Zum Inhalt der Seite

Between the Lies

Hibari x Gokudera x Yamamoto [1859/8059]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ich hatte schlechte Laune. Natürlich, ich wirkte fast immer als hätte ich schlechte Laune, aber diesmal hatte ich wirklich schlechte Laune. So schlecht, dass es mich sogar nicht scherte, dass ich Juudaime nicht nach Hause begleiten konnte. Und wieso konnte ich das nicht? Nachsitzen. Oder Strafarbeiten? Irgendwo beides. Und er war Schuld daran? Unser verdammter Disziplinarchef, Hibari Kyouya.

Eigentlich hatte ich ja kein Problem damit. Ich randalierte etwas herum, er tauchte auf, er verprügelte mich. Ende.

Aber nicht heute.

Es war bald Turniersaison und einige Klubs hatten ihre Wettkämpfe zu bestreiten. Dementsprechend viel Papierkram gab es zu erledigen. Und da der werte Herr Hibari unbedingt sein Mittagsschläfchen halten wollte, hatte er mich zur Strafe gezwungen, den ganzen Blätterberg zu sortieren und für ihn vorzubereiten. Ergo: Ich stand hier in seinem 'Büro' vor dem Kopierer und machte den ganzen Scheiß, während Hibari auf dem Sofa lag und schlief.

Ich grummelte. Ja, es war eine beschissene Strafarbeit, aber ich machte sie. Darin lag ja auch nicht das Problem, schließlich war es eine nervtötende, aber doch einfache Aufgabe. Das Problem lag viel eher in dem Wolkenwächter selbst.

Ich schielte kurz zu ihm. Wie friedlich er irgendwo doch aussah, wenn er schlief. Ich schluckte und nur mit Mühe wandte ich den Blick wieder ab. Mein Herz klopfte. Ich versuchte, es zu ignorieren. Ja, ich, Gokudera Hayato, war in Hibari Kyouya verliebt. Und genau deshalb hatte ich schlechte Laune.

Jeder Andere hätte sich gefreut, seiner Liebe so nahe sein zu können, aber da hatte man ja auch Chancen auf eine glückliche Beziehung. Bei Hibari existierten diese Chancen nicht. Ich war für ihn nur ein kleiner Pflanzenfresser, ohne große Bedeutung. Zum Kotzen!

Aber etwas gegen meine Gefühle machen, konnte ich auch nicht. Ich wusste ja noch nicht einmal, wann ich mich in ihn verliebt hatte. Ich wusste nur, dass mein Herz zu rasen anfing, wenn er wieder dieses kampfeslustige Lächeln aufsetzte. Und dieser eine Satz kurz vor einem Kampf... Ich beiße dich zu Tode... Wann nur hatte mein Herz angefangen, bei diesen Worten höher zu schlagen? Ich war wohl hoffnungslos verloren. Leider.

Ich legte das letzte Blatt beiseite und stellte erfreut fest, dass ich mit der Strafaufgabe fertig war. Ich schaute wieder zum Sofa, schritt langsam darauf zu. Ob ich Hibari wecken sollte, um ihm zu sagen, dass ich alles gemacht hatte? Oder sollte ich einfach gehen? Ich stand vor dem Sofa und betrachtete Hibaris schlafendes Gesicht. Seine Lippen sahen so verführerisch aus. Wenn ich sie nur einmal hätte berühren können...

Ich erstarrte, als mir bewusst wurde, dass ich mich doch tatsächlich vorgebeugt hatte. War ich denn des Wahnsinns? Ich sprang zurück und war froh, dass er noch schlief. Das sollte auch so bleiben.

Schnell schnappte ich mir meine Tasche und verließ eilig den Raum. Ich wollte nur noch nach Hause.
 

Am Schultor hielt mich eine Stimme allerdings auf.

"Hey, Gokudera."

Genervt blieb ich stehen, drehte mich um. "Was gibt's, Baseball-Idiot?"

Er grinste mich breit an. "Gehen wir doch zusammen nach Hause."

Ich grummelte, doch sagte nichts. Er wäre mir auch so nachgedackelt, nicht zuletzt, weil wir fast denselben Schulweg hatten. Wenigstens schien er bemerkt zu haben, dass ich schlechte Laune hatte, denn er sagte nichts und wir gingen schweigend nebeneinander her.

Dann kamen wir schließlich an der Kreuzung an, an der sich unsere Wege wie immer trennten. Ich wollte ihm zum Abschied noch kurz winken und dann einfach gehen, doch mit einem "Gokudera, warte bitte." hielt er mich zurück.

Ich schaute zu ihm. "Was denn?", fragte ich.

Er schaute mich an. Irrte ich mich, oder wirkte er tatsächlich nervös?

"Gokudera... ich ...ähm... ich liebe dich!", sprudelte es dann aus ihm heraus. Und was auch immer dann in seinem Kopf vorging, er zog mich einfach zu sich und küsste mich.

Im ersten Moment war ich wie erstarrt. Das alles ging mir grad ein bisschen zu schnell. Yamamoto war in mich verliebt? Aber ich mochte doch Hibari!

Für einen Augenblick stellte ich mir vor,wie es wäre, wenn Hibari mich küssen würde. Ich hatte es mir schon öfter vorgestellt, aber nun, wo ich tatsächlich fremde Lippen auf den meinigen spürte, war es viel einfacher, sich einer solchen Illusion hinzugeben.

Unweigerlich erwiderte ich den Kuss, schloss meine Arme um den Nacken des Anderen. In meinem Kopf herrschte die Vorstellung vor, ich würde von Hibari geküsst werden. Auch als sich der Kuss irgendwann löste, träumte ich noch vom Wolkenwächter.

"Gokudera, würdest du mit mir gehen?", hörte ich die Frage, und ich beantwortete sie einfach mit "Ja..."

"Wirklich? Das ist wunderbar!"

Ich fand mich in einer festen Umarmung wieder, die aber schnell gelöst wurde.

"Wir sehen uns dann morgen... Hayato...", grinste mich Yamamoto an, dann lief er auch schon davon.

Ich schaute ihm verwirrt nach. Nur langsam realisierte ich die Szene. Ich hatte mich irgendwelchen Fantasien hingegeben und das auch noch zu einem verdammt ungünstigen Moment. Ebenso langsam, wie ich realisierte, traf mich auch die Erkenntnis: Ich war jetzt mit Yamamoto Takeshi zusammen.

So eine verdammte Scheiße!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  hexenjunge
2012-07-05T15:58:40+00:00 05.07.2012 17:58
yeay... bin die erste die kommentiert... ich finde deine ff bis jetzt gut geschrieben und die idee dahinter auch recht interessant (mal was neues)... hoffe du schreibst bald weiter...
Lg
Chen-Chan



Zurück