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Demütigung

Und wie sich Frau dabei fühlt
von

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Drei kleine Worte

Kapitel 22

Als Sanji seinen Arm um mich schlingt, zieht er mich aus dem Schlaf. Wir beide sind noch betäubt von der Nacht und bewegen uns nur vorsichtig.

Er zieht mich an sich, atmet tief durch und auch ich wache nur langsam auf.

„Du bist noch hier?“, frage ich verschlafen, als mir gerade in dem Moment die Tür einfällt. Hat er sie abgeschlossen?

Augenblicklich zucke ich zusammen, löse mich von ihm und starre die geschlossene Tür an. Sanji lächelt auf, als er mich so sieht.

„Keine Panik, ich hab sie abgeschlossen.“

Müde lasse ich mich zurück aufs Bett fallen, schließe die Augen und atme erleichtert auf. Sanji streicht mir eine Strähne aus der Stirn, die jedoch sofort von einer anderen ersetzt wird, da meine Haare sehr durcheinander nach dieser Nacht herumgewirbelt sind.

Was soll ich jetzt machen? Es Ruffy sagen? Unmöglich. Es verschweigen? Noch schlimmer.

Als Sanji mich wieder an sich ziehen will, weiche ich zurück. Ich kann nicht mehr. Nicht jetzt. Mein Gewissen lässt mich jetzt schon nicht mehr in Ruhe.

„Was hast du?“

Was ich habe? Ist das nicht offensichtlich?

„Sanji, hör mal…“, beginne ich dann und richte mich vorsichtig auf, atme einmal durch und fahre mit der Hand durch meine Haare, dass ich ihm in die Augen sehen kann, ohne durch einen Vorhang von Haaren gestört zu werden.

Sanji liegt halb auf dem Bauch, die Arme unter dem Kissen, sein Oberkörper ist frei und ich weiß, dass er auch keine Hose trägt. Auch wenn die Sicht darauf von der Bettdecke verhindert wird.

Doch das ist es nicht, was mich zögern lässt. Es ist sein Blick.

„Weißt du eigentlich, wie schön du bist?“

Sanji stellt mir diese Frage so leise und voller ehrlicher Bewunderung, dass ich seinem Blick nicht standhalten kann. Ich blicke zur Seite weg, beiße die Zähne zusammen und spüre, wie sich mein Hals zuschnürt. Er macht es mir nicht einfach. Und das mit Absicht. Ich bin sicher, dass er weiß, was ich ihm jetzt sagen wollte.

„Bitte.“

„Du hast keine Ahnung, oder?“, lächelt er dann auf, streckt einen Arm nach mir aus und umfass meine Taille, zieht sich so mit dem Oberkörper auf meinen Schoß. Ich ziehe die Luft scharf bei der Berührung in meine Lungen, lege meine Hand abwehrend auf seinen Arm, doch weiche nicht zurück.

Seine Haut ist so warm auf meiner Haut. Wie könnte ich nein zu ihm sagen?

Das macht er mit purer Absicht.

Doch egal, was jetzt passiert. Was er jetzt sagt, ich werde ihm wehtun müssen.

„Hör bitte auf damit. Ich mein es ernst.“, seufze ich leise, sehe ihn jedoch noch immer nicht an, da ich weiß, dass mir seine Augen den Atem rauben würden.

„Was soll ich lassen? Ich mach doch gar nichts.“, grinst er glücklich und leise, doch ich schüttle den Kopf und muss mich zwingen von seinem Lächeln nicht angesteckt zu werden. Wie kann er jetzt nur so glücklich sein?

„Wir müssen damit aufhören.“, stoße ich schließlich hervor und blicke aus dem Fenster. Die Sonne ist gerade eben erst aufgegangen. Es muss noch sehr früh am Morgen sein.

„Womit? Hiermit?“, sein Lächeln schwindet langsam, verschwindet jedoch nicht vollkommen, als er mir vorsichtig einen Kuss auf die Seite haucht und zeitgleich mit der Hand über meinen Oberschenkel streicht. Ich schlucke bei der Berührung und nicke sofort.

„Ja.“, hauche ich schnell und starre aus dem Fenster, als könnte uns jemand von dort aus beobachten.

„Wieso sollten wir?“

Meint er das ernst?

„Weil Ruffy und ich… Du weißt, wieso. Mach es mir bitte nicht so schwer.“, seufze ich leise, und spüre, wie er die Arme um mich schlingt. Jetzt ist sein Lächeln ganz verschwunden, er vergräbt sein Gesicht in meiner Seite, atmet meinen Geruch tief ein und schweigt. Erst, als er sich von mir löst, nickt und nach seiner Hose greift, kann ich ihn wieder ansehen.

„Natürlich weiß ich, wieso.“, sagt er dann ohne mich anzusehen, „Du kannst auch gern versuchen damit aufzuhören, wenn du dich dann besser fühlst. Aber glaub nicht, dass ich nicht um dich kämpfen werde.“

Ich starre ihn fassungslos an, während er sich weiter anzieht.

Um mich kämpfen? Hat der sie noch alle?

„Das ist nicht witzig.“, sage ich schließlich, um ihm wieder zum Reden zu bekommen. Sofort schüttelt er den Kopf, schließt den Knopf seiner Hose und setzt sich zurück zu mir aufs Bett.

„Nein, ist es nicht.“, sagt er in einem Tonfall, der mir unter anderen Umständen gefallen würde. Er ist so leise, so sanft und vorsichtig, dass ich seinem Blick beinahe ausweiche. Doch diesmal halte ich stand.

Sanji atmet ein, um etwas zu sagen, hält dann jedoch einen Moment inne und sieht mich an, ehe er sich zu mir vorbeugt und sich einen Kuss stielt.

Ich halte die Luft einen Moment in den Lungen, bewege mich nicht, erwidere den Kuss nicht und spüre sofort, wie er seine Hand auf meine Wange legt und mich bei sich hält.

Oh, nein, Sanji.

Er küsst meine Lippen so vorsichtig, dass jede Berührung viel intensiver ist als normal. Ich schlucke, löse mich schnell von ihm und stoße die Luft aus den Lungen, schnappe nach Luft und weiß es, ehe er es sagt.

„Ich liebe dich wirklich. Es ist mir egal, wer mit dir auf welche Art und Weise zusammen ist. Ich höre erst auf, wenn ich weiß, dass…“

Er bricht ab. Ich kann ihn nicht ansehen. Nicht jetzt. Mein Herz scheint still zu stehen, mein Hals schnürt sich zu, dass es schmerzt. Ich kann nicht atmen und sein Blick scheint mich zu erstechen.

Er hat gesagt, dass er mich liebt. Mich Liebt. Und dann hat er…

Ich schnappe nach Luft, lege meine Hände auf Sanjis Schultern und schiebe ihn von mir. Tränen sammeln sich in meinen Augen, ich schüttele sachte den Kopf und spüre, wie diese Angst wieder in mir aufsteigt, von der ich dachte, ich hätte sie besiegt.

„Bitte nicht.“, stoße ich hervor und starre auf die Bettdecke neben mir, während Sanji mich verwirrt, besorgt und hilflos ansieht.

„Schieda?“

„Geh bitte einfach.“, sage ich sofort und beginne vor Angst zu zittern, als Sanji mir beruhigend die Hand auf die Schulter legen will. Ich presse die Augen zu, zucke zusammen, weiche zurück und schüttle den Kopf, damit er mich nicht berührt.

„Was ist los mit dir?“

Seine Stimme ist verzweifelt, doch ich kann nicht antworten. Als er erneut die Hand nach mir ausstreckt, greife ich nach der Bettdecke, weiche weiter zurück und steige mit ihr vom Bett.

Mein Körper verkrampft sich, ich presse die Bettdecke an mich und breche in Tränen aus, als ich auf Knien an der Wand neben meinem Bett gelehnt bin.

„Bitte, was soll ich machen?“

Sanji steigt mir sofort nach, kniet sich neben mich, doch berührt mich diesmal nicht. Ich weiß, er ist nicht er, aber es fühlt sich genauso an wie damals. Es fühlt sich genauso an wie damals, als Dominik zu mir sagte, dass er mich liebe.

„Geh weg! Bitte, geh einfach! Geh!“, flehe ich Sanji an, presse mich gegen die Wand hinter mir und spüre, wie meine Worte alles in ihm zerreißen. Ich kann jetzt kein Mitleid spüren. Ich kann keine Reue spüren oder Mitgefühl. Alles, was ich spüre, alles was mich ausfüllt, ist Angst. Angst vor Ihm und wie weit er geht, dass ich bei ihm bleibe. Ich weiß, dass ich keine Angst vor ihm haben muss, doch das kann ich meinem Körper nicht erklären. Ich fühle, was ich fühle.

Sanji zögert, sieht mich verzweifelt an, tränen steigen in seine Augen und noch immer sucht er nach einer Antwort. Doch als er mich so zitternd auf dem Boden sieht und realisiert, dass er es ist, der es in mir auslöst, erhebt er sich sofort, stürzt auf die Tür zu, will sie aufziehen, doch sie ist noch zugeschlossen. Es fühlt sich an wie eine Ewigkeit, bis er es geschafft hat die Tür aufzuschließen, sie zu öffnen und aus dem Zimmer zu fliehen, ehe er die Tür hinter sich schließt.

Ich schreie vor Panik in meine Bettdecke in meinem Arm, presse mich gegen die Wand, zittere am ganzen Leib und versuche mich zu sammeln, doch jetzt ist alles wieder da.

Ich breche vollkommen in Tränen aus, schreie und weine doch ich weiß, dass mich niemand hören kann.

Plötzlich spüre ich erneut eine Hand auf meiner Schulter, zucke augenblicklich zusammen, glaube, dass Sanji zu mir zurückgekommen ist und starre auf in weiche, schwarze Augen.

„Ruffy!“

Ich falle ihm um den Hals, presse ihn an mich und weine. Ich frage mich nicht, wieso er hier ist. Ich frage mich nicht, ob er sich fragt, wieso ich nackt bin oder wieso ich weine. Ich bin nur froh, dass er da ist. Dass ich mich an ihm festhalten kann und dass er mich bei sich hält.

Es dauert lang, bis ich wieder ruhig ohne weinen atmen kann. Doch das Zittern vergeht nicht, die Angst wird nur Schwächer, verschwindet jedoch nicht und auch meine Stimme klingt leise und schwach.

„Er hat gesagt, dass er mich liebt.“

Ruffy antwortet nicht, und ich bin froh darüber. Denn es war noch lange nicht alles.

„Er hat gesagt, dass er mich deswegen gekauft hatte. Er wollte mich besitzen dürfen. Er hat wirklich gesagt und geglaubt, dass er mich liebt. Aber das hat er nicht. Ich will das nie wieder hören. Ich will nie wieder hören, dass mich jemand liebt. Ich will und kann das nicht mehr, Ruffy. Ich habe Angst. Solche Angst, dass alles nochmal passiert und alles nur, weil ich geliebt werde.“

„Schieda.“, flüstert er dann leise. Ich nicke, löse mich vorsichtig von ihm und lehne mich zurück an die Wand, während ich wieder meine Bettdecke an mich presse. Ruffy löst sich keine Sekunde von mir, legt den Arm um mich und lehnt sich mit mir an die Wand. Er zögert nicht, als er mich an sich zieht und ich meinen Kopf an seine Schulter lege. Ich schließe meine Augen, die wie Feuer brennen und atme zitternd tief ein.

„Tut mir leid, was ich gemacht hab.“

Ruffy schweigt, nickt dann aber doch irgendwann.

Weiß er eigentlich, was ich meine? Er bewegt sich nicht, aber woher hätte er wissen sollen, was mit mir los ist, wenn nicht von Sanji?

„Glaubst du, das passiert nochmal?“

Ich schüttle sofort den Kopf und streiche mir mit dem Handrücken die Tränen von den Wangen. Er weiß, wovon ich rede. Aber wie kann er dann so ruhig bleiben? Weil ich geweint habe? Weil er es geahnt hat?

„Du weißt, dass ich dir das nicht so einfach durchlassen gehen kann, oder?“

Ich schlucke, zucke sofort zusammen, bleibe aber nah bei ihm aus Angst, er könnte sich mir wieder entziehen. Als ich spüre, dass er auf eine Antwort wartet, nicke ich vorsichtig, wage aber nicht zu fragen, wie ich es bereuen soll.

„Ich glaub, du brauchst erst mal ne kurze Pause. Später-„

„Nein.“, stoße ich hervor, zucke zusammen und starre zu ihm auf. Er versteht nicht ganz, doch ich schüttle sofort den Kopf.

„Mach das bitte nicht nochmal mit mir. Bitte, Käpten. Keine Pause.“

Ruffy sieht mich verwirrt an, bevor er versteht, kurz auf lächelt und den Kopf über mich schüttelt.

„Keine Angst.“, grinst er vorsichtig, zieht mich mit einem Arm zu sich und haucht mir einen Kuss auf die Stirn.

„Nicht so eine Pause. Beruhige dich erst mal, dann sehen wir weiter.“

„Du ignorierst mich nicht?“

Er schüttelt den Kopf und lächelt, ehe ich mich daran hindern muss, erneut in Tränen auszubrechen. Ein echtes Lächeln legt sich auf meine Lippen, ich nicke und wieder streiche ich mir die Tränen von der Wange.

„Danke, Käpten.“

„Hey, noch ist nicht alles vorbei. Ich hab noch einiges mit dir vor.“

Nicht nur du. Sanji liebt mich. Das glaubt er jedenfalls. Ich glaube nicht, dass er mich liebt.

Er ist verwirrt über die neuen Erfahrungen und erklärt es sich selbst mir Liebe. Aber ob es wirklich so ist? Das kann ich mir nicht vorstellen. Es ist wirklich besser, wenn ich ab sofort nur noch nein zu ihm sage. Allgemein ist es besser. Für Ihn, für Ruffy und für mich. Für uns drei und für das Uns zwischen Ruffy und mir.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  bisa-chan
2012-12-11T18:23:42+00:00 11.12.2012 19:23
super kapitel (: die arme...ruffys reaktion finde ich aber richtig süß^^ er tröstet sie so lieb obwohl er sicherlich verletzt ist
Von:  Shaundy
2012-12-11T16:24:44+00:00 11.12.2012 17:24
Servus!

Sodala! zu aller erst a mal: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zur bestandenen Theoretischen Führerscheinprüfung!!! ;)

Ok kommen wir zum Kapitel:
Zu anfang hab ich natürlich erst mal so auf dem Monitor gestarrt O.O
weil ich nicht gewusst habe was die kleine Shieda jetzt eigentlich hat.
Und dann tat sie mir sofort unheimlich leid! die arme kleine hat wirklich keine ahnung was liebe ist...
Nicht schön, gar nicht schön, arme Shieda!
Echt süß das Ruffy dann sofort bei ihr war. an ihrer stelle hätte ich mich im ersten moment wahrscheinlich auch nicht gefragt warum er da is etc. sondern hätt mich auch nur an ihm rangeschmissen und ausgeheult...
Als er dann aber meinte das sie das schon büssen musste wars sofort wieder vorbei mit dem Mitleid und musste herzhaft zu lachen beginnen!
Jaja ungehorsamkeit muss vom Käptain eben bestraft werden... >///<
so und zu guter letzt hat die kleine natürlich schon wieder den entschluss gefasst sich (wieder einmal) nicht mit ihm einzulassen! Tjo bin gespannt ob sie das diesmal eher schafft als beim letzten mal...
MFG
Shaundy

P.s.: ich hoff ich konnt dir mit dem kommi auch ne freude machen ;)
Von:  fahnm
2012-12-10T21:42:28+00:00 10.12.2012 22:42
Super Kapi^^


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