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Be yourself isn't easy

Dramione Story
von

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Erinnerung

So und hier ein Kappi ^.^
 

Auch dieses Mal beta gelesen von der lieben THEdark_princess ^___^
 

Es war früh am nächsten Morgen, als Hermine langsam die Augen aufschlug und leise gähnte. Verschlafen rieb sie sich über die Augen und ließ den noch leicht trüben Blick schweifen.

Sie entdeckte Draco neben sich auf dem Bett und dann war da noch – Moment mal! Hektisch wich sie zurück. Er hatte tatsächlich die Dreistigkeit besessen, sich einfach neben sie zu legen! Dabei hatte er doch zugestimmt, dass er auf dem Boden schlafen würde!

Mal ehrlich, als würde ein Draco Malfoy auf dem Fußboden schlafen …

Das war ein Ding der Unmöglichkeit, aber das er sich heimlich einfach zu ihr gelegt hatte und sie hatte es nicht einmal gemerkt. Beschämt rutschte sie zur äußersten Kante und versuchte sich zu beruhigen. Ihr Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb und ihr Atem ging stoßweise. Warum war sie so nervös?

Weil du hier neben einem gutaussehendem Arschloch liegst. Zwar Arschloch, aber gutaussehend.

Wenn das so weiterging, würde sie hier noch an einem Herzinfarkt sterben, so viel war sicher.

Hermine schloss die Augen und atmete tief durch, als sie Dracos gähnende Stimme hörte und hektisch riss sie die Augen auf, um zu sehen, was er tat. Man wusste ja nie, was in seinem Kopf vorging. Da sollte man ihn besser im Auge haben. Wer weiß, wozu er im halbwachen Zustand fähig war …

„Du bist wirklich eine reinblütige Hexe?“, fragte er mehr als skeptisch und Hermine war sich für einen Moment unschlüssig, wie sie darauf reagieren sollte. Ihre Anspannung war noch immer nicht verflogen. Jeder Muskel war zum reißen gespannt, damit sie sich im Notfall schnell verteidigen konnte oder abhauen. Diese ganze Situation war einfach viel zu suspekt und surreal.

„Ja“, war alles, was sie schließlich dazu sagte und für sie war das Thema gegessen, doch für Draco leider noch nicht.

„Dann stimmt das also wirklich, dass du die Tochter von dem Lestrange bist? Das war alles wahr gestern Abend?“, hakte er weiter nach und schien es nach wie vor nicht glauben zu können. Sie konnte es ja selbst noch nicht glauben. Ob sie das jemals konnte? Aber musste er denn unbedingt weiter fragen und bohren? Sie musste doch selbst erst einmal damit klar kommen!

„Ja, es ist alles wahr“, fauchte sie und stand auf. Bei Merlin, wie gut, dass sie immer mit einem Schlafanzug schlief. Nicht wie Lavender Brown zum Beispiel, die ein Nachthemd trug, was eigentlich mehr ein Hauch von Stoff war, der nur das Allernötigste bedeckte. Wenn sie daran dachte, dass sie nun so etwas und jetzt hier neben Malfoy … Ihr stockte der Atem. Wie froh sie war, dass sie es sich nicht vorstellen musste. Das wäre mehr als peinlich geworden.

Sie spürte den ungläubigen und verwirrten Blick von dem jungen Malfoy, doch sie beschloss, ihn zu ignorieren, reckte das Kinn und betrat das Badezimmer. Sie wollte jetzt nicht weiter reden, sondern erst in Ruhe wach werden und duschen.

Das Badezimmer stellte sich mehr als kleines Badeparadies heraus und Hermine schüttelte nur den Kopf. Dieser Luxus war einfach nichts für sie. Die Badewanne war lang und breit, wahrscheinlich konnten da 4 Leute drin baden und entgegen der sonstigen Einrichtung war hier sogar alles mit unnötigen Verzierungen geschmückt. Das war im Rest des Hauses ja sonst nicht der Fall, so weit sie das beurteilen konnte. Auch die Dusche links von ihr war groß und geräumig. Da hätte wahrscheinlich sogar ein Elefant drin duschen können. Naja okay, vielleicht nicht ganz so ein Riese, aber nun gut. Das einzig wirklich Schöne an diesem Raum war der flauschige, angenehme Teppich, der ausgelegt worden war. Bestimmt war er so verzaubert worden, dass das Wasser sofort abperlte und in einen Ausguss floss.

Schade, dass ich nicht nur hier sein kann. Es ist ruhig, ich habe keinen Malfoy um mich herum. Das ist richtig nett in diesem Zimmerchen. Wenn ich schon an die anderen Todesser denke hier …

Es würde die reinste Hölle werden hier!

Aber sie hatte nicht anders gekonnt, als Dumbledore zu unterstützen …
 

Flashback
 

„Miss Granger?“, fragte Professorin McGonagall nach der Verwandlungsstunde und die junge Gryffindor nahm ihre Tasche und drehte sich zu ihr um.

„Ja, Professor?“

„Professor Dumbledore möchte Sie jetzt sprechen. Gehen Sie doch bitte zu seinem Büro, das Passwort kennen sie ja“, erwiderte sie knapp angebunden und hatte sich schon wieder auf den Weg nach draußen gemacht.

Verwirrt sah Hermine ihr hinterher und ging dann auch langsam los. Dumbledore wollte mit ihr reden? Warum denn das? Immerhin war der Professor gerade erst wieder da, nachdem das rosa Ungeheuer versucht hatte, alles umzukrempeln.

Es war doch nicht wegen einer ihrer Prüfungen, oder?

Ihr Magen zog sich zusammen und sie atmete etwas flacher. Bestimmt ging es nur um etwas total banales. Das musste es sein.

„Hermine? Alles okay?“, fragte Harry, der im Gang auf sie gewartet hatte und bevor sie antworten konnte, hatte bereits jemand anders den Mund aufgemacht:

„Granger? Ist dir etwa schlecht, weil Weasel-Bee es mal wieder vergeigt hat?“

Malfoy. Er war der einzige, der Ron so nannte und er war der einzige, der diese vergnügte Stimme hatte, bei der sie jedes Mal an die Decke gehen könnte. Anstatt Harry zu antworten, giftete sie Malfoy an:

„Eifersüchtig, oder warum interessiert dich das?“

Überlegen und zufrieden, dass die Gesichtszüge von Malfoy für einen kurzen Moment entgleisten, verschränkte sie die Arme und grinste.

„Sag bloß, ich hab ins Schwarze getroffen?“, stichelte sie weiter und ihr Gegenüber begann plötzlich ebenfalls zu grinsen:

„Das hättest du wohl gern, was? Dass du mal von einem richtigen Mann begehrst wirst?“, schnurrte er und bevor Hermine etwas erwidern konnte, fügte er noch hinzu:

„Da wirst du wohl noch lange warten müssen.“

Die Stimme war wieder eisig geworden und gemeinsam mit Blaise Zabini, der sich das Ganze nur lässig und mit einem Grinsen angeschaut hatte, verschwand er, ehe sie noch etwas sagen konnte. Und sie hätte noch viel gesagt!

„Lackaffe“, grummelte die Brünette genervt und Harry sah sie irritiert an.

„So ein Wort aus deinem Mund?“

Ergeben seufzte sie und schüttelte kurz leicht den Kopf, um eben diesen wieder frei zu bekommen.

„Entschuldige mich, Harry, aber ich muss weiter. Grüß die anderen von mir, ja? Ich hoffe, ich bin zum Essen wieder da“, sagte sie mit einem leichten Lächeln und verschwand um die nächste Ecke. Sie sollte Professor Dumbledore nicht länger warten lassen. Sie hörte noch ein verwundertes: „Okay, bis später“ von Harry und dann war sie auch schon außer Hörweite.

Zielstrebig marschierte sie zum Büro und nachdem sie das Passwort „Schokofrösche“ gesagt hatte, betrat sie das Büro.

Der Schulleiter saß leicht lächelnd hinter seinem großen Schreibtisch und stand freudig auf, als er Hermine erblickte.

„Ah, schön Sie zu sehen. Ich hoffe, ich habe Sie nicht von etwas wichtigem abgehalten?“, fragte er, doch seine Mimik und seine Stimme wurden ruhiger, was Hermine wiederum mehr beunruhigte.

„Nein, nicht wirklich. Was gibt es denn, Professor?“, kam sie gleich auf den Punkt und Dumbledore bot ihr einen Platz an, den die junge Gryffindor dankend annahm und sich setzte.

„Nun, Miss Granger. Es gibt 2 Dinge, die ich mit Ihnen besprechen möchte. Zugegebenermaßen muss ich gestehen, dass ich nicht recht weiß, wie ich das Thema angehen soll“, begann er und in ihr zog sich alles zusammen. Wenn Dumbledore, der so liebend gern mit Worten spielte, nicht wusste, wie er es ihr sagen sollte, konnte es doch nur etwas monumentales sein. Was aber auch bedeutete, dass es nichts mit ihren Prüfungen zu tun hatte, oder? Oh bei Merlin, bitte lass es nichts mit den Prüfungen zu tun haben!

„Professor?“, hakte sie leise und verunsichert nach und ihre Hände wurden zu Fäusten, die verkrampft auf ihren Oberschenkeln lagen. Die Handinnenflächen waren schweißnass und unruhig rutschte sie auf dem Platz leicht hin und her. Es war eine Angewohnheit, die sie einfach nicht mehr los wurde.

„Nun Hermine. Die Sache ist die. Während meiner Abwesenheit habe ich verschiedene Dinge recherchiert und bin dabei auf etwas gestoßen, was dich betrifft. Es war ein Brief von einer Magierin namens Claire Lestrange an deine Mutter, aber lies doch bitte selbst …“

Hermine war komplett verwirrt und fragte sich, was eine Lestrange – sie kannte nur Bellatrix und die hatte eine Klatsche – von ihrer Mutter wollte. Wenn die anderen Lestranges ähnlich beschränkt und fanatisch waren wie diese Irre, dann war es noch fragwürdiger, dass sie einen Brief an ihre Mutter – die Muggel war – schrieb.

Dumbledore reichte ihr einen Umschlag und mit zittrigen Händen nahm sie ihn. Vorsichtig holte sie ein zusammen gefaltetes Pergament hervor und begann leise murmelnd zu lesen, nachdem sie es auseinander gefaltet hatte.
 

Geehrte Misses Granger,
 

ich wollte mich erkundigen, wie es Jane – also Hermine, wie sie sie genannt haben – geht. Ich vermisse meine Tochter sehr, bin aber froh, dass sie bei Ihnen einen guten Platz gefunden hat. Ich konnte meinen Mann täuschen, sodass er nicht weiß, dass sie bei Ihnen ist. Rodolphus ist deswegen mehr als wütend auf mich, weil er ja diesem reinen Blut Gerede glaubt. Ich nicht. Für mich geht es um Können und das können Muggelgeborene genauso haben wie Reinblüter. Ich weiß leider nicht, ob ich meine Tochter jemals in meine Arme schließen kann, da mein Mann wie gesagt sehr wütend ist. Vielleicht wird er mich umbringen, wenn ich nicht damit rechne. Wenn das der Fall sein sollte, dann werde ich vom Jenseits aus für meine Tochter beten. Doch ich bin mir sicher, dass sie ihr ein gutes Zuhause bieten können. Schenken Sie ihr die Liebe einer Mutter, die alles für ihr Kind geben würde.

Aber genug davon. Bitte kümmern Sie sich lieb um meine Tochter und erklären ihr eines Tages, was passiert ist. Das würde mich sehr glücklich machen.
 

Hochachtungsvoll,

Claire Lestrange
 

„Aber … A-aber das … Das bedeutet ja… Ist das denn sicher?“, stammelte Hermine und las den Brief bestimmt noch drei Mal, bevor Dumbledore ihr antwortete:

„Ja, es stimmt. Claire und Rodolphus Lestrange sind Ihre wahren Eltern. Wobei ich leider auch noch mitteilen muss, dass Madame Lestrange vor vielen Jahren verstarb. Es heißt, ihr Mann hätte sie umgebracht aus verschiedenen Gründen. Wie sie es im Brief ja bereits angedeutet hatte.“

Die Stimme des Schulleiters war ruhig und bedacht, aber auch mitfühlend und besorgt.

Hermine hingegen saß mit zusammengesackten Schultern da und versuchte in ihrem Kopf irgendwelche Gedanken zu formen, doch es herrschte einfach nur Leere. Das war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie sich vor den Kopf gestoßen fühlte. Das war so unglaublich und sie hatte nie etwas bemerkt oder bei ihren Eltern etwas gespürt. Aber sollte man so etwas nicht normalerweise fühlen, wenn die Eltern eigentlich gar nicht …?

Arg, ich dreh noch durch!

Sie probierte es mit tiefem durchatmen, um sich zu sammeln und nach einiger Zeit, die ihr wie eine Ewigkeit vorkam, formte sich ein Gedanke und sie sprach ihn auch gleich aus:

„Das bedeutet also auch, dass ich gar nicht muggelstämmig bin, oder?“

„Ja korrekt. Du stammst aus einer reinen Zaubererfamilie …“

Sie nickte langsam und sah den Professor dann wieder an. Sie mochte ihn, weil er ruhig war, aber auch ein wenig schelmisch und dennoch die Lage immer richtig einschätzte und wusste, was zu tun war.

„Was wollten Sie denn noch, Professor?“, fragte sie schließlich, als ihr einfiel, dass es um zwei Dinge ging und vielleicht konnte sie sich so etwas ablenken, doch wie sie schnell feststellen musste, war das ganz und gar nicht Ablenkung, was er ihr nun sagte.

„Nun, Professor Snape muss aufgrund einer Krankheit leider nach St. Mungos. Es ist nichts lebensbedrohliches, dennoch muss er sich einer Behandlung unterziehen und wird deswegen für das nächste Schuljahr wahrscheinlich komplett ausfallen. Hermine, du wirst jetzt Dinge erfahren, die sonst keiner weiß und auch niemand wissen darf, hörst du? Versprich mir, nicht darüber zu reden!“

Diese ernste, eindringliche Stimme von Dumbledore überraschten Hermine, doch sie nickte und antwortete:

„Versprochen, Professor.“

„Gut. Also Severus hat für mich bei Tom Riddle spioniert schon seit dem ersten Auftauchen von ihm. Nur dank seiner Informationen konnten wir viele Dinge von Riddle verhindern. Da Severus jetzt aber für längere Zeit ausfällt und wir es uns nicht erlauben können, ohne Informationen dazu stehen, würde ich dich bitte, bei ihm zu spionieren. Ich weiß, dass das mehr fordert als alles andere, was du bisher durchmachen musstest und dass es ein sehr großes Opfer ist, doch ich bin genauso sicher, dass du es schaffen kannst. Du bist die intelligenteste Schülerin seit langer Zeit und nicht auf den Mund gefallen. Natürlich gebe ich dir Bedenkzeit, doch es wäre gut, wenn ich bis zum Beginn der Sommerferien eine Entscheidung hätte. Ich weiß, dass das jetzt alles auf einmal kommt und du überschwemmt wirst von Gedanken und Gefühlen. Und wenn ich eine Alternative hätte, würde ich die sofort nehmen. Aber leider habe ich sie nicht und ich brauche jemanden vor Ort, der das übernimmt.“

Hermine wusste nicht, was sie dazu sagen sollte und starrte auf ihre Hand, in der noch immer der Brief lag. Sie sollte anstatt von Snape, der ausfiel, bei Voldemort spionieren? Das traute Dumbledore ihr zu? Sollte sie jetzt stolz sein? Sollte sie loslachen? Oder doch eher weinen?

„Ich ähm … Wäre jetzt ganz gern allein“, murmelte sie und nach einem Nicken des Professors ging sie mit zittrigen Beinen nach draußen auf den Gang. Noch immer kalkweiß und geschockt versuchte sie mit halbwegs sicherem Gang zum Raum der Wünsche zu gehen. Dort wäre sie absolut allein und könnte viel nachdenken.

In einem Augenwinkel bemerkte sie Malfoy, der sie schon wieder dumm von der Seite anmachte, doch sie winkte ab und ging einfach weiter – wie ein Roboter.

Hermine bemerkte noch, wie Draco ihr irgendetwas hinterherrief, aber einen Moment später war es ruhig und den Rest des Weges wurde sie nicht mehr angesprochen oder aber es war niemand da, sie wusste es nicht. Sie war wie betäubt und unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Das war einfach zu viel auf einmal.
 

Ihr war nicht bewusst, wie lange sie im Raum der Wünsche gewesen war, doch als sie ihn verlassen hatte mit einem halbwegs klaren Kopf und einem Entschluss wurde sie stürmisch von Ron im Gryffindorgemeinschaftsraum umarmt, der sich anscheinend große Sorgen gemacht hatte.

„Hey, was ist denn los?“, fragte sie überrumpelt und erwiderte kurz die Umarmung. Sie fühlte sich schlecht, weil sie ihm nicht die Wahrheit sagen konnte, doch das musste alles Zeit haben. Sie durfte jetzt nichts überstürzen und erst musste sie noch einmal mit Dumbledore sprechen.

„Was los ist? Du warst zwei Tage weg! Wo warst du? Was ist passiert?“, rief er aufgeregt und die Gryffindor starrte ihn verstört an.

„2 Tage? So lange? Aber ich war doch nur ein wenig nachdenken“, murmelte sie schuldbewusst und schaute Ron in die verletzten Augen. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals und sie wand den Blick ab.

„Es tut mir leid, euch Angst gemacht zu haben“, nuschelte sie und spürte, wie Rons Umarmung sich noch einmal verstärkte und er ihr über den Rücken streichelte.

Sie lächelte leicht gezwungen, was ihrem Kumpel allerdings auf zu fallen schien, denn er musterte sie sehr besorgt.

„Wie spät haben wir es denn jetzt?“, erkundigte sie sich vorsichtig und lenkte vom Thema ab. Ron antwortete ihr:

„Das Mittagessen hat gerade angefangen. Ach so, die anderen dachten du wärst 2 Tage wegen einer ansteckenden Krankheit im Krankenflügel gewesen. Dumbledore wollte die Schule nicht in Angst und Schrecken versetzen. Nur Harry, Ginny und ich wissen Bescheid.“

Sie nickte abwesend und machte sich dann mit Ron, der neben ihr ging und ihr erzählte, was sie die Stunden über gemacht hatten, auf den Weg zur Großen Halle. Sie hatte ihn darum gebeten, ihr zu sagen, was sie verpasst hatte, damit sie wieder mal auf andere Gedanken kam. Das hatte sie dringend nötig, doch so recht funktionieren tat es nicht. Immer wieder schweiften ihre Gedanken ab und sie bekam so gar nicht richtig mit, worüber Ron die ganze Zeit eigentlich sprach.

In der Großen Halle angekommen wurde sie stürmisch von Harry, Ginny, Fred, George, Neville und Luna umarmt.

Mit einer Entschuldigung und einem „Erklär ich euch später“ zu Ginny und Harry setzte sich an den Gryffindortisch und begann lustlos in ihrem Essen zu stochern. Die besorgten Blicke der anderen ignorierte sie. Es war nicht absichtlich, aber sie war so in ihrer Gedankenwelt, dass sie die anderen kaum wahrnahm.

Sie hatte sich entschieden. Hermine würde Dumbledore unterstützen und bei Voldemort spionieren. Auch wenn sie sich der Gefahr bewusst war, so wusste sie gleichzeitig auch, dass der Professor recht hatte. Sie brauchten die Informationen und irgendwie würde sie das schon schaffen. Dafür musste sie zwar alles hinter sich lassen – Familie, Freunde – aber wenn der Krieg vorbei war, konnte sie alle in Ruhe aufklären und es würde Ruhe einkehren. Danach konnten sie ein normales Leben führen. Und dafür war es wert zu kämpfen. Egal, auf welche Weise.

Allerdings musste sie das ihren Freunden noch irgendwie klar machen und sie hatte überhaupt keinen Schimmer, wie sie das tun sollte. Auf jeden Fall musste sie Dumbledore nachher überzeugen, dass sie wenigstens Harry, Ron und Ginny sagen konnte, was los war, denn alles andere würde sie nicht mitmachen. Die ganze Schule und die Todesser zum Narren zu halten, war schon eine Herkulesaufgabe, aber auch noch ihre drei engsten Vertrauten zu hintergehen, würde sie nicht übers Herz bringen.

Doch nun sollte sie erst einmal zum Professor gehen, um ihm ihre Entscheidung mit zu teilen. Also aß sie ihr Mittagessen so halbwegs auf und stand dann auf. Sie hatte einfach keinen mehr Hunger. Dafür war ihr Magen viel zu verkrampft.

„Ich muss noch einmal los. Wir sehen uns im Gemeinschaftsraum, ja?“, sagte Hermine leicht lächelnd und die anderen nickten, sahen aber irgendwie ziemlich misstrauisch aus. Kein Wunder, das letzte Mal, als sie sich von Harry verabschiedet hatte, war sie 2 Tage weg gewesen. 2 Tage… Bei Merlin!

Ein letzter Blick zu ihren Freunden, dann marschierte sie zielsicher erneut zum Büro des Schulleiters und dieser zeigte sich zwar erleichtert, aber dennoch besorgt, dass Hermine sich dazu entschloss, bei Voldemort zu spionieren. Sie redete den ganzen Abend mit dem Professor verschiedene Szenarien durch bis zur Sperrstunde, dann ging sie schleunigst zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors, wo ihre Freunde noch wach waren und auf sie gewartet hatten.

„Was ist denn los?“, wollte Ginny wissen, doch die Brünette schüttelte nur den Kopf.

„Ich kann es euch nicht sagen, tut mir leid. Aber es wird alles gut, versprochen“, meinte sie ermattet und verschwand dann ohne ein weiteres Wort zu sagen im Schlafsaal, um sich hin zu legen.
 

Flashback Ende
 

Hermine hatte während ihren Erinnerungen unter der Dusche gestanden und trocknete sich gerade in Ruhe ab, als sie von draußen her, Stimmen hörte. Es waren Draco und sein Vater, die miteinander sprachen.

Neugierig schlich sie zur Tür und lauschte.

„Ich kann es immer noch nicht glauben, dass Granger eine reinblütige Hexe sein soll“, brummte Draco und Hermine grinste schief. Sie konnte es ja selbst noch nicht glauben.

„Ich weiß nicht, warum der Lord sie hergelassen hat, aber wir müssen aufpassen, was dieses Weib treibt. Sie will uns garantiert nichts Gutes und wenn wir aufdecken können, dass sie dem dunklen Lord schaden will, werden wir sicherlich aufsteigen“, vermutete Lucius und seine Stimme klang heller und brüchiger, als Hermine sie von früher her kannte. Wie es schien, ging auch ihm die Sache mit dem dunklen Lord näher, als es ihm recht war. Kein Wunder, Riddle konnte mit Sicherheit sehr überzeugend sein, wenn er wollte.

„Ich werde mich darum kümmern, Vater. Die kleine Granger wird hier kein Bein an die Erde kriegen, das schwöre ich“, zischte Draco und die Brünette schluckte. Sie konnte sich Malfoys Blick gerade allzu gut vorstellen. Das würde eine sehr harte und anstrengende Zeit werden, dessen war sie sich sicher. Aber das war ihr auch schon vorher klar gewesen. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als ihre Rolle weiterhin überzeugend zu spielen.

„Aber andererseits hat das Ganze auch einen Vorteil“, begann Lucius und nach einer kurzen Pause sprach er weiter:

„Das Argument, dass Muggelstämmige so hervorragende Hexen beziehungsweise Zauberer sein können, wäre somit widerlegt.“

Draco lachte trocken, was Hermine dazu veranlasste, vom Lauschen ab zu sehen und sich an zu ziehen. Worauf hatte sie sich nur eingelassen? Das war das reinste Himmelfahrtskommando! Und dieses Lachen von Draco erst. So kalt, so hart. Beängstigend.

Ganz ruhig, Hermine. Du musst bedacht vorgehen, dann wird alles gut werden. Die meisten Todesser hier können dir nichts vormachen. Also lass dich nicht kirre machen.

Sie betrachtete sich noch einmal kurz im Spiegel und seufzte. Das hatte wirklich so gar nichts mehr mit Hermine Granger zu tun. Das einzige, was gleich geblieben war, waren ihre leicht gelockten Haare. Aber ihr Gesichtsausdruck hatte sich verändert, wahrscheinlich ihre ganze Mimik, ihre Kleidung, ihr Handeln, alles war anders. Die ganzen letzten Wochen hatte sie genau das trainiert, denn alles andere würde ihr mit Sicherheit den Kopf kosten.

Sie hörte, wie die Zimmertür geschlossen wurde und vermutete, dass Lucius das Zimmer verlassen hatte. Das hieß, sie würde noch ein wenig hier drinnen bleiben, damit es nicht so aussah, als hätte sie gelauscht und dann würde sie das Bad verlassen.

Na dann, auf in den Kampf!
 

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@kikotoshiyama: Danke für deinen Kommi ^.^ Daddy taucht aber erst viel später auf ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kikotoshiyama
2012-06-29T18:47:56+00:00 29.06.2012 20:47
Supi Kap^^
Bin gespannt was Hermine an diesem Tag alles erwartet.
lg kiko
Von:  Kagomee16
2012-06-29T08:16:33+00:00 29.06.2012 10:16
ein intressanter anfang^^
hermine ein reinblut? das kann ja was werden XD
bin echt mal gespannt wie es weiter geht^^
mach schön weiter^^



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