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Fremde Welten: Das Schloss am Meer (#2)

Crimsons eigene Serie, yay!
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Tag 22, sobald Morgen ist. Komplett anzeigen

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Das Gift der Magie

Crimson hoffte, dass Cathy sich irrte, denn er konnte nicht sehen, dass etwas aus dem Tank herauskam. Vielleicht ließ sich der Schaden reparieren... war vielleicht ganz harmlos...

„Uh...“ Sorc hob eine Hand vor die Augen und wandte das Gesicht ab. „Der Behälter hat einen Sprung! Raus hier!“

Soviel dazu.

Kuro war der Erste, der reagierte, vermutlich, weil er als Schlossherr des Kristallschlosses am ehesten wusste, was das zu bedeuten hatte. Er rannte zur Tür und packte schon den Griff, doch Sorc hielt ihn zurück.

„Warte! Hinter dem Behälter entlang ist noch ein Ausgang.“ Sorc deutete in die Richtung. „Wir müssen die Bewohner des Schlosses schützen. Lass diese Tür zu.“

Niemand beschwerte sich oder widersprach. Mad und Kuro nahmen die Beine in die Hand und drängten sich an der schmalen Seite des Tankes durch einen unscheinbaren Zwischenraum. Mittlerweile konnten sie eine dünne, gezackte Linie erkennen, die sich senkrecht am Behälter entlang zog und durch die Licht in variablen Farben schimmerte.

Neo rannte zu seinem Schwert und packte den Griff. Dieser befand sich etwa eine Handbreit über seiner Kopfhöhe. Er stemmte sich mit den Füßen gegen den Tank und zog mit aller Kraft.

„Lass es sein!“ rief Sorc ihm zu. „Meras ist giftig, wenn man sich der Strahlung ungeschützt aussetzt!“

„Ich kann nicht zulassen, dass das Schwert zerstört wird!“ presste Neo durch zusammengebissene Zähne hervor. Er versuchte, den Griff nach oben und unten zu bewegen, nach links und rechts. Endlich gab es nach... und ein Stück der Außenhülle brach aus dem Tank heraus. Aus dem Loch ergoss sich Licht wie ein durchsichtiger Regenbogen. Neo indessen fiel mit dem Schwert in der Hand auf den Hintern.

Sorc zerrte ihn am Arm auf die Füße. Der Riss im Tank wurde zusehends breiter. Ausgehend vom Loch bildeten sich weitere Risse in alle Richtungen. Neo starrte gebannt auf eine Stelle weiter unten, wo nun eine durchsichtige, irisierende Masse hervorquoll.

„Steh da nicht rum, lauf!“ Sorc riss ihn aus seinen Gedanken und packte ihn am Kragen, um ihn vor sich her zu schieben.

Indessen war Cathy völlig außer sich. „Ich muss den Raum versiegeln, egal wer drin ist!“

„Nur noch kurz!“ Crimson war auf die Bilder in seinem Kopf konzentriert. Er beobachtete, wie Sorc Neo den anderen Ausgang zeigte. Die Magier versuchten, den Durchgang hinter sich zu verschließen, aber die dortige Tür war verzogen und rührte sich nicht.

„Weiter! Da hinten ist noch eine andere Tür... wir müssen die nächste Höhle ebenfalls aufgeben!“ drängte Sorc.

Die nächste Höhle war eher ein breiter Gang. Mad und Kuro warteten dort mit furchtsamen Gesichtern auf sie. Zusammen rannten sie weiter zu einer Stelle, wo der Gang sich kurz verengte und dann in eine besonders große Höhle mündete. Sie erfüllte keinen erkennbaren Zweck, war aber Teil des natürlichen Höhlensystems des Ortes.

Kuro schob dort eine ebenfalls nicht mehr ganz intakte Metalltür zu, so gut es ging, und scheuchte die Gruppe weiter.

Crimson verlor den Blick auf die Freunde. „Was ist los?“

„Dort endet der Bereich, auf den ich Einfluss nehmen kann,“ teilte Cathy ihm mit.

„Wie weit bist du mit der Versiegelung?“ hakte Crimson nach.

„Dadurch, dass die Tür nicht funktioniert, dauert es länger. Ich arbeite daran. Die Leitungen für die Energie zur Versiegelung wurden leider lange nicht mehr benutzt.“

„Ja, ja. Beeil dich.“ Crimson stellte telepathischen Kontakt zu Sorc her, so dass er durch dessen Augen sehen konnte. Kleine helle Punkte schwirrten störend durch das Blickfeld.

Der Chaoshexer und die drei anderen stürmten gerade auf der Suche nach einem Ausgang in die angrenzende Höhle – und blieben wie angewurzelt stehen.

„Oh... verdammt noch eins!“ murmelte Mad.

Vor ihnen wuselte eine Fläche aus schwarzen, flachen, unförmigen... Dingern umher. Sie türmten sich auf wie eine Flutwelle, die dann über die Männer hereinbrach. Letztere warfen sich allesamt zu Boden, das Gesicht in den Staub. Hunderte von Merasfressern flossen über sie hinweg. Es dauerte nur Sekunden, aber sie blieben fast fünf Minuten so liegen. Selbst für Crimson, der nur gedanklich dabei war, fühlte sich der Vorgang widerlich an.

Allmählich rührten seine Freunde sich wieder. Sorc blickte auf, drückte sich mit den Armen hoch und blieb auf den Knien hocken. Den anderen ging es nicht viel besser als ihm, allerdings schienen sie nicht ihre magische Energie eingebüßt zu haben. Jedenfalls Sorc nicht, daraus schloss Crimson, dass dies auch auf den Rest der Gruppe zutraf.

„Ist das... ein Tank?“ fragte Neo schließlich und deutete auf ein zylindrisches Objekt, das fast genau so aussah wie das, welches sie eben hinter sich gelassen hatten.

„War wohl mal einer,“ nickte Kuro.

„Ich wusste nicht, dass das Ding noch interessant für die Viecher sein könnte,“ murmelte Sorc. Er blinzelte. Die Lichtpunkte waren noch da und ergänzten seine spezielle Sichtweise.

[„Was ist das? Diese Punkte meine ich,“] fragte Crimson ihn.

Sorc antwortete nicht, denn Neo wandte sich ihm erbost zu. „Wie... du wusstest davon?“ Er kämpfte sich auf die Beine und hob taumelnd sein Schwert, um Sorc damit zu bedrohen, aber ein rundliches Stück von Tank Drei befand sich noch an der Klinge. „Oh...“ Er schüttelte die Waffe, aber es ging nicht ab.

„Ich habe hier mal gewohnt, ich kenne alle Räume hier. Aber diesen Bereich habe ich für einen stillgelegten Tank gehalten. Das Schlossherz war nicht aktiv, aber ich kann dennoch spüren, auf welche Orte es Einfluss hat und auf welche nicht,“ gab Sorc Auskunft.

Kuro stand auf und ging vorsichtig auf den Tank zu, dann auch darum herum. „Man kann keine offensichtliche Beschädigung erkennen... vielleicht ist die Zuleitung undicht oder so.“ Er öffnete ein Sichtfenster. „Aha... da ist noch eine kleine Pfütze drin. Anscheinend wird er noch geringfügig befüllt, wenn auch nicht absichtlich. Das erklärt, warum die Merasfresser hier waren... und warum wir sie nicht losgeworden sind. Wir haben hier einfach nicht gesucht!“

„Aber... warum haben sie uns nicht ausgesaugt?“ stammelte Mad. Genau wie Sorc zog auch er es vor, auf dem Boden zu bleiben. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen einen Steinhaufen.

„Sie haben vermutlich eine interessantere Nahrungsquelle wahrgenommen,“ überlegte Kuro.

Da hatte er wohl Recht...

„Sie dringen in die Kammer Drei ein!“ kreischte Cathy in Crimsons Kopf. „Die sollen verschwinden!“

„Beruhige dich!“ ermahnte Crimson den Geist. „Versiegele die Kammer, was macht es schon, wenn sie drin sind? Ist es nicht umso besser, wenn sie das austretende Meras fressen?“

„Sie absorbieren aber die Energie, die ich benutzen könnte, um ein Energiefeld vor der Kammer zu erschaffen! Jemand muss die Tür schließen!“ beharrte Cathy. „Außerdem sind die eklig!“

„Ich weiß ja nicht, ob flüssiges Meras durch ein magisches Energiefeld aufzuhalten wäre.“ Crimson ließ Sorc das Gespräch gleich mithören, um sich nicht wiederholen zu müssen. Er konnte sich ohnehin nicht genug konzentrieren, um den anderen auszuschließen.

„Natürlich geht das, diese Felder wurden extra für diesen Zweck erfunden!“ Cathy knallte Crimson die entsprechenden Daten ins Hirn, und das nicht gerade sanft.

„Uh... aber... warum hält das Siegel denn die Viecher nicht auch ab?“

„Ist halt so! Was ist mit der Tüüüühüüüür?“

„Das Schlossherz kann die Kammer wegen der Merasfresser nicht magisch versiegeln,“ gab Sorc die Botschaft weiter. „Wir müssen eine Tür von Hand schließen.“

„Warum weißt du Dinge vom Schlossherz?“ fuhr Neo ihn an und richtete die Schwertspitze auf ihn, ungeachtet des daran hängenden Materials. Er wankte kurz und musste sich daraufhin breitbeinig hinstellen, um das Gleichgewicht zu halten.

„Man nennt das Telepathie,“ sagte Sorc.

„Wie... du bist im Kopf meines Neffen?“ Das rief nun auch Kuro auf den Plan. „Wie kannst du es wagen! Wahrscheinlich hast du ihn beeinflusst, dass er jetzt so vertrauensselig zu dir ist!“

„Schnapp ihn dir, Kuro, dann gebe ich ihm den Rest!“ Neos Schwert verfehlte den Feind meterweit. „Wieso... hockst du arroganter Pinkel eigentlich noch da unten? Das ist ja so gar nicht deine Art!“ lachte der Blonde.

„Ich habe eine leichte Merasvergiftung,“ erläuterte Sorc ungerührt. „Bevor ich mich lang auf die Fresse lege, knie ich lieber. Du solltest das auch in Erwägung ziehen, immerhin dürfte es dir schlechter gehen als mir.“

„Was... redest du da... für einen Unsinn!“

„Kuro und Mad, könntet ihr euch bitte um die Tür kümmern?“

Der Finsternismagier blickte von einem zum anderen und nickte schließlich zögernd. „Ist gut. Mad? Kommst du?“

Der Blauhaarige schob sich umständlich aus seiner Sitzhaltung hoch. „Ja, kann schon losgehen. Kommt ihr beide klar?“

„Geht ihr nur.“ Neo lallte inzwischen. „Ich hacke dem Angeklagten die Hände ab, wie er es verdient...“ Er schwang sein Schwert mit solcher Wucht, dass er taumelte und der Schwung ihn zu Boden riss. Allerdings besaß er noch soviel Geistesgegenwart, sich so abzufangen, dass er sich den Kopf nicht an den herumliegenden Steinen aufschlug.

„Lass uns schnell machen,“ murmelte Mad.

Kuro nickte und ging mit ihm mit. „Seltsam... die Siegel dürften durch die Merasfresser nicht behindert werden...“

Er verschwand aus Sorcs Hörweite, deshalb konnte Crimson ebenfalls nichts mehr verstehen.

„Aha... Onkel Kuro meint auch, dass diese Siegel nicht von den Parasiten absorbiert werden,“ hielt er Cathy vor.

Das Schlossherz kochte vor Wut. „Das ist vielleicht bei diesen neumodischen Schlossherzen so, aber wer rechnet schon damit, dass diese beiden Sachen gleichzeitig passieren? Ich weiß ja wohl am besten, was in diesem Schloss geht und was nicht!“

Crimson verzichtete auf eine Frage nach der Schatzkammer, oder warum der achte Tank nicht mehr in Cathys Einflussbereich war. Hier stimmte einiges nicht. Aber er hatte dringendere Sorgen.
 

Oft verband ein Tunnelnetzwerk alle Tanks eines Schlosses, aber manche Erbauer fanden es sicherer, sie in Gruppen zu unterteilen. So auch bei diesem Schloss, und da war es vielleicht auch organisatorisch gar nicht anders machbar. Natürlich ergaben sich daraus auch Nachteile.

Die von Crimson organisierten Helfer hatten ihre liebe Not, den verwaisten Tank zu erreichen, zumal Cathy diesen nicht mehr im System hatte, aber es gab zumindest noch einen Zugang von außen, einen Geheimeingang, den Sorc kannte. Er gewährte Crimson bereitwillig Zugriff auf sein Wissen, wirkte aber zusehends unkonzentrierter. Wenn er konnte, hielt er die Augen geschlossen, denn die hellen Punkte vermehrten sich.

Allerdings war das nicht so einfach. Bis Kuro und Mad zurückkehrten, brauchte Neo seine Hilfe. Und das, obwohl er immer noch plante, dem Chaosmagier zu schaden.

„Ich... ich werde dir die Hände... abhacken... oder sumindest... durchbooooohren. Ja, jenau. Dazz du... Schmersen hast... wie mein... Bruder...“ Neo benahm sich, als wäre er volltrunken.

[Er hat sich der austretenden Merasstrahlung zu sehr ausgesetzt, als er sein Schwert herausgezogen hat,“] sandte Sorc. [„Aber er kann noch sprechen... das ist ein gutes Zeichen. Glaube ich...“] Er musste ausweichen, als der Jüngere mit unkontrolliert herumschwingendem Schwert an ihm vorbei taumelte. „Neo... setz dich hin. Du kannst später meine Hände durchbohren... jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt.“

[„Sorc, wie schlimm ist es bei dir?“] erkundigte Crimson sich.

[„Hält sich in Grenzen. Mir ist schwindelig... übel... Ich hoffe sehr, dass mich jemand hier rausholt, bevor ich sowas Peinliches mache wie mich zu übergeben oder so.]

[„Ray und Shiro sind mit ihren Teams zu dir unterwegs. Sie waren schon wieder zurück von ihrem Einsatz. Also dachte ich mir, dein Bruder kommt für den Zweck ganz gelegen. Besser als zum Beispiel Atria und Cross.]

[„Ja... danke.“]

[„Dafür nicht, mein Freund.“]

Huch? Zu was für einer gefühlsduseligen Bemerkung hatte er sich denn da hinreißen lassen? Nun ja... es tat Sorc sicher gut zu wissen, dass nicht alle gegen ihn waren. Hauptsache, er interpretierte da jetzt nicht zu viel hinein.

Crimson hielt die Verbindung zu Sorc für den Fall, dass er mehr Informationen brauchte, und weil er sichergehen wollte, dass mit dem Team alles in Ordnung war. Als Kuro und Mad mit der Tür fertig waren, tauchten sie wieder in der stillgelegten Kammer auf und rangen Neo nieder, der dann endlich keuchend irgendwo liegen blieb. Crimson konnte keine Einzelheiten erkennen, weil Sorc sich etwas abseits aufhielt. Die Punkte machten ihm zu schaffen. Sie blieben selbst bei geschlossenen Augen sichtbar.

Als es an der Tür zu seinem Alchemielabor zaghaft klopfte, achtete er darauf, die Verbindung im Hintergrund noch zu halten, während er zugleich die nächste Zutat für seinen Trank vorbereitete. „Herein?“

Dark betrat den Raum. „Hier... ich bringe dir die Kräuter aus dem Garten, um die du gebeten hast.“

„Danke... aber sind das nicht etwas viele?“

Dark packte den Inhalt eines Weidenkorbes auf Crimsons Arbeitsplatte aus. „Die sind teilweise für was anderes. Die Heiler unten bereiten eines der Zimmer vor, in denen die Schattenfieberfälle untergebracht waren. Merasvergiftungen sind nicht direkt ansteckend, aber es ist besser, wenn die Gruppe isoliert wird. Auch Vater und Mad werden zur Beobachtung dabehalten. Ich habe hier ein Rezept für dich, das du zubereiten sollst.“

Crimson nahm den Notizzettel an sich und überflog die Anweisungen. Es war Lilys Handschrift. „Sollte kein Problem sein. Brauchen sie noch etwas?“

„Erstmal nicht, Schlafmittel und sowas sind noch genug da und die kann ich zur Not auch machen.“ Dark ließ sich auf dem Sessel nieder, der nach wie vor für Crimsons Ruhepausen dort stand. „Hm... nett hast du es hier. Was ich dir sagen wollte... dein Necromant, Olvin...“

„Er ist nicht mein Necromant,“ unterbrach Crimson. „Er ist eigentlich hier nur Gast, hilft aber Lily mit den Heilerarbeiten.“

„Wie auch immer... er ist todkrank.“

Crimson seufzte. „Ich weiß. Necromanten schädigen ihr eigenes Gewebe und deswegen...“

„Schon, aber ich meine nicht nur das. Er stirbt,“ beharrte Dark. „Draconiel hat das zuerst vermutet, daraufhin fragte ich Sorc, weil ich weiß, dass er Auren sieht. Er konnte mir bestätigen, dass Olvin im Vergleich zu früher schwächer geworden ist, besonders in letzter Zeit. Er kennt ihn ja schon länger.“

„Aber...“ Crimson warf einen Blick auf seinen Trank. „Er darf jetzt nicht... ich meine... wie lange hat er noch?“

„Schwer zu sagen, da musst du wirklich einen Heiler fragen.“

„Er weiß, dass ich hier für ihn arbeite. Er... wird schon nicht vorher aufgeben. Schon um mich zu verspotten, falls ich versagen sollte.“ Doch Crimson zweifelte... wie stark war Olvin noch? Was, wenn der Alte beschloss, auf seine Rache zu verzichten und lieber in Ruhe zu sterben, so wie er auch darauf verzichtet hatte, Crimsons Effekt zu zerstören? „Meinst du, ich sollte mit ihm darüber reden?“

Dark schüttelte entschieden den Kopf. „Ich schätze ihn so ein, dass er nicht bemitleidet werden will, geschweige denn seine Angelegenheiten regeln oder so.“

„Ich werde mit Lily reden,“ versprach Crimson. „Wenn ich hier fertig bin. Danke für den Hinweis, Dark.“

„Kein Problem... ich dachte mir schon, dass du es nicht bemerkt hast, weil du mit den Gedanken woanders bist.“

In diesem Moment erschien Cathy. „Ja, mit den Gedanken überall, nur nicht bei mir!“ Das Schlossherz trug eine ungeordnete Frisur zur Schau, aus der sich viele Strähnen gelöst hatten, und seine Erscheinung wirkte sehr durchscheinend. „Tank drei läuft aus! Der Riss hat sich weiter fortgesetzt, das Ding ist komplett hin! Und mein Schlossherr kümmert sich nur um seinen eigenen Kram!“

„Cathy. Wenn ich den Trank nicht hinkriege, dann...“ Crimson unterbrach sich, denn Dark war ja noch da. „Naja, du weißt doch, wie wichtig der ist.“

„Meine Energieversorgung ist auch wichtig!“ beharrte der Geist. „Außerdem sind die Parasiten da unten und fressen das Meras!“

„Ähm... gut, Cathy, was tut man denn normalerweise, wenn ein Tank ausläuft?“ erkundigte Crimson sich. „Ich meine... versickert das Meras im Erdboden oder was passiert damit?“

„Im Erdboden? Das wäre ja noch schöner! Hast du eine Ahnung, was passieren könnte, wenn Meras unkontrolliert versickert? Womöglich ins Meer läuft? Das ist eine Katastrophe! Es muss verbraucht werden, bevor es dazu kommt!“ regte Cathy sich auf. „Das wollte ich als Nächstes sagen! Ich erbitte Erlaubnis, in den Meras-Notfallmodus zu gehen. Dabei wird der Vorrat an Meras in Tank Drei so schnell wie möglich komplett verbraucht. Ich werde mich fast ausschließlich auf diese Aufgabe konzentrieren müssen.“

„In Ordnung, mach das.“

Cathy schniefte noch einmal, nickte und ordnete seine Frisur. Das Hologramm gewann an Klarheit und Schärfe, ja sogar an Leuchtkraft.

Sekunden später flackerte es draußen am Himmel, so dass die beiden Magier verwundert zu einem Fenster eilten. „Was ist das denn, ein Feuerwerk?“ staunte Crimson.

„Nein... ich glaube, das gehört zu dem Vorgang, das Meras zu verbrauchen. Dein Schloss schleudert magische Energie von sich,“ erklärte Dark.

„Wow...“ Beide beobachteten den Vorgang noch ein wenig.

Es gab keine Knalleffekte wie bei einem Feuerwerk mit Sprengstoff, aber es sah fast genauso aus. Nach einer Weile fing das ganze Gemäuer an, an der Außenwand magisch zu leuchten, als wäre es aus fluoreszierendem Gestein gebaut. Crimsons Drachen flogen verunsichert von ihrem Plätzen auf den Türmen auf, so dass er ihnen erst einmal das Problem erklären musste.

„Vergiss deine Arbeit nicht,“ erinnerte Dark letztendlich seinen Cousin. „Ich bleibe hier und helfe dir, wenn ich etwas tun kann.“

Crimson nickte und teilte ihm ein paar Zutaten zum Zerhacken und Kleinmahlen zu. Insgeheim genoss er es, etwas mit Dark zusammen zu tun... besonders, da er sich damit besser auskannte als der andere.

Auch Cathy blieb bei ihnen, aber er beachtete sie kaum, sondern veränderte nur dauernd seine Frisur, die Form seiner Blumenranken und manchmal auch all seine Farben. Das alles in hochauflösender Grafik.
 

Crimson verlor nach und nach seine Gedankenverbindung zu Sorc. Der Mann versuchte seinerseits, sich auf ihn zu konzentrieren, aber man merkte ihm immer mehr an, dass er nicht in Ordnung war. Deshalb ließ Crimson ihn schließlich in Ruhe, als er sicher war, dass die Helfer das Team erreicht hatten. Zu diesem Zeitpunkt waren er und Dark mit einem Trank gegen Merasvergiftungen fertig, den sie noch in kleine Gefäße abfüllten und dann nach unten trugen. Sie kamen dort noch rechtzeitig an, dass Crimson Lily beiseite nehmen konnte.

„Hast du kurz Zeit?“ Er deutete mit einer Kopfbewegung auf den Flur, während Arienne und Olvin mit den Vorbereitungen für die Ankunft der Patienten fortfuhren. Auf dem Gang schwebten Lichtorbs umher, die ihm noch nie zuvor aufgefallen waren und ständig hübsch die Farbe wechselten. Magische Energie lag wie die Spannung vor einem Gewitter in der Luft.

Lily folgte ihm. „Was gibt es?“

Crimson redete nicht lange drum herum. „Es ist wegen Olvin... geht es ihm gut?“

Die Fee wirkte überrascht. „Das weißt du nicht? Nun, ich nehme an, du hast andere Probleme... Aber dir muss ja klar sein, dass er ziemlich krank ist.“

„Ja, sicher. Allerdings meinte Dark, dass es ihm noch schlechter geht als sonst.“

„Aha, dein Cousin hat dich also darauf hingewiesen.“

„Warum nicht du?“

„Erstens hast du nicht gefragt, und außerdem wollte Olvin nicht, dass ich seinen Gesundheitszustand mit dir von mir aus bespreche. Aber er nimmt in letzter Zeit immer häufiger Tränke zu sich, die er sich selber zusammenbraut. Wahrscheinlich irgendein necromantisches Zeug. Dein Trank braucht noch etwa acht Tage, nicht wahr? Kann er ihm helfen? Ich meine... ernsthaft.“

Crimson nickte bedächtig. „Ja... heute ist der zweiundzwanzigste Tag von dreißig. Und bevor du fragst, ich kann mich nicht sonderlich beeilen. Höchstens ein paar Stunden oder Minuten gewinnen.“

„Tu das, wenn du kannst,“ kommentierte Lily schlicht. „Manchmal kommt es auf jede Minute an in diesem Job.“

„Ich versuch's,“ nickte Crimson und ging in Gedanken durch, was er beschleunigen konnte und was nicht. Ihm war nicht ganz wohl dabei, denn sowas barg immer das Risiko, alles zu verderben. Besonders, wenn man auf halbem Wege damit anfing. Und in diesem Fall hing auch noch tatsächlich ein Leben davon ab. Crimson konnte den Trank wiederholen, wenn er nicht gelang, aber Olvin hatte keine Zeit mehr.

Lily kehrte zu den anderen zurück, um die Vorbereitungen abzuschließen.

Crimson blieb auf dem Gang stehen und beobachtete die Orbs, die zweifellos zur Energievergeudung dienten. Im Grunde musste es ihn nicht kümmern, ob Olvin starb, im Gegenteil... aber Crimson wollte sich all die Mühe nicht umsonst gemacht haben. All die Aufregung, die Planung, die Probleme sollten nicht für nichts sein! Sowas hasste Crimson, auch wenn das für ihn vorteilhaft wäre. Er wollte die Anerkennung für seine Mühen.

Seine Grübeleien wurden unterbrochen, als Dark aus dem Krankenzimmer kam. „Die sind da drin fertig,“ teilte er ihm mit. „Kann ich noch irgendwie helfen?“

Die Gelegenheit nahm Crimson gerne wahr. „Du könntest mir erklären, was eine Merasvergiftung ist und wie man die kriegt... Vielleicht hat Cathy eine Datenbank, aber ich störe ihn jetzt lieber nicht.“

„Das kann ich machen,“ stimmte Dark zu. „Gehen wir ein Stück spazieren?“

Crimson ging voraus, durch zufällige Gänge. Wohin sie gingen, war eher nebensächlich, solange sie nicht herumstanden und alle anderen Schlossbewohner mit dem Gespräch unterhielten.

„Eine Merasvergiftung ist zwar keine alltägliche Erkrankung, kommt aber in ihrer harmlosesten Form relativ oft vor bei Schlossherren und anderen Personen, die mit den Tanks zu tun haben,“ begann Dark zu erzählen. „Außerdem gibt es natürliche Merasvorkommen, die eine solche Vergiftung auslösen können, oder fehlerhafte Artefakte. Manche Magier erkennen gar nicht, dass sie eine Merasvergiftung haben, und kommen schnell darüber hinweg. Man hat dann leichte Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schwindelgefühle, solche Sachen.“

„Also... wie eine kleine Erkältung oder so,“ stellte Crimson fest.

„Ja, das passiert zum Beispiel, wenn du dich zu lange bei den Tanks aufhältst. Etwas von der Strahlung kommt immer durch, ist aber harmlos. Problematisch wird es, wenn du ungeschützten Kontakt dazu hast. Meras ist quasi der Stoff, aus dem Magie besteht, das, was wir allgemein als unsere magische Energiereserve bezeichnen. Wir produzieren es in unseren Körpern und verbrauchen es bei unseren magischen Tätigkeiten. Wenn das Schlossherz es uns abzapft und einlagert, ist das ein größtenteils magischer Vorgang, den wir kaum spüren. Aber im Prinzip ist Meras nicht dafür gedacht, dass man es pur irgendwo lagert. Es funktioniert insofern, als dass diese Schlösser sowas wie Körper sind, die Meras verbrauchen... also genau wie wir das auch mit unseren Körpern tun.“

„Aber das Schloss kann nicht selber Meras erschaffen,“ warf Crimson ein.

„Deins nicht,“ bestätigte Dark. „Meins schon. Denn es hat eine Seele. Sowas hat ein paar große Vorteile. Besonders, wenn es eine Drachenseele ist. Draconiel wollte, dass ich das betone.“

Sie lachten über die Arroganz dieses speziellen Schlossgeistes. Aber zumindest etwas arrogant schienen sie alle zu sein. Vielleicht war das auch nötig – schließlich sollte der Geist eines Schlosses ja auch ernst genommen werden.

„Also produziert er seine Energie immer selber?“ hakte Crimson nach.

„Teilweise,“ nickte Dark. „Er muss quasi auch essen... also Magie von uns nehmen und als Meras abspeichern. Nun könnte man meinen, Meras wäre nicht schädlich, aber es ist wie mit allem: Es kommt auf die Menge und die Verwendungsart an. Wie bei Feuer. Wie bei Licht.“

„Verstehe... wie ich mich an Feuer verbrenne, wenn ich es ohne Schutz handhabe, vergifte ich mich am puren Meras,“ schloss Crimson.

Sie blieben an einer Weggabelung stehen, wo es auch eine kleine Fensternische gab, die einen Blick auf einen Innengarten gewährte. Die Helligkeit des Morgens kroch bereits über den fliederfarbenen Himmel.

„Beschreibe mir, was du gesehen hast,“ forderte Dark seinen Cousin auf. „Du sagtest, Sorc und Neo hätten eine Merasvergiftung... wie schwer?“

„Sorc meinte, es wäre eine leichte,“ überlegte Crimson, „Er hat ungewöhnliche Punkte vor den Augen gesehen und ihm war schlecht. Neo dagegen... er hat sich benommen, als stünde er unter Drogen oder so. Bei ihm ist es schlimmer. Er muss die Strahlung abbekommen haben, die durch den Riss drang, denn er wollte unbedingt sein Schwert losbrechen. Ob das Schwert noch zu gebrauchen ist, weiß momentan auch niemand. Ein Stück der Tankwand ist daran hängen geblieben.“

Dark grinste. „Echt? Excalibur, oder? Bei einem legendären Schwert ist es ja fraglich, ob er das je wieder gebrauchen kann.“

„Wenn das eins von den Dingern ist, die auf Ehre und sowas Wert legen, dann hat er das wohl verspielt, indem er Sorc angegriffen hat.“ Crimson seufzte. „Was soll ich machen, Dark? Ich weiß nichtmal, wer mich bei diesem Programm des Zirkels angemeldet hat, ich war es jedenfalls nicht. Und nun fühle ich mich langsam mit allem überfordert... soll ich den Rehabilitanden beschützen oder es ihn selber ausfechten lassen? Ich... ich glaube nicht mehr, dass Sorc grundsätzlich ein böser Mensch ist. Er hat eine zweite Chance bekommen und scheint sie nutzen zu wollen...“

„Aber nicht jeder kann ihm so verzeihen wie du,“ schloss Dark. „Und nicht jeder kann deine Ansicht nachvollziehen.“

„Ja... offensichtlich,“ gab Crimson ihm Recht. „Zuerst war ich auch nicht begeistert von der Idee, ihn hier zu haben. Aber jetzt fühle ich mich... sicher. Weil er da ist und mir den Rücken frei hält. Sowohl durch seine Magie als auch durch sein Wissen. Ich erwische mich dabei, dass ich denke, ich hätte vielleicht doch die Schule fertig machen sollen, wenn ich eine eigene betreiben will...“

„Ja, das denken viele, glaub mir,“ bestätigte Dark. „Aber du kannst auch eine gute Ausbildung von einem Lehrmeister haben. Du hattest deinen Vater.“

„Ja, schon... aber er war immer mehr mein Vater als mein Lehrer.“

„Verstehe. Crimson, wenn du dich dieser Sache nicht gewachsen fühlst, ist es keine Schande, das zuzugeben. Du kannst etwas anderes aus dem Schloss machen. Denk gut darüber nach. Es ist deine Entscheidung. Und ich kann dir auch die Entscheidung bezüglich Sorc nicht abnehmen. Nur... Blacky ist recht begeistert von ihm, seit er ihn näher kennen gelernt hat. Ich persönlich kann dem Mann, der meine Burg vernichtet hat, nicht einfach so vergeben, zumal mein Schlossherz es nicht tut. Aber ich hege auch keinen Groll gegen ihn.“

Crimson hob eine Augenbraue. „Geht das? Jemandem weder zu vergeben noch einen Groll gegen ihn zu hegen? Schließt sich das nicht aus?“

„Anscheinend nicht,“ meinte Dark. „Ich, uhm... verspüre kein Rachebedürfnis. Ja, das trifft es eher. Weil ich sehe, wie sehr es Blacky guttut, seinen Vater zu kennen.“

Crimson lehnte sich gegen den Bogen eines Fensters und blickte durch die farblosen Segmente der Buntglasscheiben. Der Garten draußen war ziemlich verwildert, stellte er fest. Mit zunehmender Helligkeit wurde das gut sichtbar.

„Wie hast du es geschafft, die Verantwortung schon so lange zu tragen?“ fragte er seinen Cousin.

„Ich habe mich einfach am Anfang nicht entmutigen lassen,“ sagte Dark leichthin mit einem Schulterzucken. „Da musst du jetzt auch durch. Wichtig ist, dass du ein sicheres Auftreten hast. Auch wenn du dich einmal irrst, lass nicht zu, dass du unsicher wirkst. Dann nehmen andere dich auch ernst. Dir sollte das eigentlich nicht schwerfallen.“

„Ah... danke.“

„Doch, ich meine das ernst. Du konntest immer großkotzig tun.“

„Das ist einfach, wenn man nur ein Schuljunge ist. Vielleicht habe ich vergessen, erwachsen zu werden.“

„Es ist schon gut so, wie es ist. Komm, wir sollten zurück gehen. Bestimmt sind die Jungs allmählich angekommen.“

Crimson nickte, und beide begab sich gemächlichen Schrittes zu dem Zimmer, das die Heiler für die vier Männer hergerichtet hatten. Er hatte eine gewisse Ahnung, dass es wieder Zoff geben würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hikari-Yumi
2014-01-23T11:28:29+00:00 23.01.2014 12:28
Huhu
Ich finde dieses laberkapitel klasse :)
Dark ist mal wieder sein cooles selbst X3
Und Crimson... Ich meine es ist Crimson...
Naja aber Sorc ist der Held der Herzen.... So stark, so gefasst.... So Sorc :)
Tja und excalibur? Ih habe das Gefühl, der nächste der es nutzen will wird es bereuen ^^
Glg
Antwort von:  Purple_Moon
23.01.2014 21:11
Schön, das Gelaber geht ja noch weiter!^^
Uh soviel Coolness auf einem Haufen *lach*
Naja mal sehen, was aus dem Schwert wird - ich hab das noch nicht entschieden. Wahrscheinlich wird es mir das sagen, wenn es an der Zeit ist.^^
Von:  jyorie
2014-01-23T10:57:18+00:00 23.01.2014 11:57
Hallo (^o^)y

Wenn das stimmt, was alle immer über das Schwert sagen mit der Ehre und dem reinen Herzen, dann ist ja vielleicht wirklich das stück von der Tankwand daran kleben geblieben, weil Neo es nicht mehr benutzen soll? Das was du über den Tank und das austretende Meras erzählt hast klingt fast so wie eine Vergiftung die man sich bei uns einfangen kann (Zinkvergiftung) wenn man verzinktes schweißt und die Dämpfe abbekommt, dann sind die Symthome auch so ähnlich^^

Das Schloss Lotusblüte hat wohl noch mehr Geheimnisse. Was da früher nur für Schlossherren waren, das sie so viele Räume/Tanks/Geheimwege und Höhlen ohne den Einflussbereich des Schlossherzes haben. Oder ist das schloss schon so alt, das die Schlossherzen erst noch entwickelt wurde (ähnlich wie bei einem Computer und nicht so viel Speichern/Verwalten können) Hoffe ich habe jetzt Cathy nicht beleidigt^^°

Sind jetzt alle Merasfresser zu dem Leck hin? – Ich hätte darauf getippt, das du den Unfall in eine Glückliche Wendung bringst, die Merasfesser stürzen sich auf das Leck, futtern die Energie und gleichzeitig kann Cathy sie dort alle versiegeln. Aber das mit der Energie und den Parasiten wäre gleichzeitig gelöst gewesen. (Abgesehen von dem Energieverlust und das das Malör ohne die Parasiten eben nicht passiert wäre).

Die Wendung mit Olvin ist bedenklich, ob er wirklich nicht durchhält und sich für seinen Letzten Tage freut, das er aufgenommen, gut behandelt, auch gefürchtet und gebraucht wurde ... das er doch seinen Frieden gefunden hat? – Wobei ich mir das bei ihm nicht vorstellen kann. Er hat sicher noch die eine oder andere Überraschung.

Liebe Grüße, Jyorie

Antwort von:  Purple_Moon
23.01.2014 21:20
Ach je wo arbeitest du denn? Die Ähnlichkeit ist jedenfalls zufällig, ich musste immer an einen Atomunfall denken. Und ja, Excalibur steckt jetzt quasi wieder im Stein. XD

Cathy stammt aus einer Zeit, wo noch Qualität gebaut wurde! (sagt er)
Naja, aber es hat schon was mit dem Alter zu tun.

Ja, die Merasfresser sind jetzt alle in dem Tankraum drin. Aber du kennst mich ja... das ist nicht das Ende. Pures Meras... Magie in Urform... ein paar hundert Merasfresser... hehehe.

Olvin packt das schon... das ist alles nur Panikmache der Autorin. :P


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