige stufen gewesen sein, also war der aufprall nicht sonderlich schwer. Als er sich aufrichtete, rieb er sich den Hinterkopf und sah sich um, in der Hoffnung, dass man ihn nicht beobachtet hatte. Seine Vorahnung wurde nicht bestätigt, die Eingangshalle war leer. Harry stand auf und stapfte, jetzt aufmerksamer, die Treppe hinauf. Als er den Korridor mit dem Bild der fetten Dame am ende erreichte, wühlte er in seinen Umhangtaschen. Er wollte seinen Zauberstab herauskramen, da man ihn seit diesem Jahr brauchte, um das Portrait zum Gemeinschaftsraum zur Seite schieben zu können. Er sammelte alles mögliche aus dem Innern seines Umhangs, doch der Zauberstab war nicht dabei. Ein Schreck durchfuhr ihn. Der Junge hatte ihn sicherlich im Wald verloren. Wie sollte man so etwas Kleines in so einem großen Gebiet wieder finden? Es schien aussichtslos. Harry klopfte hastig gegen das Gemälde und die fette Dame erwachte aus ihrem Schlaf.

"Was willst du denn hier und das um diese Zeit? ... Zauberspruch!" brummte die Frau.

"Ich habe meinen Zauberstab verloren. Ich kann Ihnen das Ersatzpasswort sagen."

"Um diese Zeit gilt das nicht. Du kommst hier nicht rein."

"aber..." Es war sinnlis. Sie ließ sich auf keinen Fall umstimmen. Harry entschloss sich, es auf einem anderen Weg zu versuchen. Am Logischsten schien da der Rückweg in den Wald, um nach dem Zauberstab zu suchen. Leider war das auch der gefährlichste, aber schlicht zu Dumbledore zu gehen, schien ihm doch zu einfach und er würde sich wie ein kleichnes Kind aufführen. Sofort machte er kehrt und raste durch das Schloss; so leise wie möglich. Als er in der Eingangshalle ankam, verlangsamte sich sein Schritt. Am Fuß der Treppe angekommen, tapste er durch das schneebedeckte Gras.
 

~~ooOOoo~~ Harry ~~ooOOoo~~
 

Ist das nass. Wieso kann ich auf meine Sachen nicht besser aufpassen? Da verliere ich meinen Zauberstab. Das wichtigste und Wertvollste, was ein Zauberer bei sich tragen kann. Den finde ich doch nie wieder. Vielleicht hätte ich doch lieber zu Dumbledore gehen sollen. Er hätte ihn mir mit dem aufrufezauber sicher wieder geholt. Jetzt ist es sowie so egal.

Was ist das? Das sieht gar nicht gut aus. Ich muss hier weg. Es hat mich bestimmt schon gesehen. Oh, Gott, ist das groß. Ein Tier? Das ist doch nicht etwa... doch, das ist ein Hund. Das kann doch nicht etwa Sirius sein. Er kommt näher...

"Sirius! Du kannst mich doch nicht so erschrecken." Der Hund hatte sich in einen hochgewachsenen Mann verwandelt.

"Tut mir Leid, Junge. Was machst du überhaupt hier? Ich wollte zu Dumbledore. Ich habe gehört, peter wurde gefasst."

"Wirklich? Ist ja Klasse." Das war wirklich eine tolle Nachricht. Vielleicht kann ich im Sommer schon zu ihm ziehen. "Ich habe meinen Zauberstab verloren und wollte ihn suchen."

"Du treibst dich nicht alleine herum. Wir gehen erst einmal zu Albus und dann klären wir alles" na klar. Wenn du ein Problem hast, dann gehe zum Schulleiter. Was soll das? "Lass dich erstmal drücken." Er packte mich an die Schultern und umarmte mich herzlich.

"So, dann gehen wir mal."

Wir wanderten durch die dunklen Gänge von Hogwarts zum Büro von Dumbledore. Langsam erinnerte ich mich auch wieder, warum ich Sirius eigentlich getroffen hatte. Ich wollte zum Verbotenen Wald. Wenn wir jetzt zu Dumbledore gehen, bekommt er heraus, dass ich schon wieder draußen war. Dabei komme ich doch gerade aus dem Wald. Dann kann ich ja schon mal mit dem Schulverweis rechnen. Yeah! Ich habe es mal wieder geschafft, aber dann kann ich ja gleich bei Sirius einziehen. Nun ja, erstmal abwarten, was der Schulleiter mit mir anstellt, wenn das herausbekommt. Oh, wir sind ja schon da. Anscheinend hatte er uns schon erwartet. Der grinst aber
 

auch immer. Ein ewiges Strahlekind. Sirius ist ja laum zu halten. Entweder ist er unruhig, weil er denkt, dass er sich mit der Festnahme von Peter geirrt hat, oder es ist wahr und er kann es nicht gleuben und könnte jeden Augenblick einen luftsprung machen. Der ist ja wie ein kleines Kind. Oh je, große Wiedersehensgala. Soll ich Kaffe und Kuchen holen, oder was.

"So, dann wollen wir mal in mein Büro gehen und ich erkläre dir alles, was ich weiß. Ich denke, Harry, du solltest mitkommen, schließlich geht es dich im weitesten Sinne auch etwas an." Wir folgten ihm die Wendeltreppe hinaus. Sein Büro war sogar bei Nacht freundlich. Fawkes saß in seinem käfig und schlief. Dumbledore bot sirius und mir die beiden Stühle vor seinem Schreibtisch an. Ich setzte mich gleich, denn ich war vom Lauf zum Wald noch ganz aus der Puste. Als wir saßen, begann er schon mit den erläuterungen. Das sollte wohl eine lange Nacht werden...

"Also, Sirius, es sieht so aus, ich habe vor wenigen Minuten einen Brief vom Zauberministerium erhalten und da drin bestätigen sie die Festnahme von Peter. Ich kann auch noch sagen, dass sie ihm das Wahrheitselixir verabreicht haben und er gestanden hat, seinen Tod vorgetäuscht zu haben. Das heißt also, dass du nicht mehr gejagt wirst und Fudge will dich persönlich sprechen und sich in aller Form bei dir für diese großen Unannehmlichkeiten entschuldigen. Ich weiß zwar, dass das nicht das ist, um alles wieder gut zu machen, aber es ist ein Anfang."

"Das ist es. Ich bin eigentlich nur froh, dass sie Voldemort die rechte Hand genommen haben." Brachte Sirius glücklich ein. "Das heißt also, ich bin ein freier Mann?"

"So ist es. Es gibt da aber noch etwas. Natürlich hat keiner der Minister an deine Unschuld geglaubt, doch einer hat sich noch bis jetzt gesträubt, die Wahrheit zu sehen."

"Das kann nur Malfoy sein." Sagte Sirius sicher. Ich habe auch sofort an ihn gedacht und man sieht, der apfel fällt nicht weit vom Stamm.

"Korrekt. Er wurde dafür entlassen. Ich kann dem nur zu stimmen, da er es wirklich am Meißten auf dich abgesehen hatte. Ich weiß nicht, was er jetzt vor hat, aber-"

"Ist doch klar.
 

Harry, Ron und Hermine waren auf dem Weg zum Verwandlungsraum, wo Professor McGonagall bereits auf sie wartete: "So, liebe Schüler. Es ist an der Zeit, dass wir von der Theorie in die Praxis übergehen. Ihr braucht euch gar nicht erst an einen Platz zu setzen. Wir üben heute in der großen Halle." Sie marschierte vom Lehrertisch zur Tür und wies die Menge an, sich unverzüglich in den Saal zu begeben. "Heute werden wir versuchen, den Animagi-Zauber zu probieren." Nach dieser Ankündigung machten viele Schüler einen kleinen Luftsprung. Sie spazierten fröhlich in den großen Raum und verteilten sich in einem Kreis. In den ganzen Wochen seit September mussten die Schüler herausfinden, in welches Tier sie sich verwandeln wollen und können. Sie übten die Zauberformel und versuchten in einer organisierten "Theater- AG", sich in den Körper dieses Tieres hinein zu leben. Das war für alle Beteiligten eine sehr amüsante Angelegenheit. Besonders, als sie zusammen mit den Slytherins Unterricht hatten. Goyle sah sich als Warzenschwein und versuchte, dieses nachzuahmen.

Es erinnerte an "König der Löwen", da sein Freund Crabbe ein Erdmännchen mimte. Harry selbst musste sehr lange überliegen, ob er sich mit einem Tier identifizieren konnte und wenn ja, mit welchem? Er stöberte in Büchern, um eine Antwort auf diese Frage zu finden. Seine Freunde Ron und Hermine waren sich schon sehr zeitig einig: Hermine fand sich in einer Katze (Siamkatze) wieder und Ron entschied sich für den Fuchs (Kittfuchs); das wunderte keinen. Als Harry das ungefähr zehnte Buch durchblätterte, stieß er auf eine Raubkatze. Das Bild dieses Tieres beeindruckte ihn sehr und er studierte den Text sorgfältig: Der Puma oder Silberlöwe lebt hauptsächlich in Amerika. "Das ist es! Ich möchte mich in einen Puma verwandeln." Hermine und Ron starrten ihn mit großen Augen an, als er es ihnen eröffnete. »Wir dachte, du würdest dich auch in einen Hirsch verwandeln." Natürlich, sein Vater war als Animagus zu diesem Tier mutiert. Aber das war nicht Harrys Wunsch.

Die Schüler sollten sich im Kreis aufstellen und ihre Zauberstäbe zur Hand nehmen. Die Gryffindors schauten sich angespannt an. Sie übten ein letztes Mal die Zauberformel: "Ego evadere animal. Ego utilem bonus magicus. Ego evadere..." Es war nicht einfach, sich so etwas zu merken, die Zauberstabbewegung richtig zu machen und dann auch noch an das Tier zu denken. Harry war gespannt, ob es schon beim ersten Mal funktionierte, aber dann dachte er an sein drittes Schuljahr und ihm fiel ein, dass er allein für einen Patronus mindestens vier Übungsstunden gebraucht hatte und es dann noch nicht mal richtig fertig brachte. Außerdem blieb ihm in Erinnerung, dass Sirius sagte, Peter, James und er brauchten drei Jahre, bis sie herausbekommen hatten, wie man es anstellt.

Danach sollten sie sich in Dreiergruppen zusammenfinden und einen Versuch starten. Der Kreis löste sich auf und es bildeten sich rasch kleine Grüppchen, die sich in den Ecken der Großen Halle verteilten. Harry, Ron und Hermine schlichen zum Lehrertisch und setzten sich dort auf den Boden. Sie beschlossen einstimmig, dass Hermine beginnen sollte. Sie stand auf und positionierte ihren Zauberstab in der Höhe. Leise murmelte sie für sich noch einmal die Formel und schloss die Augen, um sich ein letztes Mal zu konzentrieren. Kurze Zeit später sagte sie: "Ich bin bereit!" und fing an. Sie sprach langsam den Spruch und aus ihrem Zauberstab kamen kleine Funken. Rauch hüllte ihren Körper ein. Die beiden Jungen hielten schützend ihre Arme vor das Gesicht, versuchten aber trotzdem, nichts von diesem bahnbrechenden Ereignis zu verpassen. Der Rauch verdichtete sich und sank langsam zu Boden. Jetzt hatte Hermine auch andere Zuschauer aus der Klasse neugierig gemacht und Professor McGonagall ließ sich diesen ersten Versuch nicht entgehen. Sie weitete ihre Augen und legte die Stirn in Falten, als sich plötzlich Gewölk allmählich auflöste und ein kleines Tier freigab. Die Menge brach in tosenden Beifall aus und selbst die Lehrerin begann zu klatschen. Hermine hatte sich in eine Siamkatze verwandelt, die graziös ihre Runden in dem Schülerkreis drehte. Sie tapste um die Kinder herum und schmiegte sich mal an Harrys und an Rons Bein. Den Zauber konnte Hermine nicht lange aufrechterhalten, denn nach einigen Minuten gab es leises Plopp und es bildete sich erneut eine Rauchwolke. Kurz darauf stand wieder die Fünftklässlerin vor ihnen, die sich riesig zu freuen schien. Professor McGonagall lächelt sie an und dann schickte sie die anderen Schüler wieder an die Arbeit. Schnell setzte sich das Mädchen peinlich berührt wieder auf den Marmorboden und bat Harry, es jetzt doch mal zu probieren. Er tat, wie ihm geheißen und stellte sich hin. Er schwang den Zauberstab und murmelte den Zauberspruch. Bei ihm bildete sich kein rauch, es gab nur ein leises Plopp. Harrys Gesicht war voller Ruß. Seine beiden Freunde mussten einen Lachanfall unterdrücken. Nun war Ron an der Reihe. Hermine war besonders gespannt, denn sie hatte Tage zuvor jeden Abend mit Ron geübt und erwartete eine perfekte Verwandlung. Doch da wurde sie eines besseren belehrt. Zwar entstanden Rauchschwaden, doch verwandelte sich Ron nicht in einen Kittfuchs, sondern bildete Ohren und die Nase dieses Tieres. Ron hatte damit wieder die Aufmerksamkeit der anderen Schüler auf seine Gruppe und besonders auf sich selbst gelenkt. Professor McGonagall war nicht sehr begeistert und wies den Jungen an, es vor ihren Augen noch einmal zu versuchen. Er tat es und was dabei heraus kam, sollte man lieber für sich behalten. Aber spätestens morgen wusste es sowie so die ganze Schule. Da Rons Haare von Natur aus schon rot waren, machte es nicht einen sehr bedeutenden Unterschied. Beim zweiten Versuch waren die Ohren wieder da, aber dazu erschien der Fuchsschwanz und Haare sprossen aus seiner Gesichtshaut. Sofort schickte die Hauslehrerin den Jungen zu Madame Pomfrey. Nachdem sich die Schüler beruhigt hatten...



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  Nuke_Nin_Uchiha_Girl
2005-11-04T15:16:25+00:00 04.11.2005 16:16
Hey,
deine FF hört sich interessant an^^

Schreib schnell weiter und sag mir dann bescheid, ja?
Ich will doch das nächste Chap net verpassen XD

hdmdl
Chiaki_san
Von: abgemeldet
2004-11-23T17:36:11+00:00 23.11.2004 18:36
Hey, ich finds cool!! Hoffentlich schreibst du bald weiter!! Bin gespannt wann Harry es schafft sich in einen Puma zu verwandeln!! Hoffentlich bald! Also bis bald Mausi
Von:  -Anika-
2004-09-12T20:58:55+00:00 12.09.2004 22:58
echt geile story. du musst echt schnell weiter schreiben, bitte.
würd mich freuen wenn du bescheid sagen würdest wenn das neue chap draussen ist.
bye ani
Von: abgemeldet
2004-02-04T21:01:57+00:00 04.02.2004 22:01
Ja das hat mich auch verwirrt. Du hast mal Bill und mal Charly geschrieben. Aber sonst ist die Stroy klasse. ^^ Schreib schnell weiter ^^
Yuu-Chan
Von: abgemeldet
2003-08-11T11:27:39+00:00 11.08.2003 13:27
ich muss zustimmen, nur das Charly der Weasley aus Rumänien mit den Drachen ist
Von: abgemeldet
2003-07-13T15:14:36+00:00 13.07.2003 17:14
sehr schöne story, bitte weiterschreiben. lohnt sich echt.
cu sammy


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