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The marriage of my dreams

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The marriage of my dreams

“Natalia…”, ertönte eine Stimme und die junge Weißrussin versteckte sich schnell hinter ihrer großen Schwester Katyusha.

„Hey, es bringt Unglück, wenn der Bräutigam die Braut vor der Hochzeit in ihrem Kleid sieht!“, sagte Ungarn, welche eine der Brautjungfern war. Mit ihrer Bratpfanne jagte sie den Ehemann in Spe aus dem Zimmer hinaus.

Natalia kicherte und blickte sich im Spiegel an. Sie war wirklich zufrieden mit sich. Wie hatte sie das nur geschafft, dass er so verrückt nach ihr war? Jetzt dürfte nur nichts mehr schief gehen…

„Bist du fertig, Natalia?“, fragte Lili aufgeregt und richtete ihren Blumenkorb. Alle weiblichen Länder würden ihre Brautjungfern sein.

„…Дa“, sagte sie nach einem kurzen Blick in den Spiegel, „wir können gehen…“

Mit zufriedenem Lächeln trat sie die Treppe herunter. Die anderen nahmen Abstand, um nicht auf ihre Schleppe zu treten.

Als sie nach draußen traten, begegneten sie anderen Ländern, die sie alle mit großen Augen anblickten.

„Du bist wunderschön“, hörte sie in vielen Variationen, doch sie lächelte nur. Sie wusste das. Außerdem wollte sie das nur von dem Einen hören.

Von ihren Brautjungfern begleitet, stieg sie schließlich in das wundervoll geschmückte Hochzeitsauto. Sie machte es sich auf der Rückbank bequem und bemerkte, dass der Wagen von Estland gefahren wurde. Sie lächelte zufrieden, hätte schlimmer kommen können.

So kam sie wenigstens pünktlich und ordentlich an der Kirche an. Als alle anderen anwesend waren, und immer nervöser wurden, so wurde sie auch ein wenig aufgeregt. Allerdings brach sie nicht halb in Tränen aus, wie ihre Schwester. Sondern sie wirkte nach außen sehr gefasst, als sie schließlich zum Kirchenportal schritt. Gespannt blickte sie sich um. Der Raum schien wunderschön geschmückt und ihr Blick glitt schon zum Altar, wo sie gleich hin schreiten würde, begleitet vom Hochzeitsmarsch und ihren Brautjungfern. So übersah sie Toris neben ihr völlig.

„Natalia, du bist die schönste Braut, die ich je gesehen habe“, sagte er und hielt ihr die Hand hin. Als sie diese nicht nahm und ihn mit einem wie immer kühlen Blick bedachte, griff er einfach danach.

„Was soll das, Toris? Ich heirate nicht dich!“, fauchte sie und blickte unzufrieden auf ihre Hände.

„Nein, leider“, erwiderte Litauen und blickte sie recht unglücklich an, „aber ich soll dich zum Altar führen“, setzte er hinterher und seufzte leise.

„Gut, dann mach, aber schnell!“, sagte sie und stellte zufrieden fest, dass alle ihre Brautjungfern hinter ihr waren und die Musik bereits zu spielen begann. Es konnte also losgehen.

Stolz schritt sie auf dem roten Teppich entlang zum Altar. Die Schleppe ihres wundervoll mit Spitzen verzierten Kleids wurde von Katyusha, Elizaveta und Lili getragen.

Und dann erblickte sie ihn. Wie er da vorne stand, so eindrucksvoll und edel und gutaussehend… dass ihr für einen Moment die Luft wegblieb. Im nächsten Moment wäre sie am liebsten zu ihm gerannt, aber wusste, dass das nicht ging und blieb im Takt der Musik.

Natalia zitterte vor Aufregung, als er ihr die Hand hinreichte, welche sie sodann ergriff. Er hatte kalte Hände, wie immer, aber sie auch…

Voller Erleichterung merkte sie, wie Toris sie losließ und ihr Bräutigam sie an sich zog. Zuerst wollte sie ihn anschnauzen, was für eine blöde Idee es doch von ihm gewesen war, dass Litauen sie zum Altar geleiten sollte. Aber als sie in seine fast violetten Augen blickte, vergaß sie alles…

„…Ivan…“, flüsterte sie leise und konnte es immer noch nicht glauben. Er drückte ihre Hand und lächelte. Sodann ertönte die Stimme des Priesters. Oder zumindest Zelebranten.

„Bonjour mes amis, isch als romantisches Land der Liebe (h)abe (h)eute die Ehre euch beide zu ver(h)eiraten. Ihr seid so wundervoll, meine (H)übschen… also wir (h)aben uns (h)ier versammelt, um die (H)ochzeit von Natalia Arlovskaya und Ivan Braginski zu feiern. Wenn jemand etwas gegen dieses Bündnis (h)at, dann möge er jetzt sprechen oder für immer schweigen…“, ertönte Francis‘ Stimme.

Natalia blickte in die Menge der Leute. Niemand, aber auch wirklich niemand, würde es bei ihrem Blick wagen, etwas gegen die Hochzeit zu sagen. Sie hielt Ivans Hand fest umklammert und ihr Blick blieb bei Toris hängen, falls er es wirklich wagen sollte, den Mund aufzumachen. Ihr Funkeln in den Augen war mit einer Morddrohung gleichzusetzen.

Als jedoch niemand etwas sagte, sprach Francis auch schon weiter.

„D’accord. Dann können wir auch schon direkt weitermachen. Liebe Natalia Arlovskaya, willst du den (h)ier Anwesenden Ivan Braginski zu deinem Mann nehmen, ihn lieben und ehren, in guten wie in schlechten Tagen, bis dass der Tod euch scheide?“, säuselte er und streute Rosenblätter.

„Ja… das will ich sehr“, hauchte Weißrussland und lehnte sich etwas an Russland. Sie würde ihn nie, nie wieder loslassen. Sie merkte nicht, wie ein paar Leute die Augen verdrehten, ihre Aufmerksamkeit galt nur Ivan allein.

„Douce. Dann frage ich jetzt dich, Ivan Braginski, willst du die (h)ier Anwesende Natalia Arlovskaya zu deiner Frau nehmen, sie lieben und ehren, in guten wie in schlechten Tagen, bis dass der Tod euch scheide ? So antworte mit ‚Ja‘…“, fuhr Francis fort und schien einen verträumten Ausdruck angenommen zu haben.

Ivan blickte auf und schien verwirrt, nervös, oder absolut nicht einschätzbar. Natalia wusste nicht, was er in diesem Moment wohl dachte, dennoch sagte er das eine Wort, auf das sie so lange gewartet hatte und das ihr Leben für immer verändern sollte…

„Дa“, ließ er verlauten und Natalia strahlte so sehr wie noch nie in ihrem Leben…

Die Gäste schienen gespannt und erfreut, bis Frankreich schließlich weitersprach:

„Très bien. So, tauscht jetzt zum Zeichen eurer Liebe die Ringe, um euer Bündnis zu symbolisieren.“

Natalia schnappte sich gleich Ivans Hand, doch wo waren die Ringe? Verwirrt blickte sie sich um, bis Ivan schließlich aufblickte.

„RAIVIS!“, rief er laut durch die ganze Kirche. Besagter zuckte zusammen und hatte wohl nicht aufgepasst – wie immer.

„Entschuldigung, Herr“, nuschelte er und eilte mit den Ringen zum Altar. Zitternd hielt er das Kästchen Russland hin, aus Angst vor einer postwendenden Strafe.

„Lass ihn“, hauchte Natalia beschwichtigend und so nahm Ivan ihm nur das Kästchen aus der Hand und steckte ihr den Ring an. Sie lächelte glücklich und schob den anderen Ring an Ivans Finger.

„Я ТеБя Люблю“, hauchte sie leise und drückte seine Hand. Ivan sagte nichts, sondern lächelte nur. Doch sie glaubte, dass er ebenso empfand.

Frankreich schlug das Buch zu und legte nun seine Hand über Natalians und Ivans verschlungene Hände.

„Mes chèrs… (h)iermit erkläre ich euch zu Mann und Frau!“, sagte er und grinste schief, „ihr dürft euch jetzt küssen…“, vollendete er sein Werk und grinste zufrieden, „und Liebe machen…“

Natalia kicherte leicht und blickte Ivan an. Er schien immer noch etwas schüchtern, wie immer. Also ergriff sie einfach die Initiative und legte ihre Lippen auf die Seinen. Sie lächelte in den Kuss, als Ivan ihn erwiderte. Es war einer dieser wundervollen Momente, in denen sie am liebsten die Zeit für immer angehalten hätte… und in dem sie alles um sich herum ausschaltete, auch wenn die Gäste ziemlich laut und ergriffen waren. Es war der Höhepunkt vor einer rauschenden Feier, auf der es eine Fünfstöckige Hochzeitstorte gab, Vodka in Strömen floss und getanzt wurde, bis die Füße nicht mehr mitmachten. Nach diesen vielen wundervollen und schönen Augenblicken folgte die Hochzeitsnacht als letzter Höhepunkt… Natalia schlief zufrieden und selig an Ivans Brust ein…
 

„Guten Morgen, kleine Schlafmütze“, hörte sie am nächsten Morgen eine Stimme und lächelte vor sich hin.

„Noch nich‘ aufstehen…“, murmelte sie verschlafen und ein verklärtes Lächeln trat auf ihr Gesicht, als sie sich umdrehte und nach seiner Hand fühlte.

„Doch, steh mal auf, ich habe extra Frühstück für alle gemacht“, bekam sie als Antwort und wunderte sich schon ein wenig. Seit wann machte Ivan selbst Frühstück und wer waren bitte ‚Alle‘? Doch inzwischen hatte sie seinen Arm ertastet, er saß wohl auf der Bettkante. Ihre Finger verschränkten sich mit den Seinen. Sie konnte es immer noch nicht glauben, was passiert war und lächelte selig.

„Noch ein bisschen“, nuschelte sie und versuchte, ihn zu sich ins Bett zu ziehen. Schließlich wurde sie etwas wacher. Erstmals blinzelte sie, doch sie konnte nicht wirklich was sehen, also schloss sie ihre Augen wieder, immerhin spürte sie jetzt, dass er nun neben ihr lag.

Leicht schmiegte sie sich an ihn und streichelte an seinem Hals entlang, bis sie plötzlich seltsam lange Haarsträhnen und auch sodann andere Konturen spürte.

Verunsichert riss sie die Augen auf – und blickte in das Gesicht von Toris Laurinaitis.

„IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEEEEEEEEEK!“, ein ohrenbetäubender Schrei tönte durchs ganze Haus und Natalia war schneller aus dem Bett gesprungen, als Toris auch nur gucken konnte.

Geschockt klammerte sie sich ans Bettgestell und brauchte die nächsten Momente um zu realisieren, dass sie Ivan nur im Traum geheiratet hatte. Und dass sie Litauen jetzt wohl einiges erklären müsste. Die Sache hatte nur einen kleinen Vorteil – so zeitig aufgestanden war sie noch nie…



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