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You and me

von

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Katos PoV
 

 

Meine so genannten Kumpels gingen mir, seit sich Kira - dreist, wie er war - einfach verzogen hatte, dauernd mit irgendwelchen Vermutungen darüber, wie er's mir gestern Abend heimgezahlt hatte, auf die Nerven. Das ging die ja sowas von überhaupt nichts an! Wenn Kira schon so gnädig war, nicht auszuplaudern, dass er mich dadurch rumgekriegt hatte, dass er auf dem Balkon Striptease gemacht hatte, dann würde ich den Teufel tun und das den Anderen freiwillig erzählen. Allein schon beim Gedanken daran, wie Kira gestern vor der Glastür gestanden und sich langsam immer weiter ausgezogen hatte, spürte ich, wie ich errötete. Er hatte so verdammt heiß ausgesehen, in diesem dämmrigen Licht, dass seinen Körper so sanft umspielt und seine schlanke, aber trotzdem muskulöse Gestalt nachgezeichnet hatte. Ich konnte beim besten Willen wirklich nicht leugnen, dass mich diese kleine Showeinlage alles andere als kalt gelassen hatte. So ungern ich es auch zugab: Er hatte mich in diesem Moment verdammt angemacht. Gott sei Dank, hatte er, da ich drinnen im Dunkeln gesessen hatte, nicht sehen können, wie ich mich nach ihm verzehrt hatte. Wie sehr ich ihn gewollt hatte.

Stopp! Moment mal. Was hatte ich da gerade gedacht? Ich war wohl nicht mehr ganz bei Trost... die letzten paar Sätze konnte ich getrost wieder aus meinem Kopf streichen. Zugegeben, das hatte mich gestern schon irgendwie ein bisschen angemacht, aber ich war definitiv nicht schwul oder scharf drauf, was mit meinem besten Freund anzufangen! Lag wahrscheinlich an der Hitze hier, dass ich so einen Blödsinn daher laberte und dachte. Die Temperaturen schienen mir mein ohnehin ziemlich zerstörtes Hirn vernebelt zu haben. Ja, das war's. Diese abartige Wärme war schuld.

"Überlegt doch mal, was könnte Kira gemacht haben, dass er uns nicht erzählen will, wie er's Kato heimgezahlt hat?", meinte Rei an unsere übrigen Kumpels gewandt, die allesamt im Kreis im Sand saßen.

"Mann Leute! Jetzt hört doch mal auf mit dem Mist! Ihr geht mir derbst auf den Sack, mit dem Scheiß!"

"Sag uns doch einfach, wie er sich an dir gerächt hat, dann lassen wir dich in Ruhe", entgegnete Katsura.

"Dann würdet ihr erst richtig anfangen", murmelte ich. "Zum tausendsten Mal: Vergesst es!", gab ich genervt zurück und stand auf. "Ich geh mal gucken, wohin sich Kira abgesetzt hat..."

"Mach mal und sag ihm, er soll endlich mit der Sprache rausrücken!", rief mir Takeshi nach.

"Das kannste knicken. Wenn er's euch bis jetzt nicht erzählt hat, wird er das auch nicht mehr nachholen", erwiderte ich und ging zurück ins Hotel. Ich beschloss, zuerst in unserem Zimmer nachzusehen. Vielleicht hatte ich ja Glück und er hatte sich einfach nur im Zimmer verkrochen? Ich hoffte fast, er würde dort sein.

Und meine Hoffnungen wurden nicht enttäuscht, als ich die Tür öffnete. Er lag im Bett und schlief, der Faulpelz! Ich hatte ihn gerade wecken wollen, als er plötzlich irgendetwas vor sich hin nuschelte. So leise wie möglich schloss ich die Tür hinter mir und lehnte mich lässig dagegen. Ich wartete darauf, dass er endlich etwas verständliches sagte, doch er blieb stumm. Ein wenig enttäuscht wollte ich mich auf den Balkon verziehen, als er doch endlich wieder einen Laut von sich gab. Hatte ich mich verhört oder war das ein Stöhnen gewesen?

Erst der Klang meines Namens ließ mich aufsehen.

Kira wand sich unter der Bettdecke. Ich beobachtete ihn gespannt und wartete auf weitere Informationen. Vielleicht plauderte er ja irgendetwas interessantes aus?

Wieder ein Stöhnen, dieses mal lauter. "Kato...", murmelte er und keuchte leise auf. Ich guckte ziemlich dämlich aus der Wäsche. Was war das denn gerade gewesen?

"Aahh... Kato...", stöhnte er und wand sich wieder unter der dünnen Decke. Ich konnte nicht anders als knallrot anzulaufen und völlig entgeistert dreinzublicken. Ich konnte mir zwar genau denken, was er gerade träumte - dazu brauchte man ja nun nicht wirklich viel Phantasie - , aber wahrhaben wollte ich es nicht. Und darüber nachdenken wollte ich schon gar nicht.

Während ich mich dazu zwang, nicht über Kira und das, was er träumte nachzudenken, stöhnte und keuchte er immer lauter. Ich hörte noch ein letztes Mal meinen Namen aus seinem Mund, bevor er verstummte, wieder seelenruhig schlief und dalag, wie die Unschuld in Person. Ich konnte immer noch nicht anders, als ihn total verpeilt und irritiert anzuglotzen und mich wieder haltsuchend gegen die Tür sinken zu lassen.

Kurz darauf schlug er seine Augen auf und blickte mich an. "Was machst du denn hier?", fragte er verschlafen.

Ich sah so schnell wie möglich weg. "Die anderen gingen mir irgendwie auf den Keks und da wollte ich nur mal sehen, was du so treibst", sagte ich. "Tut mir leid, falls ich dich geweckt haben sollte."

"Hast du nicht", entgegnete er.

"Na dann ist ja gut... wollen wir vielleicht was essen gehen?"

"Ja, gerne. Ich zieh mir nur schnell was an", meinte er, stand auf und tapste noch etwas  verpennt zum Kleiderschrank rüber. Er kramte ein Shirt und Shorts hervor und zog sich schließlich an. Ich ließ ihn keine Sekunde aus den Augen, mein Blick glitt über jeden Zentimeter seines makellosen Körpers. Selbst, wenn er gerade erst aufgestanden war, sah er absolut umwerfen aus.

Jetzt ging das schon wieder los... was dachte ich da eigentlich für einen Mist? Das war doch nicht mehr normal!

Bevor ich mich weiter zurechtweisen konnte, war er fertig umgezogen und blickte zu mir hinüber, woraufhin ich schnellstmöglich weg sah. Ob er mitbekommen hatte, dass ich ihn beobachtet hatte? Ich hoffte inständig, er hatte es nicht.

Sein knurrender Magen schien ihn zum Glück davon abzuhalten, Spekulationen darüber anzustellen, ob und wieso ich ihn beobachtet hatte, weshalb er auch kein Wort darüber verlor und wir ins nächste Restaurant gingen, um etwas zu essen.

Ich stocherte ein wenig lustlos in meinem Essen herum, während er selbst sich hungrig über seine  Portion hermachte. "Alles in Ordnung?", fragte er und blickte mich ein wenig besorgt und skeptisch an.

Ich nickte. "Ja, sicher."

Er schien mir nicht ganz zu glauben, da er nachdenklich die Stirn runzelte. Allerdings fragte er mich nicht weiter aus, sondern zuckte nur ratlos mit den Schultern und aß in aller Ruhe weiter. Wahrscheinlich ahnte er mal wieder, dass ich ihm im Moment sowieso nichts erzählen würde. Bestimmt würde er später noch einmal darauf zu sprechen kommen, weshalb ich mir besser eine gute Ausrede einfallen lassen sollte, denn ich konnte ihm ja schlecht die Wahrheit erzählen. Nun ja, theoretisch konnte ich das schon, aber es wäre mir ziemlich unangenehm, meinem besten Freund erklären zu müssen, dass er im Schlaf immer wieder meinen Namen gestöhnt hatte, zumal ich keine Ahnung hatte, wie er so etwas aufnehmen würde. Nein, ich ließ es besser bleiben und sagte ihm nichts davon.

 

Nach dem Essen gingen wir zurück auf unser Zimmer. Es war mittlerweile später Nachmittag. Die Ruhe, die bis jetzt auf dieser Etage geherrscht hatte, wurde von unseren Klassenkameraden zunichte gemacht, die nach und nach alle auf ihre Zimmer gingen und auf das Abendessen warteten. Die meisten unterhielten sich lautstark, wie man durch die eigentlich gar nicht so dünnen Wände problemlos hören konnte. Ich seufzte und fläzte mich auf das Doppelbett, während Kira im Bad war und duschte. Gelangweilt lauschte ich den Gesprächsfetzen, die aus den Nebenzimmern zu mir hinüber drangen. Da ich jedoch wenig Zusammenhängendes verstand, gab ich es nach einer Weile auf und starrte an die weiße Decke. Doch auch diese konnte meine Aufmerksamkeit nicht für lange auf sich ziehen, sodass ich kurz darauf wieder einmal leicht frustriert seufzte und mich auf die Seite rollte. Ich fischte meine Zigaretten aus der Hosentasche. Als ich die Schachtel jedoch öffnete, musste ich feststellen, dass sie leer war. Geringfügig genervt versuchte ich, sie vom Bett aus in den Mülleimer zu befördern, welchen ich allerdings weit verfehlte. Na klasse, heute funktionierte aber auch gar nichts! Ich vergrub mein Gesicht in Kiras Kopfkissen und blieb ein paar Minuten so auf dem Bauch liegen, bis mir ein Licht aufging: Mein Zimmergenosse hatte ja auch noch Kippen. Stellte sich nur die Frage, wo? Ich überlegte einen Moment. Konnte gut sein, dass die Schachtel in seiner Hose war, also im Bad und damit für mich momentan unerreichbar. Ich entschied mich, allein schon aus Faulheit, dafür, mal in der Schublade seines Nachttischs nachzusehen. Wider erwarten fand ich seine Zigaretten tatsächlich dort. Womit hatte ich dieses Glück nur verdient?

Ich hatte mir die Schachtel einfach gekrallt und wollte mir gerade eine der Kippen klauen, als ich plötzlich eine nur allzu bekannte Stimme hinter mir hörte: "Hey!"

Es war natürlich Kira, wer sonst? Ertappt rollte ich mich wieder auf den Rücken und grinste ihn unschuldig an.

"Du brauchst gar nicht so zu grinsen. Das sind meine Kippen, also gib sie wieder her!", forderte er.

Ich schüttelte grinsend den Kopf. Böser Fehler.

Kira, der seine Kippen wiederhaben wollte, stürzte sich auf mich und kitzelte mich zur Strafe erst einmal durch. Ich dachte allerdings trotzdem nicht daran, ihm seine Zigaretten wiederzugeben, weshalb er zu anderen Methoden greifen musste. Dreist wie er war, setzte er sich einfach auf meine Hüften, damit ich nicht weglaufen konnte und versuchte, mir die Schachtel wieder zu klauen. Ich war jedoch ein wenig schneller als er, sodass er sie nicht zu fassen bekam. Vergebens versuchte ich, ihn von mir herunter zu schieben. Natürlich wäre es das Einfachste gewesen, ihm die Kippen zu geben, aber warum einfach, wenn's auch kompliziert ging? Nun ja, wie schon gesagt, versuchte ich Kira loszuwerden und gleichzeitig seine Kippen zu behalten, was sich jedoch als wesentlich schwieriger herausstellte als ursprünglich angenommen. Kira, dem allmählich der Geduldsfaden zu reißen schein, rutschte einfach noch ein Stück weiter hoch, sodass er meine Arme besser zu fassen bekommen konnte. Ich stöhnte vor Schmerz auf, als er schließlich auf meinem Bauch und somit auf meinen Blutergüssen saß, doch das schien ihm nicht im Geringsten zu stören. Es tat wirklich verdammt weh, aber ich konnte ihm keine Schuld geben, da er ja nichts von den Verletzungen wusste und auch nichts davon erfahren sollte. "Aahh, Kira!", stöhnte ich, als er sein Gewicht verlagerte und somit auf einer extrem empfindlichen Stelle saß.

"Stell dich nicht so an", gab er leicht amüsiert zurück und griff nach meinem rechten Arm, welchen er auch zu fassen bekam. Sofort versuchte er, sich meinen zweiten Arm auch noch zu schnappen, wobei er wieder sein Gewicht verlagerte.

"Aahh!" Ich keuchte und wand mich unter ihm.

Er hatte mittlerweile meine Arme auf der Matratze festgenagelt und beugte sich zu mir hinunter.

Mein Atem ging Stoßweise, wieder entkam meiner Kehle ein Keuchen. Er musste endlich von mir runter, was ich ihm auch prompt sagen wollte. Allerdings brachte ich nicht mehr als ein Gestöhntes 'Kira' heraus, da die Blutergüsse mit Hilfe eines ziemlich intensiven Schmerzes auf sich aufmerksam machten.

"Warum denn so empfindlich?", hauchte er mir ins Ohr.

Ich musste schlucken, brachte kein Wort über meine Lippen. Eine Gänsehaut zog sich über meinen Körper. Er war so nah, zu nah.

Mit einem leicht hinterhältigen und schadenfrohen Grinsen nahm er zur Kenntnis, was diese Aktion für eine Wirkung auf mich gehabt hatte. Heißer Atem streifte meine Haut, bevor er schließlich begann, sich meinen Hals hinab zu küssen.

Mir entkam ein leises Keuchen. Ich bäumte mich ein Stück weit unter ihm auf, wurde jedoch erbarmungslos zurück auf die Matratze gedrückt. Ich war völlig durcheinander, was wohl auch der einzige Grund dafür war, dass ich nicht die Kraft dazu aufbrachte, mich Kiras zu entledigen und das hier zu beenden. Aber... wollte ich das überhaupt? Es beenden?  Ich schüttelte leicht den Kopf. Was war nur los, dass ich in letzter Zeit so viel wirres Zeug dachte? Was passierte hier mit mir?

Ich konnte ein lautes Stöhnen nicht unterdrücken, als Kiras Lippen von seiner Zunge abgelöst wurden. Mein Atem ging unregelmäßig und ich musste mich extrem zusammenreißen, um auch nur einen klaren Gedanken fassen zu können. "Was... tust du?", fragte ich mit zittriger Stimme, sie drohte mir jeden Moment den Dienst zu versagen.

"Dich ärgern", grinste er und richtete sich schließlich wieder auf.

"Sehr witzig", giftete ich. Wie gern ich ihm dieses selbstgefällige Grinsen aus dem Gesicht gewischt hätte. Wie sehr ich ihn in diesem Moment hasste! Oder hasste ich mich selbst, weil... ja, warum eigentlich?



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