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I'm not the one

Juugo x Kimimaro
von

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Das, was uns verbindet

„Sein Zustand ist kritisch. Ob er sterben wird?“

„Ich weiß nicht… Orochimaru-sama wird dies nicht erfreuen.“

„Ja… wir behalten es besser für uns… ich meine, er lebt ja noch.“

„Noch…“ Ein prüfender Blick glitt über den Monitor. Die Mitarbeiter nahmen das durch die Kamera erfasste Umfeld in Augenschein, das einen spärlich eingerichteten Raum gleich einer Zelle zeigte. Nur eine Liege, auf der eine halb zerwühlte Decke lag, und eine Waschgelegenheit waren das einzige Mobiliar, das dieser Raum zu bieten hatte. Der Bewohner des „Zimmers“ hatte sich wieder einmal in die Ecke verkrochen, die Unterarme blutend, den Kopf mit beiden Händen gestützt. Juugo schien wie gewohnt seine Kontrolle verloren zu haben, unterlag wie so oft seiner bösen Seite, die sich zu seinem Leid an dessen eigenen Körper zu schaffen gemacht hatte. Sein Juin heilte die Wunden, aber nur die körperlichen, seelisch war er mehr Wrack als Mensch. „Monster“ traf es wohl besser zu.

Der Mitarbeiter umfasste seinen Nacken. Mochte dieser Job auf der einen Seite ein Segen sein, denn trotz Einfachheit wurde er gut bezahlt, so war dieser auf der anderen Seite durch das ständige Beobachten tödlich für den Nacken. „Ich weiß nicht… er wirkt nach einem Besuch Kimimaros immer so fröhlich. Vielleicht sollten wir diesen zu ihm schicken lassen.“

„Das ist nicht unsere Entscheidung, Kabuto-sama hat dies zu bestimmen.“

„Gut, ich gebe ihm Bescheid.“ Und somit wandte er sich an das Funkgerät, um besagten Kabuto zu kontaktieren. „Wir stören Sie ungern, Kabuto-sama, aber da gibt es ein kleines Problem.“
 

Die Leiden der Nacht waren wie vergessen, als Kimimaro im Spiegel betrachtend das Erd-Juin bewunderte. Es war ein gutes Zeichen, es am Körper zu tragen. Denn kurz bevor er eingewilligt hatte, sich das Juin injizieren zu lassen, hatte er ein vertrautes Gespräch mit seinem besten Freund Juugo geführt. Dieser war keineswegs begeistert gewesen, denn er nannte sich selbst „Die Wurzel allen Übels“. Zudem hätte er es sich nie und nimmer verziehen, wenn sein Juin Schuld an Kimimaros Tod gewesen wäre. Doch er lebte, und ihn überkam das Gefühl, seine Krankheit mit diesem Mal bekämpfen zu können; einer Krankheit, die er bislang verschwiegen hatte. Es wäre zwar das klügste gewesen, Orochimaru mit dieser Neuigkeit zu konfrontieren, aber er wollte diesen nicht in ein seelisches Unglück stürzen. Juugos Juin heilte Wunden, wieso also keine Krankheiten? Zuversichtlich, wie er war, hatte er hierfür seinen eigenen Tod in Kauf genommen. Des Weiteren wünschte sich Orochimaru das Juin am Leib zu tragen, das den Wirt um ein Zehnfaches verstärkte. Aber dieser setzte sein Leben nicht aufs Spiel, also hatte Kimimaro dies für ihn getan, denn er hatte nicht vor, den Wunsch, Orochimarus Traumgefäß zu werden, zu verwerfen.

„Wundervoll.“, hörte er Orochimaru schnalzend mit der Zunge sagen. „Ein unglaublicher Körper, ich kann es kaum erwarten, ihn zu besitzen.“ Er war unangekündigt in das Zimmer getreten und stellte sich, mit beiden Händen Kimimaros Schultern berührend, hinter seinem Schützling. Dieser lächelte seinem Spiegelbild entgegen und zog den Reißverschluss seines Obergewands zu. Das Juin war wie eine Tätowierung sichtbar zu sehen.

„Ich wünsche mir nichts sehnlicher.“, meinte Kimimaro begeistert. Denn Orochimaru hatte seinen Körper stets bewundert, aber dieser war noch nie so angetan gewesen wie heute. Er würde sich bei der nächsten Gelegenheit bei Juugo bedanken, denn in diesem Moment ahnte er nicht, dass sein rothaariger Freund wehleidig in einer Ecke hockte, mit Selbstmordgedanken spielend.

„Ich habe etwas für dich.“

Die Geschenke häuften sich in letzter Zeit. Narrenfreiheit wurde ihm vergönnt wie kein zweiter, und dies war vorteilhaft, denn er hatte geplant, seine letzten Tage mit Juugo zu verbringen. Nickend folgte er seinem Meister in einen großen Saal, in dem vier Gestalten zu warten schienen. Er sah hoch zu dem Geländer und wurde mit einem hämischen Grinsen begrüßt, fast so, als sähen sie in ihm eine Art Opfer, an dem sie ihre Mordlust hätten befriedigen können.

„Sie haben alle das Juin.“, erklärte Orochimaru. „Ich schenke sie dir. Mach mit ihnen, was du willst.“ So hatte der Sannin diese vier Personen zu Gegenständen degradiert, über die Kimimaro verfügte wie Spielzeuge; ein starker Charakterzug Orochimarus, Menschen wie wertlose Objekte zu behandeln. Wenn diese ihren Sinn nicht erfüllten, oder ihren Besitzer schlichtweg langweilten, dann warf man sie weg wie Abfall.

Der Weißschopf freute sich über diese äußerst großzügige Gabe, denn das Juin steigerte ihren Wert und somit auch seinen. Aber er hatte nicht vor, sie zu töten, oder sie zu einem perversen Vergnügen zu zwingen. Sie sollten ihm gehorchen, jeden Befehl widerstandslos ausführen.

Die Unzufriedenheit spiegelte sich auf ihren Gesichtern wider; sie würden ihn also nicht als Meister akzeptieren. Nun denn, es war ihre Entscheidung, dann würde er sie eben zu Tode verurteilen. „Dient mir, oder ich töte euch.“

Seine Bemerkung war keineswegs als Kampfansage gedacht, aber die vier sprangen über das Geländer und griffen ihn gemeinsam an. Da Kimimaro ein sehr guter Taijutsu-Meister war, brachte er den ersten aus der Gruppe, einen übergewichtigen Jungen namens Jirobo, aus dem Gleichgewicht. Sogleich ergriff er die Hand eines dunkelhäutigen, sechsarmigen Ninjas und schleuderte Kidomaru auf die anderen beiden Angreifer zu. Tayuya und Sakon wichen sowohl mit Glück als auch mit Können aus. Einen gewaltigen Schritt nach hinten springend, führten sie beide unterschiedliche Fingerzeichen aus, um Ninjutsus gegen ihn einzusetzen.

Orochimaru verfolgte das Treiben amüsiert. Kimimaro schien leichtes Spiel zu haben, und verzweifelt aktivierten die vier das Juin, um ihre Kräfte zu steigern. Trotzdem war der Weißschopf besser als sie alle zusammen.

„Orochimaru-sama, ich störe Sie ja ungern…“ Kabuto gesellte sich an seine Seite und richtete sich aus einer Gewohnheit heraus die Brille. „Juugo macht uns Probleme.“

„Erzähl.“

„Er hat sich geschnitten. Wir sind uns so ziemlich sicher, dass er einen Selbstmordversuch plant.“

„Ich kann mir denken, weswegen.“, sagte dieser so kühl wie möglich. „Gut, Kimimaro soll ihn aufsuchen… nach dem Kampf.“ Juugo hätte sich schon vor Jahren umgebracht, wenn dieser den Mut dazu gehabt hätte. Somit kam es auf die eine oder andere Minute nicht an, auch wenn der Rotschopf ein wichtiger Bestandteil für seine Experimente war. So verfolgte Orochimaru den Kampf bis zum Finale. Kimimaros Gegner hatten die erste Stufe des Juins eingesetzt, die Muster zeichneten sich wie Tätowierungen am ganzen Körper ab. Und dennoch schienen sie nicht den Hauch einer Chance zu haben; es hatte keine fünf Minuten gedauert, und schon lagen Jirobo und Kidomaru bewusstlos auf dem Boden. Die rothaarige Tayuya stemmte sich fluchend hoch, sie war kaum in der Lage, sich auf den Beinen zu halten, aber sie versuchte dies mit ganzer Kraft. Mochte dies aus Dummheit geschehen, oder aus Ehrgeiz, da auch Sakon sich nicht geschlagen geben wollte, so war Orochimaru die Motivation reichlich egal. Anerkennung gab es einzig und allein für Kimimaro.

„Ich frage euch nochmal: Wollt ihr mir dienen? Oder muss ich euch töten?“ Eine Art Besessenheit flammte in seinen Augen auf; nicht, weil er sie unbedingt zur Strecke bringen wollte, sondern weil er sich bewusst geworden war, wie sich wahre Macht anfühlte; Macht, über Menschen bestimmen zu können wie Gegenstände. Orochimarus Macht.

Sakon und Tayuya waren endlich zur Vernunft gekommen. Da sie bereits auf allen vieren am kriechen waren, verbeugten sie sich bis zum Boden. Niederlage. Eine schmerzliche Erkenntnis, die sie erst einmal zu verarbeiten hatten. Und dennoch waren sie froh, in Kimimaro einen würdigen Meister gefunden zu haben.

Erleichtert, weil er endlich das angestrebte Ziel erreicht hatte, fuhr er zu Orochimaru herum. Er legte sich eine Hand auf die Brust, berührte sanft das Juin. „Jetzt… bin ich mit Euch verbunden, Orochimaru. Auf Ewig.“ Ja, es war das Band zwischen Orochimaru und ihm, eins, das er Juugo zu verdanken hatte. So fühlte er sich auch seinem rothaarigen Freund verbundener denn je, und wie erhofft, hatte etwas, das zu Juugo gehörte, ihm nicht geschadet.

Der schwarzhaarige Schlangenmensch schritt auf ihn zu. „Großartig. Ich habe nichts anderes erwartet.“ Mit einer wegwerfenden Geste deutete er den vieren an, den Platz zu räumen. Sie waren nicht länger vonnöten. Nicht jetzt. Jetzt war es an der Zeit, ein ernsthaftes Gespräch mit Kimimaro zu führen. Denn obwohl er so gelassen über Juugos Zustand reagiert hatte, bedauerte er dessen kritischen Zustand zutiefst. Juugo war wie eine tickende Zeitbombe, und so langsam beschlich Orochimaru das Gefühl, dass diese bei Kimimaros „Tod“ hochgehen würde. Es war ihm wichtig, dies zu verhindern, denn er hatte nicht vor, sich von Juugo auf der Nase herumtanzen zu lassen. Aber ihn zu verlieren wäre ein schwerer Verlust gewesen, und er würde nicht freiwillig auf den lang ersehnten Körper verzichten... nein, es war an der Zeit, Juugo zur Vernunft zu bringen.

Orochimaru berührte eine weiße Strähne, die sich in Kimimaros Gesicht verirrt hatte. „Juugo... er scheint deinen Traum nicht unterstützen zu wollen.“

Kimimaro warf ihm einen fragenden Blick zu, kindliche Naivität spiegelte sich in seinem Gesicht wider. „Das hat er mit keiner Silbe erwähnt...“ Natürlich schenkte er seinem Meister Glauben, dennoch machte sich in ihm eine kleine Enttäuschung breit, weil er sich voll und ganz auf die Unterstützung des Hünen verlassen hatte. Es war doch sein langersehnter Traum, der einzige Grund seiner Existenz. Warum wollte Juugo dies vereiteln? Wenn man einen Menschen mochte, dann unterstützte man dessen Träume, oder etwa nicht?

„Du weißt... er ist mir wichtig. Nicht so wichtig wie du...“ Er strich die Wange des anderen, die einen sanften Rotton angenommen hatte. „... dennoch unersetzbar.“

„Ja...“ Sein schneller schlagendes Herz hüpfte wie verrückt. „Ich werde mit ihm reden... er soll sein Leben nicht wegwerfen, denn ich werde schon bald in Euch weiterleben, daher würde ich es nur fair von ihm finden, Euch zu gehorchen.“

Nickend stimmte Orochimaru ihm zu, das war auch alles, was er hören wollte... denn schon erreichte sie eine Hiobsbotschaft, als eine hysterisch klingende Stimme aus Kabutos Funkgerät zu sprechen begann.

„Er ist draußen...! Juugo... er ist aus seiner Zelle entkommen!“

Und so schnell, wie diese Worte zu ihnen vorgedrungen waren, so schnell war Kimimaro aus dem Raum gestürzt, in der Hoffnung, das Schlimmste verhindern zu können.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Dabi
2012-09-20T05:00:04+00:00 20.09.2012 07:00
Hach, ich weiß nicht viel zu sagen, ehrlich XD
Ich liebe diese FF irgendwie, hier ist einfach alles was ich mag <3

Ich finde wirklich das du die Charaktere echt gut hin bekommst, so stelle ich mir das einfach zwischen ihnen allen vor. Ich kanns mir gar nicht anders vorstellen. Vor allem aber liebe ich Orochimarus Verschlagenheit, kommte was will, der Kerl ist hinterhältig und weis sicherlich haargenau was er wann wie sagen muss und das kommt hier auch gut rüber ^^
Kimimaro ist einfach süß, seine Verehrung und seine Naive Art, so stelle ich es mir zumindest vor und mag es auch :D

Leider kamen Tayuya und Sakon(+Ukon) zu wenig vor, ich weis nicht nicht, aber ich bin derzeit zu sehr von Sakon und Ukon geflasht, die sind einfach zu cool man XD

Ich finde wie gesagt, das du die Charas gut hervorheben kannst, und das man aber auch mal sie verstehen kann. Deren Motive und Motivationen kommen wirklich sehr gut hervor, das meine ich damit ^^

Ich finde deine  Schreibstil sehr angenehmen, er lässt sich locker lesen und irgendwie beruhigt er mich immer was, ich kann mich so richtig in die FF´s von dir mittlerweile hinein finden und wenn man einmal drin ist, ließt man einfach weiter, weil es schwer ist abzulassen. 
Muss ich ja auch mal was zu sagen, weil ich das sonst nie tue XDDDD

Ich hoffe du schreibst auch hierran bald weiter, weil ich gerne schnell mehr lesen wollen würde und ich eben viel Spaß an dieser FF haben ^^
Von: abgemeldet
2012-09-19T12:18:17+00:00 19.09.2012 14:18
Dein Schreibstil ist klasse ^^
Also, ich find's bis jetzt echt gut


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