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Let the rain pass by

Lysander x OC
von

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Chapter three [b.]

Am nächsten Morgen fertig hergerichtet führte mich mein Weg abermals in Richtung Schule. Diesmal kam ich später an, der Papierkram war schließlich erledigt. Schon bevor ich in der Schule eintreffen konnte, tippte mir jemand an die rechte Schulter. Kaum hatte ich meinen Kopf verwundert umgedreht, konnte ich in die dunkelgrauen Iriden des Rothaarigen stieren.

"Buh."

"Woah", meinte ich nur mit monotoner Stimme, "Hab' ich mich jetzt aber erschrocken." Stumm liefen wir die letzten Meter neben uns her, bis wir im Hof stehen blieben.

"Achja, Castiel?"

Mit seinem gleichgültigen Antlitz drehte er seinen Kopf fragend zu mir.

"Hm?"

Meine Hand nahm das dunkelgrüne Notizbuch hervor, während des Rothaarigens Augen meiner Bewegung folgte.

"Weißt du, ob das hier zufällig Lysander gehört? Ich hab es gestern noch im Klassenraum rumliegen sehen."

Seufzend schüttelte er den Kopf.

"Lysander ist so vergesslich, der lässt das Ding wirklich überall, sogar an den unmöglichsten Orten, herumliegen...", gab er von sich schmunzelnd. Ein leichtes Grinsen machte sich auf meinen Lippen breit.

Den Weg in das Gebäude fortsetzend, stoppte ich nach ein paar Meter trotzdem und drehte mich um.

"Kommst du etwa nicht mit?"

"Nö, keine Lust.", meinte er nur grummelnd und nahm sich dabei eine Schachtel Kippen heraus. Eine steckte er sich in den Mund und zündete sie am Ende an. Als er einmal daran zog und den stinkenden Rauch ausatmete, sah er mich ein wenig grimmig an.

"Ich dachte du wolltest reingehen?"

Kurze Stille.

"Ehm ... Weißt du, bis jetzt kenne ich noch niemanden außer dich und Lysander ...", gab ich schüchtern zu.

"Ah ... deswegen rennst du mir nach und nervst mich", sagte der Rothaarige und sah mich kühl an.

"Bitte?! Ich und dir hinterherrennen?! Du bist doch vorher einfach mit mir mitgegangen ..."

"Ja, weil wir vielleicht ganz zufälligerweise den gleichen Weg hatten", kam es von ihm grinsend, während er noch einmal an der Zigarette zog.

"Wie auch immer ... Willst du wirklich nicht mit reinkommen?", hakte ich nach. Der andere seufzte leicht genervt.

"Deine Fragerei nervt, Mädchen. Aber ja, ich komme danach sowieso rein. Ich warte nur bis Lysander kommt", antwortete er, während er den kleinen übrig gebliebenen Glimmstängel zu Boden warf und mit dem Fuß austrat.
 

Nickend auf seine Antwort wollte ich hineingehen, hätte ich von der Seite aus nicht gerade einen jungen Mann in seiner viktorianischen Kleidung kommen sehen. Als er mich auch erblickte, lächelten wir uns automatisch an.

"Guten Morgen", sagte er schließlich mit seiner typisch höflichen und freundlichen Stimme.

"Morgen!", gab ich von mir fröhlich zurück, Castiel nickte nur als Geste zur Begrüßung.

"Warum steht ihr hier draußen? Der Unterricht beginnt doch gleich", sagte der Weißhaarige, während er zum Gehen ansetzte.

"Hatte nur noch keinen Bock reinzugehen. Und die da wollte nicht abhauen", meinte Castiel, den Finger auf mich zeigend. Ich schnaubte verächtlich, ließ es aber dann doch dabei bleiben.
 

Im Klassenzimmer angekommen näherten wir uns unseren Plätzen. Sofort nahm ich das mir fremdliche Buch heraus und hielt es ihm schüchtern hin.

"Ehm ... Castiel meinte, es gehört dir..."

Er sah auf das Buch und schien sich zu freuen.

"Oh, danke... Ich hab es wieder mal irgendwo liegen lassen ...", meinte er mit einer nachdenklichen Miene. Ich sah ihn leicht lächelnd an. Der Rothaarige hatte recht, er schien wirklich ein Mensch zu sein, der zielich oft seine Sachen versehentlich liegen ließ. Vielleicht war er mehr einer der großen Nachdenker? Er schien meistens mehr abwesend zu sein im Unterricht ...

"Aber du hast nicht nicht darin rumgeblättert... oder?", sagte er und sah mich prüfend an. Ich verneinte durch Kopfschütteln.

"Wieso sollte ich das machen? Schließlich geht es mich nichts an... Mir würde es genauso nicht passen, wenn jemand in meinen Sachen herumwühlen würde ..."

Plötzlich änderte sich seine Miene zu einem sanften Gesichtsausdruck. Schien ich etwa genauso zu denken wie er?

"Dann ist es gut. Neugierig zu sein ist keine besonders gute Eigenschaft, finde ich."

Lächelnd setzte ich mich auch wie er dann hin.

"Ja ...", meinte ich und er nickte verständnisvoll. Sein Lächeln wurde breiter.

"Ich hatte zwar darauf nicht geachtet - Aber Castiel hat mir erzählt, wie dich Peggy gestern so bedrängt hat."

Oh ja. Und wie unangenehm mir das war.

"Nun ja ... Jetzt hat leider Castiel das Glück mit ihr."
 

Zwei Unterrichtsstunden lang hatten wir Mathematik - dabei verbrachte ich meine Zeit damit die Aufgaben der ausgeteilten Blätter zu lösen, um nachher wieder auf meinem Block herumzukritzeln. Die restlichen Stunden gingen komischerweise schneller herum, als ich dachte. In der letzten Stunde bemerkte ich aus dem Blickwinkel, wie Lysander sein Notizbuch aufklappte und etwas hineinzuschreiben schien. Nun, interessiert war ich schon, was er denn so hineinschrieb. Aber ich wusste, dass es nicht fair gewesen wäre, hineinzusehen. Bis jetzt kannte ich ihn ja auch nicht nicht einmal wirklich.

Nach einiger Zeit konzentrierte ich mich unwillkürlich einfach auf mein verschmiertes Gekritzel. Irgendwann schrieb ich darunter auch noch einen Ausschnitt des Songtextes auf von einer Band, die ich mochte.
 

»Were the last words that I wrote for you enough to tell you that in my death the light that shone through my painful darkness,

was a blinding vision of your eternal smile?
 

If my words ever reach you, I'll assume you don't care.

Never knew that silence could cut so deep or that you could twist the blade.

Now I curse all of your beautiful lies.

I love you and goodbye«
 

"So? Du magst auch Alesana?"

Bei dieser geflüsterten Frage direkt neben meinem Ohr zuckte ich sofort zusammen. Dabei war das bedrückende Gefühl in mir gerade wieder verflogen.

"Äh... ja", sagte ich und lächelte betreten.

"Last three letters ... einer meiner Lieblingslieder von ihnen.", flüsterte er, "Apology höre ich auch ganz gerne, aber ich finde As You Wish immer noch am besten."

Lächelnd sah ich ihn an.

"Wow, da haben wir wohl ziemlich den gleichen Geschmack", flüsterte ich zurück.

"Sieht wohl so aus."

Die Schulglocke rang in schriller Tonlage und alle anderen um uns herum standen auf, stürmten schon regelrecht aus dem Raum. Castiel ebenfalls, aus dem Blickwinkel sah ich ihn an uns vorbeiflitzen. Währenddessen unterhielt ich mich noch mit Lysander, bis wir shcließlich auch aus dem Klassenzimmer heraustraten. Als wir gerade auf dem Flur waren kam uns Castiel plötzlich entgegen, aber lief auch wieder an uns vorbei. Verwundert sah ich ihm hinterher, Lysander genauso.

"Was ist mit ihm denn los?", fragte ich verwundert und auch ein wenig verwirrt meinen Nebenstehenden. Dieser sah genauso ahnungslos aus wie ich.

"Ich weiß es nicht. Aber irgendetwas scheint ihn wieder auf 180 gebracht zu haben."
 

Wir sahen, wie der Rothaarige auf den Schülersprecher zugestürmt kam, der gerade aus dem Sprechzimmer herausgetreten war. Man merkte schon von weitem her, dass sie nicht gerade die dicksten Freunde waren.

"Gehen wir lieber. Castiel hat öfter eine kleine Auseinandersetzung mit Nathaniel."

Nickend wollte ich gerade dem Weißhaarigen folgen, hätte ich nicht Castiel ihn anbrüllen hören. Ich drehte mich nochmals um und weitete meine Augen. Wie von selbst steuerten meine Füße direkt auf die beiden zu. Im Nachhinein hätte ich gewusst, dass ich mich nicht irgendwo einmischen sollte, wie es mir gerade passte.

Castiel packte dem Blonden am Kragen und drückte ihn gegen die nächste Mauer und holte gerade aus.



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