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Neuanfang in Slytherin

von

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Anfeindungen

Kapitel 32: Anfeindungen
 

Harry war nicht recht zufrieden mit dem, was er in Hogwarts erreicht hatte. Aber mehr war im Augenblick einfach nicht drin, dass musste der junge Gryffindor einsehen, auch wenn es ihm merklich schwerfiel. Hermine kannte den Freund lange genug um ihn zu durchschauen. Aber auch sie machte sich Sorgen, dass wollte sie nicht leugnen.
 

Millicent ging an diesem Abend sehr zeitig zu Bett. Nur nicht am ersten Arbeitstag zu spät kommen, das wäre das Schlimmste was ihr passieren könnte.
 

So stand sie viel zu früh vor dem Laden und wurde von George entdeckt, der zufällig aus dem Fenster sah. Er eilte die Treppe hinunter und schloss auf.
 

„He Millicent, komm rein. Wir sind noch nicht fertig mit frühstücken. Komm mit rauf und trink eine Tasse Kaffee mit uns und Mamas Kuchen solltest du dir auch nicht entgehen lassen.“
 

„Ich sollte eher hier unten mich mit allem vertraut machen“, Millicent versuchte sich herauszureden, aber George ließ das nicht gelten.
 

„Ach Quatsch. Das hast du schnell drauf.“
 

Er ging voraus und der Slytherin blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
 

Fred hatte unterdessen bereits ein Gedeck für Millicent geholt und ihr Kaffee eingeschenkt. Eben legte er ein Stück Kuchen auf den Teller und begrüßte sie dann lebhaft.
 

„So einen Arbeitseifer lob ich mir. Aber übertreib es nicht, wir wollen dich noch eine ganze weile für den laden haben.“
 

Um ihre Arbeitgeber nicht zu verärgern, setzte die Slytherin sich und biss von ihrem Kuchen ab.
 

„Der ist wirklich lecker. Ich bin eine fürchterliche Naschschlange.“
 

Die Zwillinge lachten und notierten das in ihrem Gedächtnis.
 

Endlich war es Zeit den Laden aufzumachen und Millicent folgte Fred und George hinunter. Die Reaktion der ersten Kunden war allerdings nicht wirklich ermutigend. Sie sahen auf die Slytherin und machten wortlos kehrt. Die Hexe sah ihnen mit aufgerissen Augen nach, doch das sollte nicht das einzige Negative an diesem Tag bleiben.
 

„Sagt mal dass ist jetzt nicht euer Ernst. Oder etwa doch? Ihr wollt doch nicht wirklich so jemanden hier beschäftigen, wo ehrbare Leute einkaufen wollen?“
 

Angewidert starrten die Kunden in Millicents Richtung, ohne sich darum zu kümmern, dass diese sie sehr deutlich hören konnte.

„Doch, das ist unser Ernst.“

„Warum sollte es auch nicht? Sie will arbeiten und sie bekommt ihre Chance.“

Am Abend war Millicent den Tränen nahe.
 

„Ich verderbe euch mit meiner Anwesenheit das Geschäft. Ihr solltet mich rauswerfen bevor ihr den Laden aufgeben müsst. Und es hat mir solchen Spaß gemacht, aber der Preis ist für euch zu hoch.“
 

Die Zwillinge hatten die Slytherin den ganzen Tag beobachtet wie sie begeistert die Sachen betrachtet und dabei den Erklärungen der beiden gelauscht hatte. Sie hatten einfach das Gefühl, dass sie mit ihr einen Glücksgriff gemacht hatten. George trat nun auf die Hexe zu, der mittlerweile wirklich die Tränen runter liefen und legte ihr den Arm um die Schultern.
 

„Du hast dich wirklich super angestellt und den richtigen Sinn für unsere Sachen. As hätte ich einer Slytherin gar nicht zugetraut, wenn ich ehrlich bin. Wir haben euch immer für zu kalt gehalten um Streiche zu spielen.“
 

Er brach ab und wie immer redete Fred weiter.
 

„Du bist die richtige Bewerberin für diesen Job und die Leute werden sich schon an dich gewöhnen. Du warst heute trotz allem immer höflich, auch wenn deren Verhalten dir wehgetan hat. Also morgen wieder etwas früher zum kaffeetrinken hier im Laden.“
 

Belustigt zwinkerte er der Hexe zu. Millicent lächelte kurz, ehe sie fragte:
 

„Darf ich euren Kamin benutzen? Ich würde den Leuten draußen ungern in die Arme laufen.“
 

„Ich hab ne bessere Idee, wir bringen dich in den Tropfenden Kessel und geben dir dort angeblich die Erlaubnis, hierher zu flohen, dass das auch ja alle hören.“
 

George holte ihre Umhänge und hielt Millicent dann eine große Schachtel hin.
 

„Das wollten wir dir morgen geben, aber heute passt es gerade besser. Machs auf.“
 

Die Slytherin gehorchte zögernd und riss dann die Augen auf. In der Schachtel lag ein weicher Umhang mit dem Logo des Ladens, wie ihn auch die Zwillinge trugen.
 

„Damit gehörst du offiziell zum Team. Probier ihn mal an.“
 

Der Umhang passte wie angegossen und die Brüder nahmen Millicent in die Mitte und hakten sie unter.
 

Es zeigte sich dass die Angst der Slytherin berechtigt gewesen war. Ganz in der Nähe des Ladens hatten sich ein paar junge Leute versammelt und schienen nur darauf gewartet zu haben, dass die hexe nach Hause flohen würde. George griff unbewusst nach seinem Zauberstab und auch Fred ließ keinen Zweifel daran, dass er keinen Übergriff dulden würde. So blieb es bei einigen Bemerkungen, die aber nicht minder verletzend waren. Endlich hatten die drei den alten Pub erreicht und traten durch den Torbogen. In der Schankstube hielt George seine Mitarbeiterin zurück.
 

„Komm morgen direkt in den laden oder noch besser oben in die Wohnung. Dann können wir den Tagesablauf besprechen und nun mach dir einen schönen Abend. Du hast ihn dir wirklich verdient.“
 

Die Zwillinge ignorierten das Gemurmel der Anwesenden und warteten, bis Millicent in dem Kamin verschwunden war, ehe sie in ihre Wohnung zurückkehrten.
 

Harry, Blaise und Narzissa warteten schon ungeduldig auf die Hexe, um sie fragen zu können wie es gelaufen war. Millicent nahm Platz und lächelte.
 

„Die Zwillinge sind unheimlich freundlich zu mir. Aber die Leute…“, Millicent stockte.

„…viele haben sich schlichtweg geweigert sich von mir bedienen zu lassen. Es war schlimm was mir da so alles an den Kopf geworfen wurde.“
 

Harry war empört und platzte schließlich heraus:
 

Ich verstehe die Leute nicht. Warum geben sie euch keine Chance? Wenn ihr das vermasseln würdet könnten sie immer noch so reagieren. Aber doch nicht gleich von der ersten Minute ab.“
 

„Wir müssen eben unser früheres Verhalten büßen, Harry. Wir werden es schon irgendwie überstehen.“
 

Blaise gab sich zuversichtlicher, als er sich wirklich fühlte.
 

Am nächsten Morgen flohte Millicent direkt zu den Zwillingen und wurde herzlich begrüßt.

„Na, gut geschlafen, Schlängelchen?“
 

Erschrocken sah die Slytherin auf und George, der sie so geneckt hatte lächelte.
 

„He, nicht so ängstlich schauen, das habe ich nett gemeint. Das wird unser Kosename für dich. Keine Angst Millicent, wir überzeugen die Leute schon von deiner netten Art.
 

Irgendwann werden sie es leid dich zu beleidigen, vor allem wenn wir fest hinter dir stehen.“
 

Harry hatte den Zwillingen eine Eule geschickt und mit ihnen ausgemacht, dass er in einigen tagen kommen würde, wenn sich an dem Verhalten der Leute nichts änderte und es mit den Beleidigungen nicht besser würde. Er würde dann auf Millicent als Bedienung bestehen und vielleicht würde das die Leute zum nachdenken bringen. Wenigstens einige von ihnen.
 

Genau eine Woche später betrat er gegen Mittag den Laden und sofort strömten die Leute ebenfalls herein. Der Gryffindor sah sich suchend um und trat dann mit entschlossener Miene auf Millicent zu, die gerade von zwei Hexen abgekanzelt wurde, die er als ehemalige Ravenclaws erkannte. Niedergeschlagen wollte sie sich umdrehen und stieß dabei gegen Harry.
 

„Typisch Slytherin. Kein Benehmen.“
 

Bei Harrys Erwiderung blieb den beiden der Mund offen stehen, hatten sie doch damit gerechnet, dass er ihnen zustimmen würde. Niemand rechnete damit, dass Harry freundlich zu allen Slytherins sein würde. Mit seiner Hilfe für Draco hatten sie sich abgefunden auch wenn niemand es verstand.
 

„Es war meine Schuld. Ich wollte Milli hier überraschen und hinten hat sie nun mal keine Augen. Grüß dich Milli. Wärst du so lieb mir beim Einkaufen ein wenig zu helfen?“
 

„Natürlich Harry, was darf ich dir zeigen?“
 

Als sie ihn duzte machte sich wieder Murren breit, aber ein finsterer Blick der Zwillinge und Harrys ließen es schnell verstummen.
 

„Ich suche zum einen ein paar nette Sachen während der Ausbildung, die üblichen Nasch- und Schwänzleckereien und dann bin ich gespannt, ob es was Neues gibt.“
 

Harry lächelte Millicent an und die wagte das zu erwidern.
 

Unter den erstaunten blicken der Anwesenden führte sie ihn herum und beriet den ehemaligen Klassenkameraden bei seiner Auswahl. Als er schließlich bezahlt hatte rief er Fred durch den ganzen Laden hindurch zu:
 

„Ihr habt echtes Glück mit Milli gehabt. Sie weiß jetzt schon fast so viel wie ihr über die Sachen.“
 

„Wir geben unser Schlängelchen auch nicht mehr her. So einen schatz finden wir nie wieder, der sich so für unsere Erfindungen interessiert und auch noch ein Händchen dafür hat.“
 

Harry nickte verstehend.
 

„Das kann ich gut verstehen.“
 

Er legte Millicent den Arm um die Schultern, woraufhin sich Raunen breit machte. Er zwinkerte der Slytherin zu, die ihn dankbar anlächelte. Sie hatte keine wirkliche Hoffnung, dass es besser werden würde, aber dieses lob hatte ihr doch Selbstvertrauen gegeben.

Zuerst tat sich auch wirklich nichts doch dann wurden die Leute zugänglicher und begannen zumindest ihre Bemerkungen herunterzuschlucken. Aber noch immer weigerten sich die meisten auch nur in die Nähe der Slytherin zu kommen. Aber die fand es schon beruhigend genug, dass die verbalen Attacken aufhörten.
 

Wenn sie draußen Besorgungen machte, war es schon schlimm genug, besonders wenn sie dort Michael Corner oder Ernie Macmillian in die Arme lief. Heute hetzten die beiden sie wieder durch die Gasse, bis sie gegen jemanden stieß. Millicent sah hoch und direkt in die Augen von Seamus Finnigan, die wütend blitzen. Sie machte sich schon auf ein Donnerwetter gefasst, als der gryffindor tief durchatmete.
 

„Was soll das eigentlich? Ihr benehmt euch einfach ekelhaft, lasst Millicent doch endlich in Ruhe.“
 

„Willst du sie für dich? Das hättest du doch nur zu sagen brauchen, Finnigan. Wir überlassen sie dir doch.“
 

Seamus nahm die zitternde Slytherin unter dem Gejohle der Anwesenden am Arm und brachte sie zu den Zwillingen.
 

„Danke, Seamus. Ohne deine Hilfe….“, Finnigan unterbrach sie.
 

„Schon okay, Millicent. Ich hasse es wenn jemand ohne Grund so behandelt wird.“

Damit drehte er sich um und verschwand schnell aus Millicents Sichtweite, ehe sie noch ein weiteres Wort sagen konnte.
 

„Was ist passiert, Schlängelchen?“
 

Fred stand plötzlich neben ihr und ließ den Blick aufmerksam über sie gleiten. Besorgt stellte er fest, dass sie zitterte.
 

„Ich… wurde durch die Winkelgasse gejagt. Wenn Seamus nicht gekommen wäre… wäre es mir schlecht ergangen.“
 

Die Zwillinge wurden bleich vor Wut.
 

„Wer war das Schlängelchen?“
 

George, der die letzten Worte gehört hatte, zog sie beruhigend in die Arme, während Millicent bat, das nicht sagen zu müssen. Die Zwillinge drangen nicht weiter in sie und beschlossen stattdessen Seamus zu fragen. Der musste es schließlich auch wissen.

Die Slytherin arbeitete hart, um sich des Vertrauens würdig zu erweisen und die Zwillinge mussten sie oft bremsen.
 

„Es ist nicht verboten, ab und zu auch mal ne Pause zu machen."
 

Verlegen lächelte die Slytherin. Harry hatte von ihr und Blaise wirklich nur eine symbolische Miete verlangt und auch für die Verpflegung wollte er nicht viel. Diese Ausgaben wurden durch alle geteilt und mehr akzeptierte der Gryffindor nicht.
 

Blaise hatte ebenfalls seine Arbeit angetreten und als er seinen Namen unter den Arbeitsvertrag gesetzt hatte, war ihm ein Stein vom Herzen gefallen. Er musste genauso wie Millicent gebremst werden und Harry schimpfte gutmütig mit ihm, konnte er doch die Beweggründe des Slytherins verstehen.
 

„Ich will einfach meine Dankbarkeit beweisen. Du… bezahlst mich äußerst großzügig und verlangst nur so wenig Miete. Das beschämt mich.“
 

Blaise sah verlegen in Harrys Richtung, der sich ein lachen verbeißen musste.
 

„Du wirst angemessen bezahlt, mein Lieber. Du lieferst erstklassige Arbeit. Und die anderen lassen dich ihre Verachtung deutlich genug spüren.“
 

Damit hatte Harry recht. Blaise litt fürchterlich unter diesem Verhalten und hoffte nur, dass es irgendwann besser würde. Aber er hatte treue Freunde an seiner Seite, die immer für ihn und seine Freunde aus Slytherin da waren und sie verteidigten.
 

Die Zwillinge hatten Seamus gefragt, doch der hatte nicht so recht mit der Sprache raus wollen. Aber immer wenn er in der Winkelgasse unterwegs war, hielt er Ausschau nach Millicent. Warum das so war wollte er sich selber noch nicht eingestehen.



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