Zum Inhalt der Seite

Weißer Nebel, Schwarzer Schatten

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Seid diesem Gespräch sind wieder ein paar Tage vergangen und ich habe oft Zeit mit Logan verbracht. Jedes mal, wenn ich in seiner Nähe war, hat mich dieses warme Gefühl ergriffen, das sich irgendwann in ein angenehmes Kribbeln verwandelt hat.

Ich bin von dieser Art Gefühle dermaßen verwirrt, das ich angefangen habe, ihm aus dem Weg zu gehen. Ich weiß einfach nicht, was mit mir los ist oder wie ich damit umgehen soll. Es ist einfach so ungewohnt. Diese Wärme, diese Ruhe, dieses Kribbeln. All das kombiniert irritiert mich. Dazu kommt diese seltsame Nervosität und das Verlangen, Logan nahe zu sein.

Ich frage mich wirklich, was mit mir los ist. Ich bin einfach nicht mehr in der Lage, mich selber zu verstehen, weiß nicht was ich denken oder tun soll, wenn er in meiner Nähe ist.

Meine Gefühle wühlen immer mehr auf, als wären die Schuld und die Angst, die mich in Besitz genommen haben, nicht genug gewesen. Es ist zum verzweifeln, vor allem, weil ich dem Schwarzhaarigen ansehe, dass ihn mein seltsames verhalten verletzt.

Es zerreißt mir regelrecht das Herz und versetzt mir immer wieder einen Stich in eben jenes. Nur mit halbem Ohr lausche ich dem Lehrer, welcher uns etwas über die Bindung zu den Gefährten der Werwölfe erklärt.

"Jeder Lykaner hat einen für sich bestimmten Lebenspartner oder auch einen Gefährten. Desto mächtiger der Clan ist, desto stärker ist die Bindung zu einem Gefährten. Das heißt also, das die Gefährtenbindung bei den Urclans stärker ausgeprägt ist als bei den untergeordneten.

Die Prägung auf einen Gefährten variieren. Bei einigen wird es ihnen schon bewusst, wenn sie denjenigen nur sehen, bei anderen kommt es eher schleichend.

Sie fühlen sich wohl in der nahe ihres vorbestimmten Partners. Ein Gefährte kann einem über jegliches negatives Gefühl hinweg helfen und strahlt eine gewisse Ruhe auf den jeweils anderen aus," brabbelt er munter vor sich hin, doch dringen seine Worte nur langsam zu mir vor.

Als mir bewusst wird, das er da soeben meine Gefühlswelt beschrieben hat, weiten sich meine Augen minimal und der Groschen fällt. Logan ist mein Gefährte, ich habe ihn als meinen Gefährten erkannt.

Doch jetzt ist die frage, ob diese Gefährtensache einseitig ist oder ob sie immer auf Gegenseitigkeit beruht. Gerade, als ich meine Gedanken aussprechen wollte, bemerke ich, das der Lehrer bereits den Unterricht beendet hat und sich schon nicht mehr im Raum befindet.

Resigniert über meine eigene Unaufmerksamkeit seufze ich und nehme mir vor, dem Lehrer morgen diese Frage zu stellen, die mich so brennend interessiert. Nur langsam packe ich meine Schulsachen zusammen, um zur nächsten Stunde zu gelangen, der im Physikraum stattfindet. Wie ich dieses Fach doch hasse.

Gedanken verloren verlasse ich den Raum und mache mich auf den Weg, doch weit soll ich nicht kommen. Kaum das ich ein paar Schritte gegangen bin, erblicke ich Logan, den Grund für meine ständigen Grübeleien. Hilfesuchend sehe ich mich um, doch will sich mir einfach kein Fluchtweg eröffnen.

Direkt vor mir bleibt der Schwarzhaarige stehen und sieht mich ernst an. Gerade so kann ich ein schweres schlucken unterdrücken und sehe ihn von unten herauf an. "Asna, wir müssen reden," brummt er mir zu und sieht mich durchdringend an.

"Ich .. Ich kann jetzt nicht .. Logan, ich muss ... zum Unterricht," bringe ich stockend heraus und schiebe mich an ihm vorbei, um fluchtartig den Gang entlang zu laufen.

Erst, als ich im Physikraum angekommen bin, atme ich erleichtert aus und versuche mein rasendes Herz zu beruhigen. Der restliche Unterricht fliegt regelrecht an mir vorbei, während ich mir überlege, wie ich Logan weiterhin aus dem Weg gehen kann, denn scheinbar wird er das nicht mehr länger mit machen. Resignation ergreift mich, als die letzte Unterrichtsstunde beendet ist und mir bewusst wird, das ich dem Gespräch mit Logan nicht mehr sehr lange aus dem Weg gehen kann.

Nur langsam trete ich aus dem Raum und schlendre gemächlich durch die Gänge, bis ich den Schwarzhaarigen sehen kann, wie er lässig an einer Wand lehnt. Augenblicklich fixieren mich seine Augen mit einem seltsam entschlossenen Blick.

Wie immer, wenn er mich ansieht, bereitet sich ein angenehmes Prickeln auf meiner Haut aus, während ich mich ihm langsam nähere, um an ihm vorbei zu gehen. "Asna, wir müssen uns wirklich unterhalten, es ist wichtig," spricht er mich heute zum zweiten mal an, als ich nur noch wenige Schritte von ihm entfernt bin.

"Nicht jetzt Logan, ich bin müde vom Unterricht und will jetzt einfach nur meine Ruhe," versuche ich mich aus dieser Situation herauszuwinden, was mir jedoch nicht wirklich gelingt, da sein Blick nur noch entschlossener wird. "

Du kannst dich danach auch noch ausruhen, es wird nicht lange dauern," erstickt er meinen kläglichen Fluchtplan im Keim. "Lass mich wenigstens vorher auf's Klo gehen," winde ich mich weiter und versuche so, ein wenig Zeit zu schinden.

Doch auch dieser Versuch ist nicht von Erfolg gekrönt, denn gerade, als ich an ihm vorbei gehen wollte, packt er mich am Handgelenk und drückt mich gegen die Wand hinter ihm. Erschrocken sehe ich zu ihm auf, während er seine arme rechts und links neben meinem Kopf an der Mauer abstützt, um so jegliche Fluchtmöglichkeit auszumerzen.

Schlagartig wird mir klar, wie nah er mir ist und mein Herz setzt für einen Moment aus, nur um kurz darauf doppelt so schnell weiter zu schlagen.

Sein heißer Atem streicht mir übers Gesicht, als er einmal tief seufzt und mir dabei nachdrücklich in die Augen sieht. Hart hämmert mein Herz gegen meine Rippen, als wolle es diese zertrümmern und ich bin mir fast sicher, das er es hören kann.

Wieder einmal wird mein Körper von einem angenehmen Kribbeln ergriffen, während ich sein leicht angespannten Gesichtsausdruck mustere. "Warum gehst du mir aus dem Weg Asna? Weißt du eigentlich, was du mir damit antust," seufzt er fast schon verletzt und schließt einen Moment die Augen.

Beim Klang seiner melodisch rauen Stimme macht mein Herz einen freudigen Hüpfer. "Dabei ist das einzige, das ich möchte, in deiner Nähe zu sein. Und du gehst mir einfach aus dem Weg. Weißt du eigentlich, das es mir wehtut, wenn du sowas machst. Asna, ich brauche dich einfach, ich will dich einfach nur in meiner Nähe haben. Du bedeutest mir wirklich viel," fährt er mit leiser Stimme fort und öffnet währenddessen wieder die Augen, um mich mit einem liebevollen Blick zu beschenken.

Die Hitze, die mir ins Gesicht steigt, verdeutlicht meine Verlegenheit, die seine Worte in mir auslösen. "Meinst du damit, dass du mich ... ?" weiter komme ich nicht, da ich mich nicht traue, den Satz zu beenden.

"Ja, genau das meine ich damit Asna. Ich liebe dich. Schon als ich dich am ersten Tag gesehen habe, hat mein Instinkt mich angeschrien, das du mir gehörst. Du Asna bist meine Gefährtin und ich möchte dich immer bei mir wissen," murmelt er die nächsten Worte und lehnt seine Stirn an die meine.

Ein sanftes Lächeln ruht auf seinen Zügen, als er mir meine Haare aus dem Gesicht streicht. Federleicht bleibt seine Hand auf meiner Wange liegen, als sich seine Lippen zaghaft auf meine eigenen legen.

Es ist, als würde etwas in mir explodieren und das Kribbeln damit nur verstärken. Unsicher lege ich meine Hände auf seine Brust und erwidre seinen Kuss schüchtern.

Kaum einen Augenaufschlag später verstärkt sich der Druck auf meine Lippen und seine Zunge streicht bittend über meine Unterlippe. Wie automatisch öffne ich meinen Mund und seine Zunge erkundet leidenschaftlich meine Mundhöhle, nur um kurz darauf meine eigene zu einem verführerischem Tanz aufzufordern. Besitzergreifung schlingt er die arme um meinen Körper und drückt mich an seine breite Brust, ehe sich unsere Lippen wieder voneinander trenne. Viel zu früh wenn man mich fragt. "Ich liebe dich auch Logan," nuschle ich leise, während ich meinen hochroten Kopf an seiner Brust verstecke.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück