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Hypothermia

von

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Ist für eine Schreibcommunity auf Lifejournal entstanden und ich überlasse es eurer Fantasie, was es für Hintergründe gibt. Die Hints aber sind vollkommene Absicht.

Eigentlich will ich hiermit nur ein Lebenszeichen von mir geben.
 

Es war nicht seine Schuld. Das musste mal klargestellt werden.

Okay, vielleicht ein bisschen. Er hätte einfach mal auf die Idee kommen können, zu fragen, ob die Heizung auch wirklich in Ordnung war. Aber ehrlich: Wer rechnete auch damit, dass so eine schicke Wohnung keine funktionierende Heizung hatte!

Yamato jedenfalls nicht. Taichi auch nicht. Und der saß jetzt bibbernd neben ihm und murmelte irgendwas, was Yamato nicht verstand.

Vermutlich verfluchte er irgendjemanden. Oder überlegte schon, wie er seine Eltern dazu überreden könnte, ihn wieder bei sich einziehen zu lassen. Was Yamato für schwierig hielt, Taichis Zimmer war nämlich verplant worden, sobald dieser gebeichtet hatte, dass er auzziehen wollte. Mit Yamato zusammen.

Der fragte sich eher, warum er überhaupt auf diese Idee angesprungen war. Es war schließlich nicht so, als würde er dauerhaft von Familie genervt. Eher im Gegenteil. Es war irgendwie sehr viel stressfreier gewesen, noch beim Vater zu leben. Andererseits hatte er mehr Gesellschaft. Gut, die hatte er vorher auch gehabt. Taichi hatte oft genug bei ihm übernachtet, oder hatte generell dazu geneigt, einfach mal vor der Tür zu stehen. Das war es eigentlich gewesen, was die beiden dazu gebracht hatte, sich zusammen eine Wohnung zu suchen.

Als sie dann auf dieses Schnäppchen gestoßen waren, hatte bei ihnen beiden irgendwas ausgesetzt. Anders konnte Yamato sich das jedenfalls nicht erklären.

Der Vermieter jedenfalls hatte mit keinem Wort erwähnt, dass die Heizung irgendeinen grundlegenden Fehler hatte, der sie in ihrer Funktion... beeinträchtigte. Vermutlich stand das irgendwo in einem Unterpunkt des Mietvertrages, den man einfach dazu neigte, zu übersehen.

Zwar war es heutzutage wenigstens für die Meisten nicht das Problem, sich eine handliche Alternative zu besorgen. Auswahl gabs genug. Leider musste man auch für alles bezahlen. Mit Geld, das diesen Monat auch nicht mehr vorhanden war.

Also hieß es frieren.

Vermutlich hatte inzwischen schon selbst der ehemals heiße Tee eine Eisschicht bekommen.

„Tai?“, sprach Yamato seinen Leidensgenossen an. Der war schon etwas zu lange beängstigend still. Bei Taichi immer ein Alarmsignal.

„Hm?“

Gut, immerhin war er noch in der Lage, Geräusche von sich zu geben.

„Wollte nur wissen, ob du überhaupt noch lebst.“

„Keine Ahnung. Was sind wir nur für... Hornochsen!“

Dem hatte Yamato eigentlich nichts hinzuzufügen. Außer ein: „Riesige.“

„Jetzt eisgekühlte.“

Haha. Taichis Witze waren schon immer mies gewesen, aber der war ein neuer Negativrekord.

Plötzlich bewegte Taichi sich und zog ihm die Decke weg. „Sag mal...“, wollte Yamato sich gerade beschweren, da hatte Taichi sich schon an ihn gekuschelt und beide Decken über sie drapiert. „Besser.“

„Wärst du nicht... du... dann...“

„Ja, ich bin großartig, ich weiß. Wird dir nicht auch schon wärmer?“

„Du hast sie ja nicht mehr alle!“

Aber wo er Recht hatte... das Eisklotzgefühl war noch da, aber dort, wo ihre Körper sich berührten, breitete sich langsam eine gewisse Wärme aus. Noch schaffte sie es nicht so recht, sich gegen die festgefressene Kälte in seinen Knochen durchzusetzen, aber es war angenehm. So angenehm...

Die Wärme konnte eigentlich nur von Taichi kommen, der war immer warm. Yamato tastete nach Taichis Hand. Die war kühl. Kein Wunder. Aber normalerweise war sie immer warm. Besonders im Vergleich zu seinen immer kalten Händen. Im Winter hatte Taichi sie oft zwischen seine genommen und gemeint, er könnte ja nicht verantworten, dass sie einfach abfrören.

Yamato war dabei am Anfang immer verlegen geworden. Mit der Zeit hatte er sich daran gewöhnt. Jetzt war es aber wieder da. Ein nervöses Flattern, dass er nicht so recht einordnen konnte. Und auch nicht wollte. Das war Taichi! Einfach nur Taichi. Sonst niemand. Der brachte solche Aktionen nunmal.

Aber er hatte nie erlebt, dass er die Hände von jemand anderem gewärmt hätte.

„Du bist eiskalt...“, murmelte Taichi jetzt beinahe vorwurfsvoll und kam so nahe, dass eigentlich nur Zentimeter fehlten und er wäre auf seinem Schoß gelandet.

„Falls es dir nicht aufgefallen ist, der ganze Raum ist eiskalt“, versuchte er irgendwie die Kontrolle über eine Situation zu gewinnen, die ihm schon lange entglitten war.

„Kann ich heute Nacht bei dir schlafen?“

„Was?“ Irgendwas musste in Taichis Kopf eingefroren sein. Sonst würde er nicht auf so eine hirnrissige Idee kommen.

„Mir wird gerade so schön warm... alleine ists wieder kalt.“

Das ergab sogar Sinn. Auf eine vollkommen normale Art und Weise.

Trotzdem hatte er das Gefühl, hier gerade endgültig... ja, was eigentlich? Irgendwas in ihm wollte allein aus Prinzip widersprechen. Aber was wäre eigentlich schon dabei? Taichi war sein bester Freund und nicht irgendeine Affäre, die man wieder loswerden musste. Eine von wenigen Konstanten in seinem Leben. Und die wichtigste.

Er schlang die Arme um Taichi und hatte gleich das Gefühl, dass ihm noch etwas wärmer wurde. Dass die Kälte sich langsam geschlagen gab und davonkroch. Ein angenehmes Gefühl. Warm von innen und außen.

„Okay.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hyunjin
2015-10-23T18:23:26+00:00 23.10.2015 20:23
Awwwwwwww! >W<
Feels, feels, feels.
Das war kurz, aber einfach perfekt beschrieben.
So richtig Taichi und Yamato - Like eben.
Und so schlecht sind Taichis Witze doch gar nicht, hehe.
Dankeschön für den süßen OS! >w<
Antwort von:  Luinaldawen
24.10.2015 16:10
Danke für deinen Kommentar!
Umso mehr, dass ich gar nicht mehr damit gerechnet habe, dass diese alte Fic überhaupt noch gelesen wird, ich freue mich riesig! *-*
Von:  Vidora
2015-04-05T07:29:17+00:00 05.04.2015 09:29
<3 Sehr süße Momentaufnahme!
Gerne gelesen!
Antwort von:  Luinaldawen
05.04.2015 12:04
Vielen Dank! =D


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