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GRODE MANOR -Part 1- (July 1978 - November 1981)

von

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August 1979 -2-

„Liz, Jane!“

Ich öffnete die Augen und sah meinen Vater auf uns zueilen.

„J… Jason…“, stöhnte meine Mutter unter Schmerzen neben mir und ihre Lider flatterten. Mein Vater nahm sie in die Arme und versuchte, mit seinem Hemdsärmel das Blut aus ihrem Gesicht zu wischen.

„Keine Sorge.“, sagte Kevin und besah sich die Wunde. „Ihr geht es gut, das habe ich gleich!“ Er zog eine kleine Kristallflasche aus seinem Umhang, träufelte etwas von der dunkelgrünen Flüssigkeit auf ihre Wunde. Sofort zog sich das Blut unter die Haut zurück und innerhalb von ein paar Sekunden war nichts mehr zu sehen.

„Sie braucht jetzt nur etwas Ruhe.“ Kevin drehte sich um. „Jane, wie geht es dir?“

„Ich glaube gut…“, murmelte ich und sah mich um. Wir standen in einem dunklen Flur eines Hauses, das ich nicht kannte. „Kevin, was…“

„Geh runter in den Keller Jane, Alice und Kelly sind auch schon dort.“, sagte mein Bruder. „Dad, die anderen sind drüben im Kaminzimmer. Bring Mutter runter und komm dann zu uns.“

Mein Vater nickte, packte mich an der Hand und zog mich mit sich. Ich war viel zu verwirrt um irgendetwas zu erwidern, aber eines war mir bewusst: hier stimmte etwas nicht.

„Dad, was zum…“

„Jetzt nicht.“, erwiderte er, stützte meine Mutter und führte mich rasch eine Treppe hinunter. Unten gab es wieder einen Flur, der nur durch eine Lampe erleuchtet wurde, aber ich konnte trotzdem nichts sehen. Auf einmal standen wir vor einer geschmiedeten Tür. Er klopfte viermal kurz und zweimal lang an, dann hörte ich von drinnen aufgeregte Stimmen. Es ertönte ein Zischen und die Tür schwang auf.

„Hier rein.“, befahl mein Vater und ich nahm meine Mutter am Arm. Sie sah noch etwas verwirrt aus, aber auch sie war sich bewusst, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zuging. „Liebling, was ist passiert…“

„Es wird alles gut.“, murmelte mein Vater und küsste sie fest auf die Lippen. „Bleib mit Jane und den anderen hier, und es wird euch nichts geschehen.“

Da fiel die Tür auch schon wieder zu. Kelly stand auf einmal neben mir, den Zauberstab erhoben. Leise murmelte sie Beschwörungen, die wohl die Tür magisch versiegeln sollten.

Ich sah mich um. Der Raum war klein, nicht größer als eine Abstellkammer, und eine Lampe an der Decke erhellte die entsetzten Gesichte, die mich nun anblickten. Wir mussten um die fünfundzwanzig hier sein, einige kannte ich vom sehen, einige waren mir nicht bekannt. Ich sah Alice mit Alan auf dem Arm. Er weinte und sie versuchte ihn zu beruhigen, aber er hörte nicht auf. Lily saß auf einem Stuhl, blickte starr in die Gegen und brachte kein Wort heraus.

„Jane?“, fragte mich jemand und ich sah auf. Ich erkannte Molly. Auf ihrem Arm kauerte George. Seine geröteten Augen blickten sich Hilfe suchend um und als er seinen Bruder Fred auf einem Sessel erblickte, begann er laut nach ihm zu greinen und streckte verzweifelt seine Hände nach ihm aus.

„Molly!“, rief ich aufgeregt. „Molly, was ist hier los, ich versteh rein gar nichts mehr, ich…“

„Ruhig Jane, bitte, hilf Liz erst einmal auf das Sofa dahinten… genau, gleich neben Freddie.“

Mutter war schwach, das merkte ich sofort. „Hast du einen Stärkungstrank bei dir?“

Molly schüttelte den Kopf. Kevin war auch nicht da und mein Herz raste, als ich an die Ereignisse von vor nur ein paar Minuten denken musste. Haarscharf waren wir dem Anschlag entgangen, aber… warum hatten die Todesser uns angegriffen?

„Was genau geht hier vor sich?“, wandte ich mich an Kelly, die schwer atmend neben Lily stand. Ihr Blick war immer noch starr.

„Kelly?“

„Was? Oh, Jane… was hast du gesagt?“

Ich legte eine Hand auf Lilys Schulter. „Was… soll das ganze hier…?“, fragte ich leise.

„Ich weiß es nicht… es ging alles viel zu schnell.“, antwortete Kelly.

Auf einmal tat es über uns einen gewaltigen Schlag. Lily zuckte zusammen, einige Frauen schrien auf und die Kinder begannen zu weinen. Über ihnen begannen Zauberer Flüche zu brüllen und vereinzelt hörte man einen Verletzten vor Schmerzen aufheulen.

Ein lautes Brüllen ließ uns alle erschauern und dann hörten wir schwere Schritte, die langsam die Treppe zum Keller hinunterstiegen.

„Sie kommen…“, flüsterte Lily und begann zu zittern.

Kelly stellte sich vor die Tür, hob ihren Zauberstab und begann wieder, Beschwörungen zu murmeln. Die Schritte kamen näher.

„Das sind mehr als nur einer.“, sagte Molly und nahm ihre beiden Zwillinge in die Arme. Bill, Charlie und Percy klammerten sich an ihren Rock und blickten verängstigt zur Tür.

Ein gewaltiger Knall ließ die Tür erzittern und Kelly wurde zurückgestoßen. Sie landete in den Armen einer anderen Hexe, rappelte sich aber gleich wieder auf.

„Schnell, Mütter und Kinder in die hinterste Ecke!“, brüllte sie. „Jane, nimm Liz und sieh zu, dass sie sicher ist!“

Alice half mir, meine Mutter nach hinten zu bringen. Wir setzten sie auf einen Stuhl neben einer kleinen Hexe mit einem Baby im Arm, die weinend in den Armen einer schwangeren Freundin lag.

Ein erneuter Fluch traf die Tür und Putz begann vom Rahmen zu bröckeln.

„Sie kommen, bei Merlin, sie kommen!“, kreischte die kleine Hexe und begann hysterisch zu schluchzen.

„Jane, Alice, kommt zu mir an die Tür!“

Ich war fast wie in Trance, als Alice mich mit sich zog. Ich merkte dass ich zitterte und mein Zauberstab drohte mir aus der Hand zu fallen, als die Tür wieder getroffen wurde.

„Ich gebe ihnen noch einen oder zwei Flüche, dann sind sie durch.“, begann Kelly leise. „Wir drei werden versuchen, den ersten Schlag abzufangen und uns zu verteidigen. Ich vermute, dass sie nicht mehr als fünf sein werden, der Kraft des Zaubers nach zu urteilen.“

Alice nickte. „Ich werde zusammen mit Jane die Treppe übernehmen. Bleib du hier und sorge dafür, dass alle sicher sind. Danach wirst du die Tür reparieren, sie magisch versiegeln und unsichtbar machen. Anschließend folgst du uns nach oben.“

Ich schluckte.

„Jane?“

Ich zuckte zusammen. „J… ja?“

„Pass auf, du bist die einzige, die gerade noch in der Lage ist, zu kämpfen. Lily steht unter Schock, die meisten Hexen sind bereits verletzt oder müssen die Kinder beschützen. Du musst dich jetzt konzentrieren und…“

Der Fluch war nun stärker als vorher.

„Jane, hast du zugehört?“

Mein Mund war trocken.

„Jane!“

„Ich… kann das nicht…“, hauchte ich und zitterte noch stärker. „Ich… bin noch nicht… so weit!“

„Denk an deine Mutter!“, zischte Kelly. „Denk an Alan! An Molly und ihre Kinder, sie alle zählen auf dich!“

Ich schnappte nach Luft als sich mein Brustkorb immer enger schnürte. Panik machte sich in mir breit und mir war, als würde ich gleich ersticken.

Alice packte mich an den Schultern und sah mir in die Augen. „Hör auf, zu denken, Jane. Du kannst das, du kennst die nötigen Flüche. Ihr habt sie doch tausend Mal geübt, du, James und Sirius. Du selbst hast sie mir noch vor einer Woche vorgeführt, ich weiß, dass du es schaffen wirst!“

„Aber… aber…“

„Kein aber, wenn der Moment kommt, wirst du es können und dieser Punkt wird…“

„ALICE!“

Die Tür wurde aus dem Rahmen gerissen und Kelly schaffte es gerade noch, sie mit einem Zauber zu Staub zerfallen zu lassen. Alice wirbelte herum und traf den ersten Todesser mit einem Fluch. Drei weitere folgten, doch Kelly schwang ihren Zauberstab und innerhalb von Sekunden lagen sie bewusstlos vor unseren Füßen. Schwer atmend blickte ich zu ihr und war verdutzt. Niemals hatte sie gesagt, dass sie so eine unglaublich gute Hexe war!

Im selben Moment sprang sie zurück.

„Wir sind dran!“, rief Alice, packte meinen Arm und zog mich die Treppe hoch.



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