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Licht und Schatten

von

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Licht

Es war einer dieser wunderschönen Tage, an denen man nichts tun wollte. Einfach nur da sitzen, die warmen Sonnenstrahlen genießen, wenn sie einem über das Gesicht streichen. Einfach nur den Wolken hinterher gucken und seine Gedanken schweifen lassen. Sich einfach mal nicht den Kopf zerbrechen über Erwartungen, Träume oder Versprechen. Einfach nur das Leben genießen. Vielleicht würde man sich mit seinen Freunden treffen, etwas unternehmen. Und wenn alle beisammen wären, gemeinsam diesen wunderschönen Tag genießen. Aber es würde immer einer fehlen, nicht wahr?

Naruto vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Als Sasuke gegangen war, hatte er eine Lücke hinterlassen, die man nicht schließen konnte. Man konnte nicht einfach eine andere Person nehmen, um diese Lücke zu stopfen. Nur die Person, die diese Lücke verursacht hatte, konnte sie schließen.

Er konnte nicht länger warten, nicht länger stillsitzen und hoffen, dass alles wieder in Ordnung kam, wenn er nur lange genug darauf wartete. Naruto konnte nicht mehr warten, dass sich die Lücke von alleine schloss, nein, er musste handeln. Er würde immer für ihn da sein. Egal wann. Er würde für ihn der Freund sein mit dem er lachen konnte und mit dem er streiten konnte. Er würde der Bruder für ihn sein, der Itachi nicht für ihn war.

Und irgendwann würde auch Sasuke für ihn der Freund sein, den er sich wünschte. Dann könnte Sasuke seine Rache vergessen und endlich Frieden schließen mit seiner Vergangenheit. Und mit seiner Einsamkeit.

Naruto erinnerte sich noch genau daran, wie Sasuke ihm sagte er könnte ihn nicht verstehen. Weil er immer allein war. Schon immer allein. Aber Sasuke irrte sich, Naruto verstand ihn. Inzwischen mehr als früher, aber wusste immer schon, wie schrecklich die Einsamkeit war. Naruto verstand wie leicht es war sich in der Einsamkeit zu verlieren, aber er hatte Halt gefunden. Leute die an ihn glaubten und ihn unterstützten. Und dieser Halt wollte er für Sasuke sein. Damit er sich nicht noch weiter in der Einsamkeit verlor.

Ja, Sasuke hatte falsche Entscheidungen getroffen. Sogar sein Dorf hatte er verraten, weil er allein in der Einsamkeit zurück gelassen wurde. Sogar Akatsuki war er beigetreten, um seiner Einsamkeit ein Ende bereiten zu können. Aber ob es ihm genützt hatte wusste Naruto nicht.

Naruto ließ sich zurück in das hohe Gras fallen, ließ sich von den grünen Halmen kitzeln. Wie es Sasuke momentan wohl ging? Ob Sasuke wohl auch hin und wieder an ihn dachte? Oder an all das, was er zurück gelassen hatte? Naruto hoffe zumindest, dass es so war, denn dann hätte der Uchiha ihn wenigstens nicht vergessen. Dann wüsste er auch, dass immer jemand auf ihn wartete und, dass er immer jemanden hätte zu dem er zurück konnte. Aber wirklich daran glauben, konnte Naruto doch nicht.

An dem Tag, als Naruto seinen Vater und seine Mutter kennenlernte, wusste er was echter Verlust war. Aber er wusste auch, dass es immer jemanden gab, der seine Hoffnungen auf ihn setzte und an ihn glaubte. Sasuke musste dieses Gefühl doch auch kennen. Das Gefühl, wenn jemand hinter seine Handlungen stand und einem den Rücken stärkte. Und wenn nicht, dann wollte er ihm dieses Gefühl geben. Ja, er würde für Sasuke das Licht sein, welches ihn aus seinem Schatten der Einsamkeit holte.

Ein zufriedenes Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Blonden, als er die Arme hinter dem Kopf verschränkte. Es war an der Zeit, dass er etwas tat. Aber es war doch auch einfach schön hier zu liegen und an eine angenehmere Zukunft zu denken. Eine Zukunft in der alles so war, wie er sich wünschte. Eine Zukunft, die er verwirklichen würde. Um jeden Preis.

Manch einer würde sagen er solle sich keine falschen Hoffnungen machen. Was er nicht ändern konnte, dass er konnte er eben nicht ändern. Und vielleicht war es Sasuke und Naruto vorbestimmt getrennte Wege zu gehen. Doch über solche Worte konnte er nur mit den Schultern zucken. Jeder Mensch brauchte Träume, die er verwirklichen konnte. Für die es sich zu kämpfen lohnte und für die es sich zu leben lohnte.

Naruto hatte viele Träume und alle würde er sie verwirklichen. Irgendwann würde Hokage werden. Irgendwann würde er mit Sakura ausgehen. Irgendwann würde er von jedem akzeptiert werden. Irgendwann würde er Sasuke zurück holen. Und irgendwann würden sie endlich richtige Freunde werden. Denn Naruto würde seine Träume niemals aufgeben.

Blinzelnd öffnete Naruto die Augen, sah direkt in die Sonne die so wunderschön am Himmel stand. Er hatte seine Entscheidung getroffen. Naruto wollte für Sasuke das Licht sein, dass ihn aus dem Schatten seiner Einsamkeit befreite.

„Hey, träumst du schon wieder vor dich hin?“

Ruckartig sah er zu dem Mädchen auf, welches hinter ihm stand und ihn aus seinen Gedanken riss.

„Nein. Ich treffe Entscheidungen Sakura-chan.“

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht stand der blonde Junge auf. Zusammen mit seiner Teamkollegin ging er zurück in das Dorf, vielleicht würde sie heute mit ihm ausgehen.
 

Für manche Träume lohnt es sich einfach zu kämpfen, oder etwa nicht?



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kerstin-san
2015-09-09T09:50:22+00:00 09.09.2015 11:50
Hallo,

du hast Naruto wirklich sehr gut charakterisiert. Diese Hoffnung, dass er Sasuke wieder zurück nach Konoha bringen kann und das dann alles wieder gut wird, ist ein elementarer Bestandteil seines Charakters.
Auch dieser unerschütterliche Optimismus und (schlag mich bitte nicht) diese Ignoranz, mit der er Sasukes Wünsche/Taten einfach beiseite wischt und stur davon ausgeht, dass er alles zum Guten wenden kann. Es passt einfach.

Liebe Grüße
Kerstin
Von: abgemeldet
2012-08-26T14:48:09+00:00 26.08.2012 16:48
Halöle ♥

Ich find deinen One-Shot wundervoll und er lässt sich einfach lesen, d.h. bevor ich angefangen hatte war ich schon am Ende der Story und lächelte bzw. träumte vor mich hin.

Ich finde Naruto Sichtweise in der Geschichte sehr interessant. Obwohl ich mir anfangs ein bisschen unsicher mit dem Gefühl "Einsamkeit" für Sasuke war, bin ich jetzt doch positiv überrascht.
- Ob Sasuke in den Hintergrund geraten ist?
+ Nein finde ich nicht, da von Anfang an Narutos Gedanken und Gefühle wundervoll geschildert wurden.

Narutos Träume... Ja der Junge hat viele davon und ich finde es sehr schön, dass du das noch am Ende eingebaut hast. So erkennt man, dass Sasuke nicht der einzige Lebensfaktor in Narutos Leben ist.

So im Großen und Ganzen denke ich, dass ich dir alles gesagt habe, was mir eben einfällt. Alles in Allem fand ich dein One-Shot süß und sage noch, mach weiter so :D

Tüdelü >///<
Von:  Danny_Sturmtochter
2012-08-26T11:14:11+00:00 26.08.2012 13:14
Der One-Shot schien dir recht leicht von der Hand gegangen zu sein, jedenfalls lässt er sich so lesen.
Wirklich sehr schön beschrieben. Auch Narutos Emotionen sind gut zum Vorschein gekommen, wenn auch vielleicht Sasukes Leben etwas unterging, aber das ist ja eine andere Geschichte.
Auch das Ende mit Sakura hast du hübsch gestaltet.
Weiter so!


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